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Georg 1-2024

DER KLEINE GEORG ist eine Fachzeitschrift für den Pferdefreund, welche im Raum zwischen Harz und Heide sowie in der Umgebung und im westlichen Sachsen-Anhalt vertrieben wird. Hier wird über Pferdesport und Zucht in allen Facetten berichtet. Dabei macht die bunte Mischung aus überwiegend regionaler und überregionaler Berichterstattung sowie diversen Fachartikeln DER KLEINE GEORG so einzigartig.

DER KLEINE GEORG ist eine Fachzeitschrift für den Pferdefreund, welche im Raum zwischen Harz und Heide sowie in der Umgebung und im westlichen Sachsen-Anhalt vertrieben wird. Hier wird über Pferdesport und Zucht in allen Facetten berichtet. Dabei macht die bunte Mischung aus überwiegend regionaler und überregionaler Berichterstattung sowie diversen Fachartikeln DER KLEINE GEORG so einzigartig.

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Im Falle eines Falles richtig zu handeln,<br />

zu erkennen, was ein Notfall ist, und<br />

die richtige Entscheidung zur rechten<br />

Zeit zu treffen ist für Pferdebesitzer oft<br />

schwierig. Erste-Hilfe-Maßnahmen,<br />

wie wir sie bei Mensch oder Hund<br />

kennen, lassen sich beim Pferd so<br />

nicht anwenden. Pferde lassen sich<br />

weder in die stabile Seitenlage bringen,<br />

noch halten sie geduldig still, wenn<br />

sie schmerzhafte Verletzungen haben.<br />

Welche typischen Notfälle es gibt<br />

und welche sinnvollen Maßnahmen<br />

ergriffen werden können, erläutert<br />

Dr. med. vet. Karl-Heinz Salzbrunn,<br />

Gesellschaftstierarzt der Uelzener<br />

Versicherungen.<br />

Schwere Verletzungen, Koliken,<br />

hochgradige Lahmheiten, Atemnot,<br />

Hufrehe oder Kreuzverschlag, es gibt<br />

verschiedenste Ursachen, bei denen<br />

das Pferd ernsthaft in gesundheitlicher<br />

Gefahr ist und bei denen der Tierarzt<br />

unverzüglich hinzugezogen werden<br />

muss. Wichtig hierbei ist, dass<br />

Pferdebesitzer dem Tierarzt den Notfall<br />

bereits telefonisch gut beschreiben und<br />

bis zu dessen Eintreffen Maßnahmen<br />

ergreifen können, die die Situation<br />

zumindest nicht verschlimmern.<br />

Wunden<br />

Fachartikel<br />

Notfälle erkennen und korrekt handeln<br />

Erste Hilfe am Pferd<br />

Schwere Verletzungen gehören in<br />

tierärztliche Behandlung. Große<br />

Wunden, aus denen das Blut pulsierend<br />

pumpt, sind offensichtlich ein Fall<br />

für den Tierarzt. Aber auch kleinere<br />

Verletzungen können gravierende<br />

Folgen haben, wenn die Lage<br />

unterschätzt wird. So lässt sich bei<br />

Wunden an den Beinen in der Nähe<br />

von Gelenken oder Sehnenscheide<br />

oftmals vom Laien nicht einschätzen,<br />

wie erheblich die Folgen sein können.<br />

Ein Alarmsignal ist immer, wenn<br />

durchsichtige Flüssigkeit austritt - hier<br />

besteht die Gefahr, dass es sich um<br />

Gelenkflüssigkeit handelt, was ohne<br />

intensive medizinische Versorgung zu<br />

einer schweren Infektion führen kann.<br />

Grundsätzlich gilt: Bei tiefen Wunden<br />

bis zum Eintreffen des Tierarztes so<br />

wenig wie möglich selbst behandeln.<br />

- Auf keinen Fall Blauspray oder<br />

Salben aufbringen, die nachfolgende<br />

Behandlung wird dadurch erschwert.<br />

- Müssen starke Blutungen gestillt<br />

werden, so besteht die Möglichkeit<br />

eines Druckverbands, oder sollte die<br />

Verletzung am Bein sein, einer<br />

Staubinde. Letztere darf allerdings<br />

nicht länger als ca. 20 Minuten<br />

angelegt bleiben, da die Gefahr, dass<br />

Gliedmaßen absterben, bei längeren<br />

Unterbrechungen der Blutzirkulation<br />

zu hoch ist. Meist ist die Blutung auch<br />

bereits zum Stillstand gekommen.<br />

- Hat sich das Pferd durch einen Fremdkörper<br />

verletzt, sollte dieser nur dann<br />

ohne den Tierarzt entfernt werden,<br />

wenn die Gefahr besteht, dass er weiter<br />

eindringt. Ansonsten kommt es oftmals<br />

zu starken Blutungen, und die Wunde<br />

ist vom eintreffenden Tierarzt wesentlich<br />

schlechter zu beurteilen.<br />

Auf jeden Fall ist der Tetanus-Schutz<br />

des Pferdes zu kontrollieren.<br />

Plötzlich auftretende Lahmheiten<br />

Wenn Pferde von jetzt auf gleich<br />

stark lahmen, kann dies vielerlei<br />

Ursachen haben, nicht immer ist es<br />

ein Notfall. Häufig sind die Ursachen<br />

Hufgeschwüre, Hufprellungen oder<br />

Einschüsse, aber es können auch<br />

Frakturen oder Sehnenrisse sein.<br />

All dies ist nicht direkt lebensbedrohlich<br />

für das Pferd, allerdings bedürfen alle<br />

Symptome stets einer fachgerechten<br />

Behandlung durch den Tierarzt. Die<br />

32<br />

Stark blutende Wunden sind ein Fall für den Tierarzt<br />

(dieses Foto ist gestellt)<br />

Bei Lahmheiten ist die Beugeprobe wichtig<br />

<strong>Georg</strong> 1-<strong>2024</strong>.indd 32 31.01.24 23:01

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