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BAU & HAUS<br />
HOLZBAU<br />
SPITZENLEISTUNG<br />
IN HOLZ UND GLAS<br />
Über dem Bielersee ist der Hauptsitz<br />
des Bundesamts für Sport (BASPO)<br />
und der Eidgenössischen Hochschule<br />
für Sport (EHSM) entstanden. Der markante<br />
Neubau, mit dem «SIA Effizienzpfad<br />
Energie» (SIA 2040) geplant, zieht<br />
die Blicke auf sich.<br />
TEXT — NICOLA SCHRÖDER*<br />
BILD: ARIEL HUBER<br />
Das multifunktionale<br />
Hochschulgebäude<br />
zieht die Blicke auf<br />
sich. 356 vertikale<br />
Holzlamellen vor der<br />
verglasten Fassade<br />
dienen als Sicht- und<br />
Sonnenschutz.<br />
NEUE DIMENSIONEN<br />
Wenige Minuten Fahrt mit der Funiculaire<br />
von Biel den Berg hinauf und man<br />
befindet sich in der Welt des Schweizer<br />
Spitzensports. Denn als Sitz der EHSM ist<br />
Magglingen auch ein Hochschulort. Erstmals<br />
1966 erhielt die ursprünglich vom<br />
Eidgenössischen Militärdepartment eingerichtete<br />
Sportschule eine Forschungsstelle.<br />
Heute sind Forschung und Lehre wichtige<br />
Bestandteile des BASPO-Konzepts.<br />
Um die Unterstützung von Nachwuchs-,<br />
Leistungs- und Spitzensport sowie der<br />
Forschenden auf höchstem Niveau zu gewährleisten,<br />
muss die Infrastruktur in<br />
Magglingen stetig an die Topleistungen ihrer<br />
Benutzenden angepasst werden. Das<br />
vorherige Gebäude des Sportwissenschaftlichen<br />
Instituts und des Swiss Medical Centers<br />
war veraltet. Zudem braucht es heute<br />
für die Leistungsdiagnostik und die Regeneration<br />
mehr spezifische Infrastrukturen<br />
und mehr Raum. Die Hochschule erhielt aus<br />
diesem Grund auf dem Lärchenplatz durch<br />
das Bundesamt für Bauten und Logistik<br />
(BBL) eine neue Ausbildungshalle sowie<br />
ein multifunktionales Hochschulgebäude.<br />
Der Entwurf für den Neubau der «Hochschule<br />
Lärchenplatz» stammt von Kim<br />
Strebel Architekten aus Aarau. Grösstenteils<br />
wurde der Bau in Massivbauweise erstellt.<br />
Er besteht aus einem Untergeschoss,<br />
ALS SICHT- UND<br />
SONNENSCHUTZ<br />
DIENEN 356 VERTIKA-<br />
LE HOLZ LAMELLEN<br />
VOR DEN GLASWÄN-<br />
DEN DER OBEREN<br />
GESCHOSSE.<br />
einem Sockelgeschoss sowie aus einem aufgesetzten,<br />
auskragenden Bau mit zwei Geschossen.<br />
Das Sockelgeschoss tritt einseitig<br />
aus dem Hang hervor und ist zum Tal hin<br />
verglast. Die grosszügig befensterten Obergeschosse<br />
sind von einer Holzstruktur eingehüllt.<br />
An beiden Kopfenden des Gebäudes<br />
wurden zusätzlich zwei doppelstöckige<br />
Hallen aus statischem Holzbau erstellt, die<br />
über steife Dachscheiben an den Massivbau<br />
angehängt sind. Alle drei Ebenen sind<br />
durch eine Treppenanlage im Hof miteinander<br />
verbunden. Speziell überzeugt der<br />
Bau auch durch seine Holzfassade.<br />
INTEGRATIVE AUSFORMUNG<br />
Um Magglingen zukunftsfähig zu machen,<br />
setzt das moderne Gebäude auch auf<br />
eine ökologische Bauweise. Das Konzept für<br />
die Fassade ist eine spektakuläre Glas-Holzkonstruktion.<br />
Im Rahmen des Architekturwettbewerbs<br />
hatte die Jury die Anmutung<br />
dieses Konzepts besonders gewürdigt, zog<br />
die Konstruktion aber zunächst in Zweifel.<br />
Aufgrund der Spannweiten und Achsmasse<br />
sei eine Ausführung als Holzbau<br />
«kritisch zu hinterfragen». Doch die umgesetzte<br />
Lösung überzeugt: Auf einer Fläche<br />
von 1060 qm wurden den beiden Ober-<br />
42<br />
IMMOBILIA / Februar <strong>2<strong>02</strong>4</strong>