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des Dudelsacks ließ ihn nicht los. „Irgendwann<br />
fand ich Kontakt zu einem Importeur<br />
schottischer Dudelsäcke. Dafür musste ich<br />
bis in den hessischen Odenwald fahren“,<br />
erinnert sich Kronenwetter. „Doch meine<br />
Idee, mir das Instrument autodidaktisch beizubringen,<br />
habe ich schnell verworfen. Man<br />
braucht sehr viel Übung und fundierte Anleitung,<br />
bis man dieses Musikinstrument so<br />
beherrscht, dass es sich gut anhört.“ Denn so<br />
ein Dudelsack könne auch „wie eine Kreissäge<br />
klingen“ – oder wie die Schotten sagen<br />
„a bag of cats“, ein Sack voller Katzen.<br />
Doch mehrere Zufälle halfen Kronenwetter<br />
dabei, seinen musikalischen Traum zu<br />
verwirklichen. Auf einer Geburtstagsfeier<br />
lernte er einen Piper kennen, mit dem er gemeinsam<br />
üben konnte. Über eine Zeitungsannonce<br />
– „Highlandpiper – spielt für alle<br />
Anlässe“ – lernten die beiden später einen<br />
professionellen Piper kennen. Die Anzeige<br />
hatten auch zwei Drummer gelesen. „Eigentlich<br />
war nie geplant, eine Pipe Band zu gründen<br />
– doch plötzlich waren wir zu fünft“, erinnert<br />
sich Kronenwetter.<br />
Heute, mehr als 20 Jahre später, besteht die<br />
Band aus 16 Musikerinnen und Musikern, elf<br />
Piper und fünf Drummer, fast die Hälfte davon<br />
Frauen. Sie alle eint die Faszination für<br />
die schottische Dudelsackmusik. „Der<br />
Großteil kommt aus Hohenlohe und darüber<br />
hinaus. Die weiteste Anfahrt zu unseren<br />
Proben, die in Ilshofen stattfinden, nehmen<br />
zwei unserer Drummerinnen auf sich – sie<br />
kommen aus Bad Saulgau und fahren für ihre<br />
Leidenschaft hunderte Kilometer“, sagt Kronenwetter.<br />
TROMMELN SIND DER PULS<br />
01<br />
Bei den Proben wird das Zusammenspiel<br />
eingeübt, auch das gemeinsame Marschieren.<br />
Darüber hinaus üben die Bandmitglieder<br />
täglich für sich und lernen die Stücke<br />
auswendig. Für ihre Fingerübungen nutzen<br />
die Piper einen sogenannten „Practice Chanter“,<br />
eine Art Flöte, die direkt angeblasen<br />
wird. „Was man auf dieser Übungspfeife<br />
lernt, lässt sich leicht auf den richtigen Dudelsack<br />
übertragen“, sagt Kronenwetter.<br />
„Der Sound und das Volumen einer schottischen<br />
Bagpipe ist unvergleichlich. Man hat<br />
zwar nur neun Töne, deckt damit aber zusammen<br />
mit den drei Bordunpfeifen auf der<br />
Schulter, englisch ,Drones‘, die Harmonie<br />
von vier Oktaven ab. Das ist ein Klangspektrum,<br />
bei dem eigentlich nur eine Kirchenorgel<br />
mithalten kann.“<br />
Begleitet werden die Bagpipes von drei Arten<br />
von Trommeln: Bass, Tenor und Side<br />
oder Snare Drums. Die Bass Drum ist der<br />
Puls der Band. Die Tenor Drummer sorgen<br />
auch optisch für Showeffekt, indem sie mit<br />
choreographierten, synchronen Bewegungen<br />
ihre Trommelschlegel durch die Luft<br />
wirbeln lassen. Die Side Drums mit ihrem<br />
brettharten Fell klingen knackig und laut wie<br />
ein Pistolenschuss. „Das kevlardurchzogene<br />
Fell einer schottischen Side Drum muss eine<br />
Zugspannung von knapp 1,5 Tonnen aushalten“,<br />
erläutert der passionierte Piper.<br />
Für Auftritte der Hohenlohe Highlanders<br />
muss natürlich auch das Outfit stimmen.<br />
Ihre Uniformen bezieht die Band aus Schottland<br />
und lässt sie teilweise maßanfertigen.<br />
„Kilt ist Pflicht!“, sagt Kronenwetter. „Das<br />
Auge hört schließlich mit.“ Im Repertoire<br />
hat die Band Klassiker wie „Amazing Grace“<br />
und „Highland Cathedral“, die zum Pflichtprogramm<br />
jedes Auftritts gehören. „Richtig<br />
gerne spielen wir aber andere, teils herausforderndere<br />
Stücke“, verrät der Pipe Major. Für<br />
ihre kleinen Zuhörer lässt die Band auch mal<br />
„Pippi Langstrumpf “ erschallen – natürlich<br />
in der Dudelsackversion. Dirk Täuber<br />
Echt schottisch gekleidet<br />
Ghillie Brogues – spezielle<br />
schottische „Budapester“-Schuhe<br />
ohne Zunge mit sehr langen<br />
Schnürsenkeln<br />
Kniehohe Wollsocken<br />
Sgian Dubh – Strumpfmesser<br />
Kilt – karierter Schottenrock im<br />
Tartanmuster „Ramsay blue“<br />
Sporran – Felltasche am Gürtel, da<br />
der Kilt keine Hosentasche hat<br />
Hemd und Langbinder<br />
Uniformjacke oder alternativ<br />
eine schottische Jacke<br />
Glengarry – schottisches „Schiffchen“<br />
als Kopfbedeckung<br />
03<br />
Siemensstraße 15<br />
Am Pragsattel<br />
70469 Stuttgart<br />
01 Sven Balle mit seiner Bass Drum ist<br />
eines der Gründungsmitglieder.<br />
0711 / 225 70 - 70<br />
www.friedrichsbau.de<br />
02 Marco Kronenwetter (links) und<br />
Bernd Limbacher marschieren voran.<br />
02<br />
03 Piper Hartmut Storz ist ebenfalls seit<br />
den Anfängen der Band dabei.<br />
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