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WOHIN Nr. 182 I März 2024

WOHIN, das Eventmagazin der Liezener Bezirksnachrichten, mit dem großen Veranstaltungskalender des Bezirks Liezen und angrenzenden Orten. News, Trends, Tipps und Reportagen aus der Region!

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www.lbn.at<br />

DAS EVENTMAGAZIN DER LIEZENER BEZIRKSNACHRICHTEN<br />

„Ich versuche zu<br />

MALEN, ohne<br />

etwas zu wollen“<br />

FOTOS: KARL<br />

Yvonne Pattermanns Kunst<br />

liegt keine konkrete Vorabplanung,<br />

nicht einmal eine<br />

vage anfängliche Vorstellung<br />

zugrunde. Die Bilder<br />

der Künstlerin aus Aigen im<br />

Ennstal entstehen aus dem<br />

Moment heraus, in einem<br />

spontanen Dialog mit der<br />

schöpferischen Kraft.<br />

Pattermann wurde als<br />

Tochter einer schwedischsprachigen<br />

Finnin<br />

und eines Österreichers in<br />

Schweden geboren. Aufgewachsen<br />

ist die heute in Quilk<br />

in der Gemeinde Aigen im<br />

Ennstal Wohnhafte zwar in<br />

Wien, wohin die Familie kurz<br />

nach ihrer Geburt übersiedelte,<br />

ihr zweiter Vorname Birgitta<br />

erinnert aber an ihre skandinavischen<br />

Wurzeln. „Meine<br />

Mutter hieß Birgit und sie hat<br />

gesagt, wenn sie eine Tochter<br />

bekommt, dann möchte<br />

sie, dass diese auch Birgitta<br />

heißt, weil sie sich selbst immer<br />

gewünscht hat, so zu heißen“,<br />

erzählt sie.<br />

Dass Pattermann, die ihrer<br />

Mutter zufolge früher eine<br />

ausgewiesene „Stadtpflanze“<br />

war, heute im ländlichen Bezirk<br />

Liezen lebt, ist auf einen wanderbegeisterten<br />

Freund zurückzuführen,<br />

der ihr die schönsten<br />

Plätze zeigte und die Region so<br />

schmackhaft machte. Anfangs<br />

nur Wochenendhausbesitzerin,<br />

wuchs ihr das Ennstal mit der<br />

Zeit so ans Herz, dass sie sich<br />

2009 entschloss, das Pendeln<br />

zwischen Wien und Aigen aufzugeben<br />

und hier ihren Hauptwohnsitz<br />

zu begründen.<br />

Ein weiterer Grund für den<br />

Umzug sei die wachsende<br />

Liebe zur Natur gewesen,<br />

erzählt Pattermann. Die in<br />

Europas hohem Norden Geborene<br />

hat im Ennstal sogar so<br />

etwas wie ihr persönliches<br />

Klein-Skandinavien gefunden.<br />

Die Region mit ihren Wäldern<br />

und Mooren, speziell das<br />

Gebiet rund um den Spechtensee<br />

in Wörschachwald,<br />

erinnere sie ganz stark an die<br />

finnische Heimat ihrer Mutter.<br />

Das sei mit ein Grund, warum<br />

sie sich hier so zuhause fühle,<br />

sagt die Künstlerin.<br />

Im Ennstal wieder zur<br />

Kunst gefunden<br />

Künstlerisch veranlagt sei sie<br />

schon in der Volksschule gewesen,<br />

im Gymnasium habe sie in<br />

Bildnerischer Erziehung eine<br />

Lehrerin gehabt, die sie sehr<br />

gefördert habe, erzählt Pattermann.<br />

Dann aber der Wechsel<br />

in eine Handelsakademie, wo<br />

Kunst nicht am Lehrplan stand,<br />

weshalb sie diese für den Rest<br />

ihrer Schullaufbahn und in weiterer<br />

Folge auch für den Großteil<br />

ihres Berufslebens – sie ist<br />

mittlerweile in Pension, war<br />

früher u. a. Personalberaterin<br />

und zuerst neben- und dann<br />

hauptberuflich auch Dolmetscherin<br />

und Übersetz-<br />

erin für Schwedisch und Englisch<br />

– aus den Augen verlor.<br />

Mit dem Malen wieder begonnen<br />

habe sie eigentlich erst<br />

mit dem Umzug 2009 ins<br />

Ennstal, so die Künstlerin. Um<br />

ihren eigenen Stil zu entwickeln,<br />

was gar nicht so einfach<br />

sei, habe sie verschiedenste<br />

Kurse belegt und sei schließlich<br />

bei der abstrakten Kunst<br />

gelandet, die sie in erster Linie<br />

mit Acrylfarben umsetzt. „Ich<br />

experimentiere aber auch sehr<br />

gerne mit unterschiedlichen<br />

Materialien“, merkt sie an. Die<br />

Bandbreite diesbezüglich reicht<br />

von Kaffee über Gartenerde bis<br />

hin zu Marmormehl.<br />

Zwiegespräch mit der<br />

schöpferischen Kraft<br />

Der Entstehungsprozess von<br />

Pattermanns Kunst? „Ich versuche<br />

zu malen, ohne etwas<br />

Die abstrakten Acrylbilder von Yvonne Pattermann entstehen in einem Prozess, den die<br />

Aigner Künstlerin als „Dialog mit der schöpferischen Kraft“ beschreibt.<br />

Bestimmtes zu wollen“, schildert<br />

sie. Sie trete gänzlich ohne<br />

Vorstellung vor die Leinwand<br />

und beginne „einfach ganz<br />

frei Farbe auf die Leinwand<br />

aufzutragen, ganz spontan,<br />

dem Impuls des Augenblicks<br />

folgend“. Erst wenn das Bild so<br />

in seinen Grundzügen entstanden<br />

sei, trete sie einen Schritt<br />

zurück, betrachte und spüre<br />

und mache sich anschließend<br />

an die nächsten Schichten bis

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