DÜLMENplus vom 9. März 2024

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12 Samstag, 9. März 2024 E-PAPER-PLUS www.dülmenplus.de Zwischen 550 und 600 Besucherinnen und Besucher kamen am Sonntag auf Einladung des Fördervereins Kunst und Kultur zu dem literarisch-musikalischen Nachmittag zum Thema Annette von Droste-Hülshoff in die Aula des Schulzentrums. Immer wieder spendeten sie Applaus zwischendurch – und ganz besonders am Ende der anderthalbstündigen Veranstaltung. Fotos: Reimund Menninghaus Heimspiel vor vollstem Haus Fast 600 Besucher beim Vortrag von Bernd Vogt und Patrik Gremme über Annette von Droste-Hülshoff Von Reimund Menninghaus Dülmen. Zur ersten literarischmusikalischen Veranstaltung von Bernd Vogt und Patrik Gremme kamen 2011 rund 60 Besucher in die Volksbank am Königswall. Am Sonntag waren es zehn Mal so viele, als die beiden Dülmener auf Einladung vom Dülmener Förderverein für Kunst und Kultur in der Aula vom Schulzentrum Leben und Werk von Annette von Droste- Hülshoff vorstellten. Ein eingeführtes, vielgeschätztes Veranstaltungsformat und zudem ein großes Interesse an der „vielleicht größten deutschen Dichterin“, wie Bernd Vogt sagte, sorgten dafür, dass innerhalb von 14 Tagen nach Terminbekanntgabe 450 Karten verkauft waren. Überlegungen, mehr Stühle zu stellen, führten dazu, dass weitere 100 Plätze geschaffen wurden. Und als am Sonntag die Veranstaltung anstand, wurden darüber hinaus noch Karten an der Tageskasse verkauft und Stühle aus der Schulmensa aufgestellt. Vor maximal vollem Haus blickte Bernd Vogt auf das Leben von Annette von Droste-Hülshoff und trug aus ihren Briefen und Werken vor, und Patrik Gremme steuerte musikalisch Untermalendes, Atmosphärisches hinzu, sang und spielte auf Keyboard und Gitarre, wandelte auch mal ein bekanntes Lied von Herbert Grönemeyer ab (Gib mir mein Herz zurück) – und er spielte Musik, die Annette von Droste- Hülshoff selber komponiert hatte. Wann hat man sonst Gelegenheit dazu, so etwas zu hören? Die Lebensdaten, das familiäre und gesellschaftliche Umfeld, die wirtschaftlichen Verhältnisse, der Zeitgeist, wichtige Dichtungen – Bernd Vogt ließ Annette von Droste-Hülshoff lebendig werden, ordnete ein, stellte in Zusammenhänge: 1797 kam Annette von Droste-Hülshoff auf Burg Hülshoff in Havixbeck auf die Welt. Vater aus altem münsterländischen Adel, einfühlsam, die Mutter von strengem, zielstrebigen Temperament, aus altem Geschlecht im Paderborner Land. Als Siebenmonatskind hatte Annette zeitlebens mit Krankheiten zu kämpfen, war keine robuste Natur, war von zierlicher Gestalt und gerade einmal 1,50 Meter groß. Und eine Schönheit war sie auch nicht, so Bernd Vogt. Die gemalten Bildnisse, die von der Droste überliefert sind und die am Sonntag im Großformat gezeigt wurden, waren Auftragsarbeiten. Da sei zu erwarten, dass geschönt wurde. Vom Geist her war Annette eine Hochbegabung, resümiert Bernd Vogt. Dichtete schon mit sieben Jahren, komponierte Musik. Die Konventionen des Adels machten ihr das Leben schwer – sie empfand sie als Korsett. In Briefen an ihre Mutter unterzeichnete Annette mit „Deine gehorsame Tochter“. Eine tiefgreifende Zeit erlebt Annette im Paderborner Land bei ihren Verwandten mütterlicherseits. Sie, 23-jährig, lernt dort zwei Männer kennen: Heinrich Straube, bürgerlich und protestantisch – und von daher als Ehemann für die Annette ungeeignet. Aber sie Zum Dank überreichte Dr. Wolfgang Werner (von rechts), Vorsitzender vom Förderverein Kunst und Kultur, zum Dank an die Vortragenden Bernd Vogt und Patrik Gremme Pralinen. empfindet eine Seelenverbindung mit ihm. Der zweite Mann, August von Arnswald, der mit ihr flirtet, hat vor allem eine körperliche Attraktion auf die Annette. „Sie muss sich wohl entscheiden zwischen Erotik und Geist“, fasst Bernd Vogt die Situation zusammen. Zeugnis ihrer Verliebtheit: unter anderem ein Brief von Annette an ihre Mutter. Doch dann: Beide Männer ziehen weg, Annette schreibt ihnen noch Briefe, aber sie brechen die Kontakte zu ihr ab. Wie sich herausstellt, hatte es sich bei all dem um eine Intrige, um eine inszenierte Geschichte gehandelt. Annette verlässt das Paderborner Land, kehrt 17 Jahre lang nicht mehr dorthin zurück, und 15 Jahre lang pausiert Annettes dichterisches Schaffen. Als Annettes Bruder Werner das Erbe antritt und Burg Hülshoff übernimmt, zieht Annette zusammen mit ihrer Amme ins Rüschhaus bei Münster. Eine Leibrente, die ihr Bruder Werner ihr bezahlt, reicht zum Leben. Im Verlag Aschendorff Münster erscheint das erste Buch von Annette. Auflage 400 Stück – verkaufte Exemplare: 74. Später ändert sich dies: Annette besucht ihre Schwester Jenny, die an den Bodensee geheiratet hat, dort auf der Meersburg. Und lernt, über 40 Jahre alt, dort Levin Schücking kennen, der 18 Jahre jünger ist. Es entsteht eine Liebe zu ihm, der ihr als Agent hilft, als Dichterin bekannt zu werden. Binnen weniger Monate entstehen 60 neue Gedichte, Grundstock für ein Lyrikbuch. Ein Durchbruch für Annette als Dichterin und Buchautorin. Aber: Die Liebe zu Levin Schücking hat ebenfalls kein Happy End. Er verlässt 1842 die Meersburg, heiratet später eine andere Frau. Annette leidet emotional, schreibt aus dieser Verfassung Gedichte. Ein paar Jahre später stirbt sie nach monatelanger Bettlägerigkeit mit 51 Jahren an einem Herzinfarkt. Die Dichterin der „Judenbuche“ und von „Der Knabe im Moor“: Sie fesselte und bewegte die fast 600 Dülmenerinnen und Dülmener am Sonntag!
www.dülmenplus.de E-PAPER-PLUS 13 Samstag, 9. März 2024 Nicht verbrauchtes Prepaid- Guthaben muss ausgezahlt werden Franz-Josef Bayer-Eynck hat in der Vorwoche seinen letzten Arbeitstag bei der Stadt Dülmen absolviert. Foto: Stadt Dülmen Franz-Josef Bayer-Eynck in den Ruhestand verabschiedet Verwaltungs-Urgestein hat nun mehr Zeit fürs Kronkorken sammeln Dülmen. Seinen letzten Arbeitstag nach fast 38 Jahren bei der Stadt Dülmen absolvierte Franz-Josef Bayer-Eynck am Donnerstag, 29. Februar. Seit Juli 1986 war der 67-jährige für die Stadt Dülmen tätig, davon fast 36 Jahre in der Druckerei und im Botendienst. „Das nenne ich Beständigkeit“, sagte Volker Dieminger, Leiter des Fachbereichs Zentrale Dienste, in seiner Rede zur Verabschiedung. Bürgermeister Carsten Hövekamp hatte es sich nicht nehmen lassen, das „Verwaltungs-Urgestein“ am Morgen mit dem Dienstwagen zum Rathaus zum „chauffieren“, wo zahlreiche Kolleginnen und Kollegen den künftigen Ruheständler in Empfang nahmen. Mit einem Spalier aus Getränkeflaschen begrüßten sie ihn – und das aus gutem Grund! Denn Franz- Josef Bayer-Eynck widmet sich seit einiger Zeit einem besonderen Hobby: Neben seinen zahlreichen Vereinsaktivitäten sammelt er Kronkorken für den guten Zweck – die Kinderkrebshilfe Münster e.V. und die Leichtathletik-Abteilung von TSG Dülmen. Rund zwei Tonnen des recycelbaren Materials hat er bereits durch zahlreiche Korken- Spenden zusammenbekommen. Im Ruhestand möchte er seine Aktion nun noch bekannter machen. Es überraschte daher kaum, dass viele Kolleginnen und Kollegen neben einem großen Dankeschön und vielen guten Wünschen eine Ladung Kronkorken als Abschiedsgeschenk für ihn mitgebracht hatten… Sammelstellen für die Kronkorken gibt es bei Franz-Josef Bayer-Eynck (Dalweg 48, Tel: 0163-3140257) und am Hofladen Daldruper Landei, Daldrup 97. Heute Abend: Ein Hauch von Magie Jazzsängerin Sera Kalo gastiert mit ihrem Quartett auf Burg Vischering Dülmen. Für viele stellen Prepaid-Tarife eine attraktive Alternative zu klassischen Handyverträgen mit Laufzeit dar: keine Mindestvertragslaufzeit und nur zahlen, was man verbraucht. Wenn man jedoch sein Guthaben länger nicht nutzt oder auflädt, kann es passieren, dass der Anbieter die Kündigung ausspricht. Das ist unter Einhaltung der ordentlichen Kündigungsfrist rechtlich zwar in Ordnung, da das Kündigungsrecht für beide Seiten gilt, bedeutet jedoch nicht, dass noch vorhandenes Guthaben rasch verbraucht werden muss oder gar verfällt. „Wer eine Prepaid-Karte nutzt, hat bei Vertragsende Kreis Coesfeld. Auf Grundlage einer neuen Modellrechnung präsentierte IT.NRW Anfang der Woche aktuelle Zahlen zur Verschuldung der Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Bei der Betrachtung der Pro-Kopf-Verschuldung weist IT.NRW für den Kreis Coesfeld die zweitniedrigsten Schulden in ganz NRW aus. Einzig der Kreis Olpe hat nach den Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Addition der Schulden der kreisangehörigen Kommunen und der Kreisverwaltung weniger Schulden. „Es ist ein tolles Signal, dass das solide Wirtschaften unserer kreisangehörigen Kommunen einen Anspruch auf gebührenfreie Auszahlung des nicht verbrauchten Guthabens“, erläutert Susanne Terwey, Leiterin Beratungsstelle Dülmen der Verbraucherzentrale NRW. „Hier gilt eine Verjährungsfrist von drei Jahren, nach der der Anbieter die Guthabenauszahlung erst verweigern darf.“ Um sich das Restguthaben auszahlen zu lassen, hilft der kostenlose Musterbrief der Verbraucherzentralen. Musterbrief Erstattung von Prepaid-Guthaben: www.verbraucherzentrale.nrw/sites/ default/files/2018-03/Musterbrief_Prepaid-Restguthaben%20 auszahlen%20lassen.pdf Kreis Coesfeld hat zweitniedrigste Pro-Kopf-Verschuldung in NRW und auch der Kreisverwaltung in der Vergangenheit dieses gute Ergebnis ermöglicht hat. Eine generationengerechte und damit nachhaltige Finanzwirtschaft, die durch gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen möglich war“, freut sich Kreiskämmerer Dr. Linus Tepe und fügt an: „Diese Leitlinie wollen wir auch weiterhin beachten, wollen und müssen aber gleichzeitig zahlreiche Investitionen in die Zukunft tätigen. Dies gilt insbesondere für unsere Schulen und den Straßen- und Radwegebau. Eine gute Infrastruktur trägt am Ende dazu bei, dass unser Raum auch weiterhin prosperieren kann.“ Kreis Coesfeld. Stephanie Pausch, Künstlerische Leiterin der Burg- Jazz-Reihe, erlebte die Sängerin Sera Kalo beim letztjährigen Jazzahead! Festival in Bremen und war direkt begeistert von der großartigen Stimme der Ausnahmekünstlerin, die auch als Songwriterin und Produzentin hervortritt – Grund genug, Kalo nach Lüdinghausen einzuladen: Mit ihrem Quartett gastiert die Amerikanerin am kommenden Samstag, 9. März, von 20 Uhr bis 22 Uhr auf Burg Vischering. Die Bandleaderin freut sich sehr auf diesen Termin: „Da ich noch nie zuvor ein Konzert auf einer Burg gegeben habe, finde ich die Gelegenheit, im Rahmen der Burg- Jazz-Reihe auf Burg Vischering zu spielen, überaus spannend.“ Das historische Ambiente werde der Konzerterfahrung einen Hauch von Magie verleihen, ist sich Kalo sicher: „So entsteht eine einzigartige Atmosphäre, die unsere Musik bereichert und uns intensiv mit dem reichen kulturellen Erbe des Veranstaltungsortes Sängerin, Bandleaderin, Songwriterin und Produzentin Sera Kalo. Foto: Dovile Sermokas verbindet.“ Während Kalo ein klassisches Klavierstudium absolvierte, entdeckte sie eine neue Leidenschaft für den Gesang – beeinflusst und inspiriert von musikalischen Ikonen wie Carmen McRae oder Lauryn Hill; die Stimme wurde dadurch für sie zum vorrangigen Instrument. Ihre „Liebesaffäre mit der klassischen Musik“, wie Sera Kalo es selbst formuliert, begann, als sie acht Jahre alt war und die Musik von Mozart und Chopin entdeckte: „Ihre Kompositionen berührten und bewegten mich innerlich.“ Kalo hat auf fast zwanzig Alben mitgewirkt, die in Deutschland und Asien entstanden sind. Ihr erstes Solo-Album, das im Sommer 2023 erschienen ist, hat sie in Berlin produziert. Auf diesem Album erkundet sie die stilübergreifende Vielfalt des Jazz, indem sie fast schon orchestrale Klänge und elektronische Beats kombiniert. Auf Tour geht sie aktuell mit Gitarrist Igor Osypov, Bassistin Sofia Eftychidou und Schlagzeuger Philip Dornbusch. Tickets kosten 22 Euro oder 20 Euro (ermäßigt) und sind über www.burg-vischering.de bestellbar. Mit Ihrer Hilfe finden Kinder Platz zum Spielen. Jedes Kind hat das Recht zu spielen und sich zu bewegen. Aber viel zu oft fehlt es an geeigneten Räumen im Freien. Wir setzen uns für bessere Spielplätze in Deutschland ein. Spendenkonto • IBAN: DE23 1002 0500 0003 3311 11 • Bank für Sozialwirtschaft Spenden Sie unter www.dkhw.de
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