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„Ich binzufrieden mitdem,<br />
wieesist“<br />
Fast 15 Jahreist es her: Am 8. Juli 2009 verlor Florian<br />
Hackerbei einemArbeitsunfall seinBein. Sein Humor,<br />
sein lockeres Grinsen imGesicht, sein Optimismus<br />
und seine positive Ausstrahlung fallen einem sofort<br />
auf, seine Behinderung wird dafast zur Nebensache.<br />
Bist du im Alltag oft mit Hindernissen im<br />
öffentlichen Raum konfrontiert?<br />
Grundsätzlich nicht. Ich habe einen Rollstuhl, bin auf<br />
diesen nicht unbedingt angewiesen und meistens auf<br />
Krücken unterwegs. Der typisch deutsche Randstein<br />
wird allerdings immer ein Hindernis für Menschen<br />
im Rollstuhl oder auch mit einem Rollator sein. Auch<br />
Kopfsteinpflasterist füruns nichtimmer so günstig. Im<br />
Großen und Ganzen kann ich mich nicht beschweren.<br />
Ich kann meinen Alltag gut meistern, habe keine<br />
Probleme, mich fortzubewegen, und sonst wenig<br />
Einschränkungen. Manches dauert bei mir vielleicht<br />
etwaslänger. Ichbesitze zwar eine Prothese,aberdie<br />
ist mehr hinderlich alshilfreich.Dadurch,dassich keinen<br />
Hüftknochen mehr habe, muss ich die Prothese<br />
bis zu den Rippen hochschnallen und kann dann<br />
nicht sonderlich gut laufen.<br />
Wie gehen andere mit deiner Behinderung um?<br />
Welche Erfahrungen hast du gemacht?<br />
Kinder sind im Umgang einfach besonders cool.<br />
Ihnen fällt esgleich auf, dass daein Bein fehlt –und<br />
müssen das natürlich mitteilen. Den Eltern ist das<br />
Für die Kinder Linda und Pius ist Papa der größte. Sie kennen<br />
ihn nicht anders.<br />
Foto: Regina Berkmiller<br />
dann oft unangenehm. Was esnicht sein muss. Es<br />
gibt Leute, die sprechen mich an, andere schauen<br />
weg. Es gibt auch lustige Begegnungen: ImFrankreich-Urlaub<br />
ist mir mal ein kleines Mädchen fast in<br />
mein Hosenbein hineingekrochen, weil sie schauen<br />
wollte, wo mein Bein. Ich gehe offen mit meiner Behinderung<br />
um. Man gewöhnt sich daran, dass man<br />
Blicke auf sich zieht. Ich kann das gut ignorieren,<br />
wenn ich angestarrt werde. Manchmal erlaube ich<br />
mir dann auch einenSpaßund wieherewie einPferd.<br />
Florian hat übrigens kein Problem damit, wenn er<br />
angesprochen wird. „Man muss keine Hemmungen<br />
haben und darf Fragen stellen.“ –„Ich habe keine<br />
besonderen Wünsche. Ichbin zufriedenmit dem, wie<br />
es ist.“<br />
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