Aktuell Obwalden | KW 11 | 14. März 2024

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Wilerhorn («Gumme») Brünig Lungern Die kräftigste Lawine ging am 23. Februar 1999 um 14.10 Uhr von der «Gumme» hinunter. (Bild: Google Earth) Auf dem oberen Bild rechts ist die Situation vor der Lawine zu sehen mit Bewaldungen (rot eingekreist). Das untere Bild zeigt den kahl «rasierten» Berghang nach dem Lawinenniedergang. (Staatsarchiv/J. Imfeld)
Konvoi mit Waren für Lungern: Berichterstattung in der «Neuen Obwaldner Zeitung» vom 27. Februar 1999. fiel auf zerstörte oder beschädigte Gebäude. Von Wald- und Flurschäden betroffen waren insgesamt 204 Hektaren Land – das entspricht etwa der Fläche des Lungerersees. Am härtesten getroffen wurden die Gemeinden Lungern (54 Prozent der Schäden im Kanton) und Engelberg (24 Prozent). Die Wucht der «Gumme»-Staublawine Sorgen bereiteten den Behörden vor allem die Berghänge am Ostufer des Lungerersees (Husengraben, Schiessgraben, Marchgraben), weil hier die wichtigen Verkehrsadern Brünigstrasse und Brünigbahn betroffen waren. Wegen Lawinenniedergängen war die Brünigstrasse in der Nacht vom 9. auf den 10. Februar gesperrt. Ab dieser Zeit bis Ende Februar stellte die Brünigbahn ihren Betrieb ab Giswil ein. Einschneidender war die Sperrung der Brünigstrasse zwischen Giswil und Lungern vom 23. bis 27. Februar. Lungern war während dieser Zeit vom Sarneraatal abgeschnitten. Den Entscheid zur vollständigen Sperrung herbeigeführt hatte der stärkste Lawinenniedergang in Obwalden: Am 23. Februar um 14.10 Uhr fegte eine riesige Staublawine von der «Gumme» (Wilerhorn) Richtung Tal. Experten hatten in den Tagen davor damit gerechnet, dass sich hier eine Lawine lösen könnte. Das Ausmass aber überraschte alle. Der Lungerer Revierförster Sepp Stalder, der bereits damals als Förster arbeitete und Mitglied des Krisenstabs war, sass im Büro des Forstgebäudes in Obsee, als die Staublawine niederging. «Plötzlich sahen wir eine riesige Wand auf uns zukommen», erinnert er sich. Wenige Sekunden später konnte man die benachbarten Gebäude nicht mehr sehen. «Egal, aus welchem Fenster man blickte – alles war weiss.» Schäden trug das Forsthaus nicht davon; immerhin liegt es rund 1500 Meter entfernt vom damaligen Lawinenkegel. In den weniger besiedelten Gebieten im Bereich der Schwand-, Wichelund Walchistrasse dagegen wurden einige Häuser und Ställe teils stark beschädigt. Eine Scheune wurde regelrecht weggefegt. Im Talkessel der «Gumme» zeigte sich besonders deutlich, worin die zerstörerische Kraft von Staublawinen liegt: Es ist nicht die schwere Schneemasse, sondern der ungeheure Luftdruck, der durch aufgewirbelten Schnee entsteht. Das Luft-Schnee-Gemisch von Staublawinen erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 300 Stundenkilometern. Zum Vergleich: Ab Windstärken von 120 Stunden-
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