17. März 2024

17. MÄRZ 2024 www.grazer.at
graz-umgebung 15
Gewalt in GU-Schulen: FPÖ
beantragt Buddy-Programm
PRÄVENTION. In Graz-Umgebung terrorisierte ein 14-Jähriger die ganze Schule, ging sogar mit einem Messer
auf ein Mädchen los. Um solche Fälle zu verhindern, fordert die FPÖ ein Buddy-Projekt nach Tiroler Vorbild.
Von Verena Leitold
verena.leitold@grazer.at
Die Gewaltbereitschaft an
Schulen steigt – vor allem
an Mittelschulen kommt
es immer wieder zu tragischen
Vorfällen, wie auch ein aktueller
Fall aus Graz-Umgebung
zeigt: Ein Jugendlicher soll ein
Mädchen mit einem Messer bedroht
haben, der 14-Jährige und
zwei Mitschüler wurden laut
Bildungsdirektion suspendiert,
nachdem sie die Klasse wochenlang
terrorisiert hatten.
Bildungslandesrat Werner
Amon präsentierte Anfang Februar
dieses Jahres ein Maßnahmenpaket,
um dieser Tendenz
entgegenzuwirken. So wurde mit
Beginn des laufenden Semes-
ters ein Leitfaden, mit dem den
„Lehrkräften ein Werkzeug in
die Hand gelegt werden“ soll, ein
spezieller Förderunterricht, eine
Koordinationsstelle für Gewaltund
Extremismusprävention, ein
schulisches Kriseninterventionsteam,
eine Suspendierungsbegleitung
sowie vermehrter
Einsatz von Schulsozialarbeitern
eingerichtet.
In Tirol wurde bereits im Jahr
2008 ein „Buddy-Projekt“ eingeführt:
Die Buddys durchlaufen
eine Ausbildung, helfen jüngeren
Mitschülern dabei, sich
in der Schule zurechtzufinden
und Konflikte konstruktiv zu lösen.
Durch intensiven Kontakt
der Schüler untereinander können
die Buddys oft Probleme,
Konflikte, Sorgen etc. aus erster
Hand erfahren und versuchen
zu beheben – die Schüler vertrauen
sich oft lieber Schülern
an als Lehrern.
Die Freiheitlichen beantragen
jetzt im Landtag, ein ähnliches
Projekt auch in der Steiermark
flächendeckend einzuführen.
Bisher wird ein vergleichbares
Projekt nur beispielsweise
von der Caritas im Rahmen der
Schulsozialarbeit als initiiertes
Schuleingangs-
an-
projekt
geboten.
Die Idee für
den Antrag kommt von FA-Spitzenkandidat
Harald Korschelt:
„Die freiheitlichen Arbeitnehmer
setzen sich seit jeher für eine
Stärkung des gesellschaftlichen
Miteinanders ein. Die vorliegende
Initiative soll genau auf dieses
Ziel hinarbeiten und bereits
im Schulalter ein Bewusstsein
für die Wichtigkeit der gegenseitigen
Achtsamkeit schaffen.“
Beantragt wird die Prüfung der
Umsetzung sowohl
in Mittelschulen
als auch in
Volksschulen.
Harald Korschelt (l.) und FP-
Klubobmann Mario Kunasek GETTY, FPÖ