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INFO - April 2024

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WELTSTARS IM <strong>INFO</strong>-INTERVIEW ▪ APRIL <strong>2024</strong><br />

<strong>INFO</strong>: David, du hast ständig viel um die Ohren,<br />

warst Ende März noch in Kirgistan und Kasachstan<br />

auf Tournee. Bist du jemand, der auf Kommando<br />

abschalten und einschlafen kann?<br />

David Garrett: Manchmal schaffe ich das tatsächlich,<br />

doch das mit dem Schlaf wird irgendwie nicht<br />

einfacher im Alter. Immer, wenn du denkst, du<br />

kannst den Jetlag überlisten, belehrt er dich eines<br />

Besseren. Oft bin ich mitten in der Nacht hellwach<br />

und kann nicht mehr einschlafen.<br />

<strong>INFO</strong>: Du müsstest dir natürlich nicht soviel<br />

Stress machen. Woher nimmst du die Motivation,<br />

mit jedem neuen Projekt wieder Vollgas zu<br />

geben?<br />

David Garrett: Ich habe doch sonst nicht so viel im<br />

Leben (lacht).<br />

<strong>INFO</strong>: Du Armer.<br />

David Garrett: Nein, wirklich. Mein Beruf ist mein<br />

größtes Hobby. Ich habe auch noch ein Privatleben,<br />

aber gedanklich bin ich sieben Tage in der Woche<br />

mit der Musik und dem Musikgeschäft befasst.<br />

Diesen Ehrgeiz habe ich schon als Kind eingeimpft<br />

bekommen, und bis jetzt ist er bei mir zuhause und<br />

fühlt sich wohl.<br />

Foto: Christoph Köstlin<br />

<strong>INFO</strong>: Welchen Anspruch hattest du denn an<br />

„Iconic“?<br />

David Garrett: Einen extrem hohen. Mir war sehr<br />

wichtig, dass die Deutsche Grammophon, mit der<br />

ich bei diesem Album zusammengearbeitet habe,<br />

mit meiner Leistung zufrieden ist, schließlich handelt<br />

es sich hier um das Vorzeigelabel der klassischen<br />

Musik. Ich habe wirklich alles gegeben und bin stolz<br />

auf dieses Album. Ich halte es für sehr gelungen.<br />

<strong>INFO</strong>: Auf „Iconic“ spielst du kein Crossover,<br />

sondern sehr schöne klassische Melodien von<br />

Vivaldi, Bach, Mendelssohn, Debussy oder<br />

Shostakovich. Du hast dich in diesem Spiel vor<br />

allem von den großen Geigern des frühen 20.<br />

Jahrhunderts, etwa von Yehudi Menuhin, Jascha<br />

Heifetz oder Arthur Grumiaux inspirieren lassen.<br />

Sind das Musiker, die du schon dein ganzes<br />

Leben lang bewunderst?<br />

David Garrett: Ja, auf jeden Fall. Ich will es mal<br />

so vergleichen: Wenn du Gitarre spielst, dann orientierst<br />

du dich an Carlos Santana, Jimmy Page<br />

oder Jimi Hendrix. Und als Kind, das die Geige zu<br />

seinem Instrument erkoren hat, hörst du, was ein<br />

Menuhin macht und fängst an davon zu träumen,<br />

dass du eines Tages auch so spielen kannst wie er.<br />

Foto: Christoph Köstlin<br />

<strong>INFO</strong>-MAGAZIN<br />

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