PT-Magazin - Ausgabe 1•2 | 2024
Automatisch gut? • Paradigmenwechsel erforderlich: Kant und der gesunde Menschenverstand • Visionäre Technologiepartnerschaft: Mittweida und Estland • Führungs-Macht und Ohnmacht: Zwischen Machtvakuum und Kontrollwahn • Mehr Aufrichtigkeit: Vertrauen braucht Verantwortung
Automatisch gut?
• Paradigmenwechsel erforderlich: Kant und der gesunde Menschenverstand
• Visionäre Technologiepartnerschaft: Mittweida und Estland
• Führungs-Macht und Ohnmacht: Zwischen Machtvakuum und Kontrollwahn
• Mehr Aufrichtigkeit: Vertrauen braucht Verantwortung
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16 Gesellschaft<br />
Paradigmenwechsel<br />
erforderlich<br />
Hanspeter Georgi erinnert an Kant und den gesunden Menschenverstand<br />
Unternehmensgruppe Terhalle | Solmsstraße 46 | 48683 Ahaus | 02561/9<br />
Kindertagesstätte in Velbert Mehrgeschossiger Wohnungsbau Hörsaalgebäude Uni Biele<br />
1. Unter einem Paradigma versteht man<br />
bekanntlich ein Denkmuster. Auf der Basis<br />
dieses Denkmusters forschen Wissenschaftler,<br />
bevor sie es völlig verwerfen und<br />
einem neuen Denkmuster folgen. Das<br />
nennt man dann einen Paradigmenwechsel.<br />
Auch Unternehmen geraten in Situationen,<br />
in denen sie einen Paradigmenwechsel<br />
in ihrer Unternehmenspolitik vollziehen<br />
müssen, weil ihr bisheriges Geschäftsmodell<br />
nicht mehr trägt. Politische Konzepte<br />
müssen sich ebenso strukturell ändern,<br />
müssen einem neuen Denkmuster folgen,<br />
müssen sich also einem Paradigmenwechsel<br />
unterziehen, wenn sich herausstellt,<br />
dass die bislang verfolgte und umgesetzte<br />
Politik nicht die Erwartungen erfüllt, die<br />
mit ihr erhofft waren. In der tagespolitischen<br />
Auseinandersetzung spricht man<br />
dann vom Erfordernis, Illusionen über Bord<br />
zu werfen, oder noch drastischer, sich endlich<br />
von Lebenslügen zu verabschieden.<br />
WIR BAUEN<br />
KLIMANEUTRAL<br />
2. Ein solcher Fall liegt aktuell bei der<br />
Transformation von Hartz IV zum Bürgergeld<br />
vor. Der gesunde Menschenverstand<br />
hatte das schon angemahnt, was jetzt der<br />
zuständige Bundesminister beabsichtigt.<br />
Ebenso ist es für die aufnehmende arbeitende<br />
Gesellschaft nicht nachzuvollziehen,<br />
dass rund 2,5 Millionen Menschen ohne<br />
deutsche Staatsangehörigkeit Anspruch<br />
auf dieses Bürgergeld haben. Und dass von<br />
den insgesamt 5,5 Millionen Anspruchsberechtigten<br />
ca. 4,0 Millionen gesund und erwerbsfähig<br />
sind, diese Fakten müssen doch<br />
zum Nachdenken, gar zur Kurskorrektur<br />
genug Anlass geben. Also Anlass genug für<br />
einen Paradigmenwechsel, der Abschied<br />
nimmt vom Abschied des Leistungsgedankens.<br />
So etwa würde es der zeitgenössische<br />
Philosoph Peter Sloterdijk formulieren. Hinzukommt,<br />
dass weitere sozialpolitische<br />
Maßnahmen wie die Kindergrundsicherung<br />
zu einer weiteren Aufblähung der<br />
Sozialbürokratie führen. In der Summe aller<br />
sozialpolitisch motivierten Transfers, die<br />
dem Denkmuster der Einzelfallgerechtigkeit<br />
entsprechen sollen, bleibt dennoch die<br />
Frage offen, ob das alles sozial gerecht ist.<br />
Ein Paradigmenwechsel sähe so aus: wer<br />
aus eigener Kraft - unterschieden nach der<br />
Familiengröße - ein vom Bundestag festgelegtes<br />
soziokulturelles Existenzminimum<br />
nicht erzielt, erhält auf die Differenz eine<br />
negative Einkommensteuer. Dieses Kon-<br />
WIR BAUEN<br />
KLIMANEUTRAL<br />
zept - vor langer Zeit von Milton Friedman<br />
und F. A. von Hayek vorgeschlagen - hätte<br />
einige Vorteile im Gegensatz zum Status<br />
quo: transparent, wenig Bürokratie (nur<br />
das Finanzamt) und der Leistungsanreiz,<br />
aus eigener Kraft über dieses Existenzminimum<br />
zu kommen, bliebe erhalten. Ist das<br />
nicht eine auch sozial gerechtere Lösung?<br />
Es hätte zudem den Vorzug, dass sich die<br />
Politiker und insbesondere die Sozialpolitiker<br />
auf die Festlegung des soziokulturellen<br />
Existenzminimums zu beschränken hätten.<br />
3. Die Klimaschutzpolitik bietet ebenso<br />
genug Anschauungsmaterial für das Erfordernis<br />
neuen Denkens und Handelns.<br />
Vor allem gilt: die deutsche, also nationale<br />
Politik darf nicht erwarten, dass sie mit ihrem<br />
Maßnahmenbündel und das in einer<br />
äußerst disruptiven Weise das Weltklima<br />
retten kann. Zielführend wäre schon, wenn<br />
sie zur weltweiten Minderung des Emissionsaustausches<br />
beitragen würde, ohne dabei<br />
den Wirtschaftsstandort zu gefährden.<br />
So war der Abschied von der Kernenergie<br />
ein Fehler. Und auch der Ampel wird das<br />
Erfordernis des Weiterbetriebes der zuletzt<br />
qua politischen Befehl zum Auslauf ver-<br />
Kindertagesstätte in Velbert Mehrgeschossiger Wohnungsbau Hörsaalgebäude Uni Bielefeld Wohnquartier in Berlin<br />
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Unternehmensgruppe Terhalle | Solmsstraße 46 | 48683 Ahaus | 02561/9823-0 | www.terhalle.de<br />
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F0304N21<br />
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F0304S21<br />
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Terhalle Holding GmbH & Co.KG,<br />
Ahaus-Ottenstein<br />
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