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24. März 2024

- Mehr Hitzetage und Tropennächte in Graz - Sonntagsfrühstück mit den neuen Diagonale-Intendanten - Interview mit Minister Johannes Hahn - Ärztemangel in Lend - Neuer Partyspaß für das Grazer Univiertel

- Mehr Hitzetage und Tropennächte in Graz
- Sonntagsfrühstück mit den neuen Diagonale-Intendanten
- Interview mit Minister Johannes Hahn
- Ärztemangel in Lend
- Neuer Partyspaß für das Grazer Univiertel

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2 die seite zwei<br />

www.grazer.at <strong>24.</strong> MÄRZ <strong>2024</strong><br />

E D I T O R I A L<br />

von<br />

Tobit<br />

Schweighofer<br />

✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />

Leben ohne<br />

Spaß – wem<br />

bringt das was?<br />

I<br />

n Zeiten von Krieg,<br />

Wirtschaftskrise und<br />

Klimaerwärmung – das<br />

drohende Ende der ganzen<br />

Menschheit inklusive – kommt<br />

eines definitiv zu kurz: der<br />

Spaß. Dabei ist dieser überlebenswichtig,<br />

wenn nicht<br />

überhaupt für manche gar Sinn<br />

des Lebens. Auch wenn das für<br />

die meisten wohl übertrieben<br />

scheint: Ein wenig Lebensfreude<br />

bringt zumindest auch neue<br />

Perspektiven mit sich, mit<br />

denen man die triste Welt aus<br />

einem anderen Blickwinkel<br />

betrachten kann. Mit einer<br />

kurzen Auszeit aus dem<br />

sorgenvollen Alltag, einer<br />

durchtanzten Partynacht,<br />

sammelt man Kräfte, kann<br />

quasi mit formatierter Festplatte<br />

wieder mit neuer Kraft<br />

beginnen und sich den großen<br />

und kleinen Krisen des Lebens<br />

frisch gestärkt stellen. Wir<br />

fördern diese Party-Auszeiten<br />

ganz bewusst und haben mit<br />

den Grazer Univiertel-Lokalen<br />

eine so noch nie dagewesene<br />

Kooperation gestartet (siehe<br />

Seiten 16/17). In einem<br />

unwahrscheinlich harmonischen<br />

Zusammenschluss<br />

haben sich die Grazer Univiertelwirte<br />

unter einer Dachmarke<br />

vereint, und mit dem „Grazer“<br />

wird künftig gemeinsam Gas<br />

gegeben. Das Motto lautet<br />

folgerichtig: loslassen und für<br />

ein paar Minuten einfach nur<br />

dem Spaß und der Lebenslust<br />

frönen – die nächste Krise<br />

kommt bestimmt, wahrscheinlich<br />

sogar früher, als man denkt.<br />

Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />

SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ...<br />

... Claudia<br />

Slanar &<br />

Dominik<br />

Kamalzadeh<br />

Die neuen Diagonale-Intendanten<br />

plauderten über<br />

Graz, Film und<br />

andere Leidenschaften.<br />

Wie oft frühstücken Sie gemeinsam?<br />

Claudia Slanar: Im Zug oft und auch bei Hotelaufenthalten,<br />

was in letzter Zeit immer öfter vorgekommen<br />

ist. Wir sind da aber recht verschieden.<br />

Ich werde einfach grantig, wenn ich kein<br />

Frühstück bekomme, und achte ganz nach TCM<br />

auch darauf, dass es etwas Warmes ist.<br />

Dominik Kamalzadeh: Und ich hab gelesen,<br />

dass man von leichtem Frühstück schöner wird,<br />

und halt mich daran (lacht).<br />

Wer braucht mehr Kaffee?<br />

Kamalzadeh: Ich weiß ja nicht, wie viel du trinkst,<br />

bevor wir uns sehen!<br />

Slanar: Na ja, so drei in der Früh, und dann erst<br />

wieder am Nachmittag ...<br />

Kamalzadeh: Ich bin da momentan auf den<br />

Kaffee meiner eigenen Espressomaschine, die<br />

ich seit Weihnachten habe, konditioniert. Eine<br />

urtümliche Bialetti, die zischt wie irre, aber auch<br />

eine Crema machen kann. Das Geschloder von<br />

anderen Maschinen kann ich jetzt oft gar nicht<br />

mehr trinken!<br />

Was fasziniert Sie am Film?<br />

Slanar: Mich fasziniert, dass er immer wieder gesellschaftliche<br />

Verhältnisse neu verhandeln und<br />

neue Blickwinkel zeigen kann – und dadurch<br />

auch Nachdenkprozesse und Emotionen auslöst.<br />

Ein bisschen wie Musik ...<br />

Kamalzadeh: Mir gefällt die Möglichkeit,<br />

komplett in eine andere Realität und Wahrnehmungswelt<br />

katapultiert zu werden, sich durchzubewegen,<br />

Gedanken und Gefühle zu erleben.<br />

Das meine ich durchaus im sensorischen Sinne.<br />

Slanar: Ja, der ganze Körper nimmt wahr.<br />

Kamalzadeh: Im Kino kann man glauben, auch<br />

Vor allem in Hotels frühstücken Dominik Kamalzadeh und Claudia Slanar zusammen.<br />

wenn man sonst nicht glaubt!<br />

Probieren wir eine Challenge: Nennen Sie<br />

einen einzigen Lieblingsfilm!<br />

Slanar: Uahh! (lacht) Spontan fällt mir Barbara<br />

Lodens einziger Film „Wanda“ ein, new american<br />

cinema, psychodynamische Frauenfigur,<br />

ganz minimalistisch.<br />

Kamalzadeh: Ich habe so Keymomente bei bestimmten<br />

Filmemachern, zum Beispiel John Cassavetes.<br />

Vielleicht „A Woman under the Influence“.<br />

Wie verbringen Sie sonst Ihre Zeit?<br />

Kamalzadeh: Ich sammle Vinyl und gehe mit einem<br />

Freund auch gerne auf Plattenbörsen. Ich<br />

habe eine Leidenschaft für Bücher und natürlich<br />

verbringe ich auch mit den Kindern viel Zeit –<br />

zum Beispiel im Prater.<br />

Slanar: Ich gehe gerne raus, wandern, früher<br />

auch klettern. Und ich unternehme viel mit meinem<br />

Kind. Aber manchmal mach ich auch einfach<br />

nichts. Einfach nur sein ...<br />

Haben Sie dafür schon Lieblingsplätze in Graz?<br />

Kamalzadeh: Ich mag den Lendplatz total gerne,<br />

die urbane, alternative Atmosphäre. Und ich trinke<br />

gerne Wein, was dort auch gut geht!<br />

Slanar: Ich war einmal bei einem Kunstprojekt<br />

im Rösselmühlpark, seither will ich dort unbedingt<br />

wieder hin!<br />

<br />

VERENA LEITOLD<br />

Claudia Slanar wurde am 31. Juli 1972 in Wien geboren,<br />

Dominik Kamalzadeh am 25. August 1973<br />

ebendort. Die Kunsthistorikerin und Filmkuratorin<br />

und der Filmkritiker sind die neuen Intendanten<br />

der Diagonale. Das erste Festival unter ihrer Leitung<br />

findet von 4. bis 9. April in Graz statt.<br />

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