63_NaN-Ausgabe

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Notizen aus Nehmten - 63. Ausgabe - April 2024 etwas mehr zahlen als die übrigen fünf, denn er betrieb neben der Landwirtschaft die Fischerei im Nehmtener Teil des Großen Plöner Sees. Von den fünf Bauern hießen drei Behrend und zwei Wehde. Bei den zwei Bauernhöfen, für die der Gutsbetrieb zahlte, wird es sich um Kühland und den zweiten Hof in Godau, der in dieser Zeit aufgelöst worden ist, gehandelt haben. Deutlich weniger als die Bauern zahlten die sechs Handwerker: Schmied Schröder in Sande, Glaser Behrend in Paßop, der Schneider Wehde in Sande, Weber Behrend in Kühland, sowie die beiden Schuster, Bauer in Paßop und Wisch in Godau. Die Landinsten trugen jeweils etwas mehr als die Handwerker zur Erhöhung des Diensteinkommens des Lehrers bei. Mit 22 Familien stellten diese Tagelöhner mit kleinen Landstellen den vermutlich zahlenmäßig größten Teil der Gutsbevölkerung. Allein neun Landinstenfamilien lebten in Sepel, drei in Godau, zwei in Sande und jeweils zwei in den einzeln stehenden Doppelkaten von Hohenstein, Holm, Hufe und Heideberg. Fünf Familien, die als Gutsarme eingeordnet werden können, wurden lediglich mit symbolischen Beträgen an der Umlage beteiligt. Das sei in der allgemeinen Schulordnung auch so vorgesehen, protokolliert Verwalter Beuck abschließend zur Begründung. Die Begeisterung für die Abhaltung weiterer Sitzungen scheint sehr begrenzt gewesen zu sein, denn die Versammlung legte auch gleich die Modalitäten für die Folgejahre fest. Das Geld sollte jeweils halbjährlich vom Schulvorsteher, dem Godauer Bauern und Fischer Blunck, eingesammelt werden. - 18 -
Notizen aus Nehmten - 63. Ausgabe - April 2024 Ganz anders waren die Verhältnisse in Pehmen und Bredenbek. Auch dort war das zitierte Patent von 1864 umzusetzen. Die entsprechenden Dokumente scheinen verloren, und so kann nichts zum Fortgang der Diskussion dort gesagt werden, aber das Ergebnis ist bekannt: Obwohl die Besoldung auf den nach dem Patent vorgeschriebenen Mindestbetrag von 468 Mark angehoben worden war, ließ sich kein Lehrer finden, der für dieses Gehalt bereit gewesen wäre, nach Pehmen zu gehen. So mussten die Kinder aus Bredenbek seit 1868 zu Fuß nach Hornsmühlen und die aus Pehmen nach Kembs-Weitewelt gehen. Erst 1896 wurde nach jahrelangen Verhandlungen für diese Kinder die Schule in Bredenbek gebaut (s.a. NaN 48 – 2019). Karsten Dölger - 19 -
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