djo-Horizonte Ausgabe Nr. 1 2024
Mitteilungszeitschrift der djo - Deutsche Jugend in Europa Landesverband Baden-Württemberg
Mitteilungszeitschrift der djo - Deutsche Jugend in Europa Landesverband Baden-Württemberg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
-<br />
<strong>Horizonte</strong><br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
1|<strong>2024</strong><br />
klingend<br />
verbindend<br />
lebendig<br />
Mitteilungszeitschrift<br />
<strong>djo</strong> - Deutsche Jugend in Europa<br />
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Inhalt / Impressum<br />
Vorwort 3<br />
Aus den Gruppen 4-20<br />
Aus dem Ländle 21-31<br />
<strong>djo</strong> - Gastschülerprogramm 32-38<br />
Termine <strong>2024</strong> 39<br />
Impressum<br />
Redaktionsteam und für den Inhalt verantwortlich: Hartmut Liebscher<br />
Herausgeber:<br />
<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa<br />
Landesverband Baden-Württemberg e.V.<br />
Schlossstraße 92, 70176 Stuttgart<br />
Telefon: 0711 625138, Fax: 0711 625168<br />
E-Mail: zentrale@<strong>djo</strong>bw.de<br />
Gesamtherstellung: Reiner v. Bronewski • moreVision & friends<br />
Lichtenbergstr. 5, 71642 Ludwigsburg<br />
Tel. 0171 2130178<br />
Internetseiten:<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de www.heimatkulturwerk.de www.gastschuelerprogramm.de www.aschenhuette.de<br />
Social Media:<br />
www.facebook.com/<strong>djo</strong>bw<br />
www.instagram.com/<strong>djo</strong>_bw<br />
Gezeichnete Beiträge unterliegen der Verantwortung des Verfassers<br />
Redaktionsschluss <strong>djo</strong> <strong>Horizonte</strong> 2/<strong>2024</strong> ist der 15.06.<strong>2024</strong><br />
2 <strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Vorwort<br />
Liebe Freunde,<br />
ich freue mich sehr, euch allen wieder die neue <strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong><br />
überreichen zu können. Erneut machen viele interessante<br />
Berichte unserer Mitgliedsgruppen die Zeitschrift<br />
sehr lebendig.<br />
Auch ein schöner Bericht über den (bereits) 15. Ostdeutschen<br />
Ostermarkt im Haus der Heimat in Stuttgart lädt<br />
zum Lesen ein. Wer hätte anfangs gedacht, dass dieser<br />
Ostdeutsche Ostermarkt mal zu einer solchen Tradition<br />
in unserem Jahreslauf wird? Es gibt sicher sehr wenige<br />
Veranstaltungen, bei denen sich so viele Landsmannschaften<br />
gemeinsam an einem ganzen Tag mit ihren<br />
handwerklichen Traditionen präsentieren. Und das unter<br />
der Federführung der <strong>djo</strong> Baden-Württemberg. Dass der<br />
Vizepräsident des Europaparlaments, Rainer Wieland,<br />
uns die Ehre gegeben hat, die Veranstaltung zu besuchen,<br />
ein Grußwort zu sprechen und sich vor allem die<br />
Zeit genommen hat, sich die einzelnen Stände anzuschauen<br />
und mit vielen Ausstellern gute Gespräche zu<br />
führen, freut mich als Hauptverantwortlichen natürlich<br />
sehr. Nicht zu vergessen sind dabei die vielen ehrenamtlichen<br />
Helfer, die von morgens bis abends beim Auf- und<br />
Abbau, bei der Verköstigung der Gäste oder bei der<br />
Standbetreuung verweilten. Dieser Ostdeutsche Ostermarkt<br />
war auch in diesem Jahr wieder ein großer Erfolg<br />
und wird im Jahr 2025 sicher seine Fortsetzung finden.<br />
Seit nunmehr 13 Jahren ist die <strong>djo</strong>-Jugendbildungsstätte<br />
„Ferienheim Aschenhütte“ in Bad Herrenalb nun schon<br />
im Eigentum des <strong>djo</strong>-Landesverbandes. Dies ist allerdings<br />
– zeitlich gesehen – der kleinere Teil der Geschichte<br />
des Hauses. Unser Ferienheim Aschenhütte begeht in<br />
diesem Jahr tatsächlich sein 100-jähriges Bestehen, und<br />
wir wollen dies natürlich gebührend feiern. Am 6. und<br />
7. Juli <strong>2024</strong> wollen wir zu ein großes Jubiläumswochenende<br />
begehen. Eingeladen sind natürlich alle Aktiven aus<br />
dem Verband, aber auch viele treue Gäste des Hauses<br />
sowie Mitarbeitende der letzten 13 Jahre. Der Festakt<br />
wird am Samstagvormittag, 6. Juli unter Beteiligung des<br />
Bad Herrenalber Bürgermeisters, Klaus Hoffmann stattfinden.<br />
Am Abend wollen wir intern einen Ball durchführen<br />
und am Sonntag, 7. Juli soll die Bevölkerung beim<br />
Tag der offenen Tür die Möglichkeit bekommen, unser<br />
Ferienheim Aschenhütte zu besichtigen.<br />
Somit ist dieses Jahr reich an besonderen Jubiläen:<br />
15. Ostdeutscher Ostermarkt, 100 Jahre Ferienheim<br />
Aschenhütte und am 13. Oktober wird das 30. Europäische<br />
Volksmusikkonzert in Korntal stattfinden. Lauter<br />
Termine, die zeigen, dass wir eine gute und beständige<br />
Arbeit leisten, dass wir Projekte aufgebaut haben, die<br />
keine „Eintagsfliegen“ sind, sondern über die Jahre Bestand<br />
haben, und inzwischen weit über den Verband<br />
hinaus gerne besucht werden.<br />
Darauf können wir durchaus stolz sein.<br />
Euer<br />
Hartmut Liebscher<br />
Landesvorsitzender<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong><br />
3
Aus den Gruppen<br />
Churpfälzer Saitensprünge<br />
Alphörner, goldglänzende Bläser und feine Saitenklänge<br />
Alpenländisches Adventssingen in St.Gallus Baiertal<br />
Es war eine spontane Idee von Dennis<br />
Nussbeutel, in der Kurpfalz ein<br />
alpenländisches Adventssingen zu<br />
veranstalten und mit Fritz Jauché,<br />
dem musikalischen Leiter des Böhmerwäldler<br />
Singkreises fand er einen<br />
begeisterten Mitstreiter.<br />
So kam es dass sich nicht nur drei Instrumentalgruppen<br />
im Altarraum<br />
der katholischen Kirche in Baiertal<br />
einfanden sondern auch der Singkreis<br />
der Böhmerwäldler Heimatgruppe<br />
Heidelberg. Die Sänger und<br />
Musiker in ihren Trachten passten<br />
sehr gut in diesen barocken Rahmen,<br />
den feierlichen Altarraum von<br />
St.Gallus.<br />
Der Leiter der Seelsorgeeinheit Pfarrer<br />
Pawelzik freute sich bei seiner<br />
Begrüßung über die vielen Besucher<br />
am Sonntagnachmittag. Fritz Jauché,<br />
der durch das Programm führte,<br />
begrüßte die Besucher und Ehrengäste.<br />
Seine Moderation enthielt<br />
im Laufe des Nachmittags immer<br />
wieder interessante Details über<br />
Entstehung und Herkunft der<br />
Stücke.<br />
Da füllte die junge Formation der<br />
böhmischen Blasmusik von Dennis<br />
Nussbeutel mit vollem Klang<br />
die Kirchenräume. Dieses Quintett<br />
wurde erst vor kurzem speziell<br />
für das Adventskonzert zusammengestellt.<br />
Eine besondere<br />
Überraschung, die die Zuhörer zu<br />
spontanem Applaus veranlasste,<br />
waren Dennis Nussbeutel (Dirigent,<br />
Musiker und Lehrer) mit seinem<br />
siebenjährigen Musikschüler<br />
beim gemeinsamen Stück an der<br />
Steierischen Harmonika.<br />
Das Alphornensemble „Die Badischen“<br />
hätte man eher in Oberammergau<br />
oder am Vierwaldstättersee<br />
See erwartet denn hier in<br />
der Kurpfalz, die Bläser hatten sogar<br />
ein Stück im Takte eines Bolero<br />
im Repertoire. Die weichen Klänge<br />
dieser Holzblas-instrumente drangen<br />
angenehm an die Ohren der Zuhörer<br />
und bereicherten das Programm.<br />
Unter anderem mit dem Hirtenzug<br />
aus Iglau von Harry Höfer konnten<br />
die Churpfälzer Saitensprünge die<br />
Kirchenbesucher gefangennehmen,<br />
in der Besetzung Hackbrett (Heidrun<br />
Jauché und Brigitte Rosenberger),<br />
Zither (Anne Richter) und Gitarre<br />
(Fritz Jauché) konnten sie ohne<br />
elektronische Verstärker überzeugen<br />
und entführten mit ihrer Musik<br />
in bayerische Stuben.<br />
Der Singkreis der Böhmerwäldler,<br />
der gegründet wurde, um die Waldlermesse,<br />
aus dem Bayerischen<br />
Wald zu erarbeiten, singt diese Messe<br />
bei vielen Gottesdiensten. Er widmet<br />
sich, neben Liedern aus dem gesamten<br />
Alpenraum dem Liedgut aus<br />
dem Böhmerwald. Die ausgewählten<br />
Advents- und Weihnachtslieder<br />
entsprechen dieser Tradition .<br />
Eine innig vorgelesene Geschichte<br />
über eine heimatvertrieben Frau aus<br />
dem Böhmerwald rührte die Zuhörer<br />
und fügte sich wunderbar ins<br />
Programm ein.<br />
Alle vier Gruppen boten ein sehr<br />
harmonisches und trotzdem abwechslungsreiches<br />
Konzert, von<br />
dem man sich wünscht, dass es eine<br />
Wiederholung findet. Die Zuschauer<br />
unterstrichen diese Absicht mit einem<br />
enthusiastischen Schlussapplaus.<br />
Fritz Jauché schloss mit einem<br />
Dank an alle Mitwirkenden für ein<br />
sehr gelungenes Experiment, bei<br />
den Kirchenverantwortlichen und<br />
den Kirchenbesuchern für ihre Unterstützung.<br />
Der gemeinsame Schlusschor aller<br />
im Kirchenraum Versammelten bot<br />
mit dem Andachtsjodler aus Sterzing<br />
nochmals einen emotionalen<br />
Höhepunkt und Schlussakkord.<br />
4<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
Iglauer Singkreis Süd<br />
Wintersingwoche des Iglauer Singkreises Süd vom 27. 12. 2023 - 2. 1. <strong>2024</strong><br />
im Haus Sudetenland in Waldkraiburg<br />
Unsere Wintersingwoche fand diesmal<br />
an einem wohl vertrauten, aber<br />
zu dieser Jahreszeit ungewöhnlichen<br />
Ort statt. Da die Aschenhütte für uns<br />
ursprünglich nur noch Plätze im<br />
Sommerhaus hatte und unsere jungen<br />
Familien deshalb hätten daheimbleiben<br />
müssen, hatten wir mit<br />
der Heimleitung des Hauses Sudetenland<br />
verhandelt, ob sie ausnahmsweise<br />
ihre Pforten zwischen<br />
den Jahren für uns öffnen würde.<br />
Nachdem Herr Discher von seinem<br />
Mitarbeterteam grünes Licht bekam,<br />
sagte er zu. Damit war die Wintersingwoche<br />
geritzt. Die Anreise<br />
verlief angesichts der milden Temperaturen<br />
bis auf den ein oder anderen<br />
kleineren Stau problemlos.<br />
Wir konnten uns in Ruhe einquartieren<br />
und erwarteten das gemeinsame<br />
Singen, Tanzen, Musizieren,<br />
Spielen und Zusammensein mit gebührender<br />
Vorfreude.<br />
Auf dem Singprogramm unter der<br />
Leitung von Angelika Mehnert standen<br />
bekannte Chorwerke, aber auch<br />
viele aus Fritz Stolles weihnachtlichen<br />
Volksliedsätzen. Auch bis zu<br />
fünfstimmige Chorwerke wie „Vom<br />
Himmel hoch“ und „Übers Gebirg<br />
Maria geht“ sowie Mozarts „Ave<br />
verum“ standen auf dem Programm.<br />
Zur Vorbereitung der Einsätze beim<br />
Iglauer Heimattag am 8. Juni in Heidenheim<br />
war am ersten Abend Andreas<br />
van Zoelen vom Raschér-<br />
Quartett nach Waldkraiburg gekommen.<br />
Durch seine Mutter, die in Altenberg<br />
geboren wurde, hat er<br />
Iglauer Wurzeln. Mit ihm entwickelten<br />
wir einige Ideen gemeinsamer<br />
Darbietungen, die beim Heimattag<br />
vormittags in der Kirche und beim<br />
Festkonzert um 17 Uhr zur Aufführung<br />
kommen sollen.<br />
Die Heimleitung zeigte sich sehr entgegenkommend,<br />
wir hatten mehrere<br />
Tagesräume zur Verfügung. Die<br />
Küche bot schmackhafte Verpflegung,<br />
so dass wir beste Arbeitsbedingungen<br />
für unser Wochenprogramm<br />
vorfanden.<br />
Den Beginn des Vormittagsprogramms<br />
bildete wie immer eine<br />
Runde Tanzen, um in Bewegung zu<br />
kommen und den Kreislauf in Gang<br />
zu bringen. Nach einer kurzen Pause<br />
sorgen die Atemübungen bei Geli<br />
für Konzentration und innere Ruhe,<br />
der Stimmansatz wird mit Einsing-<br />
Übungen gefestigt. Zum Aufbauen<br />
des Chorklangs dienen Kanons und<br />
einfachere Chorsätze. Als neu zu erarbeitendes<br />
Chorwerk hatte Geli Palestrinas<br />
„Sicut cervus“ mitgebracht,<br />
das uns mehrere Tage in gemeinsamen<br />
und Einzelstimmproben auf<br />
Trab hielt.<br />
Die Mittagspause bis 15.30 Uhr<br />
konnten wir zum Regenerieren oder<br />
Einkaufen nutzen. In den nachmittäglichen<br />
Tanzproben arbeitete unser<br />
Tanzleiter Max an möglichen<br />
Auftrittstänzen für den Konzertabend<br />
beim Heimattag. Bruder<br />
Christian war leider kurzfristig von<br />
Corona ausgebremst worden. Alt-<br />
Tanzleiter Harry stellte die neue<br />
Iglauer Tanzmappe vor und arbeitete<br />
an den Figuren des Hatscho, den<br />
wir für Heidenheim auf dem Zettel<br />
haben. Auch die Stubenmusik übte<br />
im Rahmen des Parallelprogramms<br />
und spielte mit Fagottverstärkung<br />
viele fast vergessene und neue Stücke<br />
aus dem inzwischen 12. Band<br />
des Iglauer Notenbüchls.<br />
Abends wechselten sich Parallelprogramm<br />
und Abendprobe ab. Anschließend<br />
gab es viel Unterhaltsames,<br />
darunter einen gemütlichen<br />
Spielabend, einen Abend mit Tanzmusik,<br />
die Show „Wetten dass - der<br />
Singkreis“ zur Silversternacht und<br />
den Abschlussabend zum Singwochenausklang.<br />
Beim Iglauer Sing-<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 5
Aus den Gruppen<br />
kreis gehört der gemeinsame Jahreswechsel,<br />
wie er alljährlich auf der<br />
Wintersingwoche begangen wird, zu<br />
den unverzichtbaren Traditionen.<br />
Der Silvesterabend begann mit einer<br />
feierlichen Polonaise, an die sich das<br />
festliche Silvesterbuffet anschloss,<br />
unglaublich köstlich und reichhaltig<br />
vom Team des Hauses Sudetenland<br />
für uns im Seminarhaus hergerichtet.<br />
Dann wurde das Programm mit<br />
einer ersten Wette eröffnet. Eine lebendige<br />
Kinderschar war wiederl<br />
mit von der Partie und brachte tüchtig<br />
frischen Wind in die feiernde Gesellschaft.<br />
Die Spielleiter Basti, Domi,<br />
Max und Felix traten im Laufe<br />
des Showabends jeweils in Thomas-<br />
Gottschalk-Maskierung auf und<br />
führten durch verschiedene Wetten<br />
und Spielwettkämpfe. Es war sehr<br />
kurzweilig. Über Streaming konnte<br />
auch Wilfried das Abendprogramm<br />
mitverfolgen. Eine ganze Singwoche<br />
wäre zu anstrengend gewesen, das<br />
Dabeisein aus der Ferne aber bereitete<br />
großes Vergnügen. Kurz vor<br />
Mitternacht mussten wir rasch nach<br />
draußen gehen, um das neue Jahr<br />
singend mit dem Bachschen Gloria<br />
zu begrüßen und einige Klatschraketen<br />
an die Daheimgebliebenen abzufeuern.<br />
Diesmal ging der Gesang<br />
in einem unerhörten Getöse des<br />
ringsum abgeschossenen Feuerwerks<br />
nahezu völlig unter, so dass<br />
wir beschlossen, den traditionellen<br />
Andachtsjodler nach drinnen zu verlegen.<br />
Alle tauschten untereinander<br />
gute Wünsche für das neue Jahr aus.<br />
Dann ging es zurück ins Haus, um<br />
mit einem Glas<br />
Sekt auf das neue<br />
Jahr anzustoßen.<br />
Es gab noch eine<br />
Quizwette und die<br />
Kür des Wettkönigs,<br />
und danach<br />
brauten Piratenkäpten<br />
Jakob<br />
Feldsperling mit<br />
seiner Seemannsbraut<br />
nach einem<br />
alten Geheimrezept<br />
die Feuerzangenbowle.<br />
Die<br />
Nacht wurde<br />
noch recht lang, auch die Line<br />
Dance-Liebhaber kamen zu ihrem<br />
Recht.<br />
Am Neujahrstag gab es nach gebührendem<br />
Ausschlafen ein Brunch und<br />
einen ausgedehnten Spaziergang<br />
zum Auslüften, ehe wir uns gemütlich<br />
bei Punsch und Plätzchen zur<br />
Terminabstimmung fürs neue Jahr<br />
zusammensetzten. Ein Stündchen<br />
Singen vor dem Abendessen stand<br />
auch noch auf dem Programm.<br />
Der Abschlussabend bildete schließlich<br />
den gemütlichen Ausklang der<br />
Singwoche, mit Tanzmusik und<br />
Spielrunden am Tisch. Am letzten<br />
Vormittag fand sich noch genug Zeit<br />
für eine Chorprobe und einen harmonischen<br />
Singwochenabschluss<br />
mit Madrigalsingen vor dem Mittagessen.<br />
Zuletzt verabschiedeten wir<br />
uns mit einem Ständchen und einer<br />
kleinen Dankesgabe von der Heimleitung<br />
und dem Team des Hauses<br />
und machten uns auf den Heimweg.<br />
In der Planung für<br />
das Singkreisjahr<br />
<strong>2024</strong> stehen die<br />
Termine weitgehend<br />
fest. Im<br />
Herbst sollen dazu<br />
noch ein je Wochenendtreffen<br />
des aktiven Kreises<br />
und des Kindersingkreises<br />
angesetzt<br />
werden.<br />
Harry Höfer<br />
Termine im Jahr <strong>2024</strong><br />
15. - 17. März <strong>2024</strong><br />
Wochenendtreffen im Haus<br />
Lutzenberg, Althütte<br />
1. - 6. April <strong>2024</strong><br />
Kindersingwoche, wsch. in Erpfingen<br />
26. - 28. April <strong>2024</strong><br />
Iglauer Musikantentreffen im<br />
Haus Lutzenberg, Althütte<br />
7. - 9. Juni <strong>2024</strong> 40.<br />
Iglauer Heimattag in Heidenheim/Brenz<br />
mit Gottesdienstgestaltung<br />
und Singkreisauftritt<br />
im Konzerthaus. Dazu<br />
brauchen wir die Tracht. Treffpunkt<br />
zur Generalprobe: Freitag<br />
19 Uhr Taste-Hotel<br />
28. - 30. Juni <strong>2024</strong><br />
Oldietreffen (Aktiven- und<br />
Ehemaligentreffen) des Iglauer<br />
Singkreises im Haus Lutzenberg,<br />
Althütte<br />
8. - 18. August <strong>2024</strong><br />
Sommersingwoche in Waldkraiburg,<br />
Haus Sudetenland<br />
22. September <strong>2024</strong><br />
Möglichkeit der Teilnahme am<br />
Oktoberfest-Trachten- und<br />
Schützenzug in München<br />
vsl. 11. - 13. Oktober <strong>2024</strong><br />
Herbst-Wochenendtreffen<br />
27. 12. <strong>2024</strong> - 2. 1. 2025<br />
Wintersingwoche in der<br />
Aschenhütte (Haupthaus),<br />
Bad Herrenalb<br />
6<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Böhmerwaldjugend Eppelheim<br />
Aus den Gruppen<br />
Hausmannskost mit Liebe gekocht<br />
„Sonntag im Franziskushof“: Böhmerwaldjugend bot Mittagessen zum kleinen Preis<br />
Eppelheim. In der Küche des katholischen Gemeindezentrums<br />
„Franziskushof“ dampfte es aus den Kochtöpfen<br />
und es duftete verführerisch gut nach Mittagessen.<br />
Draußen schlugen die Kirchturmglocken gerade 12 Uhr<br />
und es füllte sich auf Einladung der Katholischen Stadtkirche<br />
der Saal im katholischen Gemeindezentrum in der<br />
Blumenstraße zum beliebten Mittagstischangebot<br />
„Sonntag im Franziskushof“. Die Böhmerwaldjugend war<br />
in der Küche aktiv und bereitete ein leckeres Mittagessen<br />
zu. „Heute gibt es Schweinsbraten mit Bayrisch-Kraut<br />
und Semmelknödeln“, erzählte Rainer Strunz, der Leiter<br />
der Böhmerwaldjugend. Für Vegetarier gab es Pilzrahmsoße.<br />
Nichts wird fertig gekauft, sondern alles wird selbst<br />
gewürzt und zubereitet.<br />
„Bei uns wird alles mit Liebe gekocht“, betonten die beiden<br />
Hobbyköche Rainer Strunz und Uwe Schmidt, die gerade<br />
dabei waren, die hausgemachten Semmelknödel<br />
ins kochende Wasser zu geben.<br />
Die Portion Schweinsbraten mit Beilagen, ebenso wie die<br />
Knödel mit Pilzrahmsoße für die Vegetarier, gab es für<br />
schmales Geld. „Unser Mittagessen gibt es immer zum<br />
kleinen Preis“, hob Rainer hervor. Personalkosten hat er<br />
keine. Nur die <strong>Ausgabe</strong>n für den Einkauf sind mit dem<br />
Verkaufspreis zu decken.<br />
Zehn Helferinnen und Helfer, von der achtjährigen Marlene<br />
bis zum 66-jährigen Senior Nilo, waren zur Stelle,<br />
um in der Küche zu helfen, Getränke und Essen auszugeben,<br />
bei Bedarf auch die Speisen an den Platz zu bringen,<br />
das Geschirr abzuräumen und zu spülen. „Wir sind<br />
immer am Christkönigsfest am letzten Wochenende vor<br />
dem ersten Advent mit Kochen dran“, erzählte die Böhmerwaldjugend,<br />
die diese langjährige Tradition von ihrer<br />
Vorgängergeneration übernommen hat. Mit den Einnahmen<br />
werden die Aktivitäten der örtlichen Böhmerwaldgruppe<br />
finanziert. Strunz richtete ein großes Lob an die<br />
Aktiven. „Sie sind immer zur Stelle, wenn man sie<br />
braucht, ob bei der Kerwe oder beim Sonntag im Franziskushof.“<br />
Im nächsten Jahr ist die Böhmerwaldjugend<br />
beim „Sonntag im Franziskushof“ an Fronleichnam mit<br />
Kochen dran.<br />
Vielen Dank für den tollen Bericht an unsere Sabine Geschwill<br />
von der örtlichen Presse.<br />
Rainer Strunz<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 7
Aus den Gruppen<br />
Banater Trachtengruppe<br />
Kreisverband Esslingen/Wendlingen<br />
Adventsfeier mit dem Weihnachtsspiel „Frau Holle“<br />
und einer Tanzvorführung des KV Esslingen<br />
Wenn der Schnee hernieder fällt,<br />
verändert sich die ganze Welt.<br />
Städte, Straßen, Baum und Haus,<br />
sehen wie verzaubert aus.<br />
Alles, was zuvor verdreckt,<br />
wird eingehüllt und zugedeckt.<br />
Die Kinder singen frohe Lieder –<br />
„Schneeflöckchen“ rufen sie,<br />
„komm wieder!“.<br />
So kündigten die Schneeflocken am<br />
10. Dezember 2023 im katholischen<br />
Gemeindezentrum St. Georg in<br />
Wendlingen die Winterzeit an.<br />
Zunächst begrüßte Herbert Volk, der<br />
Vorsitzende des Kreisverbandes, die<br />
Eltern, Verwandten und Bekannten<br />
der mitwirkenden Kinder und Jugendlichen<br />
und hieß alle Landsleute<br />
im festlich geschmückten Gemeindesaal<br />
herzlich willkommen. Bei Kaffee<br />
und den zahlreichen selbstgebackenen<br />
Kuchen, Torten und Plätzchen<br />
konnten sich die Gäste zunächst<br />
stärken, bevor sie in die Märchenwelt<br />
eintauchten.<br />
Im Mittelpunkt der Geschichte steht<br />
eine Witwe, die zusammen mit ihren<br />
beiden ungleichen Töchtern auf<br />
einem Bauernhof lebt. Die Fleißige,<br />
welche ihre Stieftochter ist, sticht<br />
sich beim Spinnen in den Finger.<br />
Beim Reinigen der Spule fällt ihr diese<br />
in den Brunnen. Weil die Mutter<br />
es verlangt, springt sie ihr nach und<br />
landet in Frau Holles Reich. Sie<br />
schüttelt dort die Betten auf, sodass<br />
es auf der Erde schneit. Als Lohn dafür<br />
lässt Frau Holle Gold auf sie herabregnen.<br />
Ihre Ankunft wird durch<br />
die beiden Hähne krähend angekündigt:<br />
„Kikeriki, die Goldmarie ist wieder<br />
hier!“ Voller Neid macht sich<br />
dann auch Ihre leibliche Tochter auf<br />
den Weg zu Frau Holle. Sie möchte<br />
den gleichen Lohn empfangen. Weil<br />
sie die Betten<br />
aber nicht ordentlich<br />
schüttelt, gibt<br />
es kaum Schnee<br />
auf der Erde. Statt<br />
Gold lässt Frau<br />
Holle Pech regnen.<br />
Sie hat sich<br />
schlecht benommen,<br />
und ihre<br />
Strafe gleich bekommen.<br />
So geht<br />
sie nach Hause<br />
mit der Lehre:<br />
Dem Fleißigen gebührt<br />
die Ehre.<br />
Während der Geschichte machten<br />
sich viele kleinen Schneeflocken, die<br />
Frau Holle und ihre Gehilfinnen aus<br />
ihrem Fenster schüttelten, auf den<br />
Weg zur Erde, um dort als weißer<br />
Schleier die Welt winterlich zu verwandeln.<br />
In ihren Ballettoutfits tanzten<br />
sie den Tanz der Schneeflocken.<br />
Im Anschluss an das Theaterstück<br />
tanzte auch die Jugendgruppe zum<br />
Lied „Schneewalzer“ das Wiegen<br />
und Reigen der Schneeflocken.<br />
Darauffolgend verbeugten sich die<br />
kleinen und großen Mitwirkenden,<br />
die viel Zeit und Mühe ins Lernen der<br />
Texte und Tänze gesteckt hatten und<br />
wurden dafür<br />
mit dem tosenden<br />
Beifall<br />
der begeisterten<br />
Gäste belohnt.<br />
Bevor der Nikolaus<br />
den<br />
Weg zu diesem<br />
Fest fand,<br />
wurden in diesem<br />
festlichen<br />
Rahmen stolz<br />
sechs Mitglieder<br />
für ihre langjährige Treue zur<br />
Trachtengruppe geehrt: Dominik<br />
Heszler, Sonja Dieterle, Jonas<br />
Thumm für 5 Jahre und Anna Krispin,<br />
Janice Walter und Lars Wild für 10<br />
Jahre. Gedankt wurde auch den Mitgliedern<br />
des Vereins, die 2023 mit Ihrem<br />
Einsatz zum Erfolg und reibungslosen<br />
Ablauf der Aktivitäten beigetragen<br />
haben.<br />
Anschließend sangen die Kinder, Jugendlichen<br />
und alle Gäste im Saal<br />
gemeinsam einige schöne und besinnliche<br />
Weihnachtslieder, die tatkräftig<br />
mit Akkordeon und Gitarre<br />
begleitet wurden. Als Höhepunkt<br />
8<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
des Nachmittags polterte bei dem<br />
Lied „Guten Tag ich bin der Nikolaus“,<br />
der mit vielen Geschenken beladene<br />
Nikolaus zur Tür herein. Die<br />
Kinder hatten ihn schon sehnlichst<br />
erwartet und ihre Augen strahlten<br />
bei seinem Anblick. Er belohnte alle<br />
anwesenden Kinder mit einem kleinen<br />
Präsent. Auch die Kleinsten kamen<br />
zu Wort und trugen dem Nikolaus<br />
die gelernten Weihnachtsgedichte<br />
vor. An dieser Stelle ein großes<br />
Lob an die Gruppenleiter und<br />
die Tanzgruppenmitglieder für diesen<br />
gelungenen und Adventsnachmittag.<br />
Vor den verdienten Weihnachtsferien<br />
konnte die Kindergruppe, mit Unterstützung<br />
der Jugendleiter, am 12.<br />
Dezember 2023 im Bürgertreff „MiT-<br />
Menschen im Treffpunkt“ in Wendlingen<br />
nochmals ihr Theater vor 150<br />
kleinen und großen Zuschauern,<br />
zum größten Teil aus den Wendlinger<br />
Kindergärten, vorführen. Diese<br />
liebgewonnene Veranstaltung ist für<br />
die Gruppe jedes Jahr aufs Neue ein<br />
besonderer Moment.<br />
Zum Schluss ein Dankeschön an den<br />
Vorstand und seine Helfer die sich in<br />
dem zurückliegenden Jahr in den<br />
verschiedensten Gremien und Bereichen<br />
konstruktiv eingebracht haben.<br />
Zu einer gelungenen Veranstaltung<br />
zählt jede und jeder Einzelne. Daher<br />
ist auf unserer Homepage: www.banater-schwaben-es<br />
unter dem Bericht<br />
eine Aufstellung über die Mitwirkenden<br />
des Programms und Helfer<br />
der Adventsfeier hinterlegt.<br />
Ebenso sind Hinweise zu unseren<br />
Veranstaltungen in <strong>2024</strong> zu finden.<br />
Das Leitungsteam der Tanzgruppe<br />
Hexentanz und Firlefanz am Faschingsball in Wendlingen am Neckar<br />
Einmal im Jahr herrscht bei den Banater<br />
Schwaben im Kreisverband<br />
Esslingen ein buntes, lustiges Treiben.<br />
Grell geschminkt, mit Pappnase<br />
Gesamte Tanzgruppe im Hexen- und Zauberer Outfit<br />
Bild: Dominik Heszler<br />
und witzigen Kostümen feiert Kind,<br />
Frau und Mann ausgelassen. Da<br />
heißt es wieder „Narri-Narro“.<br />
In diesem Jahr stand unser Faschingsball<br />
unter dem Motto „Die<br />
Hexen sind los“. Von nah und fern kamen<br />
am ersten Samstag im Februar<br />
große und kleine Hexen im Treffpunkt<br />
Stadtmitte in Wendlingen am<br />
Neckar zusammen und feierten bei<br />
toller Musik der Band „Die Schlagerbengel“.<br />
Eine über zwei Meter hohe<br />
Hexe gestaltet von unserem Künstler<br />
Alex Koch schmückte den Saal. Für<br />
die Tischdekoration sorgte der Vorstand<br />
sowie die Kinder- und Jugendgruppe<br />
mit eigenen Bastelarbeiten<br />
passend zum Thema.<br />
Mit Ende der Weihnachtsferien beginnt<br />
in der Tanzgruppe das närrische<br />
Treiben. Es bedarf viel Unterstützung<br />
der Mitglieder und Eltern,<br />
dass in nur vier Wochen so ein Projekt<br />
auf die Füße gestellt werden<br />
kann. Rechtzeitig zum Ball ist alles<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 9
Aus den Gruppen<br />
Jugendgruppe im Thriller –Outfit<br />
Bild: Dominik Heszler<br />
fertig, und die Show kann beginnen:<br />
Die Kindergruppe zeigte in diesem<br />
Jahr mal einen Hexen- und Zauberer<br />
Tanz. Zuvor flogen sie auf ihren Besen<br />
aus den vier Himmelsrichtungen<br />
in die Stadthalle und läuteten ein<br />
Treffen in der Walpurgisnacht auf<br />
dem Blocksberg ein. Der in diesem<br />
Tanz angekündigte Firlefanz wurde<br />
nach einer Tanzrunde der Ballgäste<br />
durch die weitere Vorführung des<br />
lustigen Monster-Sockenpuppen-<br />
Theaters zu dem Lied „Mana-Mana“<br />
aus der Sesamstraße ergänzt. Die<br />
stetig wachsende Kindergruppe mit<br />
Kindern im Alter von 4-10 Jahren unter<br />
der Leitung von Anna und Renate<br />
Krispin konnten mit Ihren Vorführungen<br />
nicht nur ihre eigenen Eltern,<br />
sondern auch das ganze restliche Publikum<br />
verzaubern. Wem geht<br />
schließlich beim Anblick kleiner, lächelnder<br />
Mädchen und Jungs nicht<br />
das Herz auf?<br />
Die Jugendgruppe, angeleitet von ihrer<br />
Leiterin Ann-Kathrin Kobsa, wurde<br />
zu später Stunde von den kleinen<br />
Hexen heimlich in tanzende Zombies<br />
verhext. Wie durch Geisterhand erwachten<br />
die großen Hexen und tanzten<br />
zum Michael Jackson Hit „Thriller“.<br />
Nach einem begeisterten Applaus<br />
übernahmen erneut die Gäste die<br />
Tanzfläche. Da so viel Tanz aber auch<br />
hungrig macht, waren neben gutem<br />
Schnitzel und deftiger Bratwurst zu<br />
später Stunde besonders die Dobosch-Torten<br />
heiß begehrt. Damit<br />
bei der <strong>Ausgabe</strong> der Spezialitäten<br />
und auch hinter den Kulissen alles<br />
reibungslos ablaufen konnte, arbeiteten<br />
Helfer Hand in Hand. Dies weiß<br />
besonders Herbert Volk zu schätzen,<br />
der als Kreisverbandsvorsitzender<br />
die Koordination bewerkstelligte.<br />
Dem Faschingsfieber erlegen wurde<br />
gefeiert bis in die frühen Morgenstunden,<br />
weswegen der KV Esslingen<br />
die Veranstaltung erfreut als Erfolg<br />
verbuchen kann.<br />
Auch für die Kleinsten der Stadt<br />
Wendlingen sollte der Fasching nicht<br />
zu kurz kommen. Beim Kinderfasching<br />
im Treffpunkt Stadtmitte am<br />
Faschingsdienstag mit 250-300 Gästen,<br />
wurde getanzt, gelacht und gespielt.<br />
Zu Kinderdiscoklassikern wie<br />
„Veo, Veo“ oder dem Fliegerlied<br />
konnten Prinzessinnen, Cowboys<br />
und Clowns das Tanzbein schwingen.<br />
Versorgt wurden alle Gäste - groß<br />
und klein - mit Brezeln, Berlinern,<br />
Nachos und Softdrinks von Mitarbeitern<br />
der Stadt Wendlingen. Um den<br />
Gästen kleine Verschnaufpausen zu<br />
gönnen, gab es Tanzauftritte verschiedener<br />
Gruppen. Unsere Kindergruppe<br />
zeigte ihr diesjähriges Faschingsprogramm<br />
zum Thema Hexen<br />
und auch Gruppen des Jugendhauses<br />
Zentrum aus Wendlingen zeigten<br />
ihr tänzerisches Können. Mit strahlenden<br />
Augen gingen die Kinder am<br />
Ende des Nachmittags nach Hause.<br />
Vielen Dank nochmal an alle Beteiligten<br />
und die Stadt Wendlingen für<br />
diesen wunderbaren Nachmittag. Es<br />
war eine gelungene Veranstaltung.<br />
Solche Veranstaltungen machen<br />
Lust auf ein nächstes Mal. So freuen<br />
wir uns bereits auf den 19. Oktober<br />
in Wendlingen, an dem das Landesfest<br />
der Banater Schwaben in Baden-<br />
Württemberg unter dem neuen Namen<br />
„T³ – Tradition-Tracht und Tanz“<br />
stattfinden wird.<br />
Leitungsteam der Tanzgruppe<br />
10<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Karlsruher Volkstanzkreis<br />
Werner Wenzel wurde 90<br />
Aus den Gruppen<br />
Am 10. März <strong>2024</strong> feierte der Karlsruher<br />
Volkstanzkreis ihren jahrzehntelangen<br />
Tanzleiter – Werner Wenzel<br />
war am 8. März 90 Jahre alt geworden!<br />
Wie die Zeit fliegt… Mir scheint<br />
es noch gar nicht so lange her, dass<br />
ich als Neuling in der Gruppe seinen<br />
60. Geburtstag mitfeiern durfte und<br />
überhaupt erst lernte, was Volkstanz<br />
und Gemeinschaft bedeutet. All die<br />
intensiven Jahre mit unzähligen<br />
Übungsabenden, Auftritten, Tanzfesten,<br />
Auslandsfahrten, internationalen<br />
Begegnungen und langjährig gewachsenen<br />
Freundschaften… das<br />
hat den Karlsruher Volkstanzkreis zusammengefügt.<br />
Und so war es auch<br />
bei diesem großen Fest ein verlässliches<br />
Hand-in-Hand, wo jeder mithalf,<br />
sei es beim Einrichten des geschmückten<br />
Bulacher Rathaussaals<br />
oder in der Küche.<br />
Auch seit Werner nicht mehr alles<br />
aktiv mittanzt, pflegt die Gruppe den<br />
Volkstanz, inzwischen überwiegend<br />
unter der Anleitung verschiedener<br />
Mitglieder. Und so gehörten zu dem<br />
großen Geburtstagsfest natürlich<br />
auch Tanzrunden dazu! Rücksichtsvoll<br />
auf das hohe Alter des mittanzenden<br />
Jubilars spielten die langjährig<br />
befreundeten Musiker (die uns<br />
schon vor fast 30 Jahren nach<br />
Schweden begleitet hatten) die vertrauten<br />
Tänze etwas langsamer – keine<br />
gute Idee, denn er verlangte energisch<br />
ein flotteres, das übliche Tempo!<br />
Julian, der inzwischen die Volkstanzleiter-Ausbildung<br />
in Baden-Württemberg<br />
absolviert hat, hatte einen<br />
neuen Walzer geschaffen, Melodie<br />
und Tanz für Werners Geburtstagsfest<br />
neu entworfen, für alle zum Mittanzen.<br />
Auch gesungen wurde, in guter alter<br />
Tradition – unsere Klassiker dreioder<br />
vierstimmig, Volkslieder und<br />
Madrigale. Werner dirigierte wie immer,<br />
leitete die verschiedenen Stimmen<br />
an. Nach längeren Jahren erklang<br />
wieder unser Chorgesang in<br />
voller Singstärke zusammen mit den<br />
auswärtigen Gästen.<br />
Hartmut Liebscher von der DJO, Stefanie<br />
Falk von der AG der Sing,- Tanzund<br />
Spielkreise, Aktive und Ehemalige,<br />
Werners Familie und unsere bewährten<br />
Volkstanzmusiker waren gekommen<br />
und gestalteten ein buntes<br />
und eindrucksvolles Festprogramm.<br />
Ein hochvirtuoses Familienkonzert,<br />
Tänze, Lieder, eine großartige Torte<br />
mit einem Tanzpaar darauf, und<br />
nicht zuletzt Martinas herzbewegte<br />
Laudatio – daneben kamen Gespräche<br />
nicht zu kurz, der Austausch von<br />
Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse,<br />
die Freude an Begegnungen<br />
mit lange-nicht-Gesehenen.<br />
2018 war unser Werner für über 60<br />
Jahre Leitung des Karlsruher Volkstanzkreises<br />
mit der Ehrenmitgliedschaft<br />
der AG SingTanzSpiel geehrt<br />
worden (genau weiß niemand, seit<br />
wann er tatsächlich den Kreis leitete).<br />
So blicken wir mit ihm dankbar<br />
und glücklich zurück auf die vielen<br />
Jahrzehnte, die er dem Volkstanz mit<br />
Leidenschaft und unermüdlicher<br />
Energie gewidmet hat – was unser<br />
aller Leben wunderbar bereichert<br />
hat!<br />
Marianne Kopp<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 11
Aus den Gruppen<br />
Böhmerwaldjugend Oftersheim<br />
Ehrungsmatinee<br />
Am 3. März<br />
<strong>2024</strong> fand in<br />
der Rudolf-<br />
Wild- Halle in<br />
Eppelheim das<br />
große Ehrungsmatinee<br />
der Heimatgruppe<br />
Heidelberg<br />
des Deutschen<br />
Böhmerwaldbundes<br />
statt.<br />
Ca. 90 Mitglieder<br />
und Gäste<br />
ließen es sich<br />
nicht nehmen,<br />
zu diesem tollen<br />
Ereignis in<br />
einer festlich<br />
geschmückten Halle zusammenzukommen.<br />
Die Vorsitzende Edeltraud<br />
Röhrig nahm mit Unterstützung von<br />
Monika Scheftschik und Walter<br />
Bernkopf die Ehrungen vor. Peter<br />
Strunz überreichte den Geehrten eine<br />
Rose.<br />
Für langjährige Zugehörigkeit wurden<br />
geehrt:<br />
25 Jahre: Kristina Braun<br />
40 Jahre: Markus Hüsler,<br />
Uwe Schmidt<br />
50 Jahre: Ingo Sayer,<br />
Reiner Woldrich<br />
Für treue Mitarbeit wurden geehrt:<br />
Ehrenzeichen in Silber: Markus Hüsler,<br />
Andreas Luksch, Nilo Schlögel,<br />
Miriam Thiel<br />
Ehrenzeichen in Gold: Brigitte und<br />
Johann Watzl, Reiner Woldrich<br />
Ehrenzeichen Gold mit gold. Tannenzweig:<br />
Kathrin Luksch, Claudia<br />
Rieg<br />
Zum Ende der Ehrungen sangen die<br />
Jugendgruppen zwei Lieder, „Die hohen<br />
Sterne“ und „Af d‘ Wulda“.<br />
Bei einem leckeren Mittagessen und<br />
Kaffee und Kuchen gab es viel Zeit,<br />
sich angeregt zu unterhalten und<br />
auszutauschen.<br />
Ab 14.00 Uhr spielten die Allemühler<br />
Musikanten mit ihrem Dirigenten<br />
und unserem Mitglied Dennis Nussbeutel<br />
zünftig auf. Sie wurden mit<br />
viel Beifall belohnt.<br />
Osterfahrt nach Lackenhäuser <strong>2024</strong><br />
Ostern <strong>2024</strong> stand vor der Tür und<br />
man war sich schnell darüber einig,<br />
dass es wieder nach Lackenhäuser<br />
im Bayrischen Wald gehen sollte.<br />
Für die Kinder ist Lackenhäuser direkt<br />
mit Ostern verbunden, kennen<br />
sie es seit ihrer Geburt nicht anders.<br />
Dieses Mal war auch Paulo aus Brasilien<br />
mit von der Partie. Seine Vorfahren<br />
stammen aus Hammern im<br />
Böhmerwald. So freute er sich sehr<br />
darüber, viel über das Herkunftsland<br />
seiner Ahnen zu erfahren.<br />
Am Karfreitag trafen sich 31 bestes<br />
gelaunte Teilnehmer von 8-88 Jahren<br />
um mit dem Reisebus nach Lackenhäuser<br />
in das Haus der Böhmerwälder<br />
zu fahren. Traditionell gab es<br />
ein leckeres Frühstück an der Raststätte<br />
Kammersteiner Land, welches<br />
vom Freundeskreis organisiert wurde.<br />
Pünktlich zur Regenpause stieg<br />
man aus dem Bus und ließ sich die<br />
Leckereien schmecken.<br />
Einen weiteren Zwischenstopp legte<br />
man bei der Konfiserie in Laaber ein<br />
um sich mit vielen süßen Köstlichkeiten<br />
einzudecken. Nach einer guten<br />
Tasse Kaffee ging es weiter zum Endspurt<br />
nach Lackenhäuser.<br />
12<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
Nach dem Bezug der Zimmer erkundete<br />
man bei einem Spaziergang die<br />
nähere Umgebung bei frühlingshaften<br />
Temperaturen. Nach dem leckeren<br />
Abendessen im Haus lies man<br />
den Abend mit allerhand Gesprächen<br />
und Gesellschaftsspielen ausklingen.<br />
Der Samstag begann bei herrlichem<br />
Sonnenschein und tollem Frühstück.<br />
Im Anschluss daran hatte jeder etwas<br />
Freizeit um sich entspannt die<br />
Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen<br />
oder den nahegelegenen Spielplatz<br />
unsicher zu machen. Zusammen<br />
spazierte man zum Mahnmal der<br />
Böhmerwäler, wo unsere Vorsitzende<br />
Edeltraud Röhrig ein paar Worte<br />
an uns richtete und auf die damaligen<br />
Folgen von Krieg und Vertreibung<br />
aufmerksam machte und die<br />
Parallelen zu der heutigen Zeit zog.<br />
Auch Luigi D’Auria ließ es sich nicht<br />
nehmen, mit seiner kleinen Ansprache<br />
diese Zeit nicht in Vergessenheit<br />
geraten zu lassen.<br />
Mit den Liedern „Auf´d Wulda“ und<br />
„Wie die hohen Sterne kreisen“<br />
urahmte die Böhmerwaldjugend Oftersheim<br />
die kleine Mahnmalfeier.<br />
Am Mittag fuhr man zusammen<br />
nach Hauzenberg um sich bei einer<br />
Führung in dem Museum „Steinwelten“<br />
die regionale Geologie und Mineralogie<br />
und die damit verbundene<br />
Geschichte der Granitgewinnung<br />
und -nutzung in der Dreiländerregion<br />
erklären zu lassen. Hier kamen<br />
auch die Kinder auf ihre Kosten,<br />
durften sie statt Ostereier hier Edelsteine<br />
suchen, die sie im Anschluss<br />
mit nach Hause nehmen durften.<br />
Mit allerhand Interessanten Informationen<br />
und manchem Souvenir<br />
im Gepäck machte man sich auf<br />
dem Weg zum Abendessen zum<br />
Restaurant am See in Waldkirchen.<br />
Satt und zufrieden kam man wieder<br />
in Lackenhäuser an um dort den<br />
Abend noch bei Spiel und Unterhaltung<br />
zu verbringen.<br />
Der Ostersonntag begann mit einem<br />
leckeren Frühstück und allerlei Osteraufmerksamkeiten.<br />
Heute stand<br />
eine Fahrt nach Tschechien auf dem<br />
Programm. Kaum über der Grenze,<br />
deckte sich der eine oder andere in<br />
einem Duty Free Shop ein, bevor es<br />
weiter nach Hohenfurth ging. Dort<br />
angekommen besuchte man die Zisterzienserklosteranlage<br />
mit der dazugehörigen<br />
Klosterkirche, die im<br />
Jahre 1259 gegründet wurde. Im 13.<br />
Jod. galt sie als geistliches und kulturelles<br />
Zentrum Südböhmens. 1995<br />
wurde Die Klosteranlage zum Nationalen<br />
Kulturdenkmal Tschechiens<br />
erklärt.<br />
Weiter fuhr man nach Rosenberg an<br />
der Moldau um die gleichnamige<br />
Burg zu besichtigen. Entstanden ist<br />
die Burg im 13. Jahrhundert und<br />
wurde 1958 unter Denkmalschutz<br />
gestellt und 2001 zum Nationalen<br />
Kulturdenkmal Tschechiens erklärt.<br />
Bei herrlichem Frühlingswetter genoss<br />
man den tollen Blick von der<br />
Burg auf die Moldau und das Städtchen<br />
Rosenberg.<br />
Der ein oder andere erfreute sich an<br />
einem Kaffee oder einem kühlen Getränk,<br />
bevor man wieder in den Bus<br />
stieg.<br />
Entlang der Moldau ging es weiter<br />
nach Oberplan zum Adalbert Stifter<br />
Geburtshaus, welches vor allem für<br />
unseren Gast aus Brasilien interessant<br />
war.<br />
Wieder über der Grenze zurück<br />
in Deutschland, machten<br />
man noch einen kurzen<br />
Stopp in Philppsreut um die<br />
neue Tusset Kapelle zu besichtigen.<br />
Zurück in Lackenhäuser erwartete<br />
uns ein leckeres<br />
Abendessen und man ließ<br />
den Abend wieder gemütlich<br />
ausklingen.<br />
Am Ostermontag stand<br />
dann leider schon wieder<br />
die Rückfahrt nach Oftersheim<br />
an. Auf halber Strecke<br />
kehrten man zum Mittagessen<br />
im Landgasthof<br />
Schwarzes Roß in Ansbach<br />
ein.<br />
Alle waren sich einig, dass<br />
wir wieder eine tolle Osterfahrt<br />
zusammen verbracht<br />
haben.<br />
Miriam Thiel<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 13
Aus den Gruppen<br />
Böhmerwald-Spielschar Heimatgruppe Nürtingen<br />
Die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten von<br />
Ostereiern war das Thema unserer Osterausstellung<br />
im Haus der Heimat in Nürtingen zu der die<br />
Heimatgruppe der Böhmerwäldler recht herzlich<br />
eingeladen hatte. Elf Aussteller präsentierten Böhmerwäldler<br />
Kratzeier, Eier mit Wachsbatik, Aquarellmaler-Ei,<br />
Eier mit Perlendekoration, Eier mit<br />
Steinmelodie, Buchfalterei und Arbeiten aus Filz.<br />
Unsere Frauengruppe stellte zudem Holzsägearbeiten,<br />
Bastelarbeiten mit süßen Überraschungen,<br />
Häkelarbeiten und gebundene Ostersträuße aus.<br />
Dies alles konnte man zum Verschenken und oder<br />
auch zum selbst Dekorieren käuflich erwerben.<br />
Einblicke erhielten unsere Besucher zum Entstehen<br />
und zum Gestalten verschiedener Ostereier<br />
die dekoriert, wie kleine Kunstwerke aussahen. Für<br />
entspannte und gemütliche Momente sorgte die<br />
Heimatgruppe der Böhmerwäldler am Samstag<br />
und Sonntag. Sie verwöhnten ihre Gäste mit einem<br />
tollem Torten- und Kuchenbuffet. Herzhafte Gemüsemaultaschen<br />
und Fleischmaultaschen in einer<br />
Brühe sowie einem deftigen schwäbischen Kartoffelsalat<br />
servierte die Sing-, und Spielschar am<br />
Sonntagmittag. Zur Freude aller wurde die Osterausstellung<br />
von unseren zahlreichen Besuchern<br />
sehr gut angenommen. Dafür möchten wir uns<br />
recht herzlich bedanken.<br />
Rene Gerber<br />
14<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Eurasie e.V. in Stuttgart<br />
Unvergessliches „Frühlingskonzert“<br />
Aus den Gruppen<br />
Am 30.03.<strong>2024</strong> veranstaltete unser<br />
Verein „Eurasia e.V.“ ein wunderbares<br />
Frühlingskonzert.<br />
In diesem „Frühlingskonzert“ war jeder<br />
musikalischer Auftritt so aufrichtig<br />
und herzlich, dass das Publikum<br />
die Künstler mit freundlichem und<br />
tosendem Applaus verabschiedete<br />
und den jungen und erwachsenen<br />
Künstlern für ihre Bemühungen und<br />
ihre festliche Stimmung dankte.<br />
Es wurden 10 Auftritte gezeigt, und<br />
jede einzelne war mit Herz gearbeitet,<br />
die Künstler schafften es, das<br />
Publikum mit positiven Emotionen<br />
aufzuladen. Der Chor „Heimatmelodie“<br />
eröffnete das Konzert mit fröhlichen<br />
Volksliedern. 3 Gruppen - Junior,<br />
Middle und Senior aus dem<br />
Zentrum „Galaxy“ gewannen die<br />
Herzen des Publikums.<br />
Junge Künstler - die Pianisten Philipp<br />
und David - erhielten verdiente Belohnungen.<br />
Das Ergebnis wird bekanntlich<br />
vom Publikum beurteilt<br />
und es ist hoch.<br />
Dieses Mal waren 4 Generationen<br />
im Saal vertreten. So sang im Chor<br />
„Meteliza“ aus Ludwigsburg die Urgroßmutter<br />
und in der jüngeren<br />
Gruppe des Kultur- und Bildungszentrums<br />
„Galaxy“, ebenfalls aus Ludwigsburg,<br />
tanzte die Urenkelin.<br />
In unserem Konzertprogramm traten<br />
auch der Chor „Gute Laune“ aus<br />
Pforzheim und der wunderbare junge<br />
Sänger Denis Krenz, ebenfalls aus<br />
Pforzheim, auf.<br />
Das unvergessliche Konzert war sowohl<br />
für die Mitwirkenden als auch<br />
für die zahlreichen Zuschauer ein<br />
wahrer Genuss.<br />
Drei Chöre, das Kinderkulturzentrum<br />
und junge Pianisten nahmen<br />
an dem Konzert teil. Unsere nächste<br />
Veranstaltung, das Festival, ist für<br />
den 04.05.<strong>2024</strong> geplant. Wir laden<br />
alle zu unserem Festival ein, bei dem<br />
es noch mehr kreative Künstler und<br />
Chöre geben wird im Altes Feuerwehrhaus<br />
in Stuttgart.<br />
Viktoria Mehlhaff<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 15
Aus den Gruppen<br />
Integrations Kulturzentrum Kaleidoskop e.V. in Offenburg<br />
Die Weltbühne wurde erneut zur<br />
Plattform für großartige Talente und<br />
kulturellen Austausch während des<br />
letzten Internationalen Tanzfestivals<br />
in Straßburg. Unter den strahlenden<br />
Sternen dieses grandiosen Ereignisses<br />
stach die Gruppe des Integration<br />
Kulturzentrums Kaleidoskop e.V hervor,<br />
die nicht nur die Herzen der Zuschauer<br />
eroberte, sondern auch verdiente<br />
Preise mit nach Hause<br />
nahm.Die legendären Nummern,<br />
die von der Gruppe präsentiert wurden,<br />
wurden zu einem wahren Erbe<br />
an Talenten und Kreativität. Von bewegenden<br />
Geschichten über ein unruhiges<br />
Meer bis hin zu philosophischen<br />
Erzählungen über die Zeit, die<br />
immer siegt, war jeder Auftritt von<br />
Emotionen und tiefer Bedeutung geprägt.<br />
Die choreografische Inspiration<br />
stammte von Yaroslava Gorobey<br />
und Luisa Badronova, deren kreative<br />
Vision eine unverwechselbare Ästhetik<br />
in die Auftritte der Gruppe<br />
brachte.Besondere Aufmerksamkeit<br />
verdienen die herausragenden<br />
Künstler Nicole Schmidt und Sophia<br />
Sarkisjan, die den ersten Platz für ihre<br />
eindringliche Tanzperformance<br />
gewannen, die das Publikum begeisterte<br />
und beeindruckte. Das Festival<br />
wurde von dem talentierten Fotografen<br />
Ilya Fedorov begleitet, dessen<br />
Werke die Pracht und Emotionalität<br />
der Momente auf der Bühne festhielten.Die<br />
Einzigartigkeit dieses<br />
Festivals lag auch in seinem internationalen<br />
Charakter. Die Teilnehmer<br />
16<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
kamen aus verschiedenen Ländern,<br />
um ihr Können zu zeigen und sich<br />
gegenseitig zu inspirieren. Besonders<br />
beeindruckend waren die Auftritte<br />
von Künstlern aus Kasachstan,<br />
die das Publikum mit ihrem Können<br />
und Talent in der Zirkusstudie eroberten.Die<br />
Teilnahme des Integration<br />
Kulturzentrums Kaleidoskop e.V<br />
am Internationalen Tanzfestival in<br />
Straßburg war somit ein wahrer Triumph<br />
der kulturellen Vielfalt und<br />
des Talents. Ihre Auftritte hinterließen<br />
unvergessliche Eindrücke und<br />
bestätigten, dass Kunst eine universelle<br />
Sprache ist, die uns über Grenzen<br />
und kulturelle Unterschiede hinweg<br />
vereinen kann.<br />
Olga Gart<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 17
Aus den Gruppen<br />
Erfolgreiche Teilnahme des Integration Kulturzentrums Kaleidoskop e.V.<br />
am Austauschprojekt mit Frankreich und Tanzfestival in Nizza<br />
Vom 11. bis zum 14. April nahm das<br />
Integration Kulturzentrum Kaleidoskop<br />
e.V. unter der Leitung von Olga<br />
Gart erfolgreich am Austauschprojekt<br />
mit Frankreich in Nizza teil. Das<br />
Zentrum beteiligte sich auch am<br />
Tanzfestival RAI und erzielte dabei<br />
herausragende Erfolge.<br />
Unter der Leitung von Olga Gart präsentierten<br />
die Teilnehmer des Zentrums<br />
beeindruckende Auftritte, die<br />
sowohl den ersten als auch den<br />
zweiten Platz eroberten. Besonders<br />
hervorzuheben ist Michael Schwab<br />
mit Choreografie von Yaroslava Gorobey,<br />
der den Grand Prix für seine<br />
herausragende Performance gewann.<br />
Die Leistungen der Tänzerinnen,<br />
darunter Sophia Sarkisjan, Nicole<br />
Schmidt, Violeta Klein, Maria<br />
Hofmann, Evelina Heinz, Valeria Kulyk,<br />
Alexandra Zink, Soneta Nevmergitska,<br />
Anelia Graff und Valeria Emzev,<br />
waren von höchster Qualität.<br />
Die Choreografien von Yaroslava Gorobey<br />
und Luisa Badronova trugen<br />
ebenfalls zum Erfolg des Zentrums<br />
bei. Besonders beachtenswert ist<br />
die Premiere des neuen Tanzes<br />
„Träume von Anastasia:Wir sehen<br />
uns in Paris”der von der Jury mit einem<br />
Sonderpreis ausgezeichnet und<br />
zur Teilnahme am<br />
Festival in Cannes<br />
eingeladen wurde.<br />
Diese beeindruckenden<br />
Leistungen<br />
zeigen das<br />
Engagement und<br />
die hervorragende<br />
Arbeit des Integration<br />
Kulturzentrums<br />
Kaleidoskop<br />
e.V. im Bereich<br />
der kulturellen<br />
Integration<br />
und künstlerischen<br />
Darbietung.<br />
Olga Gart<br />
18<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Aus den Gruppen<br />
Moravia Cantat<br />
Ostersingwoche in der Aschenhütte<br />
Für unsere Singwoche in der Woche<br />
nach Ostern wählten wir wieder die<br />
Aschenhütte als Quartier. Dieses<br />
DJO-Haus ist einfach die perfekte<br />
Unterkunft für eine Singwoche.<br />
Schöne Probenräume, gutes Essen,<br />
sehr freundliches Personal, ein tolles<br />
Außengelände für die Kinder und eine<br />
herrliche Umgebung.<br />
Mit 18 Erwachsenen und 8 Kindern<br />
hatten wir eine wunderschöne Woche<br />
mit Singen, Tanzen und Musizieren<br />
sowie allerlei Freizeitspaß.<br />
Wir haben dabei auch unsere nächsten<br />
Aktivitäten vorbereitet:<br />
- Am 20./21.4.<strong>2024</strong> findet unser<br />
Workshop „getanzt - gesungen -<br />
gespielt. Tanzlieder der Renaissance“<br />
statt. Referenten sind<br />
Martin Rösler (Tanz), Tilman<br />
John (Musizieren) und ich (Singen).<br />
- An Pfingstsonntag singen wir<br />
um 11 Uhr in der Messe in der<br />
Katholischen Kirche St. Johannes<br />
Maria Vianney in Stuttgart-<br />
Mönchsfeld. Im Anschluss an<br />
die Messe tanzen wir vor der<br />
Kirche.<br />
- Am 8.Juni geben wir in Raunheim<br />
bei Frankfurt ein Openair-Konzert.<br />
Wir wünschen Euch einen schönen<br />
Sommer und viel Freude bei<br />
Euren Aktivitäten!<br />
Wolfram Hader<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 19
Aus den Gruppen<br />
Böhmerwaldjungend Eppelheim<br />
Das Brauchtum lebe hoch.<br />
Bericht zu den österlichen Gruppenstunden der Böhmerwaldjugend<br />
Eppelheim. Thema rund ums Ei.<br />
13.03./ 27.03./03.04.<strong>2024</strong><br />
Die Böhmis wollen aktiv bleiben und Traditionen wieder<br />
aufnehmen und erhalten. Ostern und Frühling stehen im<br />
Sinne des Neuanfangs. Jürgen Strunz (Kulturattache) und<br />
Nilo Nelson Schloegel (Tanzleiter) gaben den Anstoß und<br />
die Idee in der Vorosterzeit Eier zu färben und nach alten<br />
traditionellen Motivvorgaben zu kratzen (scheckeln). Vor<br />
allem das Kratzen (scheckeln) war sehr meditativ, es<br />
herrschte Stille im Raum, der Geist entspannte, die Hände<br />
fleißig am Kratzen.<br />
Allen in der Gruppe hat es großen Spaß bereitet. Die Küche<br />
im katholischen Gemeindezentrum wurde zum Farblabor<br />
umfunktioniert und im österlich geschmückten<br />
Gastraum war es eine Freude diese Osterbräuche auszuprobieren.<br />
Jedes kreative Ei wurde bestaunt und gelobt.<br />
Bei diesen eifrigen Böhmis ging auch mal ein Ei daneben<br />
oder kaputt. Nicht schlimm, die Brucheier wurden<br />
gleich gegessen. Jürgen hatte im Vorfeld die Naturfarben<br />
aus Kaffeesatz, Sandelholz, Karottenschalen, Spinat,<br />
Brennnesselsud vorbereitet. Er erklärte der Gruppe die<br />
einzelnen Schritte zum gefärbten und zum marmorierten<br />
Ei, Blüten, Gräser, Zwiebeln, getrocknete Läuse, Strümpfe<br />
und Schnur waren die Grundausstattung.<br />
Gemeinsam Aufräumen und Verabschieden lässt jeden<br />
glücklich nach Hause gehen. Ganz herzlichen Dank geht<br />
an Jürgen und Nilo, wir freuen uns auf den nächsten<br />
Böhmi Abend.<br />
Nach diesen zwei kreativen Gruppenstunden traf sich die<br />
BWJ HD-Eppelheim zu einem geselligen<br />
Abend im Gasthaus zum Goldenen Löwen,<br />
um das Osterbrauchtum fortzusetzen.<br />
So wie früher, als der Heimatverband<br />
HD den Emmaus-Gang veranstaltete,<br />
machten wir auch verschiedene<br />
Spiele mit den Eiern. Bei Eier-Pecken,<br />
Eierlauf, Eierfangen und Eierrollen,<br />
entdeckten wir unser Geschick. Die<br />
Kleinen und die Großen, hatten eine<br />
Menge Spaß zusammen. Zum Ende der<br />
Fastenzeit hatten dann natürlich Alle<br />
auch etwas zu Essen und Trinken zur<br />
Belohnung bekommen, weil es halt so<br />
der Brauch war, und bei der BWJ HD-<br />
Eppelheim immer noch ist.<br />
Andrea Böhm & Rainer<br />
20<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Landesjugendtag in Aschenhütte<br />
Kontinuität mit frischem Wind und Vereinsrechtseminar<br />
Aus dem Ländle<br />
Vom 11.-12. November 2023 fand<br />
der Landesjugendtag des Deutschen<br />
Jugend in Europa Landesverband<br />
Baden-Württemberg im malerischen<br />
Ferienheim Aschenhütte statt,<br />
das sich idyllisch am Berg im Kurort<br />
Bad Herrenalb zwischen herbstlichen<br />
Bäumen erstreckt. Die Veranstaltung<br />
bot den Teilnehmern nicht<br />
nur eine atemberaubende Kulisse,<br />
sondern auch die Gelegenheit, auf<br />
zwei herausfordernde Jahre zurückzublicken<br />
und wichtige Weichenstellungen<br />
für die Zukunft vorzunehmen.<br />
Die Eröffnung des Landesjugendtags<br />
begann mit einem Rückblick des<br />
Vorstands auf die vergangenen zwei<br />
Jahre, die von steigenden Kosten<br />
und den Nachwirkungen der Coronazeit<br />
geprägt waren. Nach dem Bericht<br />
des Landesvorsitzenden, dem<br />
Kassenbericht und dem Bericht des<br />
Kassenprüfers wurde der Haushaltsplan<br />
<strong>2024</strong> vorgestellt. Dabei wurden<br />
wichtige Fragen und Themen diskutiert,<br />
die die kommenden Jahren<br />
prägen werden. Trotz dieser Herausforderungen<br />
war die Stimmung unter<br />
den Teilnehmern optimistisch.<br />
Anschließend folgten die Neuwahlen,<br />
bei denen die Führung des Verbands<br />
aus der vergangenen Amtsperiode<br />
wiedergewählt wurde, aber<br />
auch frischer jugendlicher Wind<br />
durch neue Namen hinzukamen.<br />
Hartmut Liebscher wurde als 1. Vorsitzender<br />
wiedergewählt und wird<br />
die Geschicke des Verbands in den<br />
kommenden Jahren lenken. Ihm zur<br />
Seite stehen Olga Gart und Lukas<br />
Krispin als Stellvertreter. Lukas Krispin<br />
vertritt unter anderem die Interessen<br />
der Deutschen Banater Jugend-<br />
und Trachtengruppe, was eine<br />
enge Verbindung und Zusammenarbeit<br />
innerhalb unseres Verbands<br />
symbolisiert.<br />
Die Kassiererin<br />
Laura Putane sowie<br />
die Beisitzer<br />
Natalya, Ilka Reiter,<br />
Miriam Österreicher<br />
(ebenfalls<br />
von den Banater<br />
Schwaben), Angelika<br />
Zahn, Ines<br />
Wenzel und Alexander<br />
Hess komplettieren<br />
das<br />
Vorstandstisch<br />
neue Vorstandsteam.<br />
Am Abend des<br />
Landesjugendtags<br />
konnten die Teilnehmer<br />
ein köstliches<br />
Dankeschönbuffet<br />
genießen,<br />
das von den Mitarbeiterinnen<br />
der<br />
Aschenhütte serviert<br />
wurde. Die<br />
Speisenauswahl Die Delegierten lauschen dem Kassenprüfer Fritz zu<br />
war vielfältig und<br />
äußerst schmackhaft, und es bot<br />
sich eine ideale Gelegenheit für informelle<br />
Gespräche, den Austausch<br />
von Ideen und Ausklingen des ereignisreichen<br />
Tages.<br />
Hartmut Liebscher nutzte die Gelegenheit,<br />
um sich bei allen Mitgliedern<br />
des vergangenen Vorstands für<br />
ihren Einsatz in den letzten zwei Jahren<br />
zu bedanken. Ihr Engagement<br />
und ihre intensive Arbeit haben<br />
maßgeblich dazu beigetragen größere<br />
Schwierigkeiten der letzten Jahre<br />
zu durchfahren.<br />
Am nächsten Tag stand Wissensinput<br />
auf dem Programm. Rechtsanwalt<br />
für Vereinsrecht, Michael Röcken<br />
aus Bonn, referierte über wichtige<br />
Fragen in der Vereinsarbeit, darunter<br />
das Haftungsrecht des Vorstands,<br />
wichtige Regeln bei Wahlen Liebevoll angerichtetes Dankeschönbuffet<br />
der und das Thema Gemeinnützigkeit.<br />
Küche<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 21
Aus dem Ländle<br />
Dieses informative Programm ermöglichte den Teilnehmern,<br />
ihr Verständnis für die Vereinsarbeit zu vertiefen<br />
und sich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.<br />
Obwohl die Anwesenheit aller Verbände und Gruppen<br />
aufgrund der anhaltenden Auswirkungen der Corona-<br />
Pandemie nachgelassen hat, war der Landesjugendtag<br />
ein großer Erfolg und legte den Grundstein für eine vielversprechende<br />
Arbeit des Deutschen Jugend in Europa<br />
Landesverband Baden-Württemberg. Der neue Vorstand<br />
bedankt sich bei allen Teilnehmern und wünscht weiterhin<br />
viel Spaß und Erfolg für das nächste Jahr und freut<br />
sich schon auf den Jugendtag <strong>2024</strong> im Ferienheim<br />
Aschenhütte-<strong>djo</strong>-Jugendbildungstätte.<br />
Lukas Krispin<br />
Dank des Vorsitzenden an die Mtarbeiter der Aschenhütte<br />
Der Vorsitzende überreicht einen <strong>djo</strong>-<br />
Leuchter an Anna und Lukas Krispin zur<br />
Hochzeit<br />
Vereinsmanagementvortrag durch Rechtsanwalt Michael Röcken<br />
22<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Deutsche Banater Jugend und<br />
Trachtengruppen Baden-Württemberg<br />
Aus dem Ländle<br />
Neue Arbeitsgemeinschaften zur Unterstützung der Jugendarbeit<br />
Wissen bewahren und fachkundig weitergeben<br />
Im Oktober vergangenen Jahres fand im Kultur- und Dokumentationszentrum<br />
(KDZ) der Landsmannschaft der<br />
Banater Schwaben in Ulm auf Initiative und Einladung<br />
von Renate Krispin, Leiterin der Trachtengruppe des<br />
Kreisverbandes Esslingen, ein informelles Treffen statt, an<br />
dem eine Gruppe von Landsleuten teilnahm, die in der<br />
landsmannschaftlichen Jugend- und Brauchtumsarbeit<br />
aktiv sind oder waren, beziehungsweise mit Jugendarbeit<br />
im Allgemeinen vertraut sind. Ziel des Treffens war es, im<br />
Rahmen eines Austauschs nach Möglichkeiten und Wegen<br />
zu suchen, um Kindern und Jugendlichen Wissen<br />
über Geschichte und Brauchtum der Banater Schwaben<br />
zu vermitteln, sie mit dem kulturellen Erbe unserer Gemeinschaft<br />
vertraut zu machen und sie zu motivieren,<br />
dieses Erbe zu bewahren und zu pflegen. Konkret stellte<br />
sich die Frage, wie die in der DBJT organisierten Tanz- und<br />
Trachtengruppen diesbezüglich unterstützt werden können.<br />
Die Teilnehmer kamen überein, neben der seit 2019<br />
bestehenden AG Tracht, die von Elwine Muth vorgestellt<br />
wurde, zwei weitere Arbeitsgemeinschaften ins Leben zu<br />
rufen: die AG Geschichte und die AG Tanz. Wie die AG<br />
Tracht verstehen sich auch die beiden neuen Arbeitsgemeinschaften<br />
als Anlaufstelle für die DBJT, der sie beratend,<br />
begleitend und unterstützend zur Seite stehen. Die<br />
AGs handeln grundsätzlich nur zusammen und in Absprache<br />
mit der DBJT.<br />
AG Geschichte<br />
Die Gesprächsrunde war sich einig, in erster Linie auf die<br />
bereits vorhandenen Angebote, Sammlungen, umfangreichen<br />
Arbeiten von Experten und Erfahrungen der Wissensträger<br />
jeder einzelnen Heimatortsgemeinschaft und<br />
jeder Familie aufzubauen und so den Dialog und den Gedankenaustauch<br />
der Generationen zu fördern und zu verstärken.<br />
Ein Beispiel ist das Mitmachbuch für Kinder, Jugendliche<br />
und Neugierige „Das Banat (wieder) erkunden<br />
und entdecken“ von Helga Ritter. Die Autorin stellte ihr<br />
ehrenamtliches, auf drei Bände angelegtes Projekt „Mitmachbuch“<br />
vor und gab Hinweise zur Handhabung der<br />
zu jedem Kapitel verfügbaren, auf der Homepage der<br />
Landsmannschaft der Banater Schwaben abrufbaren digitalen<br />
Pinnwand („Schubladkasten“). Sie erklärte sich bereit,<br />
bei der didaktischen Umsetzung der von ihr erarbeiteten<br />
Themen behilflich zu sein und praxisnahe Veranstaltungen<br />
in analoger oder digitaler Form mit konkreten<br />
kleinen Modulen anzubieten. Jede Familie und Ortsgemeinschaft<br />
kann das Angebot nutzen und die allgemeinen<br />
Informationen des Buches mit denen über die eigene<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 23
Aus dem Ländle<br />
Familiengeschichte und die Geschichte<br />
des Ortes ergänzen. Im Idealfall<br />
entstehen so individuelle persönliche<br />
Dokumentationen für die<br />
Nachkommen.<br />
Das Donauschwäbische Zentralmuseum<br />
mit seinen beiden Dauerausstellungen<br />
zu den Donauschwaben<br />
und zur Donau, den angebotenen<br />
Gruppenführungen sowie den nach<br />
Altersstufen gestaffelten Angeboten<br />
für Schülerinnen und Schüler ermöglicht<br />
eine unmittelbare Begegnung<br />
mit der Geschichte der Donauschwaben<br />
und den südosteuropäischen<br />
Kulturen anhand originaler Objekte<br />
und kann so für Kinder und Jugendliche<br />
zu einem Lernort werden. Davon<br />
konnten sich die Teilnehmer des<br />
Treffens bei einer Führung durch die<br />
Ausstellung „Donau. Flussgeschichten“<br />
mit Dr. Swantje Volkmann, Kulturreferentin<br />
für den Donauraum,<br />
überzeugen.<br />
Die beiden Beispiele, die beliebig erweitert<br />
werden können, zeigen Wege,<br />
um Sachwissen zu erwerben, zu<br />
belegen und zu vergleichen sowie<br />
geeignete Methoden zu erlernen,<br />
um Fragen an die eigene Geschichte<br />
zu stellen. Die gefundenen Antworten<br />
ermöglichen eine Orientierung in<br />
Gegenwart und Zukunft.<br />
Die AG Geschichte hat sich folgende<br />
Ziele gesetzt:<br />
• Die kinder- und jugendgerechte<br />
Vermittlung von Inhalten zur Geschichte,<br />
Kultur und Volkskunde<br />
der Banater Schwaben mittels<br />
Vorträgen, Seminaren, Workshops;<br />
• Interesse wecken für das Mitmachbuch<br />
„Das Banat (wieder)<br />
erkunden und entdecken“ und<br />
Durchführung von praxisnahen<br />
Veranstaltungen aufgrund der<br />
von der Autorin erarbeiteten<br />
Themen und bereitgestellten Materialien;<br />
• Motivierung der DBJT-Gruppen<br />
zu Besuchen im Donauschwäbischen<br />
Zentralmuseum;<br />
• Bestandsaufnahme der bereits<br />
vorhandenen Angebote;<br />
• Sammlung und Aufbewahrung<br />
von bereits erarbeiteten Materialien;<br />
• Vermittlung von Referenten zu<br />
bestimmten Themen;<br />
• Bereitstellung von Literaturempfehlungen<br />
zu ausgewählten Themen.<br />
Von den Anwesenden haben sich zur<br />
Mitarbeit in der AG Geschichte bereit<br />
erklärt: Sven Konschitzky, Helga<br />
Ritter, Harald Schlapansky, Ramona<br />
Sobotta, Walter Tonţa, Dr. Swantje<br />
Volkmann. Ansprechpartner ist Walter<br />
Tonţa, Betreuer des KDZ. Der<br />
Kreis der in der Arbeitsgemeinschaft<br />
Mitwirkenden ist offen. Die Mitarbeit<br />
weiterer Landsleute ist ausdrücklich<br />
erwünscht. Jeder, der sich<br />
mit Ideen, Angeboten oder anderweitig<br />
einbringen will, ist uns willkommen.<br />
Wir würden es auch begrüßen,<br />
wenn sich Jugendliche aus<br />
der DBJT der AG anschließen und<br />
mitmachen. Bei Interesse kontaktieren<br />
Sie bitte den Ansprechpartner<br />
der AG per E-Mail an kulturzentrum@banater-schwaben.de.<br />
AG Tanz<br />
Die neugegründete AG Tanz hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, das überlieferte<br />
Wissen über die Volkstänze der Banater<br />
Schwaben zu bewahren und zu<br />
verbreiten und an die jüngeren Mitglieder<br />
der DBJT weiterzugeben. Aus<br />
diesem Grund besteht die Gruppe<br />
aus Mitgliedern, die unterschiedlichen<br />
Generationen angehören.<br />
Zur Erreichung dieses Ziels will die<br />
AG:<br />
• Tanzbegriffe und Grundwissen<br />
den Tanzleitern vermitteln;<br />
• die Tanzgruppen bei Choreografien<br />
von Tänzen unterstützen;<br />
• ein jährliches Treffen der Tanzleiter<br />
organisieren, um über die<br />
spezifischen Probleme der Gruppen<br />
zu sprechen, sich hinsichtlich<br />
der Festigung und Vereinheitlichung<br />
der gepflegten Tänze auszutauschen<br />
und Ideen für neue<br />
Choreografien zu sammeln;<br />
• die Gruppen anregen, auch Volkstänze<br />
aus Deutschland, die sich<br />
nämlich von den banatschwäbischen<br />
Tänzen unterscheiden, einzustudieren<br />
(zum Beispiel der<br />
„Nagelschmied“);<br />
• bei Bedarf Online-Besprechungen<br />
durchführen.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft will darüber<br />
hinaus zur Klärung von Fragen<br />
beitragen, die bei einer Tanzbeschreibung<br />
aufkommen. Beispielsweise<br />
könnten solche Fragen lauten:<br />
Welche Fachausdrücke werden zugrunde<br />
gelegt? Sollte die Legende<br />
der Tanzbeschreibung am Anfang<br />
der Beschreibung stehen und was<br />
gehört dazu? Wie stellen sich die Figuren<br />
zusammen? Woher bekommt<br />
man die passende Musik zu einem<br />
Tanz? Die Tanzbeschreibung sollte so<br />
verfasst sein, dass eine Person, die<br />
den Tanz noch nicht kennt, sie versteht<br />
und in der Lage ist, den Tanz<br />
oder einzelne Figuren vortanzen zu<br />
können.<br />
Bei der Konstituierung der AG haben<br />
sich Ann-Kathrin Kobsa (TG Esslingen-Wendlingen),<br />
Dagmar Österreicher<br />
(TG Rastatt), Miriam Österreicher<br />
(TG Rastatt), Brigitte Polling (TG<br />
Spaichingen), Stefan Ruttner (TG<br />
München), Ramona Sobotta (TG<br />
Augsburg) und Theresia Teichert (KV<br />
Göppingen) zur Mitarbeit bereiterklärt.<br />
Ansprechpartnerin ist Ramona<br />
Sobotta, Leiterin der Augsburger Erwachsenentanzgruppe.<br />
Interessierte,<br />
auch aus den Reihen der DBJT,<br />
dürfen jederzeit mitmachen und ihre<br />
Ideen einbringen. Die Ansprechpartnerin<br />
kann per E-Mail an ramona.sobotta@gmx.de<br />
kontaktiert werden.<br />
Wir gehen davon aus, dass es bei<br />
dem angestrebten jährlichen Treffen<br />
der Tanzleiter zu einem konstruktiven<br />
Austausch über die Gruppen sowie<br />
deren Probleme und Erfahrungen<br />
kommt. Dementsprechend unterstützen<br />
wir uns gegenseitig. Bei<br />
Bedarf stehen wir den Gruppen<br />
ebenfalls online oder telefonisch zur<br />
Verfügung.<br />
Walter Tonța<br />
24<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Aus dem Ländle<br />
Jahresbilanz 2023 des Landesbeauftragten<br />
für Vertriebene und Spätaussiedler<br />
Minister Thomas Strobl: „Die Kultur und Geschichte der Deutschen<br />
im östlichen Europa werden wir weiterhin sichern, bewahren und erforschen“<br />
„Wie reich und vielfältig die Kultur<br />
und Geschichte der Deutschen im<br />
östlichen Europa ist, beeindruckt<br />
mich immer wieder aufs Neue. Als<br />
Landesbeauftragter für Vertriebene<br />
und Spätaussiedler stehe ich dafür<br />
ein, sie auch in Zukunft zu sichern,<br />
zu bewahren und zu erforschen“,<br />
sagte der Stv. Ministerpräsident, Minister<br />
des Inneren, für Digitalisierung<br />
und Kommunen und Landesbeauftragter<br />
für Vertriebene und Spätaussiedler<br />
Thomas Strobl im Rückblick<br />
auf das Jahr 2023.<br />
Ein besonderer Höhepunkt des vergangenen<br />
Jahres war die Reise von<br />
Minister Thomas Strobl ins westliche<br />
Rumänien im Juni. Gemeinsam<br />
mit einer Delegation der Stadt Ulm<br />
nahm er an den Heimattagen der<br />
Banater Deutschen teil. In Temeswar,<br />
zugleich europäische Kulturhauptstadt<br />
im Jahr 2023, erlebte Minister<br />
Thomas Strobl, wie präsent<br />
die Kultur und die Traditionen der<br />
deutschen Minderheit in Rumänien<br />
bis heute sind. Vor allem die zahlreichen<br />
persönlichen Gespräche und<br />
den Austausch schätzte er: „Anderen<br />
Menschen aufgeschlossen und<br />
interessiert zu begegnen, ist doch<br />
letztendlich das, was unser Leben<br />
bereichert“, fasste Minister Thomas<br />
Strobl seine Eindrücke der Reise zusammen.<br />
Gelegenheit zu einem direkten Austausch<br />
mit Innenminister<br />
Thomas Strobl hatten Vertreter<br />
des Landesverbands<br />
des Bundes der Vertriebenen<br />
(BdV) und der landsmannschaftlichen<br />
Organisationen<br />
im Januar. Die Landsmannschaften<br />
schilderten<br />
unter anderem die Lage der<br />
deutschen Minderheit in<br />
den osteuropäischen Ländern<br />
und berichteten über<br />
ihre Hilfsmaßnahmen für<br />
Schutzsuchende aus der<br />
Ukraine.<br />
Das gute Miteinander, das<br />
die Kooperation des Innenministeriums<br />
mit dem BdV-<br />
Landesverband und den<br />
Landsmannschaften seit Jahren<br />
kennzeichnet, zeigte sich auch bei<br />
der gemeinsamen Ausgestaltung<br />
der Feier zum Gedenktag für die Opfer<br />
von Flucht und Vertreibung am<br />
20. Juni 2023 in Bad-Cannstatt. Erstmals<br />
nahmen auch Ukrainerinnen<br />
und Ukrainer teil, die in Baden-<br />
Württemberg Aufnahme gefunden<br />
haben. Die Parallelen zwischen den<br />
leidvollen Erfahrungen von Flucht<br />
und Vertreibung nach dem Ende des<br />
Zweiten Weltkriegs und den<br />
schrecklichen Auswirkungen des Angriffskriegs<br />
der Russischen Föderation<br />
auf die Ukraine wurden in allen<br />
Ansprachen thematisiert.<br />
Mit Blick auf das Haus der Heimat<br />
erklärte Minister Thomas Strobl:<br />
„Das Haus der Heimat des Landes<br />
Baden-Württemberg hat im zurückliegenden<br />
Jahr eine vielfältige Kultur-<br />
und Bildungsarbeit geleistet.<br />
Wie schon seit vielen Jahren hat sich<br />
das Haus der Heimat auch 2023 wieder<br />
an den Jüdischen Kulturwochen<br />
in Stuttgart beteiligt. Vor dem Hintergrund<br />
der aktuellen Entwicklungen<br />
im Nahen Osten sind wir umso<br />
mehr dazu aufgerufen, uns gegen<br />
jegliche Form von Antisemitismus<br />
einzusetzen.“ Das Haus der Heimat<br />
brachte sich auch bei der Ausschreibung<br />
und Verleihung des Donau-<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 25
Aus dem Ländle<br />
schwäbischen Kulturpreises 2023<br />
überaus engagiert ein. Die Auszeichnungen<br />
gingen in diesem Jahr an<br />
Preisträgerinnen und Preisträger aus<br />
Ungarn und Serbien.<br />
Das Institut für donauschwäbische<br />
Geschichte und Landeskunde in Tübingen<br />
kann ebenso wie das Institut<br />
für Volkskunde der Deutschen des<br />
östlichen Europa in Freiburg auf ein<br />
sehr produktives Jahr zurückblicken.<br />
Die dort tätigen Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler brachten ihre<br />
Forschungsergebnisse sowohl in<br />
die universitäre Lehre als auch in<br />
zahlreiche Publikationen und Vorträge<br />
ein. „Das Niveau und die Anzahl<br />
der Veröffentlichungen, Seminare<br />
und Tagungen kann sich sehen lassen“,<br />
führte Minister Strobl aus.<br />
Der Landesbeauftragte für Vertriebene<br />
und Spätaussiedler sieht in der<br />
gelungenen Übergabe der Leitung<br />
des Donauschwäbischen Zentralmuseums<br />
in Ulm einen wichtigen<br />
Schritt für eine erfolgreiche Fortsetzung<br />
der Museumsarbeit. Im März<br />
verabschiedete sich der bisherige Direktor<br />
Christian Glass in den Ruhestand<br />
und legte die Leitung in die<br />
Hände seines Nachfolgers Tamás<br />
Szalay. „Tamás Szalay bringt beste<br />
Voraussetzungen mit, um das im Inund<br />
Ausland hoch angesehene Donauschwäbische<br />
Zentralmuseum in<br />
die Zukunft zu führen“, so Minister<br />
Thomas Strobl.<br />
„Unser Land liegt im Herzen<br />
Europas. Ohne die Versöhnung mit<br />
unseren osteuropäischen Nachbarn<br />
wäre weder die deutsche Wiedervereinigung<br />
noch die Osterweiterung<br />
der Europäischen Union möglich<br />
gewesen. Unsere guten Beziehungen<br />
zu unseren Nachbarn im Osten<br />
gilt es daher zu pflegen, zu festigen<br />
und bestehende Kooperationen<br />
und Netzwerke auszubauen. Die<br />
Landsmannschaften und der BdV<br />
leisten hierfür sowohl in Baden-<br />
Württemberg als auch durch ihre<br />
Kontakte nach Osteuropa einen sehr<br />
wertvollen Beitrag. Gerade in Zeiten,<br />
in denen wieder Krieg in Europa<br />
herrscht, brauchen wir Brückenbauer<br />
für Frieden und Freiheit“, so das<br />
Fazit des Landesbeauftragten für<br />
Vertriebene und Spätaussiedler Thomas<br />
Strobl.<br />
Nach Sanierung und Modernisierung:<br />
Wiedereröffnung des Hauses der Donauschwaben in Sindelfingen<br />
Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl:<br />
„Investition in die Völkerverständigung“<br />
„Heute ist der Tag, an dem ein neues<br />
Kapitel in der Geschichte des Hauses<br />
der Donauschwaben aufgeschlagen<br />
wird: Mit der überaus gelungene Sanierung<br />
des Gebäudes sowie der inhaltlichen<br />
Neuausrichtung, öffnet<br />
sich das Haus einem breiten Publikum.<br />
Damit wird die Modernisierung<br />
der Begegnungsstätte zu einer<br />
Investition in die Völkerverständigung“,<br />
sagte der Stv. Ministerpräsident<br />
und Innenminister Thomas<br />
Strobl, der zugleich Landesbeauftragter<br />
für Vertriebene und Spätaussiedler<br />
ist, bei der Wiedereröffnung<br />
des Hauses der Donauschwaben in<br />
Sindelfingen am 1. März <strong>2024</strong>.<br />
Seit mehr als fünf Jahrzehnten ist<br />
das Haus ein bekannter und geschätzter<br />
Begegnungsort für Donauschwaben<br />
aus aller Welt. Es ist ein<br />
wichtiger Ort für Menschen mit donauschwäbischen<br />
Wurzeln. Mit der<br />
Neukonzeption soll jetzt verstärkt eine<br />
breitere Öffentlichkeit angesprochen<br />
werden. Die Begegnungsstätte<br />
bietet Raum für kulturelle Veranstaltungen,<br />
für Ausstellungen, für ein<br />
Archiv und eine Fachbibliothek. Im<br />
Ehrenhof entstand zudem ein angemessener<br />
Raum für das Gedenken<br />
an die Kriegs- und Vertreibungsopfer<br />
unter den Donauschwaben.<br />
„Das Haus der Donauschaben hat all<br />
die Erwartungen erfüllt, die an seine<br />
Errichtung geknüpft waren. Die Welt<br />
steht nie still. In diesem Sinne war es<br />
gut und wichtig, das Haus der Donauschwaben<br />
weiterzuentwickeln<br />
und die Kultur der Donauschwaben<br />
für ein breiteres Publikum zu öffnen.<br />
Denn: Die Kultur und Geschichte der<br />
Donauschwaben ist Teil unserer Geschichte<br />
und der Geschichte unseres<br />
Landes. Das Schicksal der Donauschwaben<br />
ist freilich zugleich ein Appell<br />
an uns alle, uns für Frieden und<br />
Toleranz in Europa einzusetzen“, bekräftigte<br />
Thomas Strobl. Der Landesbeauftragte<br />
für Vertriebene und<br />
Spätaussiedler dankte allen, die sich<br />
bei der Realisierung des Vorhabens<br />
eingebracht haben, insbesondere<br />
dem Mitarbeiterteam des Hauses<br />
und den Spendern, darunter dem<br />
Oberbürgermeister der Stadt Sindelfingen<br />
Herrn Dr. Bernd Vöhringer<br />
und dem Vorsitzenden des Trägervereins<br />
Herrn Raimund Haser MdL.<br />
Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer,<br />
der zugleich auch stellvertretender<br />
Vorsitzender des Haus der<br />
Donauschwaben e.V. ist, sagt: „Das<br />
Haus der Donauschwaben ist seit<br />
seiner Errichtung eine wichtige Begegnungsstätte<br />
für die donauschwäbischen<br />
Landmannschaften, es ist<br />
Weltheimatzentrum aller Donauschwaben.<br />
Ich freue mich sehr, dass<br />
das Gebäude nun in neuem Glanz<br />
erstrahlt. Über die bauliche Sanierung<br />
hinaus wurde die Chance er-<br />
26<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Aus dem Ländle<br />
griffen, das Haus auch konzeptionell<br />
neu auszurichten und für weitere<br />
Zielgruppen zu öffnen. Das Resultat<br />
kann sich sehen lassen. Neben neuen<br />
Fenstern und Leitungen weht ein<br />
neuer Gedanke durch das Haus: Im<br />
Mittelpunkt der Arbeit steht der<br />
Frieden, gespeist aus der Quelle der<br />
Erinnerung.“<br />
Der Landtagsabgeordnete und Vorsitzender<br />
des Vereins Haus der Donauschwaben<br />
e.V., Raimund Haser<br />
MdL, ist glücklich über die heutige<br />
Wiedereröffnung des Hauses der<br />
Donauschwaben. „Das Haus war, ist<br />
und bleibt eine Stätte der Erinnerung,<br />
des kulturellen Austausches<br />
und der politischen Bildung. Wir<br />
freuen uns schon jetzt auf die zahlreichen<br />
Begegnungen mit Schülerinnen<br />
und Schülern, mit Wissenschaftlerinnen<br />
Wissenschaftlern und mit<br />
Menschen, die sich für die Geschichte<br />
der Donauschwaben interessieren.<br />
Die Politik zukünftiger Generationen<br />
lebt von der Erinnerung an<br />
die eigene Geschichte. Dazu wollen<br />
wir unseren Teil beitragen.“<br />
Das Land Baden-Württemberg stellte<br />
für die baulichen Maßnahmen einen<br />
Investitionszuschuss in Höhe<br />
von 900.000 Euro zur Verfügung, die<br />
Stadt Sindelfingen beteiligte sich mit<br />
650.000 Euro. Weitere Mittel wurden<br />
durch Spenden und einen Eigenanteil<br />
aufgebracht. Die umfassende<br />
Sanierung und Modernisierung<br />
ist der Auftakt für eine Neuausrichtung<br />
des Hauses der Donauschwaben,<br />
die das Land Baden-<br />
Württemberg und die Stadt Sindelfingen<br />
sehr begrüßen.<br />
Hintergrundinformation<br />
Das „Haus der Donauschwaben“<br />
(HdD) in Sindelfingen wurde im November<br />
1970 eingeweiht und ist damit<br />
die älteste der maßgeblich vom<br />
Land finanzierten donau-schwäbischen<br />
Institutionen in Baden-Württemberg.<br />
Das Haus der Donauschwaben wird<br />
von einem Verein getragen, dem das<br />
Land Baden-Württemberg, die Stadt<br />
Sindelfingen und die vier donauschwäbischen<br />
Landsmannschaften<br />
angehören. Dies sind die Landsmannschaft<br />
der Donauschwaben,<br />
die Landsmannschaft der Banater<br />
Schwaben, die Landsmannschaft der<br />
Deutschen aus Ungarn und die<br />
Landsmannschaft der Sathmarer<br />
Schwaben<br />
Ausschreibung des Russlanddeutschen Kulturpreises <strong>2024</strong> für den Bereich<br />
„Literatur: Belletristik, Sachbuch, Journalismus und Publizistik“<br />
Minister Thomas Strobl: „Mit der Auslobung des Russlanddeutschen Kulturpreises <strong>2024</strong><br />
begegnen wir Schubladendenken und Vorurteilen“<br />
„Veröffentlichungen junger Autorinnen<br />
und Autoren mit russlanddeutschen<br />
Wurzeln, die ihre Integration<br />
in der Bundesrepublik Deutschland<br />
literarisch verarbeiten, bereichern<br />
mehr und mehr die russlanddeutsche<br />
Literatur. Sie bilden damit Brücken,<br />
die gerade in Zeiten wie diesen<br />
so wichtig sind. Das unterstützen wir<br />
mit der Auslobung des Russlanddeutschen<br />
Kulturpreises <strong>2024</strong>“, erklärte<br />
der Stv. Ministerpräsident, Innenminister<br />
und Beauftragte für<br />
Vertriebene und Spätaussiedler Thomas<br />
Strobl am heutigen Mittwoch<br />
(13. März <strong>2024</strong>). Anlass war die Ausschreibung<br />
des Russlanddeutschen<br />
Kulturpreises <strong>2024</strong> für den Bereich<br />
„Literatur: Belletristik, Sachbuch,<br />
Journalismus und Publizistik“ durch<br />
das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung<br />
und Kommunen Baden-<br />
Württemberg.<br />
Zum Preis und<br />
Bewerbungsverfahren<br />
Das Land Baden-Württemberg vergibt<br />
den Kulturpreis im zweijährigen<br />
Turnus. Er besteht aus einem mit<br />
5.000 Euro dotierten Hauptpreis<br />
und zwei Förderpreisen in Höhe von<br />
jeweils 2.500 Euro. Die Förderpreise<br />
sind für jüngere Kulturschaffende<br />
vorgesehen, die sich erfolgreich in<br />
der Kulturvermittlung engagieren.<br />
Anstelle eines Förderpreises kann in<br />
begründeten Fällen auch eine Ehrengabe<br />
vergeben werden. Eine Verpflichtung,<br />
den Kulturpreis zu verleihen,<br />
besteht nicht. Bewerbungen<br />
und Vorschläge können eingereicht<br />
werden beim<br />
Haus der Heimat<br />
des Landes Baden-Württemberg<br />
Schloßstraße 92<br />
70176 Stuttgart.<br />
Über die Vergabe der Preise entscheidet<br />
eine Jury unter Ausschluss<br />
des Rechtsweges. Nähere Informationen<br />
sind dem Ausschreibungstext<br />
zu entnehmen, der unter<br />
www.hdhbw.de/kulturpreise abrufbar<br />
ist. Bewerbungsschluss ist der<br />
31. Mai <strong>2024</strong>. Für weitere Auskünfte<br />
steht das Haus der Heimat des Landes<br />
Baden-Württemberg zur Verfügung.<br />
Thomas Strobl<br />
Stellvertretender Ministerpräsident,<br />
Minister des Inneren, für Digitalisierung<br />
und Kommunen des Landes<br />
Baden-Württemberg, Landesbeauftragter<br />
für Vertriebene und Spätaussiedler<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 27
Aus dem Ländle<br />
15. Ostdeutscher Ostermarkt<br />
im Haus der Heimat Stuttgart<br />
Ein kleines Jubiläum<br />
Bereits zum fünfzehnten Mal führte<br />
die <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa<br />
zusammen mit fast allen Landmannschaften<br />
und dem BdV am Samstag,<br />
16. März <strong>2024</strong> einen sogenannten<br />
Ostdeutschen Ostermarkt durch. Ein<br />
kleines Jubiläum. Die Örtlichkeit wie<br />
alle Jahre zuvor war das Haus der<br />
Heimat in Stuttgart mit seinem großen<br />
und kleinen Saal sowie das gesamte<br />
geöffnete Foyer.<br />
Bereits einen Nachmittag vor der<br />
Veranstaltung war schon ein reges<br />
Treiben im Haus zu sehen. Tische und<br />
Stellwände für alle Mitveranstalter<br />
mussten aufgestellt werden. Die Küche<br />
eingerichtet. Ebenso eine sogenannte<br />
Ostdeutsche Tombola aufgebaut,<br />
bestehend aus Spenden der<br />
verschiedenen Landsmannschaften,<br />
dem Haus der Heimat, der <strong>djo</strong> und<br />
dem BdV. Und die meisten Mitveranstalter<br />
dekorierten bereits ihre Tische<br />
österlich sowie mit Werken, welche<br />
am Ostermarkttag dann zum Verkauf<br />
oder zum Mitnehmen gedacht waren.<br />
Die Leitung der gesamten Veranstaltung<br />
lag wieder in den bewährten<br />
Händen von Hartmut Liebscher, der<br />
diesen Ostdeutschen Ostermarkt vor<br />
nunmehr 15 Jahren ins Leben gerufen<br />
hat.<br />
Am Samstag war es dann so weit. Die<br />
Grußwort von Rainer Wieland MdEP,<br />
Vizepräsident des Europaparlament<br />
Stände aller Aussteller waren wieder<br />
liebevoll geschmückt, und aus der<br />
Teeküche des Hauses der Heimat<br />
roch es nach frischem Kaffee. Den<br />
gesamten Tag über konnten die zahlreichen<br />
Gäste neben dem Kaffee<br />
auch von den Ausstellern selbstgemachten<br />
Kuchen, sowie als warmes<br />
Essen Fleischkäse mit Kartoffelsalat<br />
oder Würstchen mit Kartoffelsalat<br />
gegen eine zuvor gekaufte Essensmarke<br />
zu sich nehmen. Oder an den<br />
einzelnen Ständen der Landsmannschaften<br />
sich an kunsthandwerklichen<br />
Gegenständen erfreuen. Oder<br />
einfach nur schauen und sich informieren.<br />
Eröffnet wurde auch dieser 15. Ostdeutsche<br />
Ostermarkt vom Studentenensemble<br />
des Jugend- und Studentenring<br />
der Deutschen aus Russland,<br />
JSDR e.V., unter ihrer Leiterin<br />
Natalia Kopp. Mit Geigenklang wurde<br />
damit der Ostermarkt musikalisch zu<br />
einem ersten Highlight. Mit dem Vizepräsidenten<br />
des Europaparlament<br />
Rainer Wieland hatte dieser Jubiläumsostermarkt<br />
auch einen besonderen<br />
Ehrengast. Ein weiteres Highlight<br />
neben den Ausstellungsständen war<br />
sicher auch in diesem Jahr wieder eine<br />
Ostdeutsche Tombola Diese Spezialtombola<br />
bietet als Preise Ostdeutsche<br />
Werke wie Literatur, CDs<br />
oder auch kulinarische Spezialitäten.<br />
Den gesamten Tag über konnten die<br />
Gäste Lose erwerben und ihre Preise<br />
gleich mitnehmen.<br />
Und in diesem Jahr wurde auch wieder<br />
eine sogenannte Miss Ostermarkt<br />
gekürt. Frau Mizzi Greipel von<br />
der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
war die Auserwählte. Damit<br />
bekam Sie von Hartmut Liebscher<br />
neben einer Urkunde auch den Dank<br />
für ihre jahrelange Mithilfe in der Küche.<br />
Mit ihren 92 Jahren keine Selbstverständlichkeit.<br />
Der 15. Ostdeutsche Ostermarkt<br />
Eröffnung des Ostermarkt durch die Gruppe von JSDR<br />
Musikalischer Beitrag beim Stand der Wischauer<br />
28<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Aus dem Ländle<br />
wurde wieder von den Gästen sehr<br />
gut angenommen und besucht. Und<br />
die Freude und Erwartung auf den<br />
16. Ostdeutschen Ostermarkt am 29.<br />
März 2025 ist jetzt bereits groß!<br />
Hartmut Liebscher<br />
Mizzi Greipel wird durch Konrad Epple<br />
MdL und Hartmut Liebscher zur Miss<br />
Ostermakt <strong>2024</strong> ausgezeichnet<br />
Juleica: Ausnahmeregelung für <strong>2024</strong><br />
Erleichterung für langjährig Aktive, die (noch) keine Juleica haben<br />
Um es Verbänden zu erleichtern, ihre<br />
langjährig Aktiven noch unkompliziert<br />
mit einer Juleica zu versehen,<br />
hat der Landesjugendring-Vorstand<br />
eine Ausnahmeregelung für<br />
<strong>2024</strong> beschlossen, die die bisherige<br />
Übergangsregel ergänzt. Die Juleica<br />
kann im nächsten Jahr noch an Personen<br />
ausgestellt werden, die neben<br />
einer auch länger zurückliegenden<br />
Grundausbildung an einer Auffrischung,<br />
einer Präventionsschulung<br />
zu sexualisierter Gewalt und einem<br />
Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen<br />
haben. Der Landesjugendring agiert<br />
als Landeszentralstelle für die Umsetzung<br />
der Juleica in BW.<br />
Die wichtigsten Kriterien,<br />
um die Übergangsregel<br />
in Anspruch zu nehmen<br />
Vom Grundsatz, dass eine Juleica<br />
nur dann ausgestellt werden kann,<br />
wenn die Grundausbildung zeitnah<br />
erfolgreich absolviert wurde, kann in<br />
begründeten Einzelfällen für den<br />
Zeitraum bis 31. Dezember <strong>2024</strong> abgewichen<br />
werden. In den Genuss eines<br />
erleichterten Zugangs zu einer<br />
Juleica kann in <strong>2024</strong> noch kommen,<br />
wer:<br />
1. an irgendeinen Zeitpunkt im<br />
Lauf des Daseins als Ehrenamtliche*r<br />
eine Juleica-<br />
Grundausbildung durchlaufen,<br />
2. an einer Präventionsschulung<br />
teilgenommen und<br />
3. in den letzten drei Jahren an einer<br />
Wiederauffrischungsschulung<br />
teilgenommen hat (wobei<br />
die Präventionsschulung Teil der<br />
Wiederauffrischungsschulung<br />
sein kann),<br />
4. plus einen, wie in den Juleica-<br />
Standards beschrieben, längstens<br />
zwei Jahre alten Erste-Hilfe-<br />
Kurs nachweisen kann.<br />
Wie auch 2023 schon liegt die Beurteilung,<br />
ob ein*e Ehrenamtliche*r<br />
für die Übergangsregel in qualifiziert,<br />
bei den ausstellenden Verbänden.<br />
Wir empfehlen, dies schriftlich<br />
zu dokumentieren, durch eine Aktennotiz<br />
o. ä.<br />
Die Ausnahmeregelung wurde getroffen,<br />
da aufgrund der neuen Regelungen<br />
im Landesjugendplan Betreuer*innen<br />
eine Juleica oder vergleichbare<br />
Ausbildung* vorweisen<br />
müssen, um weiterhin Zuschüsse zu<br />
erhalten*.<br />
*Ab 01.01.2026 gilt für Zuschüsse<br />
aus dem Landesjugendplan, dass<br />
Betreuer*innen „für ihren Einsatz<br />
mindestens im Umfang einer Juleica-<br />
Ausbildung oder einer vergleichbaren<br />
Ausbildung qualifiziert sind“<br />
(2.1.3.1). Am einfachsten könnt ihr<br />
das durch die Juleica-Nummer der<br />
betreffenden Personen nachweisen.<br />
Mehr Hinweise, was unter „vergleichbar“<br />
zählt, findet ihr in den<br />
FAQ im Jugendarbeitsnetz: https://<br />
jugendarbeitsnetz.de/landesjugendplan/ii-zur-foerderung-der-kinderund-jugenderholung<br />
Bis dahin werden<br />
noch Ausbildungen anerkannt,<br />
die nicht alle Inhalte einer Juleica-<br />
Ausbildung, mindestens aber die<br />
Prävention sexualisierter Gewalt beinhalten.<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 29
Aus dem Ländle<br />
30<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Aus dem Ländle<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 31
<strong>djo</strong> - Gastschülerprogramm<br />
Gastschülerprogramm<br />
Schüler aus Lateinamerika<br />
suchen nette Gastfamilien in Deutschland!<br />
Lernen Sie einmal die Länder in Lateinamerika<br />
ganz praktisch durch<br />
Aufnahme eines Gastschülers kennen.<br />
Im Rahmen eines Gastschülerprogramms<br />
mit Schulen aus Brasilien,<br />
Peru und Guatemala sucht die DJO -<br />
Deutsche Jugend in Europa Familien,<br />
die offen sind, Schüler als „Kind auf<br />
Zeit“ bei sich aufzunehmen, um mit<br />
und durch den Gast den eigenen Alltag<br />
neu zu erleben.<br />
Die Familienaufenthaltsdauer für die<br />
Schüler aus:<br />
• Brasilien/Porto Alegre 16.06. –<br />
19.07.24 (14 – 15 Jahre alt)<br />
• Peru/Arequipa 26.10. –<br />
07.12.24 (16-17 Jahre alt)<br />
• Guatemala/Guatemala Stadt<br />
16.11. – 15.12.24<br />
(14 – 16 Jahre alt)<br />
• Brasilien/Sao Paulo 12.01. –<br />
26.02.25 (14 – 16 Jahre alt)<br />
Dabei ist die Teilnahme am Unterricht<br />
eines Gymnasiums oder einer<br />
Realschule am jeweiligen Wohnort<br />
der Gastfamilie für den Gast verpflichtend.<br />
Die Schüler sprechen<br />
Deutsch als Fremdsprache.<br />
Ein Eiführungsseminar vor dem Familienaufenthalt<br />
soll die Gastschüler<br />
auf das Familienleben bei Ihnen vorbereiten<br />
und die Basis für eine aktuelle<br />
und lebendige Beziehung zum<br />
deutschen Sprachraum aufbauen<br />
helfen. Der Gegenbesuch ist möglich.<br />
Bei Interesse wenden Sie sich bitte<br />
an: DJO-Deutsche Jugend in Europa<br />
e.V., Schlossstraße 92, 70176 Stuttgart.<br />
Nähere Informationen erteilen<br />
gerne Hartmut Liebscher unter Telefon<br />
0711-625138 Handy 0172-<br />
6326322, Irina Obrant, Laura Putane<br />
und Tatjana Ganenko unter Telefon<br />
0711-6586533, Fax 0711-625168,<br />
E-Mail: gsp@<strong>djo</strong>bw.de<br />
www.gastschuelerprogramm.de<br />
n stehen für die Geschichte. Aus der Grünte<br />
der Deutschen Jugend in Europa, 1951<br />
n junger Heimatvertriebener entstanden,<br />
es als Aufgabe, gegen die Ursachen von<br />
treibung zu kämpfen und uns für ein friedantes<br />
Miteinander verschiedener Kulturen<br />
einzusetzen. Die <strong>djo</strong> Baden-Württemberg<br />
lerorganisation der auswärtigen Kulturarlche<br />
von der Bundesrepublik Deutschland<br />
über hinaus ist die <strong>djo</strong> als überkonfessioerparteilicher<br />
Jugendverband vom Land<br />
berg als „Freier Träger der öffentlichen<br />
und als gemeinnützig anerkannt. Die <strong>djo</strong> ist<br />
lied des Landesjugendrings Baden-Württet<br />
über den Bundesverband im Vorstand<br />
Stiftung für UNO-Flüchtlingshilfe mit und<br />
Gründungsmitglied des Europäischen Kuluropean<br />
Folk Culture Organization (EFCO).<br />
1973 – seit über<br />
50 Jahren:<br />
VÖLKERVERBINDEND<br />
GAST<br />
SCHÜLER<br />
PROGRAMM<br />
www.gastschuelerprogramm.de<br />
<strong>2024</strong>/25<br />
• Besuch<br />
• Austausch<br />
• Dialog<br />
…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
UNSER PARTNER IN<br />
PORTO ALEGRE / BRASILIEN<br />
Familienaufenthalt: 16.06.<strong>2024</strong> – 19.07.<strong>2024</strong><br />
……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
UNSER PARTNER IN<br />
AREQUIPA / PERU<br />
Familienaufenthalt: 26.10.<strong>2024</strong> – 07.12.<strong>2024</strong><br />
…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
UNSER PARTNER IN<br />
GUATEMALA STADT / GUATEMALA<br />
Familienaufenthalt: 16.11.<strong>2024</strong> – 15.12.<strong>2024</strong><br />
…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
UNSER PARTNER IN<br />
SAO PAULO / BRASILIEN<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Kinder und Jugendliche brauchen den Raum<br />
heiten, diese Welt zu entdecken und auszu<br />
<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa schafft seit 1<br />
gegnungen mit anderen jungen Mensche<br />
land, Europa und Südamerika. Dabei arb<br />
deutschen Auslandsschulen zusammen. Di<br />
charakteristische Aufgabe dieser Schulen<br />
und Jugendliche verschiedener Kulturen u<br />
me zusammen zu führen, um das Bewusst<br />
ner und fremder Identität zu ermöglichen u<br />
erspüren lernen, die aus der gegenseitigen k<br />
fruchtung hervorgehen kann. Einander bes<br />
der kennenlernen, zusammenarbeiten, das s<br />
te die mehr vermitteln als flüchtige Berich<br />
der Tagesmedien.<br />
………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
DIE ZIELE<br />
Das Gastschülerprogramm geht auf eine sch<br />
tive zurück. Dementsprechend geht es für<br />
erster Linie darum, ihre deutschen Sprach<br />
verbessern. Deshalb ist auch der Schulbesu<br />
ort der Gastfamilie so wichtig, um das gesp<br />
von möglichst vielen Stimmen zu hören. De<br />
aktuellen und lebendigen Beziehung zu<br />
Sprachraum ist ein weiteres Element des Pro<br />
schnell läßt sich feststellen, dass sich das Le<br />
de maßgeblich vom Alltag in Südamerika u<br />
Das jeweilige Gegenüber erscheint einem u<br />
den zunächst einmal seltsam, bis man nac<br />
wöhnungsphase Vertrautheit entdeckt.<br />
………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
DIE SCHÜLER<br />
<strong>djo</strong> - Deutsche Jugend in Europa<br />
Landesverband Baden-Württemberg e. V.<br />
Schlossstraße 92 | 70176 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 6586533 | Fax: 0711 625168<br />
E-Mail: gsp@<strong>djo</strong>bw.de<br />
www.gastschuelerprogramm.de<br />
BRASILIEN<br />
PERU<br />
GUATEMALA<br />
Familienaufenthalt: 12.01.2025 – 26.02.2025<br />
…………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………<br />
kommen in der Regel im Klassenverband<br />
wahlkriterien sind neben den schulischen Le<br />
charakterliche Eigenschaften wie Aufges<br />
Selbständigkeit und Integrationsvermögen.<br />
nen sind in der Regel 14 - 17 Jahre alt. Alle S<br />
Deutsch als Fremdsprache und sprechen au<br />
gut Deutsch.<br />
32<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Unvergessliche Erlebnisse<br />
<strong>djo</strong> - Gastschülerprogramm<br />
Javier Rivera Sotos aus Guatemala lernt in Dietfurt den Winter kennen<br />
Aus Guatemala City hat es Austauschschüler<br />
Javier Rivera Sotos in<br />
die kleine Sieben-Täler-Stadt verschlagen.<br />
Mitten im Winter verbrachte<br />
er vier Wochen bei einer<br />
Gastfamilie in Dietfurt (Landkreis<br />
Neumarkt).<br />
Es ist kalt bei seiner Ankunft auf<br />
dem Flughafen in Frankfurt, von wo<br />
aus die Gruppe mit 25 Kindern und<br />
Jugendlichen aus Guatemala weiter<br />
nach Stuttgart reist. Organisiert wird<br />
der Schüleraustausch von der Deutschen<br />
Jugend in Europa (DJO) in<br />
Stuttgart. In Dietfurt bei der Familie<br />
Hägle/Hradetzky angekommen,<br />
muss der 14-Jährige sofort feststellen,<br />
dass die Temperaturen in Bayern<br />
auch nicht wärmer sind. Mit Pudelmütze,<br />
Schal und im leicht gefütterten<br />
Anorak nimmt ihn die Gastfamilie,<br />
die selbst zwei fußballbegeisterte<br />
Söhne im Alter von 13 und 15<br />
Jahren hat, herzlich in Empfang.<br />
Dass es bald schon noch zapfiger<br />
werden und das Thermometer Minusgrade<br />
erreichen wird, ist ihm da<br />
noch nicht klar, denn in seiner Heimat<br />
liegt die Durchschnittstemperatur<br />
bei 25 Grad. Die Pudelmütze<br />
bleibt erst einmal fester Bestandteil<br />
seines täglichen Outfits und wird<br />
auch in der Schule nicht abgesetzt.<br />
„Ich möchte eine neue<br />
Kultur kennenlernen“<br />
„Ich möchte eine neue Kultur kennenlernen<br />
und mein Deutsch verbessern“,<br />
erklärt er. In Guatemala City leben<br />
über sieben Millionen Menschen.<br />
Dort besucht er die Deutsche<br />
Schule (DSG) und hat seit drei Jahren<br />
viermal pro Woche Deutschunterricht.<br />
Als er sich für den Austauschmonat<br />
anmeldete, war Javier<br />
wichtig, bei einer Familie unterzukommen,<br />
die fußballbegeistert ist:<br />
„Das war mir am<br />
wichtigsten, weil<br />
mein Hobby Fußball<br />
ist und ich täglich<br />
nach der<br />
Schule, fünfmal<br />
pro Woche trainiere.“<br />
Während seines<br />
Aufenthaltes<br />
besucht Javier die<br />
neunte Klasse des<br />
G y m n a s i u m s<br />
Beilngries, wo er<br />
freundlich aufgenommen<br />
wird. Die<br />
Schule sei seiner<br />
sehr ähnlich, nur dass die Lehrer hier<br />
strenger seien. „Ich verstehe ein bisschen<br />
was, aber sie sprechen viel Bairisch!“<br />
Er besucht mit seiner Gastfamilie<br />
das EM-Spiel der U20 im Jahnstadion<br />
Regensburg, wo England gegen<br />
Deutschland gewinnt, probiert<br />
chinesisches und griechisches Essen<br />
aus, Ausflüge führen zu den Christkindlmärkten<br />
nach Regensburg, ins<br />
Hofbräuhaus nach München und in<br />
die umliegenden kleineren Gemeinden,<br />
wo es ihm überall sehr gut gefällt.<br />
Auch sieht er das erste Mal in<br />
seinem Leben Schnee. „Das war unglaublich,<br />
schon als Kind wollte ich<br />
Schnee sehen.“ Der winterliche Spaziergang<br />
auf den Kreuzberg mit 20<br />
Zentimetern Neuschnee und strahlendem<br />
Sonnenschein werden ihm<br />
unvergesslich bleiben, auch das Rodeln<br />
mit dem Bob macht ihm keine<br />
Angst. Ein riesiges Vergnügen sind die<br />
Schneeballschlachten mit seinen<br />
Gastbrüdern, das gemeinsame Spielen<br />
von Brettspielen und Kochen.<br />
Kochbananen und Linsen<br />
zum Frühstück<br />
Daheim gibt es zum Frühstück Eier,<br />
Kochbananen, Linsen und Käse, hier<br />
in Deutschland bevorzugt er Schoko-<br />
Müsli. „Mittags und abends essen<br />
wir warm, wir essen viel Linsen,<br />
Wurst essen wir wenig.“ Überhaupt<br />
mundet ihm das Essen sehr: „Das<br />
bayerische Essen ist sehr, sehr lecker.<br />
Ich habe niemals ein leckereres<br />
Essen gegessen. “ Wurst, Leberkäse,<br />
Schnitzel: Javier verputzt alles, nur<br />
Leberknödel und Weißwurst sind<br />
nicht so seins. Lebkuchen avancieren<br />
gleich von Anfang an zu seinem<br />
Lieblingsnachtisch.<br />
Auch die Gastfamilie lernt viel Neues.<br />
Zum Beispiel, dass Trinkwasser in<br />
Guatemala nicht aus der Leitung gezapft<br />
werden kann, dass es in diesem<br />
Land viel Armut gibt und Kinder<br />
in der Hauptstadt wegen der hohen<br />
Kriminalität in manchen Bereichen<br />
Gefahr laufen, entführt zu werden,<br />
wenn sie alleine auf der Straße unterwegs<br />
sind.<br />
Javier erzählt, wie bei ihm zuhause<br />
Weihnachten gefeiert wird. „Christkindlmärkte<br />
gibt es bei uns nur einen<br />
im Zentrum, der ist auch kleiner<br />
und anders. Es gibt dort keine Bratwurstsemmeln,<br />
sondern typisches<br />
guatemaltekisches Essen, Punsch,<br />
Tamales und Chuchitos.“ Auch einen<br />
Adventskranz stellen manche der<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 33
<strong>djo</strong> - Gastschülerprogramm<br />
Guatemalteken, die zu 90 Prozent<br />
katholisch sind, in der Vorweihnachtszeit<br />
auf. „Wir haben einen<br />
Christbaum, unsere Familie kommt<br />
abends zusammen, da kommen die<br />
Oma, die Cousinen, die Tanten am<br />
24. Dezember.“ Vormittags besuchen<br />
er, seine Eltern und der kleinere<br />
Bruder Santi den Gottesdienst. Im<br />
Anschluss wird das Essen für alle<br />
vorbereitet und am Abend wird gemeinsam<br />
vor der Bescherung gegessen.<br />
Ein Feuerwerk<br />
am Heiligen Abend<br />
„Was uns Kindern am meisten Spaß<br />
macht, ist das große Feuerwerk in<br />
Guatemala City, das von 18 Uhr bis<br />
nach Mitternacht den ganzen Abend<br />
lang dauert.“ Im Radio wird anders<br />
als in Deutschland weihnachtliche<br />
Musik im Salsa-Stil gespielt, zu denen<br />
man tanzen kann. Zum Essen<br />
gibt es – wie in den USA – Truthahn,<br />
aber normalerweise essen die Guatemalteken<br />
eher Tamales, ein Traditionsessen.<br />
Viele Nachspeisen und<br />
Plätzchen landen auf dem Tisch,<br />
aber es gibt zum großen Bedauern<br />
Javiers keinen Lebkuchen. Diese und<br />
eine Menge deutscher Schokolade,<br />
eine Tasse aus Dietfurt mit dem Chinesenbrunnen<br />
drauf und unter anderem<br />
ein bayerisches Kochbuch hat<br />
Javier mit im Gepäck, als er mit einem<br />
lachenden und weinenden Auge<br />
in den Flieger steigt. Er freut sich<br />
auf seine Familie und auf Weihnachten,<br />
aber auch Dietfurt und seine<br />
Gastfamilie werde er sehr vermissen,<br />
wie er beteuert.<br />
Daheim möchte er für seine Familie<br />
Schnitzel braten und Lebkuchen backen.<br />
Im Januar wartet ein sechsmonatiger<br />
Gastaufenthalt in Bremen<br />
auf ihn. „Dann komme ich wieder<br />
nach Dietfurt“, ist er sich sicher.<br />
Entnommen aus:<br />
Donaukurier vom 22.12.2023<br />
Gastschülerprogramm mit Brasilien!<br />
Die Zusammenarbeit wird durch den Besuch vor Ort gestärkt!<br />
Die brasilianische Lehrerin der Schweizerschule São Paulo,<br />
Sabine Linder beim Besuch der <strong>djo</strong>-Geschäftsstelle mit Tanja<br />
Ganenko, Laura Putane, Hartmut Liebscher (v.l.)<br />
Seit guten 50 Jahren führt die <strong>djo</strong><br />
mittlerweile das Gastschülerprogramm<br />
durch. Aber dieses Jahr kam<br />
es zum allerersten Mal dazu, dass<br />
überhaupt eine<br />
Partnerschule vor<br />
Ort besucht wurde.<br />
Genauer gesagt<br />
zwei: Die<br />
Schweizerschule<br />
in São Paulo und<br />
die Pastor-Dohms-<br />
Schule in Porto<br />
Alegre.<br />
So kam für die<br />
GSP-Projektreferentin<br />
Laura Putane<br />
eine knapp<br />
d r e i w ö c h i g e ,<br />
spannende und<br />
erlebnisreiche Reise<br />
zustande, von<br />
der sie hier gerne<br />
in mehreren Abschnitten<br />
berichten<br />
möchte.<br />
Teil I<br />
Schweizerschule São Paulo<br />
Die Zusammenarbeit mit der Schule<br />
besteht seit über zehn Jahren.<br />
Am 1. März dieses Jahres flog die<br />
Schülergruppe der Schweizerschule<br />
São Paulo nach dem sechswöchigen<br />
Austausch wieder nach Hause und<br />
wurde auf dem Heimweg von mir<br />
begleitet. Nach einem zehnstündigen<br />
Flug landeten wir um 6 Uhr<br />
morgens in São Paulo und wurden<br />
sofort von einer Spätsommerhitze<br />
überwältigt. Aber auch von glücklichen<br />
Eltern. In Begleitung von Sabine<br />
Linder, einer Deutschlehrerin der<br />
Schweizerschule, die auch die SchülerInnen<br />
im Januar nach Deutschland<br />
mitbegleitet und betreut hatte,<br />
habe ich die Stadt erkundigt und die<br />
ersten Eindrücke über die weltweit<br />
fünftgrößte Stadt (22 Millionen Einwohner)<br />
gesammelt. Wir sind die<br />
34<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
<strong>djo</strong> - Gastschülerprogramm<br />
Besuch beim Forro Tanzabend<br />
São Paulo „Königstrasse“, genannt<br />
Avenida Paulista, mehrmals rauf und<br />
runter gelaufen, um für mich eine<br />
brasilianische SIM-Karte zu organisieren.<br />
Eine gar nicht so leichte Aufgabe;<br />
allein wäre ich gescheitert.<br />
Schon jetzt ahnte ich, aber auch später<br />
über die gesamte Reise konnte<br />
ich feststellen, dass Englisch in diesem<br />
Land kaum gesprochen wird.<br />
Solange ich allerdings eine Portugiesisch<br />
sprechende Begleitung hatte,<br />
musste ich mir darüber ja keine Sorgen<br />
machen.<br />
São Paulo beeindruckte mich mit<br />
der (kulturellen) Vielfalt, dem Leben<br />
und den Alltagsgeschäften auf den<br />
Straßen und in den Läden, aber vor<br />
allem mit den Kontrasten – die eigentlich<br />
jede Großstadt ausmachen.<br />
Am ersten Abend bekam ich ein tolles<br />
Abendprogramm, ich durfte zu<br />
einer Geburtstagsparty mit Live-<br />
Samba-Musik mitgehen und danach<br />
gemeinsam mit einigen Lehrkräften<br />
der Schweizerschule zu einem Forro-Tanzclub.<br />
(Das „Gehen“ muss korrigiert<br />
werden; es wird fast immer<br />
ein Taxi genommen!) Ein sehr schöner<br />
Abend, an dem auch ich das<br />
Tanzbein mit einigen einfachen Forro-Tanzschritten<br />
schwingen durfte.<br />
Den Sonntag verbrachte ich mit zwei<br />
einheimischen Lettinnen.<br />
Auf dieser Reise sollte ich auch der<br />
lettischen Einwanderergeschichte<br />
auf die Spur gehen, aber darüber<br />
mehr im letzten Teil meines Reiseberichts.<br />
Leider erlebten wir zusammen<br />
auch eine unangenehme und<br />
gefährliche Situation (bleibt auch für<br />
den letzten Bericht aufbewahrt), die<br />
mir die gefährliche und kriminelle<br />
Seite des Landes zeigte und mich an<br />
diesem Abend sehr mitnahm. Aber<br />
wie der Direktor der Schweizerschule,<br />
Herr Maurus Sommerer, am<br />
nächsten Tag zu mir sagte und mich<br />
zu beruhigen versuchte: nicht jeder<br />
erlebt so etwas und laut Statistik<br />
auch kaum zweimal, also könne ich<br />
froh sein, ich hätte es schon hinter<br />
mir, also sollte die restliche Zeit und<br />
Reise wohl ohne ähnliche Vorkommnisse<br />
verlaufen. Und er hatte zum<br />
Glück Recht!<br />
Aber jetzt zurück zu der Schweizerschule,<br />
die ich am Montag den ganzen<br />
Tag besuchen durfte.<br />
Die Schweizerschule São Paulo wurde<br />
in den 60er Jahren gegründet<br />
und das Schulgebäude befindet sich<br />
auf einem 13.000m² großen Grundstück<br />
mit 8.500 m² bebauter Fläche<br />
im Stadtteil Alto da Boa Vista. In der<br />
Begleitung von Herrn Direktor Sommerer<br />
besichtigte ich gleich morgens<br />
die unterschiedlichen Bereiche<br />
der Schule, vom Kindergarten bis zur<br />
Gymnasialstufe. Die Schweizerschule<br />
São Paulo bietet zweisprachigen<br />
Unterricht auf internationalem Niveau.<br />
Die Schule hat 760 Schüler,<br />
von denen 80% Brasilianer sind. Die<br />
Lehrkräfte sind aus verschiedenen<br />
Nationalitäten zusammengesetzt,<br />
vor allem aber aus Brasilianern und<br />
Schweizern. Der Unterricht wird<br />
zweisprachig, auf Portugiesisch und<br />
Deutsch, gehalten. Außer dem Abgangsdiplom<br />
der brasilianischen<br />
Gymnasialstufe und verschiedenen<br />
Sprachdiplomen und -zertifikaten,<br />
erhalten die Schüler das Diplom der<br />
Organisation des Internationalen<br />
Bakkalaureates (IBO), das den Zugang<br />
zu verschiedenen internationalen<br />
Universitäten ermöglicht.<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 35
drücke von dem gerade erlebten<br />
Austausch in deutschen Schulen und<br />
Gastfamilien. Lebendige, abwechslungsreise<br />
Unterrichte, technisch<br />
und mit Material sehr gut ausgestattete<br />
Klassenzimmer! Es hat echt<br />
Spaß gemacht, wieder im Schulunterricht<br />
zu sein!<br />
Nachmittags erfolgte eine weitere<br />
spannende Erfahrung – Matheunterricht<br />
auf Portugiesisch! Jetzt weiß<br />
ich, wie es unseren Austauschschülerinnen<br />
und -schülern teilweise in<br />
Deutschland im Unterricht gehen<br />
muss. Aber es hat mich beeindruckt<br />
und berührt, was für ein großartiges<br />
Arbeitsklima und fast schon Begeisterung<br />
bei der Lösungssuche komplizierter<br />
Gleichungen zu spüren<br />
war. Anscheinend stand die Klasse<br />
auch kurz vor den Prüfungen. Was<br />
mich als studierte Mathematikerin<br />
aber doch traurig machte: dass in<br />
der Klasse, bei ca. 20 Jungs, nur ein<br />
Mädchen dabei war.<br />
Was zu den Leistungen der SchülerInnen<br />
noch Wichtiges zu erwähnen<br />
wäre: diejenigen, die den Austausch<br />
in Deutschland machen und dadurch<br />
für mehrere Wochen vom Unterricht<br />
fehlen, haben einiges nachzuholen.<br />
Dafür verpflichten sie sich,<br />
nach der Rückkehr extra Nachmit<strong>djo</strong><br />
- Gastschülerprogramm<br />
Vorbeilaufen an<br />
Kindergartenklassen<br />
entdeckte),<br />
die Werkstatt und<br />
die Gemeinschaftsküche,<br />
wo<br />
die Kinder sich<br />
nach Interessen<br />
und Fähigkeiten<br />
austoben, weiterentwickeln<br />
und -<br />
bilden können.<br />
Nach der Führung<br />
durfte ich gleich<br />
in den ersten Unterricht.<br />
Bis zum<br />
Mittag besuchte<br />
ich vier Deutschunterrichtseinheiten,<br />
von der siebten<br />
Klasse bis zur<br />
Oberstufe, wo ich<br />
Der Tagesablauf beim Besuch der Schweizerschule Sao Paulo auch die SchülerInnen<br />
Mehr über die Schule: wiedertraf,<br />
die gerade den Austausch in<br />
https://esbsp.aesb.com.br/language/de/<br />
Zum Stolz der Schule gehören drei<br />
Besonderheiten, mit denen sie<br />
gleichzeitig die Herzen der Eltern<br />
und Kinder gewinnt: das Waldgrundstück<br />
(und dafür auch die schönen<br />
bunten Gummistiefel, die ich beim<br />
Deutschland gemacht hatten. Dabei<br />
bekam ich spannende Themen mit –<br />
von Tipps und Tricks zum Vortragen/Vorlesen<br />
bis hin zum ersten<br />
Austausch und Gedanken zum Thema<br />
„Lügen“, die Grammatik der<br />
deutschen Sprache auf spielerische<br />
Art sowie die Erzählungen und Ein-<br />
36<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Schulbesuch und beantwortete ganz<br />
viele neugierige Fragen.<br />
Last but not least setzten wir uns mit<br />
der Schulleitung Maurus Sommerer<br />
und den Lehrkräften Sabine Linder<br />
und Johannes Becker zusammen,<br />
um den diesjährigen Austausch auszuwerten<br />
und die Änderungs- und<br />
Verbesserungsvorschläge für das<br />
kommende Jahr festzuhalten. Solche<br />
gibt es natürlich, denn kein Austausch<br />
ist wie der andere. Jeder einzelne<br />
ist stark abhängig von den Beteiligten<br />
und auch von deren Zusammensetzung<br />
und genau das macht<br />
dieses Programm so besonders und<br />
einzigartig. Aber eins bleibt bestehen<br />
und begleitet uns durch das ge<strong>djo</strong><br />
- Gastschülerprogramm<br />
Die bunte Ausrüstung der Kindergartenkinder für den Wald<br />
tagsunterrichte zu besuchen und sogar<br />
Samstage dafür zu opfern! Respekt!<br />
Meine letzte<br />
Stunde verbrachte<br />
ich in der neunten<br />
Klasse, die<br />
nächstes Jahr zum<br />
Austausch kommen<br />
wird! Ich berichtete<br />
über das<br />
Programm, den<br />
Austausch, die<br />
Gastfamilien, den<br />
Im Unterricht bei<br />
Sabine Linder<br />
Der Direktor der Schweizerschule,<br />
Maurus Sommerer<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 37
<strong>djo</strong> - Gastschülerprogramm<br />
samte Programm: eine vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit<br />
zwischen der Schweizerschule São Paulo und<br />
der <strong>djo</strong>! Und dieser Besuch vor Ort hat auf jeden Fall zu<br />
deren Stärkung beigetragen.<br />
An dieser Stelle geht mein größter Dank an die Schule,<br />
für diese einmalige Möglichkeit vor Ort zu sein und die<br />
Schule kennenzulernen, aber auch an alle Beteiligten,<br />
insbesondere an Herrn Schuldirektor Maurus Sommerer,<br />
den Lehrer Johannes Becker und die Deutsch- und Begleitlehrerin<br />
beim Austausch Sabine Linder. An letztere<br />
geht auch mein herzlichster Dank für das so liebevoll gestaltete<br />
Programm für die Tage in São Paulo, fürs Kümmern<br />
um alle meine Anliegen und die liebevolle Begleitung<br />
durch die Reise insgesamt!<br />
Das war´s für dieses Mal. Seid gespannt auf den nächsten<br />
Bericht, in welchem ich über meinen Besuch bei der<br />
zweiten Partnerschule (Pastor-Dohms-Schule in Porto<br />
Alegre) berichte, und auch auf meinen dritten, über den<br />
Teil meines Urlaubs in Brasilien.<br />
Eure<br />
Laura Putane<br />
v.l.: Maurus Sommerer, Laura Putane, Johannes Becker, Sabine<br />
Linder<br />
38<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong>
Termine <strong>2024</strong><br />
26.-28.04. Iglauer Musikantentreffen des Iglauer Singkreis<br />
Im Haus Lutzenberg, 71566 Althütte<br />
Nähere Info bei Wally Höfer, F-W.Hoefer@web.de<br />
17.-19.05. 74. Sudetendeutscher Tag in Augsburg<br />
17.-20.05. Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl<br />
20.06. Gedenkveranstaltung für die Opfer von Flucht und Vertreibung<br />
am Denkmal Kursal Stuttgart-Bad Cannstatt, 17.00 Uhr<br />
06.-07.07. 100 Jahre Ferienheim Aschenhütte mit Festakt und Ball<br />
08.-18.08 Sommersingwoche des Iglauer Singkreises Süd in Waldkraiburg, Haus Sudetenland<br />
09.-16.08. <strong>djo</strong>-Familienfreizeit im <strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
06.-08.09. Baden-Württembergischen Heimattage im Härtsfeld<br />
15.09. Tag der Heimat in der Liederhalle in Stuttgart<br />
13.10. 30. Europäisches Volksmusikkonzert der DJO-Deutsche Jugend in Europa<br />
in der Stadthalle in Korntal, 17.00 Uhr<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
16.-17.11. DJO-Landesjugendtag im <strong>djo</strong>-Ferienheim Aschenhütte, Bad Herrenalb<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
29.11.-1.12 “Es weihnachtet sehr”<br />
Adventsbasteln, Weihnachtsbäckerei zur Weihnachtszeit im<br />
Ferienheim Aschenhütte – <strong>djo</strong>-Jugendbildungsstätte in Bad Herrenalb<br />
www.<strong>djo</strong>bw.de<br />
27.12.24- Wintersingwoche des Iglauer Singkreises Süd in der Aschenhütte (Haupthaus),<br />
02.01.25 Bad Herrenalb<br />
Terminanmeldungen E-Mail: hartmut@<strong>djo</strong>bw.de<br />
<strong>djo</strong>-<strong>Horizonte</strong> · Landesverband Baden-Württemberg 1/<strong>2024</strong> 39
1973 – seit über<br />
50 Jahren:<br />
Brasilien/Porto Alegre 16.06.24 – 19.07.24<br />
Peru/Arequipa 26.10.24 – 07.12.24<br />
Guatemala/Guatemala Stadt 16.11.24 – 15.12.24<br />
Brasilien/Sao Paulo 12.01.25 – 26.02.25