Bock E-Paper 2024 KW18
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9<br />
Sport<br />
<strong>Bock</strong><br />
Raver-Mekka<br />
Ein ungewohnter Anblick:<br />
Auf dem ToppCC-Areal<br />
tummelten sich Menschen,<br />
die zu Techno tanzten.<br />
Seite 16<br />
Kadetten feiern Cupsieg 2023/24<br />
Zwischen Pokalrausch und Meisterschaftsalltag: Am<br />
Samstag sicherten sich die Kadetten den zehnten<br />
Cuptitel der Vereinsgeschichte. Zeit zum Feiern bleibt<br />
aber kaum: Schon am Donnerstag geht es für die<br />
Orangen um den Finaleinzug in der Liga.<br />
HANDBALL<br />
GÜMLIGEN<br />
Lara Gansser<br />
Es ist vollbracht: Die Kadetten Schaffhausen<br />
sichern sich am Samstagabend<br />
mit einem 38:33-Sieg gegen den RTV<br />
1879 Basel den 10. Cupsieg der Vereinsgeschichte.<br />
Doch Zeit zum Durchschnaufen<br />
bleibt keine: Schon am Donnerstag<br />
heisst es «alles oder nichts» im fünften<br />
Spiel der Playoff-Halbfinalserie gegen<br />
Pfadi Winterthur.<br />
Mission erfüllt<br />
Man wusste, dass man die Partie keinesfalls<br />
auf die leichte Schulter nehmen darf. Und<br />
genau so gestaltete sich die Startphase des<br />
Finals in der Mobiliar Arena in Gümligen.<br />
Nachdem Mehdi Ben Romdhane das Spiel<br />
mit dem ersten Treffer eröffnet hatte, glich<br />
Basels Topscorer Aleksander Spende sogleich<br />
aus. Insbesondere in der Verteidigung<br />
taten sich die Munotstädter schwer,<br />
sodass der RTV nach zehn Minuten erstmals<br />
in Führung ging (5:6). Mit schnellen<br />
Treffern von Bestplayer Rikhardsson und<br />
Maros gelang es den Kadetten, bis zur<br />
14. Spielminute wieder mit zwei Toren in<br />
Führung zu gehen. Die Einwechslung von<br />
Julien Meyer brachte an dieser Stelle nochmals<br />
neue Akzente, sodass man mit 19:16<br />
in die Pause ging.<br />
Und was auch immer Coach Horvat in<br />
der Garderobe gesagt hat: Es zeigte Wirkung.<br />
Innert Kürze zogen die Kadetten<br />
auf sechs Tore davon, sodass Hrachovec in<br />
der 36. Spielminute zum 25:19 einnetzen<br />
konnte. Zwar meldete sich der wacker<br />
kämpfende RTV nochmals zurück,<br />
doch mit fortlaufender Zeit konnten die<br />
Kadetten beweisen, dass sie zu Recht als<br />
Favorit in die Partie gegangen waren. Bald<br />
stand wieder ein 7-Tore-Vorsprung auf der<br />
Anzeigetafel, sodass Cveba Horvat die letzten<br />
Spielminuten auf die Schultern der jungen<br />
Spieler verteilte. Mit dem 38:33-Sieg<br />
sichern sich die Kadetten den zehnten<br />
Cuptitel in der Vereinsgeschichte. «Es ist<br />
zugleich der erste Cupsieg in meiner Karriere<br />
als Trainer», so Headcoach «Cveba»<br />
Horvat. «Heute nehmen wir uns Zeit, um<br />
zu feiern.» Captain Lukas Herburger ergänzt:<br />
«Ich freue mich unglaublich. Jetzt<br />
wartet nur noch der nächste Meistertitel<br />
auf uns.» Eine sehr wertschätzende Geste<br />
zeigte der stolze Silbermedaillengewinner<br />
aus Basel den Rekordsiegern mit dem Spalierstehen<br />
bei der Medaillenübergabe.<br />
Alles oder nichts<br />
Wie bereits erwähnt: Zeit zum Feiern<br />
bleibt nur wenig. Denn mit dem Cuptitel<br />
erfüllen sich die Kadetten Schaffhausen<br />
erst eines der wie gewohnt hochgesteckten<br />
Saisonziele. Ein weiterer wichtiger<br />
Meilenstein soll am Donnerstag in der<br />
Meisterschaft erreicht werden. Nachdem<br />
Pfadi Winterthur das vierte Spiel<br />
der Playoff-Halbfinalserie am vergangenen<br />
Mittwoch für sich entschieden hat,<br />
wird die Entscheidung um den Finaleinzug<br />
nun in der «Belle» – dem fünften<br />
Spiel – fallen. Diese wird am Donnerstag,<br />
2. Mai, 18.15 Uhr in der BBC-Arena in<br />
Schaffhausen angepfiffen.<br />
So sehen Sieger aus: Die Kadetten Schaffhausen sichern sich mit den Fans im Rücken den Cuptitel 2023/24.<br />
Pokalfreude: Torhüter Julien Meyer mit seiner<br />
Tochter sowie Assistenz- und Torhütertrainer<br />
Pedro Pinto Vieira (v. l.).<br />
Jubel nach dem Finalsieg: Die Kadetten-Spieler<br />
David Hrachovec, Mehdi Ben Romdhane und<br />
Jost Brücker (v. l.).<br />
Bilder: Lara Gansser<br />
Youngster Yari Prince (l.) und Neuzugang<br />
Patrik Martinović feiern ihren ersten Pokalsieg<br />
mit dem NLA-Team der Munotstädter.<br />
Ohne Fleiss kein Preis<br />
Am 4. und 5. Mai führt Kunstturnen Schaffhausen<br />
zum 38. Mal den Jugendcup durch. Mit der Unterstützung<br />
von Cheftrainer Ueli Strub sowie dem Heimvorteil<br />
wollen 29 Turner aus den Jahrgängen 2012 bis 2019<br />
am Sportevent eine gute Figur machen.<br />
Cheftrainer Ueli Strub fördert die Talente der<br />
jungen Kunstturner.<br />
KUNSTTURNEN<br />
HERBLINGEN<br />
Sandro Zoller<br />
Mittwoch, kurz vor 14 Uhr. Die jungen<br />
Sportler des kantonalen Leistungszentrums<br />
Kunstturnen Schaffhausen haben<br />
sich für eine weitere Übungssession in der<br />
Dreispitzhalle in Herblingen eingefunden.<br />
Timo Poloni trainiert stets mit dem Fokus auf<br />
eine Teilnahme an den Olympischen Spielen.<br />
Der eine oder andere kann den Beginn des<br />
Trainings kaum mehr abwarten und macht<br />
bereits ein paar Kreisflanken am Pauschenpferd<br />
oder Pilz. In den Schulferien und so<br />
kurz vor dem Schaffhauser Jugendcup ist<br />
ein ausgedehnteres Programm angesagt.<br />
«Jetzt, wo wir Ferien haben, trainiere ich<br />
an fünf Tagen jeweils rund fünf Stunden.<br />
Wenn Schule ist, dann sind es drei<br />
Stunden», erklärt der zwölfjährige Timo<br />
Poloni (Programm 2). Dann holt er Anlauf<br />
und zeigt, für die Kamera, was er am Barren<br />
kann. Nach zwei Runden muss er bereits<br />
schneller atmen. Es ist offensichtlich, dass<br />
diese Übung alles andere als locker über<br />
den Hocker geht. «So bald wie möglich<br />
will ich an einer P3 Schweizermeisterschaft<br />
mit dabei sein. Mein grosses Ziel ist es, mit<br />
20 bis 22 Jahren an den Olympischen Spielen<br />
teilzunehmen.» Auch der neunjährige<br />
Joas Kollbrunner (Programm 1) ist bereits<br />
voller Ambitionen: «Mit ‹Boden› möchte<br />
ich an der Olympiade gewinnen.» Noch<br />
kurz einen Griff in den Magnesia-Topf<br />
und ab an das Reck.<br />
Übung macht den Meister<br />
Ohne Üben stellt sich kein Erfolg ein.<br />
Ueli Strub, Cheftrainer von Kunstturnen<br />
Schaffhausen, greift deshalb auf seinen Erfahrungsschatz<br />
als einstiger Kunstturner<br />
zurück, um ein Training mit einer hohen<br />
körperlichen Intensität und kontrollierter<br />
Belastungssteuerung auf die Beine zu<br />
stellen: «Zuerst ist die Aufwärmphase an<br />
der Reihe. Danach werden abwechselnd<br />
verschiedene Kraft und Beweglichkeitsprogramme<br />
absolviert. Nach rund einer<br />
Stunde geht es an die sechs verschiedenen<br />
Geräte.» An Boden, Pauschenpferd, Ringen,<br />
Sprung, Barren und Reck werden<br />
technische Grundlagen und Elemente<br />
erlernt, weiterentwickelt und gefestigt.<br />
Dabei kommen Hilfsgeräte wie das Trampolin<br />
zum Einsatz, um Bewegungsabläufe<br />
zu üben und unter vereinfachten Bedingungen<br />
zu verbessern. Nach 1,5 Stunden<br />
schweisstreibendem Training kommt es<br />
zum Endspurt mit einem 20-minütigen<br />
spezifischen Kraftprogramm. Ganz am<br />
Schluss werden die beanspruchten Muskeln<br />
gedehnt sowie gelockert und die<br />
Kunstturner erhalten noch ein letztes<br />
Feedback», schildert der Cheftrainer den<br />
Ablauf seiner Trainingsstunden und hält<br />
fest: «Ich möchte meinen Athleten die<br />
Freude und Leidenschaft für den Kunstturnsport<br />
vermitteln.»<br />
Jonas Räpple, Jahrgang 2008, hat sich<br />
auf die Kategorie Amateur eingestellt.<br />
Ihm ist wichtig, dass er Rücksicht auf<br />
seinen Körper nehmen kann: «Ich mache<br />
einfach alles, was mir Spass macht.»<br />
Nach einigen Kreisflanken am Pferd verrät<br />
er: «An Turnveranstaltungen gehe<br />
ich gerne auf Nummer sicher und zeige<br />
eine einfachere Übung vor. Damit erhalte<br />
ich zumindest Punkte.»<br />
An die Spitze<br />
Ueli Strub, der selbst im jungen Turnalter<br />
viermal am Jugendcup dabei war, will das<br />
Vereinssystem stetig ausbauen. Damit möchte<br />
er den Leistungssport ins Zentrum stellen.<br />
«Junge Turner aus Schaffhausen sollen<br />
wieder die Möglichkeit erhalten, den Weg an<br />
die nationale und internationale Spitze zu<br />
schaffen.» Zur Auswahl geeigneter Kinder<br />
für den Nachwuchsturnkurs veranstaltet der<br />
Verein jedes Jahr Probetage. Daraus werden<br />
Kandidaten für den Leistungssport rekrutiert.<br />
Und dann stehen vielleicht auch sie auf<br />
der Liste für einen Schaffhauser Jugendcup.<br />
Ausserhalb der Wettkampfsaison probiert Jonas Räpple gerne neue Moves aus. Dehnübungen<br />
und Krafttraining erachtet er als essenzielle Teile einer Übungssession. Bilder: Sandro Zoller