683 bis 789 - Franken in Takt

Der südlichste Abschnitt mit der Wasserscheide zwischen Main und Neckar und
der Grenze zwischen Hessen und Baden war der aufwändigste: Von Erbach bis
Eberbach waren Steigungen von 1:70 und viele Kunstbauten erforderlich, unter
anderem das Himbächelviadukt und der Krähbergtunnel. Am 27.5.1882 wurde er
fertig und damit die Hessische Odenwaldbahn auf ganzer Länge befahrbar.
Ab 1925 gab es neben dem Nahverkehr auch drei Heckeneilzüge, die Frankfurt
mit Stuttgart in 3½ Stunden verbanden. Der Lokwechsel fand zunächst in
Heilbronn, später in Eberbach statt. Ab 1970 kam es zu zahlreiche Rückbauten
an der Odenwaldbahn: Haltepunkte wurden geschlossen und Bahnhöfe zu Haltepunkten
zurückgebaut. Zwischen Erbach und Eberbach gab es auf 30 km keine
Kreuzungsmöglichkeit mehr, was die Kapazität der Strecke einschränkte. Zeitweise
war dieser Abschnitt sogar von der Stilllegung bedroht.
Ab 2005 wurde die Odenwaldbahn nachhaltig erneuert: Die Höchstgeschwindigkeit
stieg stellenweise von 90 auf 120 km/h an und die vorherrschenden Formsignale
wurden durch Lichtsignale ersetzt. An vielen Stationen wurde der Zugang zu den
Zügen durch neue Bahnsteige verbessert. Seit Ende 2005 betreibt die VIAS GmbH
den Personenverkehr mit zweiteiligen Itino-Dieseltriebzügen. Die ursprünglich
bestellten 22 Fahrzeuge reichten schon bald nicht mehr aus, um den unerwartet
großen Fahrgastzuwachs durch die attraktiveren Fahrpläne zu bewältigen. Bis
2010 erhöhte VIAS den Bestand daher auf 26 Itinos.
Drei Itino-Triebwagen treffen sich im Bahnhof Groß-Umstadt-Wiebelsbach, der bis
2007 Wiebelsbach-Heubach hieß. Seither steht dort das neue elektronische Stellwerk,
das alle Signale der hessischen Odenwaldbahn fernsteuert.
Franken in Takt – ein flächendeckendes Bahnangebot, © J.Schäfer, Nov. 2012 – Seite 26