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Separator's Digest - GEA Westfalia Separator Group

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<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong><br />

1 | 2008<br />

Mega-Kläranlagen-<br />

Projekt abgeschlossen<br />

Changi läuft<br />

Gasausbeute steigern –<br />

Klärschlammaufbereitung<br />

optimieren<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> biogasplus<br />

Nachhaltigkeit dank<br />

Biokraftstoffen<br />

Aufbereitung mit Compact Units<br />

Das Magazin von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>


Inhalt<br />

3 VORWORT<br />

3 „Grüne“ Zentrifugen<br />

4 SEPARATOR´S NEWS<br />

4 Aktuelles<br />

8<br />

Impressum<br />

Die in dieser Broschüre enthaltenen Angaben dienen lediglich der<br />

unverbindlichen Beschreibung unserer Produkte und erfolgen ohne<br />

Gewähr. Verbindliche Angaben, insbesondere zu Leistungsdaten<br />

und Eignungen zu bestimmten Einsatzzwecken, können nur im<br />

Rahmen konkreter Anfragen gemacht werden.<br />

FOOD TEC<br />

8 Biokraftstoff der zweiten Generation<br />

10 Griechischer Joghurt schmeckt auch Amerika<br />

12 INDUSTRY<br />

12 Neuer Bioethanol-Dekanter<br />

14<br />

34 LEBENSART<br />

34 Die Wahrheit liegt auf dem Platz<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> GmbH<br />

Projektleitung: Peter Arens<br />

Redaktion:<br />

Peter Arens (V.i.S.d.P.),<br />

Dr. Jörg Bückle, Manfred<br />

Kaiser<br />

MINERALOIL SYSTEMS<br />

14 Altöl ist mehr als nur Abfall<br />

16 Nachhaltigkeit dank Biokraftstoffen<br />

18 Kraft-Wärme-Kopplung im<br />

Schwimmbad Tongelreep<br />

21<br />

UMWELTTECHNIK<br />

21 Mehr Gas, weniger Schlamm<br />

24 Auffallend anders<br />

26 MBR-Dekanter als<br />

Zukunftstechnologie<br />

30 Changi läuft<br />

32 Umweltfreundliche<br />

Gülleaufbereitung in Belgien<br />

Fotografie:<br />

Michael Dannenmann, Tim Luhmann,<br />

Archiv <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> GmbH<br />

Konzeption und Layout:<br />

Kabutz Communication GmbH<br />

Feldstraße 5 · 59423 Unna<br />

info@kabutz.de · www.kabutz.de


„Grüne“<br />

Zentrifugen<br />

DIE RASANTE, NICHT ZU BREMSENDE ZUNAHME DER<br />

WELTBEVÖLKERUNG IST EINE DER GRÖSSTEN HERAUS-<br />

FORDERUNGEN UNSERER ZEIT: NOCH VOR HUNDERT<br />

JAHREN KONNTEN ES SICH NUR 1,6 MRD. MENSCHEN<br />

AUF UNSEREM PLANETEN BEQUEM MACHEN.<br />

Heute, im Jahre 2008, leben auf unserer<br />

Erde mehr als 6,5 Mrd. Menschen. Um das<br />

Jahr 2050 herum, also in etwas mehr als<br />

einer Generation, werden sich über 9 Mrd.<br />

Menschen den gleichen Platz teilen müssen.<br />

In der weltgeschichtlich vernachlässigbaren<br />

Zeitspanne von 150 Jahren hat sich<br />

die Bevölkerung also verfünffacht. Auf der<br />

Erde wird es eng. Die Menschen müssen<br />

näher zusammenrücken. Besonders die<br />

Wasserversorgung wird damit zu einem<br />

drängenden Problem der Menschheit. Die<br />

Vereinten Nationen haben deshalb die<br />

Jahre 2005 bis 2015 zur internationalen<br />

Dekade „Wasser fürs Leben“ ausgerufen.<br />

Ziele sind dabei u. a. den Zugang zu<br />

Trinkwasser deutlich zu verbessern und<br />

die Abwassersituation zu entschärfen.<br />

Dennoch werden rund 90 Prozent aller<br />

Haushaltsabwasser und 70 Prozent des<br />

industriellen Abwassers in Entwicklungsländern<br />

unbehandelt in den Wasserkreislauf<br />

eingespeist und gefährden so die Trinkwasserreserven.<br />

Umweltschutz ist bei <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

alles andere als ein temporäres Modethema.<br />

Abwasserklärung und Frischwasseraufbereitung<br />

sind vielmehr Heraus-<br />

forderungen, die <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

schon seit Jahrzehnten beschäftigen und in<br />

denen fundiertes Know-how aufgebaut<br />

wurde. Nicht zuletzt deshalb hat im<br />

Wettbewerb der Technologien in diesen<br />

Bereichen die mechanische Trenntechnik<br />

immer häufiger die Nase vorn. Zentrifugaltechnik<br />

bringt einfach viele Aspekte mit<br />

sich, die sie für eine steigende Erdbevölkerung<br />

attraktiv und geradezu prädestiniert<br />

macht. Sie funktioniert rein physikalisch<br />

und ohne chemische Hilfsmittel. Sie ist optimal<br />

zu reinigen und temperaturstabil. Sie<br />

arbeitet im kontinuierlichen Betrieb und<br />

ermöglicht hohe Durchsatzleistungen.<br />

Unter dem Begriff <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

seaprotectsolutions bieten wir darüber<br />

hinaus eine neue Generation von <strong>Separator</strong>en<br />

an, die Bilgewasser und ölhaltige<br />

Schlämme zuverlässig aufbereiten und so<br />

eine hohe Sicherheit beim Befahren sensibler<br />

Meeresrefugien bieten. Bereits in der<br />

Standardversion erreichen diese <strong>Separator</strong>en<br />

Abwasserqualitäten von < 10 ppm.<br />

Unterstützt von Zusatzaggregaten werden<br />

Abwasserqualitäten < 5 ppm erreicht. So<br />

kann reines Wasser in die Meere abgegeben<br />

und unsere Umwelt geschützt werden.<br />

Vorwort<br />

3<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Vorwort<br />

Unsere Kompetenz in Sachen Umweltschutz<br />

stellen wir erneut auf der IFAT 2008<br />

unter Beweis, der wichtigsten Messeveranstaltung<br />

der Welt für Umwelt und Entsorgung<br />

mit den Schwerpunkten Wasser,<br />

Abwasser, Abfall und Recycling, die vom<br />

5. bis 9. Mai 2008 in München stattfindet.<br />

Dort zeigen unsere Maschinen, die nur rein<br />

zufällig, aber durchaus sinnbildlich in der<br />

Farbe Grün ausgeführt und als „die<br />

Grünen“ bekannt sind, ihr Herz für<br />

Umweltschutzthemen. Lassen Sie sich diese<br />

Gelegenheit nicht entgehen.<br />

Holger Heinrich<br />

Division President


<strong>Separator</strong>‘s News<br />

IFAT 2008 mit Rekordzahlen<br />

Die wichtigste Umweltmesse der Welt wird<br />

2008 noch größer als vor drei Jahren, diesmal<br />

mit einer Ausstellungsfläche von insgesamt<br />

192.000 m 2 . Dies bedeutet eine Zunahme<br />

um 13 Prozent. Mit 2.223 Ausstellern<br />

aus 36 Ländern sowie 109.000 Fachbesuchern<br />

aus 166 Ländern hatte sich schon<br />

die Veranstaltung im Jahr 2005 mit neuen<br />

Rekordzahlen präsentiert.<br />

Auf der IFAT, der 15. Internationalen<br />

Fachmesse für Wasser, Abwasser, Abfall<br />

und Recycling, die vom 5. bis 9. Mai 2008<br />

in München stattfindet, erwarten den<br />

Messebesucher innovative Branchenlösungen<br />

und der neueste Stand der Technik zur<br />

Umsetzung praxisorientierter, wirtschaftlicher<br />

Lösungen sowie ein breites Angebot<br />

an qualifizierten Dienstleistungen.<br />

Mit dem Ausbau des Themas der Energiegewinnung<br />

aus Abfallstoffen wird der<br />

Bereich Biogas stärker in den Fokus gerückt.<br />

Damit geht die Messe auf aktuelle Entwicklungen<br />

am Markt ein und stellt ihre<br />

Vorreiterrolle als internationale Leitmesse<br />

erneut unter Beweis.<br />

<strong>Westfalia</strong>


<strong>Separator</strong> goes China<br />

Als global agierendes Unternehmen wird es für <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> zunehmend wichtig, am Weltmarkt zu produzieren<br />

und physische Präsenz in den großen, aufstrebenden<br />

Märkten zu zeigen. Im Frühjahr 2008 nahm <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> nun auch in China ein Werk offiziell in Betrieb.<br />

Mit der Gründung von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> (Tianjin) Co.,<br />

Ltd. ist <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> jetzt mit einem eigenen<br />

Tochterunternehmen direkt im boomenden Reich der<br />

Mitte vertreten. Damit genügt <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> zweierlei<br />

Anforderungen: Zum einen verkürzt die Präsenz die<br />

Servicewege zu den chinesischen Kunden, die sowohl<br />

qualitativ als auch quantitativ stark zulegen. Zum anderen<br />

können <strong>Separator</strong>en und Original-Ersatzteile für die<br />

Kunden zu marktgerechteren Kosten produziert werden.<br />

Die Betriebsstätte im Innovation Incubator Park in Tianjin<br />

im Tanggu District verfügt über eine Fläche von mehr als<br />

5.500 m 2 , auf der sowohl Produktion als auch Verwaltung<br />

<strong>Separator</strong>’s News 5<br />

untergebracht sind. Das Werk ist ausgestattet mit einem<br />

modernen Maschinenpark zur Reparatur von <strong>Separator</strong>en<br />

und Dekantern sowie zur Herstellung von vormontierten<br />

Compact Units für Marine-Anwendungen.<br />

Reibungslose Ersatzteil-Versorgung<br />

und schneller technischer Service<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> (Tianjin) Co., Ltd. ist in erster Linie<br />

dazu ausgelegt, die chinesischen Kunden mit hochqualitativen<br />

Produkten, schnellem technischen Service und<br />

reibungsloser Versorgung mit Original-Ersatzteilen zu<br />

bedienen, wie es weltweit Standard bei <strong>GEA</strong> <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> ist.<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

<strong>Separator</strong>‘s News<br />

Argentinien:<br />

Qualitätsverbesserung<br />

im Service<br />

Auch <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Argentina hat die Voraussetzungen zur Autorisierten<br />

Werkstatt erfüllt. „Die Autorisierte Werkstatt bringt unsere Erfolge bestens<br />

zum Ausdruck“, äußerte Sergio Bloch, Geschäftsführer der <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> Argentina, mit großer Freude. Damit ist <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

Argentina in der Lage, den Anforderungen der Kunden noch besser<br />

gerecht zu werden, die Serviceleistungen zu optimieren und das<br />

Vertrauen in Maschinen und Prozesse von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

zu gewährleisten. Safety Officer von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

Argentina ist Maximiliano Zylbersztajn.


<strong>Separator</strong>‘s News<br />

Mitte vergangenen Jahres hat die Niederlassung der<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Mineraloil Systems ihr neues Gebäude<br />

in Hamburg-Harburg bezogen. Die Eröffnung der Autorisierten<br />

Werkstatt fand im Herbst 2007 statt. Am neuen<br />

Standort sind nun erstmalig alle Service-Produkte des<br />

„Original Manufacturer Service“ (OMS) unter einem Dach<br />

vereint: Ersatzteil-Verkauf, Reparaturen, Technischer Kundendienst,<br />

Training / Schulung und Prozessoptimierung.<br />

Zur professionellen Abbildung der Ersatzteil-Logistik<br />

konnte ein externer Dienstleister gewonnen werden, der in<br />

den Räumen der Lagerhalle die gesamte Abwicklung der<br />

Lagerorganisation übernommen hat. Zwischen Lagerhalle<br />

und Bürotrakt befindet sich auf einer Fläche von ca.<br />

600 m 2 die neue Reparaturwerkstatt mit eigenem Wuchtund<br />

Prüfraum.<br />

6<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Neue Infrastruktur für das Training<br />

Für das Training wurde eine entsprechende Infrastruktur<br />

geschaffen, um Kunden, Mitarbeiter von Tochtergesellschaften<br />

und interne Mitarbeiter zu schulen. Ein separater<br />

Schulungsraum steht zur Verfügung, der unter anderem<br />

mit Simulationsgeräten ausgestattet ist. Damit können<br />

Tests an Maschinen unter möglichst realistischen Bedingungen<br />

durchgeführt werden. In der Werkstatt befindet<br />

sich ein Prüfstand, der ebenfalls für Schulungszwecke<br />

genutzt werden kann. Das neue Service-Produkt „Process<br />

Improvement“ ist ebenfalls in die Organisation Hamburg<br />

eingebunden.<br />

<strong>Separator</strong>’s News<br />

Alle Service-<br />

Produkte unter<br />

einem Dach<br />

am Standort<br />

Hamburg<br />

Hamburg-Harburg heißt der<br />

neue Standort für die<br />

Niederlassung der <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> Mineraloil Systems –<br />

nahe am Hamburger Hafen und<br />

damit nahe an den Kunden.


Erste Doppelrahmfrischkäse-Anlage<br />

für Russland<br />

Butter und Schmelzkäse aus dem Hause Karat ist all jenen bekannt,<br />

die sich schon einmal mit der Fluglinie Aeroflot auf den Weg nach<br />

Russland gemacht haben. Karat besitzt drei Molkereien in Russland<br />

und ist seit dem Jahre 1934 vor allem als Hersteller von Schmelzkäse-Spezialitäten<br />

bekannt. In Moskau wurde jetzt in eine Anlage<br />

zur Herstellung von Doppelrahmfrischkäse investiert. Im Rahmen<br />

dieses Auftrages lieferte die Business Unit Molkereitechnik eine<br />

KSA-Maschine zur Herstellung von Doppelrahmfrischkäse, eine<br />

CSE zur Entkeimung der Milch für die Herstellung von Doppelrahmfrischkäse<br />

sowie einen Entkeimer CNE für den Betriebsraum. Die<br />

Milch zur Herstellung von Doppelrahmfrischkäse wird nach<br />

der Fettstandardisierung in einer Pasteurisier-Anlage von <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> mit einer Stundenleistung von 5.000 Litern entkeimt, ent-<br />

<strong>Separator</strong>’s News<br />

7<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

<strong>Separator</strong>‘s News<br />

gast, homogenisiert und pasteurisiert. Anschließend findet die Koagulation<br />

der Milch in speziellen Tanks und eine Thermisierung auf<br />

ca. 80 °C Separierungs-Temperatur statt. Mittels Konzentration der<br />

koagulierten Milch im <strong>Separator</strong> KSA wird ein Doppelrahmfrischkäse<br />

mit durchschnittlich 70 Prozent Fett in der Trockenmasse hergestellt.<br />

Eine Inline-Salzdosierung sowie Möglichkeiten zur Mischung<br />

mit weiteren Zutaten und abschließendem Aufschlagen des Produktes<br />

mit Stickstoff sichern die größtmögliche Produktvielfalt. Auch eine<br />

CIP-Anlage zur Reinigung der Produktionsanlagen gehört zum<br />

Lieferumfang. Je nach Rezeptur können somit bis zu zehn Tonnen<br />

Doppelrahmfrischkäse pro Tag hergestellt werden. Ab dem Jahre 2008<br />

könnte der Doppelrahmfrischkäse auf dem Tablett bei einem Flug<br />

nach Russland von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>-Maschinen hergestellt sein.<br />

Sicherheit hat auch in Indien oberste Priorität<br />

Sicherheit rangiert ohne Zweifel auch bei <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> India<br />

ganz oben; nicht nur Service- und Reparatur-Arbeiten müssen nach<br />

den Sicherheitsvorgaben von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> geleistet werden,<br />

sondern es sind auch unterschiedliche Montage- und Fertigungsaufgaben<br />

zu bewältigen. Seit Mitte 2007 verfügt nun auch<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> India über eine Autorisierte Werkstatt in<br />

Bengaluru. Raman Mehta war zum Sicherheitsbeauftragten ausgebildet<br />

worden. Geschäftsführer Ashok Narula erklärte, dass die<br />

Autorisierte Werkstatt für eine Vielzahl von Aufgaben zuständig<br />

sein werde. Außer einer Montagestätte im Kleinformat und einer<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> centripack-Werkstatt wird auch die Service-<br />

Palette erweitert. Reparaturen werden ausgeführt und für noch<br />

mehr Marktnähe Schulungen für Kunden angeboten. Mittlerweile<br />

ist die Autorisierte Werkstatt von Bengaluru auch durch den TÜV<br />

nach ISO 9001 zertifiziert und die Produkte entsprechen den CE–<br />

Vorgaben.


Food Tec<br />

Dieser Biokraftstoff findet als Dieselersatz<br />

Abnehmer ebenfalls im dezentralen Rahmen<br />

bei lokalen Speditionen, in der Landwirtschaft<br />

oder an einzelnen Tankstellen. Zur notwendigen<br />

Reinigung des abgepressten Öls hat <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> die Zentrifugaltechnik und die Membrantechnik<br />

geschickt miteinander verknüpft. Das<br />

daraus gewonnene Produkt ist von höchster<br />

Qualität und übertrifft zum Teil bei weitem die<br />

geforderten Grenzwerte der Vor-Norm, mit der<br />

eine Freistellung von der Mineralölsteuer möglich<br />

wird. Außerdem entsteht im Vergleich zur Anschwemmfiltration<br />

des Öls ein nicht unerheblicher<br />

Kostenvorteil.<br />

T<br />

„Grüne“ Energie<br />

Weit über 200 dezentrale Ölsaatenverarbeitungsanlagen<br />

sind in Deutschland seit Anfang der<br />

1990er Jahre entstanden. Sie produzieren mit<br />

Kaltpressung überwiegend Rapsölkraftstoff, aber<br />

auch Rapsspeiseöl, das bei der Bevölkerung<br />

immer beliebter wird, sowie Futteröl bzw. technische<br />

Öle als Rohstoff für die Umesterung in der<br />

Biodieselproduktion. Hierfür besteht ein enormer<br />

Bedarf.<br />

Rapsöl ist als Ersatz für Dieselkraftstoff in mehrerlei<br />

Hinsicht interessant. Die Mineralölbesteuerung<br />

von Dieselkraftstoff ist mit 47,06 Cent / l angegeben,<br />

im Vergleich dazu liegt die Besteuerung von<br />

Rapsölkraftstoff derzeit bei 10 Cent / l. Damit liegt<br />

der Preis von Rapsöl an der Zapfsäule bei rund<br />

1 Euro pro Liter, etwa 2 Prozent unter dem von<br />

Diesel, bei vergleichbarem Heizwert. Eine Reihe<br />

von Ölmühlenbetreiber verwendet den gewonnenen<br />

Biokraftstoff direkt innerhalb des eigenen<br />

landwirtschaftlichen Betriebes für Traktoren und<br />

PKWs oder für Pflanzenöl-Blockheizkraftwerke.<br />

Biokraftstoff<br />

der zweiten Generation<br />

HYBRIDLÖSUNG AUS ZENTRIFUGALTECHNIK<br />

UND MEMBRANFILTERTECHNIK BEI DER<br />

DEZENTRALEN RAPSÖLKALTPRESSUNG<br />

„Aus der Region für die Region“ ist das Ziel von Betreibern dezentraler<br />

Ölmühlen in Deutschland. Mit der Kaltpressung von Ölsaaten, vornehmlich<br />

Raps, gewinnen diese Ölmühlen mit Verarbeitungskapazitäten in einer<br />

Größenordnung von 0,5 bis 25 Tonnen pro Tag in erster Linie Rapsölkraftstoff.


Elegante Hybridlösung<br />

Das Pressen der Rapssaat geschieht überwiegend<br />

in Seiherstab-Schneckenpressen.<br />

Das abgepresste Truböl muss weiter gereinigt<br />

werden. Häufig kommen hierzu Anschwemmfilter<br />

oder Kammerfilterpressen<br />

zur Vorfiltration zum Einsatz mit einer anschließenden<br />

zweistufigen Sicherheits- und<br />

Polierfiltration über Kerzenfilter. Diese<br />

Filtrationstechnik ist jedoch relativ arbeitsaufwendig,<br />

die Filterhilfsmittel müssen<br />

zudem kostenintensiv ersetzt werden.<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> geht einen eleganteren<br />

Weg. Die Übernahme der auf Keramikmembran-Filtertechnologie<br />

spezialisierten<br />

Membraflow vor zwei Jahren machte es<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> möglich, das Knowhow<br />

aus Zentrifugaltechnik und Membran-<br />

technik nicht nur einfach hintereinander zu<br />

schalten, sondern geschickt miteinander zu<br />

verknüpfen. Üblicherweise läuft das abgepresste<br />

Truböl zur Dekanter-Zentrifuge,<br />

welche die Grobverschmutzung abtrennt.<br />

Das vorgereinigte Öl kommt dann zu einer<br />

Membranfiltrationsanlage, welche die<br />

Feinsttrubstoffe herausfiltriert und im Konzentratkreislauf<br />

den Feststoff aufkonzentriert.<br />

Der Ansatz von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

geht nun einen Schritt weiter: Das Filterkonzentrat<br />

wird nochmals kontinuierlich<br />

vor die Dekanter-Zentrifuge zurückgeführt<br />

und dem Rohöl beigemischt. Indem nämlich<br />

die Membrananlage die Feststoffkonzentration<br />

erhöht, steigt auch die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass der Feststoff agglomeriert.<br />

Damit wird er für den Dekanter wieder<br />

„greifbar“ und in stichfester Form austragbar.<br />

Dieser Feststoff kann dem Presskuchen<br />

zur Weiterverwendung als Futtermittel<br />

zugeführt werden. Mit dieser Hybridlösung<br />

ist der Dekanter in der Lage, Trubstoffe abzutrennen,<br />

die er im ersten Durchgang nicht<br />

erreicht.<br />

Food Tec<br />

Kontinuierlicher<br />

Dauerbetrieb<br />

Dieses geschlossene System erzielt in der<br />

Praxis einen kontinuierlichen, vollautomatischen<br />

24 Stunden-Dauerbetrieb von bis<br />

zu sechs Monaten, ohne dass die Membrananlage<br />

gereinigt werden muss. Ein<br />

ganz wesentlicher Vorteil. Denn bei Kammerfilterpressen<br />

liegen die Zykluszeiten<br />

vergleichsweise niedrig bei sechs bis<br />

24 Stunden. Je nach Größe der Dekanter-/<br />

Keramikmembran-Hybridanlage errechnen<br />

sich so jährliche Kostenvorteile von bis zu<br />

100.000 Euro.<br />

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die<br />

Qualität des gewonnenen Rapsöls stimmt<br />

und die Vor-Norm der V DIN 51605 erfüllt.<br />

Die untersuchten Parameter zeigen: Die von<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> vorgestellte Hybridlösung<br />

für die dezentrale Kaltpressung von<br />

Rapssaaten liefert ein Top-Qualitätsprodukt.


Griechischer<br />

Joghurt schmeckt auch<br />

MARKTFÜHRER BEI FRISCHKÄSE-SEPARATION<br />

Bei der zentrifugalen Separation von Frischkäse<br />

ist <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Markführer. <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> liefert von der Einzelmaschine bis hin<br />

zur kompletten Produktionslinie, beginnend beim<br />

Pasteur, der Ausrüstung für die Fermentation, die<br />

Thermisierung, den diversen Mischeinrichtungen<br />

für Sahne, Stabilisatoren, Zucker, Aromen,<br />

Früchte, Kräuter, Stickstoff usw. Auch das CIP-<br />

Reinigungssystem für den <strong>Separator</strong> oder die<br />

komplette Linie gehören dazu.<br />

Allein sechs Maschinen bestellte im vergangenen<br />

Jahr die FAGE Molkerei in Griechenland. Die<br />

ersten vier <strong>Separator</strong>en wurden im Hauptwerk in<br />

Athen installiert. In den USA wird ein komplett<br />

neues Werk gebaut, hierfür sind zwei weitere<br />

Maschinen und Ausrüstungen vorgesehen.<br />

Größter Molkereibetrieb in<br />

Griechenland mit neuester Technik<br />

FAGE S.A. ist nach eigenen Angaben der größte<br />

Molkereibetrieb in Griechenland mit einer<br />

80-jährigen Geschichte. Im Jahre 1975 brachte<br />

dieses Unternehmen den ersten Markenjoghurt<br />

in Griechenland auf den Markt. Damit setzte auf<br />

dem griechischen Joghurtmarkt ein neuer Trend<br />

ein. FAGE zählt zu den modernsten Molkereibetrieben<br />

Europas. Mit neuester Technik ist FAGE<br />

in der Lage, stündlich 50.000 Liter Milch zu verarbeiten<br />

und jährlich 500 Millionen Becher<br />

Joghurt zu produzieren. FAGE USA Corp., eine<br />

Tochtergesellschaft der FAGE S.A., entstand im<br />

Juni 2000 im Staat New York. Die US-Vertriebstochter<br />

soll die Qualitäts-Erzeugnisse landesweit<br />

den US-Verbrauchern nahe bringen. Künftig wird<br />

die neue FAGE-Molkerei im Staat New York den<br />

griechischen Joghurt und weitere Erzeugnisse<br />

selbst für den US-Markt produzieren.<br />

Komplette Produktionslinie<br />

modernisiert<br />

Aufgrund gestiegener Anforderungen an die<br />

Produktqualität, vor allem an die Haltbarkeit und<br />

einen möglichst hohen Automatisierungsgrad,<br />

modernisierte FAGE die komplette Produktionslinie<br />

in Griechenland. Dabei wurden die vorhandenen<br />

Wettbewerbs-<strong>Separator</strong>en nach intensiven<br />

Tests mit einer vorab zur Verfügung gestellten<br />

KDB 30 ersetzt. Jede der KDB 30-Maschinen<br />

wurde mit separatem Ventilblock und Reinigungsgerät<br />

DCA 20 installiert. Dadurch ist gewährleistet,<br />

dass FAGE flexibel aus seinen acht je<br />

50.000 Liter fassenden Fermentationstanks produzieren<br />

kann. In diesen Tanks wird die pasteurisierte<br />

Magermilch durch den Einsatz spezieller<br />

Joghurtkulturen gesäuert und dick gelegt.<br />

Die Fermentation des Joghurts dauert bei<br />

einer Temperatur von 40 °C etwa fünf bis sechs<br />

Stunden. Danach wird die Molke in den KDB 30-<br />

<strong>Separator</strong>en abgetrennt.<br />

10<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Food Tec


Amerika<br />

Installation auf engstem Raum<br />

FAGE äußerte sich überaus zufrieden mit der<br />

konstant sehr guten Konsistenz und Haltbarkeit<br />

des produzierten Produktes. Dabei musste eine<br />

Installation auf engstem Raum realisiert werden.<br />

Zusätzlich bestand die Forderung, die Ausrüstung<br />

entsprechend den Vorgaben der FDA (Food<br />

and Drug Administration) und der NYSDAM (New<br />

York State Department of Agriculture and<br />

Markets) dem 3 A Standard, PMO (Pasteurized<br />

Milk Ordinance) und den GMP Bestimmungen<br />

auszulegen.<br />

LÄNDERÜBERGREIFENDE PROJEKTREALISIERUNG<br />

Food Tec 11<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Für die Projektrealisierung wurden neben<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Hellas und <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> Food Tec auch <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

Engineering und ebenso <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

Inc., USA integriert.<br />

Durch die flexible Vormontage in Oelde und<br />

eine hoch motivierte Montagemannschaft<br />

vor Ort in Athen konnte die Lieferung der<br />

<strong>Separator</strong>en trotz Sonderanforderungen und<br />

Vollauslastung pünktlich erfolgen. Damit<br />

griechischer Joghurt neben den Griechen auch<br />

den Amerikanern schmecken kann.


Industry<br />

Neuer Bioethanol-<br />

DG 300: SPEZIALKONSTRUKTION FÜR SICHEREN HEISSBETRIEB


Dekanter<br />

Dass das Konzept überzeugt, zeigt die<br />

Nachfrage: Die ersten drei Maschinen dieses<br />

neuen Maschinentyps waren bereits kurz<br />

nach der Marktvorstellung 2006 an einen<br />

Kunden in der Slowakei ausgeliefert worden.<br />

Ab 2007 wurden über 40 weitere<br />

Maschinen an verschiedene Kunden für<br />

unterschiedliche Anwendungen verkauft.<br />

Fünf Dekanter<br />

DG 300 für Anlage in<br />

den Benelux-Ländern<br />

Einer dieser Anwender ist ein führendes<br />

Bioethanol-Unternehmen in den Benelux-<br />

Ländern. Der Hersteller ist derzeit dabei,<br />

eine neue Bioethanol-Fabrik mit einer<br />

Kapazität von 150.000 m 3 Bioethanol im<br />

Jahr zu erstellen, die Weizen- und Zucker-<br />

Nebenprodukte verarbeiten wird. Das Werk<br />

soll 2008 seinen Betrieb aufnehmen. Dazu<br />

hat der Kunde <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> mit der<br />

Lieferung von fünf Dekantern DG 300<br />

beauftragt. Die neuen Dekanter überzeugten<br />

dabei aufgrund ihrer hohen Leistung,<br />

ihrer technischen Besonderheiten wie<br />

Hybridausführung und Schneckenkonstruktion<br />

sowie der sehr geringen Geräuschentwicklung:<br />

Bei der Betriebsdrehzahl von<br />

3.500 Umdrehungen pro Minute bewegt<br />

sich die Geräuschemission bei ca. 80 dB(A).<br />

Eingesetzt werden die Dekanter zur Eindickung<br />

des Destillationssumpfes. Die Dekanter-Feststoffe<br />

laufen anschließend weiter<br />

zu einem Trockner für die Futtermittelproduktion.<br />

Neuartige Schneckenkonstruktion<br />

<strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> centricflow<br />

Der DG 300 ist das Nachfolgemodell des in<br />

der Praxis überaus bewährten Modells<br />

CB 505. Eine große Weiterentwicklung ist<br />

u. a. die Konstruktion der <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> centricflow-Schnecke. Mit dieser<br />

extra für die Anwendung Bioethanol entwickelten<br />

Schnecke wird eine turbulenzarme<br />

Strömung in der Trommel erreicht,<br />

wodurch die Feststoffe wesentlich besser<br />

sedimentieren.<br />

Das vereinfachte Antriebskonzept mittels<br />

Differentialgetriebe sowie der freie Ablauf<br />

der Klarphase sind weitere Besonderheiten<br />

des neuen Bioethanol-Dekanters. Der<br />

DG 300 trägt die Produktströme auf<br />

kleinem Durchmesser aus, wodurch er energetisch<br />

sehr günstig zu betreiben ist.<br />

Hochwertige Verarbeitung<br />

für Heißanwendung<br />

Bei der Eindickung des Destillationssumpfes<br />

im Rahmen der Bioethanol-Herstellung geht<br />

es heiß her, Temperaturen bis 95 °C sind<br />

keine Seltenheit. Wichtig war deshalb eine<br />

hochwertige Verarbeitung. Aus diesem<br />

Grund hat <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> ein völlig neuartiges<br />

Gehäuse in Hybridtechnologie konstruiert.<br />

Das neue Hybridgestell besteht<br />

außen aus Karbonstahl und innen aus<br />

Edelstahl. Zusammen mit Schnecke und<br />

Trommel macht das den DG 300 extrem<br />

korrosionsbeständig. Sollten sich doch<br />

einmal Ablagerungen und Verunreinigungen<br />

zwischen Trommel und Gehäuse befinden,<br />

lassen sich diese mit Hilfe der eingebauten<br />

Sprühdüsen leicht entfernen, der<br />

Dekanter muss also nicht extra dafür geöffnet<br />

werden. Alle Dichtungen des neuen<br />

Bioethanol-Dekanters sind natürlich für den<br />

Heißbetrieb ausgelegt. Das ermöglicht eine<br />

sichere Produktion, aber auch lange CIP-<br />

Reinigungsfahrten bei hohen Temperaturen.<br />

Industry 13<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Industry<br />

Der Dekanter DG 300 im Hybriddesign ist die Neuentwicklung in der schnellen<br />

„5er-Klasse“. Konstruiert und konzipiert ist er für Anwendungen in der industriellen<br />

Biotechnologie, Chemie, Stärketechnik und der Nahrungsmittelindustrie.<br />

Kühlung für die Lager<br />

Ein weiterer großer Pluspunkt des DG 300<br />

und ebenfalls einzigartig für seine Klasse<br />

sind die ölgeschmierten Trommellager.<br />

Dazu sind sowohl Getriebe als auch Trommellager<br />

mit einer automatischen Ölumlaufschmierung<br />

versehen. Das Öl selbst<br />

wird außerdem gekühlt und gefiltert, optimale<br />

Voraussetzungen also für eine lange<br />

Lagerlebensdauer durch niedrige Lagertemperaturen<br />

trotz Heißbetriebs. Somit wird<br />

der Dekanter-Betrieb nicht durch die hohen<br />

Produkttemperaturen beeinträchtigt, die<br />

Trommeldrehzahl muss nicht reduziert werden<br />

und der Dekanter kann seine volle<br />

Leistung entfalten.<br />

1.000 m 3 g-Volumen<br />

auf 4 m 2<br />

In Verbindung mit dem tiefen Teich sorgt<br />

die g-Zahl von 3.850 g für die hohe<br />

Leistung und die außerordentlich guten<br />

Entwässerungswerte des Dekanters. Dadurch<br />

werden selbst Feinstpartikel zuverlässig<br />

abgetrennt. Auf nur 4 m 2 Stellfläche<br />

schafft der Dekanter so die Höchstleistung<br />

von 1.000 m 3 g-Volumen bei gleichzeitig<br />

stark reduziertem Energieverbrauch.<br />

,<br />

S<br />

-


Altöl<br />

ist mehr als<br />

nur Abfall<br />

NACHHALTIGE KONZEPTE ZUR GEWINNUNG<br />

VON BRENNSTOFF UND BASISÖL<br />

Altöle, ölhaltiges Wasser, Ölschlamm aus Lagunen sowie Alt-<br />

Emulsionen stellen die Industrie vor Entsorgungsprobleme. Dass Altöl<br />

viel mehr als nur Abfall sein kann, zeigt <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> mit<br />

wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Verfahren zur Aufbereitung<br />

von Altöl auf der IFAT, der weltweit wichtigsten Messe für Umwelt und<br />

Entsorgung vom 5. bis 9. Mai 2008 in München.


Auf dem <strong>GEA</strong>-Gemeinschaftsstand präsentiert<br />

die Business Unit Industrie innovative<br />

Konzepte und ganzheitliche Lösungen rund<br />

um das Thema Altölrecycling mit Hilfe der<br />

zentrifugalen Trenntechnik. Unter dem<br />

Motto „How to make money from waste“<br />

wird unter anderem ein Geschäftsmodell<br />

vorgestellt, das den Betreibern von Altölanlagen<br />

eine betriebswirtschaftlich interessante<br />

Technologie für die Altölaufbereitung<br />

bietet.<br />

Altölrecycling lohnt sich<br />

Angesichts knapper werdender Ressourcen<br />

ist der verantwortungsvolle Umgang mit<br />

Erdöl kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.<br />

Allein in Europa fallen pro Jahr rund<br />

2,4 Millionen Tonnen Altöl an, deren Wiederaufbereitung<br />

sowohl unter ökologischen<br />

als auch unter ökonomischen Gesichtspunkten<br />

ein Gebot der Stunde ist. Vor dem Hintergrund<br />

steigender Preise für Rohöl wird die<br />

Aufbereitung von verschmutzten Altölen<br />

zunehmend lukrativ. Für das Altölrecycling<br />

entwickelt und produziert <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

leistungsstarke Dekanter und <strong>Separator</strong>en.<br />

Altöl – eine wertvolle<br />

Ressource<br />

Mit den großen Potenzialen an Altölvorkommen<br />

weltweit lassen sich zwei Recyclingwege<br />

realisieren. Eine Variante des<br />

Recyclings sieht eine einfache Aufbereitung<br />

der Altöle vor, um diese anschließend zur<br />

energetischen Verwertung einzusetzen.<br />

Hierbei werden Wasser und Feststoffe effizient<br />

abgetrennt, um den Brennwert zu<br />

erhöhen. Das aufbereitete Öl kann dann als<br />

Brennstoff beispielsweise in der Zementindustrie<br />

oder in Kraftwerken verwendet<br />

werden und trägt als Substitut zur Einsparung<br />

von Primärbrennstoffen bei. In der<br />

Zementindustrie und in Metallhütten ist das<br />

gereinigte Öl ein begehrter Brennstoff.<br />

Allein die deutsche Zementindustrie substituiert<br />

rund 250.000 Tonnen Kohle jährlich<br />

durch die Verbrennung von aufbereitetem<br />

Altöl. So werden nicht nur wertvolle<br />

Primärenergien geschont, sondern gleichzeitig<br />

Kosten eingespart. Neben den<br />

Altölen können auch Bilgewasser, ölhaltiges<br />

Wasser, Ölschlamm aus Lagunen sowie<br />

Altemulsionen aufbereitet werden.<br />

Der zweite Recyclingweg sieht einen<br />

Verbleib des Altöls im Stoffkreislauf und<br />

Schlüsselfertige Containerlösung von <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> zur Aufbereitung von Altöl.<br />

somit eine langfristige Ressourcenschonung<br />

vor. Hierbei wird das Öl zunächst ähnlich<br />

wie zur energetischen Verwendung auf<br />

zentrifugalem Weg durch eine Abtrennung<br />

von Wasser und Feststoffen gereinigt, um<br />

anschließend weiterführend bearbeitet<br />

werden zu können. Je nach Qualität des<br />

Altöls bieten sich verschiedene Veredelungsformen<br />

an. Neben der Aufarbeitung<br />

zu Fluxöl, Heizöl oder Methanol stellt die<br />

Aufarbeitung von Altöl zu neuem Basisöl<br />

die höchste Veredelungsform dar. Die<br />

Basisöle können, abschließend mit Additiven<br />

versetzt, als hochwertige Schmierstoffe<br />

in verschiedenen Applikationen Anwendung<br />

finden. Durch die verschiedenen<br />

Recyclingmöglichkeiten wird aus dem Abfallprodukt<br />

Altöl eine wertvolle und vielfältige<br />

Ressource.<br />

Bewährtes Konzept<br />

Die Aufbereitung von Altöl gewinnt immer<br />

mehr an Bedeutung. Die erfolgreiche Inbetriebnahme<br />

verschiedener Altölanlagen<br />

wie etwa in Spanien und Mittelamerika zeigen<br />

den Trend für die Zukunft auf. Welche<br />

Leistungspotenziale in der Technik stecken,<br />

verdeutlicht eine in Betrieb genommene<br />

Altölaufbereitungsanlage in Italien. Das in<br />

einem italienischen Hafen ansässige Entsorgungsunternehmen<br />

sammelt und bereitet<br />

die ölhaltigen Abfälle der Schiffe auf. Bei<br />

den Altölen handelt es sich um Öl-Wasser-<br />

Gemische, die zum größten Teil aus Tankwaschungen<br />

oder der Bilge stammen. Das<br />

Öl aus den Öl-Wasser-Gemischen lässt sich<br />

Mineraloil Systems 15<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Mineraloil Systems<br />

Ist der Feststoffanteil in den<br />

Suspensionen besonders<br />

hoch, kommen Dekanter wie<br />

der CC 458 zum Einsatz.<br />

nach Abtrennung der Wasserphase und der<br />

Feststoffe weiter verwenden. Mit Hilfe der<br />

zentrifugalen Trenntechnik kann es gewonnen<br />

und z. B. als Sekundärbrennstoff eingesetzt<br />

werden.<br />

Schlüsselfertige<br />

Containerlösung<br />

Für die Altölaufbereitung lieferte <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> dazu eine schlüsselfertige Containerlösung,<br />

bestehend aus einem 3-Phasen-<br />

Dekanter sowie einem selbstentleerenden<br />

<strong>Separator</strong>. Mit Hilfe des Dekanters lassen<br />

sich in der ersten Stufe der Aufbereitung<br />

Verunreinigungen aus dem Altöl abtrennen.<br />

Der nachgeschaltete selbstentleerende<br />

<strong>Separator</strong> entfernt Feinstfeststoffe und<br />

Wasser. Durch die hohen Abscheidegrade<br />

wird ein Öl separiert, das nicht mehr<br />

kostenträchtig entsorgt werden muss,<br />

sondern stattdessen gewinnbringend<br />

weiterverkauft werden kann.


Mineraloil Systems<br />

Nachhaltigkeit<br />

Nachwachsende Rohstoffe können einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen und<br />

umweltverträglichen Energieversorgung leisten, speziell auch in Blockheizkraftwerken.<br />

Diesel<br />

AUFBEREITUNG IN DER KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG MIT<br />

MAN<br />

COMPACT UNITS Bildquelle:<br />

Die PBB GmbH, ein unabhängiger Energieerzeuger<br />

auf Basis von Blockheizkraftwerken mit Sitz in<br />

Oldenburg, baut mit dem polnischen Lizenznehmer H. Cegielski,<br />

Posen S.A. der MAN Diesel A/S Dänemark, eine neue Kraft-Wärme-Kopplungsanlage<br />

in Brake bei Bremen. Ein langsam laufender MAN Dieselmotor stellt das Herz der<br />

Anlage dar. Er speist 4,2 MW elektrische Energie in das nationale Stromnetz ein<br />

sowie 3,6 MW Wärmeenergie in die nebenan gelegene Fettraffinerie Brake. Der<br />

Wirkungsgrad der gesamten Kraft-Wärme-Kopplungsanlage wird 87 Prozent überschreiten.<br />

Der Zweitakt-Dieselmotor wird angetrieben von unbehandeltem Palmöl,<br />

das in seiner Viskosität mit leichten Schwerölen vergleichbar ist, jedoch mit einer<br />

Gesamtsäurezahl (TAN) von bis zu 15 mg KOH/g sehr säurereich ist. Dieser hohe<br />

Säuregehalt erfordert spezielles Prozesswissen. Die Anlage wird mit einem SCR(selektive<br />

katalytische Reduktion)-Katalysator, einem Sauerstoffkatalysator und einem<br />

Rauchgasfilter ausgestattet, um die strengen deutschen Emissionswerte der TA-Luft<br />

zu erfüllen. Der Auftrag für die Installation dieser Maschine unterstreicht die<br />

Bedeutung maximaler Effizienz bei der Nutzung von kostspieligem CO 2-neutralem<br />

Brennstoff.<br />

16<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Mineraloil Systems<br />

Die Früchte der Ölpalme sind eine<br />

Basis für erneuerbare Energien.


Mineraloil Systems 17<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Mineraloil Systems<br />

dank Biokraftstoffen<br />

ZAHLREICHE WEITERE ANWENDUNGEN BEI BIOKRAFTSTOFFEN<br />

Compact Unit für die Palmölaufbereitung<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Mineraloil Systems ist an diesem Auftrag in<br />

doppelter Hinsicht beteiligt. Für das Blockheizkraftwerk steuert<br />

das Unternehmen die Brennstoff-<strong>Separator</strong>en-Unit sowie eine<br />

<strong>Separator</strong>en-Unit für die Schmierölaufbereitung bei. Um dem Motor<br />

das aufbereitete Palmöl spezifikationsgerecht zuzuführen, liefert<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Mineraloil Systems ebenfalls eine Visco Booster<br />

Unit zur Brennstoffversorgung. Die Energy Compact Unit für die<br />

Palmölaufbereitung im Blockheizkraftwerk setzt sich zusammen<br />

aus zwei OSD 6 D-Type-<strong>Separator</strong>en, die, jeweils mit Pumpen,<br />

Vorwärmern und Steuerung ausgestattet, als Compact Unit auf<br />

einem Basisrahmen anschlussfertig vormontiert sind. Mit einer<br />

nochmals verbesserten Trennschärfe, geringerem Frischwasserverbrauch,<br />

verlängerten Wartungsintervallen und einem reduzierten<br />

Gewicht erfüllen diese D-Type-<strong>Separator</strong>en der neuen Generation<br />

die gestiegenen Anforderungen, die an <strong>Separator</strong>en gestellt werden.<br />

Der Flachriemenantrieb anstelle eines Getriebes sorgt für einfachere<br />

Wartung durch Reduzierung der Bauteile um 30 Prozent,<br />

geringere Vibrationsanfälligkeit, Geräuscharmut, weniger Gewicht<br />

und ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis. Die Compact Unit scheidet<br />

zuverlässig feste Verunreinigungen und Wasser aus dem<br />

Brennstoff ab. Wesentliches Merkmal der <strong>Separator</strong>en ist der opti-<br />

Das Projekt des Blockheizkraftwerks Brake ist bei weitem<br />

nicht die einzige Anwendung von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

Mineraloil Systems Technologie im Bereich flüssiger Biokraftstoffe.<br />

Über MAN Diesel, Deutschland, liefert <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> Mineraloil Systems beispielsweise eine Visco<br />

Booster Unit für das Projekt Thermoindustriale, Italien, in den<br />

Niederlanden erhält das Projekt Tongelreep über Zwart<br />

Techniek Niederlande, eine Energy Compact Unit für die<br />

Palmölaufbereitung sowie eine Visco Booster Unit zur Brennstoffkonditionierung.<br />

Caterpillar Power Generation, Kiel, rüstet<br />

das Projekt Pon Power, ebenfalls in den Niederlanden, mit<br />

einer Energy Compact Unit mit zwei <strong>Separator</strong>en für Palmöl,<br />

sowie das Projekt Barth auf der Halbinsel Fischland Darß mit<br />

zwei Energy Compact Units für die Schmierölaufbereitung aus.<br />

Die Nutzung von Biokraftstoff gedeiht in einer vom Nachhaltigkeitsgedanken<br />

geprägten Zeitepoche. Die Business Unit Energy<br />

der <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Mineraloil Systems trägt dazu mit<br />

ihrem spezifischen Know-how unterstützend bei.<br />

male Separiereffekt auch bei schwankender Zusammensetzung des<br />

Palmöls. Durch die Entwässerung des Öls wird der Gehalt an schädlichen<br />

wasserlöslichen Spurenelementen reduziert und eine<br />

Korrosion im Motor verhindert, gleichzeitig der Alterungsprozess<br />

des Palmöls verlangsamt.<br />

Schmierölaufbereitung und Visco Booster<br />

Die Schmierölaufbereitung mit Mineralöl-<strong>Separator</strong>en trägt als<br />

weiteres Aggregat im Umfeld des Dieselmotors zur sicheren und<br />

wirtschaftlichen Funktionsweise bei, indem sie Verunreinigungen<br />

wie metallischen Abrieb, Staub oder Zersetzungsprodukte sowie<br />

Kondenswasser aus dem Schmieröl entfernt und damit eine<br />

Standzeitverlängerung fördert. Beim Betrieb von derartigen<br />

Großdieselmotoren ist eine kontinuierliche Reinigung des<br />

Schmieröls unabdingbar, um Folgeschäden an der Maschine<br />

vorzubeugen. <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Mineraloil Systems installiert<br />

dazu eine Energy Compact Unit mit einem OSD 6-<strong>Separator</strong><br />

einschließlich Pumpe, Vorwärmer und Steuerung. Neben der<br />

eigentlichen Aufbereitung des Brennstoffes und des Schmieröls<br />

in der Kraft-Wärme-Kopplung liefert <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Mineraloil<br />

Systems eine Visco Booster Unit mit einer Leistung von 1.000 l/h<br />

zur Brennstoffkonditionierung.


Kraft-Wärm<br />

DEUTLICHE CO 2-EMISSIONS-REDUZIERUNG<br />

Das neu errichtete Schwimmbad Tongelreep in Eindhoven, Niederlande, ist ein<br />

moderner Freibadkomplex mit olympiagerechten Maßen. Das Freibad wird auch für<br />

Schwimmwettbewerbe genutzt. Internationale Top-Wettbewerbe sind geplant.


e-Kopplung<br />

im Schwimmbad Tongelreep<br />

Fotos: www.tongelreep.nl<br />

Das Schwimmbad verfügt über ein 10-bahniges 50 m-Wettbewerbsbecken<br />

sowie ein 8-bahniges 25 m-Springbecken, dessen<br />

Boden höhenverstellbar ist. Das Trainingsbecken ist ausgestattet mit<br />

einem Videotrainingssystem; 13, teilweise unter Wasser montierte,<br />

Kameras ermöglichen eine professionelle Analyse der Schwimmtechnik.<br />

Die Gesamtkosten für den Bau des Schwimmkomplexes<br />

belaufen sich auf rund 24 Mio. Euro. Die Gemeinde rechnet mit<br />

900.000 Besuchern pro Jahr.


Foto: www.tongelreep.nl<br />

TIERISCHE FETTE UND PALMÖL ALS BRENNSTOFF<br />

Warmwasser-Bereitstellung<br />

Die Schwimmbecken fassen insgesamt 12.500 m 3 Wasser.<br />

Um diese Menge Wasser aufzuheizen, hat sich der<br />

Betreiber entschlossen, eine mit biologischen Kraftstoffen<br />

betriebene Kraft-Wärme-Kopplung zu installieren und<br />

dafür 3,9 Mio. Euro investiert. Auf Grund der Subventionen<br />

der niederländischen Regierung rechnet sich die<br />

Nutzung dieser Bio-Kraft-Wärme-Kopplung für die<br />

Gemeinde Eindhoven, dem Betreiber des Schwimmbades,<br />

in verhältnismäßig kurzer Zeit. Der Subunternehmer Zwart<br />

Techniek IJmuiden war als direkter Auftraggeber – von<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> – verantwortlich für den kompletten<br />

Maschinenraum der Kraft-Wärme-Kopplung. Das Blockheizkraftwerk<br />

produziert Strom und Wärme für die direkte<br />

Nutzung im Schwimmbad; der Überschuss an Strom, rund<br />

17 Mio. kWh, wird an Elektrizitätswerke zurück verkauft.<br />

Tierische Fette und<br />

Palmöl als Brennstoff<br />

Als Brennstoff setzt das Blockheizkraftwerk tierische Fette<br />

ein, die von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>-Anlagen für die<br />

Verbrennung in einem ABC-Dieselmotor mit einer Leistung<br />

von 1.600 kWe aufbereitet werden. Die Anlage ist ebenfalls<br />

vorbereitet für die Verbrennung von Palmöl. Der<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong>-Lieferumfang beinhaltet einen speziell<br />

ausgelegten <strong>Separator</strong>, eine Visco Booster Unit für die<br />

Brennstoffkonditionierung zur Einstellung der Viskosität<br />

der Brennstoffe sowie eine Umstelleinheit auf Diesel-<br />

20<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

kraftstoff für das Anfahren und Abschalten des Motors.<br />

Entsprechend der physikalischen Eigenschaften der<br />

Treibstoffe wurden bei der Auslegung der Maschinen spezielle<br />

Materialien und Komponenten verwendet. Die<br />

Anlagen sind außerdem komplett isoliert. Durch die<br />

Installation der Bio-Kraft-Wärme-Kopplung reduziert<br />

sich die CO 2-Emission des neuen Schwimmbads um<br />

7.500.000 kg. Ein schöner Erfolg in Zeiten der globalen<br />

Klimaerwärmung. Die Bio-Kraft-Wärme-Kopplung des<br />

Schwimmbades Tongelreep in Eindhoven geht Anfang<br />

2008 in Betrieb.<br />

Mineraloil Systems


Umwelttechnik<br />

Mehr Gas,<br />

weniger Schlamm<br />

MIT WESTFALIA SEPARATOR biogasplus GAS-AUSBEUTE<br />

STEIGERN UND KLÄRSCHLAMM-AUFBEREITUNG OPTIMIEREN<br />

Die Verwendung von Biogas ist<br />

ein schnell wachsender Markt in<br />

Westeuropa. Zu Recht.<br />

Die Erzeugung von Strom und Wärme aus dem<br />

regenerativen Energieträger Biogas, die damit verbundenen<br />

positiven Effekte für Umwelt und<br />

Gesellschaft sowie die Möglichkeit, durch den<br />

Verkauf von elektrischer und / oder thermischer<br />

Energie zusätzliche Erträge zu generieren, sind<br />

nur einige von vielen guten Gründen für die<br />

Nutzung einer Biogasanlage. Wenn dann noch<br />

mit dem neuen Kombinationsverfahren <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> biogasplus von <strong>GEA</strong> Niro Soavi und<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Umwelttechnik die Möglichkeit<br />

besteht, die Gaserzeugung progressiv um<br />

25 Prozent zu erhöhen und die Schlammmenge<br />

um die gleiche Prozentzahl zu minimieren, macht<br />

die Biogasgewinnung doppelt Sinn.


Umwelttechnik<br />

Verminderung<br />

treibhauswirksamer Emissionen<br />

Kommunaler Faulschlamm:<br />

Vergärung organischer Stoffe<br />

Biogas besteht aus Methan, Kohlendioxid sowie<br />

Sauerstoff, Stickstoff und Spurengasen. Es kann direkt für<br />

Heizzwecke oder mittels eines Blockheizkraftwerks zur<br />

gekoppelten Produktion von Strom und Wärme genutzt<br />

werden. Die Erzeugung des Gases erfolgt in Biogasanlagen<br />

durch anaerobe Vergärung organischer Stoffe. Landwirtschaftliche<br />

Biogasanlagen setzen als Basismaterial üblicherweise<br />

Gülle oder auch Festmist ein. Zur Erhöhung des<br />

Gasertrags kommen häufig Co-Fermentate zum Einsatz,<br />

wie z. B. nachwachsende Rohstoffe oder Abfälle aus der<br />

Lebensmittelindustrie. Das vergorene organische Material<br />

kann als hochwertiger Dünger landbaulich verwertet werden.<br />

In Kläranlagen eignet sich als Ausgangsstoff für die<br />

technische Produktion von Biogas der Klärschlamm, aber<br />

auch vergärbare, biomassehaltige Reststoffe wie Bioabfall<br />

oder Speisereste. Biogas wird dann auch als Faulgas oder<br />

Klärgas bezeichnet.<br />

Der wesentliche Umweltvorteil der Biogastechnologie liegt<br />

in der Verminderung treibhauswirksamer Emissionen. Die<br />

Nutzung einer Biogasanlage unterstützt das Klimaschutzziel,<br />

den Anteil erneuerbarer Energien bis<br />

zum Jahr 2010 mindestens zu verdoppeln. Die<br />

Biogastechnik trägt dem Gedanken der<br />

umweltgerechten Kreislaufwirtschaft<br />

und der dezentralen Abfallverwertung<br />

Rechnung:<br />

Statt organische<br />

Reststoffe nur zu entsorgen, werden Energie erzeugt und<br />

Nährstoffe genutzt. Biogasanlagen tragen damit auch zur<br />

konsequenten Ressourcenschonung bei.<br />

Kombinationsverfahren aus<br />

Niederdruck-Homogenisatoren<br />

und Dekantern<br />

Der Investitionsbedarf für Faulung und konventionelle<br />

Schlamm-Entwässerung von Klärschlamm aus Kläranlagen<br />

ist hoch und verschärft die ohnehin steigenden Kosten<br />

der Klärschlamm-Entsorgung. In dieser Situation zeigt<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> biogasplus eine zukunftsweisende<br />

Lösung. Die intelligente Kombination von Homogenisatoren<br />

und Dekantern öffnet der Klärschlamm-Aufbereitung<br />

eine neue Dimension der Wirtschaftlichkeit.<br />

Das neue Verfahren verknüpft Niederdruck-Homogenisatoren<br />

von <strong>GEA</strong> Niro Soavi und Dekanter von <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> Umwelttechnik zu einer effizienten Prozesslinie<br />

ohne Schnittstellenproblematik. <strong>GEA</strong> Niro Soavi und<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Umwelttechnik gehören beide zur<br />

weltweit agierenden <strong>GEA</strong> <strong>Group</strong>. Die Betreiber haben aber<br />

nur einen Ansprechpartner: Der gesamte Prozess liegt in<br />

den Händen von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Umwelttechnik. Alle<br />

Komponenten der standardisierten und bewährten Funktionseinheiten<br />

im Plug and Play-Konzept kommen aus<br />

einer Hand, es entsteht keine Schnittstellenproblematik.<br />

Neue Dimension der Wirtschaftlichkeit<br />

In vielen Kläranlagen wird das Faulgaspotenzial im<br />

Faulschlamm nicht optimal genutzt. Zentrale Ursache dafür<br />

ist, dass sich einzelne Mikroorganismen zu Flocken<br />

zusammenlagern, d. h. agglomerieren und sich durch<br />

Proteinhüllen schützen. Diese Agglomeratstruktur des<br />

organischen Materials weist ungünstige Reaktionsflächen<br />

für einen weiteren biologischen Abbau auf. <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> biogasplus lässt sich einfach durch die<br />

Installation eines externen Kreislaufs am Faulbehälter realisieren.<br />

Bevor der Dekanter den Faulschlamm optimal ent-


wässert, wird der Faulschlamm mit dem<br />

Niederdruck-Homogenisator aufbereitet.<br />

Der Schlamm wird dabei unter Druck durch<br />

ein Homogenisier-Ventil geführt, um die<br />

Agglomerate aufzuspalten und die Mikroorganismen<br />

wieder zu vereinzeln, d. h. zu<br />

homogenisieren. Auf diese Weise vergrößert<br />

sich die Reaktionsfläche, was wiederum<br />

zu einer erhöhten Gasproduktion und<br />

einer verminderten Schlamm-Menge führt.<br />

Der Druck wird bei diesem Verfahren so<br />

gewählt, dass die Zellen intakt bleiben,<br />

nicht aufgeschlossen oder desintegriert<br />

werden. Die Faulzeiten sind geringer,<br />

bei der Entwässerung werden weniger<br />

Flockungshilfsmittel benötigt und es gibt<br />

keine erhöhte CSB-Rückbelastung. Die<br />

Wirtschaftlichkeit dieser Kombination<br />

schlägt sich in deutlichen Zahlen nieder:<br />

25 Prozent mehr Gas bei einer Schlammreduzierung<br />

von ebenfalls rund 25 Prozent.<br />

Außerdem werden schlammstrukturbedingte<br />

Betriebsstörungen wie Schwimm- und<br />

Blähschlamm oder ein Schäumen des Faulbehälters<br />

nachhaltig verbessert. Bei einem<br />

Neubau minimieren sich die Kosten um bis<br />

zu 25 Prozent. Auch bei Nachrüstung bestehender<br />

Anlagen ergeben sich kurze Amortisationszeiten.<br />

Umwelttechnik 23<br />

+ CH4 <strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Umwelttechnik<br />

POSITIVE ENERGIEBILANZ<br />

Durch den Einsatz des Niederdruck-Homogenisators entsteht eine positive<br />

Energiebilanz im Faulungsprozess, d. h. es wird mehr Energie produziert als<br />

zugeführt. Damit ist <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> biogasplus auch unter dem Aspekt der<br />

Ressourcenschonung besonders wertvoll. Durch den erhöhten Gasertrag entsteht<br />

ein effektiver Beitrag zur Ressourcenschonung. Der aufbereitete Faulschlamm wird<br />

anschließend von einem Dekanter entwässert. Die bewährte Dekanter-Technologie<br />

von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Umwelttechnik sichert dabei eine optimale Entwässerung.<br />

Der hohe Trockensubstanzgehalt im entwässerten Schlamm reduziert die<br />

Schlamm-Menge und leistet damit einen signifikanten Beitrag zur Minimierung<br />

der Entsorgungskosten. Das neue Verfahren optimiert den biologischen<br />

Umsetzungsprozess im Faulschlamm und die Energiebilanz. Die Verbesserung der<br />

biologischen Umsetzungsprozesse vermeidet Betriebsstörungen und erhöht die<br />

Prozesssicherheit, sorgt damit für eine zuverlässige, kontinuierliche Arbeitsweise.


Umwelttechnik<br />

EINE NEUE ÄRA IN DER DEKANTER-TECHNOLOGIE BRICHT AN<br />

Auffallend an<br />

Born to Run – das war und ist die Prämisse der<br />

auf vielen Märkten etablierten <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

cdforce-Dekanter-Generation.<br />

Schon mit der ersten Konstruktion der Baureihe – dem CD 305 – wurden 1998 die<br />

Weichen für die gesamte noch folgende Familie gestellt. Die Aufgabe für die<br />

Konstrukteure in Oelde war klar formuliert: die Entwicklung von Dekantern mit grundlegend<br />

verbesserter Leistung bei gleichzeitig deutlicher Senkung der Service- und Betriebskosten.<br />

Heute, 10 Jahre und 1.300 verkaufte <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> cdforce-Dekanter später, ist es<br />

offensichtlich, dass das Konzept von damals aufgegangen ist. Aber auch trotz der permanenten<br />

konstruktiven Weiteroptimierung der vorhandenen <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> cdforce-Familie: Die Zeit<br />

bleibt nicht stehen. Neue Entwicklungen bei den Möglichkeiten zur Konstruktion der Geometrie<br />

einzelner Bauteile, dem Einsatz von Simulationssoftware, in der Werkstofftechnik, in der Getriebekonstruktion<br />

treffen dabei auf immer weiter steigende Preise für Energie und Material und<br />

definieren so neue Rahmenbedingungen und Möglichkeiten für die Konstruktion.<br />

Somit waren auch für die Konstrukteure des neuen Dekanters die Anforderungen klar definiert: die<br />

Entwicklung eines Dekanters mit grundlegend verbesserter Leistung bei gleichzeitig deutlicher<br />

Senkung der Service- und Betriebskosten, und das aufbauend auf dem bereits optimierten und<br />

erfolgreichen <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> cdforce-Konzept. Mit dem neuen Umwelt-Dekanter ist das<br />

definitiv gelungen.<br />

24<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Umwelttechnik


ders<br />

Auffallend anders<br />

Das Ergebnis kann sich (auch optisch)<br />

sehen lassen. Für den Einsatz im kommunalen<br />

und industriellen Umweltschutz<br />

entstand ein Hochleistungsentwässerungs-Dekanter,<br />

der mit seinen vielen<br />

Optimierungen und seiner konstruktiven<br />

Neuausrichtung zur Basis einer neuen<br />

Maschinenentwicklung wird.<br />

Am augenfälligsten ist zunächst natürlich<br />

das moderne Design. Der Dekanter<br />

erscheint formschön. Die Konstruktion<br />

hat mit Rücksicht auf ergonomische<br />

Anforderungen die Maschine als Stehlagerversion<br />

ausgebildet und für gute<br />

Zugänglichkeit zu allen Austauschteilen<br />

gesorgt. Außerdem wurde durch die<br />

Gestaltung des Rahmens eine kostengünstige<br />

Massereduktion erreicht. Der Dekanter<br />

kann direkt auf zwei Fundamentstreifen<br />

aus Beton stehen, von<br />

denen er durch Schwingungsdämpfer an<br />

der Unterseite des Rahmens dynamisch<br />

entkoppelt ist. Hierdurch werden Schwingungsübertragungen<br />

auf das Fundament<br />

vermieden. Konstruktiv hatte das zur<br />

Folge, dass der Hauptmotor platzsparend<br />

oberhalb der Trommelachse und der<br />

Sekundärmotor „in-line“ zur Getriebe-<br />

Antriebswelle angeordnet werden konnte.<br />

Die neue, geteilte Kupplung des Sekundärmotors<br />

erlaubt dabei sowohl eine<br />

Trommeldemontage als auch ein Wechsel<br />

der Keilriemen, ohne dass vorher der<br />

Sekundärmotor ausgebaut werden muss,<br />

ein weiterer Zeitvorteil bei Service- und<br />

Wartungsarbeiten. Durch die konstruktive<br />

Gestaltung wurde außerdem ein „Lambda-Wert“<br />

(Verhältnis von Länge zu<br />

Durchmesser) von vier möglich.<br />

70 Prozent mehr<br />

an g-Volumen<br />

Die besondere Rotorgeometrie des neuen<br />

Umwelt-Dekanters in Kombination mit<br />

der hohen Rotordrehzahl ist der Garant<br />

für die große Durchsatzleistung von mehr<br />

als 35 m 3 /h, womit er den mittleren<br />

Leistungsbereich innerhalb der Dekanter-<br />

Familie von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> abdeckt.<br />

Das dem Durchsatz proportionale g-Volumen<br />

konnte analog zum Vorgängermodell<br />

um rund 70 Prozent gesteigert<br />

werden. Bei hohen Feststoffdurchsätzen<br />

wird der Schneckenantrieb durch hydraulische<br />

Förderunterstützung entlastet.<br />

Möglich wird dieses durch eine besondere<br />

Bauart der Förderschnecke. Optional<br />

Umwelttechnik 25<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Umwelttechnik<br />

kann auch das elektrische <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> varipond-System zum Einsatz<br />

kommen, welches die Möglichkeit bietet,<br />

die Teichtiefe gezielt zu verstellen.<br />

Sparsam im Betrieb<br />

Trotz der hohen Durchsatzleistung und<br />

des stark gestiegenen Drehmoments<br />

stand aber noch eine weitere Forderung<br />

an die Konstruktion im Raum: Der<br />

Energieverbrauch sollte so gering wie<br />

möglich sein. <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> erreichte<br />

auch dies.<br />

,


Umwelttechnik<br />

MBR-Deka<br />

als Zukunftst<br />

ABWASSERKLÄRUNG IN KANADISCHER CONTAINERSTADT ZUR ÖL


nter<br />

chnologie<br />

ANDGEWINNUNG<br />

Umwelttechnik<br />

In dem Teersand, der im Norden der kanadischen<br />

Provinz Alberta zu finden ist, stecken gigantische<br />

Ölreserven. Unter den zahlreichen Maßnahmen zur<br />

Gewinnung dieses wertvollen Rohstoffes ist das<br />

Projekt namens „Horizon“ der Canadian Natural<br />

Resource Limited (CNRL) zu nennen.


Umwelttechnik<br />

Jetzt entstand dort eine neue Siedlung für die Beschäftigten eines<br />

Projektes, das Rohöl aus den Ölsanden gewinnt. Für die qualitativ<br />

hochwertige Abwasseraufbereitung dieser Wohnwagenstadt setzt<br />

der Betreiber das innovative Membran-Bio-Reaktor-Verfahren (MBR)<br />

ein, bei dem der entstehende Klärschlamm mit einem speziell<br />

entwickelten MBR-Dekanter von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> effizient<br />

entwässert wird.<br />

Zweitgrößte Erdölreserven<br />

der Welt nach Saudi-Arabien<br />

IN DER UMGEBUNG VON FORT MCMURRAY, IM NORDEN DER KANADISCHEN PROVINZ<br />

ALBERTA, IST ALLES EIN BISSCHEN GRÖSSER ALS GEWÖHNLICH.<br />

Mehr als 50 Meter unter der Erdoberfläche lagert eine durchschnittlich<br />

60 Meter dicke Schicht aus Sand, Wasser, Lehm und wertvollem<br />

Bitumen, aus dem das Öl gewonnen wird. Weltweit lassen sich<br />

mindestens 100 Milliarden Tonnen Öl aus derartigen Sanden gewinnen.<br />

Kanada verfügt mit einer Reserve von 24 Milliarden Tonnen<br />

fast über ein Viertel davon und wurde quasi über Nacht zum Land<br />

mit den zweitgrößten Erdölreserven der Welt nach Saudi-Arabien.<br />

Das „Horizon“-Projekt<br />

Etwa 70 km nördlich von Fort McMurray entstand mit dem<br />

„Horizon“-Standort eine Tagesabbaustätte als Drei-Phasen-Projekt,<br />

mit dem Ziel einer Tagesproduktion von 232.000 Barrel synthetischem<br />

Rohöl in der dritten Phase. 232.000 Barrel Rohöl pro Tag,<br />

das bedeutet 270.000 Barrel Bitumen, 521.000 Tonnen Ölsand<br />

bzw. 1,152 Millionen Tonnen Material, das täglich gefördert und<br />

bewegt werden muss. CNRL beschäftigte dazu rund 6.000<br />

Mitarbeiter vor Ort zum Aufbau der Produktion in den Jahren<br />

2006 und 2007. Wenn die volle Kapazität erreicht ist, werden<br />

hier noch 2.400 Beschäftigte tätig sein. Diese Mitarbeiter<br />

sind in einem Wohnwagenkomplex mit Namen „Chelsea<br />

Lodge“ untergebracht. Für diese „Kleinstadt“ aus<br />

Wohnwagen ist natürlich auch eine effiziente Abwasseraufbereitung<br />

der Sanitärabwässer nötig,<br />

besonders unter dem Gesichtspunkt, dass der<br />

Ölsandabbau unter Umweltaspekten sehr sensibel<br />

betrachtet wird. So innovativ wie sich der<br />

gesamte Ölsandabbau darstellt, ist denn auch die<br />

Abwasseraufbereitung, die sich keiner konventionellen<br />

biologischen Abwasserbehandlung bedient,<br />

sondern einer Aufbereitung mit Membran-Bio-<br />

Reaktoren (MBR).<br />

Gigantische Bagger graben sich<br />

durch Sand, Lehm und Kies, um an<br />

eines der größten Ölvorkommen<br />

auf diesem Planeten zu kommen:<br />

die so genannten Ölsande.


Das MBR-Verfahren benötigt wesentlich<br />

weniger Platz als eine herkömmliche<br />

biologische Abwasseraufbereitung. Die<br />

Qualität des durch Membranfiltration<br />

gereinigten Abwassers ist sehr hoch,<br />

eignet sich deshalb auch ideal zur Wiederverwendung.<br />

Allerdings ist der MBR-<br />

Schlamm relativ schwierig zu entwässern.<br />

Am besten ist das mit zentrifugaler Trenntechnik<br />

möglich. <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> hat<br />

dazu einen speziellen MBR-Dekanter<br />

entwickelt.<br />

Überzeugende Membran-<br />

Bio-Reaktor-Methode<br />

Bei der Membran-Bio-Reaktor-Methode<br />

reinigen Hohlfasermembranen das Wasser<br />

aus der biologischen Kläranlage. Diese<br />

an zwei Meter lange Spaghetti erinnernden<br />

Membranen werden als Bündel in<br />

das Abwasserbecken mit sehr gut vorgesiebtem<br />

Abwasser gehängt. Membranfil-<br />

triertes gereinigtes Wasser fließt mit<br />

Unterdruck ab und hinterlässt einen sehr<br />

feinen Überschussschlamm. Dieser sehr<br />

homogene Klärschlamm wird nun mit<br />

Flockungshilfsmitteln konditioniert. Die<br />

spezielle Bauweise der MBR-Dekanter<br />

der <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> cdforce-Baureihe<br />

sorgt dafür, dass der Polymerverbrauch<br />

so niedrig wie möglich ist. Der in<br />

der Chelsea-Lodge eingesetzte MBR-<br />

Dekanter UCD 305 („Krokodil“) entwässert<br />

daraufhin den Schlamm und schafft<br />

dabei eine Reduzierung des Schlammvolumens,<br />

das um rund 20 Prozent höher<br />

liegt als bei Kammerfilter- oder Siebbandpressen<br />

bzw. anderen marktüblichen<br />

Dekantern. Die Feststoffkonzentration<br />

des Kuchens liegt im konkreten Fall bei<br />

etwas weniger als 20 Prozent Trockensubstanz.<br />

Dabei ist die Leistung mit<br />

knapp 10 m 3 Abwasserschlamm pro<br />

Stunde sehr hoch.<br />

Umwelttechnik<br />

Für die Chelsea-Lodge ist die Anlage nur<br />

auf einen Einwohnergleichwert von rund<br />

20.000 ausgelegt. Das MBR-Verfahren<br />

mit dem speziell auf weiche Schlämme<br />

getrimmten MBR-Dekanter kann aber<br />

genauso für mittlere und hohe Leistungen<br />

zum Einsatz kommen und wird dort in<br />

Zukunft aufgrund seiner vielen Vorteile<br />

immer häufiger überzeugen.


Umwelttechnik<br />

CHANGI<br />

MEGA-KLÄRANLAGEN-PROJEKT<br />

IN SINGAPUR ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN<br />

Es war der weltweit größte Kläranlagenbau, der ab 2007 in Betrieb genommen<br />

wurde. Ein Langfristprojekt, das über einen Zeitraum von fünf Jahren absolute<br />

Teamarbeit zur Einhaltung vieler eng terminierter „Meilensteine“ erforderte.<br />

Es war eine der vom Umsatzvolumen umfangreichsten<br />

Einzelaufträge, die <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Umwelttechnik je<br />

durchführte – mit vollem Erfolg. Changi Water Reclamation<br />

Plant (CWRP), die neue Kläranlage des Stadtstaates Singapur,<br />

ist fertig gestellt. Die darin enthaltenen 30 Groß-Dekanter von<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> zur Eindickung und Entwässerung wurden<br />

termingerecht in Betrieb genommen und laufen seitdem zur<br />

vollsten Zufriedenheit.<br />

Fünf-Jahres-Langfristprojekt<br />

Die Anlage CWRP hat der Stadtstaat Singapur auf einer dem<br />

Meer neu abgerungenen Landfläche von 54 Hektar Größe<br />

angesiedelt. Parallel hatte Singapur die komplette Stadt in einer<br />

30<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Tiefe von 20 bis 50 Metern untertunnelt. Dieser Tieftunnel<br />

mit rund 48 km Röhren von 3,5 bis 6,0 Meter Durchmesser<br />

entsorgt das Abwasser von vier Millionen Einwohnern mit<br />

natürlichem Gefälle in die neue Kläranlage CWRP. Sie ist mit<br />

ihrer Leistung von 800.000 m 3 / Tag der Eckpfeiler des<br />

Tieftunnel-Abwassersystems von Singapur. Im Vergleich: Die<br />

deutsche Bundeshauptstadt Berlin behandelt rund 650.000 m 3<br />

Abwasser / Tag. Im Zeitraffer: Im April 2002 erhielt <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> Umwelttechnik den Auftrag zum Bau, zur Lieferung,<br />

Installation und Inbetriebnahme von 10 Dekantern CA 1035<br />

zur Entwässerung und 20 Dekantern CA 1036 zur Eindickung<br />

inklusive Zubehör. Zwei Jahre später, im Mai 2004, traf die<br />

erste der 30 Maschinen auf der Großbaustelle ein.<br />

Umwelttechnik


läuft<br />

Umwelttechnik<br />

30 Dekanter bei der Arbeit<br />

Die Produktion der 30 Dekanter im Werk Niederahr erstreckte<br />

sich von Ende 2002 bis Anfang 2006, die Installation der 7,70 m<br />

langen, teildemontierten Dekanter von Frühling 2004 bis Ende<br />

2006. 6,5 km Rohrleitungen wurden dazu verlegt, 113 km Kabel<br />

und 1.210 Ventile, um nur einige Zahlen zu nennen. Die Leistung<br />

der Dekanter entspricht einer äquivalenten Klärfläche von<br />

805.000 m 2 . Das ankommende Abwasser wird zunächst über<br />

Rechen von groben Bestandteilen getrennt, dann einer biologischen<br />

Stufe zugeführt. Der anfallende Überschussschlamm wird<br />

im Feststoffmodul der Kläranlage, das in einem mehrstöckigen,<br />

geschlossenen Gebäude untergebracht ist, von den 20 Eindickungs-<br />

Dekantern CA 1036 eingedickt. Sie ermöglichen einen Schlammdurchsatz<br />

von 4.000 m 3 / Stunde. Dieser derart eingedickte<br />

Schlamm gelangt dann in einen Faulturm. Nach der vorgesehenen<br />

Aufenthaltszeit im Faulturm entwässern die 10 Dekanter<br />

CA 1035 den Schlamm soweit, dass er krümelig ausgetragen<br />

und entsorgt werden kann.<br />

Gewünschte Garantiewerte<br />

in kürzester Zeit erreicht<br />

Nach mehrmonatigen Trocken- und Klarwassertests konnte am<br />

12. Februar 2007 der erste Schlamm mit den Eindickungs-<br />

Dekantern vom Typ CA 1036 verarbeitet werden. Innerhalb<br />

kürzester Zeit erreichten die Dekanter die gewünschten<br />

Garantiewerte. Besonders hilfreich war hier das <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> varipond-System. Mit diesem patentierten System<br />

lässt sich im laufenden Betrieb das gewünschte Eindickungsergebnis<br />

einstellen. Nach der vorgesehenen Aufenthaltszeit im<br />

Faulturm stand der eingedickte Schlamm Ende März 2007 als<br />

Faulschlamm für die Entwässerungs-Dekanter vom Typ CA 1035<br />

bereit. Auch hier konnten die Dekanter ohne Schwierigkeiten<br />

den Schlamm behandeln. Gleich nach dem ersten Start des<br />

Dekanters rieselte der entwässerte Schlamm „krümelig“ aus<br />

dem Feststoffschacht. Auch ohne Laboranalyse war klar, die<br />

Dekanter machen ihren „Job“. In den folgenden Wochen und<br />

Monaten konnte dann parallel zur Verarbeitung des in der Anlage<br />

anfallenden Schlamms das vertraglich vorgesehene Abnahmeprozedere<br />

durchgeführt werden. Die erfolgreiche Inbetriebnahme<br />

wurde durch das Abnahmezertifikat termingerecht<br />

bestätigt. Nach der erfolgten Abnahme läuft jetzt der bereits<br />

beim Verkauf der Anlage abgeschlossene Service-Vertrag.<br />

Konstante Teamarbeit<br />

Das Mega-Projekt Changi ist damit für <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

Umwelttechnik abgeschlossen. Höchst erfolgreich, weil termingerecht<br />

und mit den vereinbarten Ergebnissen. Neben der technischen<br />

Performance war das Bemerkenswerte an diesem<br />

Auftrag sicher die hohe Konstanz, die das Team über die für ein<br />

Projekt extrem lange Laufzeit von fünf Jahren an den Tag legte.<br />

Involviert waren neben der <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Umwelttechnik<br />

als Vertriebsgesellschaft die <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Industry und die<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Engineering. Das Zusammenwirken der verschiedenen<br />

Disziplinen intern und extern mit dem Auftraggeber<br />

war zweifellos eine beeindruckende organisatorische und nicht<br />

zuletzt menschliche Leistung. Changi läuft.


Umwelttechnik<br />

Umweltfreundliche<br />

Gülleaufbereitung<br />

in Belgien


VERSCHÄRFTE UMWELTGESETZGEBUNG<br />

HAT KONSEQUENZEN FÜR SCHWEINEZUCHT<br />

Anfang der 90er-Jahre wurden die Umweltgesetze strenger und ihre<br />

Umsetzung stärker kontrolliert. Der Einsatz von Nährstoffen – insbesondere<br />

tierischen Ursprungs – auf landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />

wurde zunehmend eingeschränkt. Aufgrund der intensiven<br />

Schweinezucht kam es in Belgien deshalb zu einem Gülle-Überschuss.<br />

Separierung von Gülle<br />

Mit einem Dekanter kann Schweinegülle ohne Zugabe von Polymer<br />

leicht in eine feste Masse und eine „dünne“ Zentrat-Phase separiert<br />

werden. Bis zu 40 Prozent des Stickstoffanteils und bis zu 80 Prozent<br />

des Phosphatanteils konzentrieren sich im Feststoff.<br />

Dieser enthält nach der Aufbereitung gewöhnlich ca. 30 Prozent<br />

Trockenmasse und das Zentrat ca. ein bis zwei Prozent<br />

Feststoff und einige Salze. Dekanter von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> werden<br />

in wachsendem Umfang für die Gülle-Separierung eingesetzt,<br />

und <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Belgium erhielt in den letzten Monaten<br />

Aufträge für zahlreiche Projekte, insbesondere mit Maschinen der<br />

Typen UCD 305 und UCD 345, welche für diese Einsatzbereiche<br />

ideal sind. Der entwässerte Feststoff ist nicht steril und muss weiterverarbeitet<br />

werden. Meist bedient man sich dazu eines thermischen<br />

Verfahrens, wie zum Beispiel Trocknung, Kompostierung oder<br />

Verbrennung. Nach dem Sterilisieren kann der Feststoffkuchen<br />

exportiert oder an private Abnehmer verkauft werden, zum Beispiel<br />

als Blumenerde. Bis 2006 wurde das nährstoffreduzierte Zentrat auf<br />

landwirtschaftlichen Nutzflächen als Dünger verwendet. Seit<br />

Anfang 2007 verschärften sich die belgischen Gesetze mit<br />

Rücksicht auf die europäischen Nährstoff-Gesetze erneut. Die Folge<br />

war, dass entweder die Schweinebestände reduziert werden<br />

mussten oder, bei gleichbleibenden Beständen, das Zentrat entsprechend<br />

verarbeitet werden muss – oder auch beides.<br />

Umwelttechnik 33<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Umwelttechnik<br />

In bestimmten Regionen, wie zum Beispiel dem nördlichen Teil Belgiens, ist die Nährstoffproduktion<br />

für die Ackerdüngung größer als der Verbrauch. Landwirtschaftliche<br />

Nutzflächen sind mit Nährstoffen derart gesättigt, dass die Verunreinigung des<br />

Trinkwassers drohte.<br />

<strong>Separator</strong>en übernehmen die Zentratklärung<br />

In der Praxis bedeutet die strengere Gesetzgebung, dass einige<br />

kleinere bzw. defizitäre Landwirte ihre Schweinezucht aufgeben<br />

mussten. Auf diese Weise reduzierten sich die landesweiten<br />

Schweinebestände leicht. Größere Höfe und Viehzuchtbetriebe<br />

investieren dagegen in Gülleaufbereitungsanlagen. Bisher existieren<br />

in Belgien nur wenige Zentrataufbereitungsanlagen, deren Abwässer<br />

eine ausreichende Qualität zur Einleitung in Flussläufe<br />

gewährleisten können. Der größte Teil der Abwässer wird immer<br />

noch auf landwirtschaftlichen Böden ausgebracht. <strong>Westfalia</strong><br />

<strong>Separator</strong> konnte jedoch beweisen, dass eine weitere Klärung des<br />

Dekanter-Zentrats mit einer Tellerzentrifuge (einem <strong>Separator</strong>)<br />

durchaus machbar ist.


LebensArt<br />

Die Wahrheit liegt a<br />

FUSSBALL IST EINDEUTIG<br />

MEHR ALS SPORT<br />

Jetzt wirft diese Fußballeuphorie natürlich die Frage auf: Warum<br />

gerade dieses Spiel? Dafür gibt es eine einfache Erklärung:<br />

Fußball ist mehr als Sport. Er bietet so viele Facetten, dass das<br />

Fußballfieber selbst bei rational denkenden Wissenschaftlern<br />

ausbrechen kann. Auch abseits des grünen Rasens.<br />

Wunderbananen<br />

Wer’s nicht glaubt, der sollte einfach mal das Stichwort „Bananenflanke“<br />

in eine Suchmaschine des Internets eintippen. Sie wissen<br />

schon, jene sagenhaften Freistöße und Flanken von Künstlern<br />

wie Manni Kaltz, Mario Basler, Roberto Carlos oder David<br />

Beckham die plötzlich eine scharfe Kurve fliegen. Tausende<br />

Treffer werden dann angezeigt, darunter mathematische<br />

Modelle für lineare und nichtlineare Typen. Also streng wissenschaftlich:<br />

Für eine Bananenflanke muss der Ball seitlich von seinem<br />

Massezentrum getroffen werden. Diese seitliche Kraft wird<br />

in eine Vorwärts- und Rotationsbewegung umgesetzt. Ideal sind<br />

etwa 100 Stundenkilometer und eine Rotationsfrequenz von<br />

mehr als achtmal pro Sekunde. Dann sind die Wunderbananen<br />

anfangs so schnell, dass die Luftströmung um den Ball fast vollkommen<br />

turbulent ist. Ergebnis: Die Kunstlederkugel fliegt trotz<br />

Rotation geradeaus. Der Ball wird danach durch den Luftwiderstand<br />

kontinuierlich abgebremst. Dann passiert das Entscheidende:<br />

Bei einer bestimmten Geschwindigkeit gehen die<br />

turbulenten Luftverwirbelungen in eine laminare Strömung über.<br />

34<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

Der rotierende Ball bekommt wieder „Griff”. Jetzt prallt auf der<br />

einen Ballseite die von der Drehung mitgerissene Luft auf die<br />

entgegenkommende Luft – es entsteht ein Überdruck. Auf der<br />

anderen Seite fließen beide Luftschichten dagegen parallel – hier<br />

herrscht Unterdruck. Aufgrund dieses „Magnus-Effekts“ kann<br />

der Ball gar nicht mehr anders, als um die Kurve zu fliegen.<br />

Mathematisch jedenfalls. Fast so einfach wie der Zentrifugaleffekt<br />

im <strong>Separator</strong>. Und ähnlich effektiv.<br />

Ballverliebte Stürmer aus Stahl<br />

Dass die Wahrheit auf dem Platz liegt, das wissen aber auch die<br />

Roboterentwickler. Beweis: Vom 14. bis 20.07.08 ist Suzhou,<br />

China, Schauplatz der RoboCup-WM, bei der Fußballroboter aus<br />

Gummi und Stahl um den Titel kämpfen werden. Die erste Roboterfußball-WM<br />

fand bereits 1997 statt. Ein für das Verhältnis<br />

Mensch / Computer übrigens ganz besonderes Jahr. Doch dazu<br />

später mehr. Ursprünglich hatte der maßgebliche Initiator der<br />

RoboCups, der japanische Informatiker Hiroaki Kitano, an einen<br />

Wettstreit gedacht, bei dem sich die Roboter in konkreten<br />

Anwendungen wie Pflege oder Katastrophenhilfe messen sollten.<br />

Kitano erkannte aber, dass es besser war, die grundlegenden<br />

Technologien zuerst in einem Spiel zu entwickeln und sie<br />

dann auf die gewünschten Bereiche zu übertragen. Das Spiel,<br />

das Kitano auswählte, war natürlich Fußball. Es erwies sich<br />

besonders geeignet aufgrund seiner Dynamik, des erforderlichen<br />

LebensArt


uf dem Platz<br />

LebensArt 35<br />

<strong>Separator</strong>’s <strong>Digest</strong> 1 | 2008<br />

LebensArt<br />

Wenn im Juni die Fußballeuropameisterschaft ange-<br />

pfiffen wird, dreht sich die Welt wieder einmal nur noch<br />

um das Eine: Das Runde muss ins Eckige, und zwar ins<br />

gegnerische.<br />

hohen Grads an Kooperation – und nicht zuletzt seiner weltweiten<br />

Popularität. Es ist einfach die ideale Plattform, um die Fortschritte<br />

der Robotik einer breiten Masse zugänglich zu machen.<br />

2050 sollen Roboter die<br />

Fußballweltmeisterschaft gewinnen<br />

Mittlerweile sind bereits mehrere tausend Wissenschaftler in<br />

etwa 35 Ländern von der Idee der stählernen Stürmer infiziert.<br />

Denn sie alle wissen: Roboter, die Fußball spielen können, verfügen<br />

auch über die grundlegenden Fertigkeiten, die etwa bei der<br />

autonomen Steuerung von Produktionsprozessen oder bei der<br />

Montage im Weltraum gefragt sind. Die in der internationalen<br />

RoboCup-Federation organisierten Wissenschaftler verfolgen<br />

aber noch ein viel ehrgeizigeres Ziel – und zwar die Weltherrschaft<br />

in den Stadien. Spätestens 2050 sollen menschenähnliche<br />

Roboter gegen echte Fußballer um die Fußballweltmeisterschaft<br />

spielen und selbstverständlich auch gewinnen. Natürlich nach<br />

den dann gültigen offiziellen FIFA-Regeln. Bis dahin sind allerdings<br />

noch einige Nüsse zu knacken. Zwar sind Dribblings der Fußballroboter<br />

heute ebenso an der Tagesordnung wie Fallrückzieher.<br />

Aber die Maschinen sind noch sehr selbstverliebte Ballartisten,<br />

die Kooperation besteht zurzeit überwiegend darin, sich<br />

nicht gegenseitig im Wege zu stehen. Diese und viele weitere<br />

Herausforderungen müssen die Roboterentwickler auf ihrem<br />

Weg zur WM 2050 zuerst noch lösen. Wir sollten aber die künst-<br />

licheFußballintelligenz trotzdem nicht unterschätzen,<br />

das lehrte uns das bereits<br />

erwähnte Jahr 1997 schmerzlich:<br />

Der Computer Deep Blue<br />

gewann damals eindeutig gegen<br />

den Schachweltmeister Garri<br />

Kasparow. Eine Computermaschine<br />

hat der Krone der<br />

Menschheit also bereits einen<br />

edlen Zacken ausgebrochen.<br />

Aber Fußball hat eben doch<br />

seine eigenen Gesetze. Wir in<br />

Deutschland zitieren da gerne<br />

Gary Lineker, der einmal gesagt<br />

haben soll: „Fußball ist ein Spiel,<br />

bei dem 22 Spieler hinter einem<br />

Ball herjagen und am Ende gewinnt<br />

immer Deutschland.“ In diesem<br />

Sinne: Freuen wir uns auf den Fußball<br />

des Jahre 2008 mit seinen vielen emotionsgeladenen,<br />

weil mathematisch<br />

unberechenbaren Momenten bei der<br />

EM in Österreich und der Schweiz.


4 Wettbewerber – 1 Sieger<br />

Der UCD 536 von <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Umwelttechnik<br />

ist für die Aufbereitung von Klärschlamm<br />

der effizienteste Dekanter mit den günstigsten<br />

Konditionen. Das hat im Herbst 2007 der direkte<br />

Vergleichstest in einer Kläranlage gezeigt, an dem<br />

die vier namhaftesten europäischen Hersteller teilgenommen<br />

haben.<br />

Das mobile Modell aus der <strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong><br />

cdforce-Familie überzeugte nach gezielten<br />

Leistungsvergleichen mit dem Originalschlamm<br />

in den entscheidenden Parametern: Verbrauch<br />

von Flockungsmittel, Trennschärfe und Trocken-<br />

substanz. Und das alles bei unterschiedlichen<br />

Durchsatzleistungen.<br />

Mechanische Trenntechnik<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> Umwelttechnik GmbH<br />

Werner-Habig-Straße 1 · 59302 Oelde · Tel. +49 2522 77-0 · Fax +49 2522 77-2950<br />

umwelttechnik@gea-westfalia.de · www.westfalia-separator.com<br />

9997-1364-000/0408 DE · Gedruckt in Deutschland · Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />

Nachdem anschließend auch noch die Investitions-,<br />

Betriebs- und Wartungskosten des Dekanters<br />

positiv bewertet wurden, stand der Testsieger<br />

für die Betreiber der Anlage endgültig fest, der<br />

<strong>Westfalia</strong> <strong>Separator</strong> UCD 536.<br />

Take the Best – Separate the Rest<br />

4.006

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