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Nr. 41 März 2007 6,50 € H 14450 Nr. 41 März 2007 6,50 € H ... - VPLT

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V.Mportrait<br />

Warum also nach Leek im Norden der Niederlande fahren,<br />

wenn alles schon im Buch steht? Ganz einfach: Wenn man die Geschäftsführer<br />

vor Ort kennen lernt und sie bei der Arbeit beobachtet, kann man<br />

besser nachvollziehen, warum sich die Firma zu einem der Marktführer<br />

in der Herstellung von Aluminiumtraversen entwickeln konnte.<br />

Die Geschichte von Prolyte begann im November 1991, als Inhaber<br />

und Geschäftsführer Fokko Smeding auf die Idee kam, Traversen<br />

herzustellen. „Damals war der Einsatz von Traversen in der Unterhaltungsbranche<br />

relativ neu, und die Nachfrage war größer als das Angebot“<br />

erklärt er. Als Inhaber einer kleinen Vermietung von Ton- und Lichtanlagen<br />

brauchte er Traversen für die Lichtanlagen, also gründete er zusammen<br />

mit zwei Schweißern aus dem Ort einen kleinen Betrieb in einer<br />

ehemaligen Wäscheklammer-Fabrik. Deren Traversen fanden ihren Weg<br />

auf den Markt...<br />

„Nach einigen Jahren stellten wir fest, dass das Wichtigste an Traversen<br />

die Herstellung einer soliden Verbindung der Einzelteile ist.“ sagt<br />

Smeding. „Viele Wettbewerber kämpften mit dem gleichen Problem und<br />

ließen sich unterschiedliche Lösungen einfallen. Wir entwickelten ein<br />

Kopplungssystem und begannen, es im Laufe der Jahre zu perfektionieren.“<br />

Gleichzeitig entwickelte Prolyte ein enges Verhältnis zu seinen Vertriebspartnern.<br />

„Wenn es notwendig war, haben wir geholfen. Und es ist<br />

uns wichtig, dass wir auch in Zukunft weiter so vorgehen, einen engen<br />

Kontakt zum Vertrieb zu pflegen und unsere Partner zu besuchen, um alle<br />

Fragen und Wünsche direkt mit ihnen zu besprechen“.<br />

Zwischen 1993 und 1997 erreichte Prolyte jährliche Wachstumsraten<br />

von 35 Prozent, und die Nachfrage überstieg langsam die Produktion.<br />

Die Notwendigkeit, zu expandieren, führte schließlich zu einigen Innovationen,<br />

die wiederum die Basis für den zukünftigen Erfolg der Firma lieferten.<br />

Dennoch stand man nach dem 11. September 2001 einem großen Problem<br />

gegenüber: “Es wurde ziemlich ruhig in der Branche” sagt Smeding.<br />

„Vorher gab es jedes Jahr Wachstumsraten gegeben, aber plötzlich<br />

schrumpfte unser Gewinn fast auf Null. Als schnell wachsendes Unternehmen<br />

bekommt man leicht ein Cashflow-Problem, wenn die Liquidität<br />

sinkt. Also mussten wir eine Entscheidung treffen, ob wir konsolidieren<br />

oder mehr Geld in den Betrieb investieren wollten. Wir entschieden uns<br />

zur Investition, und nach neun Monaten fing der Markt an, sich wieder<br />

zu erholen. Dies war der Anfang eines Quantensprungs im Wachstum“.<br />

PR- und Marketing-Manager Marina Prak erklärt, dass die damalige<br />

Vorgehensweise auf drei Säulen basierte. „Wir investierten in Marketing,<br />

58 <strong>VPLT</strong>.Magazin.<strong>41</strong><br />

wir investierten in die Ausweitung unserer Produktpalette und wir vergrößerten<br />

unsere Produktionsanlagen. Drei Schritte in einem“.<br />

Aber zurück zur derzeitigen Produktpalette. Zunächst die Traversen:<br />

die sechs Produkte reichen von der dekorativen Traverse bis zum Hochleistungssystem<br />

B100. In Ergänzung dieser Reihe gibt es diverse Eckverbindungen,<br />

Befestigungen, Zubehör und Montage-Hardware, sowie Tower<br />

und Dachsysteme. Es folgen die neu eingeführten Publikumsabsperrungen<br />

und Stage Dex Bühnensystemen. Das Eintreten von Prolyte in<br />

den Bereich des echten Bühnenbaus hat zur Entwicklung von Prolyft-<br />

Motoren und Steuerungsgeräten geführt, sowie dem ProTrac Laststangensystem,<br />

das extra für die Bedürfnisse der modernen Theaterwelt entwickelt<br />

wurde.<br />

Verantwortlich für die Produkte und ihre Entwicklung ist Marc<br />

Hendriks, der die Firmenphilosophie erklärt: „Die Produkttechnik von<br />

Prolyte basiert auf der Entwicklung von multifunktionellen Produkten.<br />

Dafür muss man entweder Produkte herstellen, die unterschiedlich eingesetzt<br />

werden können, oder eine Lösung finden, die für verschiedene Produkte<br />

oder Konfigurationen gilt. In unserer technischen Entwicklung<br />

versuchen wir, sowohl Lösungen zu finden, die auf Standardprodukten<br />

basieren, als auch die Produkte selbst zu standardisieren, damit sie sich<br />

für die Massenproduktion eignen. So haben wir für den Kunden eine Lösung,<br />

die nicht nur kostengünstig ist. Wenn er einmal in eine Standardtraverse<br />

investiert hat, kann er sie problemlos als Basis für eine komplette<br />

Dachkonstruktion verwenden.“<br />

Innovation und Produktentwicklung sind laut Hendriks für Prolyte unabdingbar:<br />

„Wir müssen unseren Wettbewerbern immer voraus sein. Das<br />

ist eine duale Strategie. Prolyte investiert viel in Forschung und Entwikklung,<br />

nicht nur in neue Produkte, sondern auch in neue Technologien<br />

oder Methoden in der Produktion. Das ist für den Benutzer einer einfachen<br />

Traverse zwar nicht immer zu sehen, sollte sich aber in Qualität, Sicherheit<br />

und Langlebigkeit bemerkbarmachen.“<br />

Das Unternehmen beteiligt sich an gemeinschaftlich finanzierten Projekten<br />

im Bereich Materialentwicklung (einige sind Langzeitprojekte)<br />

und hat kürzlich sogar eine Auszeichnung des niederländischen Finanzministeriums<br />

für innovative Projekte erhalten. „Wir entwerfen und entwickeln<br />

unsere Maschinen und Produktionsgeräte noch selbst, wodurch<br />

wir in der Lage sind, sie schnell und verhältnismäßig kostengünstig herzustellen.<br />

Die Fertigung und das Testen von Prototypen findet ebenfalls<br />

innerhalb der Firma statt, was höhere Flexibilität garantiert, als wenn<br />

Forschung und Produktion bestimmter Teile ausgelagert sind.

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