150 Jahre Anästhesie - UniversitätsSpital Zürich
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Lachgas- und Äther-Partys<br />
Programm einer öffentlichen<br />
Lachgas-Demonstration im<br />
Adelphi-Theatre in London,<br />
1824.<br />
In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts<br />
inhalierten zunächst in England und Amerika Studenten<br />
und jugendliche Wissenschaftler narkotische<br />
Gase. Bald schon traten vor allem in den<br />
USA bei Volksbelustigungen und Jahrmärkten<br />
«Zauberer» auf, die vor dem zahlenden Publikum<br />
einzelne Freiwillige euphorisierende Gase einatmen<br />
liessen. Diese öffentlichen Schaustellungen<br />
wurden als «ether frolics» oder «laughing gaz<br />
parties» bezeichnet. Mitunter waren es verbummelte<br />
Studenten, die durchs Land zogen und<br />
ihren Zuschauern Äther oder Stickoxydul verabreichten;<br />
für letzteres bürgte sich damals wegen<br />
des unkontrollierten Kicherns nach erfolgter Einatmung<br />
der Name «Lachgas» ein. Bedenken,<br />
man könnte sich unter Einfluss der narkotischen<br />
Gase unziemlich benehmen, versuchten die<br />
Schausteller auf ihren Plakaten zu zerstreuen:<br />
Man tue nichts, was man nachträglich bereue,<br />
und das Publikum werde durch mehrere starke<br />
«Lachgas-Spass», amerikanische<br />
Karikatur von 1808.<br />
Männer in der ersten Bankreihe vor möglichen<br />
Übergriffen der Berauschten geschützt.<br />
Plakat für eine amerikanische<br />
Lachgas-Schaustellung von 1845.<br />
Nur ausgewählte Personen durften<br />
das Gas inhalieren, denn es<br />
sollte sich ja um eine nette Unterhaltung<br />
(«a genteel affair») handeln.<br />
11<br />
«Das Leben leichtgemacht». Karikatur<br />
auf die Verwendung von<br />
Lachgas zur Verbesserung der<br />
weiblichen Laune, um 1830.<br />
Angeheiterte deutsche Studenten<br />
während einer «Äther-Party» von<br />
1847.