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Schlussbericht Büro BASS - FMH

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3 Definition, Aufgaben, Nutzen und Grenzen medizinischer Register<br />

Dreyer vorgelegten «Good Practice Strategien», lässt sich zusammenfassen, dass ein Nutzen von Registern<br />

nur dann erzielt werden kann, wenn die Datenerhebung einheitlich, möglichst umfassend (flächende-<br />

ckend) und über eine längere Zeitdauer erfolgt. Damit zeigt sich, dass eine wesentliche Grenze von Regis-<br />

tern auch deren eigene Qualität darstellt, welche wiederum wesentlich von den Ressourcen abhängt, die<br />

zur Verfügung gestellt werden (können). Tabelle 1 fasst die verschiedenen Aspekte zusammen. Dabei ist<br />

zu beachten, dass diese je nach Ziel und Anwendungsgebiet und Ausgestaltung unterschiedlich zutreffen<br />

bzw. nicht relevant sind:<br />

Tabelle 1: Aufgaben, Nutzen und Grenzen von medizinischen Registern<br />

Aufgaben<br />

■ Informationsgewinnung<br />

■ Schaffung von Transparenz<br />

■ Beitrag zur Qualitätssicherung bzw. Qualitätssteigerung in der Gesundheitsversorgung<br />

■ Evaluation der Eignung eines medizinischen Verfahrens im realen Einsatz<br />

Nutzen<br />

■ Strukturierung und Nutzung von laufend anfallenden (elektronischen) Daten im medizinischen Alltag<br />

hinsichtlich spezifischer Fragestellungen<br />

■ Breitere Abdeckung als bei klinischen Studien üblich (höhere externe Validität)<br />

■ Ergänzung des Wissens aus (RCT-) Studien<br />

■ Generierung neuer Erkenntnisse (z.B. Entdeckung seltener Nebenwirkungen; Beschreibung natürli-<br />

cher Krankheitsverläufe und deren Veränderungen)<br />

■ Beurteilung von Versorgungssystemen (Register, die Daten über die gesamte Behandlungskette ent-<br />

halten), Einbezug struktureller, prozessorientierter und ergebnisorientierter Aspekte der medizinischen<br />

Versorgung<br />

■ Bereitstellung von Daten, mit denen die klinische Wirksamkeit (oder Kosteneffizienz) von medizini-<br />

schen Behandlungen unter realen Bedingungen überprüft werden kann; Messung von Behandlungs-<br />

qualität, Methodenvergleiche<br />

Grenzen<br />

■ Ungenügende Flächendeckung bzw. Beteiligung der Leistungserbringer<br />

■ Mangelnde Vollständigkeit und Einheitlichkeit der Datenerfassung<br />

■ Datenschutzaspekte<br />

■ Eingeschränkte Weitergabe von Daten für versorgungs- und gesundheitspolitische Ansprüche<br />

■ Teilweise komplexe Auswertungsszenarien<br />

■ Für die Beurteilung der Qualität der Evidenz aus Registerergebnissen existiert keine anerkannte Me-<br />

thodik<br />

■ Hoher Aufwand für Aufbau und Unterhalt, Führung der Register (personell, finanziell)<br />

Quellen: Mathis und Wild (2008), Gliklich und Dreyer (2007), BAG (2011). Ergänzungen, Darstellung: <strong>BASS</strong>.<br />

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