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Bachelor- & Master-Abschlüsse Semester - itchy feet

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en der Studenten übernommen werden. An-<br />

dere, so wie ich, nehmen ein Urlaubssemester<br />

und schreiben sich individuell ein. Das bedeutet,<br />

dass wir die vollen Gebühren zahlen. Wenn man<br />

kein Stipendium bekommt, ist das recht teuer,<br />

aber man kann dies durch die geringen Lebens-<br />

haltungskosten ausgleichen. So liegen die Ge-<br />

bühren für ein <strong>Semester</strong> bei knapp 800,- €, die<br />

Miete im Studentenwohnheim beträgt dafür nur<br />

30,- € und man kann sich für zwei Euro pro Mahl-<br />

zeit satt essen. Das Studentenwohnheim ist bei<br />

den meisten europäischen Studierenden aller-<br />

dings nicht besonders beliebt, da es strenge Re-<br />

geln und nur zwei Badezimmer pro Etage gibt.<br />

Dafür lernt man im Fernsehraum und in der Cafe-<br />

teria natürlich am schnellsten Leute kennen.<br />

Bevor man hierher kommt, sollte man sich über-<br />

legen, welche Art von Erfahrungen man machen<br />

will. Ob man zum Beispiel schon scheinfrei ist<br />

und mehr wegen der Sprache, des Spaßes oder<br />

der Kultur herkommt oder ob man tatsächlich<br />

Stoff mitnehmen will, entscheidet anfangs über<br />

den Stundenplan. Im Nachhinein stelle ich fest,<br />

dass ich sehr viel mehr hätte lernen können,<br />

wenn ich mir vorher einen konkreten Plan ge-<br />

macht hätte. Die Qualität der Vorlesungen und<br />

Seminare ist leider nicht immer so gut wie in<br />

Deutschland, sodass man sich bemühen muss,<br />

wenn man etwas lernen und nicht nur von der<br />

Tafel abschreiben und auswendig lernen will.<br />

Andererseits nehmen sich die Dozenten in ihren<br />

Sprechstunden viel Zeit, wenn sie merken, dass<br />

man tatsächlich interessiert ist. Das Fach „Inde-<br />

pendent Studies” ermöglicht die individuelle Be-<br />

treuung durch eine Lehrkraft bei einem selbst<br />

gewählten Projekt. So konnte ich mit einem mus-<br />

limischen Yale-Doktoranden über das Verhält-<br />

nis von Islam und Demokratie diskutieren und<br />

habe dabei vermutlich mehr gelernt, als ich es<br />

in Deutschland jemals hätte können. Wenn man<br />

von Büchern und Theorien genug hat, muss man<br />

sich nicht faul an den Strand legen. So haben<br />

wir gleich die ersten paar Wochen mit Tanz-<br />

proben verbracht und bei einer Univeranstaltung<br />

dem König und der Königin einen traditionellen<br />

malaiischen Tanz vorgeführt. Andere machten<br />

lieber beim Tauchclub mit oder fuhren mit der<br />

Astronomiegruppe zum Sternegucken an den<br />

Strand. Wenn man Initiative zeigt und herum-<br />

fragt, bietet die Uni viel. Die Verständigung ist<br />

dabei fast nie ein Problem, da der Großteil der<br />

Leute sehr gut Englisch spricht. Die Organisation<br />

ist zwar oft anstrengend und chaotisch, aber<br />

letztendlich klappt eben doch das meiste. Man<br />

ist hier nicht so perfektionistisch. Liebhaber<br />

von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sollten<br />

wohl lieber nicht in einem Land wie diesem<br />

studieren. Man braucht in Malaysia viel Geduld.<br />

Die Einheimischen nennen ihr Zeitkonzept<br />

„Gummizeit.“ Zeit ist hier flexibel und dehnbar.<br />

Fünf Minuten können eine halbe Stunde werden<br />

und „morgen“ bedeutet niemals der nächste<br />

Tag, sondern irgendwann in naher Zukunft. Die<br />

meisten ausländischen Studierenden erleben<br />

zwischendurch frustrierende Momente. Vier<br />

Wochen nach <strong>Semester</strong>beginn fühlte ich mich<br />

danach, einfach alles hinzuschmeißen und lieber<br />

irgendwo ein Praktikum zu machen, blieb dann<br />

aber, um dem Ganzen noch eine Chance zu geben.<br />

Ich denke, nur wenn man eingrenzen kann<br />

wonach man sucht, kann man die Initiative ent-<br />

wickeln und alles selbst ein bisschen steuern.<br />

Will ich meine Zeit mit Einheimischen oder ge-<br />

nerell mit internationalen Studierenden verbrin-<br />

gen? Will ich die Wochenenden zum Reisen<br />

nutzen und die Region erkunden oder will ich zu<br />

Hause bleiben und den Unialltag erleben? Will<br />

ich meine Zeit mit Recherche und Hausarbeiten<br />

verbringen oder lieber nur die Mindestanforde-<br />

rungen erfüllen und stattdessen ins Theater ge-<br />

hen und reisen und alles im nächsten <strong>Semester</strong><br />

zu Hause nachholen? Dafür hilft es, sich mit an-<br />

deren auszutauschen, die schon ein Auslands-<br />

semester hinter sich haben. Natürlich kann man<br />

auch einfach losfahren und sich überraschen<br />

lassen, falls man dafür flexibel und tolerant ge-<br />

nug ist. Wenn man nicht alles bis ins Letzte plant,<br />

bleibt Platz für Wendungen und Überraschun-<br />

gen. Nun packe ich schon langsam meine Sa-<br />

chen zusammen und bin etwas traurig über den<br />

nahenden Abschied. Ich werde das Essen und<br />

die bunte ethnische Mischung auf Malaysias<br />

Straßen vermissen. Der morgendliche Gebets-<br />

ruf vom Minarett wird mir ebenfalls fehlen. Ich<br />

freue mich aber auch schon darauf, an Deutsch-<br />

land Seiten zu entdecken, denen ich bisher nicht<br />

viel Beachtung geschenkt habe. So werde ich<br />

die Zuverlässigkeit zu schätzen wissen und öfter<br />

mal bei dem türkischen Restaurant um die Ecke<br />

reinschauen. Denn schließlich haben wir auch in<br />

Deutschland unsere spannenden Minderheiten,<br />

von denen wir interkulturell profitieren können.<br />

Das Wichtigste beim Auslandsaufenthalt scheint<br />

mir zu sein, seinen Blick zu ändern: den Blick auf<br />

die Welt und das eigene Leben. Und das kann<br />

man natürlich umso besser, je weiter man sich<br />

von seinem gewohnten Leben entfernt.<br />

Wieder zurück in Berlin: Ich esse morgens noch<br />

immer Reis mit Chilisauce und spare, damit ich<br />

möglichst bald wieder nach Malaysia oder Indo-<br />

nesien kann.<br />

Saskia Louise Schaefer, 23, ist Studentin der<br />

Südostasienstudien, Politikwissenschaft und<br />

Germanistik in Berlin.<br />

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Studium – 39

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