30.12.2012 Aufrufe

Bachelor- & Master-Abschlüsse Semester - itchy feet

Bachelor- & Master-Abschlüsse Semester - itchy feet

Bachelor- & Master-Abschlüsse Semester - itchy feet

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

58 – Jobs & Praktika<br />

fester Bestandteil. Mehrmals am Tag wird ge-<br />

betet und über Lautsprecher, die in jedem Zimmer<br />

angebracht sind, wird daran erinnert. Freitags<br />

ist es den Männern vorbehalten, in eine nahe<br />

gelegene Moschee zu gehen und dort eine<br />

Stunde zu beten. Ansonsten ist die Atmosphäre<br />

ähnlich der in deutschen Büros. Am Mittag<br />

geht man oftmals in umliegende Lokale oder<br />

Imbissbuden und auch die Arbeitszeit von 8 bis<br />

16 Uhr ist mit unserer vergleichbar. Letztendlich<br />

wurde ich herzlich aufgenommen und aktiv in<br />

das Arbeitsleben integriert.<br />

Das zweite Praktikum führte mich für den Zeit-<br />

raum von einem Monat an die Swiss German<br />

University, die sich etwas außerhalb der Haupt-<br />

stadt befindet. Es ist eine sehr modern einge-<br />

richtete Universität mit Wireless Lan und einer<br />

insgesamt sehr guten Ausstattung. Studenten<br />

lernen neben den eigentlichen Studieninhalten<br />

vor allen Dingen Fremdsprachen. So konnte ich<br />

mit den meisten Studenten, mit denen ich zu-<br />

sammen in einem Studentenwohnheim gelebt<br />

habe, Deutsch reden und oft genug über eine<br />

nahezu perfekte Aussprache staunen. Diejeni-<br />

gen, die an dieser Universität studieren dürfen,<br />

kommen aus der Oberschicht Indonesiens. Sie<br />

haben ihr eigenes Auto, gehen jeden Abend es-<br />

sen und sind insgesamt gesehen besser situiert<br />

als viele deutsche Studenten. Während des<br />

Praktikums bestand meine Aufgabe darin, eine<br />

bereits eingesetzte Software, die für die Ver-<br />

waltung aller Kontaktdaten der Universität<br />

genutzt wird, zu optimieren. Dazu wurden zu-<br />

nächst die Mitarbeiter nach ihren Wünschen<br />

befragt, die mit dieser Software arbeiten. Im<br />

Anschluss konnte für jeden eine eigene Struk-<br />

tur mit den für ihn relevanten Daten erstellt<br />

werden. Die Aufgabe war innerhalb der vier<br />

Wochen sehr gut zu bewältigen. Besonders ge-<br />

fallen hat mir die selbstständige Arbeitsweise.<br />

Zum Schluss möchte ich noch ein paar Eindrü-<br />

cke und Empfehlungen zum Essen und dem Rei-<br />

sen weitergeben. Die Esskultur an sich war<br />

anfangs ungewöhnlich, aber eine Erfahrung<br />

wert. Es gibt viel Fisch, Hühnchen, Rind, Reis<br />

und Nudeln – natürlich alles sehr sehr scharf.<br />

Auf Schwein wird aus religiösen Gründen ver-<br />

zichtet. Wem das Angebot nicht reicht, der fin-<br />

det in den riesigen Einkaufszentren bestimmt<br />

das passende Essen. Da gliedert sich ein west-<br />

licher Essensstand an den nächsten, sodass<br />

man nicht verhungern muss. Während der<br />

Ramadan Zeit, in der Muslime vier Wochen<br />

lang von morgens bis abends nichts essen und<br />

trinken dürfen, werden die Fenster einschlägi-<br />

ger amerikanischer Ketten zugehängt, sodass<br />

niemand beim Fasten gestört wird. Auch sonst<br />

ist während der Ramadan Zeit nicht viel los,<br />

außer dass Restaurants und Imbisse mit be-<br />

sonders günstigen Angeboten locken und alle<br />

Malls wie leergefegt sind. Viel gearbeitet wird<br />

in diesen Wochen nicht, da man nur nachts es-<br />

sen und trinken darf. Nach dieser Zeit wird<br />

drei Tage lang gefeiert und gegessen was rein<br />

passt. Und im nächsten Jahr auf ein Neues.<br />

Die letzten vier Wochen meines Aufenthaltes<br />

habe ich für Reisen genutzt, um Indonesien von<br />

all seinen zahlreichen Seiten kennen zu ler-<br />

nen. Indonesien hat außerhalb der oft etwas<br />

verdreckten Städte eine wunderschöne Land-<br />

schaft zu bieten. So empfiehlt es sich, mit dem<br />

Zug von Jakarta nach Bandung zu reisen und<br />

die unzähligen Reisplantagen zu bewundern.<br />

Die Reisekosten an sich sind sehr günstig.<br />

Ein unbedingtes Muss sind auch die Thousand<br />

Islands. Hierbei handelt es sich um viele kleine<br />

Inseln vor der Küste, die ein wenig das „Para-<br />

dies-Feeling“ vermitteln – leere Strände,<br />

klares Wasser und einfach Seele baumeln las-<br />

sen. Tja, und dann gibt es ja auch noch Bali.<br />

Wer möchte nicht als Student auf Bali schnor-<br />

cheln gehen? Man muss sich übrigens bewusst<br />

sein, dass man mit seinem westlichen Aussehen<br />

immer und überall auffällt. Nicht selten kam<br />

es vor, dass ich angesprochen wurde, um ein<br />

Foto machen zu lassen. Das kommt jedoch nur<br />

in den weniger touristischen Gegenden vor. In-<br />

donesier verbinden wohl mit einer hellen Haut<br />

auch einen entsprechenden Reichtum. In der<br />

Werbung werden sogar Produkte angepriesen,<br />

die anstatt zu bräunen, die Haut aufhellen, was<br />

bei indonesischen Mädchen sehr beliebt ist.<br />

Alles in allem ist Indonesien ein interessantes<br />

Land und bietet viele Gegensätze zu Europa.<br />

Die gemachten Erfahrungen möchte ich nicht<br />

missen und würde mich wieder für Indonesien<br />

entscheiden.<br />

Yvonne Leifer, 26 Jahre alt, hat gerade den<br />

<strong>Master</strong>studiengang eBusiness an der<br />

TU Cottbus begonnen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!