Download PDF - AIT Austrian Institute of Technology
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gestellt“, ist Abermann überzeugt, dass Lösungsansätze<br />
aus der Nanotechnologie die Solarzellenproduktion<br />
in Zukunft revolutionieren werden.<br />
PHOTOVOLTAIK DER DRITTEN GENERATION<br />
Dünnschichtsolarzellen gelten als zukunftsträchtige<br />
Technologie für die gebäudeintegrierte Photovoltaik,<br />
da sie großflächig und in unterschiedlichen<br />
Geometrien hergestellt werden können. Im Projekt<br />
SOLO-PV (Solution-based Low-cost PhotoVoltaics)<br />
forscht das <strong>AIT</strong> zusammen mit einem Schweizer<br />
Speziallabor und dem österreichischen Unternehmen<br />
EVG an einem neuen Herstellungsprozess für<br />
die schlanken Zellen. Da die in heutigen CIGS-Zellen<br />
verwendeten Hightech-Metalle Indium und Gallium<br />
in der Elektronikindustrie heiß begehrt und<br />
dementsprechend knapp und teuer sind, werden<br />
die Entwicklungen mit einem alternativen Absorbermaterial<br />
durchgeführt. „Kupfer-Zink-Zinn-Sulfid<br />
ist ein sehr vielversprechender Kandidat, weil es<br />
aus ungiftigen und reichlich in der Erdkruste vorkommenden<br />
Materialien besteht“, so Abermann.<br />
Der Kern des Herstellungsprozesses besteht darin,<br />
dass der Absorber und auch alle anderen<br />
Schichten der Solarzelle in Flüssigkeit gelöst und<br />
mittels chemischer Sprühpyrolyse bzw. elektrochemischer<br />
Abscheidung auf flexible Materialfolien<br />
aufgebracht werden. Dieser lösungsbasierte Ansatz<br />
ist optimal für großflächige Verfahren geeignet,<br />
da sich Solarzellen damit schnell und kostengüns -<br />
tig in meterlangen Bahnen herstellen lassen.<br />
SOLARDACH VON DER ROLLE<br />
Ein solcher „Roll-to-Roll (R2R)“-Prozess steht auch<br />
im Mittelpunkt des Projekts Flexible PV-Systeme, in<br />
dem flexible organische und CIGS-Dünnschichtsolarzellen<br />
(bestehend aus Kupfer-Indium-Gallium-<br />
Diselenid) zwischen Hochbarrierematerialien des<br />
österreichischen PV-Komponentenherstellers Isovoltaic<br />
verkapselt und auch gleich mit einer Dachbahn<br />
verbunden werden.<br />
Alle Vormaterialien – Solarzellen, Einkapselungsund<br />
Barrierematerialien sowie die Dachbahn – liegen<br />
in Rollenform vor und werden in einem kontinuierlichen<br />
R2R-Prozess zu einem großflächigen<br />
gerollten Modul verarbeitet, das vor Ort am Dach<br />
verschweißt werden kann.<br />
Die ExpertInnen des <strong>AIT</strong> unterstützen die Pro -<br />
zess entwicklung durch Mitarbeit an der Konzeption<br />
sowie umfassende Leistungs- und Alterungstests<br />
an den Modulen im Dünnschichtlabor. Ergänzend<br />
dazu wird ein Monitoringkonzept erarbeitet,<br />
um die Leistungsfähigkeit der in<br />
Österreich, der Schweiz und Spanien geplanten<br />
Demoanlagen unter mittel- und südeuropäischen<br />
Klimabedingungen zu untersuchen.<br />
Angesichts der Tatsache, dass jährlich europaweit<br />
rund 100 km² Dachmembran auf Industriedächern<br />
verlegt werden, könnte das Photovoltaikdach von<br />
der Rolle einen besonders wichtigen Beitrag zur industriellen<br />
Energieversorgung leisten.<br />
ENERGY 11<br />
Automatische Klassi -<br />
fizierung defekter Zellen<br />
in einem Photovoltaikmodul<br />
mittels Infrarot aufnahme