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kungen und hat im Jahr 2009 ein eigenes Institut für<br />
Gesundheit und Innovation gegründet. Wichtig ist<br />
vor allem, gefährdete Personen und Typ-2-DiabetikerInnen<br />
in einer frühen Phase zu überzeugen, ihren<br />
Lebenswandel zu ändern. Besonders richtige<br />
Ernährung und Bewegung können den Krankheitsverlauf<br />
sehr positiv beeinflussen. Vielen PatientInnen<br />
ist meist zu wenig bewusst, welch gravierende<br />
Folgeschäden nicht richtig behandelter Diabetes<br />
hervorrufen kann. Durch verstärkte Ablagerungen<br />
im Blutkreislaufsystem sind selbst lebensbedrohliche<br />
Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall<br />
oder ein Nierenversagen möglich. Es kann auch zur<br />
Erblindung oder dem Absterben von Gliedmaßen<br />
kommen. Die St<strong>of</strong>fwechselkrankheit Diabetes hat<br />
Auswirkungen auf den ganzen Organismus.<br />
GESUNDHEITSDIALOG MIT PATIENTiNNEN<br />
Um früh in die Präventionskette eingreifen zu können<br />
und DiabetikerInnen dabei zu helfen, ihren Lebensstil<br />
positiv zu verändern, hat die VAEB den Gesundheitsdialog<br />
Diabetes ins Leben gerufen. Intensive<br />
und regelmäßige ärztliche Betreuung soll das<br />
Risiko für Folgeschäden reduzieren bzw. deren<br />
Entstehung verzögern.<br />
Um DiabetikerInnen den richtigen Umgang mit ihrer<br />
Krankheit zu zeigen, wurde bislang besonders<br />
auf Kuraufenthalte im speziell dafür eingerichteten<br />
Gesundheitszentrum Breitenstein sowie auf regelmäßige<br />
Arztbesuche gesetzt. Die dreiwöchigen Kuren<br />
mit zahlreichen Behandlungen und Aktivitätseinheiten<br />
zeigten durchaus eine positive Wirkung<br />
auf den Gesundheitszustand, doch nach der Kur<br />
nimmt mit der Zeit die Motivation der PatientInnen<br />
wieder ab, „gesund“ zu leben. Der positive „Kureffekt“<br />
verflog bei vielen einige Monate nach der Kur.<br />
Wenn nach zwei, drei Jahren – aufgrund verschlechterter<br />
Werte – wieder eine Kur anstand,<br />
wiederholte sich dieser Ablauf aufs Neue. Um eine<br />
nachhaltige Verbesserung des Gesundheitszustandes<br />
zu erreichen, galt es, diesen kontraproduktiven<br />
Zyklus zu durchbrechen,.<br />
In enger mehrjähriger Zusammenarbeit mit FachärztInnen<br />
und Stakeholdern aus dem Gesundheitsbereich<br />
wurde eine nach modernsten medizinischen<br />
Gesichtspunkten konzipierte Telemonitoring-Lösung<br />
realisiert. Denn für einen nachhaltigen<br />
Gesundheitseffekt ist bei chronischen Krankheiten<br />
eine kontinuierliche ärztliche Betreuung wichtig,<br />
die noch dazu stark motivierend wirkt. „Wir haben<br />
deshalb das elektronische DiabetikerInnentagebuch<br />
DIABMEMORY entwickelt“, erklärt Peter<br />
Kastner, Senior Engineer für Information Management<br />
& eHealth im <strong>AIT</strong> Safety & Security Department.<br />
Damit können die DiabetikerInnen selbst täglich<br />
ihre Gesundheitsparameter wie Blutzucker,<br />
Blutdruck, Gewicht und Wohlbefinden auf sehr einfache<br />
Art erfassen. Über die Eingabe via Internet<br />
und mobiler Endgeräte wie z. B. Smartphones können<br />
Blutdruck- oder Blutzuckermesswerte in eine<br />
zentrale Datenbank über eine sichere Internetverbindung<br />
übertragen werden. Damit sind auch die<br />
behandelnden ÄrztInnen laufend über den Gesundheitszustandes<br />
ihrer PatientInnen informiert und<br />
können bei bedenklichen Entwicklungen – etwa<br />
starke Gewichtszunahme oder zu hohe Blutzucker-<br />
werte – rasch eingreifen bzw. bei günstigen Entwicklungen<br />
mit Bemerkungen wie „Sie sind auf<br />
dem richtigen Weg“ motivierend einwirken. Die Idee<br />
hinter dem eHealth-Service DIABMEMORY ist also,<br />
einen echten Dialog herzustellen. Die Betr<strong>of</strong>fenen<br />
rücken in den Mittelpunkt. Gerade der Einsatz moderner<br />
Telemedizin-Technologie und die Anwendung<br />
von Präventionskonzepten bewirken einen<br />
nachhaltigen Einfluss auf die Autonomie und Gesundheit<br />
der PatientInnen. Eine wichtige Voraussetzung<br />
ist aber, dass das System wirklich angenommen<br />
wird. Deshalb haben die <strong>AIT</strong>-ExpertInnen<br />
besonders viel Wert auf eine möglichst einfache<br />
Handhabung gelegt.<br />
HÖHERE LEBENSQUALITÄT, GERINGERE KOSTEN<br />
Dass chronische Krankheiten aufgrund der Altersentwicklung<br />
ständig zunehmen, ist schon lange bekannt.<br />
Umso wichtiger ist es, Systeme zu entwi -<br />
ckeln, die eine wirksame Prävention und eine effiziente<br />
Unterstützung der laufenden Behandlung bei<br />
niedrigen Kosten ermöglichen. Die neue Form des<br />
Telemonitorings unterstützt die Kommunikation<br />
zwischen DiabetikerInnen und ÄrztInnen. In Summe<br />
wird also der Gesundheitszustand stark gefördert,<br />
während auf lange Sicht eine Verringerung der Be-<br />
SAFETY & SECURITY 15<br />
Mittels „DIABMEMORY“ können DiabetikerInnen<br />
täglich ihre Gesundheitsparameter wie Blutzucker,<br />
Blutdruck, Gewicht und Wohlbefinden auf sehr<br />
einfache Art selbst erfassen.