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20 MOBILITY<br />
Ziel der Infrastrukturbetreiber<br />
ist es, durch neue<br />
Entwicklungen von Schallschutzwänden<br />
maximale<br />
Effizienz bei geringerer<br />
Bauhöhe und damit reduziertem<br />
Materialeinsatz zu<br />
erzielen.<br />
timiertes Bemessungsverfahren zur wirtschaftlichen<br />
und sicheren Planung von Lärmschutzwänden.<br />
Ein Prognosemodell soll in weiterer Folge das<br />
Langzeitverhalten aus strukturdynamischer Sicht<br />
vorhersagen und so die Infrastrukturbetreiber im<br />
Life Cycle Management unterstützen.<br />
ERSCHÜTTERUNGEN IM MODELL<br />
In einem ersten Schritt führte das Team Eigenfrequenzmessungen<br />
an Lärmschutzwänden durch<br />
und erstellte daraus ein Computermodell des Gesamtsystems<br />
inklusive Steher, Fundierung und<br />
Wandkassetten. Dieses Modell wurde in der Folge<br />
mit Messdaten von Zugvorbeifahrten in Form eines<br />
HERBERT FRIEDL ///<br />
Engineer, Transportation<br />
Infrastructure Techno -<br />
logies<br />
„Im Projekt ‚Opti LSW’ entwickeln<br />
wir ein optimiertes<br />
Bemessungsverfahren zur<br />
wirtschaftlichen und sicheren<br />
Planung von Lärmschutzwänden.“<br />
Lastbilds gekoppelt, um die Auswirkungen der aerodynamischen<br />
Belastungen auf die Lärmschutzwand<br />
am Computer zu simulieren. Ergänzende<br />
Dauerschwingversuche gaben darüber hinaus Aufschluss<br />
über die Ermüdungsfestigkeit bei dauerndem<br />
Lastwechsel, sodass nun auch das Langzeitverhalten<br />
in die Simulation einfließen kann. Durch<br />
den ständigen Abgleich zwischen Messung und Si-<br />
mulation, dem sogenannten „Model Updating“,<br />
wird das Prognosemodell so weit optimiert, dass es<br />
eine realistische Abschätzung der Restlebensdauer<br />
bestehender Wände erlaubt.<br />
MIT 330 KM/H DURCHS TULLNER FELD<br />
Die Feuerprobe für das Bemessungsverfahren und<br />
das Prognosemodell erfolgt im Sommer an der<br />
neuen Hochleistungsstrecke Wien-St. Pölten. Vor<br />
der Inbetriebnahme des 44 km langen Teilstücks,<br />
das ab Dezember die Fahrzeit zwischen den beiden<br />
Städten auf 25 Minuten reduzieren wird, stellt die<br />
ÖBB die Strecke rund zwei Monate lang für umfangreiche<br />
Messkampagnen zur Verfügung. „Diese<br />
Innovationsmessfahrten geben uns die einzigartige<br />
Möglichkeit, unsere strukturdynamischen Modelle<br />
anhand von realen Zugvorbeifahrten zu überprüfen<br />
und die Simulationsergebnisse zu bestätigen“, so<br />
Friedl. Railjetfahrten bis 250 km/h stehen auf dem<br />
Programm, und auch ein ICE wird mit Geschwindigkeiten<br />
bis 330 km/h über die Strecke brausen. „Damit<br />
können wir über den Regelverkehr hinaus sicherstellen,<br />
dass wir mit unseren Modellen auch<br />
für die Zukunft gerüstet sind“, ist der Experte zuversichtlich,<br />
dass das erarbeitete Know-how die Stellung<br />
Österreichs als Vorreiter in puncto Lärmschutz<br />
sowohl in der wissenschaftlichen Forschung als<br />
auch in der wirtschaftlichen Umsetzung weiter fes -<br />
tigen wird. ///<br />
Weitere Infos: Mobility Department,<br />
Claudia Hable, Tel.: +43 505 50-6322,<br />
E-Mail: claudia.hable@ait.ac.at,<br />
Web: www.ait.ac.at/mobility<br />
FOTOS: Krischanz & Zeiller, <strong>AIT</strong> <strong>Austrian</strong> <strong>Institute</strong> <strong>of</strong> <strong>Technology</strong>, ÖBB, Photodisc