Download PDF - AIT Austrian Institute of Technology
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Wie durchlässig ist Ihr System? Funktioniert der<br />
Wechsel zwischen Universitäten, außeruniversitären<br />
Forschungsstätten und der Industrie?<br />
Knoll: Darauf haben wir bei unserem Karrieremodell<br />
großen Wert gelegt – nämlich dem „Andocken<br />
an die Außenwelt“. Es ist nach allen Richtungen hin<br />
<strong>of</strong>fen. Wir haben zahlreiche Beispiele dafür, dass<br />
Kolleginnen und Kollegen den Ruf aus der Akademia<br />
erhielten, und noch mehr natürlich, die in die<br />
Industrie gewechselt sind – und wieder retour. Es ist<br />
ein prosperierendes, lebendiges System, das unser<br />
Wissensnetzwerk ständig weiter ausbaut. Diese<br />
Durchlässigkeit ist eine unserer tragenden Säulen.<br />
Plimon: Durch die intensive Zusammenarbeit mit<br />
unseren Forschungspartnern aus der Industrie<br />
sind die Skills unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
natürlich stets gut sichtbar. Daraus ergibt<br />
sich fast zwangsläufig ein reger Austausch an qualifiziertem<br />
Personal. Wir betrachten dies als Partnerprogramm<br />
und als Teil unserer Rolle am heimischen<br />
Innovationssektor.<br />
Ist das <strong>AIT</strong>-Karrieremodell mit jenen internationaler<br />
Forschungsstätten vergleichbar?<br />
Knoll: Viele Geschäftsführer europäischer Forschungsstätten<br />
haben uns zu unserem Karrieremodell<br />
gratuliert, da es in dieser Struktur bzw. Ausformulierung<br />
den heutigen Bedarf an Manpower in der Forschung<br />
sehr gut widerspiegelt. In seiner Basis setzt<br />
unsere Struktur aber auf internationale Standards auf<br />
– ein Senior Scientist soll bei uns beispielsweise ein<br />
vergleichbares Anforderungspr<strong>of</strong>il wie bei Helmholtz<br />
in Deutschland oder beim MIT in den USA haben.<br />
Wie hoch ist der Anteil Ihres internationalen Personals<br />
– quer durch alle Beschäftigungsgruppen? Wie<br />
hoch ist Ihr Frauenanteil?<br />
Welzig: Der Anteil an internationalen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern liegt bei rund 20 Prozent. Quer<br />
durch den Beschäftigtenstand haben wir rund 40<br />
Prozent weibliches Personal – aus österreichischer<br />
Sicht ein überdurchschnittlich hoher Wert, obwohl<br />
wir keine konkrete Frauenquote definiert haben.<br />
Wie sieht es bei Ihnen mit Spin-<strong>of</strong>fs aus?<br />
Plimon: Spin-<strong>of</strong>fs sind ein wichtiger Bestandteil<br />
unseres Business-Modells – werden also von uns<br />
unterstützt. Wir beteiligen uns bei derartigen Firmenausgründungen<br />
jedoch stets als Minderheitspartner,<br />
um das neue Unternehmen in seinem<br />
Handlungsfreiraum nicht einzuschränken. Denn es<br />
braucht seine Flexibilität, um wachsen zu können.<br />
Sind diese also in Ihrer Bilanz bereits als Einnahmequellen<br />
sichtbar?<br />
Plimon: Ja – in der Zwischenzeit haben wir auch<br />
schon monetär einen positiven Saldo. Es ist ein<br />
schönes Investment, dem man beim Wachsen zusehen<br />
kann. Der eigentliche, zusätzliche, nicht direkt<br />
quantifizierbare Mehrwert ist aber für uns,<br />
dass sie <strong>of</strong>t jene Dienstleistungsthemen besetzen,<br />
die bei uns nicht ins Forschungsportfolio passen.<br />
Damit sind sie in unserem Netzwerk natürlich stets<br />
die bevorzugten Kooperationspartner. ///<br />
KARRIEREWEGE 09<br />
Tomorrow Today im Gespräch mit dem künftigen <strong>AIT</strong>-Mitarbeiter Martin<br />
Weber, der vom renommierten Biotechnologieunternehmen QIAGEN<br />
(Hilden/D) in das <strong>AIT</strong> Health & Environment Department wechselt.<br />
Herr Weber, Sie haben bei einem internationalen Top-<br />
Unternehmen gearbeitet. Was war der ausschlaggebende<br />
Punkt jetzt zum <strong>AIT</strong> zu wechseln?<br />
n Mein neues Team im Geschäftsfeld Molekulare Diagnostik<br />
am <strong>AIT</strong> ist hochmotiviert, wissenschaftlich bes -<br />
tens qualifiziert und ideal interdisziplinär aufgestellt.<br />
Dies und die sehr gute internationale Positionierung des<br />
<strong>AIT</strong> insgesamt im Bereich der angewandten Forschung in Europa, sehe ich<br />
als optimale Basis um mittelfristig Break-Through-Innovationen in einem für<br />
Österreich und Europa zentralen Zukunftsfeld gestalten zu können.<br />
Inwieweit kannten Sie bereits das Team um Michaela Fritz? Haben Sie mit<br />
dem Health-Department schon zusammengearbeitet?<br />
n Das Team um Michaela Fritz habe ich erst Ende letzten Jahres bei meinen<br />
Besuchen in Wien kennengelernt. Ich war gleich beeindruckt von der klaren<br />
strategischen Positionierung, dem hohen Kompetenzniveau und der großen<br />
persönlichen Offenheit in der Abteilung Health & Environment.<br />
Was erwarten Sie sich von Ihrem neuen Aufgabengebiet?<br />
n Die Molekulare Diagnostik durchläuft gerade eine sehr rasante Entwicklung.<br />
Denken Sie nur an all die Möglichkeiten, die sich zum Beispiel durch die personalisierte<br />
Medizin sowie durch neue sensitivere Methoden oder durch neue Bio-<br />
Marker zur Früherkennung von alternsabhängigen Krankheiten, wie etwa<br />
Krebs, ergeben. Ich glaube, dass wir hier mit unserer Arbeit einen für die gesamte<br />
Gesellschaft inhaltlich wertvollen Beitrag leisten, indem wir neue Technologien<br />
zur Erkennung von Krankheiten erforschen und zusammen mit Indus -<br />
triepartnern vermarkten, durch die eine rechtzeitige und gezielte Therapie dieser<br />
Krankheiten letztlich erst möglich wird.<br />
Ist Ihrer Meinung nach die Durchlässigkeit – also der Wechsel zwischen<br />
Akademia/außeruniversitärer Forschung/Industrie – gegeben?<br />
n Das ist nach meiner Ansicht leider noch nicht überall und noch nicht in ausreichendem<br />
Maße der Fall. Es freut mich sehr, dass das <strong>AIT</strong> hier eine Vorreiterrolle<br />
einnimmt. Ich bin der festen Überzeugung, dass eine größere Durchlässigkeit<br />
in alle Richtungen für alle Beteiligten einen Gewinn darstellt und dass Mitarbeiterinnen<br />
und MItarbeiter, die in ihrer beruflichen Laufbahn mehr als eine<br />
dieser „Berufswelten“ kennengelernt haben, interessante und nützliche Inputs<br />
für ihre jeweils aktuelle Tätigkeit mitbringen. ///<br />
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