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BRUTAL BELIEBT - Thaizeit

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44 | thaizeit | Dezember 2010/Januar 2011 | WirtSChaft<br />

WirtscHAFtlicHe cHAncen in<br />

tHAilAnd ergreiFen!<br />

Interview mit Staatssekretär Dr. Peter Ammon anlässlich seines Thailandbesuchs. Von Mark Sonntag<br />

herr Dr. ammon, sie haben zwei tage in bangkok<br />

mit vielen politischen gesprächen hinter<br />

sich. Was war der anlass ihrer reise?<br />

ich habe an der Einweihung des „deutschsüdostasiatischen<br />

Exzellenzzentrums für<br />

öffentliche ordnung und gute regierungsführung“<br />

an der thammasat-universität<br />

teilgenommen. die bundesregierung unterstützt<br />

mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst<br />

(daad) kooperationsprojekte<br />

deutscher universitäten im ausland, und in<br />

bangkok ist das vierte Exzellenzzentrum entstanden.<br />

hier werden thailändische Juristen<br />

in deutschem recht ausgebildet und es wird<br />

ein austausch von Jura-professoren und<br />

-studenten organisiert. Wir versuchen so, die<br />

juristischen Eliten der schwellenländer an<br />

deutschlands rechtssystem heranzuführen.<br />

Welchen gesamteindruck haben sie von thailand<br />

gewonnen?<br />

Wenn man nur zwei tage im lande ist, ist<br />

man natürlich überwältigt von der herzlichkeit<br />

und der lebensfreude der thailänder und<br />

von der schönheit des landes. natürlich habe<br />

ich in der kurzen Zeit nur wenig sehen können,<br />

aber ich bin sehr beeindruckt – auch von<br />

der aufgeschlossenheit der menschen gegenüber<br />

deutschland. das interesse ist groß.<br />

Wie sind ihre offiziellen gespräche mit der regierung<br />

verlaufen?<br />

ich habe gerade mit meinem thailändischen<br />

amtskollegen gesprochen. Es war ein<br />

Dr. peter ammon (rechts) im gespräch mit mark sonntag<br />

sehr freundschaftliches Gespräch, man spürte<br />

ein starkes interesse an deutschland. die<br />

thais suchen die Zusammenarbeit – wie wir<br />

auch. nach einer längeren phase mit wenig<br />

kontakten sollten wir jetzt versuchen, wieder<br />

enger zusammenzuarbeiten und mehr<br />

kontakte auszutauschen. der thailändische<br />

premierminister hatte frau merkel kürzlich<br />

bereits am rande eines Gipfels in brüssel getroffen.<br />

diesen Weg des dialogs sollten wir<br />

weitergehen. dazu gehört auch der Deutsch-<br />

Thailändische Gemischte Wirtschaftsausschuss,<br />

der im kommenden Jahr wieder tagen<br />

soll. Jetzt geht es darum, diese konferenz gut<br />

vorzubereiten.<br />

sie sprachen auf dem mittagessen der handelskammer<br />

von einem neuanfang der beziehungen<br />

zwischen Deutschland und thailand.<br />

Wie haben sie das gemeint?<br />

nach einer Zeit der eingeschränkten<br />

kontakte sollten wir den austausch wieder<br />

richtig in Gang bringen. thailand ist ein<br />

wichtiges land für deutschland, aber in den<br />

letzten Jahren haben sowohl die deutschen<br />

direktinvestitionen als auch die anteile am<br />

thailändischen import gegen den weltweiten<br />

trend abgenommen. daran müssen wir<br />

arbeiten. man hat mir in den Gesprächen<br />

deutlich gesagt, dass wir in thailand Chancen<br />

verpassen. und diese aussage nehme ich<br />

auch so mit nach hause, um die verantwortlichen<br />

zu ermutigen, dass man sich hier stärker<br />

engagiert. und auf der anderen seite ha-<br />

ben wir hier in bangkok klar gemacht, dass<br />

wir als deutsche in der Europäischen union<br />

das freihandelsabkommen wollen.<br />

gehen die gespräche über ein freihandelsabkommen<br />

jetzt in die finale runde?<br />

nein, leider noch nicht. auch wenn wir<br />

bereits über viele details gesprochen haben,<br />

muss jetzt noch einmal ein politischer impuls<br />

gesetzt werden.<br />

ziehen Wirtschaft und politik an einem strang?<br />

Ja, da habe ich einen sehr guten Eindruck.<br />

im mai hatten wir die konferenz des<br />

asien-pazifik-ausschusses der deutschen<br />

Wirtschaft in singapur und die wichtigsten<br />

deutschen Wirtschaftsvertreter sind mit den<br />

handelsministern der region zusammengetroffen.<br />

leider war ausgerechnet thailand als<br />

einziges asEan-land nicht prominent vertreten!<br />

Wir haben große Chancen auf eine hervorragende<br />

wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit.<br />

diese müssen wir aber auch<br />

nutzen – und das gilt für beide seiten.<br />

eine Detailfrage zum handel: Die restriktionen<br />

gegen militärisch nutzbare lieferungen nach<br />

thailand haben in der Vergangenheit schon<br />

mal für Verstimmung auf thailändischer seite<br />

gesorgt. glauben sie, dass diese restriktionen<br />

bald gelockert werden könnten?<br />

Es gibt keine gegen thailand gerichteten<br />

restriktionen bei uns! Es gibt nur allgemeingültige<br />

Grundsätze zum rüstungsexport, die

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