Dramaturgie von Veranstaltungen/Feiern
Dramaturgie von Veranstaltungen/Feiern
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S T U D I E N T A G K I N D E R - U N D F A M I L I E N - G O T T E S D I E N S T<br />
Sonntag, 29. März 2009<br />
Bildungshaus Schloss Puchberg<br />
Übergänge verstehen<br />
Kindergottesdienst - Familienmesse - Jugendliturgie<br />
Dokumentation
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeberin: Kath. Jungschar / Kinderpastoral - Diözesaner Arbeitskreis für Kinderliturgie<br />
Zusammenstellung: Mag. a Maria Eichinger<br />
Layout: Sandra Huemer<br />
Druck: Diözesandruckerei<br />
Alle: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz<br />
Seite 1
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
VORWORT<br />
Liebe TeilnehmerInnen!<br />
Anregend und herausfordernd habe ich das Thema des heurigen Studientages empfunden: Übergänge<br />
verstehen. Was können wir als Kinderliturgieverantwortliche tun, damit die Übergänge <strong>von</strong> der<br />
Kleinkindliturgie hin zum sonntäglichen Pfarrgottesdienst und der Übergang zu jugendgerechten <strong>Feiern</strong><br />
gelingen? Viel Sorge und Hoffnung schwingt bei diesen Fragen mit, wohl wissend, dass Vieles dabei nicht in<br />
unserer Hand liegt.<br />
Otto Kromer hat in seinen Referaten am Vormittag Hintergründe und Zusammenhänge aufgezeigt und<br />
Aspekte für eine jugendgemäße Liturgiegestaltung genannt. Seine Referate fi nden Sie hier in dieser<br />
Dokumentation. – Danke dafür!<br />
Weiters können Sie den Gottesdienstablauf sowie die gesungenen Lieder nachschlagen.<br />
Von den Workshops fi nden Sie Zusammenfassungen und Arbeitsunterlagen.<br />
Bedanken möchte ich mich bei den Mitgliedern des diözesanen Kinderliturgie-Arbeitskreises und dem<br />
Team der Kinderbetreuung für die unkomplizierte und hervorragende Zusammenarbeit. Genauso bei<br />
Thomas Banasik und Philipp Hawle für die organisatorische Unterstützung.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude und Gottes Segen bei der Vorbereitung und Feier <strong>von</strong> Kinderliturgien, und<br />
dass die ÜBERGÄNGE - wo und wie auch immer - gelingen mögen.<br />
Maria Eichinger<br />
Referentin für Kinderpastoral und<br />
Jungscharseelsorgerin<br />
ACHTUNG!!!<br />
Der Kinderliturgie-Studientag 2010 findet auf vielfachen Wunsch an einem Samstag statt,<br />
am 6. November 2010 im Bildungshaus Schloss Puchberg.<br />
Als TeilnehmerIn des heurigen Studientages bekommen Sie eine Einladung zugeschickt. Falls Sie diese nicht<br />
benötigen, teilen Sie uns das bitte mit! 0732/7610-3342; kjs@dioezese-linz.at<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Impressum Seite 1<br />
Vorwort Seite 2<br />
Referat: Übergänge verstehen Seite 3-21<br />
Gottesdienstablauf Seite 22-23<br />
Lieder Seite 24-27<br />
Workshops Seite 28-74<br />
Gemeinsamer Abschluss Seite 75-76<br />
Seite 2
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Studientag Kinderliturgie, 29.3.2009, Wels/Puchberg<br />
REFERAT<br />
Übergänge verstehen<br />
Kindergottesdienst – Familienmesse – Jugendliturgie<br />
ÜBERGÄNGE VERSTEHEN OTTO KROMER<br />
Referatsbeitrag Otto Kromer<br />
Kindergottesdienst - Familienmesse - Jugendliturgie<br />
Mädchen und Buben entwickeln sich. Der Weg vom Kleinkind zur/zum Jugendlichen ist <strong>von</strong><br />
Veränderungen, Brüchen und Übergängen gekennzeichnet, die <strong>von</strong> den Heranwachsenden in<br />
wenigen Jahren bewältigt werden. Für uns Erwachsene erscheint es oft so, als könnten wir<br />
ihnen beim Wachsen und Reifen zusehen. Diese Veränderungen der Persönlichkeiten werden<br />
auch bei der Feier <strong>von</strong> Gottesdiensten sichtbar: Im Gottesbild, in spirituellen Ausdrucksformen,<br />
in der konkreten Beteiligung ...<br />
Mit fortschreitendem Alter artikulieren die Mädchen und Buben sich ändernde Bedürfnisse und<br />
stellen damit die Verantwortlichen für Kinder-/ bzw. Jugendliturgie in den Pfarrgemeinden vor<br />
immer neue Herausforderungen.<br />
Der Referatsbeitrag zum diesjährigen Studientag widmet sich den Besonderheiten dieser<br />
Übergänge und will helfen die Entwicklungsverläufe <strong>von</strong> Mädchen und Buben besser zu<br />
verstehen. Zudem bietet er eine Reihe <strong>von</strong> Anregungen für die konkrete Praxis, sowohl für die<br />
Liturgiegestaltung selbst wie auch für den konkreten Umgang mit Kindern und Jugendlichen.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 1<br />
Seite 3
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Von der Kindheit ins Jugendalter<br />
Ab etwa dem 10.Lebensjahr beginnt die Phase des Übergangs <strong>von</strong> der Kindheit ins<br />
Jugendalter. Es ist eine Zeit sichtbarer und spürbarer Veränderung – sowohl für die Mädchen<br />
und Buben wie auch für jene Erwachsenen, die zu ihnen in Beziehung stehen.<br />
Äußerlich wahrnehmbar sind körperliche Veränderungen: Es ist die Zeit der Geschlechtsreife,<br />
der Veränderung <strong>von</strong> Stimme, Gesichtsform und Figur – alles Entwicklungen, die Jugendliche<br />
unmittelbar an sich selbst beobachten – und die mitunter recht verunsichernd für sie sind.<br />
Wahrnehmbar sind auch emotionaler Veränderungen: wechselnde, mehr oder weniger<br />
expressiv vorgetragene Befindlichkeiten der Mädchen und Burschen verwirren jene<br />
erwachsenen Bezugspersonen, die bislang da<strong>von</strong> überzeugt waren, ihre „Kinder“ gut zu<br />
kennen.<br />
Der Übergang <strong>von</strong> der Kindheit ins Jugendalter ist für die Jugendlichen eine Zeit des<br />
Experimentierens mit der eigenen Persönlichkeit, eine Zeit des Suchens und Findens der<br />
eigenen Identität.<br />
Von zentraler Bedeutung in diesem Lebensabschnitt ist die – entwicklungsbedingt notwendige –<br />
Ablösung <strong>von</strong> den Eltern, vom Elternhaus und im weiteren Sinn die Abgrenzung <strong>von</strong> der bis<br />
dato die Kindheit bestimmenden Erwachsenenwelt. Das schließt eine Phase der Distanzierung<br />
<strong>von</strong> der Kirche und den damit verbundenen religiösen Aktivitäten selbstverständlich mit ein.<br />
Die Mädchen und Burschen streben in dieser Phase verstärkt nach Autonomie, nach<br />
Eigenmächtigkeit und Selbstdefinition – und zwar mit dem Ziel einer eigenständigen und<br />
selbstbestimmten Teilhabe an der Erwachsenenwelt.<br />
War es für sie als Kinder noch selbstverständlich und durchaus ok „an der Hand ihrer Eltern“<br />
diese Erwachsenwelt zu erkunden und sich anzueignen – so ist es jetzt wichtig, diese Führung<br />
abzuschütteln und sich und anderen zu beweisen, dass man tatsächlich imstande und willens<br />
ist, auf eigenen Beinen durch das Leben zu gehen und für sich selbst zu entscheiden, was gut<br />
und richtig ist.<br />
Dabei legen die Mädchen und Burschen ein unterschiedliches Tempo vor: Die<br />
EntwicklungspsychologInnen unterscheiden z.B. zwischen den sog. „FrühentwicklerInnen“ und<br />
den „SpätentwicklerInnen“.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 2<br />
Seite 4
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Als FrühentwicklerInnen gelten jene Mädchen und Burschen, die den Ablösungs- und<br />
Selbstfindungsprozess schnell und eher risikoreich angehen – und sich damit mitunter auch in<br />
die eine oder andere kritische Lebenslage manövrieren.<br />
SpätentwicklerInnen gehen diesen Prozess eher zurückhaltend und vielleicht zaghaft an,<br />
jedenfalls mit hohem Sicherheitsbedürfnis und wenig Abenteuerlust.<br />
Der Großteil der Heranwachsenden – und das sollte für uns ein beruhigender Befund sein –<br />
bewältigt diesen Übergang allerdings Schritt für Schritt, und nützt dafür in etwa den Zeitraum<br />
vom 10. bis zum 15. Lebensjahr.<br />
Eine Untersuchung des Österreichischen Instituts für Jugendforschung aus dem Jahr 1995<br />
illustriert diesen Prozess anhand der Frage nach der Selbsteinschätzung der befragten<br />
Mädchen und Burschen: „Fühlst Du Dich als Kind oder als Jugendliche/r?“ Obwohl diese Studie<br />
nun schon 13 Jahre alt ist, dürfte sich an diesem Bild bis heute nichts Wesentliches verändert<br />
haben. Langzeitforschungsprojekte zeigen im Gegensatz zu manch aufgeregter<br />
Berichterstattung in den Medien, dass sich Veränderungen im Jugendalter weitaus<br />
geringfügiger und unspektakulärer vollziehen, als mitunter behauptet wird.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 3<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Wohin geht die Reise?<br />
Der Übergang <strong>von</strong> der Kindheit ins Jugendalter bedeutet nicht, dass die Mädchen und Burschen<br />
jetzt automatisch „Erwachsene“ werden.<br />
Veränderte gesellschaftliche Bedingungen haben in den letzten 40 Jahren dazu geführt, dass<br />
sich die Jugendphase massiv ausgeweitet hat. Wenn wir den beschriebenen Übergang als<br />
Beginn des Jugendalters markieren, so ist es heute durchaus üblich sein Ende mit einem<br />
Lebensalter <strong>von</strong> etwa 30 Jahren anzusetzen: Aus der Sicht der Mädchen und Burschen<br />
bedeutet das: Mindestens noch mal den Zeitabschnitt meines „Kinderlebens“ als Jugendliche/r<br />
zu verbringen – bevor es wirklich ernst mit dem Erwachsenensein wird.<br />
Zugleich ist der Übergang aber ein Eintritt in eine „neue Welt“ – in die Welt der Jugendlichen,<br />
die anderen Regeln und Gesetzmäßigkeiten gehorcht als die Kinder- oder die<br />
Erwachsenenwelt.<br />
Das – so denke ich – ist einer der wichtigsten Aspekte, die man sich vor Augen halten muss,<br />
wenn man in einer Pfarrgemeinde Jugendarbeit machen möchte oder – wie in unserem Fall –<br />
Liturgien mit Heranwachsenden gestalten möchte.<br />
Jugendlich sein ist heute nicht mehr nur ein Durchgangsstadium Richtung Erwachsenenwelt,<br />
mit dem Jugendalter betreten Mädchen und Burschen einen eigenständigen gesellschaftlichen<br />
Raum, in dem sie eine eigene Kultur vorfinden, eigene Regeln der Interaktion und<br />
Kommunikation gelten und eigene Strategien des Überlebens entwickelt werden müssen.<br />
Diesen Raum müssen sie beständig gegen die Übergriffe der Erwachsenen verteidigen: Nichts<br />
ist heute unter uns Erwachsenen so wichtig, wie „jugendlich“ zu sein. Was immer es an<br />
jugendlichen Selbstäußerungen gibt: Musik, Mode, Technologie, kulturelle Phänomene ... alles<br />
wird in kürzest möglicher Zeit kommerzialisiert und den Erwachsenen zugänglich gemacht –<br />
und die Mädchen und Burschen müssen sich wieder etwas Neues einfallen lassen, um ihre<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 4<br />
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mit dem Jugendalter betreten Mädchen und Burschen einen eigenständigen gesellschaftlichen<br />
Raum, in dem sie eine eigene Kultur vorfinden, eigene Regeln der Interaktion und<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März Kommunikation 2009 gelten und eigene Strategien des Überlebens Übergänge entwickelt werden müssen. verstehen<br />
Diesen Raum müssen sie beständig gegen die Übergriffe der Erwachsenen verteidigen: Nichts<br />
ist heute unter uns Erwachsenen so wichtig, wie „jugendlich“ zu sein. Was immer es an<br />
jugendlichen Selbstäußerungen gibt: Musik, Mode, Technologie, kulturelle Phänomene ... alles<br />
wird in kürzest möglicher Zeit kommerzialisiert und den Erwachsenen zugänglich gemacht –<br />
und die Mädchen und Burschen müssen sich wieder etwas Neues einfallen lassen, um ihre<br />
Eigenständigkeit gegenüber der Erwachsenenwelt zu behaupten. Die Konsum- und<br />
Unterhaltungsindustrie beschäftigt inzwischen ganze Heerscharen sog. „trendscouts“, die<br />
Entwicklungen in den Jugendszenen aufspüren sollen, um daraus Gewinn versprechende<br />
Angebote für den „Markt“ zu entwickeln. Das macht es für Heranwachsende zunehmend<br />
schwer, sich <strong>von</strong> den Erwachsenen deutlich genug abzugrenzen.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 4<br />
Im Gegenzug steigert es aber auch nicht unbedingt die Chancen für eine bessere Integration:<br />
Die „Generation Praktikum“ weiß inzwischen da<strong>von</strong> ein Lied zu singen, wie lange es wirklich<br />
dauert, bis einen die Gesellschaft als vollwertige/n Erwachsene/n in ihren Reihen aufnimmt.<br />
Die peer-group<br />
Mädchen und Burschen sind in dieser Phase nicht wirklich auf sich allein gestellt. Die Ablösung<br />
<strong>von</strong> den Erwachsenen begründet zugleich eine verstärkte Hinwendung zu und Orientierung an<br />
den Gleichaltrigen.<br />
In der Sozialforschung spricht man in diesem Zusammenhang <strong>von</strong> den so genannten „peergroups“.<br />
Wobei das entscheidende Kriterium dabei nicht sosehr das Alter als vielmehr die<br />
gleiche Gesinnung der Mitglieder ist.<br />
Auffallend ist dabei, dass inzwischen dieses Zugehörigkeitsgefühl auch auf virtueller Grundlage<br />
entstehen kann. Das Boomen <strong>von</strong> Internetplattformen wie facebook, studyVZ oder MySpace<br />
gibt ein gutes Bild da<strong>von</strong>, wie sich Mädchen und Burschen das Internet zu nutze machen, um<br />
sich (wechselnden) Gruppen gleich Interessierter anzuschließen, um solche zu begründen oder<br />
auch patchworkartig zwischen mehreren peers zu switchen.<br />
Die Hauptfunktion <strong>von</strong> peer-groups ist es, der/dem einzelnen Orientierung zu geben. Peers<br />
sind die SparringpartnerInnen für die alltäglichen Fragen nach dem Wohin, nach dem Wie und<br />
Wozu. Sie geben Anerkennung und stützen den individuellen Autonomieprozess. Sie geben<br />
vor allem auch Verhaltenssicherheit im Alltag, sei es in Fragen des äußeren Stylings, der<br />
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Auffallend ist dabei, dass inzwischen dieses Zugehörigkeitsgefühl auch auf virtueller Grundlage<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
entstehen kann. Das Boomen <strong>von</strong> Internetplattformen wie facebook, studyVZ oder MySpace<br />
Burschen<br />
gibt ein gutes<br />
eine<br />
Bild<br />
wesentliche<br />
da<strong>von</strong>, wie<br />
Sozialisationsfunktion<br />
sich Mädchen und Burschen<br />
und sind<br />
das<br />
zugleich<br />
Internet<br />
das<br />
zu<br />
„Übungsfeld“<br />
nutze machen,<br />
für<br />
um<br />
die<br />
Beziehungsgestaltung<br />
sich (wechselnden) Gruppen<br />
unter Gleichaltrigen.<br />
gleich Interessierter anzuschließen, um solche zu begründen oder<br />
auch patchworkartig zwischen mehreren peers zu switchen.<br />
Das hat Konsequenzen für die pfarrliche Jugendarbeit: Wer mit Jugendlichen in der Pfarre<br />
etwas<br />
Die Hauptfunktion<br />
unternehmen<br />
<strong>von</strong><br />
möchte,<br />
peer-groups<br />
muss sicherstellen,<br />
ist es, der/dem<br />
dass<br />
einzelnen<br />
sich nicht<br />
Orientierung<br />
nur einzelne,<br />
zu<br />
sondern<br />
geben. Peers<br />
auch<br />
peer-groups<br />
sind die SparringpartnerInnen<br />
im kirchlichen Raum<br />
für<br />
etablieren<br />
die alltäglichen<br />
können.<br />
Fragen<br />
Und<br />
nach<br />
zugleich<br />
dem<br />
muss<br />
Wohin,<br />
sie/er<br />
nach<br />
damit<br />
dem<br />
rechnen,<br />
Wie und<br />
dass<br />
Wozu.<br />
die<br />
Sie<br />
kollektive<br />
geben Anerkennung<br />
Positionierung<br />
und<br />
dieser<br />
stützen<br />
Gleichaltrigengruppe<br />
den individuellen<br />
gegenüber<br />
Autonomieprozess.<br />
der Kirche<br />
Sie geben<br />
vor<br />
entscheidend<br />
allem auch<br />
für<br />
Verhaltenssicherheit<br />
die Haltung der/des einzelnen<br />
im Alltag,<br />
sein<br />
sei es<br />
kann:<br />
in Fragen<br />
Wenn<br />
des<br />
die Freundesgruppe<br />
äußeren Stylings,<br />
meint,<br />
der<br />
Ausdrucksdass<br />
Kirche<br />
und<br />
doof<br />
Umgangsformen<br />
ist, dann wird auch<br />
oder<br />
die<br />
des<br />
treueste<br />
Musikgeschmacks.<br />
Ministrantin in<br />
Peers<br />
Gewissensnöte<br />
haben für Mädchen<br />
kommen<br />
und<br />
und<br />
sich<br />
Burschen<br />
vermutlich<br />
eine wesentliche<br />
für ihre FreundInnen<br />
Sozialisationsfunktion<br />
und gegen eine<br />
und<br />
pfarrliche<br />
sind zugleich<br />
Mitarbeit<br />
das<br />
entscheiden.<br />
„Übungsfeld“ für die<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Beziehungsgestaltung unter Gleichaltrigen.<br />
Die religiöse Entwicklung.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 5<br />
Das hat Konsequenzen für die pfarrliche Jugendarbeit: Wer mit Jugendlichen in der Pfarre<br />
Ablösung<br />
etwas unternehmen<br />
<strong>von</strong> Eltern<br />
möchte,<br />
und Erwachsenenwelt<br />
muss sicherstellen,<br />
bedeutet<br />
dass<br />
auch<br />
sich<br />
Distanzierung<br />
nicht nur einzelne,<br />
und Infragestellung<br />
sondern auch<br />
jener<br />
peer-groups<br />
Kultur und<br />
im kirchlichen<br />
Werte, die<br />
Raum<br />
bisher<br />
etablieren<br />
das Kindesalter<br />
können.<br />
bestimmt<br />
Und zugleich<br />
haben<br />
muss<br />
und die<br />
sie/er<br />
<strong>von</strong><br />
damit<br />
den Mädchen<br />
rechnen,<br />
und<br />
dass<br />
Buben<br />
die kollektive<br />
bis jetzt<br />
Positionierung<br />
auch neugierig<br />
dieser<br />
aufgenommen<br />
Gleichaltrigengruppe<br />
wurden.<br />
gegenüber der Kirche<br />
Das<br />
entscheidend<br />
betrifft nicht<br />
für<br />
nur<br />
die Haltung<br />
Musik und<br />
der/des<br />
Kleidung,<br />
einzelnen<br />
Sprache<br />
sein<br />
und<br />
kann:<br />
Denkhaltungen,<br />
Wenn die Freundesgruppe<br />
sondern auch religiöse<br />
meint,<br />
Einstellungen.<br />
dass Kirche doof ist, dann wird auch die treueste Ministrantin in Gewissensnöte kommen und<br />
sich vermutlich für ihre FreundInnen und gegen eine pfarrliche Mitarbeit entscheiden.<br />
Der Grund unseres Zusammenseins hier ist ja der, dass es auffällt, dass Mädchen und<br />
Burschen<br />
Die religiöse<br />
ab einem<br />
Entwicklung.<br />
gewissen Alter nicht mehr so selbstverständlich in der Pfarre „mitmachen“<br />
wollen, gerade auch wenn es um liturgische Aktivitäten geht.<br />
Das hat möglicherweise seine Gründe darin, dass sich die religiösen Vorstellungen <strong>von</strong><br />
Mädchen und Burschen in gewisser Analogie zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung verändern.<br />
Der Religionspädagoge Lothar Kuld 1 Ablösung <strong>von</strong> Eltern und Erwachsenenwelt bedeutet auch Distanzierung und Infragestellung<br />
jener Kultur und Werte, die bisher das Kindesalter bestimmt haben und die <strong>von</strong> den Mädchen<br />
und Buben bis jetzt auch neugierig aufgenommen wurden.<br />
Das betrifft nicht nur Musik und Kleidung,<br />
hat die<br />
Sprache<br />
Ergebnisse<br />
und Denkhaltungen,<br />
einiger bedeutsamer<br />
sondern<br />
Forschungen<br />
auch religiöse<br />
auf<br />
diesem<br />
Einstellungen.<br />
Gebiet zusammengefasst und daraus ein übersichtliches Modell zur Illustration der<br />
religiösen Entwicklung <strong>von</strong> Heranwachsenden zusammengestellt.<br />
Der Grund unseres Zusammenseins hier ist ja der, dass es auffällt, dass Mädchen und<br />
Lothar<br />
Burschen<br />
Kuld<br />
ab<br />
geht<br />
einem<br />
in seiner<br />
gewissen<br />
Arbeit<br />
Alter<br />
da<strong>von</strong><br />
nicht<br />
aus,<br />
mehr<br />
dass<br />
so selbstverständlich<br />
sich für alle religiös<br />
in<br />
interessierten<br />
der Pfarre „mitmachen“<br />
Menschen<br />
immer<br />
wollen,<br />
wieder<br />
gerade<br />
die<br />
auch<br />
Frage<br />
wenn<br />
stellt,<br />
es um<br />
wen<br />
liturgische<br />
oder was<br />
Aktivitäten<br />
sie sich unter<br />
geht.<br />
„Gott“ vorstellen. Diese Frage stellen<br />
sich auch Kinder und Jugendliche. Und die Ergebnisse dieser Nachdenkprozesse zeigen<br />
spannende<br />
Das hat möglicherweise<br />
Entwicklungen.<br />
seine Gründe darin, dass sich die religiösen Vorstellungen <strong>von</strong><br />
Mädchen und Burschen in gewisser Analogie zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung verändern.<br />
Der Religionspädagoge Lothar Kuld 1 hat die Ergebnisse einiger bedeutsamer Forschungen auf<br />
diesem Gebiet zusammengefasst und daraus ein übersichtliches Modell zur Illustration der<br />
religiösen Entwicklung <strong>von</strong> Heranwachsenden zusammengestellt.<br />
Lothar Kuld geht in seiner Arbeit da<strong>von</strong> aus, dass sich für alle religiös interessierten Menschen<br />
immer wieder die Frage stellt, wen oder was sie sich unter „Gott“ vorstellen. Diese Frage stellen<br />
1sich auch Kinder und Jugendliche. Und die Ergebnisse dieser Nachdenkprozesse zeigen<br />
Lothar Kuld: Das Eigentliche ist unsichtbar. Wie Kinder und Jugendliche Religion verstehen. München 2001<br />
spannende Entwicklungen.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 6<br />
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Das hat möglicherweise seine Gründe darin, dass sich die religiösen Vorstellungen <strong>von</strong><br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
Mädchen und Burschen in gewisser Analogie zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung verändern.<br />
Der Religionspädagoge Lothar Kuld 1 hat die Ergebnisse einiger bedeutsamer Forschungen auf<br />
diesem Gebiet zusammengefasst und daraus ein übersichtliches Modell zur Illustration der<br />
religiösen Entwicklung <strong>von</strong> Heranwachsenden zusammengestellt.<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Lothar Kuld geht in seiner Arbeit da<strong>von</strong> aus, dass sich für alle religiös interessierten Menschen<br />
immer wieder die Frage stellt, wen oder was sie sich unter „Gott“ vorstellen. Diese Frage stellen<br />
sich auch Kinder und Jugendliche. Und die Ergebnisse dieser Nachdenkprozesse zeigen<br />
spannende Entwicklungen.<br />
1 Lothar Kuld: Das Eigentliche ist unsichtbar. Wie Kinder und Jugendliche Religion verstehen. München 2001<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 6<br />
Eine wesentliche Voraussetzung für Religiosität ist das Fragen. Und wir wissen alle, dass<br />
Mädchen und Buben viel zu fragen haben. Über das Fragen erschließen sie sich die Welt. Das<br />
Fragen mündet letztlich immer auch in ein „darüber-hinaus-Fragen“ – Dort, wo die Kinder an die<br />
Grenzen des Wahrnehmbaren und Begreifbaren kommen, entwickeln sie eine besondere<br />
Hartnäckigkeit im Fragen: Wieso, warum, wo, wie, wer, was ... ist das so, ist das anders ... ?<br />
Mitunter entsteht dabei der Eindruck, dass ihnen die einzelne Antwort gar nicht so wichtig ist,<br />
sondern die genaue Beobachtung dessen, wie wir Erwachsene mit ihren Fragen umgehen.<br />
So können wir da<strong>von</strong> ausgehen, dass die Mädchen und Buben sich auch ihre eigenen<br />
Antworten auf ihre Fragen finden. Zum einen sind das Antworten, die sie <strong>von</strong> uns Erwachsenen<br />
übernehmen, zum anderen sind es aber auch Ergebnisse eigenständigen Nachdenkens und<br />
Kombinierens <strong>von</strong> realen und phantasierten Erlebnissen. Das gilt auch für konkrete religiöse<br />
Fragen, wie zum Beispiel jener nach „Gott“.<br />
Lothar Kuld präsentiert uns ein vier- bzw. fünfstufiges Modell, das <strong>von</strong> den Vorstellungen eines<br />
Kleinkindes bis zu jenen einer/eines reflektierten Erwachsenen reicht.<br />
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Fragen, wie zum Beispiel jener nach „Gott“.<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
Lothar Kuld präsentiert uns ein vier- bzw. fünfstufiges Modell, das <strong>von</strong> den Vorstellungen eines<br />
Kleinkindes bis zu jenen einer/eines reflektierten Erwachsenen reicht.<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 7<br />
Für den Übergang <strong>von</strong> der Kindheit ins Jugendalter sind vor allem die Stufen zwei und drei<br />
relevant. Dabei ist auffallend, dass sich die Erfahrung verdichtet, dass Gott und Mensch<br />
möglicherweise unabhängig nebeneinander existieren und quasi jede/r für sich tut, ohne<br />
dass das wechselseitig wirksam werden muss.<br />
Lothar Kuld erklärt das in Analogie zur Identitätsentwicklung Jugendlicher. So wie<br />
Jugendliche für sich im Alltag weitestgehende Autonomie <strong>von</strong> der Erwachsenenwelt anstreben –<br />
so deuten sie auch das Verhältnis Mensch-Gott. Demgemäß ist es auch nicht zufällig, dass sich<br />
in dieser Phase die Vorstellung einer konkreten, antropomorphen Gottesgestalt auflöst<br />
zugunsten der Vorstellung einer apersonalen Macht, einer kosmischen Kraft oder gar eines<br />
intensiven Gefühls, das für Heranwachsende „Gott“ repräsentiert.<br />
Diese Auflösung der personal-antropomorphen Gottesvorstellung wird auch noch durch<br />
einen weiteren Entwicklungsprozess unterstützt, der in diesen Jahren bei Jugendlichen abläuft,<br />
nämlich die kognitive Entwicklung des Denkens: vom konkreten hin zum abstrakten Denken.<br />
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intensiven Gefühls, das für Heranwachsende „Gott“ repräsentiert.<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
Diese Auflösung der personal-antropomorphen Gottesvorstellung wird auch noch durch<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
einen weiteren Entwicklungsprozess unterstützt, der in diesen Jahren bei Jugendlichen abläuft,<br />
nämlich die kognitive Entwicklung des Denkens: vom konkreten hin zum abstrakten Denken.<br />
Für Kinder ist relativ bald klar, dass Gott „unsichtbar“ ist. Diese Erkenntnis ergibt sich aus der<br />
Frage, wo Gott – wenn er tatsächlich Person ist – wohnt bzw. anzutreffen sein könnte. Mit<br />
Menschen kann man sprechen, man kann sie sehen und spüren, sie sind konkret in der Welt<br />
verortbar. Mit Gott geht das nicht so leicht.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 8<br />
Für kleine Kinder ist die Lösung noch recht einfach: Gott wohnt im Himmel – und man kann<br />
ihn deshalb nicht sehen, weil der Himmel weit weg ist und oft Wolken dazwischen sind. Das<br />
Bild, dass Gott „auf“ einer Wolke sitzt und über den Himmel zieht – und wir Menschen halt<br />
darunter auf der Erde sind – löst auf recht einfache und konkrete Art das<br />
Unsichtbarkeitsproblem.<br />
Spätestens dann, wenn den Mädchen und Buben klar ist, dass das mit den Wolken nicht<br />
wirklich funktionieren kann (weil sie z.B. in der Schule über die Beschaffenheit <strong>von</strong> Wolken<br />
lernen oder im Urlaubsflieger einen Blick aus dem Fenster geworfen haben, um festzustellen,<br />
wie es „über den Wolken“ aussieht) müssen sie das Unsichtbarkeitsproblem neu lösen.<br />
Es liegt auf der Hand, dass sie Gott als „Geist“ definieren. Geister haben auch noch<br />
menschenähnliche Gestalt, aber eben die Eigenschaft, dass sie unsichtbar sind und damit auch<br />
allgegenwärtig sein können, weil sie z.B. durch dicke Wände gehen können. Diese Vorstellung<br />
hält sich eine Zeit lang – aber spätestens in dem Alter, wo Zauberer und Hexen als „nicht<br />
wirklich“ erkannt werden, ist es auch damit vorbei. Gott mutiert dann zur „großen Sage“ – zur<br />
durchaus interessanten und beeindruckenden Erzählung aus alten Zeiten.<br />
Das ist wohl auch der Punkt, an dem Mädchen und Burschen sich bewusst oder unbewusst die<br />
Frage stellen, was diese Geschichte wohl mit dem eigenen Leben zu tun haben mag. Und eine<br />
der möglichen Antworten ist halt jene, dass die beiden Dinge vielleicht gar nichts miteinander zu<br />
tun haben, oder zumindest nichts unmittelbar Betreffendes oder Beschreibbares.<br />
Jetzt hat sich bis dahin aber bei den Heranwachsenden ein gewisses religiöses<br />
Grundverständnis etabliert, das bei allen Autonomiebedürfnissen nicht so leicht über Bord<br />
gekippt wird bzw. werden kann. Denn es gehört ja auch zum eigenen Gewordensein, Gott als<br />
vielleicht schwer beschreibbare, aber doch konkrete Wirklichkeit im Leben zur Verfügung zu<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
Das ist wohl auch der Punkt, an dem Mädchen und Burschen sich bewusst oder unbewusst die<br />
Frage stellen, was diese Geschichte wohl mit dem eigenen Leben zu tun haben mag. Und eine<br />
der möglichen Antworten ist halt jene, dass die beiden Dinge vielleicht gar nichts miteinander zu<br />
tun haben, oder zumindest nichts unmittelbar Betreffendes oder Beschreibbares.<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Jetzt hat sich bis dahin aber bei den Heranwachsenden ein gewisses religiöses<br />
Grundverständnis etabliert, das bei allen Autonomiebedürfnissen nicht so leicht über Bord<br />
gekippt wird bzw. werden kann. Denn es gehört ja auch zum eigenen Gewordensein, Gott als<br />
vielleicht schwer beschreibbare, aber doch konkrete Wirklichkeit im Leben zur Verfügung zu<br />
haben. Ein weiterer Schritt der Verortung des Unsichtbaren besteht nun darin, dass die<br />
Mädchen und Burschen Gott als Gefühlsmacht definieren. Und zwar als eine, die sowohl in<br />
uns Menschen drinnen („Gott ist in meinem Herzen“, „Gott spüre ich in meiner Seele“ ...) wie<br />
auch außen herum („Gott ist die Liebe in der Welt“, Gott ist eine kosmische Kraft“ ...) existiert.<br />
Erst das sich mit der Zeit entwickelnde Abstraktionsvermögen und die damit verbundene<br />
Fähigkeit zu symbolisieren ermöglicht es uns (und da meine ich uns Erwachsene) dieses<br />
Unsichtbarkeitsproblem mit Gott adäquat zu lösen. Wir können Gott im/in der Nächsten<br />
erkennen, wir können Gott als in der Mitte unserer Gemeinschaft befindlich beschreiben, wir<br />
können innige Gemeinschaft mit Gott über das gemeinsame Essen <strong>von</strong> Brot erleben, wir<br />
können Gott „als Person“ begegnen. Doch das sind religiöse Zugänge, die auch nicht allen<br />
Erwachsenen selbstverständlich gegeben sind.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 9<br />
Für das liturgische <strong>Feiern</strong> mit Jugendlichen ist diese Erkenntnis <strong>von</strong> besonderer Bedeutung,<br />
weil damit nicht nur unsere traditionellen Feierformen sondern auch die Art des Redens <strong>von</strong><br />
bzw. mit Gott hinterfragt werden müssen. Die Vermutung ist naheliegend, dass es nicht zufällig<br />
ist, dass Mädchen und Burschen sich in diesem Lebensabschnitt <strong>von</strong> kirchlich-liturgischen<br />
Aktivitäten zurückziehen, weil sie weder mit religiösen Zugängen der Kinder noch mit dem<br />
religiösen Verständnis der Erwachsenen etwas anfangen können – und es für ihre Bedürfnisse<br />
und Verstehenszugänge wenig passende Angebote im Rahmen der pastoralen Arbeit der<br />
Kirche gibt.<br />
Aspekte für eine jugendgemäße Liturgiegestaltung<br />
1. Respekt gegenüber der Distanzierung<br />
So wie der Übergang <strong>von</strong> der Kindheit ins Jugendalter <strong>von</strong> einer Autonomie- und<br />
Distanzierungsbewegung gekennzeichnet ist, muss auch die Pfarr“familie“ verlassen werden.<br />
Das hat Konsequenzen für die pastorale Arbeit.<br />
Der Gedanke an eine Trennung widerstrebt einer auf Integration ausgerichteten Pastoral. Eine<br />
„Beheimatung in der Pfarrfamilie“ gilt in den meisten Gemeinden als oberstes Ziel der<br />
Jugendpastoral. Meiner Einschätzung nach ist aber diese Doktrin eine wesentliche Wurzel<br />
vieler Frustrationen. Eine Jugendarbeit, die Heranwachsende nur an das Gemeindeleben der<br />
Erwachsenen anpassen möchte, wird <strong>von</strong> Anfang an zum Scheitern verurteilt sein. Auch die<br />
Kirche muss die Mädchen und Burschen mit Ende der Kindheit gehen lassen. Natürlich in der<br />
Hoffnung, ihnen ein gut geschnürtes Vorratssäckchen mit auf den Weg geben zu können.<br />
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Das hat Konsequenzen für die pastorale Arbeit.<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
Der Gedanke an eine Trennung widerstrebt einer auf Integration ausgerichteten Pastoral. Eine<br />
„Beheimatung in der Pfarrfamilie“ gilt in den meisten Gemeinden als oberstes Ziel der<br />
Jugendpastoral. Meiner Einschätzung nach ist aber diese Doktrin eine wesentliche Wurzel<br />
vieler Frustrationen. Eine Jugendarbeit, die Heranwachsende nur an das Gemeindeleben der<br />
Erwachsenen anpassen möchte, wird <strong>von</strong> Anfang an zum Scheitern verurteilt sein. Auch die<br />
Kirche muss die Mädchen und Burschen mit Ende der Kindheit gehen lassen. Natürlich in der<br />
Hoffnung, ihnen ein gut geschnürtes Vorratssäckchen mit auf den Weg geben zu können.<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Die Anpassung, das Lernen <strong>von</strong> den Großen, die Integration ins Gemeindeleben, das<br />
Eingewöhnen in unsere Rituale … das sind klare (und stimmige) Aufgaben für eine gute<br />
Kinderpastoral.<br />
Dort, wo es um den Übergang ins Jugendalter geht, braucht es Loslösung und Trennung,<br />
möglicherweise sogar auch den einen oder anderen bewussten Anstoß, der Mädchen oder<br />
Burschen dazu verhelfen soll, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Aufgabe <strong>von</strong><br />
Jugendarbeit ist es letztlich, diese Trennungsprozesse zu unterstützen, zu ermöglichen und gut<br />
zu begleiten.<br />
In der Praxis liegt das Problem meist darin, dass diese beiden legitimen Ziele pastoraler Arbeit<br />
sauber – und das bedeutet räumlich und personell getrennt werden müssen, um für Jugendliche<br />
glaubwürdig und „echt“ zu bleiben.<br />
Es spricht einfach sehr viel dafür, dass in den Pfarren eine eigenständige, möglicherweise auch<br />
in Opposition zur Erwachsenengemeinde befindliche Jugendarbeit eingerichtet wird, wo die<br />
Mädchen und Burschen ihre Ablösungsprozesse in einem „geschützten“ Rahmen ein Stück<br />
durcharbeiten können.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 10<br />
Konsequenterweise spricht das auch für eigenständige Formen <strong>von</strong> Jugendliturgien, die abseits<br />
der üblichen Kinder-, Familien- und Gemeindegottesdienste stattfinden und nicht sofort <strong>von</strong><br />
„jugendbedürftigen“ Erwachsenen für sich vereinnahmt werden.<br />
2. Pfarrliche Jugendarbeit als Voraussetzung für Jugendliturgie<br />
Eine gute Jugendliturgie lebt <strong>von</strong> einer lebendigen Jugendarbeit. Wenn es gelingt, in einer<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
2. Pfarrliche Jugendarbeit als Voraussetzung für Jugendliturgie<br />
Eine gute Jugendliturgie lebt <strong>von</strong> einer lebendigen Jugendarbeit. Wenn es gelingt, in einer<br />
Pfarre Treffpunkte für Mädchen- und Burschencliquen zu schaffen, die regelmäßig aufgesucht<br />
werden, und wenn es gelingt mit diesen Jugendlichen in fortgesetzte Interaktionen zu treten,<br />
dann sind auch wesentliche Voraussetzungen für das gemeinsame <strong>Feiern</strong> geschaffen.<br />
Entscheidend ist, dass die Jugendlichen dieses „Angebot Jugendarbeit“ als für ihren Alltag<br />
nützlich und gewinnbringend erleben. Die Frage „was bringt mir das, wenn ich in die Pfarre<br />
gehe?“ ist gerechtfertigt und verlangt nach alltagsbezogenen, handfesten und einleuchtenden<br />
Antworten. Denn die Mädchen und Burschen selbst werden <strong>von</strong> ihresgleichen natürlich gefragt,<br />
was sie „da in der Kirche eigentlich machen“ – und wenn sie da um eine akzeptable Antwort<br />
verlegen sind, werden sie sich bald einmal wieder verabschieden.<br />
Liturgisches <strong>Feiern</strong> allein ist nicht alles. Jeder Gottesdienst sollte in einen profanen Rahmen<br />
der Begegnung und der Geselligkeit eingebettet sein, wo Mädchen und Burschen vor und nach<br />
der Feier zusammen sein können, miteinander plaudern, essen und trinken, Musik hören,<br />
entspannen, und FreundInnen treffen …<br />
3. Jugendliche Liturgiexperimente als Suchbewegung verstehen<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 11<br />
Der Übergang <strong>von</strong> der Kindheit ins Jugendalter ist eine Zeit des Experimentierens. Dieses dient<br />
der Selbstdefinition und Selbstverortung. Vergleichbares gilt für liturgisches <strong>Feiern</strong>.<br />
Jugendliturgie lebt <strong>von</strong> Experimenten. Das ist nicht Zerstörung <strong>von</strong> Traditionen, sondern<br />
notwendige Dekonstruktion um zu eigenen Feierformen zu finden. Dann darf auch der Altar<br />
umgestellt werden oder der Kirchenraum mit bunten Lichtern und Nebelmaschinen durchflutet<br />
werden.<br />
Es ist ja gut zu beobachten, wie Mädchen oder Burschen, die scheinbar nichts mit<br />
regelmäßigem Kirchgang am Hut haben, ganz unvermutet <strong>von</strong> einem liturgischen Ereignis in<br />
den Bann gezogen werden können. Ich denke da freilich an „Sonderereignisse“ wie z.B.<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Es ist ja gut zu beobachten, wie Mädchen oder Burschen, die scheinbar nichts mit<br />
regelmäßigem Kirchgang am Hut haben, ganz unvermutet <strong>von</strong> einem liturgischen Ereignis in<br />
den Bann gezogen werden können. Ich denke da freilich an „Sonderereignisse“ wie z.B.<br />
nächtliche Gebetsstunden, Wallfahrten, Andachten in verfallenen Sakralbauten, an <strong>Feiern</strong> im<br />
Licht der aufgehenden Sonne, an symbolträchtige Aktionen udgl. – aber auch an <strong>Feiern</strong> zu<br />
besonderen Alltagsereignissen. Jugendliturgien haben vor allem emotionalen Charakter. Das<br />
hängt wieder mit den Gottesvorstellungen zusammen, die in dieser Lebensphase zumeist<br />
apersonal gedacht werden.<br />
Jugendliturgien haben also Suchcharakter. Aber: Es geht nicht um Katechese und auch nicht<br />
um andere Formen theologischer Belehrung. Es geht einfach darum, mit den Mädchen und<br />
Burschen passende Rituale zu finden, die ihnen helfen können, die über sie hereinbrechenden<br />
Widersprüchlichkeiten des Lebens auszuhalten und konstruktiv zu bewältigen.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 12<br />
4. Eigenverantwortung und Partizipation<br />
Autonomie heißt Selbstbestimmung – oder zumindest Mitbestimmung in all jenen Fragen, die<br />
das eigene Leben betreffen. Also auch in religiösen Feierfragen.<br />
Jugendliturgien gelingen dann, wenn sie <strong>von</strong> den Mädchen und Burschen tatsächlich<br />
eigenverantwortlich gestaltet und getragen werden.<br />
Gottesdienste, die <strong>von</strong> Erwachsenen für Jugendliche gestaltet werden, gehen am Ziel vorbei.<br />
Wenn dann den Mädchen und Burschen ein paar Fürbitten vor Beginn eines Gottesdienstes in<br />
die Hand gedrückt werden, mit der Bitte, diese auf ein Zeichen hin der Gemeinde vorzutragen,<br />
so hat das nichts mit Partizipation zu tun. Das ist Verzweckung.<br />
Wer Jugendliturgien gestalten möchte, muss zuallererst Mädchen und Burschen finden, die das<br />
auch tun möchten – und sich dann auf einen fairen Beteiligungsprozess einlassen, der es<br />
ermöglicht, dass die Jugendlichen ihre Themen, ihre Fragen und die dazu passenden<br />
Gestaltungsideen in die Feier einbringen. Konsequenterweise sind es dann auch Mädchen und<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
Gottesdienste, die <strong>von</strong> Erwachsenen für Jugendliche gestaltet werden, gehen am Ziel vorbei.<br />
Wenn dann den Mädchen und Burschen ein paar Fürbitten vor Beginn eines Gottesdienstes in<br />
die Hand gedrückt werden, mit der Bitte, diese auf ein Zeichen hin der Gemeinde vorzutragen,<br />
so hat das nichts mit Partizipation zu tun. Das ist Verzweckung.<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Wer Jugendliturgien gestalten möchte, muss zuallererst Mädchen und Burschen finden, die das<br />
auch tun möchten – und sich dann auf einen fairen Beteiligungsprozess einlassen, der es<br />
ermöglicht, dass die Jugendlichen ihre Themen, ihre Fragen und die dazu passenden<br />
Gestaltungsideen in die Feier einbringen. Konsequenterweise sind es dann auch Mädchen und<br />
Burschen, die gemeinsam mit einem Priester oder einer/einembeauftragte/n LaiIn diesen <strong>Feiern</strong><br />
vorstehen.<br />
5. „Geschützte“ Feierräume und Feierzeiten<br />
Die räumliche und zeitliche Trennung <strong>von</strong> Jugendliturgien gegenüber den Kinder- oder<br />
Erwachsenenliturgien hat vor allem den Sinn, einen gewissen „Schutzraum“ zur Verfügung zu<br />
stellen. Dort können die Mädchen und Burschen das <strong>Feiern</strong> ausprobieren, ohne sich <strong>von</strong> den<br />
Erwachsenen beobachtet und <strong>von</strong> den „Kleinen“ gestört zu fühlen. Dieses „unter-sich-sein“<br />
kann auch dazu beitragen, den Druck des „Offiziellen“ <strong>von</strong> der Feier zu nehmen, und den<br />
Jugendlichen das Recht auf Teilidentifikation mit dem liturgischen Regelwerk unserer Kirche zu<br />
eröffnen.<br />
Abgrenzung <strong>von</strong> den Erwachsenen bedeutet auch, dass sich das Leben in der Jugendkultur zu<br />
anderen Zeiten abspielt, als jenes der Erwachsenen oder Kinder. Der Sonntag Abend in einer<br />
ansonsten wenig besuchten Kapelle bietet sich z.B. als interessanter Termin für einen<br />
Jugendgottesdienst an.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 13<br />
6. Attraktivität und Authentizität<br />
Das ist ein heikler Punkt. Wir leben in einer Zeit und Gesellschaft, die <strong>von</strong> Bildmedien bestimmt<br />
ist, in der die äußere Erscheinung, die Oberfläche, der erste, schnelle Eindruck <strong>von</strong> Personen<br />
und Dingen <strong>von</strong> großer Bedeutung sind.<br />
Das betrifft auch jene Frauen und Männer, die gerne mit Jugendlichen arbeiten oder feiern<br />
wollen – und damit ein konkretes Kontakt- und Beziehungsangebot den Mädchen und Burschen<br />
gegenüber setzen.<br />
Heranwachsende haben es gelernt, sich rasch und in erster Linie auch „optisch“ zu orientieren.<br />
Ästhetik spielt in ihrer Selbstpräsentation wie in ihren Interaktionen eine zentrale Rolle. Deshalb<br />
ist es sehr hilfreich, zu wissen, wie man selbst als Person auf Mädchen und/oder Burschen<br />
wirkt. Der ehrliche Blick in den Spiegel kann viele Hinweise geben: Wie wirke ich „auf den<br />
ersten Blick“ auf Jugendliche? Bin ich für Mädchen, für Burschen „attraktiv“ genug, dass ein<br />
Kontakt zustande kommen kann und sich daraus auch eine belastbare Beziehung entwickeln<br />
wird?<br />
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gegenüber setzen.<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
Heranwachsende haben es gelernt, sich rasch und in erster Linie auch „optisch“ zu orientieren.<br />
Ästhetik spielt in ihrer Selbstpräsentation wie in ihren Interaktionen eine zentrale Rolle. Deshalb<br />
ist es sehr hilfreich, zu wissen, wie man selbst als Person auf Mädchen und/oder Burschen<br />
wirkt. Der ehrliche Blick in den Spiegel kann viele Hinweise geben: Wie wirke ich „auf den<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
ersten Blick“ auf Jugendliche? Bin ich für Mädchen, für Burschen „attraktiv“ genug, dass ein<br />
Kontakt zustande kommen kann und sich daraus auch eine belastbare Beziehung entwickeln<br />
wird?<br />
Ob jemand „echt“ ist – oder ein „Pseudo“ finden Mädchen wie Burschen rasch heraus – und<br />
dieses Urteil entscheidet viel. Möglicherweise werden Angebote der Jugendarbeit auch deshalb<br />
nicht angenommen, weil die handelnden Personen für die Jugendlichen schlichtweg<br />
uninteressant sind.<br />
Natürlich kommt es auf die „inneren Werte“ an, wie Offenheit, Authentizität, Klarheit, Fairness,<br />
Verständnis usw. … aber mitentscheidend ist immer auch die äußere Erscheinung. Das hat mit<br />
Kleidung zu tun, mit Körperlichkeit und Aussehen, aber auch mit Auftreten, Stimme,<br />
Blickkontakt. Es hat damit zu tun, wie ich mich den Jugendlichen annähere, was ich eigentlich<br />
<strong>von</strong> ihnen will und wie ich das, was ich will, ohne Drumherumgerede mitteilen kann. Es hat zu<br />
tun mit der Fähigkeit, adäquat Nähe und Distanz ausloten zu können, es hat zu tun mit der<br />
Fähigkeit, Respekt und Interesse zeigen und artikulieren zu können und es hat letztlich auch<br />
mit persönlicher Sicherheit im Umgang mit den Mädchen und Burschen zu tun. Wer sich<br />
fürchtet oder leicht aus der Fassung bringen lässt, sollte es lieber nicht mit Jugendarbeit<br />
versuchen.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 14<br />
7. Musik – Musik – Musik<br />
Das stilbildende Element einer Jugendkultur ist die Musik. Musik versammelt Gleichgesinnte,<br />
Musik scheidet die Geister. Musik ist Ausdrucksmittel, Kommunikation und Gefühl schlechthin.<br />
Jugendliche konsumieren nicht Musik, Jugendliche leben in und mit ihr. Musik ist auch das<br />
erste und wichtigste Mittel der Abgrenzung gegenüber der Erwachsenenwelt.<br />
Für eine gelingende Jugendliturgie heißt das vor allem, dass gewohntes Liedgut entrümpelt<br />
werden muss. Stattdessen ist es wichtig, sich mit den Mädchen und Burschen auf die Suche<br />
nach Musik zu machen, die zu ihrem religiösen Verständnis und ihren religiösen<br />
Ausdrucksformen passt. Mit einer guten Musikauswahl – gleichgültig ob live oder vom Tonträger<br />
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Das stilbildende Element einer Jugendkultur ist die Musik. Musik versammelt Gleichgesinnte,<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
Musik scheidet die Geister. Musik ist Ausdrucksmittel, Kommunikation und Gefühl schlechthin.<br />
Jugendliche konsumieren nicht Musik, Jugendliche leben in und mit ihr. Musik ist auch das<br />
erste und wichtigste Mittel der Abgrenzung gegenüber der Erwachsenenwelt.<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Für eine gelingende Jugendliturgie heißt das vor allem, dass gewohntes Liedgut entrümpelt<br />
werden muss. Stattdessen ist es wichtig, sich mit den Mädchen und Burschen auf die Suche<br />
nach Musik zu machen, die zu ihrem religiösen Verständnis und ihren religiösen<br />
Ausdrucksformen passt. Mit einer guten Musikauswahl – gleichgültig ob live oder vom Tonträger<br />
gespielt – steht und fällt eine gute Liturgiegestaltung.<br />
Wenn ein passender Musikstil gefunden ist, lohnt es sich auch noch, mit den Texten der<br />
einzelnen Songs genauer auseinander zu setzen. Da gibt es nach allen Richtungen<br />
erstaunliches zu entdecken. Und es kann Mädchen und Burschen helfen, ihr religiöses<br />
Verständnis weiter zu entwickeln, wenn es ausreichend Zeit gibt, zu entschlüsseln, was da<br />
genau gesungen wird. Soll Musik auch Gebet sein, dann gilt es zu fragen, ob und wieweit sich<br />
alle mit Text identifizieren so wie er vorliegt – oder ob vielleicht da und dort doch noch etwas<br />
umformuliert werden sollte ...<br />
8. Eine Gottesrede, die ankommt<br />
So wie wir Gottesdienst üblicherweise feiern, nimmt die Sprache im Ritual einen zentralen Platz<br />
ein. Angefangen bei den Texten, die aus der Bibel gelesen oder zitiert werden, über die Gebete<br />
bis zu den gesungenen Liedtexten. Man kann sagen, dass in unseren liturgischen <strong>Feiern</strong> die<br />
Beziehung Gott Mensch in erster Linie in Worte gefasst wird.<br />
Unsere liturgische Sprache ist für die Heranwachsenden eine Fremdsprache. Als Erwachsene<br />
haben wir es inzwischen gelernt, auf Formeltexte auszuweichen, wenn wir das, was wir religiös<br />
empfinden oder denken nicht in passende Worte fassen können. Die Mädchen und Burschen<br />
sind eben erst dabei überhaupt Vokabel für das zu finden, was sie in ihrem Inneren bewegt. Die<br />
Formeltexte kennen sie, aber der Ablösungsprozess des Jugendalters mobilisiert sie, diese<br />
Formeln zu hinterfragen, zu zerlegen, zu dekonstruieren. Die erwachsene Rede <strong>von</strong> Gott muss<br />
<strong>von</strong> den Mädchen und Burschen gebrochen und selbsttätig neu zusammengesetzt werden,<br />
damit es ihre eigene Rede werden kann.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 15<br />
Liturgiearbeit mit Jugendlichen ist also auch eine Art gemeinsamer Sprachkurs.<br />
Was heißt das z.B. für einen Text wie „Vater unser im Himmel“, den wir in jedem Gottesdienst<br />
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Unsere liturgische Sprache ist für die Heranwachsenden eine Fremdsprache. Als Erwachsene<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
haben wir es inzwischen gelernt, auf Formeltexte auszuweichen, wenn wir das, was wir religiös<br />
empfinden oder denken nicht in passende Worte fassen können. Die Mädchen und Burschen<br />
sind eben erst dabei überhaupt Vokabel für das zu finden, was sie in ihrem Inneren bewegt. Die<br />
Formeltexte kennen sie, aber der Ablösungsprozess des Jugendalters mobilisiert sie, diese<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Formeln zu hinterfragen, zu zerlegen, zu dekonstruieren. Die erwachsene Rede <strong>von</strong> Gott muss<br />
<strong>von</strong> den Mädchen und Burschen gebrochen und selbsttätig neu zusammengesetzt werden,<br />
damit es ihre eigene Rede werden kann.<br />
Liturgiearbeit mit Jugendlichen ist also auch eine Art gemeinsamer Sprachkurs.<br />
Was heißt das z.B. für einen Text wie „Vater unser im Himmel“, den wir in jedem Gottesdienst<br />
gemeinsam beten? Was heißt das für ein „Gott den Herrn der himmlischen Heerscharen“, wie er<br />
in den unterschiedlichen Texten zum Sanktus angerufen wird? Welche Bilder entstehen in der<br />
Phantasie, wenn wir beten, dass „Gott in dieser Feier das Opfer seines Sohnes barmherzig<br />
annehmen möge“?<br />
9. Gefühle den Mädchen – Technik den Burschen?<br />
Natürlich ist die Geschlechterfrage in der Phase des Übergangs <strong>von</strong> der Kindheit ins<br />
Jugendalter ein zentrales Thema. Die Mädchen und Burschen setzen sich mit ihrer Sexualität<br />
auseinander und damit auch mit ihrer Rolle als (werdende) Frau bzw. (werdender) Mann. Das<br />
ist quasi ein Querschnittsthema, das alle Lebensbereich der Jugendlichen durchdringt, und mit<br />
dem sehr viel experimentiert wird.<br />
Für diese Übergangsphase zeichnet sich ein widersprüchliches Bild. Einerseits ringen die<br />
Mädchen und Burschen um Autonomie und Selbstbestimmung – andererseits übernehmen sie<br />
gerne die gesellschaftlich tradierten Rollenbilder, vermutlich aus einem unbestimmten<br />
Sicherheitsbedürfnis heraus.<br />
An diesem Punkt hat gerade kirchliche Jugendarbeit die wichtige Aufgabe, den Mädchen und<br />
Burschen dabei zu helfen, traditionelle Geschlechterrollen aufzubrechen und die Wünsche nach<br />
Autonomie und Selbstbestimmung auf ein Modell der Geschlechterdemokratie zu übertragen.<br />
Bei der konkreten Gestaltung <strong>von</strong> Liturgien mit Jugendlichen könnte also das Augenmerk darauf<br />
gerichtet sein, ob in Sprache und Musik, im Spiel, im Tanz, in den Gebeten und Ritualen ...<br />
traditionelle Frauen- oder Männerrollen verstärkt oder aufgebrochen werden. Ähnliches gilt für<br />
die praktische Organisation dieser Gottesdienste: sind z.B. immer nur die Burschen für die<br />
Sound- und Lichttechnik zuständig? Sind es z.B. immer nur die Mädchen, die einen meditativen<br />
Tanz vorbereiten?<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 16<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
10. Konsequenz, Standhaftigkeit, Verlässlichkeit<br />
Ein Jugendliturgieprojekt braucht eine Gewöhnungs- und Entwicklungszeit. Einzelne Events<br />
haben ihren Reiz, entwickeln aber wenig Nachhaltigkeit.<br />
Ein Fixtermin in überschaubaren zeitlichen Abständen ermöglicht es den Mädchen und<br />
Burschen, diese liturgischen Treffpunkte in die eigene Planung mit aufzunehmen. Die<br />
Gewissheit, am selben Ort zur selben Zeit immer wieder auch dieselben Leute zu treffen kann<br />
durchaus einen gewissen Mobilisierungseffekt zeigen – vorausgesetzt die Liturgie selbst ist<br />
entsprechend „attraktiv“.<br />
Je niederschwelliger (günstiger Zeitpunkt, leichte Erreichbarkeit, unkomplizierter Zugang,<br />
Freiheit in der Wahl des Beteiligungsgrades, ...) eine Jugendliturgie ansetzt, um so eher wird<br />
sie <strong>von</strong> den Mädchen und Burschen angenommen werden.<br />
Andererseits leben solche Liturgien auch da<strong>von</strong>, dass sich hier Mädchen und Burschen in<br />
größerer Zahl treffen. Die Attraktivität steigt, wenn die/der einzelne das Gefühl hat, dem<br />
Ereignis nicht ganz allein ausgeliefert zu sein – und auch andererseits nicht in einer<br />
namenlosen Masse unterzugehen. Da gilt es in der Vorbereitung ein gutes Verhältnis zwischen<br />
Raum, Gestaltung und möglicher Anzahl <strong>von</strong> Teilnehmenden zu überlegen und die passenden<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen.<br />
Zusammenfassung<br />
Mädchen und Burschen auf dem Weg <strong>von</strong> der Kindheit ins Jugendalter verändern sich. Sie<br />
verändern sich sichtbar, wahrnehmbar und nicht immer zur Zufriedenheit der Eltern und<br />
Erwachsenen. Diese Veränderungen sind notwendig und die damit verbundenen Abgrenzungen<br />
<strong>von</strong> der Welt der Kinder wie der Welt der Erwachsenen sind für die Jugendlichen wichtig.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 17<br />
Seite 20
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Diese Abgrenzung vollzieht sich auch im Binnenraum der Kirche und sollte in der pfarrlichen<br />
Arbeit entsprechend berücksichtigt werden.<br />
Ein liturgisches <strong>Feiern</strong> mit Heranwachsenden geht Hand in Hand mit einer entsprechenden<br />
kontinuierlichen Jugendarbeit in der Pfarre und vollzieht sich weitgehend abseits der Kinderund<br />
Erwachsenenpastoral der Gemeinde.<br />
Diese Phase einer notwendigen Abgrenzung und Distanzierung ist letztlich keine endgültige<br />
Trennung <strong>von</strong> der Kirche, sondern muss als Phase des Durcharbeitens der je eigenen<br />
(religiösen) Identität verstanden werden.<br />
Otto Kromer, Jg. 1955<br />
ist Theologe, Pädagoge und Erwachsenenbildner, arbeitet seit mehr als 25 Jahren im Bereich<br />
der kirchlichen Kinder- und Jugendpastoral und ist derzeit beruflich tätig als Bildungsreferent<br />
der Kath. Jungschar Österreichs.<br />
Kontakt: kromer@kath.jungschar.at<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 18<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
GOTTESDIENSTABLAUF<br />
Kinder sammeln sich vor der Eingangstür des Feierraumes – ziehen mit der Kinderbetreuung + Priester<br />
(fr. Jakob) + Dienste ein<br />
Die Kinder bringen die Altarkerze, Kerzen in Schalen, stehendes Kreuz, Forsythienzweig und die Bibel mit.<br />
Einzug<br />
Lied (mit Gesten): Wo ich gehe (1.-3. Strophe)<br />
Liturgische Begrüßung<br />
Kyrie:<br />
Jesus, du öffnest unser verschlossenes Herz für deine guten Worte, für deine frohe Botschaft.<br />
Christus, du nimmst uns die Angst um uns selbst, wenn wir uns für andere einsetzen.<br />
Jesus, du schenkst uns deine Nähe, wenn wir Vertrautes loslassen müssen.<br />
Dazwischen: Kyrie Eleison<br />
Gebet<br />
Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (Kanon)<br />
Evangelium: Joh 12, 20-33<br />
Bildmeditation<br />
Ruf: Wechselnde Pfade<br />
A) Bild „Weizenfeld“<br />
1. Spr Millionen <strong>von</strong> Weizenkörnern. Geballtes Leben auf trockenem Stroh. Ein Bild der Fülle: hoffnungsvoll.<br />
Die verborgene Kraft im Weizenkorn wartet darauf, auszubrechen, aufzubrechen, neu zu werden.<br />
2. Spr Ich darf mich freuen. In mir ist Leben gewachsen. Mein Bemühen trägt Früchte. Auch andere haben<br />
viel dazu beigetragen. So darf ich nun ernten. Was in mir geworden ist, kann ich wieder aussäen.<br />
3. Spr Kurzes Nachdenken (ist einzuleiten) über eigene Erfahrungen; über Wege und Übergänge, die zu einem<br />
gutem vorläufi gen Ende gekommen sind), dann: 3. Spr: Ich freue mich, weil ich mich freuen darf, und danke<br />
meinem Gott.<br />
Ruf: Wechselnde Pfade<br />
B) Bild: „Saatmaschine“<br />
1. Spr. Millionen <strong>von</strong> Getreidekörnern: sie verlassen das Licht und die Wärme. Für sie wird es fi nster, feucht<br />
und kühl und einsam. Allein in fremder, ungemütlicher Umgebung, mit ungewisser Zukunft.<br />
2. Spr Ich darf mich unsicher fühlen. Taumelnd, orientierungslos. Was stirbt in mir? Vergeht das Leben<br />
oder wird es neu aufblühen? Wo fi nde ich Halt, wo neue Kraft? Wem kann ich trauen? Nährt mich die neue<br />
Umgebung oder zehrt sie mich auf?<br />
3. Spr Kurzes Nachdenken über eigene Erfahrungen; über Wege und Übergänge, die belasten, die mich ins<br />
Wanken gebracht haben: was waren meine Gefühle, meine Ängste und Hoffnungen?., dann: „Wenn du dich in<br />
die Erde begibst, wirst du neue Frucht bringen!“ – Christus, ich möchte dir vertrauen. Neues, gewandeltes<br />
Leben ist dein Versprechen.<br />
Ruf: Wechselnde Pfade<br />
C) Bild: Brot<br />
1. Spr Vom erntereifen Weizenfeld zum nahrhaften Brot. Vom scheinbar verlorenen Samenkorn unter der<br />
Erde zum neuen Lebensmittel. Ein gewagter Übergang: zwischen Abgründen, auf schmalen Pfaden, aber zu<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
neuem Licht am Ende des Weges.<br />
2. Spr. Ich darf vertrauen, denn über manche Brücke bin ich gegangen, und ich habe neue Ufer erreicht<br />
und Leben gewonnen. Ich möchte weiter gehen, ich möchte tiefer sehen, ich möchte neu reifen.<br />
3. Spr Kurzes Nachdenken über eigene Erfahrungen; über den Zugewinn an „Lebensfülle“ durch durchlebte<br />
Übergänge. Was habe ich gewonnen? dann:<br />
„Einige sagten: „Wir wollen Jesus sehen!“ Ja, wir wollen Jesus sehen: Den Gott, der die göttliche Welt<br />
verlassen hat. Den Menschen, der die Untiefen menschlicher Verlassenheiten durchschritten hat. Den<br />
Gesalbten, der eine neue Brücke zwischen Himmel und Erde gebaut hat. Den Gottessohn, der im<br />
Nährboden der Liebe seines Vaters durch den Tod zum Leben gefunden hat. Unseren Bruder, der uns alle<br />
durch die Übergänge unseres Lebens führt zu neuen Ufern „bis ins ewige Leben“.<br />
Ruf: Wechselnde Pfade<br />
Gabenbereitung: Kinder + ev. Kinderbetreuung bringen Gaben vom Gabentisch zum Altar<br />
Gesang: Nimm, o Herr, die Gaben, die wir bringen, 1. Str.<br />
P Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und<br />
der menschlichen Arbeit.<br />
Aus Getreidekörnern gebacken: Zeichen dafür, was wir an Leben bisher einbringen durften, Zeichen für<br />
Mühevolles, was wir erlitten und errungen haben; Zeichen unseres Lebens und deines Segens.<br />
Wir bringen dieses Brot vor dein Angesicht, dass es uns das Brot des Lebens werde.<br />
P Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du schenkst uns den Wein, die Frucht des<br />
Weinstocks und der menschlichen Arbeit.<br />
Aus Trauben gepresst: Zeichen dafür, was wir an gelungenem Leben bisher erfahren durften, Zeichen für<br />
Wunden, durch die wir gereift sind; Zeichen unseres Lebens und deines Segens.<br />
Wir bringen diesen Kelch vor dein Angesicht, dass er uns der Kelch des Heiles werde.<br />
Gesang: Nimm, o Herr, die Gaben, die wir bringen, 2. Str.<br />
Präfation<br />
Heilig: Heilig bist du guter Gott<br />
(mit Klatschen)<br />
Hochgebet für Kinder<br />
Vater unser (gebetet)<br />
Friedensgruß<br />
Kommunion<br />
Während der Kommunion: Instrumental<br />
Kommunionlied: Gib uns Augen<br />
(1., 2. und 4.Strophe)<br />
Gebet<br />
Segen<br />
Schlusslied: Himmel komm und wachse in der Welt<br />
Seite 23
LIEDER<br />
Wo ich gehe<br />
aus: Patrik C. Höring, Das große Buch der Kindergottesdienste, Herder-V. 2008, S. 161
Kyrie Eleison<br />
Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht T: Hans-Hermann Bittger<br />
M: Joseph Jacobs<br />
Wechselnde Pfade T: baltischer Hausspruch<br />
M: unbekannt<br />
Nimm, o Herr, die Gaben T: mündl. überliefert<br />
M: Andrew Lloyd Webber
Heilig bist Du, großer Gott<br />
Gib uns Augen T & M: Wolfgang Longardt
Himmel, komm und wachse in der Welt<br />
Werde, wachse Eckert/Portugal
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
WORKSHOPS<br />
WORKSHOP 1 DOROTHEA SCHWARZBAUER-HAUPT<br />
Sand im Getriebe, was nun?<br />
Wegen zu wenig TeilnehmerInnen abgesagt.<br />
WORKSHOP 2 OTTO KROMER<br />
Dreifaltigkeit, Gnadengabe und Auferstehung. Eine Sprachwerkstatt.<br />
Seite 28
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
WORKSHOP 3 JAKOB ECKERSTORFER<br />
„Er führte mich hinaus ins Weite,...“ (Ps 18,20a)<br />
„BergsteigerInnenmodell“<br />
zum Aufbau <strong>von</strong> liturgischen <strong>Feiern</strong><br />
Wer gerne Bergwandern geht, der kennt<br />
verschiedene sinnvoll aneinander gereihte Phasen<br />
einer Wanderung:<br />
Vorbereitung:<br />
� Beginnend mit der Planung der Tour<br />
� und dem Zusammenpacken aller nötigen<br />
Dinge<br />
Konkrete Wanderung:<br />
� Treffpunkt (nach der Anreise) am Fuß des Berges mit den WeggefährtInnen.<br />
� Austausch <strong>von</strong> Neuigkeiten<br />
� Orientierung – welcher ist der Gipfel auf den wir wollen?<br />
� Motivation „Packen wir es an!“<br />
� Einstieg in den Weg<br />
� Aufstieg zum Gipfel<br />
� Erreichen des Gipfelkreuzes, genießen der Aussicht, Rast, Jause und<br />
Verweilen<br />
� Antreten des Abstieges<br />
� Ankunft beim Ausgangspunkt – eventuelles Einkehren in Raststätte<br />
Nachbereitung:<br />
� Bergschuhe reinigen und Gewand waschen.<br />
� Nachbetrachtung vor dem Einschlafen.<br />
Die Übertragung der Metapher:<br />
Das Bild der Bergwanderung kann uns als Orientierungshilfe für die Vorbereitung<br />
<strong>von</strong> liturgischen <strong>Feiern</strong> helfen. In beiden Fällen ist (bei der Bergtour, wie bei einer<br />
liturgischen Feier) eine gute Vorbereitung notwendig.<br />
� Nach dem Zusammenkommen, ist es sinnvoll, dass die Leute Neuigkeiten<br />
austauschen können, Zeit zum Ankommen haben.<br />
� Als bewusster Startpunkt wird ein Kreuzzeichen gesetzt.<br />
� Der Aufstieg charakterisiert den Einstieg/die Annäherung ans Thema. Dies<br />
kann zum Beispiel durch Bilder, einen Dialog bzw. ein Rollenspiel,<br />
Geschichten, Texte, Filmszenen passieren.<br />
� Der Höhepunkt/Hauptteil ist die intensive Arbeit mit dem Thema: Bibelstelle<br />
+ Auseinandersetzung (zB. eine Collage kleben, Arbeit mit Ton, miteinander<br />
ins Gespräch kommen, Rollenspiel, Brief an mich selber,…), Bitten,<br />
Vaterunser.<br />
� Als Abrundung kann ein Gedicht, eine Meditation,… dienen.<br />
� Den Abschluss bildet wieder das Kreuzzeichen mit einem Segenstext.<br />
� Die liturgische Feier klingt bei eventuell Getränken und Snacks aus.<br />
Die sieben Schritte lassen sich leicht einprägen. Wobei es nicht darauf ankommt,<br />
wie sie benannt werden. Wichtiger ist der Spannungsbogen durch die<br />
Gruppeneinheit und ein roter Faden vom Anfang bis zum Schluss!<br />
Seite 29
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
<strong>Dramaturgie</strong> <strong>von</strong> <strong>Veranstaltungen</strong>/<strong>Feiern</strong><br />
<strong>Veranstaltungen</strong>/<strong>Feiern</strong> sind mit Filmen vergleichbar, sie sollen ähnlich aufgebaut<br />
sein mit einem guten Start, einem Höhepunkt, einem weiteren nicht ganz so großen<br />
Highlight und langsamen Ausklingen. Diese „Gesetzmäßigkeiten“ gelten sowohl für<br />
<strong>Veranstaltungen</strong>, die eine ganze Woche oder mehrere Tage dauern, als auch für<br />
Abendveranstaltungen und liturgische <strong>Feiern</strong>.<br />
¼ ½ ¾<br />
Die Anfangsphase bei einer Feier/Veranstaltung ist wichtig, ein starker Beginn<br />
notwendig. Hier entscheidet sich, ob die Leute gut einsteigen und begeistert sind<br />
oder nicht.<br />
In der 1. Phase, sie entspricht ca. einem Viertel der Gesamtzeit, lernen sich die Leute<br />
kennen, es tut sich was, die Spannung steigt.<br />
In der 2. Phase, also im zweiten Viertel, ist der höchste Stand an Spannung und<br />
Aktivität,<br />
danach, in der 3. Phase, kommt es zu einem leichten Spannungsabfall, es darf ruhig<br />
mal ein spannungsmäßiger Tiefpunkt sein, denn knapp vor dem letzten Viertel sollte<br />
dann noch mal etwas Unerwartetes kommen, ein Höhepunkt, der die Stimmung noch<br />
mal nach oben treibt.<br />
In der 4. und letzten Phase klingt die Feier/Veranstaltung langsam aus, es ist nur<br />
mehr wenig Energie vorhanden, es soll nichts Neues mehr aufgeworfen und nicht<br />
mehr „mit Vollgas“ interveniert werden. Vielmehr ist jetzt Klärung, Zusammenfassung<br />
und Verdichtung gefragt. Gut ist auch, Bilder oder Elemente vom Start der<br />
Veranstaltung/Feier zu verwenden, um den Bogen zu schließen.<br />
Seite 30
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Grundstruktur einer liturgischen Feier<br />
Gemeinsame<br />
Grundstruktur<br />
Morgen- bzw.<br />
Abendlob<br />
(Stundengebet)<br />
Feier anderer<br />
Sakramente (z.B.<br />
Taufe, Firmung)<br />
Eucharistiefeier<br />
Eröffnung Eröffnung Eröffnung Eröffnung<br />
Feier des<br />
Wortes Gottes<br />
Feier der<br />
Nähe Gottes<br />
Wortgottesdienst Wortgottesdienst Wortgottesdienst<br />
Lobgesang,<br />
Bitten, Gebet<br />
Abschluss Segen, Entlassung<br />
Feier der Nähe Gottes<br />
Spendung der Taufe Eucharistiefeier<br />
Abschluss der<br />
Tauffeier<br />
Dieser Feierteil hat immer zwei zentrale Grundelemente:<br />
- Das (Hoch)Gebet als worthaften Teil<br />
- Eine Symbolhandlung als leibhaften Teil<br />
Entlassung<br />
Beide Elemente müssen innerlich zusammenpassen, um sich gegenseitig zu deuten<br />
und zu verstärken.<br />
Das zeigt ein alltägliches Beispiel:<br />
Gruß-Wort<br />
„Ich freue mich, dich zu sehen.<br />
Herzlich willkommen!“<br />
Gruß<br />
� �<br />
⇔<br />
Gruß-Geste<br />
Händereichen, Umarmung o.ä.<br />
Worthafte Handlung ⇔ Leibhafte Handlung<br />
(=symbolisch = nicht-worthaft“)<br />
Sagt,<br />
⇔ Gibt zu erleben,<br />
was die Umarmung meint<br />
was das Gruß-Wort (be-)sagt<br />
Deutet die Umarmung ⇔ Deutet das Gruß-Wort<br />
auf leibhafte Weise<br />
Seite 31
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
In liturgischen <strong>Feiern</strong> sind die beiden Grundelemente je nach Anlass unterschiedlich<br />
ausgeprägt:<br />
Feier der Taufe<br />
� �<br />
(Hoch-)Gebet über dem Wasser + Eintauchen in das Wasser<br />
(oder Übergießen mit Wasser)<br />
Feier der Eucharistie<br />
� �<br />
Hochgebet über Brot und Wein + Brotbrechen, Essen und Trinken<br />
Feier der Krankensalbung<br />
� �<br />
(Hoch-)Gebet über dem Öl + Einreiben mit dem Öl<br />
Feier der Haussegnung<br />
� �<br />
(Hoch-)Gebt über dem Haus<br />
+ Beräuchern der Räume<br />
und seinen Bewohnern<br />
(Besprengen mit Wasser)<br />
� �<br />
worthaft<br />
HOCHGEBET<br />
leibhaft<br />
SYMBOLHANDLUNG<br />
(Ritus)<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Im Workshop verwendete bzw. mir brauchbar erscheinende Literatur:<br />
• Beck Wolfgang u. Hennecke Christian, Think about. Das Sakrament der Buße mit Kindern,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen neu entdecken, München 2008<br />
• Bihler Elsbeth, Symbole des Lebens - Symbole des Glaubens I-III. Werkbuch für<br />
Religionsunterricht und Katechese, Limburg 2002.<br />
• Büchelin Angelika u. Schmeisser Martin (Hg.), Jeden Augenblick segnen. Segensworte für jeden<br />
Tag des Jahres, Eschbach 2008.<br />
• Bürgermeister Konrad u. Stinglhammer Manuel, Wenn ..., dann Gott. Neue Anregungen zu Gebet<br />
und Besinnung mit Kindern und Jugendlichen in Schule und Gemeinde, Winzer 2004.<br />
• Hecht Anneliese, Bibel erfahren. Methoden ganzheitlicher Bibelarbeit, Stuttgart 2001<br />
• Hintersberger Benedikta u. Hausmann Theodor, Mit Jugendlichen meditieren. Übungen und<br />
Anleitungen für Schule und Jugendarbeit, München 2005<br />
• Honecker Simone u. Mauritz Andreas (Hg.), Beten mit Handy und Füßen. Ein Werkbuch für<br />
Jugendwallfahrten, Kevelaer 2007.<br />
• Schmeisser Martin (Hg.), Morgenlicht<br />
und Abendstern. Inspirationen zum<br />
Aufwachen und Ruhigwerden,<br />
Eschbach 2004<br />
• Schwarz Andrea, Du Gott des Weges<br />
segne uns. Gebete und Meditationen,<br />
Freiburg 2008.<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
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WORKSHOP 4 BARBARA KREUZMAYR-RÖSSLHUMER<br />
Bühne frei!<br />
Biblische Geschichten mit Handpuppen erzählt<br />
Kinder lieben Geschichten und lassen sich gerne <strong>von</strong> Handpuppen<br />
aller Art zum Spiel inspirieren. Für junge Kinder hat vieles eine Seele<br />
– Puppen haben Gefühle und Tiere erzählen Geschichten. Diese Zeit<br />
der „Verlebendigung“ <strong>von</strong> scheinbar Leblosem nützen wir im Spiel,<br />
um die Fantasie der Kinder zu fördern, sie für Inhalte begeistern und<br />
Erfahrungen transportieren zu können.<br />
Das Handpuppenspiel ist eine alte und wieder neu entdeckte Methode<br />
– es ist nicht nur eine besondere Methode, sich mit Kindern biblische<br />
Geschichten anzueignen – vielmehr bietet das Spiel Möglichkeiten,<br />
Perspektiven zu wechseln und auch in eher ungewohnte Rollen zu<br />
schlüpfen.<br />
Mit Handpuppen lassen sich diese Erzählperspektiven verstärken. Kinder können sich emotional auf<br />
das Geschehen einlassen und dennoch Abstand wahren, da nicht sie selber es sind, die betroffen sind,<br />
sondern die Puppe. Die Handpuppe wird zum Verkündiger und zum Gegenüber. Oft sind es gerade die<br />
zurückhaltenden Kinder, die in der Puppe einen Spielpartner entdecken, bei dem sie sich etwas trauen<br />
– wie z. B. aus sich herausgehen.<br />
Zugänge:<br />
� Einstieg: Handpuppen erzählen – unter anderem - biblische Szenen – machen neugierig auf<br />
mehr und locken zur weiteren Auseinandersetzung;<br />
� Handpuppen stellen biblische Szenen dar – Personen/Kinder führen die Figuren, verändern<br />
Szenen, verinnerlichen Inhalte, sprechen ihre eigenen Texte, o.ä.<br />
Praktische Überlegungen:<br />
� Nicht immer ist die Aufführung <strong>von</strong> fertigen Szenen <strong>von</strong> längerer Dauer das Ziel –<br />
Spielsequenzen <strong>von</strong> fünf Minuten genügten oft schon, um eine Stimmung zu verwandeln oder<br />
den Zugang zu einem Thema zu ermöglichen.<br />
� Kindern keinen fertigen Text zum „Nachspielen“ vorgeben – nur so wird es gelingen, dass<br />
miteinander ein neues Verständnis der biblischen Texte entwickelt wird. Welche Schwerpunkte<br />
(Auswahl der Szenen, Dauer des Ausspielens einzelner Szenen, Darstellen einzelner<br />
Personen, ...) gesetzt werden, entscheidet das Vorbereitungsteam bzw. die Kindergruppe.<br />
� Aufführungen brauchen gelegentlich besondere Effekte (Hintergrundbilder, Gegenstände<br />
z.B. Gründpfl anze als Baum für Zachäus, unterschiedliche Beleuchtung für Tag/Nacht,<br />
Seite 37
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Geräusche: Donnergrollen, Wasserrauschen, ... oder Musik steigern Aufmerksamkeit und<br />
Spannung. Hier können auch jene Personen eingesetzt werden, die keine Puppe spielen wollen<br />
oder können.<br />
Verschiedene Arten <strong>von</strong> Puppen für das biblische (Hand)puppenspiel:<br />
Fingerpuppen (Filz), Scheibenkopfpuppen mit Tuch- oder Kegelkörper, Kochlöffelpuppen,<br />
Stöckchenpuppen (werden <strong>von</strong> oben geführt), Stabpuppen, große Flachpuppe;<br />
Puppen werden vorgestellt und praktische Tipps zur Herstellung und Verwendung gegeben.<br />
Erarbeitung einer biblischen Szene für das Spiel (Idee einer Anleitung)<br />
� Die Kernszene/das Spannende an der Stelle (persönliche Zugänge und Auseinandersetzung)<br />
� Die handelnden Figuren festlegen/Schwerpunkte<br />
� Handpuppen auswählen (auf Charaktere achten – möglicherweise abändern)<br />
� Hinführung – Hauptteil – Ausklang (Ablauf der Szene)<br />
� Sprechtexte erfi nden und evtl. verschriftlichen<br />
� Rollen verteilen<br />
� Aufgaben für Leute überlegen, die keine Rolle übernehmen können/wollen<br />
Anmerkungen aus dem Workshop:<br />
Die Teilnehmerinnen verwendeten auf kreative Weise die zur Verfügung stehenden Puppen und setzten<br />
sie gekonnt in Szene – ausführliches Feedback aus der Workshopgruppe ermöglichte den TN konkretes<br />
Lernen.<br />
Ich sag noch recht herzlichen Dank für die engagierte Mitarbeit der Frauen und wünsche für das<br />
konkrete Tun mit den Mädchen und Buben in der Kinderliturgie viel Kreativität, Ausdauer und Freude!<br />
Lg, Barbara<br />
Seite 38
WORKSHOP 5 ALOIS BIRKLBAUER, MICHAELA, JAKOB<br />
UND HANNAH OBEREIGNER<br />
Lieder und Musik bei Familiengottesdiensten
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
WORKSHOP 6 KINDERLITURGIEKREIS KEFERMARKT<br />
LENGAUER ULRIKE & MIESENBERGER REGINE<br />
Ein Kuchen für den lieben Gott<br />
Religiöse <strong>Feiern</strong> mit Kindern<br />
Kleinkindergottesdienste<br />
� sind Gottesdienste mit Herz, Hand und Fuß<br />
� sollen die Kinder mit allen Sinnen ansprechen<br />
� ermöglichen den Kindern in kindgemäßer Umgebung spielerische Erfahrungen<br />
� wollen „unsere“ Liturgie begreifl ich machen<br />
� geben den Eltern Anregungen für den Umgang mit religiösen Themen daheim<br />
� bauen kirchenfernen Familien Brücken zur Pfarre<br />
� laden alle zum Mitfeiern (=Mittun) und manche vielleicht auch zum Mit – Vorbereiten ein<br />
� Kleinkindergottesdienste sollen feste Termine haben, Einladungen durch Handzettel oder<br />
Plakate sind vorteilhaft.<br />
� Der Ausgangspunkt ist immer die Bibelstelle<br />
� Es wird nicht FÜR jemanden vorbereitet, sondern überlegt, wie wir MITEINANDER Gottes<br />
Heilszuwendung feiern können.<br />
� Welche Inhalte können auf welche Art be-greifbar gemacht werden?<br />
� Rituale helfen den Kindern sich zurechtzufi nden (Gestaltung des Altartisches, Kerze,<br />
Kreuzzeichen, Lied vor dem Bibelwort...)<br />
� Lieder, Gebete, Geschichten, Rollenspiele, Spiele, Beten mit dem ganzen Körper, Momente der<br />
Stille werden eingebaut.<br />
� Wenn Kinder etwas mit nach Hause nehmen können, lädt das daheim zu Gesprächen über<br />
religiöse Themen ein und erinnert immer wieder an die Inhalte des Gottesdienstes.<br />
Kinderliturgie zum Thema<br />
„Ein Kuchen für den lieben Gott“<br />
1. Wir begrüßen die Kinder, entzünden gemeinsam die Kerze auf unserem Altartisch und<br />
beginnen mit dem Kreuzzeichen.<br />
2. Lied „Lacht und singt, singt und lacht“<br />
3. Einleitung zu den Dias aus dem Bilderbuch „Ein Kuchen für den lieben Gott:<br />
„ Wir sind heute wieder zusammengekommen, um mit Gott zu feiern. Wer ist dieser Gott? Was<br />
hat Gott gemacht? Warum hat er so viel Schönes erschaffen? Warum kann man ihn nicht sehen?<br />
So viele Fragen stellen wir uns oft. Auch Tina, ein kleines Mädchen, hat ihrem Opa viele solcher<br />
Fragen gestellt - hören wir uns die Geschichte an.<br />
4. Dias Teil 1 bis Seite 6<br />
5. Stilleübung:<br />
Verschiedene Bilder werden aufgelegt – schauen uns die Bilder bei schöner Musik an<br />
Seite 50
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
6. Gedanken zum Gottesbild:<br />
Wer möchte darf sagen, wie Gott für ihn ist – Wie er Gott spürt.<br />
Stellen dabei Kerze in die Mitte und legen zu unserem Gedanken evtl. ein passendes Bild dazu.<br />
7. Kreisbildung / Lied „ Gottes Liebe ist so wunderbar“<br />
8. Bewegungsspiel – Packerlspiel mit Trommel:<br />
Aus dem Packerl kommen tanzende Kinder, bunte Vögel, wachsende Blumen, strahlende<br />
Sonne,……….<br />
9. Einleitung zum 2. Teil der Diareihe:<br />
„Ihr könnt euch bestimmt noch an die Geschichte <strong>von</strong> Tina und ihrem Opa erinnern – evtl.<br />
Fragen daraus stellen – schauen wir wie die Geschichte weitergeht.<br />
10. Dias Teil 2 <strong>von</strong> Seite 7 bis Ende<br />
11. Stellen Kuchen verdeckt zu Kerze und den Gottesbildern.<br />
„Was könnte da wohl dahinter sein?“ – raten lassen,….<br />
12. Evangeliumssatz:<br />
Vorher und danach das Lied „Ich denke an dich“ zur Begleitung des Kreuzzeichens.<br />
„Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ MT 25,40<br />
13. Lied „Lacht und singt, singt und lacht“<br />
14. Teilen den Kuchen auf – ein Kind darf schließlich die Brösel für die Vögel ins Freie streuen.<br />
15. Zum Abschluss bekommen die Kinder noch ein Bild aus der Diareihe mit dem Bibelsatz mit<br />
nach Hause.<br />
Die Bibel – unser Schatz<br />
� Die Bibel (griech: biblia = Buch) ist die Grundlage unseres Glaubens. Sie umfasst 73<br />
Einzelschriften (46 Texte im Alten Testamen, 27 im Neuen Testament). Die Texte sind 1900 bis<br />
3000 Jahre alt. Die Schriften des AT wurden vom Judentum übernommen und im NT<br />
weitergeführt und ergänzt.<br />
� Die biblischen Texte wollen unseren Glauben stärken und uns ermutigen, unseren Weg im<br />
Vertrauen auf Gott zu gehen. Die Bibel enthält historische Fakten, will aber kein Geschichtsbuch<br />
sein.<br />
� Biblische Texte sind in einer anderen Zeit und in einem anderen Kulturkreis entstanden. Wir<br />
müssen herausfi nden, mit welcher Absicht sie entstanden sind und was sie uns heute sagen<br />
können.<br />
� Bevor ein Text anderen nahe gebracht werden kann, muss er „verinnerlicht“ werden.<br />
� Persönliche Begegnung mit dem Text – mehrmaliges Lesen<br />
� Theoretische Auseinandersetzung mit der Thematik<br />
� Zielformulierung: Was will ich erreichen?<br />
� Mit welchen Mitteln kann das gelingen: Dias, Erzählung, Darstellung im Rollenspiel,<br />
Puppenspiel, Schattenspiel, Bilder...<br />
Elemente für einen Kinderwortgottesdienst zum Thema<br />
Die Bibel, unser Schatz<br />
1. Begrüßung, Kerze anzünden, Kreuzzeichen<br />
Seite 51
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
2. Lied. Guten Morgen, Sonne<br />
3. Die Schatzkiste mit der Bibel wird herein getragen, angeschaut, beschrieben, wir raten, was sich<br />
in ihr versteckt<br />
4. Der Schatz wird hervor geholt – UNSERE BIBEL (sie hat einen besonders schön gestalteten<br />
Umschlag)<br />
5. Ein Erwachsener geht mit der Bibel im Kreis <strong>von</strong> Kind zu Kind, alle dürfen die Bibel berühren<br />
(Kontakt mit dem Buch aufnehmen)<br />
6. Die Bibel wird im Kreis weiter gegeben – wir spüren die Schwere des Buches. Anschließend wird<br />
sie in die Mitte des Kreises auf ein besonderes Tuch gelegt.<br />
7. Was steht in diesem Buch? Wer eine Geschichte weiß, darf in die Mitte kommen. (z.B.: Jesus<br />
hat einen Blinden geheilt. Jesus ist in einem Stall geboren.)<br />
Kinder, die nichts sagen (wollen oder können), wird geholfen: „Kennst du die Geschichte, wie<br />
der Engel zu Maria gekommen ist?“<br />
8. Kurze Erklärung zu Entstehung und Inhalt der Bibel<br />
9. in der Kirche wird dieses besondere Buch oft besonders begrüßt:<br />
� mit einem Halleluja – Ruf<br />
� mit Weihrauchduft<br />
10. Wir hören ein Loblied auf Gott aus der Bibel: (Wir singen den Liedruf: „Ich denke an dich“ und<br />
machen dazu das Kreuzzeichen. Wir stehen ganz still.)<br />
Wir loben dich, denn du bist unser Gott.<br />
Himmel und Erde gehören dir.<br />
Menschen, Tiere, Pflanzen, Land und Meer<br />
und auch die Sterne am Himmel<br />
sind das Werk deiner Liebe.<br />
Hilf, dass wir dich überall erkennen.<br />
Gott, wie groß bist du.<br />
nach Psalm 8<br />
11. Lied: Schweige und lausche<br />
12. Spiel: Wir gehen frei durch den Raum. Bei einem Cymbelton bleiben wir stehen, singen den<br />
Liedruf und hören einen Satz aus der Bibel:<br />
� Fürchte dich nicht. Ich bleibe bei dir.<br />
� Lasst die Kinder zu mir kommen.<br />
� Jesus sagt: Ich bin der gute Hirte.<br />
� Liebt einander.<br />
� Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen<br />
� .....<br />
13. Wir schmücken die Bibel auf dem Tuch mit Kett – Material, Glassteinen, Blumen, Teelichtern...<br />
14. Kurzes Dankgebet (Vor-, nachsprechen):Guter Gott./ In der Bibel/ stehen viele wunderbare<br />
Geschichten./ Sie ist ein ganz besonderes Buch. / Wir danken dir dafür./ Amen<br />
15. Lesezeichen basteln (ev. mit aufgedrucktem Satz aus der Bibel – siehe Punkt 11)<br />
Seite 52
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Anregungen für die Gestaltung <strong>von</strong> religiösen Feierstunden<br />
Die Inhalte sind als Gedankenanstoß zu verstehen, sie sind hier ungeordnet und keineswegs<br />
vollständig. Die Schriftworte werden den Kindern in kindgemäßer Form aus der Bibel vorgelesen.<br />
Ergänzend haben wir Spiele, Lieder und Momente der Stille eingebaut.<br />
Thema: Ostern<br />
Inhalte: Buch: Kleine Raupe Nimmersatt<br />
Spiel: Schmetterling, kleines Ding<br />
Schriftwort: Mk 16,2-7 (das leere Grab)<br />
Gebet: Wir feiern Ostern. Jesus, dein Grab ist leer. Du bist auferstanden. Du lebst. Das wollen wir allen<br />
weitersagen. Amen.<br />
Bastelarbeit: Schmetterling aus Seidenpapier und Pfeifenputzern<br />
Thema: Wasser (vor den Ferien)<br />
Inhalte: Wasser fühlen, trinken, Wassergeräusche hören, Wasser spritzen...<br />
Bewegungsspiel mit Tüchern zur Musik (z.B: Die Moldau oder Donauwalzer)<br />
Kinder segnen sich gegenseitig mit Weihwasser<br />
Schriftwort: Mk 1,9-11 (Taufe Jesu)<br />
Gebet: Gebet mit Symbolen:<br />
• Kinderregenschirm: Dank für Wasser<br />
• Wasserkrug: Kostbarkeit des Wassers<br />
• Schifferl: Dank für Spaß mit Wasser in den Ferien<br />
• Weihwasser: Durch die Taufe gehöre ich zu Jesus<br />
Bastelarbeit: Schifferl falten oder ausschneiden und auf Segel vorbereiteten Satz kleben.<br />
Z.B: Du hältst zu mir, guter Gott. Wasser ist Leben.<br />
Thema: Das Gute zum Blühen bringen (Fastenzeit)<br />
Inhalte: Puppenspiel: einander helfen, trösten, Gutes tun;<br />
Großes Tulpenpuzzle miteinander legen<br />
Bewegungsspiel zum Gedicht „Die Tulpe“ (Guggenmoos)<br />
http://poesiealbum.blogspot.com/2006/03/die-tulpejosef-guggenmos.html<br />
Gespräch: Wie in einer Blumenzwiebel, schläft in uns Menschen das Gute.<br />
Wir wollen es zum Blühen bringen.<br />
Schriftwort: Psalm 103<br />
Gebet: Fürbitten: Wenn mein Freund traurig ist, will ich lieb zu ihm sein. Alle: Jesus, hilf mir dabei.<br />
Wenn Mama viel Arbeit hat, will ich ihr helfen....<br />
Bastelarbeit: Anmalbild Tulpe mit dem Satz „Das Gute zum Blühen bringen“, die Kinder bekommen<br />
eine Tulpenzwiebel (in Seidenpapier verpackt)<br />
Thema: Der Apfelbaum Bilderbuch <strong>von</strong> Mira Lobe (Herbst)<br />
Inhalte: Zu vorbereiteten Ästen in Vasen werden Früchte (Äpfel, Birnen, ...) gelegt, mit Seilen wird ein<br />
Weg zwischen den „Bäumen“ gelegt, Kinder gehen den Weg und holen sich Obststückchen<br />
Stofftiere werden zu den Bäumen gelegt<br />
Bilderbuch (ev. mit Dias)<br />
Fühlspiel: Kinder ertasten Früchte, Fell der Tiere, Stacheln des Igels (Zahnstocher...)<br />
Seite 53
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Bibelstelle: Röm 12, 17-18<br />
Gebet: Wir sagen Gott „Danke“ z.B.: Danke für die Äpfel, danke für die lieben Tiere...<br />
Bastelarbeit: Umriss eines Baumes auf Kopierkarton kopieren, mit Pelzstückchen, Nest aus Wolle,<br />
bunten Blättern...bekleben<br />
Thema: Salz<br />
Inhalte: Ungesalzenes Brot kosten; überlegen, woher das Salz kommt; Salzkristalle anschauen,<br />
befühlen, daran lecken...Geschichte „So lieb wie das Salz“<br />
http://www.salineverein.de/weissesgold/maerchen2.html<br />
Salz ist lebenswichtig<br />
Bibelstelle: Mt 5,13 (Ihr seid das Salz der Erde)<br />
Gebet: Wenn ich helfe, bin ich Salz der Erde. Liedruf: „Ihr seid das Salz der Erde“<br />
Wenn ich jemanden tröste...<br />
Zum Mitnehmen: kopierte Geschichte;<br />
Wir essen gemeinsam Weckerl mit Salz (und ev. Butter)<br />
Thema: Wie ein Vogel im Nest<br />
Inhalte: Vogelstimmen (CD) hören; echtes Vogelnest anschauen, angreifen; „großes Vogelnest“ (mit<br />
Schwingkorb, Zweigen, ..Plüschvögeln, Eiern) bauen, Vogelgeschichte; sich in eine Decke (wie in<br />
ein Nest) kuscheln<br />
Bibelstelle: Mt 19,13-15<br />
Gebet: Lieber himmlischer Vater. Wir danken dir, dass wir bei dir geborgen sein können, so wie die<br />
kleinen Vögel in ihrem Nest. Wir freuen uns, dass du jeden <strong>von</strong> uns kennst und auf uns acht<br />
gibst. Bitte, begleite und behüte uns an allen Tagen. Amen.<br />
Bastelarbeit: Vogerl falten oder ausschneiden und bekleben/bemalen<br />
Thema: Maria Lichtmess<br />
Inhalte: Märchen „Vom König, der Gott sehen wollte“<br />
http://www.nicox.org/index.php?option=com_content&task=view&id=14&Itemid=27<br />
Lichterweg aus verschiedenen Kerzen/Lichtern bauen und den Weg gehen;<br />
Verschiedene Kerzen(Geburtstagskerze, Osterkerze, Taufkerze, Grabkerze) anschauen<br />
Bibelstelle: Lk 2,22-40<br />
Gebet: Jesus, du bist das Licht der Welt. Du willst auch mein Leben hell und froh machen. Dafür danke<br />
ich dir. Amen.<br />
Bastelarbeit: Lichtmandala<br />
Thema: Fasching<br />
Inhalte: Kasperltheater (Kasperl holt aus einer Schatzkiste, was uns fröhlich macht:<br />
Essen, Musik, Seifenblasen...,) Tastspiel mit Faschingsutensilien, Tanzspiele, Luftballonspiele,<br />
Krapfen essen, ...<br />
Bibelstelle: Röm 5,13 oder Koh 3,1 Phil 4,4f<br />
Gebet: Guter Gott, Fasching ist ein schönes Fest. Wir freuen uns, dass es Fasching gibt. Wir verkleiden<br />
uns gerne. Wir lachen über Witze. Wir sind lustig und <strong>von</strong> Herzen froh. Wir freuen uns auch, weil<br />
du da bist. Wir freuen uns, weil Jesus uns liebt. Amen.<br />
Bastelarbeit: Faltarbeit „Clown“, Kasperlkopf...<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Liste der <strong>von</strong> uns gerne verwendeten Bücher und Behelfe:<br />
• „Der Baum der hundert Bitten“, Petra Langholz, Patmos-Verlag, ISBN 3-491-72334-5<br />
• „Beten mit Kindern“, Claudia Scharfenstein-Richter, Brigitte Smith, Pattloch Verlag,<br />
ISBN 3-629-00215-3<br />
• „Kunterbuntes Kinderjahr“, Gabriele Roß, Robert Erker, Pattloch-Verlag, ISBN 3-629-00222-6<br />
• „Mama, es glockt“, Monika Hofmann, Veronika Kreß, Gabriele Siegel, Kösel-Verlag,<br />
ISBN 3-466-36455-8<br />
• „Welch ein Glück, mit Kindern zu leben“, Margot Eder, RPA-Verlag, ISBN 3-86141-161-X<br />
• „111 Bausteine“, Willi Hoffsümmer, Grünewald-Verlag, ISBN 3-7867-1192-5<br />
• „Hörst du die Stille“, Reinhard Brunner, Kösel-Verlag, ISBN 3-466-30315-X<br />
• Kinder-Gottesdienst-Gemeinde, Jungschar/Kinderpastoral der Diözese Linz<br />
Einzelexemplare oder Abonnement können in der KJS/Kinderpastoral bezogen werden.<br />
Erhältlich ist die KGG auch im Behelfsdienst.<br />
• 100 einfache Lieder Religion herausgegeben <strong>von</strong> Rolf Krenzer, Verlag Ernst Kaufmann, Lahr<br />
Kösel-Verlag München<br />
• Neues aus unser KIGO – Werkstatt ISBN 978-3-7698-1696-9<br />
• „Ein Kuchen für den lieben Gott“ ( Geschichte aus dem Seminar )<br />
Kinderbibeln:<br />
o Komm, freu dich mit mir. Erzählt <strong>von</strong> Karin Jeromin, illustriert <strong>von</strong> Rüdiger Pfeffer, Deutsche<br />
Bibelgesellschaft, Stuttgart 2000 (für Kinder <strong>von</strong> 3 bis 6 Jahren)<br />
o Bibelbilderbuch 5 Bände. Bilder <strong>von</strong> Kees de Kort, Text <strong>von</strong> Hellmut Haug, Deutsche<br />
Bibelgesellschaft, Stuttgart 1999 (für Kinder ab 3 Jahren)<br />
o Meine bunte Bilderbibel. Bilder <strong>von</strong> Ulf Löfgren, Text <strong>von</strong> Karin Jeromin, Deutsche<br />
Bibelgesellschaft, Stuttgart 1999 (für Kinder ab 5 Jahren)<br />
o Mein kleines Bibelbuch. Mit Bildern <strong>von</strong> Alan Parry, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart<br />
1997 (für Kinder <strong>von</strong> 3 bis 4 Jahren)<br />
Arbeitsheftchen:<br />
Religionspädagogische Praxis – Handreichungen<br />
für eine elementare Religionspädagogik.<br />
Die Heftchen erscheinen 4mal<br />
im Jahr zum Quartalsende. Einzelheft: € 3,80<br />
Jahresabo € 14,80 zuzüglich Versandspesen.<br />
Zu den Arbeitsheften erscheinen ergänzend<br />
Bildmappen, Großposter und Handbilder.<br />
Bestellungen:<br />
RPA-Verlag GmbH, Gaußstraße 8, D-84030 Landshut, www.rpa-verlag.de<br />
esz (Evangelisationszentrum Salzburg), Kendlerstraße 12A, 5020 Salzburg, Tel: 0662/842951<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
WORKSHOP 7 MARION GRUBELNIK<br />
Übergänge gestalten<br />
Die bunte Schilderung der verschiedenen Pfarrsituationen brachte einerseits<br />
eine große Ungleichzeitigkeit in der Entwicklung und der Akzeptanz der<br />
Einbindung <strong>von</strong> Kindern/Jugendlichen in den Gemeindegottesdienst zu Tage,<br />
andererseits zeigten sich aber wiederkehrende Elemente, die eine solche<br />
Einbindung fördern, bzw. behindern:<br />
� Förderlich ist die klare Positionierung des/der Pfarrers/PfarrassistentIn<br />
für eine Liturgie für und mit Kindern/Jugendlichen (Es ist ein<br />
Unterschied, ob die Arbeit <strong>von</strong> Ehrenamtlichen nur geduldet ist, oder<br />
ob man Rückhalt aus voller Überzeugung spürt – vor allem, wenn<br />
einmal etwas nicht ganz glatt läuft)<br />
� Förderlich ist eine räumliche Situation, die sich an die Bedürfnisse <strong>von</strong> Kindern/Jugendlichen<br />
anpassen lässt und Gestaltung zulässt<br />
� Förderlich ist ein Netzwerk <strong>von</strong> Erwachsenen, die in der Vorbereitung tätig sind (Kinder-/<br />
Jugendliturgie ist nicht die Privatsache <strong>von</strong> einzelnen, sondern eine Herausforderung für die<br />
ganze Gemeinde!)<br />
Dennoch herrscht übereinstimmender Tenor bei den TeilnehmerInnen aus allen Pfarren: spätestens<br />
nach der Firmung sind trotz aller Bemühungen (fast) alle Jugendlichen weg!<br />
Was stattdessen das Ziel/die Vision der eigenen Pfarre sein kann, war die Frage des nächsten<br />
Arbeitsschrittes:<br />
Wo wollen wir in der Pfarre hin?<br />
Unterfragen: Wen oder was brauchen wir dazu?<br />
Wer/was verhindert das?<br />
Wie können wir unserem Ziel trotzdem nahe kommen?<br />
Welche Zielgruppen werden wir in Zukunft ansprechen?<br />
Bei den konkreten Überlegungen, welche Teile des Gottesdienstes sich wie gestalten lassen, erweist sich<br />
die <strong>von</strong> Anton Achleitner vor vielen Jahren zusammengestellte Liste <strong>von</strong> 52 Elementen für Kinder im<br />
Gemeindegottesdienst immer noch als Fundgrube.<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Zusammengestellt <strong>von</strong> Mag. Anton Achleitner, ehem. Diözesankinderseelsorger<br />
Zusätzlich sind vielleicht noch folgende Fragen bedenkenswert:<br />
Was können Kinder/Jugendliche besser als andere Altersgruppen?<br />
Wie kann man diese Fähigkeiten in die Liturgie einbinden?<br />
Wie lassen sich Männer als Identifi kationsfi guren für (männliche) Jugendliche im Bereich Liturgie<br />
gewinnen?<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Wo kann ich Hilfe bekommen? (Zusammenarbeit mit Nachbarpfarren, ReferentInnen einladen;<br />
Bibelwerk, Kath. Jungschar/Kath. Jungend „anzapfen“ …)<br />
Wie kann es gelingen, ein tolerantes Klima in der Gottesdienstgemeinde zu schaffen, die Bereitschaft,<br />
dass Jung und Alt <strong>von</strong>einander lernen, dass das Gute der Tradition erhalten bleibt, aber auch der frische<br />
Wind der Veränderung Einzug halten kann?<br />
Literaturhinweise:<br />
Wer sich intensiver mit dem Eucharistieverständnis (auch mit dem eigenen) auseinander setzen will,<br />
dem/der sei empfohlen:<br />
Matthias Scharer/Jozef Niewiadomski, Faszinierendes Geheimnis. Neue Zugänge zur Eucharistie in<br />
Familie, Schule und Gemeinde, Innsbruck-Wien 1999 (derzeit vergriffen)<br />
Sakramentenkatechese ist vielleicht auch in Zusammenhang mit der Firmung interessant:<br />
Bernd Jochen Hilberath/Matthias Scharer, Firmung – Wider den feierlichen Kirchenaustritt. Theologischpraktische<br />
Orientierungshilfen, Innsbruck-Wien 1998.<br />
Internet:<br />
www.fi ndfi ghtfollow.at (Jugend-<br />
Event-Gottesdienste in Wien)<br />
www.jugendgottesdienste.com<br />
(deutsche evangelische Seite mit<br />
einer Fülle <strong>von</strong> Fachaufsätzen zum<br />
Thema „Jugend und Gottesdienst“)<br />
Zeitschrift:<br />
Junge Kirche. Fachzeitschrift<br />
für Kinder- und Jugendpastoral<br />
(www.junge-kirche.at)<br />
WORKSHOP 8 BRUNO FRÖHLICH<br />
„junge.liturgie“<br />
� liturgie für junge menschen ab 10<br />
an-sprechend gestalten<br />
� Ideen <strong>von</strong> kids verwirklichen<br />
� gottesdienste mit jungen menschen<br />
vorbereiten…<br />
…na bravo<br />
junge.liturgie<br />
…herzlich willkommen dazu<br />
was wünschen sich 10 - 12 jährige?<br />
� es sollen geschichten erzählt werden<br />
� aus der bibel erzählen - nicht vorlesen!<br />
� kurzfilm anschauen<br />
� kürzere gottesdienste 30 – 45`<br />
� kinder sollen vorne sitzen<br />
� geld für die armen spenden<br />
� gemeinsam die kirche schmücken<br />
� rock-lieder<br />
� schlagzeug, e-gitarre<br />
� jeder darf seine eigenen fürbitten vorlesen<br />
Seite 58<br />
…und was meinen 12 – 13 jährige
…herzlich willkommen dazu<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
was wünschen sich 10 - 12 jährige noch?<br />
� brot und wein für alle<br />
� gespiele szenen<br />
� selbst etwas vorspielen<br />
� schönere liederbücher<br />
� etwas zum lachen<br />
� es soll pfarrerinnen und junge pfarrer geben<br />
� bequeme sitzplätze<br />
� nach dem gottesdienst soll es ein „spieletreff“<br />
geben – karten dafür gibt es nach dem<br />
gottesdienst.<br />
das war noch nicht alles!<br />
� lieder vor dem gottesdienst aussuchen<br />
können<br />
� statt der predigt einen film<br />
� eine liste, in die man sich für einen<br />
bestimmten dienst eintragen kann<br />
(fürbitten sprechen, geschichte<br />
vorlesen)<br />
� körbchen mit brot für kinder, die noch<br />
nicht bei der erstkommunion waren<br />
� kinder sollen zum singen in den<br />
altarraum kommen.<br />
…und 14 – jährige möchten auch noch:<br />
� symbole verwenden<br />
� jugendliche texte und gebete sprechen lassen<br />
� gute sicht haben<br />
� gottesdienstbesucher mehr mit einbeziehen<br />
� gedanken <strong>von</strong> jugendlichen mit einbeziehen<br />
(jedem ein mikro in die hand)<br />
� brot für kinder, die noch nicht bei der<br />
erstkommunion waren<br />
� auch an einem anderen ort feiern<br />
� im kreis sitzen<br />
� lockerer und witziger – etwas zum lachen<br />
� jeder darf seine eigenen fürbitten vorlesen<br />
…und was meinen 12 – 13 jährige<br />
� geschichten über jesus sollen erzählt werden<br />
� „etwas tun können“ – selbst texte und<br />
gebete vorlesen<br />
� fernseher<br />
� lieder mit band begleiten<br />
� brot (und wein)<br />
� coolere lieder (wie bei sister act), englische<br />
lieder<br />
� mehr singen<br />
� tisch mit mandalas zum mitnehmen<br />
� der pfarrer soll einen witz erzählen<br />
…tja, und 14 - jährige sagen:<br />
� nicht so viel reden – kurz und bündig<br />
� mundart<br />
� kurze predigten – für das leben etwas<br />
mitbekommen<br />
� es soll glaubwürdig sein<br />
� themen, die junge menschen ansprechen<br />
� den alltag mit einbeziehen<br />
� modernere lieder<br />
� scola, jugendchor, band (auch selber<br />
mitsingen bzw. musizieren)<br />
� mehr lieder mit trommeln<br />
…sind wir uns ganz ehrlich, denn dann gibt es auch jene,<br />
die meinen:<br />
…kirche ist etwas für erwachsene…<br />
…es gibt nichts, was einen gottesdienst für<br />
mich interessant macht…<br />
…es war schön, als wir vorne gestanden<br />
sind und miteinander gesungen haben…<br />
chancen nützen…<br />
1<br />
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� im kreis sitzen<br />
� lockerer und witziger – etwas zum lachen<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
wenn eine alleine träumt ist es nur ein<br />
traum,<br />
wenn viele gemeinsam träumen, so ist<br />
das der beginn einer neuen wirklichkeit<br />
super !!!... und wie soll das gehen?<br />
� mit großem vertrauen<br />
� im wissen, dass ich nicht etwas „machen“<br />
muss<br />
� einer portion mut<br />
� mit viel gelassenheit<br />
� einfühlungsvermögen<br />
� kreativität<br />
� spontanität<br />
� offenheit<br />
ideen, wie es gehen kann…<br />
� persönliche auseinandersetzung mit<br />
einem schriftwort<br />
� gespräch mit jugendlichen<br />
� ideen sammeln<br />
� texte, lieder<br />
� ermutigung zum selbst formulieren<br />
� was wollen // können wir mitgeben<br />
� …<br />
nach-gedanken<br />
� schulgottesdienste<br />
chancen nützen…<br />
� jugendgottesdienste im rahmen der<br />
firmvorbereitung<br />
� projekt jugendchor<br />
� firmtage<br />
� js-lager<br />
� einzelne gruppen bereiten vor<br />
� …<br />
� kreuzwegprojekt<br />
� firmprojekt<br />
� jugendliturgie<br />
� schulgottesdienste<br />
…und nun…<br />
aus der praxis für die praxis<br />
� … erfahrungsaustausch…<br />
� …das hat sich in unserer pfarre<br />
bewährt<br />
� …das möchte ich gerne<br />
ausprobieren<br />
� …wie geht es euch mit…<br />
� habt ihr eine idee, wie…<br />
austausch<br />
� …und das möchte ich auch noch<br />
unbedingt sagen…<br />
Seite 60<br />
2
� …<br />
� …und das möchte ich auch noch<br />
unbedingt sagen…<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
nach-gedanken<br />
wir feiern gottesdienst im namen<br />
gottes.<br />
gott gibt uns unser leben.<br />
jesus christus zeigt uns, wie wir<br />
miteinander leben können<br />
durch gottes geistkraft öffnen sich<br />
uns immer wieder neue wege<br />
zu gott und zueinander.<br />
Ein konkretes Beispiel:<br />
Jugendgottesdienst am 26. Jänner 2008, 19.00 Uhr<br />
Pfarrkirche Hagenberg<br />
Vorabendmesse zum 3. So. i. Jkr.<br />
Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück…<br />
Von der Zeit – Zeit zum Zurückziehen<br />
Vorbereitung:<br />
Vor dem Altar steht eine Uhr, anstelle der Zahlen sind verschiedene Tätigkeiten <strong>von</strong> Jugendlichen<br />
angebracht – aufstehen, fernsehen, Bus fahren, lernen, PSP, telefonieren, SMS schreiben, Musik<br />
horchen…<br />
Eröffnung – Einstimmung:<br />
Einzug: Instrumentalmusik – Ein Fest der Freude<br />
Der Priester nimmt auf der Sedes Platz<br />
In die Stille ist nun das Ticken einer Uhr zu hören (Metronom)<br />
5 Kids kommen mit verschiednen „Wecktönen (verschiedene Wecker, Handy…) in der Hand“ <strong>von</strong> 4<br />
Seiten in den Altarraum, und stellen sich re und li <strong>von</strong> der Uhr auf, dann werden Sätze zum Thema Zeit<br />
gesprochen und dabei der Zeiger auf der Uhr weitergedreht – dazwischen wird auch das Lied: Wer hat<br />
an der Uhr gedreht – eingespielt<br />
(Hier die Sätze in Schriftsprache, weil sie so leichter zu schreiben sind):<br />
• Wo bleiben sie denn nur, ich warte schon so lange<br />
• Beeile dich, wir kommen schon zu spät<br />
3<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
• Es tut mir leid, aber ich bin eine Stunde im Stau gestanden<br />
• Das dauert aber lange!<br />
• Was, schon wieder so spät!<br />
• Ich hab keine Zeit<br />
• Zeit nimmt man sich nur für das, was einem wirklich wichtig ist<br />
• Der Tag müsste bei mir 36 Stunden haben<br />
• Ach, heute vergeht die Zeit überhaupt nicht<br />
• Mir rinnt die Zeit zwischen den Fingern da<strong>von</strong><br />
• Gerde in der heutigen Zeit<br />
• Lass dir Zeit<br />
• Gut Ding braucht Weile<br />
• Ich brauche noch ein bisschen Zeit<br />
• Wenn ich doch die Zeit noch einmal zurückdrehen könnte<br />
• Zeit ist kostbar<br />
• Zeit ist Geld<br />
• In 5 Minuten bin ich fertig – fertig mit den Nerven<br />
• Mir läuft die Zeit da<strong>von</strong><br />
• Wahnsinn, wie die Zeit vergeht<br />
Die 5 nehmen Platz<br />
Lied: Heast das net, wia die Zeit vergeht<br />
Szene: Zwei Jugendliche kommen zu spät<br />
Begrüßung:<br />
Herr, meiner Stunden und meiner Jahre,<br />
du hast mir viel Zeit gegeben.<br />
Sie liegt vor mir<br />
Und sie liegt hinter mir.<br />
Sie war mein und wird mein,<br />
und ich habe sie <strong>von</strong> dir.<br />
Ich danke dir für jeden Schlag der Uhr<br />
Und für jeden Morgen, den ich sehe.<br />
Dankbar sind wir hier, und steigen heraus aus dem Alltag, wir nehmen uns Zeit, um miteinander<br />
Gottesdienst zu feiern. Wir tun es im Zeichen<br />
unseres Glaubens.<br />
Priester: + und lit. Gruß<br />
Wortgottesdienst:<br />
eine e-mail an Gott, die wir nun gemeinsam singen:<br />
Lied: Meine Zeit steht in deinen Händen<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Lesung: Koh 3, 1 – 8<br />
…eine Zeit für den Lärm und eine Zeit für die Stille…<br />
Stille<br />
Instrumentalmusik – Herr, du mein Gott, du bist gut<br />
Evangelium: Mt 4, 12 – 17<br />
Deutung und Worte der Ermutigung (Verantwortlicher + Kids)<br />
Die Opferkörbchen werden mit „Zeitgutscheinen“ zum Herausnehmen weitergegeben.<br />
Lied zur Gabenbereitung: Waiting fort he lord<br />
Eucharistiefeier:<br />
Gabengebet:<br />
Gott, wir danken dir, dass du uns alle Zeit hindurch spüren lässt:<br />
Ich bin da.<br />
In unserem Bruder Jesus Christus bist du in unsere Zeit gekommen. Er ist jetzt da und lädt uns ein zu<br />
seinem Mahl.<br />
Wir bringen dir unsere Gaben, Brot und Wein. Wandle uns mit diesen Gaben in Menschen, die<br />
entscheidende Augenblicke nicht übersehen.<br />
So bitten wir durch Christus, unseren Freund und Bruder.<br />
Amen.<br />
Präfation<br />
Heilig: Heilig, heilig, heilig, bist du unser Herr und Gott oder<br />
Singt dem Herrn alle Völker und Rassen<br />
Einsetzungsbericht<br />
Geheimnis des Glaubens<br />
Darum gütiger Vater danken wir dir, vor dir zu sein und dir zu dienen…<br />
Anstelle der Akklamationen:<br />
Wir bitten dich, uns nicht mehr Zeit zu geben.<br />
Wir bitten dich aber um viel Gelassenheit, jede Stunde zu füllen.<br />
Wir bitten dich, dass wir ein wenig dieser Zeit<br />
freihalten dürfen <strong>von</strong> Befehl und Pfl icht,<br />
ein wenig für Stille,<br />
ein wenig für das Spiel,<br />
ein wenig für die Menschen am Rande unseres Lebens,<br />
die einen Trost brauchen.<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Wir bitten dich um Sorgfalt,<br />
dass wir die Zeit nicht totschlagen,<br />
nicht vertreiben, nicht vergeuden.<br />
Jede Stunde ist wie ein Streifen Land.<br />
Wir möchten ihn aufreißen mit dem Pfl ug,<br />
wir möchten Liebe hineinwerfen,<br />
Gedanken und Gespräche,<br />
damit Frucht wächst –<br />
denn das Himmelreich ist nahe.<br />
Segne du unsere Zeit.<br />
Darum bitten wir durch…<br />
Schlussdoxologie<br />
Vater unser – gemeinsam beten<br />
Zum Friedensgruß: Da berühren sich Himmel und Erde<br />
Kommunionvers: Deine Zeit liegt in meinen Händen – so spricht der Herr<br />
Zur Kommunionspendung: Instrumentalmusik -<br />
Nach der Kommunionstille: Ich wünsche dir Zeit<br />
Lied: Meine Zeit steht in deinen Händen<br />
Love can build a bridge<br />
This little light of mine<br />
Während der Priester zum Ambo geht - Szene: Ein Handy läutet<br />
..wos, na, i hob nu ka zeit, erst in ana ¼ Stund – ok, dann bis später<br />
Segen und Sendung:<br />
Verlautbarungen<br />
Segenswunsch:<br />
Gott, du schenkst uns die Zeit zur Freude, die Zeit der Tränen.<br />
Du schenkst uns die Zeit zum Tanzen und die Zeit der Trauer.<br />
Lass uns die Zeit leben, die du uns schenkst.<br />
Lass uns Zeit fi nden für dich, für mich und für die Anderen.<br />
Und segne du unsere Zeit – im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des Heiligen Geistes.<br />
Amen<br />
Sendung<br />
Zum Auszug: Relax (mit Wunsch über den Beamer)<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Begriffe rund um die Uhr <strong>von</strong> DaliUhr<br />
Aufstehen fernsehen bus fahren hausübung machen schule<br />
instrument üben internet surfen sms – schreiben telefonieren essen<br />
klo gehen schlafen denken chillen fußball spielen psp<br />
lachen duschen schminken shoppen freunde treffen bmx fahren<br />
lehrer sekkieren warten tür aufsperren musik hören<br />
WORKSHOP 9 ALEXANDRA FREINTHALER<br />
FÜR UNS SELBST<br />
Übergänge ver-stehen<br />
Im Workshop „Übergänge fair-stehen“ ging es darum, persönliche Erfahrungen der Teilnehmer/<br />
innen zum Thema „Übergänge“ anhand <strong>von</strong> verschiedenen Bildern einzufangen und Übergänge (das<br />
bewusste Stehen in, Bestehen <strong>von</strong> Übergängen) (alltäglichen, selbstverständlichen, ...) mit Hilfe <strong>von</strong><br />
Wahrnehmungsübungen, Körpergebet, Tänzen, Gesängen und euthonischen Übungen zu erfahren.<br />
Ablauf:<br />
=> Input zum Thema „Übergänge“ (alltägliche, Lebensübergänge,<br />
jahreszeitliche, freiwillig gewählte, vom Leben aufgezwungene, ...)<br />
=> Einstieg mit Ulmentanz (drückt Übergangssituation aus: zurückblicken, nach vor schauen,<br />
innehalten, den Blick auf etwas Neues richten, dem Neuen entgegengehen)<br />
=> Austausch zu „Übergangserfahrungen“ anhand <strong>von</strong> Bildern<br />
=> Lied: Spirit, be our Spirit<br />
=> Körperwahrnehmung: euthonische Übungen (Atem)<br />
=> Lied: Da berühren sich Himmel und Erde<br />
=> Körpergebet: Shibashi<br />
=> Tanz: Pilgerschritt<br />
=> Bibelmeditation: Joh 20, 11-18 Maria v. Magdala am Grab<br />
Stelle lessen<br />
5 min Stille<br />
Stelle nochmals lesen<br />
Gegenseitiges Mitteilen, nicht diskutieren<br />
Abschluss: Lied: Immanuel<br />
=> Hinweise/Tipps/Ideen zum Begehen <strong>von</strong><br />
„alltäglichen Übergängen“: Vorschläge für<br />
morgens, abends, Segensgebet, Tagesrückblick<br />
=> Tanz: Sonnentanz (im Vertrauen, dass alle<br />
Übergänge vom Licht Gottes umfangen sind)<br />
=> Segenswunsch und Dank<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Die Anleitung zum Körpergebet „Shibashi“ kann auf Wunsch bei Frau Freinthaler persönlich bezogen<br />
werden (0650/7020266).<br />
Lieder:<br />
Da berühren sich Himmel und Erde<br />
Ich singe für die Mutigen<br />
Spirit, be our Spirit<br />
Immanuel (Text: Karin E. Leiter/Melodie: Alexandra Freinthaler)<br />
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29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
GEMEINSAMER ABSCHLUSS<br />
Mitte: 3 Schüsseln: Erde – Getreidekörner – aufgegangenes Getreide<br />
Texte auf farbigen Papier rundherum legen<br />
Begrüßung zum Abschluss:<br />
Bringen wir alles, was wir heute geschenkt bekommen haben, was uns heute den Geist, das Herz und<br />
die Hände gefüllt hat, vor Gott, im Lied:<br />
Lied: Ausgang und Eingang (mit Bewegungen)<br />
PKW:<br />
Übergänge erleben, Übergänge verstehen, Übergänge gestalten – diese Themen haben uns heute in<br />
unterschiedlicher Weise beschäftigt.<br />
Die 3 Schalen in der Mitte machen noch einmal diese Übergänge sichtbar: das Korn, das in die Erde<br />
gelegt wird, damit es Frucht bringt. Das aufgegangene Getreide, das Zeichen für Neubeginn und Fülle<br />
ist.<br />
In unserem Leben gibt es diese Übergänge auch: Ideen, die wir lange mit uns tragen – sozusagen<br />
ausbrüten, Veränderungen, die anstehen und immer wieder hinausgeschoben werden, und plötzlich ist<br />
es Zeit sie anzugehen, ist Kraft und Mut da, sich auf Neues einzulassen.<br />
Lebensphasen verändern sich: kann ich versöhnt auf das Vergangene schauen und vertrauensvoll und<br />
zuversichtlich auf das Kommende?<br />
Was bleiben will, muss sich verändern, habe ich einmal wo gelesen.<br />
Im aufgegangenen Getreide sehe ich die Lebensfülle, die mir zuwächst, wenn ich diese Übergänge<br />
bewusst wahrnehme und durchlebe.<br />
Damit mir das gelingt, brauche ich Vertrauen: Vertrauen in mich selber, Vertrauen in Andere, Vertrauen<br />
in Gott. Gott hat uns sein „Ich-bin-da“ für alle Lebenslagen zugesagt. Auf seine Begleitung können wir<br />
uns verlassen.<br />
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Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März 2009 Übergänge verstehen<br />
Text:<br />
Lied: Werde, wachse<br />
ÜBERGANG<br />
Ich bin bereit Abschied zu nehmen<br />
aber nur mit dir<br />
nicht ohne dich<br />
ich bin bereit zu gehen<br />
aber nur mit dir<br />
nicht ohne dich<br />
ich bin bereit mich zu riskieren<br />
aber nur mit dir<br />
nicht ohne dich<br />
ich bin bereit<br />
mich in deinen Dienst zu stellen<br />
aber nur mit dir<br />
nicht ohne dich<br />
zeig dich<br />
stell dich<br />
gib dich<br />
ich fordere heraus - sei Antwort<br />
ich klage ein - sage dich zu<br />
ich ringe mit dir - segne mich<br />
wo du nicht segnest<br />
ist alles Mühen umsonst<br />
Andrea Schwarz<br />
Mit diesem Wunsch: „Werde, wachse, denn du bist geliebt. Blühe, reife zum Segen deiner Zeit“ möchte<br />
ich mich nun <strong>von</strong> ihnen verabschieden.<br />
Danke fürs dabei sein und kommen Sie gut nach Hause. Auf Wiedersehen!<br />
Maria Eichinger<br />
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