Dramaturgie von Veranstaltungen/Feiern
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mit dem Jugendalter betreten Mädchen und Burschen einen eigenständigen gesellschaftlichen<br />
Raum, in dem sie eine eigene Kultur vorfinden, eigene Regeln der Interaktion und<br />
Kinderliturgie-Studientag<br />
29. März Kommunikation 2009 gelten und eigene Strategien des Überlebens Übergänge entwickelt werden müssen. verstehen<br />
Diesen Raum müssen sie beständig gegen die Übergriffe der Erwachsenen verteidigen: Nichts<br />
ist heute unter uns Erwachsenen so wichtig, wie „jugendlich“ zu sein. Was immer es an<br />
jugendlichen Selbstäußerungen gibt: Musik, Mode, Technologie, kulturelle Phänomene ... alles<br />
wird in kürzest möglicher Zeit kommerzialisiert und den Erwachsenen zugänglich gemacht –<br />
und die Mädchen und Burschen müssen sich wieder etwas Neues einfallen lassen, um ihre<br />
Eigenständigkeit gegenüber der Erwachsenenwelt zu behaupten. Die Konsum- und<br />
Unterhaltungsindustrie beschäftigt inzwischen ganze Heerscharen sog. „trendscouts“, die<br />
Entwicklungen in den Jugendszenen aufspüren sollen, um daraus Gewinn versprechende<br />
Angebote für den „Markt“ zu entwickeln. Das macht es für Heranwachsende zunehmend<br />
schwer, sich <strong>von</strong> den Erwachsenen deutlich genug abzugrenzen.<br />
Referat Jugendliturgie / 29.03.2009 4<br />
Im Gegenzug steigert es aber auch nicht unbedingt die Chancen für eine bessere Integration:<br />
Die „Generation Praktikum“ weiß inzwischen da<strong>von</strong> ein Lied zu singen, wie lange es wirklich<br />
dauert, bis einen die Gesellschaft als vollwertige/n Erwachsene/n in ihren Reihen aufnimmt.<br />
Die peer-group<br />
Mädchen und Burschen sind in dieser Phase nicht wirklich auf sich allein gestellt. Die Ablösung<br />
<strong>von</strong> den Erwachsenen begründet zugleich eine verstärkte Hinwendung zu und Orientierung an<br />
den Gleichaltrigen.<br />
In der Sozialforschung spricht man in diesem Zusammenhang <strong>von</strong> den so genannten „peergroups“.<br />
Wobei das entscheidende Kriterium dabei nicht sosehr das Alter als vielmehr die<br />
gleiche Gesinnung der Mitglieder ist.<br />
Auffallend ist dabei, dass inzwischen dieses Zugehörigkeitsgefühl auch auf virtueller Grundlage<br />
entstehen kann. Das Boomen <strong>von</strong> Internetplattformen wie facebook, studyVZ oder MySpace<br />
gibt ein gutes Bild da<strong>von</strong>, wie sich Mädchen und Burschen das Internet zu nutze machen, um<br />
sich (wechselnden) Gruppen gleich Interessierter anzuschließen, um solche zu begründen oder<br />
auch patchworkartig zwischen mehreren peers zu switchen.<br />
Die Hauptfunktion <strong>von</strong> peer-groups ist es, der/dem einzelnen Orientierung zu geben. Peers<br />
sind die SparringpartnerInnen für die alltäglichen Fragen nach dem Wohin, nach dem Wie und<br />
Wozu. Sie geben Anerkennung und stützen den individuellen Autonomieprozess. Sie geben<br />
vor allem auch Verhaltenssicherheit im Alltag, sei es in Fragen des äußeren Stylings, der<br />
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