22.09.2012 Aufrufe

Unsere Umweltaspekte - Janetschek

Unsere Umweltaspekte - Janetschek

Unsere Umweltaspekte - Janetschek

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />

und Umwelterklärung 2010<br />

Konsequent ökologisch – sozial verantwortungsvoll – wirtschaftlich erfolgreich.<br />

1


2<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Druckerei <strong>Janetschek</strong> GmbH<br />

Brunfeldstraße 2<br />

3860 Heidenreichstein<br />

www.janetschek.at<br />

Tel.: 0 28 62/522 78-11<br />

Fax: 0 28 62/522 78-20<br />

Ihr Ansprechpartner für Fragen<br />

zur Nachhaltigkeit bei <strong>Janetschek</strong><br />

Manfred Ergott<br />

Tel.: 0 28 62/522 78-18, Fax: 0 28 62/522 78-19,<br />

manfred.ergott@janetschek.at<br />

Ihr Ansprechpartner für Fragen<br />

zum Umweltmanagement bei <strong>Janetschek</strong><br />

Ing. Angelika Moser<br />

Tel.: 0 28 62/522 78-415, Fax: 0 28 62/522 78-19,<br />

angelika.moser@janetschek.at<br />

Beratung beim Aufbau des Umweltmanagementsystems<br />

und der Konzeption und Gestaltung<br />

des Nachhaltigkeitsberichts:<br />

ETA Umweltmanagement und<br />

Technologiebewertung GmbH<br />

Ing. Mag. Thomas Haberfehlner<br />

Dipl.-Ing. Manfred Mühlberger<br />

Mohsgasse 32/40<br />

1030 Wien<br />

www.eta.at<br />

Begleitung beim Projekt<br />

„Erfolg mit FAIRantwortung in Niederösterreich“<br />

Wallner & Schauer GmbH<br />

Dipl.-Ing. Richard Tuschl<br />

Neubaugasse 25/II/3<br />

1070 Wien<br />

www.zukunftsberater.at<br />

Fotos: Hannah Ergott (1, 46, 47, 52),<br />

Inge van Rosmalen (7, 9, 11, 12, 13, 16, 21, 24, 26, 31, 39),<br />

Andreas Biedermann (10, 11, 12, 25, 33, 34, 38),<br />

respACT (17, 23), Markus Damböck (20), Pigal (22)<br />

Medianet, Gruber (5), thomaskirschner.com (14)<br />

Archiv der Druckerei <strong>Janetschek</strong> und von Privatpersonen<br />

bzw. Organisationen zur Verfügung gestellt).<br />

Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die angegebenen<br />

Daten und Kennzahlen auf das Jahr 2009.<br />

Der nächste Nachhaltigkeitsbericht mit Umwelterklärung<br />

erscheint 2013.<br />

Gesamtherstellung: Druckerei <strong>Janetschek</strong> GmbH<br />

Hergestellt nach der Richtlinie<br />

des Österreichischen Umweltzeichens<br />

„Schadstoffarme Druckerzeugnisse“<br />

mit Ökostrom auf Impact, 100% Recyclingpapier.<br />

Druckerei <strong>Janetschek</strong> GmbH, UWNr. 637<br />

Die bei der Produktion dieses Nachhaltigkeitsberichtes<br />

anfallende CO2-Emission wurde über Climate Austria<br />

kompensiert, wir unterstützen dadurch ein<br />

österreichisches Klimaschutzprojekt.


Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

<strong>Janetschek</strong>. Druckerei mit Tradition und Weitblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Wir drucken, was Sie wollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Der Druckprozess – von der Vorlage zum fertigen Produkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Die Botschaften unserer Kunden und Partner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Unser Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Konsequent ökologisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Sozial verantwortungsvoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Wirtschaftlich erfolgreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Meilensteine in der Firmenentwicklung und im Öko-Druck . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Bereits umgesetzte Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Die Standorte. Die nördlichste Druckerei Österreichs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Die Region. Wo wir sind, ist oben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Umweltschutz mit System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

<strong>Unsere</strong> Umweltleitlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Aufbauorganisation Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Umweltaspekte</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Das Verbesserungsprogramm 2010/2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

<strong>Unsere</strong> Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

GRI Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

GRI Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Gültigkeitserklärung der Umwelterklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

In Einverständnis mit unseren Mitarbeiterinnen wurde in vielen Formulierungen<br />

in diesem Bericht zu Gunsten der leichteren Lesbarkeit nur die männliche Form ausgeführt.<br />

Diese bezieht sich aber selbstverständlich in gleichem Maße auf beide Geschlechter.<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

3


Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser!<br />

Gestatten Sie mir am Beginn einen kurzen Rückblick: Das Unternehmen wurde<br />

von meinem Großvater, einem gebürtigen Wiener, in den Jahren 1911 und 1912 als<br />

Buchdruckerei, Buch- und Papierhandlung gegründet. 1961 übernahm mein Vater,<br />

ein ausgebildeter Lehrer und Absolvent der „Graphischen“, die Firma, bis ich dann,<br />

ebenfalls nach erfolgreichem Besuch der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und<br />

Versuchsanstalt, 1973 in den Betrieb eintrat und 1982 die Leitung übernahm.<br />

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Druckerei machten 1991 einen Neubau<br />

und 1999, neben vielen technischen Investitionen, einen Zubau notwendig.<br />

Die Verwirklichung der Vision, im nördlichen Waldviertel, in der gesündesten Ecke<br />

Österreichs, eine „grüne“ Druckerei zu betreiben, rückte 2003 mit der Zertifizierung<br />

nach dem Österreichischen Umweltzeichen, einen großen Schritt näher.<br />

Die Zertifizierungen nach FSC und PEFC – als erste Druckerei Österreichs für beide<br />

Produktketten –, der Einsatz von Ökostrom und die Möglichkeit des CO2-Ausgleichs<br />

waren weitere wichtige Meilensteine.<br />

Hinter diesen Erfolgen stehen engagierte Menschen. 2003 trat Manfred Ergott in<br />

meine Firma ein, der neben seiner Tätigkeit im Verkauf und Marketing das Thema<br />

Umweltschutz mit voller Überzeugung lebt und Vorbild für die gesamte Druckerei<br />

geworden ist. Er gründete das Öko-Kompetenz-Team, was durch die Verleihung<br />

des „TRIGOS“-Preises besonders gewürdigt wurde. Unterstützt wird er mit viel Fleiß<br />

und Engagement von seiner Assistentin Ing. Angelika Moser, die in vorbildlicher<br />

Weise die umfangreichen und verantwortungsvollen Agenden der Umweltmanagerin<br />

übernommen hat.<br />

Mit diesem ersten Nachhaltigkeitsbericht bekennen wir uns zu verantwortungsbewusstem<br />

Handeln und dokumentieren unsere soziale, ökologische und ökonomische<br />

Kompetenz.<br />

Mit dem Aufbau unseres Umweltmanagementsystems samt EMAS-Begutachtung<br />

und ISO 14001 Zertifizierung wollen wir unser umweltfreundliches Denken und<br />

Handeln weiter professionalisieren und uns durch Stecken und Erreichen neuer<br />

Ziele laufend verbessern. Die EMAS-Umwelterklärung ist Teil dieses Berichtes.<br />

Mein Ziel ist es, durch Schaffung solider wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, die<br />

Voraussetzung einer in allen Bereichen positiven Weiterentwicklung des Betriebes<br />

zu gewährleisten – gerade in einer von großen Veränderungen gezeichneten<br />

Branche. Voraussetzungen dafür sind verantwortungsvolle Mitarbeiter, die ehrliche<br />

und faire Beziehungen zu Kunden, Partnern und Lieferanten pflegen, eine überschaubare<br />

Firmengröße, Schulungen der Kundenberater zur weiteren Verbesserung<br />

der Beratungsqualität in umweltfreundlicher Produktion, Vorbildfunktion aller<br />

leitenden Mitarbeiter, Verfolgung der technischen Entwicklung und, damit verbunden,<br />

mit Augenmaß geplante Investitionen.<br />

Meinen Mitarbeitern wird zudem in weiterer Folge die Möglichkeit geboten, sich<br />

am Unternehmen zu beteiligen, um so noch entscheidender die zukünftige<br />

Entwicklung mit gestalten zu können.<br />

Ich möchte allen Mitarbeitern Dank für ihr Engagement aussprechen, den Mitgliedern<br />

des Öko-Kompetenz-Teams zu ihren bereits erreichten Zielen gratulieren<br />

und wünsche uns allen viel Energie für die in Zukunft umzusetzenden Projekte.<br />

Ing. Christian <strong>Janetschek</strong><br />

VORWORT<br />

5


DIE DRUCKEREI<br />

Auf dieser Maschine wurden bis zum Jahr 1973<br />

Plakate und Kranzschleifen produziert.<br />

Julianne <strong>Janetschek</strong> führte während des<br />

Ersten Weltkriegs die Druckerei <strong>Janetschek</strong> im<br />

Alleingang.<br />

6<br />

<strong>Janetschek</strong>. Druckerei mit Tradition und Weitblick.<br />

Die Druckerei <strong>Janetschek</strong> produziert im Waldviertel seit fast 100 Jahren Bücher<br />

und Druckwerke aller Art. Kontinuität und Erfahrung sind die solide Grundlage<br />

einer erfolgreichen Entwicklung. Engagement und vorausschauendes Denken<br />

sind die Voraussetzungen, dass diese auch fortgesetzt werden kann. So wurde<br />

aus dem Traditionsbetrieb ein Branchenvorreiter im Öko-Druck.<br />

Die Druckerei <strong>Janetschek</strong> ist ein Familienbetrieb, der vom Inhaber Ing. Christian<br />

<strong>Janetschek</strong> geführt wird. Seit der Gründung ist der Firmensitz und das Produktionszentrum<br />

in Heidenreichstein im niederösterreichischen Waldviertel. Der Betrieb<br />

ist kontinuierlich gewachsen und beschäftigt heute 46 Mitarbeiter. 2009 wurde die<br />

Firma Schulmeister in Zwettl übernommen und der Standort zu einer modernen,<br />

ökologischen Digitaldruckerei umgebaut. Seit 1990 betreiben wir unser Verkaufsbüro<br />

in Wien.<br />

Das heutige Firmengebäude in Heidenreichstein wurde 1991 in der Brunfeldstraße<br />

errichtet, 1999 erweitert und beherbergt heute auf rund 2.200 m² eine topmoderne<br />

Bogenoffset-Druckerei, Kundenberatung und Verkauf sowie die gesamte Administration.<br />

Die Digitaldruckerei im Zentrum von Zwettl beschäftigt einen Drucker und<br />

eine Kundenberaterin. Im Wiener Verkaufsbüro im 4. Bezirk, das kürzlich vollständig<br />

renoviert wurde, arbeiten bis Ende 2009 zwei, seit Jänner 2010 drei<br />

Kundenberater.<br />

Alle Standorte sind im Gesamtorganigramm integriert, das die einzelnen Arbeitsbereiche<br />

abbildet: Marketing, Verkauf, Produktion, Technik und Einkauf. Die Stabstelle<br />

„Umweltschutz, Sicherheit und Qualität“ berät und unterstützt direkt die<br />

Geschäftsleitung.<br />

Unser Unternehmensleitbild definiert unsere Grundorientierung, die Oberziele und<br />

Handlungsprinzipien. Es dient uns als Orientierung für alle unsere Handlungen und<br />

Entscheidungen.<br />

Firmenwortlaut Druckerei <strong>Janetschek</strong> GmbH<br />

Standorte Heidenreichstein – Zwettl – Wien<br />

Tätigkeit Herstellung von Druckprodukten<br />

NACE Code 18.12-0 Drucken a. n. g.<br />

Gegründet 1912 als Einzelunternehmen<br />

2009 GmbH<br />

Geschäftsführung Ing. Christian <strong>Janetschek</strong><br />

Umweltmanagerin Ing. Angelika Moser<br />

Abfallbeauftragte Elisabeth Musil<br />

Mitarbeiter gesamt 46 Mitarbeiter (31.12.2009)<br />

Frauenanteil 38 % Arbeiterinnen und Angestellte<br />

Arbeitsunfälle 2009: 0<br />

Umsatz gesamt in Mio. EUR 2007: EUR 4,94 Millionen<br />

2008: EUR 5,11 Millionen<br />

2009: EUR 5,10 Millionen<br />

Produktionsmenge 2009: rund 860 Tonnen<br />

Zertifiziertes Papier (FSC, PEFC) 35 %<br />

Recyclingpapier 18 %<br />

Aufträge nach Umweltzeichen-Kriterien 13 %<br />

Treibhausgas-Emissionen gesamt 128.000 kg CO2-Äquivalent


Unternehmensleitbild<br />

Wir stellen Druckerzeugnisse her, die alle Qualitätsanforderungen unserer<br />

Kunden erfüllen sollen und gleichzeitig so umweltverträglich wie möglich sind.<br />

Gemeinsam mit unseren Kunden und Lieferanten arbeiten wir laufend daran,<br />

den Verbrauch an Energie, Wasser und Rohstoffen sowie Abfälle und<br />

Schadstoffe zu reduzieren.<br />

Ein besonderes Anliegen ist uns der Klimaschutz und die Reduzierung der<br />

CO2-Emissionen (CO2-Fußabdrucks) unserer Produkte und Dienstleistungen.<br />

Dafür sorgen unsere umweltorientierte Unternehmensführung, ein verantwortungsbewusster<br />

Einkauf, unsere langjährige Erfahrung bei der Verarbeitung<br />

von Recyclingpapieren und die Produktion nach der Richtlinie des<br />

Österreichischen Umweltzeichens.<br />

Als Basis unserer Umweltleistungen stellen wir sicher, dass wir alle umweltrelevanten<br />

Gesetze einhalten.<br />

Das Engagement unserer Mitarbeiter für den Umweltschutz fördern wir durch<br />

regelmäßige Information und Weiterbildung.<br />

Durch umfassende Information und Beratung wollen wir unsere Kunden und<br />

Geschäftspartner überzeugen, ebenso umweltbewusst zu handeln wie wir.<br />

Wir sind uns auch unserer sozialen Verantwortung gegenüber unserer<br />

Mitarbeiter, Geschäftspartner und in der Region bewusst und nehmen diese<br />

aktiv wahr.<br />

Unser ökologisches und soziales Engagement ist unser Beitrag zur nachhaltigen<br />

Entwicklung unseres Wirtschaftssystems.<br />

Marketing-<br />

Leiter<br />

Verkaufs-<br />

Leiter<br />

Geschäftsleitung<br />

Produktions-<br />

Leiter<br />

Umweltschutz, Sicherheit<br />

und Qualität<br />

technischer<br />

Leiter<br />

Einkaufs-<br />

Leiter<br />

Vorstufe Druck Entfertigung Logistik Haustechnik<br />

Manfred Ergott, Verkaufsund<br />

Marketingleiter, Leiter<br />

des Öko-Kompetenz-Teams<br />

Andreas Kainz,<br />

technischer Leiter<br />

und Einkaufsleiter<br />

DIE DRUCKEREI<br />

Umweltmanagerin Ing. Angelika Moser (links)<br />

und Abfallbeauftragte Elisabeth Musil<br />

Produktionsleiter Wolfgang Hetzendorfer (vorne)<br />

und der stellvertretende technische Leiter<br />

Bernhard Sommer<br />

7


DIE DRUCKEREI<br />

8<br />

Wir drucken, was Sie wollen<br />

Druckvorstufen-Mitarbeiterin Petra Biedermann positioniert die Seiten am Druckbogen.<br />

Der Bücherprofi: Erich Steindl betreute in den letzten zehn Jahren mehrere hundert Buchproduktionen.<br />

Als Betrieb, der 2012 sein hundertjähriges Bestehen feiert, haben wir in unserem<br />

Produktportfolio so ziemlich jedes Produkt, das sich durch Bedrucken von Papier<br />

oder Karton herstellen lässt. Bogenoffsetdruck ist unser Kerngeschäft, Buch- und<br />

Digitaldruck sind die optimalen Ergänzungen, abgerundet durch eine leistungsfähige<br />

Endfertigungsabteilung mit angeschlossener Logistik.<br />

In den letzten Jahren haben sich in unserem Betrieb zwei wesentliche Produktlinien<br />

entwickelt, die uns aus verschiedenen Gründen sehr wertvoll sind: Bücher<br />

und umweltfreundlich hergestellte Druckprodukte.<br />

Bücher – langlebig und wertvoll<br />

Die Herstellung von Büchern bedeutet, Produkte von bleibendem Wert zu schaffen<br />

und gleichzeitig an die Wurzeln des Gewerbes vorzustoßen. Johannes Gensfleisch,<br />

genannt Gutenberg, revolutionierte durch seine Erfindung des Druckes mit beweglichen<br />

Metall-Lettern die Buchproduktion. Dadurch wurde in weiterer Folge der<br />

Zugang zu vorhandenem Wissen für viele Menschen erleichtert. Zahlreiche Bücher<br />

werden alljährlich von uns ausgeliefert. Im Auftrag von renommierten Verlagen und<br />

in Zusammenarbeit mit bestens qualifizierten Buchbindereien entstehen Kunstkataloge,<br />

Belletristik, Sachbücher, Kinderbücher, Ratgeber, Bildbände, u.v.m.<br />

Die Anzahl der Musterexemplare überfordert mittlerweile unsere Regalkapazitäten,<br />

bietet gleichzeitig aber einen repräsentativen Überblick über die Möglichkeiten<br />

der Buchgestaltung.


Umweltfreundlich hergestellte Druckprodukte<br />

Bevor die Druckwalzen rotieren, sollte für ein Gespräch noch einmal tief Luft<br />

geholt werden. Zu den Vorzeigebetrieben in Sachen ökologischer Druckproduktion<br />

zu gehören, bedeutet vor allem ein Maximum an Kommunikation. Durch intensive<br />

Beratungstätigkeit konnten und können wir immer mehr Kunden von den Chancen<br />

und Möglichkeiten einer Ressourcen schonenden und Klima schützenden Produktionsweise<br />

überzeugen. Dies zeigt sich nicht zuletzt auch in der Entwicklung<br />

unserer ökologischen Kennzahlen.<br />

Die umweltfreundliche Produktion von Drucksorten erfordert aber auch mehr und<br />

tiefer gehendes Fachwissen bei den Mitarbeitern. Dies wird durch interne Schulungen<br />

erreicht, durchgeführt vom hauseigenen Öko-Kompetenz-Team.<br />

Gleichzeitig zeigen sich aber auch positive Auswirkungen auf unsere Lieferanten<br />

und Geschäftspartner. Sie überdenken ihr Sortiment und finden mehr Absatzmöglichkeiten<br />

für umweltfreundliche Produkte vor (Recyclingpapiere, zertifizierte<br />

Papiere, Ökostrom, etc.). Ökorelevante Initiativen wie das Österreichische Umweltzeichen,<br />

FSC, PEFC werden gestärkt. Durch enge Zusammenarbeit mit Organisationen<br />

wie dem Verband Druck & Medientechnik (Klimarechner), dem Verein für<br />

Konsumenteninformation (Umweltzeichen), unabhängigen Zertifzierungsstellen bei<br />

regelmäßigen Audits (FSC, PEFC, ProzessStandard Offsetdruck, EMAS) findet ein<br />

reger Austausch statt.<br />

Angelika Moser erklärt während einer Klausur das Grundprinzip der Chain-of-custody-Zertifikate.<br />

Die Drucker Werner Deimel, Wolfgang Österreicher und Peter Pauer bei der „Klimaschutz durch Ökodruck“-Schulung.<br />

Permanenter Wissensaustausch sichert die Öko-Kompetenz.<br />

DIE DRUCKEREI<br />

9


DIE DRUCKEREI<br />

Digitaldruck nach der Umweltzeichen-Richtlinie<br />

am Standort Zwettl, links Ing. Herbert Zettel<br />

Produktionsbesprechung: Druckvorstufen-<br />

Mitarbeiter Mario Schindler und technischer<br />

Leiter Andreas Kainz.<br />

10<br />

Der Druckprozess – von der Vorlage zum fertigen Produkt<br />

Um die Druckprodukte herzustellen, wenden wir bei <strong>Janetschek</strong> zwei<br />

Druckverfahren an:<br />

• Bogen-Offsetdruck<br />

• Digitaldruck<br />

Beim Digitaldruck wird das Druckbild direkt vom Computer auf die Druckmaschine<br />

übertragen, es muss keine Druckform hergestellt werden, jede Seite kann anders<br />

bedruckt werden. Das Druckverfahren entspricht jenen von modernen Kopierern<br />

und Laserdruckern. Die Druckfarbe ist der Toner, weitere Hilfsstoffe sind nicht<br />

erforderlich.<br />

Aus wirtschaftlicher Sicht ist Digitaldruck nur im niederen Auflagenbereich<br />

sinnvoll. Je nach Produktart können das bei kleinformatigen Sorten (Visitenkarten,<br />

Postkarten, etc.) mehrere tausend Exemplare sein, bei Broschüren maximal<br />

500 Stück. Einen Sonderfall stellt der sogenannte Druck mit variablen Daten dar.<br />

Dabei können bei jedem einzelnen Druckexemplar Bilder und/oder Textteile<br />

individuell ausgetauscht werden, so wie in einer Steuerdatei aus einer Datenbank<br />

definiert. Hier werden auch höhere Auflagen realisiert, weil es keine entsprechende<br />

Alternative gibt.<br />

Digitaldruck<br />

Auftragsannahme<br />

Gestaltung und Datenkontrolle<br />

digitale Bogenmontage<br />

Endfertigung<br />

Logistik und Lettershop<br />

Offsetdruck


Der Offsetdruck liefert die höchste Qualität und ist daher im Vergleich zum Digitaldruck<br />

wesentlich materialaufwändiger. Damit die Farbe so auf das Papier kommt,<br />

wie das die Grafiker und Layouter wollen, müssen in der sogenannten Druckvorstufe<br />

die Druckplatten hergestellt werden. Bei der Druckerei <strong>Janetschek</strong> werden<br />

aus den Computerdaten der Druckvorlage die Einzelseiten am Druckbogen angeordnet<br />

und dann direkt auf die Druckplatten belichtet. Dabei entstehen auf der<br />

Platte druckende Bereiche, die Wasser abstoßen und Farbe aufnehmen, und<br />

nichtdruckende Teile, die Wasser anziehen.<br />

Nun beginnt der eigentliche Druck. Die Druckplatte wird in der Druckmaschine auf<br />

den Druckzylinder gespannt und läuft zuerst durch das sogenannte Feuchtwerk,<br />

wo die nichtdruckenden Teile Feuchtmittel (Wasser plus Zusatzstoffe) aufnehmen<br />

und dann durch das Farbwerk, wo die druckenden Teile die Druckfarbe aufnehmen.<br />

Vom Druckzylinder wird die Farbe auf einen Gummizylinder und erst von diesem<br />

auf das Papier übertragen (indirektes Drucken = Offset). Die Zylinder müssen daher<br />

nach jedem Druckauftrag sorgfältig gereinigt werden.<br />

Farbe<br />

Farbwalzen<br />

Druckplatte<br />

Bedruckstoff<br />

Gummiwalze<br />

Feuchtwerkwalzen<br />

Gegendruckzylinder<br />

Feuchtwasser<br />

Die bedruckten Bögen werden in der Endfertigung zum fertigen Druckprodukt –<br />

wie zB Plakat, Broschüre, Zeitschrift oder Buch – verarbeitet. Dazu gehören<br />

Arbeitsschritte wie Schneiden, Falzen, Rillen, Perforieren, Stanzen, Prägen, Bohren,<br />

Laminieren und Kaschieren. Broschüren werden meist geheftet, Bücher klebegebunden<br />

oder fadengeheftet. Die Buchfertigung wird an externe Produktionspartner<br />

vergeben, Klebebindungen können in niedrigen Auflagen am Standort Zwettl<br />

hergestellt werden.<br />

DIE DRUCKEREI<br />

Am Anfang jedes Druckproduktes steht ein<br />

kreativer Prozess: Ing. Janine Samer und Kirsten<br />

Elsinger in der Druckvorstufe.<br />

Dieter Zöchbauer beim Einstellen der<br />

Falzmaschine.<br />

11


DIE DRUCKEREI<br />

12<br />

Danach erfolgen Verpackung und Versand. Der Großteil der Druckprodukte wird in<br />

Sammelverpackungen (Packpapier oder Kartons aus Recyclingmaterial) mit eigenen<br />

LKWs oder Spedition an die Kunden ausgeliefert. In den letzten Jahren ist jedoch<br />

eine weitere Dienstleistung dazu gekommen: der von der Post zertifizierte<br />

Lettershop. Wir übernehmen für unsere Kunden alle Vorbereitungen für den Postversand.<br />

Das beinhaltet Personalisieren, Kuvertieren, portooptimiertes Bündeln mit<br />

Bundzetteln, Erstellen der Postaufgabepapiere und Anlieferung bei der Post.<br />

Die <strong>Umweltaspekte</strong> beim Drucken<br />

Die Herstellung von Druckerzeugnissen ist ein materialintensiver Prozess. Alle<br />

benötigten Rohstoffe und Materialien müssen natürlich erzeugt werden, was mit<br />

entsprechenden Umweltauswirkungen verbunden ist.<br />

Mengenmäßig an erster Stelle steht das Papier. Die ökologischen Aspekte der<br />

Papiererzeugung sind vielfältig, von der Waldbewirtschaftung über den Energieverbrauch<br />

bis zur Abwasserbelastung – Stichworte Bleiche und Deinking. Die Wahl<br />

des zu bedruckenden Papiers hat daher großen Einfluss auf die Ökobilanz.<br />

Die benötigte Papiermenge wird im Wesentlichen durch Auflage, Format, Verwendungszweck<br />

und Gestaltung des Druckwerks bestimmt. Die sogenannte<br />

Makulatur, also der Papierabfall, der bei einem Druckprozess entsteht, lässt sich nur<br />

in geringem Rahmen beeinflussen.<br />

Die Druckplatten, zweitgrößte Position in der Umweltbilanz, bestehen aus<br />

Aluminium, dessen Herstellung sehr energieintensiv und umweltbelastend ist.<br />

Die Druckplatten können nur einmal benutzt werden, können dann aber zumindest<br />

als Altaluminium rezykliert werden. Der Verbrauch an Druckplatten hängt von Art<br />

und Umfang der Druckaufträge ab und lässt sich kaum beeinflussen. Von Fehlbelichtungen<br />

abgesehen, die wir durch sorgfältige Kontrollen minimieren. Seit der<br />

Umstellung auf eine Computer-to-plate-Anlage im Jahr 2005 werden die Druckplatten<br />

direkt belichtet, der Einsatz von Chemikalien konnte dadurch drastisch<br />

reduziert werden. Lediglich Entwicklerflüssigkeit und in geringen Mengen Gummierung<br />

kommen noch zum Einsatz.


Offset-Druckfarben bestehen aus Bindemitteln, Pigmenten und Füllstoff<br />

(Farbmittel), Mineralöldestillaten und Pflanzenölen (Verdünner) sowie weiteren<br />

Hilfs- und Zusatzstoffen. Als Bindemittel werden verschiedene Harze sowie eine<br />

Mischung aus Pflanzenölen und Mineralöldestillaten verwendet. Bei den Farbmitteln<br />

handelt es sich um synthetische, organische Pigmente. Die Verdünner<br />

bestehen aus Mineralöldestillaten und Pflanzenöl, vor allem Leinöl. Bogenoffsetfarben<br />

basieren heute zu mehr als 60 % auf nachwachsenden Rohstoffen, der<br />

Chlorgehalt liegt bei unter 0,5 %, Schwermetalle sind nur noch im geringen<br />

Umfang enthalten, am weiteren Austausch von Mineralölen durch pflanzliche Öle<br />

(Sojaöl) wird gearbeitet. In der Druckerei <strong>Janetschek</strong> produzieren wir nach der<br />

Richtlinie UZ24 des Österreichischen Umweltzeichens „schadstoffarme Druckerzeugnisse“<br />

und verwenden daher wenn möglich nur mehr die entsprechenden<br />

Farben, auch bei Aufträgen, welche nicht nach der Umweltzeichen-Richtlinie<br />

gedruckt werden.<br />

Als Feuchtmittel wird Wasser verwendet, welches jedoch durch Zusatzstoffe<br />

aufbereitet ist. Als wichtigster Zusatzstoff wird Isopropanol (IPA) beigefügt. Er<br />

verdampft sehr leicht und ist gesundheitschädlich. In der Umwelt bildet Isopropanol<br />

zusammen mit Stickstoffoxiden unter Sonneneinstrahlung Ozon und andere<br />

umwelt- und gesundheitsschädliche Photooxidantien (Sommersmog). Außerdem<br />

tragen die Emissionen zum Treibhauseffekt bei. Daher ist eine Verringerung des<br />

IPA-Verbrauchs eine wichtige Umweltmaßnahme, bei <strong>Janetschek</strong> konnten wir den<br />

Verbrauch von 2007 bis 2009 um über 1.000 kg auf 2.153 kg reduzieren.<br />

Organische Lösemittel werden noch möglichst sparsam zur Maschinenreinigung<br />

verwendet, die Mitarbeiter werden entsprechend geschult. Das Angebot an<br />

alternativen Reinigungsmitteln wird beobachtet und auf Einsatzfähigkeit geprüft.<br />

Dagmar Josef achtet auf sichere Verpackung.<br />

Seine Arme bewegen täglich mehrere Tonnen Papier: Martin Zöchbauer.<br />

Die Kontrolle der Druckplatten reduziert die Makulaturen – Maria Harter.<br />

Drucker Klaus Schöbel am Farbwerk der Heidelberg SM 102-4,<br />

Druckerin Margit Schalko bei der Farbabstimmung.<br />

Wolfgang Österreicher bei der Reinigung der Farbwerke.<br />

Saalhelfer Johann Schwingenschlögl sorgt für Nachschub.<br />

DIE DRUCKEREI<br />

13


STATEMENTS<br />

14<br />

Innovative Unternehmen wie auch Ausbildungsinstitutionen zeichnen sich durch eine hohe Veränderungsbereitschaft<br />

und Anpassung an technische und gesellschaftliche Veränderungen aus.<br />

Eine dauerhafte Positionierung am Markt ist sonst längerfristig kaum haltbar.<br />

Dabei können Tradition und Fortschritt sehr wohl unter einem Dach gelebt werden. Die Graphische,<br />

1888 gegründet, nimmt eine zentrale Rolle bei der immer komplexeren Ausbildung im Medien-<br />

Segment ein; mit 1300 Studierenden, Schülerinnen und Schülern sowie etwa 160 Vortragenden ist<br />

sie Österreichs größte und bedeutendste Medienausbildungsstätte. Sie umfasst die Bereiche mit den<br />

entsprechenden Abteilungen: Grafik-Design, Fotografie und audiovisuelle Medien, Multimedia sowie<br />

Druck- und Medientechnik. Diese Bereiche ergänzen sich und ermöglichen Synergien, manche von<br />

ihnen stehen aber auch in einem Wettbewerb untereinander.<br />

1967 saßen in Wien in der Graphischen – noch im alten Gebäude in der Westbahnstraße – zwei<br />

neugierige Buben, nämlich Christian und Gustav, und sinnierten nicht nur über Autos und Motorräder,<br />

sondern auch über Umweltschutz und die wirtschaftliche Entwicklung. Gut 40 Jahre später sind diese<br />

beiden Absolventen der Graphischen einerseits für eine große Druckerei (Christian), andererseits für<br />

die Graphische (Gustav) verantwortlich und mit Ökologie und Wirtschaft tagtäglich befasst.<br />

Mit dieser Problematik beschäftigen sich natürlich nicht nur sie, sondern auch u.a. die gesamte Zulieferbranche,<br />

nämlich (Druck-)Maschinen-Hersteller, Papier- und Farbenproduzenten. Rechtliche<br />

Grundlagen sorgen für die Rahmenbedingungen, aber darüber hinaus ist ein verantwortungsvoller<br />

Umgang mit den Ressourcen ein großes Anliegen und gleichsam eine moralische Verpflichtung geworden.<br />

Die Maxime „Ökonomie durch Ökologie“ stellt eine Herausforderung für jeden Entscheidungsträger<br />

in der Medienbranche dar und zwingt, richtige strategische Entscheidungen zu fällen.<br />

Wir leben in einer Zeit des Wandels. Die Branche wird vielfältiger und erfindet sich teilweise immer<br />

wieder neu. Der Einfluss von Social Media wie zB Facebook, Twitter und Co sowie neuen Endgeräten<br />

ist nicht abschätzbar. Die heranwachsenden „digital natives“ haben einen anderen – selbstverständlicheren<br />

– Zugang mit geringer Hemmschwelle zu den vielfältigen „Neuen Medien“ und Anwendungen<br />

des „Netzes“. Für Österreich ist die Aufrechterhaltung der Wertschöpfungskette im Medienbereich<br />

im eigenen Land von essentieller Bedeutung, da sonst eine Fernsteuerung aus dem Ausland droht.<br />

Ich bin zuversichtlich, dass Österreichs Medienverantwortliche die Problematik erkennen und innovative<br />

Betriebe, wie beispielsweise die Druckerei <strong>Janetschek</strong>, die Medienlandschaft erfolgreich und<br />

verantwortungsbewusst im 21. Jahrhundert positionieren. Auch wir als Graphische versuchen unseren<br />

Beitrag mit Engagement, Enthusiasmus und Kompetenz zu leisten.<br />

Hofrat Dir. DI Gustav Linnert<br />

Direktor der Höheren Graphischen Bundes-, Lehr- und Versuchsanstalt<br />

„Es ist ein gutes Gefühl, wenn sich Geschäftspartner in einer grundlegenden Sache wie dem Umweltschutz<br />

einig sind. Daher lassen wir als Windenergie-Produzent gerne bei Christian <strong>Janetschek</strong> drucken.<br />

Hier stimmen Qualität und ökologisches Engagement.<br />

Auch die W.E.B setzt mit der Produktion von Ökostrom, ihrem Niedrigenergie-Gebäude sowie der Übernahme<br />

von Verantwortung als größter Arbeitgeber in Pfaffenschlag auf Nachhaltigkeit. Schön, wenn<br />

man in so wichtigen Punkten einer Meinung ist!“<br />

Andreas Dangl<br />

Vorstandsvorsitzender der W.E.B Windenergie AG


In der Xundheitswelt haben wir rechtzeitig erkannt, dass Gesundheitstourismus auch ein gesundes<br />

Umfeld erfordert. Deshalb sind unsere Betriebe mit dem „Umweltzeichen für Tourismusbetriebe“ ausgezeichnet<br />

und verwenden vorwiegend Produkte aus dem „Ökologischen Kreislauf Moorbad Harbach“.<br />

Als Auswahlkriterium für die Zusammenarbeit sind die sozialen und ökologischen Bemühungen unserer<br />

Partner für uns von großer Bedeutung. Seit vielen Jahren arbeiten wir deshalb mit Firma <strong>Janetschek</strong><br />

zusammen, die ihr Umweltengagement durch stetige Qualitätsverbesserung bzw. nun auch durch den<br />

ersten Nachhaltigkeitsbericht und die ISO-Zertifizierung belegt.<br />

Wir gratulieren sehr herzlich zu diesen Meilensteinen in der Firmengeschichte und freuen uns auf eine<br />

weiterhin gute Kooperation!<br />

Aktiv mit oekostrom®<br />

Karin Weißenböck<br />

Geschäftsführerin Xundheitswelt<br />

Umwelt schützen. Ressourcen schonen. Klimaneutral produzieren: Klimaschutz bedeutet nicht<br />

Verzicht, sondern vielmehr einen Gewinn an Lebensqualität und eine Kostenersparnis und ist Teil einer<br />

verantwortungsvollen Unternehmensführung.<br />

Mit der Entscheidung für oekostrom® zeigt die Druckerei <strong>Janetschek</strong> GmbH nicht nur volles Engagement<br />

für die Energiewende, sondern fördert aktiv die Stromerzeugung aus heimischen erneuerbaren<br />

Energiequellen. Mit dem Bezug von Österreichs sauberstem Strom setzt das Unternehmen einen der<br />

effektivsten Schritte zum Klimaschutz, reduziert seine CO2-Emissionen erheblich und nutzt schon<br />

heute Wind-, Bio- und Solarenergie in richtungweisendem Ausmaß.<br />

Ing. Mag. Horst Ebner<br />

Geschäftsführer oekostrom Vertriebs GmbH<br />

Mit der Druckerei <strong>Janetschek</strong> verbindet uns bereits eine langjährige Partnerschaft. Als Umweltschutzorganisation<br />

stellen wir höchste ökologische Ansprüche an unsere Print-Produkte. Das geht von der<br />

Auswahl des richtigen Recyclingpapiers über die Verwendung ökologischer Farben bis zur CO2-Bilanz<br />

des gesamten Produktionsprozesses.<br />

GLOBAL 2000 weiß es zu schätzen, dass die Druckerei <strong>Janetschek</strong> im Zuge der Ökologisierung des<br />

Betriebs immer wieder Rat von unseren Experten einholt. So haben wir eine Synergie geschaffen,<br />

die sowohl für die Umwelt als auch für das Unternehmen Nutzen bringt.<br />

Dr. Klaus Kastenhofer<br />

Geschäftsführer der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000<br />

STATEMENTS<br />

15


NACHHALTIGKEIT<br />

16<br />

Unser Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung<br />

Ein Betrieb ist Teil eines regionalen und globalen Wirtschaftssystems mit zahlreichen<br />

Wechselbeziehungen und kann daher kaum eine autarke Nachhaltigkeitsinsel<br />

sein. Aber wir können so handeln, dass unser Tun zur nachhaltigen<br />

Entwicklung unserer Wirtschaft und Gesellschaft beiträgt. Dazu ist es notwendig,<br />

die Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforderungen<br />

zu finden.<br />

Konsequent ökologisch<br />

Die konsequente ökologische Ausrichtung unseres Betriebes ist die zentrale Säule<br />

unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Wir haben eine Vorreiterrolle bei den Druckereien<br />

und wollen diese auch künftig konsequent weiterverfolgen. Unser Managementsystem<br />

ist dazu das geeignete Werkzeug. Es ist zusammen mit unseren Umweltleistungen,<br />

Zielen und Maßnahmen im hinteren Teil der Umwelterklärung<br />

ausführlich dargestellt.<br />

Durch intensive Beratung unserer Kunden versuchen wir, diese von einer möglichst<br />

ökologischen Produktion ihrer Druckprodukte zu überzeugen. Das beginnt beim<br />

zentralen Rohstoff Papier, der zumindest ein Umweltzeichen oder das FSC- oder<br />

PEFC-Zertifikat tragen sollte. Ökologisch noch besser druckt, wer Recyclingpapier<br />

wählt. Seit wir nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens produzieren,<br />

sind auch die Druckfarben und die sonstigen Hilfsstoffe schadstoffarm. Und<br />

selbst wenn das Druckprodukt nicht mit dem Umweltzeichen gekennzeichnet ist,<br />

wird es bei uns wesentlich umweltschonender hergestellt. Die CO2-Bilanz gibt<br />

Auskunft über die durch das Druckprodukt verursachten Emissionen und ermöglicht<br />

uns, unsere Kunden noch gezielter auf Einsparungspotentiale hinzuweisen. Gemeinsam<br />

können wir so jene Produktionsvariante erarbeiten, die die geringsten<br />

CO2-Emissionen verursacht. Der verbleibende, oft sehr geringe Rest kann dann in<br />

Kooperation mit unserem Partner „Climate Austria“ finanziell kompensiert werden.<br />

Mit dem eingehobenen Betrag werden Klimaschutzprojekte finanziert.


Sozial verantwortungsvoll<br />

Inspiriert von der Verleihung des TRIGOS-CSR-Preises im Jahr 2009 haben wir<br />

begonnen, den Bereich „Soziale Verantwortung“ in unserem Betrieb zu evaluieren.<br />

Unterstützung bekamen wir durch die Teilnahme am Projekt „Erfolg mit<br />

FAIRantwortung in NÖ“, wo wir in einigen Workshops Erfahrungen mit anderen<br />

Betrieben austauschen konnten.<br />

Im Mittelpunkt dieses Bereiches stehen die Menschen in unserem Betrieb. Die<br />

Geschäftsleitung erwartet, dass sich alle Mitarbeiter für den Betrieb einsetzen,<br />

Verantwortung übernehmen, nach bestem Wissen und Gewissen die optimalen<br />

Lösungen finden – und im Gegenzug erwarten diese, dass sie dafür gerecht entlohnt<br />

werden und eine Zukunftsperspektive in Form eines sicheren Arbeitsplatzes<br />

haben. Einen fairen Umgang miteinander also. Diese Fairness ist wohl ein Hauptgrund<br />

für die geringe Fluktuation unter unseren Mitarbeitern.<br />

Der Frauenanteil liegt mit 38 % deutlich über dem Branchendurchschnitt, auch<br />

wenn im Leitungsteam noch keine Frauen vertreten sind. Um Beruf, Familie und<br />

Privatleben leichter unter einen Hut zu bringen, bieten wir flexible Arbeitszeitmodelle,<br />

die aufgrund gegenseitiger Achtung und Wertschätzung auch funktionieren.<br />

<strong>Unsere</strong>n Mitarbeitern wird laufend die Möglichkeit geboten, an Aus- und<br />

Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen. Das Öko-Kompetenz-Team der<br />

Druckerei <strong>Janetschek</strong> hat eigene Schulungsunterlagen zum Themenkomplex<br />

„Klimaschutz durch Ökodruck“ erarbeitet und in weiterer Folge alle Mitarbeiter,<br />

unabhängig von Aufgabe und Position, im Rahmen von Infonachmittagen dieser<br />

Schulung unterzogen. Dabei wurden dann auch gleich Anregungen, Wünsche und<br />

Ideen der Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen gesammelt. Neben diesen<br />

„Öko-Schulungen“ gibt es natürlich auch Schulungen in Technik und Verkauf.<br />

Die Lehrlingsausbildung ist fest im Betrieb verankert. Ein ambitioniertes, regionales<br />

Lehrlingsprojekt gemeinsam mit anderen Betrieben scheiterte kürzlich, weil die<br />

Politik die ursprünglich zugesagte Unterstützung zurückzog. Das ist besonders bedauerlich,<br />

denn es ist schwer, in dieser Region überhaupt qualifizierte Arbeitskräfte<br />

zu bekommen.<br />

Die Mitarbeiter werden von der Geschäftsführung in wesentliche Entscheidungsprozesse<br />

eingebunden. Sowohl bei technischen Investitionen als auch bei strategischen<br />

Entscheidungen setzt Ing. <strong>Janetschek</strong> auf gemeinsam mit Mitarbeitern<br />

entwickelte Lösungen.<br />

2005 wurde der Betrieb auf oekostrom® umgestellt, die daraus folgenden<br />

CO2-Einsparungen können sich sehen lassen.<br />

Im März 2009 wurde der erste Auftrag mit CO2-Kompensation ausgeliefert. Durch die<br />

intensive Beratungstätigkeit folgten weitere 28 Aufträge, in Summe wurden so knapp 60<br />

Tonnen kompensiert. Im Bild rechts Christa Löffler mit ihrem Teamkollegen Erich Steindl.<br />

Glückliche Gesichter bei der TRIGOS-Gala 2009: Angelika Moser und Manfred Ergott mit<br />

der begehrten Auszeichnung.<br />

Junge Damen in technischen Berufen – Ing. Janine Samer, Maria Harter und<br />

Margit Schalko. Letztere schloss ihre Lehrzeit mit ausgezeichnetem Erfolg ab, wozu auch<br />

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll gratulierte.<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

17


NACHHALTIGKEIT<br />

18<br />

Die Mitarbeiter<br />

„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“<br />

Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz<br />

Die Mitarbeiter der Druckerei <strong>Janetschek</strong> GmbH beraten, erarbeiten Lösungen,<br />

kalkulieren, planen, gestalten, belichten, drucken, schneiden, falzen, heften,<br />

stanzen, etc.. Aber abgesehen davon leben sie in Familien, schaffen Wohnräume,<br />

betreiben Sport, spielen Theater, trainieren Pferde, arbeiten bei der Freiwilligen<br />

Feuerwehr mit, singen in Chören, unterstützen Nachwuchssportler, treten als<br />

Musiker auf, engagieren sich ehrenamtlich für Kinderspielplätze und Jugendsportzentren,<br />

züchten Fische, unterstützen Kulturinitiativen, malen, schreiben,<br />

komponieren, u.v.m..<br />

Um all das tun und leisten zu können, brauchen sie die Basis eines sicheren<br />

Arbeitsplatzes. Die Verantwortung dafür trägt der Arbeitgeber, der seinerseits auf<br />

die Kompetenz, den Willen und den Fleiß der Mitarbeiter angewiesen ist, um das<br />

Unternehmen sicher durch die raue See der momentanen Wirtschaftssituation<br />

lenken zu können. Die optimalen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen,<br />

ist Aufgabe der Politik.<br />

Um dieses System nun in optimaler Balance zu halten, benötigen die Menschen im<br />

Unternehmen eine klare Leitlinie, einen Nullpunkt, um den alle schwingen und an<br />

dem man sich orientieren kann. Das Prinzip Fairness ist dafür optimal geeignet,<br />

wenn es nicht als abstrakter Begriff, sondern als gelebte Grundhaltung den Alltag<br />

bestimmt.


Sicherheit wird großgeschrieben, es gibt Sicherheitshinweise vor Ort und regelmäßige<br />

Unterweisungen. Daher gab es auch keine Arbeitsunfälle in den letzten drei<br />

Jahren. Die ökologischen Kriterien für unsere Roh-, Betriebs- und Hilfsstoffe stellen<br />

sicher, dass gesundheitsschädliche Stoffe kaum mehr verwendet werden.<br />

Die nächsten Ziele und Maßnahmen sind der Ausbau der Mitarbeiterförderung und<br />

die Verbesserung von Work-Life-Balance und interner Kommunikation.<br />

Als Betrieb, der hier im Waldviertel seit knapp 100 Jahren tätig ist, gehört auch die<br />

Verantwortung für das Gemeinwohl in unserer Stadt und in unserer Region dazu.<br />

Eine Druckerei im ländlichen Bereich ist dabei aber nicht nur Lieferant von Drucksorten<br />

aller Art, sondern auch eine Stütze für die intellektuelle Entwicklung der<br />

jeweiligen Region und ein verlässlicher Partner für Vereine und Initiativen. Dies<br />

bringt auch verschiedene Sponsoraktivitäten und Kooperationen mit sich, die mit<br />

Augenmaß und größter Sorgfalt Jahr für Jahr ausgewählt werden wollen.<br />

Betriebsbesichtigungen durch Schulen stellen hier ein herausragendes Beispiel dar.<br />

Quer durch alle Altersklassen zeigen Kinder und Jugendliche stets großes Interesse<br />

an den Produktionsabläufen.<br />

Ein wichtiges Anliegen ist uns auch die Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen,<br />

insbesondere aus der Region, etwa die Partnerschaft mit dem Sozialprojekt<br />

Mühlenhof – einem Wiedereingliederungsprojekt für Langzeitarbeitslose.<br />

Die Mitarbeiter des Mühlenhofes unterstützen uns immer wieder tatkräftig im<br />

Bereich der Endfertigung, wenn es in unserem Betrieb kurzfristig zu einem<br />

Ressourcen-Engpass kommt.<br />

Die 4b der Volksschule Schrems mit Klassenlehrerin Maresi Granner und Direktorin Renate Wendl.<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Dipl.-Ing. Manfred Mühlberger (ETA) beim ersten<br />

internen Audit.<br />

19


NACHHALTIGKEIT<br />

Alljährlich treffen einander zu Fronleichnam<br />

mehrere hundert Biker zum Gottesdienst auf der<br />

Jubiläumswiese in Eibenstein an der Thaya.<br />

Im Anschluss daran führt die rund 20 Kilometer<br />

lange Motorrad-Prozession durch die Dörfer der<br />

Pfarre Eibenstein. Alle Jahre wieder begibt sich<br />

DDr. Angerer in den Beiwagen und lässt sich von<br />

Ing. <strong>Janetschek</strong> sicher ans Ziel bringen.<br />

20<br />

Eine Tradition, die die Druckerei-Zunft gerne pflegt: Bei der Gautschfeier werden die Jünger Gutenbergs<br />

von den Sünden ihrer Lehrzeit reingewaschen.<br />

Engagement in Sachen Gesundheit – Unterstützung bei der Anschaffung eines Defibrilators – ist der<br />

Druckerei <strong>Janetschek</strong> GmbH ebenfalls ein großes Anliegen.<br />

Durch langjährige Zusammenarbeit mit einer<br />

Grafikagentur erhielten wir die Möglichkeit, ein<br />

Kinderhilfsprojekt in Bolivien zu unterstützen.


Wirtschaftlich erfolgreich<br />

Die grafische Branche wurde von der weltweiten Wirtschafts- bzw. Bankenkrise<br />

definitiv am falschen Fuß erwischt. Das spüren momentan nicht nur die Druckereien,<br />

sondern alle am Entstehungsprozess beteiligten Berufsgruppen: gekürzte<br />

Marketing-Budgets, reduzierte Auflagen, gestrichene Periodikas, etc. Das Ergebnis:<br />

ein durchschnittliches Umsatz-Minus von etwa 15 Prozent in der österreichischen<br />

Druckbranche für 2009.<br />

Demgegenüber verzeichnete die Druckerei <strong>Janetschek</strong> im Vorjahr einen Rückgang<br />

nur im Promillebereich. Und während andere Betriebe Personal abbauen mussten<br />

und einigen sogar der Weg in die Insolvenz nicht erspart blieb, erweiterten wir um<br />

den Standort Zwettl. Das brachte gleichzeitig einen Innovationsschub: Digitaldruck<br />

nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens soll die Position im<br />

Zentrum des Waldviertels stärken.<br />

Aber die Wirtschaftskrise ist 2010 nicht vorüber. Und der rapide Wandel, der die<br />

grafische Branche in den letzten zwei Jahrzehnten prägte, hält weiter an und<br />

schafft zusätzlichen Druck. Ganze Berufsgruppen verschwanden in den letzten<br />

Jahren von der Bildfläche (Setzer, Lithographen, …). Produkte, die Jahrhunderte<br />

lang die Auftragsbücher von Druckereien füllten, werden heute mit Bürosoftware<br />

„entworfen“ und im Copyshop oder mit dem (Laser-, Inkjet-,...) Drucker vervielfältigt.<br />

Informationen stehen im worldwide web jederzeit der gesamten Menschheit<br />

in unbegrenztem Maße zur Verfügung, ohne auf Papier verewigt worden zu<br />

sein. Vervollständigt wird das bedrohliche Szenario durch das Schreckgespenst<br />

„Internetdruckerei“ einerseits und die für Gutenbergs Jünger vermeintliche apokalyptische<br />

Ausgeburt der Hölle – das digitale Buch. All das hat auch zu einem<br />

ruinösen Preiskampf in der Druckbranche geführt.<br />

Vor diesem Hintergrund besteht die große Herausforderung der nächsten Monate<br />

und Jahre darin, den wirtschaftlichen Erfolg abzusichern. Durch unser kontinuierliches<br />

Verbesserungsprogramm werden wir unsere Effizienz weiter steigern.<br />

Aber wir wollen vor allem weiterhin mit bestehenden und neuen Kunden langfristige<br />

Partnerschaften aufbauen, denen es wichtig ist, wie ihre Druckprodukte<br />

hergestellt werden: Konsequent ökologisch und sozial verantwortungsvoll.<br />

Langfristige Partnerschaften sind uns auch mit unseren Lieferanten wichtig. Wir<br />

wollen mit Menschen und Betrieben zusammenarbeiten, die unsere Werte teilen,<br />

die ihr Handeln an Nachhaltigkeitskriterien orientieren. Vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen<br />

sichern unsere Versorgung mit qualitativ hochwertigen Rohstoffen.<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Mitarbeiter mit langjähriger Berufserfahrung<br />

tragen wesentlich zur Qualitätssicherung bei:<br />

Johann Frassl (Offsetdruck) und Peter Schindler<br />

(Buchdruck).<br />

Seit Jahren bewährte Zusammenarbeit, wenn es<br />

um hochwertige Bücher geht (v.l.n.r.): Regina<br />

Huhn (Buchbinderei Papyrus), Verleger Richard Pils<br />

(Bibliothek der Provinz), KR Gerhard Wolkerstorfer<br />

(Buchbinderei Papyrus) und Ing. Christian<br />

<strong>Janetschek</strong>.<br />

Die Drucker Werner Deimel und Wolfgang<br />

Österreicher.<br />

21


GESCHICHTE<br />

22<br />

Meilensteine in der Firmenentwicklung und im Öko-Druck<br />

Fast hundert Jahre Erfahrung im Umgang mit Maschinen und Materialien<br />

verbunden mit Präzision und Sorgfalt garantieren perfekte Produkte.<br />

Alte unternehmerische Tugenden – sparsamer und sorgfältiger Umgang mit<br />

Ressourcen, Partner, die einem in jeder Hinsicht nahe sind – bilden die Basis<br />

für unsere umfassende Umweltorientierung im 21. Jahrhundert.<br />

1912 Anmeldung des Gewerbes durch den Großvater des derzeitigen Inhabers,<br />

Franz <strong>Janetschek</strong>. Erster Produktionsstandort: Stadtplatz 18 (Apotheke)<br />

in Heidenreichstein.<br />

Maschinenausstattung: eine Schneidemaschine, eine Tiegel-Druckmaschine<br />

mit Fußantrieb, eine Schnellpresse.<br />

1914 Übersiedlung in die heutige Schulgasse 5 in Heidenreichstein, jetzt Standort<br />

der Buch- und Papierhandlung.<br />

1961 übernimmt der Sohn des Gründers, Ing. Franz <strong>Janetschek</strong>, den Betrieb<br />

(zwei Mitarbeiter).<br />

1973 Einstieg des jetzigen Inhabers, Ing. Christian <strong>Janetschek</strong>, in die Firma.<br />

1978 Beginn des Offsetdruckes – die weitere Entwicklung der Druckerei<br />

entscheidend positiv beeinflusst hat die ab 1981 bestehende Geschäftsbeziehung<br />

zu einem Elektronik-Konzern in Wien.<br />

1982 Übernahme durch Ing. Christian <strong>Janetschek</strong>.<br />

1988 Kauf der ersten Fotosatz-Anlage.<br />

1990 Übernahme der Druckerei Marischler in Wien IV und Weiterführung<br />

als Verkaufsbüro.<br />

1991 Neubau der Druckerei auf dem heutigen Produktionsstandort in der<br />

Brunfeldstraße in Heidenreichstein, Installierung einer 4-Farben-Offsetmaschine<br />

(70/100) und eines Sammelhefters (22 Mitarbeiter).<br />

1999 Bau einer weiteren Produktionshalle am Produktionsstandort,<br />

Installierung einer 2- und einer 5-Farben-Druckmaschine im Format 70/100.<br />

Übersiedlung des Wiener Verkaufsstandortes in die Gußhausstraße<br />

in Wien IV.<br />

2000 Weitere Investitionen in der Endfertigungsabteilung, in einen Ganzbogen-<br />

Filmbelichter und einen PDF-Workflow.<br />

2001 Kauf einer 6-Farben-Druckmaschine im Viertelbogen-Format mit zwei<br />

Wendungen (weltweit erste Installation).<br />

Gründer Julianne und Franz <strong>Janetschek</strong>.<br />

Standort Schulgasse 5.<br />

Die zweite Generation: Ing. Franz und Mag. Erna <strong>Janetschek</strong><br />

Dieser Buchdruck-Zylinder war ab 1955 im Einsatz.<br />

Einbringung der Heidelberg CD 102-5 im Jahre 1999.


2003 Verleihung des Österreichischen Umweltzeichens für schadstoffarme<br />

Druckprodukte.<br />

2005 Installationen einer Falzmaschine und eines Plattenbelichtungssystems CTP.<br />

Gautschfeier und Tag der offenen Tür (39 Mitarbeiter).<br />

Umstellen des gesamten Betriebes auf Ökostrom.<br />

2006 PEFC- und FSC-Zertifizierung (erste Druckerei Österreichs mit beiden<br />

Zertifikaten).<br />

2008 Renovierung des Wiener Stadtbüros. Austausch der 2-Farben- auf eine<br />

4-Farben-Druckmaschine im Format 70/100.<br />

Gründung des Öko-Kompetenz-Teams.<br />

2009 Übernahme der Firma Schulmeister in Zwettl, Umbau des Standortes.<br />

Investitionen ermöglichen Digitaldruck und Klebebindung nach der<br />

Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens am Standort Zwettl.<br />

Im Zuge der Übernahme Aufteilung in zwei Firmen: Handel (Einzelunternehmen)<br />

und Druckerei (GmbH) 2009.<br />

Zertifizierung nach dem ProzessStandard Offsetdruck.<br />

CO2-Rechner des Verbands Druck & Medientechnik ermöglicht<br />

klimaneutralen Druck.<br />

TRIGOS-Preis in der Kategorie „Ökologie“ für das<br />

Öko-Kompetenz-Team.<br />

Start Aufbau Umweltmanagementsystem nach EMAS/ISO14001.<br />

2010 Digitaldruck nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens<br />

in Heidenreichstein.<br />

Teilnahme am Projekt „Erfolg mit FAIRantwortung in NÖ“.<br />

Erster Nachhaltigkeitsbericht mit Umwelterklärung.<br />

EMAS Eintragung und ISO 14001 Zertifizierung.<br />

LRSobotkaundDr.Scherlovski(Lebensministerium)beiderÜberreichungdesUmweltzeichens.<br />

EröffnungdesrenoviertenStadtbürosinWien.<br />

Mag.ChristianHandler(VerbandDruck&Medientechnik)überreichtedasPSO-Zertifikat.<br />

DigitaldrucknachUmweltzeichen-RichtlinieamneuenStandortZwettl.<br />

DieGewinnerdesTRIGOS2009.<br />

GESCHICHTE<br />

23


ERFOLGE<br />

24<br />

Bereits umgesetzte Maßnahmen<br />

Im Zuge der Einführung unseres Umweltmanagementsystems konnten wir<br />

eine ganze Reihe von Maßnahmen bereits umsetzen, die gemeinsam mit den<br />

Maßnahmen in unserem Verbesserungsprogramm (Seite 44) zu einer messbaren<br />

Verbesserung unserer Umweltleistung führen sollen.<br />

• Durchführung einer Energieeffizienzprüfung.<br />

• Durchführen von thermographischen Aufnahmen von der Außen- und Innenseite<br />

des Gebäudes. Daraus resultierend wurde eine Prüfung und eine Nachjustage der<br />

Fenster durchgeführt.<br />

• Durchführung einer Dichtheitsprüfung des Wasserversorgungssystems<br />

(siehe Seite 35).<br />

• Optimierung der Stand-by-Einstellungen bei den PC-Arbeitsplätzen.<br />

• Verkäufermotivation: Mitarbeiter motivieren und schulen, um die Kunden mehr<br />

für umweltfreundliche Produkte zu begeistern.<br />

• Infonachmittage „Klimaschutz durch Ökodruck“ mit Kunden – im zweiten<br />

Halbjahr 2009 nahmen insgesamt 40 Personen (aufgeteilt auf 6 Termine)<br />

an diesen Schulungen teil.<br />

• Herstellung und Versand eines Firmen-Newsletters, um neben technischen<br />

Neuerungen auch umweltrelevante Themen transportieren zu können.<br />

Neben diesem externen wurde im März 2010 auch der erste interne Newsletter<br />

aufgelegt.<br />

• Unternehmensleitbild und Umweltleitlinien an allen Standorten gut sichtbar für<br />

Kunden und Mitarbeiter anbringen.<br />

• Marketing-Kostenplan erstellen und laufend aktualisieren, um die Möglichkeiten<br />

vermehrter Sponsoring-Aktivitäten beurteilen zu können.<br />

• Zusammenstellung Nachhaltigkeits-Team zur Umsetzung der CSR-Maßnahmen<br />

und Erarbeitung neuer Vorschläge.<br />

• Überarbeitung des innerbetrieblichen Abfallwirtschafts- und Lagerkonzeptes.<br />

Sandra Ludik, Kundenberaterin am Standort Zwettl.<br />

Anna Pfeifer, Mitarbeiterin in der Endfertigung, und Heidimaria Binder, unser freundlicher Empfang.


Die Standorte. Die nördlichste Druckerei Österreichs<br />

HEIDENREICHSTEIN ZWETTL WIEN<br />

Produktionszentrum und Digitaldruck Kundenberatung<br />

Unternehmenszentrale<br />

UNSERE STANDORTE<br />

42 Mitarbeiter 2 Mitarbeiter 2 Mitarbeiter (3 seit 2010)<br />

Druckvorstufe, Bogenoffsetdruck, Druckvorstufe, Digitaldruck, Druckvorstufe, Kundenberatung,<br />

Digitaldruck, Buchdruck, Endfertigung, Kundenberatung Verkauf<br />

Kundenberatung, Administration<br />

Brunfeldstraße 2, Schulgasse 15/17 Gußhausstraße 24-26<br />

3860 Heidenreichstein 3910 Zwettl 1040 Wien<br />

Tel: 02862/522 78-11 Tel: 02822/537 67 Tel: 01/505 45 78<br />

office@janetschek.at office-zwettl@janetschek.at office-wien@janetschek.at<br />

Unser Umweltmanagementsystem umfasst alle drei Standorte.<br />

Tschechien<br />

Budweis<br />

Linz über<br />

Freistadt<br />

Schrems<br />

Gmünd<br />

Linz<br />

Salzburg<br />

München<br />

Zwettl<br />

Prag<br />

Heidenreichstein<br />

Ybbs<br />

Waidhofen a. d. Thaya<br />

Westautobahn<br />

Franz-Josefs-Bahn<br />

Horn<br />

Krems<br />

St. Pölten<br />

Stockerau<br />

Wien<br />

25


DIE DRUCKEREI<br />

26


Die Region. Wo wir sind, ist oben.<br />

DIE REGION<br />

Die nördlichste Druckerei Österreichs zu sein, bringt nicht nur ein Superlativ in geographischer Hinsicht mit sich.<br />

Es stellt die besondere Herausforderung dar, in der wirtschaftlich benachteiligten Region des nördlichen Waldviertels<br />

zu bestehen und darüber hinaus hochwertige Arbeitsplätze in ihrer Qualität noch zu steigern.<br />

Die Region rund um Heidenreichstein musste in den letzten Jahrzehnten massive Einbußen bei den Arbeitsplätzen verkraften.<br />

Vor 40 Jahren gab es in der Stadtgemeinde Heidenreichstein noch mehr als 3.100 Beschäftigte, die in dieser Stadt nicht nur<br />

Arbeit fanden, sondern auch ihre Grundbedürfnisse befriedigen konnten. Sie kauften Lebensmittel, Textilien, Schuhe, gingen<br />

ins Kino, ins Wirtshaus oder in die Konditorei und engagierten sich in Vereinen.<br />

Mit dem Verlust des Arbeitsplatzes wurde vielen die wirtschaftliche Basis entzogen, etliche Familien sind in Richtung<br />

Ballungsräume abgewandert. Dies spiegelt sich natürlich in der Bevölkerungsstatistik wieder: 1971 erreichte die Einwohnerzahl<br />

mit 5.773 den Höchststand, 2010 sind 4.150 Einwohner gemeldet. Andere nehmen seit Jahren in Kauf, als Tages- oder<br />

Wochenpendler viel von ihrer Freizeit zu opfern, um trotzdem weiterhin in der Region leben zu können.<br />

Zur Zeit gibt es in Heidenreichstein weniger als 1.300 Beschäftigte. Die größten Arbeitgeber kommen aus der Metall- und<br />

Kunststoff verarbeitenden Industrie (MKE, GLS Tanks) und der Baubranche (Talkner, Rudda, Glasziegler, WAKU Böhm).<br />

Die Firma Framsohn Frottier, der drittgrößte Arbeitgeber, knüpft an die Waldviertler Tradition der Textilherstellung an.<br />

Die Druckerei <strong>Janetschek</strong> rangiert bei den zehn größten Arbeitgebern in Heidenreichstein im Mittelfeld und zählt gemeinsam<br />

mit Framsohn Frottier und Rudda zu den Traditionsbetrieben in der Region.<br />

Das Waldviertel ist aber auch eine Region, in der es eine hohe Anzahl an Betrieben und Initiativen gibt, die sich durch Kreativität<br />

und Eigenständigkeit zu Vorbildern für die jeweilige Branche entwickelt haben. Beispiele gibt es genug: Im Bereich der<br />

Energieversorgung die W.E.B (Windenergie bringt's), höchst erfolgreiche Betreiber von Windparks, das PAN-Ökoteam mit<br />

seinen Photovoltaik-Anlagen, die Technische Alternative (Regeltechnik für Solaranlagen). Bei den Lebensmitteln sind es große<br />

Betriebe wie Sonnentor, Waldland, Die Käsemacher, etc., aber auch kleinere Unternehmen, wie Slow-Food-Spezialist Bäckerei<br />

Kasses, Bio-Fleischer Schober und vor allem zahlreiche Biobauern, die mit Schmankerln höchster Qualität den Geschmack der<br />

Region national und international verbreiten. Der Gesundheitstourismus hat sich zu einem wichtigen Thema entwickelt.<br />

Die Xundheitswelt Harbach bringt positive Impulse in einen Bereich des Waldviertels, der es besonders schwer hat.<br />

Ergänzend dazu gibt es eine Dichte an Kulturinitiativen, wie sie in anderen Regionen Europas nicht anzutreffen ist. Manche<br />

davon wirken punktuell und zeitlich begrenzt – zB das Schrammel.Klang.Festival in Litschau, das Musikfest des Folk Clubs in<br />

Waidhofen an der Thaya, das Festival Szene.Bunte.Wähne, die Kammermusikfestivals „Allegro Vivo“ und „Rachlin presents“.<br />

Andere wiederum sorgen (nahezu) ganzjährig für kulturelle Nahversorgung und Belebung der Wirtschaft – herausragende<br />

Beispiele sind das Waldviertler Hoftheater in Pürbach, die Bibliothek der Provinz in Großwolfgers bzw. Schloss Raabs,<br />

das Bühnenwirtshaus Juster in Gutenbrunn, die Bühne Heidenreichstein, u.v.a.m.. Das Concerto-Magazin, Österreichs einzige<br />

Zeitschrift für Jazz, Blues und Worldmusic, besteht seit 20 Jahren in der Region.<br />

Direkt in Heidenreichstein sorgt die Veranstaltungsserie „Literatur im Nebel“ mit Stars der internationalen Literaturszene seit<br />

Jahren jeweils an einem Herbstwochenende für regen Zustrom. Die Bühne Heidenreichstein setzt das ganze Jahr über Akzente<br />

im Kulturleben der Stadt, ebenso die Stadtkapelle Heidenreichstein, die Big Band sowie der Gesang- und Musikverein und der<br />

Franz-Geyer-Chor.<br />

Hinter all diesen Betrieben, Initiativen und Vereinen stecken Menschen, die an diese Region glauben, von deren Qualitäten<br />

überzeugt sind und die dafür eintreten, dass die zahlreichen positiven Seiten gut weiterentwickelt werden können.<br />

Für einige dieser Menschen ist die Druckerei <strong>Janetschek</strong> der sichere Arbeitsplatz, der ihnen die wirtschaftliche Existenz sichert<br />

und ihnen so ihr vielfältiges Engagement ermöglicht. Und wir unterstützen regionale Initiativen und Aktivitäten direkt oder<br />

indirekt. Auch das sehen wir als Teil unserer unternehmerischen Verantwortung.<br />

27


UMWELTSCHUTZ<br />

28<br />

Umweltschutz mit System<br />

Seit 2003 arbeiten wir daran, unseren Betrieb konsequent ökologisch<br />

auszurichten. Der Aufbau unseres Umweltmanagementsystems in den Jahren<br />

2009 und 2010 war daher eine logische Entwicklung, die unsere Position als<br />

ökologischer Vorzeigebetrieb unterstreicht.<br />

<strong>Unsere</strong> Umweltleitlinien<br />

Abgeleitet aus unserer Unternehmenspolitik sind unsere Umweltleitlinien konkrete<br />

ökologische Handlungsanleitungen für alle Mitarbeiter.<br />

Jeder Mitarbeiter trägt aktiv zum Umweltschutz bei:<br />

Das Öko-Kompetenz-Team bei der Klausur im März 2010 im Hotel Liebnitzmühle am Ufer der Thaya.<br />

• Energie effizient einsetzen: Geräte ausschalten, Licht abdrehen, gezielt lüften,<br />

Fenster schließen<br />

• Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz und im Betrieb halten<br />

• Materialeffizienz steigern<br />

• Umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen einkaufen<br />

• Müll trennen<br />

• Geräte und Maschinen regelmäßig warten<br />

• Schäden und Fehler sofort melden und beheben


ECOCONTROL – PLANEN, KONTROLLIEREN, STEUERN<br />

Zentrales Steuerungswerkzeug ist die Software EcoControl. Sie umfasst alle<br />

wichtigen Module unseres Managementsystems. Abgebildet ist der kontinuierliche<br />

Verbesserungsprozess von der Erfassung von Verbesserungsvorschlägen, über die<br />

Entwicklung von Zielen und Maßnahmen bis zum jährlichen Verbesserungsprogramm<br />

samt Umsetzungsüberwachung.<br />

Im Modul „Umweltcontrolling“ werden alle relevanten Umweltdaten aus Zählerablesungen,<br />

Rechnungen, Erhebungen und sonstigen Aufzeichnungen zusammengeführt<br />

und im Zuge unseres Umweltcontrollings regelmäßig ausgewertet. An Hand<br />

unseres Kennzahlensets verfolgen wir die Entwicklung unserer Umweltleistung.<br />

Fehler und Abweichungen von den Soll-Vorgaben werden erfasst und je nach<br />

Ursache direkt im EcoControl die entsprechenden Korrekturmaßnahmen definiert.<br />

Diese werden dann automatisch bis zur Erledigung über die „Offenen Aufgaben“<br />

weiterverfolgt. Das gilt auch für Abweichungen und Hinweisen aus internen und<br />

externen Audits, die ebenfalls in EcoControl erfasst sind.<br />

Die Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben sichert das Modul „Aufgabenverwaltung“.<br />

Dort sind alle zutreffenden Gesetze, Verordnungen und Bescheidauflagen<br />

erfasst und in konkrete Aufgaben umgesetzt. Zu jeder Aufgabe gibt es definierte<br />

Kontrolltermine und einen Verantwortlichen, der automatisch an die notwendigen<br />

Tätigkeiten erinnert wird. Alle Kontrollen und Überprüfungen sind dokumentiert.<br />

Ergibt sich dabei Handlungsbedarf, können sofort die geeigneten Maßnahmen in<br />

EcoControl definiert werden. Neue oder geänderte Vorschriften werden von der<br />

Umweltmanagerin eingepflegt und daraus gemeinsam mit den Betroffenen die<br />

konkreten Aufgaben abgeleitet. Die Überprüfung des Gesamtsystems erfolgt bei<br />

den Audits.<br />

Im Modul „Dokumentation“ verwalten wir alle Vorgabedokumente unseres<br />

Managementsystems, die über unsere EDV jederzeit für alle Mitarbeiter verfügbar<br />

sind. Darüber hinaus sind, wo sinnvoll, Anweisungen direkt an den Arbeitsplätzen<br />

angebracht, etwa in den Lagern oder bei Maschinen.<br />

Da der Umweltschutz das Engagement möglichst aller Mitarbeiter erfordert,<br />

informieren wir laufend über unsere Aktivitäten. Dazu verwenden wir den internen<br />

Newsletter, unser EDV-System und Öko-Kompetenz-Team-Sitzungen. Darüber<br />

hinaus nutzen wir interne und externe Schulungsangebote, um die Handlungskompetenz<br />

unserer Mitarbeiter in Umweltfragen weiter zu erhöhen. Im Zuge des<br />

Aufbaus des Umweltmanagementsystems wurden alle Mitarbeiter über dessen<br />

Inhalte geschult. Alle Schulungen werden im Modul „Trainings“ dokumentiert.<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

Arbeitssitzung mit Mag. Haberfehlner,<br />

ETA Umweltmanagement.<br />

29


UMWELTSCHUTZ<br />

Zwei Mal jährlich zieht sich das Öko-Kompetenz-<br />

Team zu einer Klausur ins „Grüne“ zurück, um in<br />

einem intensiven Arbeitswochenende anstehende<br />

Umwelt- und CSR-Themen zu behandeln.<br />

30<br />

AUFBAUORGANISATION UMWELTSCHUTZ<br />

Treibende Kraft hinter der konsequenten ökologischen Ausrichtung der Druckerei<br />

<strong>Janetschek</strong> war und ist Verkaufs- und Marketingleiter Manfred Ergott, der auch<br />

das Öko-Kompetenz-Team leitet. Geschäftsführer Ing. <strong>Janetschek</strong> ermöglicht und<br />

unterstützt diese Entwicklung und ist in alle Aktivitäten aktiv eingebunden. Dazu<br />

kam dann noch die engagierte und sehr aktive Umweltmanagerin Angelika Moser.<br />

Sie bilden als Kerngruppe den Motor des Umweltmanagementsystems. Das Öko-<br />

Kompetenz-Team sorgt dafür, dass das Managementsystem breit im Betrieb verankert<br />

ist. Die Abfallbeauftragte Elisabeth Musil sorgt für eine funktionierende<br />

Abfallentsorgung und arbeitet laufend an der Verbesserung der Trennquote. Zudem<br />

sind Aufgaben und Verantwortlichkeiten in unserer Aufbauorganisation definiert.<br />

Das Öko-Kompetenz-Team<br />

Das Öko-Kompetenz-Team wurde Anfang 2008 zur Umsetzung des im Unternehmensleitbild<br />

festgelegten Zieles, ökologische und soziale Aspekte im Produktionsalltag<br />

verstärkt einfließen zu lassen, gegründet. Es berät über alle relevanten<br />

Fragen des Umweltmanagements, insbesondere über Vorschläge und Ideen für Verbesserungsprojekte<br />

und Umweltaktivitäten.<br />

In Teamarbeit werden die vielfältigen Aufgaben geplant, umgesetzt und kommuniziert.<br />

Das Öko-Kompetenz-Team optimiert die laufenden Prozesse, verbessert die<br />

Beratungsqualität nach außen und schärft den Auftritt des Betriebes als Vorzeigeunternehmen<br />

in der Branche.<br />

Besonders in sensiblen Bereichen wie zB CO2-Ausgleich werden am Markt angebotene<br />

fertige Modelle nicht unreflektiert übernommen, sondern können durch den<br />

verbesserten Wissensstand der Mitarbeiter kritischer hinterfragt werden. Die Aufgabenverteilung<br />

im Team sorgt für ein breiteres Basiswissen mit dem Ziel, eine<br />

betriebsinterne Expertenrunde zu schaffen.<br />

Höchste Anerkennung wurde dem „Projekt“ Öko-Kompetenz-Team durch die Verleihung<br />

des TRIGOS-Preises 2009 in der Kategorie „Ökologie“ zuteil.<br />

Im Juni 2009 wurde das Aufgabenfeld des Öko-Kompetenz-Teams erweitert und es<br />

wurde mit der Implementierung des Umweltmanagementsystems betraut. Weiters<br />

stimmten alle Mitglieder im März 2010 zu, auch das Thema Nachhaltigkeit im Öko-<br />

Kompetenz-Team mit zu behandeln. Somit erfüllt das Öko-Kompetenz-Team alle<br />

Aufgaben sowohl eines Umweltteams als auch eines Nachhaltigkeitsteams.


Die Mitglieder im Öko-Kompetenz-Team<br />

Manfred Ergott, Verkaufs- und Marketingleiter, Öko-Kompetenz-Team-Leiter<br />

Ich glaube an die kollektive Verantwortung und daran, dass wir in der Gruppe zu einer höheren<br />

Umweltleistung fähig sind. Und an die Expertenrunde, die so nach und nach entsteht.<br />

Das Öko-Kompetenz-Team ist die „grüne Seele“ der Druckerei <strong>Janetschek</strong> und darüber hinaus...<br />

Ing. Angelika Moser, Marketing-Assistentin, Sachbearbeiterin, Umweltmanagerin<br />

Die berufliche Beschäftigung mit Umweltschutzthemen bringt auch eine Auseinandersetzung mit<br />

diesen Themen im Privatbereich mit sich. Das konnte ich bei allen KollegInnen feststellen, aber vor allem<br />

bei mir selbst. Man wird viel aufmerksamer, überdenkt sein eigenes Konsumverhalten.<br />

Elisabeth Musil, Assistentin des Einkaufsleiters, Abfallbeauftragte<br />

Nicht nur reden – sondern auch handeln. Das ist es, was die Wirtschaft allgemein unserem Planeten<br />

schuldig ist. Daher genieße ich die Gewissenhaftigkeit, mit der im Öko-Kompetenz-Team der Druckerei<br />

<strong>Janetschek</strong> GmbH gearbeitet wird.<br />

Karl Inkhofer, Sachbearbeiter, Brandschutzbeauftragter<br />

Das Thema Umweltschutz ist mir persönlich wichtig, daher ist die aktive Mitarbeit im Öko-Kompetenz-Team<br />

für mich selbstverständlich. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, damit unseren Kindern und<br />

Kindes-Kindern eine lebenswerte Umwelt erhalten bleibt.<br />

Wolfgang Hetzendorfer, Produktionsleiter, Betriebsrat<br />

Es ist zwingend notwendig, unseren Planeten zu schonen. Jeder von uns sollte seinen Beitrag<br />

zum nachhaltigen Naturschutz leisten, daher ist ein aktives Engagement meinerseits im<br />

Öko-Kompetenz-Team der Druckerei <strong>Janetschek</strong> selbstverständlich.<br />

Bernhard Sommer, Montage, Assistent des technischen Leiters<br />

Seit meiner Kindheit fühle ich mich sehr naturverbunden. Daher ist es mir besonders wichtig,<br />

mich in einem verantwortungsbewussten Unternehmen wie der Druckerei <strong>Janetschek</strong> als Mitglied<br />

des Öko-Kompetenz-Teams für die Erhaltung der Natur einzusetzen.<br />

Dieter Erla, Druckvorstufentechniker, Sachbearbeiter<br />

Bis dato wurde es mir bei keinem Arbeitgeber in derart umfangreichen Ausmaß ermöglicht, Verantwortung<br />

für aktiven Umweltschutz auszuleben. Daher schätze ich die Bemühungen der Druckerei <strong>Janetschek</strong><br />

in Richtung „ökologisches Wirtschaften im graphischen Gewerbe“ sehr.<br />

Erich Steindl, Verkaufsleiter-Stellvertreter, Sachbearbeiter<br />

Für mich bedeutet konstruktives Arbeiten in der Gruppe mit meinen Kollegen gemeinsam sehr viel.<br />

Schließlich bedeutet Kreativität auch Spaß und Freude an einer gemeinsamen Idee – das bietet mir<br />

das Öko-Kompetenz Team jeden Tag aufs Neue.<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

31


UMWELTSCHUTZ<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>Umweltaspekte</strong><br />

Dipl.-Ing. Bruno Mojonnier-Stingl von der SQS überreichte 2006 das<br />

FSC-Zertifikat an Petra Altmann (dzt. Karenz) und Ing. Christian <strong>Janetschek</strong>.<br />

32<br />

Die Herstellung von Druckerzeugnissen hat beachtliche Umweltauswirkungen.<br />

Durch zahlreiche Maßnahmen konnten wir diese in den letzten Jahren bedeutend<br />

verringern. Aber weitere Verbesserungspotenziale gibt es noch genug.<br />

UMWELTPRÜFUNG<br />

Mit Beginn der Einführung unseres Umweltmanagementsystems haben wir 2009<br />

eine umfassende Umweltprüfung durchgeführt. Dabei wurden die Material- und<br />

Energieströme durch unseren Betrieb genau unter die Lupe genommen. Jährlich<br />

kommen viele Tonnen an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aller Art als Input in<br />

unser Unternehmen. Die meisten, aber noch nicht alle, konnten wir entweder durch<br />

Eingangsrechnungen, Lieferscheine usw. von unseren Lieferanten oder durch<br />

Berechnung quantifizieren. Auch alle Energie-, Wasser-, Abfalldaten wurden so<br />

erhoben. Für die Ermittlung der Emissionen in die Luft haben wir auf Daten des<br />

Stromanbieters, des CO2-Rechners des Verbandes Druck & Medientechnik und<br />

anderer Institutionen zurück gegriffen (siehe auch Umrechnungsfaktoren auf<br />

Seite 37). Aus eigenem Interesse haben wir die Daten auch rückwirkend erhoben,<br />

um auch unsere bisherigen nicht dokumentierten Tätigkeiten zu beurteilen.<br />

Aus all diesen Daten wurde die Input-/Output-Darstellung für die letzten drei<br />

Jahre ermittelt, die die Absolutwerte enthält. Für das laufende Umweltcontrolling<br />

verwenden wir zudem ein Set an absoluten und relativen Kennzahlen, die aus den<br />

Input-/Outputdaten in EcoControl errechnet werden.<br />

Sie bildet die Basis für die Bewertung der <strong>Umweltaspekte</strong>, die im Umweltregister<br />

dargestellt ist. Neben der Menge sind Gefährlichkeit und Umweltgefährdungspotenzial,<br />

die <strong>Umweltaspekte</strong> über den gesamten Lebensweg und rechtliche Anforderungen<br />

in die Bewertung eingeflossen. Die mit 3 und 4 bewerteten<br />

wesentlichen <strong>Umweltaspekte</strong> sind der Energieverbrauch, der Papier- und Chemikalienverbrauch<br />

und -lagerung, die anfallenden Abfälle und der Transport. Neben<br />

der Bedeutung des jeweiligen Umweltaspekts wurde auch dessen Verbesserungspotenzial<br />

bewertet. Das hilft uns bei der Festlegung unserer Umweltziele für das<br />

Verbesserungsprogramm.<br />

Das PEFC-Zertifikat überreichte Dipl.-Ing. Stefan Czamutzian von der<br />

HolzCert Austria.


MATERIALVERBRAUCH<br />

Da wir seit 2003 nach der Richtlinie UZ24 des Österreichischen Umweltzeichens<br />

„schadstoffarme Druckerzeugnisse“ produzieren, werden wenn möglich nur mehr<br />

Materialien verwendet, die der Richtlinie entsprechen, auch bei Aufträgen, welche<br />

nicht dem Umweltzeichen entsprechen.<br />

Papier<br />

Unser wichtigster Rohstoff ist Papier, die Auswahl des richtigen Papiers ist daher<br />

für die Ökobilanz sehr wichtig. Wir unterscheiden zwischen Recyclingpapieren,<br />

FSC-zertifizierten Papieren 1 , PEFC-zertifizierten Papieren 2 und nicht zertifizierten<br />

Frischfaserpapieren (= sonstige Papiere). Recyclingpapiere sind grundsätzlich die<br />

umweltverträglichste Wahl. Ist es aufgrund der Qualitätsanforderungen notwendig,<br />

Frischfaserpapier zu verwenden, empfehlen wir, Papier mit Herkunftsnachweis<br />

(FSC, PEFC) zu wählen. Im Jahr 2009 lag der Recyclingpapieranteil bereits über<br />

18 %, der Anteil an zertifizierten Papieren betrug mehr als 34 %. In Summe wurden<br />

also über 52 % ökologisches Papier verarbeitet. Hier liegt es vor allem an unseren<br />

in diesem Bereich besonders gut geschulten Kundenbetreuern, durch gezielte<br />

Aufklärungsarbeit weitere Verbesserungen zu erreichen. Der gut gepflegte Kontakt<br />

zu den Papierlieferanten und die laufende Aktualisierung der internen Liste<br />

zertifizierter Papiere sind dabei sehr hilfreich.<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

1 FSC (Forest Stewardship Council) leistet<br />

einen Beitrag zur Verbesserung der weltweiten<br />

Waldbewirtschaftung.<br />

2 PEFC (Pan-European Forest Certification)<br />

verfolgt die Stärkung und Verbesserung<br />

des Images der Forstwirtschaft und der<br />

Holzprodukte.<br />

33


UMWELTSCHUTZ<br />

34<br />

Isopropanol (IPA)<br />

Trotz steigender Produktionsmenge konnte der Einsatz von Isopropanol pro Jahr<br />

um durchschnittlich 500 kg reduziert, die Kennzahl Isopropanol/Papiereinkauf von<br />

2007 bis 2009 um rund 32 % verbessert werden. Aufgrund der schon 2003 umgestellten<br />

Produktion nach dem Österreichischen Umweltzeichen UZ24<br />

„schadstoffarme Druckerzeugnisse“, in der der Anteil von IPA im Wischwasser auf<br />

max. 8 % beschränkt ist, und der Anfang 2008 aufgestellten Druckmaschine<br />

Heidelberger SM 102/4P, die aufgrund ihrer Bauart eine weitere Reduktion des IPA-<br />

Anteils ermöglicht, konnte der Verbrauch ständig reduziert werden. Eine weitere<br />

Reduktion wird angestrebt.<br />

Farben und Lacke<br />

Der Verbrauch von Farben und Lacken wird im Wesentlichen durch das Druckvolumen<br />

und von den zu druckenden Sujets (vollflächige Drucke benötigen mehr<br />

Farbe als Text auf weißem Hintergrund) bestimmt und ist daher von Kundenwünschen<br />

abhängig. Die gestiegene Produktionsmenge hat auch zu einem Anstieg<br />

des Farb- und Lackverbrauchs geführt. Durch sorgsamen Umgang mit Farben und<br />

Lacken wird versucht, unnötigen Verbrauch so gering wie möglich zu halten.<br />

Dazu wurde das Lager neu organisiert, um durch bessere Übersicht effizientere<br />

Ressourcennutzung zu fördern. <strong>Unsere</strong> Hauptlieferanten für Farben haben ein<br />

Umweltmanagementsystem.


ENERGIEVERBAUCH<br />

100 % des von uns verbrauchten Stroms, jedoch 0 % der Heizenergie und des<br />

Transportes stammen aus erneuerbaren Energiequellen. Gesamt kommen rund<br />

51% des Energieeinsatzes im Jahr 2009 aus regenerativen Quellen.<br />

Hauptenergieverbraucher sind die Produktionsmaschinen in Heidenreichstein<br />

und Zwettl, welche ausschließlich mit Strom aus erneuerbarer Herkunft<br />

betrieben werden.<br />

Strom. Am Produktionsstandort in Heidenreichstein und im Verkaufsbüro in Wien<br />

konnten von 2008 auf 2009 mehr als 7.500 kWh Strom eingespart werden. Durch<br />

den im zweiten Halbjahr 2009 neu dazugekommenen Standort in Zwettl stieg der<br />

Gesamtverbrauch jedoch an.<br />

Erdgas und Heizöl für Beheizung. 2009 konnte der Gasverbrauch am Standort<br />

Heidenreichstein um 24.000 kWh reduziert werden. Durch den zusätzlichen Standort<br />

in Zwettl (dieser wird als einziger mit Öl beheizt), wurde für die Beheizung der<br />

drei Standorte in Summe effektiv 9.600 kWh mehr an Energie verbraucht.<br />

Diesel für Fuhrpark. Trotz zweier zusätzlicher Fahrzeuge, welche mit dem Standort<br />

Zwettl übernommen wurden, ist nur eine geringe Steigerung des Gesamtdieselverbrauches<br />

von 2008 auf 2009 zu verzeichnen. Im Vergleich zum Jahr 2007<br />

konnten wir sogar eine Reduktion erreichen.<br />

Maßnahmen wie der Umbau des Wiener Verkaufsbüros, die Übernahme der<br />

Druckerei Schulmeister in Zwettl und die Sensibilisierung unserer Mitarbeiter sind<br />

mögliche Ursachen für die Entwicklung der Energieverbräuche.<br />

WASSER<br />

Obwohl diese wichtigste natürliche Ressource in unserer Region reichlich vorhanden<br />

ist, versuchen wir, den Verbrauch möglichst gering zu halten. 2009 gab es<br />

eine unerklärliche Steigerung des Wasserverbrauchs von fast einem Drittel.<br />

Die Ursache - ein undichtes Überdruckventil - wurde lokalisiert und behoben,<br />

geeignete Maßnahmen zur weiteren Überprüfung bereits beschlossen, der für die<br />

Haustechnik verantwortliche Kollege wird in regelmäßigen Abständen Ablesungen<br />

beim Wasserzähler durchführen.<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

Mykola Nepyyvoda und Martina Adensam –<br />

Kundenberatung und Kalkulation.<br />

35


UMWELTSCHUTZ<br />

Mitglieder des Öko-Kompetenz-Teams konnten<br />

sich beim ersten Audit davon überzeugen, dass<br />

die Mülltrennung beispielgebend gut funktioniert.<br />

36<br />

ABFALL<br />

Ein umfassendes Abfalltrennsystem sichert die Rückführung wieder verwertbarer<br />

Altstoffe und die sachgerechte Entsorgung gefährlicher Abfälle. Die Mitarbeiter<br />

wurden entsprechend geschult, ein Informationsblatt erstellt und im Umweltmanagementsystem<br />

festgelegt, wer in welchem Bereich für die Abfalltrennung verantwortlich<br />

ist. Das Lager für gefährliche Abfälle (Müllraum) wurde neu gestaltet.<br />

Die Kennzahl Altpapier/Papiereinkauf konnte in den letzten Jahren kontinuierlich<br />

verbessert werden. Qualitätssichernde Maßnahmen wie die Einführung von<br />

ProzessStandard Offsetdruck und die Investition in den Maschinenpark (Druckmaschine<br />

Heidelberger SM 102/4P) sind mögliche Ursachen dafür, ebenso das<br />

gestiegene Umweltbewusstsein der Mitarbeiter. Mittlerweile landen nur mehr<br />

25 Prozent des eingekauften Papiers im Altpapiercontainer.


Von 2007 bis 2009 gab es eine Steigerung der gefährlichen Abfälle um ca. 18 %.<br />

Bei den Altlacken und Altfarben ist ebenfalls ein signifikanter Anstieg zu erkennen.<br />

Dem wollen wir mit dem neuen Abfalltrennsystem entgegen wirken. Durch die<br />

Einführung des Umweltmanagementsystems erwarten wir in diesem Bereich<br />

genauere Aufzeichnungen und in weiterer Folge Senkungen.<br />

EMISSIONEN IN LUFT UND WASSER<br />

Der größte Anteil der Luftemissionen wird durch die Erzeugung der benötigten<br />

Energie (Wärme) verursacht, sowohl was die Emissionen an Treibhausgasen betrifft,<br />

als auch an konventionellen Luftschadstoffen. Daneben sind die durch unsere<br />

Liefertätigkeiten bedingten Luftemissionen bedeutsam. Der 2009 hinzu gekommene<br />

Standort Zwettl verfügt über eine Ölheizung, dies erklärt die höheren<br />

Emissionen im Vorjahr. Bei der Berechnung der Emissionen wurde der gesamte<br />

Energieverbrauch (Heizenergie, Strom, eigene Transporte und Mitarbeitertransporte)<br />

herangezogen<br />

2007 2008 2009 Vgl. 2008/09<br />

CO2 kg *120.999,16 117.050,95 128.597,66 +9,9%<br />

NOx kg 554,87 517,62 546,84 +5,6%<br />

Partikel kg 29,73 26,74 29,35 +9,8%<br />

SO2 kg 71,24 64,25 79,74 +24%<br />

*2007 wurden die Mitarbeitertransporte auf Basis 2008 eingerechnet.<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

MarioBröderbauer,Maschinenführerinder<br />

Endfertigung.<br />

UMRECHNUNGSFAKTOREN<br />

Heizenergie<br />

Gas 0,198 kg CO2/kWh<br />

0,000198 kg NOx/kWh<br />

Heizöl 0,28 kg CO2/kWh<br />

0,00049 kg NOx/kWh<br />

0,00034 kg SO2/kWh<br />

0,000011 kg Partikel/kWh<br />

Energie<br />

Strom 0,009 kg CO2/kWh<br />

0,0000108 kg NOx/kWh<br />

0,0000153 kg SO2/kWh<br />

0,0000045 kg Partikel/kWh<br />

Transport<br />

Diesel 0,266 kg CO2/kWh<br />

0,0003 kg SO2/kWh<br />

0,00013 kg Partikel/kWh<br />

Diesel PKW 0,000798 kg NOx/kWh<br />

Diesel kl. LKW 0,001097 kg NOx/kWh<br />

Diesel LKW 0,002991 kg NOx/kWh<br />

Mitarbeitertransport<br />

PKW 3,814 kWh/kg CO2<br />

Bus 4,0431 kWh/kg CO2<br />

Bahn 10,91 kWh/kg CO2<br />

37


UMWELTSCHUTZ<br />

Christoph Brait und Pavel Dvorak (Bild unten)<br />

in der Endfertigungshalle.<br />

Drucker Wolfgang Österreicher und Logistikleiter<br />

Arthur Rosenauer.<br />

38<br />

Bei der Reinigung der Plattenentwicklungsanlage werden Entwicklerflüssigkeiten in<br />

die Kanalisation eingeleitet. Die zulässigen Grenzwerte sind im Indirekteinleitervertrag<br />

festgelegt, die Einhaltung wird durch regelmäßige Abwassermessungen<br />

überprüft. Weitere flüssige Abfälle werden nicht in die Kanalisation eingeleitet.<br />

Grenzwert Messung vom<br />

in mg/l 21.07.2010 in mg/l<br />

Abfiltrierbare Stoffe (Membran 0,45 µm) 150 1 10<br />

AOX (Summe Kohlenwasserstoffe) 0,5 2 0,01<br />

Cadmium 0,05 2 0,0022<br />

Chrom gesamt 0,5 1 0,003<br />

Chrom VI 0,1 1 0,0025<br />

CSB (Chemischer Sauerstoff Bedarf) 75 2 22<br />

Sulfit 50 1 1<br />

1 laut Gesetz AEV Druck-Foto<br />

2 laut Bescheid IEV (Indirekt Einleitervertrag)<br />

Die Grenzwerte der AEV Druck-Foto als auch die vereinbarten schärferen Grenzwerte<br />

der IEV werden unterschritten.<br />

BIOLOGISCHE VIELFALT<br />

2007 2008 2009<br />

bebaute Fläche Heidenreichstein in m 2 2982 2982 2982<br />

bebaute Fläche Wien in m 2 150 150 150<br />

bebaute Fläche Zwettl in m 2 218


VERKEHR<br />

Der Anteil der Fahrten zum Arbeitsplatz unserer Mitarbeiter macht rund 10 % des<br />

Gesamtenergieverbrauchs aus. Die Möglichkeiten, die Standorte Heidenreichstein<br />

und Zwettl mit öffentlichen Verkehrsmitteln in vertretbarem Zeitaufwand zu erreichen,<br />

sind eingeschränkt und mit der vom Markt verlangten Flexibilität nicht<br />

vereinbar. Mitarbeiter, die direkt in Heidenreichstein wohnen, gehen meist zu Fuß<br />

oder fahren Rad, doch der Großteil der Mitarbeiter im Waldviertel kommt motorisiert,<br />

entweder mit dem PKW oder mit dem Motorrad, zur Arbeit. Das Team des<br />

Wiener Büros fährt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Dazu kommen die Transporte der zahlreichen Lieferanten und Speditionen. Daher<br />

ist dieser Teil des Transports, den wir im Gegensatz zu unserem eigenen Fuhrpark<br />

nicht direkt beeinflussen können, ein wesentlicher, indirekter Umweltaspekt.<br />

Für Lieferungen mit den eigenen Fahrzeugen wenden wir rund 20 % des Gesamtenergieverbrauches<br />

auf. Das geplante Mobilitätsprojekt soll die bevorstehenden<br />

Änderungen so vorbereiten, dass auch in diesem Bereich Reduktionen möglich<br />

werden.<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

Maria Harter und Robert Perzy, Mitarbeiter der<br />

Druckvorstufe, lassen es sich bei Schönwetter<br />

nicht nehmen, „einspurig“ den Dienst anzutreten.<br />

39


UMWELTSCHUTZ<br />

40<br />

INPUT<br />

Input-Output Darstellung<br />

Einheit 2007 2008 2009 Veränderung<br />

2008 – 09 in %<br />

Materialien kg 1.080.475 1.195.552 1.211.976 1,4<br />

Papier kg 1.024.976 1.135.867 1.141.427 0,5<br />

sonstige Papiere kg 538.089 521.174 543.381 4,3<br />

PEFC-Papiere kg 227.511 359.539 349.884 -2,7<br />

Recyclingpapiere kg 178.688 196.115 207.051 5,6<br />

FSC-Papiere kg 80.689 59.039 41.111 -30,4<br />

Farben und Lacke kg 9.020 8.898 11.189 25,7<br />

Druckfarben Skala kg 4.318 5.967 6.241 4,6<br />

Druckfarbe HKS und Pantone kg 457 236 200 -15,1<br />

Dispersionslack kg 2.800 875 2.550 191,4<br />

Drucklack kg 1.445 1.820 2.198 20,7<br />

Platten kg 12.877 14.049 15.090 7,4<br />

Toner kg n.q. 53 124 134,0<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe kg 33.602 36.685 37.282 1,6<br />

Reinigungstücher kg 13.955 13.955 13.955 0,0<br />

Destilliertes Wasser kg 6.000 7.200 8.600 19,4<br />

Reinigungsmittel kg 5.747 7.186 8.058 12,1<br />

Entwickler kg 4.096 4.528 4.096 -9,5<br />

Isopropanol kg 3.167 2.792 2.153 -22,9<br />

Hilfsstoffe kg 597 914 300 -67,2<br />

Öle und Schmierstoffe kg 40 110 120 9,1<br />

Verpackungsmaterial kg n.q. n.q. 6.864<br />

Energie kWh 927.178 984.059 1.026.690 4,3<br />

Heizenergie kWh 183.501 187.100 196.721 5,1<br />

Heidenreichstein – Erdgas kWh 174.449 177.421 153.369 -13,6<br />

Wien – Erdgas kWh 9.052 9.679 13.352 37,9<br />

Zwettl – Heizöl kWh – – 30.000<br />

Strom kWh 532.748 517.912 520.058 0,4<br />

Heidenreichstein kWh 529.474 513.645 507.362 -1,2<br />

Wien kWh 3.274 4.267 2.685 -37,1<br />

Zwettl kWh – – 10.011<br />

Transporte kWh 210.929 188.338 205.914 9,3<br />

Mitarbeiter – Fahrt zum Arbeitsplatz kWh n.q. 90.709 103.997 14,6<br />

Wasser m³ 524 543 852 56,9<br />

Heidenreichstein m³ 524 543 785 44,4<br />

Wien m³ n.q. n.q. n.q.<br />

Zwettl m³ – – 67


OUTPUT<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

Einheit 2007 2008 2009 Veränderung<br />

2008 – 09 in %<br />

fertige Druckprodukte kg 752.776 839.907 855.377 1,8<br />

Abfälle kg 341.940 370.477 379.697 2,5<br />

gefährliche Abfälle kg 17.953 21.655 21.953 1,4<br />

Lösemittel-Wasser-Gemische / 55374 kg 10.800 13.800 14.200 2,9<br />

Entwicklerbäder / 52723 kg 5.280 5.050 4.820 -4,6<br />

Altlacke, Altfarben / 55502 kg 1.873 2.664 2.908 9,2<br />

Bildschirmgeräte / 35212 kg 0 0 25<br />

Altöle / 54102 kg 0 100 0<br />

Druckgaspackungen / 59803 kg 0 41 0<br />

nicht gefährliche Abfälle kg 323.987 348.822 357.744 2,6<br />

Altpapier, Papier und Pappe / 18718 kg 272.200 295.960 286.050 -3,3<br />

Restmüll / 91101 kg 28.600 28.600 41.320 44,5<br />

Aluminium / 35304 kg 12.877 14.049 15.090 7,4<br />

Biomüll / 92107 kg 8.400 8.400 12.960 54,3<br />

Leichtfraktion aus der<br />

Verpackungssammlung / 91207 kg 1.910 1.760 2.170 23,3<br />

Alttoner kg n.q. 53 76 42,9<br />

Sperrmüll / 91401 kg 0 0 65<br />

Kunststoffemballagen<br />

und -behältnisse / 57118 kg 0 0 13<br />

Betriebsstoffe kg 13.936 13.936 13.936 0,0<br />

verschmutzte Mewa-Putztücher kg 13.936 13.936 13.936 0,0<br />

Abwasser m³ 524 543 852 56,9<br />

Heidenreichstein m³ 524 543 785 44,4<br />

Wien m³ n.q. n.q. n.q.<br />

Zwettl m³ - - 67<br />

Emissionen in die Luft<br />

CO2 kg 120.999,16 1 117.051 128.598 9,9<br />

NOx kg 555 518 547 5,6<br />

Partikel kg 30 27 29 9,8<br />

SO2 kg 71 64 80 24,1<br />

VOC aus IPA-Verdunstung kg 3.167 2.792 2.153 -22,9<br />

1 2007 wurden die Mitarbeitertransporte auf Basis 2008 eingerechnet.<br />

41


UMWELTSCHUTZ<br />

42<br />

JAHRESMENGE<br />

Umweltkennzahlen<br />

Einheit 2007 2008 2009 Veränderung<br />

/fertige Druckprodukte 2008 – 09 in %<br />

Energieverbrauch MWh/t 1,23 1,17 1,20 2,56<br />

Verbrauch an erneuerbarer Energie MWh/t 0,71 0,62 0,61 -1,61<br />

Materialeinsatz t/t 1,44 1,42 1,42 0,00<br />

Wasserverbrauch m³/t 0,70 0,65 1,00 53,85<br />

Abfallaufkommen t/t 0,45 0,44 0,44 0,70<br />

Aufkommen<br />

von gefährlichen Abfällen t/t 0,024 0,026 0,026 -0,39<br />

Flächenverbrauch m²/t 4,16 3,73 3,92 5,09<br />

Gesamtemissionen<br />

von Treibhausgasen t/t 0,13 0,14 0,15 7,90<br />

Gesamtemissionen<br />

in die Luft ohne THG t/t 0,00088 0,00073 0,00077 5,36<br />

JAHRESMENGE<br />

Einheit 2007 2008 2009 Veränderung<br />

2008 – 09 in %<br />

Gas Heidenreichstein/Nutzfläche kWh/m² 79,10 80,45 69,54 -13,56<br />

Strom Heidenreichstein/Nutzfläche kWh/m² 240,07 232,89 230,04 -1,22<br />

Transport/Papiereinkauf kWh/kg 0,21 0,17 0,18 8,43<br />

Recyclingpapier/Papiereinkauf t/t 0,17 0,17 0,18 4,62<br />

FSC-Papier/Papiereinkauf t/t 0,079 0,052 0,036 -30,77<br />

PEFC-Papier/Papiereinkauf t/t 0,22 0,32 0,31 -3,15<br />

Isopropanol/fertige Druckprodukte t/t 0,0042 0,0033 0,0025 -24,24<br />

Altpapier/Papiereinkauf t/t 0,27 0,26 0,25 -3,84<br />

Edeltraud Hemmer beim Blöcke leimen.<br />

Karin Tadler erklärt im Rahmen eines Schulbesuches<br />

die Herstellung einer Kalenderbindung.


Umweltregister<br />

Direkte Relevanz Verbesserungspotenzial<br />

Materialverbrauch<br />

Papier 4 B<br />

Farben / Toner 2 C<br />

Betriebs- und Reinigungschemikalien 3 A<br />

Sonstige Ge- und Verbrauchsgüter 1 C<br />

Wasserverbrauch 1 D<br />

Energieverbrauch 3 A<br />

Transport (Auslieferung, Verkauf, Dienstreisen) 4 C<br />

Abfälle 3 C<br />

Altstoffe 2 B<br />

Einleitungen ins Kanalsystem 2 D<br />

Emissionen in die Atmosphäre 2 D<br />

Schadstoffeintrag in den Boden 1 D<br />

Lärm extern 1 D<br />

Strahlung, Gerüche, Staub 1 D<br />

Indirekte Relevanz Verbesserungspotenzial<br />

Verkehr<br />

UMWELTASPEKTE<br />

UMWELTASPEKTE<br />

Mitarbeiter (Fahrt zum Arbeitsplatz) 3 D<br />

Speditionen 3 D<br />

Lieferanten 3 D<br />

Instandhaltungsarbeiten extern 2 D<br />

Produktlebensdauer 3 C<br />

Produktangebot 2 C<br />

Auftragnehmer/Lieferanten 4 C<br />

Relevanz Verbesserungspotential<br />

1 gering D<br />

2 mäßig C<br />

3 erheblich B<br />

4 hoch A<br />

Relevanz 3 + 4 = wesentlicher Umweltaspekt<br />

UMWELTSCHUTZ<br />

ChristianFröhlich,HaustechnikerundLogistik-<br />

Mitarbeiter.<br />

BrigittePeichlsorgtfürOrdnungundgutesKlima.<br />

43


VERBESSERUNGEN<br />

44<br />

Das Verbesserungsprogramm 2010/2011<br />

Im Zuge der umfassenden Umweltprüfung und durch viele Gespräche mit unseren<br />

Mitarbeitern wurden zahlreiche Verbesserungspotenziale identifiziert. Für die<br />

erfolgversprechendsten hat das Öko-Kompetenz-Team Ziele und Maßnahmen<br />

definiert und das aktuelle Verbesserungsprogramm entwickelt, das von der<br />

Geschäftsleitung freigegeben ist.<br />

ZIEL: Reduktion der Kennzahl Stromverbrauch/Papiereinkauf um 2%<br />

(Basisjahr 2009: 0,4556 kWh/kg)<br />

Energiemanagementeinführen FröhlichChristian 03.2011<br />

ErstellungeinesBeleuchtungskonzeptes FröhlichChristian 10.2010<br />

durcheinenLicht-Experten<br />

ErstellungeinesKonzeptesfüreine ErlaDieter 10.2010<br />

Außenluftkühlung<br />

HäufigereundregelmäßigereÜberprüfung KainzAndreas 03.2011<br />

derDruckluftanlage<br />

EnergiesparlampenstattGlühbirnen HarapattFranz 03.2011<br />

imBüroWienverwenden<br />

BessereNutzungderSchneidmaschineund HetzendorferWolfgang 10.2010<br />

desRütteltisches.AbschaltenbeiNichtgebrauch<br />

ÜberprüfenderStand-by-Einstellungen KainzAndreas 10.2010<br />

beidenMaschinen<br />

AbschaltbareSteckerleisten,wosinnvollmöglich ErlaDieter 08.2010<br />

ZIEL: Reduktion des Gasverbrauches in Heidenreichstein um 5%<br />

(Basis 2009 153.370 kWh)<br />

Abwärmenutzung:Messungvorhandener MoserAngelika 11.2010<br />

Energie–Analyse–Konzept–<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

ZIEL: Reduktion der Kennzahl Transport/Papiereinkauf um 5%<br />

(Basis 2009 0,1804 kWh/kg)<br />

MobilitätsprojektzurOptimierungderLogistik ErgottManfred 03.2011<br />

unddesMitarbeitertransports<br />

ZIEL: Eigenerzeugung von Strom aus Solarenergie<br />

KonzeptundWirtschaftlichkeitsberechnung MusilElisabeth 10.2010<br />

fürdieInstallationeinerPhotovoltaik-Anlage


ZIEL: Reduktion der Kennzahl Papierabfall/Papiereinkauf um 2%<br />

(Basis 2009 0,2506 kg/kg)<br />

DoppelseitigDruckenimBürobereich SteindlErich 06.2010<br />

KontrollederDruckplatten HetzendorferWolfgang 06.2010<br />

ZIEL: Verbesserung der Arbeitssicherheit<br />

AnschaffeneinesStaubsaugers HetzendorferWolfgang 08.2010<br />

mitbreiterBürstefürdieDruckhallezur<br />

ReduktionderStaubbelastung<br />

DurchführungeinerBrandschutzübung InkhoferKarl 03.2011<br />

(zusammenmitderFreiwilligen<br />

FeuerwehrHeidenreichstein)<br />

ZIEL: Förderung der Work-Life-Balance und der Mitarbeiterzufriedenheit<br />

BessereAufgabenverteilungim ErgottManfred 03.2011<br />

Bürobereich<br />

Betriebsausflug HetzendorferWolfgang 12.2010<br />

Mitarbeitergesprächedurchführen <strong>Janetschek</strong>Christian 12.2010<br />

ZIEL: Verbesserung der Kommunikation mit unseren Anspruchsgruppen<br />

InterneKommunikation ErgottManfred 06.2010<br />

durchMitarbeiterinfomappeverbessern<br />

KontaktpflegezuAusbildungsstättenund <strong>Janetschek</strong>Christian 03.2011<br />

potenziellenneuenMitarbeitern<br />

MitarbeiteraufHomepageund/oder ErgottManfred 12.2010<br />

imNewslettervorstellenundzuWort<br />

kommenlassen<br />

ÜberarbeitungderHomepage ErgottManfred 03.2011<br />

ZIEL: Absicherung der für den Betrieb notwendigen Versorgung<br />

Rohstoffversorgungvertraglichabsichern KainzAndreas 12.2010<br />

VERBESSERUNGEN<br />

45


<strong>Unsere</strong> Zukunft<br />

„Wir wollen ganz nach vorne – ganz oben sind wir schon!“<br />

Um einen Blick in die Zukunft zu wagen, blicken wir kurz auf die jüngste Vergangenheit zurück. Die Entwicklung der Druckerei<br />

<strong>Janetschek</strong> weist eine markante Expansion Anfang der Neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts auf. Vor rund 20 Jahren<br />

wurde das derzeitige Betriebsgebäude errichtet, die Anzahl der Arbeitsplätze verdoppelt, die erste Vierfarben-Offsetmaschine<br />

gekauft. Knapp zehn Jahre später ein weiterer Expansionsschub – noch ein Zubau, weitere Investitionen in den Maschinenpark,<br />

zusätzliche Arbeitsplätze.<br />

Dann 2003 der große Schock: Der damalige Hauptkunde geht in Konkurs, rund ein Drittel des Umsatzes definitiv und endgültig<br />

verloren. Zahlreiche Betriebe haben ähnliche Situationen erlebt und mussten in Folge selber Insolvenz anmelden. Ing. Christian<br />

<strong>Janetschek</strong> und seinem Team ist es gelungen, rechtzeitig einen anderen Weg einzuschlagen. Jahre bevor führende Wirtschaftstheoretiker<br />

das Goldene Zeitalter der Green Technologies ankündigten, entschied sich die Waldviertler Druckerei für eine ökologische<br />

Zukunft. Weitere sieben Jahre später genießt der Betrieb den Ruf eines Vorzeigebetriebes für die gesamte Branche.<br />

Neben der rasch und gründlich vollzogenen Ökologisierung des Produktionsbetriebes gibt es zwei weitere wesentliche Entwicklungen:<br />

Zum einen ist es gelungen, einen deutlich breiteren Kundenkreis aufzubauen, der nun jene solide Basis darstellt, die<br />

ihre erste Belastungsprobe – ausgelöst durch die Bankenkrise 2008/09 – bestens besteht. Zum anderen treten nun Qualitäten<br />

in den Vordergrund, die eigentlich immer schon da waren. Da sind einerseits die für traditionsreiche Familienbetriebe typischen<br />

Werte wie Verlässlichkeit, Beständigkeit, Regionalität, Verbundenheit mit den Menschen, Verwurzelung im wirtschaftlichen<br />

Gefüge. Und andererseits sind durch die Auseinandersetzung mit den Umwelt-Zertifikaten vermeintlich neue Strategien dazu<br />

gekommen. Tatsächlich sind es jedoch Arbeitsweisen, die vor den Wirtschaftswunderjahren selbstverständlich waren:<br />

Materialien sparsam und sorgfältig einsetzen, um den maximalen Ertrag zu erzielen. Energie möglichst effizient nutzen, Wasser<br />

nicht verschwenden, sondern als lebensnotwendiges Element schätzen. Rohstoffe von Partnern beziehen, die man kennt,<br />

denen man vertraut, die einem nahe sind. All das beruht nicht auf neuen Erkenntnissen, sondern führt zurück zu den Strategien<br />

unserer Großeltern und Urgroßeltern.<br />

Die größte Herausforderung der nächsten Jahre wird es sein, die technischen Möglichkeiten unserer Zeit in Einklang zu bringen<br />

mit den Werten früherer Generationen. Wir müssen uns einerseits unserer Basis besinnen, andererseits das nach wie vor zunehmende<br />

Tempo der technologischen Entwicklung bewältigen. Möglicherweise kommen uns hierbei die geographische Lage<br />

und die im Waldviertel weitgehend intakte Verbindung zu den Wurzeln zu Gute.<br />

Ein Beispiel dazu: Dem rasenden Preisverfall bei Werbedrucksorten, ausgelöst durch die zahlreichen „Internet-Druckereien“, mit<br />

dem Verwerfen der eigenen Kalkulationsgrundlagen zu begegnen, ist grundlegend falsch. Steil abwärts führenden Preisentwicklungen<br />

mit hastig formulierten Schleuderpreisen nach zu jagen, führt definitiv in die wirtschaftliche Sackgasse. Zum Ziel<br />

findet der, der seinen Kunden das beste (und nicht zwangsläufig das billigste) Angebot unterbreiten kann.<br />

Dieses Kunststück kann nur dann gelingen, wenn man den Menschen und seine Bedürfnisse kennt.<br />

Wir sind unseren Kunden sehr gerne<br />

ein verlässlicher und beständiger Partner, der ganz vorne steht...<br />

47


GRI ÜBERSICHT<br />

48<br />

GRI Übersicht<br />

GRI Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

Die Global Reporting Initiative (GRI) entwickelt weltweit anwendbare Qualitäts -<br />

kriterien für Nachhaltigkeitsberichterstattung und bezieht dazu eine breite<br />

Auswahl von Stakeholdern aus Wirtschaft, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen,<br />

Zivilgesellschaft, Wissenschaft und anderen Bereichen mit ein.<br />

Der GRI Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung soll als allgemeingültiger<br />

Rahmen für die Berichterstattung einer Organisation über ihre ökonomische, ökologische<br />

und gesellschaftlich/soziale Leistung dienen. Die freiwillige Orientierung<br />

an den darin festgelegten Kriterien erhöht die Transparenz, Glaubwürdigkeit und<br />

Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung.<br />

Die 3. Generation<br />

Im Oktober 2006 wurde in Amsterdam der überarbeitete Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

veröffentlicht. Seit dem Erscheinen der ersten Richtlinie im<br />

Jahr 1999 (G1) ist dies nach einer ersten Bearbeitung (G2) nun die dritte Generation<br />

(G3), welche unter Einbindung tausender Anspruchsgruppen erarbeitet wurde.<br />

Anwendungsebenen<br />

Nach GRI G3 berichtende Organisationen sind verpflichtet zu deklarieren, bis zu<br />

welchem Grad sie sich an den Vorgaben des GRI Leitfadens orientieren.<br />

Die nachstehende Grafik zeigt, welche Anforderungen mit den drei möglichen<br />

Anwendungsebenen A, B oder C verbunden sind. A+ entspricht der umfassendsten<br />

Berichterstattung.<br />

GRI Bestätigung der Anwendungsebene A+<br />

Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht 2010 der Druckerei <strong>Janetschek</strong> GmbH<br />

entspricht den Anforderungen der Anwendungsebene A+ des GRI G3 Leitfadens<br />

zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Einhaltung der damit verbundenen<br />

Berichtskriterien wurde geprüft und offiziell bestätigt.


GRI Index<br />

Nr. Bezeichnung Bemerkung Seite(n)<br />

1 Strategie und Analyse<br />

1.1 Bedeutung von Nachhaltigkeit im Unternehmen 5, 9, 12, 16, 17, 30<br />

1.1 Erklärung höchster Entscheidungsträger Vorwort 5<br />

1.2 Wichtigste Auswirkungen, Risiken und Chancen 5, 9, 12, 16, 17, 47<br />

2 Organisationsprofil<br />

2.1 – 2.10 Organisationsprofil 6 – 11, 21 – 25<br />

3 Berichtsparameter<br />

3.1 – 3.13 Berichtsparameter: Zeitraum 2007-2009; Erscheinung 2010; –<br />

Erstbericht; Zyklus: alle 3 Jahre erscheint eine Aktualisierung<br />

3.4 Ansprechpartner Impressum 2, 31<br />

3.13 Externe Evaluierung Bestätigungsvermerk 50<br />

4 Governance, Verpflichtungen und Engagement<br />

4.1, 4.3 Corporate Governance/Führungsstruktur 6<br />

4.2, 4.5, 4.10 nicht relevant bzw. KMU und daher nicht ausgeführt nicht berichtet –<br />

4.4,4.6 Mitsprachemöglichkeiten für Mitarbeitende und Anteilseigner 5, 17, 19, 29<br />

4.7 Expertise der Leitungsgremien im Bereich Nachhaltigkeit 5, 17, 29 – 31<br />

4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien der Nachhaltigkeit 6, 7, 12, 16, 17<br />

4.9, 4.11 Verfahren zur Kontrolle der Nachhaltigkeitsleistung, NH-Programm 29, 30, 32, 34,<br />

Vorsorgeprinzip Eco-Control 44 – 45<br />

4.12 Unterstützung externer Initiativen 17 – 20, 27<br />

4.13 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen 17 – 20<br />

4.14 – 4.17 Stakeholdermanagement nicht berichtet –<br />

5 GRI Indikatoren GRI Indikatoren<br />

Die vollständige Auflistung der GRI-Indikatoren finden Sie im Internet unter www.janetschek.at/nachhaltigkeit<br />

GRI INDEX<br />

49


50<br />

GÜLTIGKEITSERKLÄRUNG<br />

�������������������� ��� �����������������<br />

��� ���� ����������� ���������������������� ��� ��������������� ��� ���������<br />

���������� ���� ����� � �� ������ ����� ������������ ���� ������� ��� ���<br />

��������<br />

������� ������� ����������� ���������������� ��� ������������� ����<br />

������������ ����� ���� ����� ����������<br />

���������<br />

��� �������� ��������� ��� ������� ������� ����������� ���������������� ��� �������������<br />

���� ��������� �������� ���� ��� �������������� ��� ���������������<br />

��� ����������������������� ��� ������������� ��� ���<br />

�������������������������������� ��� ������������ ��� ��� ���������� ����<br />

��� ��������� ��� ������������ ���������� ��� ��� ����� ��� ��� �������� ����<br />

��������� ������������� ��� ������� ��� ���������� ������� ��� ��������������� ����<br />

������ ��� ��������� �� ���������� � � �� ��� �������<br />

������� ��������� ������� �������� ���� ��� ������� ���� ��� �������� ��� ��������������<br />

��������� ���������� ���� �� ��� ������ ��������� ���������� ����� ��������� ���� ���<br />

������� ��� ����� ��� �� ��� ������������ ������������ �������������� �����������<br />

��� ��� ������� �� ��������� ������� ����� �� ���� ��� ���������������� �� ���<br />

��������������� �� ��������� ������ �����<br />

����������������� �� ��� ���� ����<br />

�� ������ �������<br />

��������� ���������������


Glossar<br />

Begriff / Abkürzung Definition<br />

EcoControl Öko-Datenbank (Software)<br />

EMAS VO Verordnung der EG Nr. 1221/2009 über die freiwillige Beteiligung von<br />

Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement<br />

und die Umweltbetriebsprüfung (EMAS)<br />

FSC Forest Stewardship Council = Rohstoff-Zertifikat aus der Holzindustrie<br />

Internes Audit ein Managementinstrument, das eine systematische, dokumentierte, regel-<br />

mäßige und objektive Bewertung der Organisation, des Managementsystems<br />

und der Verfahren umfasst.<br />

ISO 14001 internationale Norm für Umweltmanagementsysteme – Spezifikation mit<br />

Anleitung zur Anwendung<br />

kontinuierliche einen Prozess jährlicher Verbesserungen der messbaren Ergebnisse<br />

Verbesserung der des Umweltmanagementsystems<br />

Umweltleistung<br />

PEFC Pan-European Forest Certification = Rohstoff-Zertifikat aus der Holzindustrie<br />

Umweltmanagement- der Teil des gesamten Managementsystems, der die Organisationsstruktur,<br />

system Planungstätigkeiten, Verantwortlichkeiten, Verhaltensweisen, Vorgehens-<br />

weisen, Verfahren und Mittel für die Festlegung, Durchführung, Verwirk-<br />

lichung, Überprüfung und Fortführung umweltrelevanter Aspekte im<br />

Unternehmensleitbild betrifft<br />

Umweltaspekt ein Aspekt der Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen, der Auswir-<br />

kungen auf die Umwelt haben kann; ein wesentlicher Umweltaspekt ist ein<br />

Umweltaspekt, der wesentliche Umweltauswirkungen hat bzw. haben kann<br />

Umweltauswirkung jede positive oder negative Veränderung der Umwelt, die ganz oder teilweise<br />

aufgrund unserer Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen eintritt<br />

Umweltleistung die Ergebnisse des Managements der Organisation hinsichtlich ihrer<br />

<strong>Umweltaspekte</strong><br />

Umweltprüfung erste umfassende Untersuchung der Umweltfragen, der Umweltaus-<br />

wirkungen und der Umweltleistung im Zusammenhang mit den Tätigkeiten<br />

einer Organisation<br />

Unternehmensleitbild unsere Motivation für und Handlungsgrundsätze im Umweltschutz<br />

Umweltprogramm eine Beschreibung der zur Erreichung der Umweltzielsetzungen und Einzel-<br />

ziele getroffenen oder geplanten Maßnahmen (Verantwortlichkeiten und<br />

Mittel) und der zur Erreichung der Umweltzielsetzungen und Einzelziele<br />

festgelegten Fristen<br />

GLOSSAR<br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!