Man musste umziehen – Die „Linde“ wurde zu klein - Leuna echo
Man musste umziehen – Die „Linde“ wurde zu klein - Leuna echo
Man musste umziehen – Die „Linde“ wurde zu klein - Leuna echo
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Kultur<br />
16<br />
culture congress events<br />
culture conférence eventements<br />
8.4.2006<br />
19:00 Uhr Tanzkreis Blau-Silber<br />
21.4.2006<br />
20:00 Uhr My-Fair-Lady<br />
mit Gunter Emmerlich und Ilja Richter<br />
4.5.2006<br />
10.00 Uhr Fachmesse<br />
„<strong>Leuna</strong> <strong>–</strong> Dialog 2006“<br />
4.11.2006<br />
19:00 Uhr Tanzkreis Blau-Silber<br />
18.11.2006<br />
13:00 Uhr Markgraf-Reisen<br />
Volkstümlicher Nachmittag mit<br />
dem Reisebüro Markgraf<br />
22.11.2006<br />
20:00 Uhr „<strong>Die</strong> Olsenbande<br />
dreht durch“ Kriminalkomödie mit<br />
dem Zwinger-Trio<br />
2.12.2006<br />
15:00 Uhr Musikschule Fröhlich<br />
Frau Grebe und ihre Schüler führen<br />
den Eltern und anderen Zuschauern<br />
ein buntes Programm auf.<br />
6.12.2006<br />
18.00 Uhr 8. <strong>Leuna</strong>er Kunstmarkt<br />
15.12.2006<br />
10.00 Uhr „In der Weihnachtsbäckerei“Kinderweihnachtsprogramm<br />
www.cce-leuna.de<br />
Tickethotline: (0 34 61) 43 44 33<br />
Ausstellung in der Galerie<br />
bis 12. Mai 2006<br />
Walter Womacka<br />
Malerei und Grafik aus der Zeit<br />
von 1947 bis 2006<br />
Öffnungszeiten Galerie:<br />
<strong>Die</strong>nstag:11 <strong>–</strong>17 Uhr,<br />
Mittwoch:11<strong>–</strong>19 Uhr,<br />
Donnerstag:11 <strong>–</strong>17 Uhr,<br />
Freitag:11<strong>–</strong>13 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Malerei und Grafik<br />
1947 <strong>–</strong> 2006<br />
Betrachtungen <strong>zu</strong> einer Ausstellung<br />
mit Arbeiten von Professor Walter Womacka<br />
Schon in der Schulzeit wird den jungen<br />
Menschen im Fach „Bildende<br />
Kunst“ etwas über die Möglichkeiten,<br />
wie oder was man malen kann, beigebracht.<br />
Und im Innersten bleibt bei fast<br />
jedem Menschen dieses Gelernte in<br />
Erinnerung, auch wenn es nicht unbedingt<br />
<strong>zu</strong> den Dingen gehört, die man<br />
im späteren Leben oft braucht. Mir<br />
selbst ist so die Arbeit „Am Strand“<br />
aus dem Jahre 1962 in Erinnerung<br />
geblieben.<br />
Damals war mir der Name Walter<br />
Womacka kein Begriff, aber „Am<br />
Strand“, das habe ich mir gemerkt. Es<br />
war die Haltung der beiden Personen,<br />
die mich faszinierte. Auf der 5. Deutschen<br />
Kunstausstellung in Dresden<br />
<strong>wurde</strong> es von 63 Prozent der Befragten<br />
<strong>zu</strong>m besten Bild der Ausstellung gewählt.<br />
Unumstritten war es aber nie.<br />
Viele Kunsthistoriker legten dieses oder<br />
jenes hinein, dabei ging es von einer<br />
sichtlichen Kühle der beiden handelnden<br />
Personen bis hin <strong>zu</strong>r Darstellung als<br />
erstes Verliebtsein junger Menschen.<br />
Für mich war es schon damals eine<br />
Arbeit, die das Verhältnis zwischen<br />
<strong>Man</strong>n und Frau zeigt und damit verbunden<br />
die Tatsache, dass man eine Liebe<br />
erkämpfen muss. Fortführend<br />
ist mir dabei bis<br />
heute klar, dass man<br />
diese Liebe nicht<br />
dem täglichen Allerlei<br />
opfern kann,<br />
denn dann stirbt sie.<br />
Sei es wie es sei,<br />
persönlich bleibt für mich<br />
dieses Kunstwerk bis heute von großer<br />
Bedeutung.<br />
Besonders freue ich mich über die<br />
Tatsache, dass wir <strong>zu</strong>m ersten Mal in der<br />
Galerie im cCe Kulturhaus <strong>Leuna</strong> Gelegenheit<br />
haben, Arbeiten von Professor<br />
Walter Womacka im Original aus<strong>zu</strong>stellen.<br />
<strong>Die</strong> älteste Arbeit in der Ausstellung<br />
ist eine Tuschezeichnung aus dem Jahre<br />
1947 mit dem Titel „Flüchtlingskind“,<br />
mit der er die ganzen Unwegsamkeiten<br />
der Nachkriegsjahre zeigt. Für uns heute<br />
als Nachkriegskinder teilweise unvorstellbar,<br />
mit wie wenig materiellen Dingen<br />
man damals <strong>zu</strong>recht kommen <strong>musste</strong>.<br />
<strong>Die</strong>se Menschlichkeit zieht sich<br />
Am Strand,<br />
Öl auf Leinwand.<br />
1962<br />
durch das gesamte Werk des Künstlers.<br />
Ihn bewegen immer Dinge, die <strong>zu</strong>tiefst<br />
menschlich sind, auch wenn sie eigentlich<br />
Leid und Qual über sie bringen. Ein<br />
besonderes Beispiel ist der Zyklus „In<br />
Chile herrscht Ruhe“, aus dem die zwei<br />
Bleistiftzeichnungen „Pablo Neruda“<br />
und „Mutter“ in der Ausstellung <strong>zu</strong><br />
sehen sind. Das Thema Chile hat den<br />
Künstler, wie viele andere Menschen,<br />
1973 stark bewegt und ihn veranlasst,<br />
mehrere Arbeiten da<strong>zu</strong> an<strong>zu</strong>fertigen.<br />
Ein wichtiger Bestandteil seines<br />
künstlerischen Lebens ist sein zweiter<br />
Wohnsitz in Loddin an der Ostsee<br />
geworden. <strong>Die</strong> Thematik, die die Weite<br />
des Meeres und gleichzeitig aber auch<br />
die karge Schönheit der Natur beleuchtet,<br />
wird <strong>zu</strong> beliebten Motiven des<br />
Künstlers. So entstand 1994 ein eindrucksvolles<br />
Stillleben mit dem Werk<br />
„Boote am Strand“. Es zeigt Ruhe und<br />
Besinnlichkeit, aber im gleichen Atem<strong>zu</strong>g<br />
auch die Kraft des Meeres und<br />
damit verbunden die Kraft des Menschen,<br />
die dieser aufbringen muss,<br />
um das Meer <strong>zu</strong> bezwingen.<br />
Zum Schluss noch eine kurze Bemerkung<br />
<strong>zu</strong> der Lithografie „Mädchen mit<br />
Taube“ aus dem Jahre 1982. <strong>Die</strong> Taube<br />
ist ein Symbol des Friedens und der<br />
Menschlichkeit. Professor Walter Womacka<br />
nutzt dieses Motiv in seiner arteigenen<br />
Weise und verbindet das Symbol<br />
Taube mit der Schönheit des Weiblichen.<br />
Freuen Sie sich mit mir auf die Ausstellung<br />
in der Galerie im cCe Kulturhaus<br />
<strong>Leuna</strong> und nehmen Sie Eindrücke<br />
aus dem knapp 60-jährigen Schaffen<br />
des Künstlers mit.<br />
Claus-Jürgen Kämmerer Galerieleiter<br />
cCe Kulturhaus <strong>Leuna</strong>