8 TOP-THEMA | CAROLIN NYTRA Hinter den Kulissen d<strong>es</strong> Leichtathletikmeetings „Run for Help“ Mein Saisonauftakt in <strong>Bremen</strong> Die Spannung steigt: Hürdensprinterin Nytra vor dem Lauf Information „Run for Help“ ist ein Leichtathletikmeeting d<strong>es</strong> SV Werder <strong>Bremen</strong>, bei dem die Athleten mit ihren sportlichen Leistungen Geld für einen guten Zweck sammeln. In di<strong>es</strong>em Jahr ging die Spende an den Elternverein leukämie- und tumorkranker Kinder. hkk Magazin 02 | 2009 von Carolin Nytra, derzeit Deutschlands b<strong>es</strong>te Hürdenläuferin 9 Uhr, erste Hürde: Aufstehen Eigentlich klingelt der Wecker gegen 8 Uhr, aber heute schenke ich mir eine Stunde. Sonst wird mir die Zeit bis zum Leichtathletikmeeting „Run for Help“ zu lang. Heute frühstücke ich ausgiebig – denn an Wettkampftagen „darf man das“. Dann beginnt das „Warten“ … 11 Uhr: Auf zum Wettkampf Langsam werde ich nervös, weil meine Vorbereitung bisher leider nicht so reibungslos verlaufen ist (etwas Leistenb<strong>es</strong>chwerden und Mandelentzündung). Auf dem Platz angekommen begrüße ich zunächst Philipp Mehrtens, den Meetingdirektor von „Run for Help“, und meinen Trainer Jens Ellrott. Nachdem ich ein paar Worte mit Bekannten gewechselt habe, verziehe ich mich auf die Gegengerade in den Schatten. Ich schaue meinem Freund beim Aufwärmen zu (Sebastian Bayer, Halleneuropameister im Weitspringen) – und dann bin ich selbst dran … 15.20 Uhr: Kurz vor dem Start Ich beginne mit dem „Warm-Up“. Die Minuten verfl iegen und plötzlich ist <strong>es</strong> schon 16.25 Uhr – 10 Minuten vor dem Start. Ich gehe zur Hauptgerade, erfahre meine Bahneinteilung (Bahn 4, in der Mitte also) und richte mir meinen Startblock ein. Nun kommt auch schon der Pfi ff : Wir Teilnehmer sollen uns „startklar“ machen. Anschließend werden wir nacheinander vorg<strong>es</strong>tellt. Ich werde als „ganz b<strong>es</strong>onderer Leckerbissen“ angekündigt, da ich „die Schirmherrin d<strong>es</strong> Meetings“ bin und „Olympia-Zwölfte“ – so der Sprecher. Als ich dann den Applaus d<strong>es</strong> ganzen Stadions bekomme, ist das einerseits ein toll<strong>es</strong>, befl ügelnd<strong>es</strong> Gefühl, Carolin Nytra beim 7. Leichtathletikmeeting d<strong>es</strong> SV Werder <strong>Bremen</strong> „Run for Help“ am 24. Mai 2009 in <strong>Bremen</strong> andererseits aber auch ein<strong>es</strong>, was mich unter Druck setzt. Ich mache ein paar kleine reaktive Sprünge, um alle Muskeln zu aktivieren, und konzentriere mich voll auf den Lauf. 16.35 Uhr: Der Lauf Nach einem Fehlstart bin ich relativ schlecht aus dem Startblock, dann aber ganz fl üssig ins Rennen gekommen. Ich probiere meine neu erlernte Technik aus, da ich di<strong>es</strong>e bis zur WM im August verinnerlicht haben will. An einigen Hürden klappt sie, an anderen weniger. Relativ schnell habe ich das Feld hinter mir gelassen und führe an der letzten Hürde mit gut einer Hürdenlänge Vorsprung. Ich komme ins Ziel und mein Blick <strong>geht</strong> wie üblich sofort zur Uhr: „13,10´´“. Letzt<strong>es</strong> Jahr stand da „12,93´´“ schießt mir als erst<strong>es</strong> durch den Kopf. Nach meiner ersten „Enttäuschung“, ein paar Autogrammen und einem kurzen Wortwechsel mit meinem Trainer komme ich zu der Einsicht, dass ich für meinen momentanen Trainingsstand mehr als zufrieden sein kann! 18.30 Uhr: Feierabend! Juhu! Ich habe den Saisoneinstieg g<strong>es</strong>chaff t! Als ambitionierte Leistungssportlerin bin ich natürlich nicht ganz zufrieden, aber manchmal auch einfach zu perfektionistisch. Und bald stehen wieder viele internationale Meetings für mich an: in Hengelo (Niederlande), Baunatal und Berlin (Deutschland), Prag (Tschechien) und Leiria (Portugal) … Carolin Nytra: Bewertung d<strong>es</strong> Wettkampf<strong>es</strong> für die Pr<strong>es</strong>se
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