Erste Hilfe im Kindergarten - Die Johanniter

26 die Johanniter 3. 2009
Millionen Menschen
In den vergangenen Monaten fand in Pakistans Nordwest-Grenzregion eine
großangelegte Militäroffensive der pakistanischen Armee statt. Die Offensive
löste eine massive Fluchtbewegung aus. Mehr als zwei Millionen Menschen
verließen innerhalb weniger Wochen ihre Häuser, um in Nachbarbezirken
Zuflucht zu suchen.
} Sandra Fabig und Evamaria Haupt, Öffentlichkeitsarbeit Johanniter-Auslandshilfe, Berlin
Das Swat-Tal, zwei Autostunden von der
Hauptstadt Islamabad gelegen, war einst
ein beliebtes Ausflugsziel für viele Pakistaner.
Heute ist das Tal weltweit als Schauplatz der
Kämpfe zwischen pakistanischer Armee und
Taliban bekannt. Nahezu täglich kam es dort
seit Beginn des Jahres zu Bombenanschlägen,
die eine unbekannte Zahl von Menschen
verletzt oder getötet haben. Wer konnte, ist vor
den Kämpfen in die Provinzhauptstadt Peshawar
und die angrenzenden Bezirke geflohen.
Die Johanniter versorgen derzeit gemeinsam
mit ihren lokalen und internationalen Partnern
mehr als 80.000 Vertriebene in der Region mit
dringend benötigten Gütern wie Medikamenten
und therapeutischer Zusatznahrung.
Allein das Ausmaß der Vertreibungen verdeutlicht
die Not der Menschen. Zwischenzeitlich
auf der Flucht
wurde die Gesamtzahl der Vertriebenen auf
bis zu drei Millionen Menschen geschätzt.
„Die Zahlen variieren sehr stark, weil ein unbekannter
Teil der Vertriebenen bei Freunden,
Verwandten oder in Gastfamilien untergekommen
ist und ein anderer Teil in verschiedenen
Vertriebenenlagern lebt“, erläutert Naseer
Kakar, Programmkoordinator der Johanniter
in Pakistan.
Fast jede Familie in den Zufluchtsbezirken hat
eine weitere Familie bei sich aufgenommen.
Für die Paschtunen, eine Bevölkerungsgruppe,
die in Pakistan und Afghanistan zu Hause ist,
gehört diese Form der Gastfreundschaft zu
ihren zentralen Lebensprinzipien. „Die Paschtunen
helfen den Vertriebenen auf jede erdenkliche
Weise. Jedoch sind sie meist selber arm
und müssen nun neben ihrer eigenen auch