Logikfamilien
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DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
<strong>Logikfamilien</strong><br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 1
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Unterschiede in <strong>Logikfamilien</strong><br />
� Technologische Möglichkeiten (Diode, Bipolartransistoren, reine NMOS, CMOS)<br />
� Versorgungsspannung<br />
� Flächenbedarf pro Gatter<br />
� Geschwindigkeit vs. Leistungsaufnahme ('Power-Delay-Product')<br />
� Single – Ended (TTL, CMOS) vs. Differentielle Logik (ECL)<br />
� Statische / Dynamische Logik<br />
� Robustheit (Störabstand,..)<br />
� 'Low noise', d.h. geringere Erzeugung von Störungen<br />
� Wir betrachten hier: - NMOS / wired-OR<br />
- Dynamische CMOS Logik<br />
- CMOS<br />
- CMOS Pass-Gate Logik<br />
- Differentielle CML<br />
- ECL<br />
- TTL<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 2
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
NMOS Logik<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 3
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Last-Inverter<br />
� Ein NMOS Transistor (wegen K n >K p !) steuert eine 'passive' Last an<br />
� Der NMOS macht die fallende Flanke, die Last die steigende Flanke<br />
Vor/Nachteile:<br />
− Statischer Stromverbrauch (bei Null am Ausgang)<br />
− Ausgangs-Niveau der Null ist nicht ganz Masse, Schwelle ist niedrig ⇒ Störabstand gering<br />
− Asymmetrische Flanken<br />
+ Kleine Eingangskapazität (nur NMOS)<br />
+ Logikfunktionen einfach (⇒ NMOS Logik, pseudo-NMOS)<br />
+ Wenige Transistoren (N+1)<br />
− Applets: http://smile.unibw-hamburg.de/Schaltungstechnik/Verstaerker1.htm<br />
http://smile.unibw-hamburg.de/Schaltungstechnik/Verstaerker2.htm<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 4
Querstrom<br />
VDD/R<br />
Kennlinie<br />
des Lastwiderstands<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Signalpegel des Inverters mit resistiver Last<br />
VDD<br />
V out<br />
V out(V in=VDD)<br />
V TN<br />
VDD<br />
VDD<br />
V in<br />
Ausgangskennlinie des<br />
NMOS für V in = VDD<br />
V in < VDD<br />
V in = V TN<br />
Ausgangsspannung<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 5
Querstrom<br />
Widerstand<br />
NMOS enh.<br />
PMOS,<br />
NMOS depl.<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Signalpegel verschiedener Lastinverter<br />
Ausgangspegel V OH ist (dynamisch)<br />
nicht VDD!)<br />
VDD<br />
Ausgangskennlinie des<br />
NMOS für V in = VDD<br />
Ausgangsspannung<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 6
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Berechnung V OL<br />
� Berechnung der Low-Ausgangsspannung aus der Ausgangskennlinie von NMOS und Last<br />
I quer<br />
V OL<br />
� NMOS ist im linearen Bereich, PMOS in Sättigung<br />
� Mit V T = V TN = |V TP |:<br />
NMOS<br />
PMOS<br />
VDD V out<br />
I NMOS = k N [(V DD – V T) V OL – ½ V OL 2 ] = ½ kP (V DD – V T) 2 = I PMOS<br />
� k p muß viel kleiner als k n sein !!!<br />
� Das low-level hängt stark von V DD ab – schlecht!<br />
V OL = (V DD-V T) [1 – 1 – k P/k N]<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 7
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
P-Last Logik ('pseudo – NMOS')<br />
� Die Logische Funktion wird durch ein NMOS Netzwerk erzeugt, eine P-Last zieht nach VDD<br />
- Das aktive NMOS Netzwerk ist wegen K N > K P vorteilhaft (Mobilität der Elektronen!)<br />
� Der PMOS wirkt (fast) als Stromquelle<br />
- Besser ist es, die Gatespannung aus einem Referenzstrom zu erzeugen. Man benötigt dann eine Biasspannung<br />
- Bei V Gate = GND hängt der Strom stark von VDD ab – schlecht, aber häufig benutzt (kein Bias benötigt)<br />
GND / bias<br />
Eingänge<br />
VDD<br />
NMOS<br />
Pulldown<br />
Netz<br />
Out<br />
nand2 nor2 !((a+b)·c)<br />
c<br />
a b<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 8
d<br />
c<br />
b<br />
a<br />
nand4<br />
out<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Pseudo-NMOS NAND4 Gatter<br />
VDD<br />
a b c d<br />
GND<br />
out<br />
n + -Kontakt<br />
N-Wanne<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 9
Vorteile<br />
� Erfordert nur N+1 Transistoren (N NMOS, 1 PMOS)<br />
� Topologie sehr einfach<br />
� Eingangskapazität klein<br />
� Gut geeignet z.B. für Decoder<br />
Nachteile<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Pseudo-NMOS Logik<br />
� Statischer Stromverbrauch, wenn Ausgang auf Null ist<br />
� Abfall- und Anstiegszeiten u.U. stark asymmetrisch<br />
� Kleiner unterer Störabstand: V IL ~ V TN , V OL > 0<br />
� Dimensionierung des PMOS ist kritisch ('ratioed logic'):<br />
- Er darf nicht zu groß sein, damit die NMOS den Ausgang noch gegen 'Null' (i.e. unter V IL ) ziehen können<br />
- Er darf nicht zu klein sein, weil t pLH dann zu groß wird<br />
Anwendungen<br />
� Open-Drain Ausgang. Mehrere Ausgänge können verbunden werden.<br />
Mit einer Last ergibt sich eine ODER-Verknüpfung 'Wired-OR'<br />
(eigentlich NOR oder NAND...)<br />
wired-OR<br />
� Die Last kann an eine andere Spannung angeschlossen werden als VDD:<br />
- Level-Shifter<br />
- Gunning Transceiver Logik (GTL) mit niedriger Abschlußspannung IC1 IC2<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 10
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Ausblick: Pseudo NMOS mit Adaptiver Last<br />
� M1 wird aktiv eingeschaltet, wenn die Logik benötigt wird<br />
� Im 'stand-by'- Modus sorgt ein schwacher M2 (kleines W/L) für statische High-Levels<br />
enable M1 M2<br />
A B C<br />
nor4<br />
Out<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 11
Dynamische Logik<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 12
I 1<br />
I 2<br />
I N<br />
φ<br />
φ<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Dynamische Logik mit 'Precharge'<br />
NMOS<br />
Pulldown<br />
Netz<br />
Q<br />
2 Phasen:<br />
Precharge (f=0):<br />
Ausgang wird auf 1 vorgeladen<br />
Evaluation(f=1):<br />
Ausgang geht auf 0, falls pulldown aktiv.<br />
Nur EIN Übergang nach 0 ist möglich.<br />
Dieser MNOS unterbindet<br />
einen Querstrom während<br />
der Precharge-Phase<br />
Ähnlich: Komplementäre Schaltung mit PMOS pullup-Netz.<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 13
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Beispiel Dynamische Logik<br />
a<br />
b<br />
φ<br />
φ<br />
Q<br />
c<br />
Q = !(ab+c)<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 14
φ<br />
c<br />
b<br />
a<br />
φ<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Layout eines dynamischen NAND3 Gatters<br />
Q<br />
c<br />
b<br />
a<br />
VDD<br />
phi<br />
GND<br />
out<br />
Sehr kleine<br />
Kapazität<br />
Größere<br />
Kapazität<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 15
Vorteile:<br />
� Nur N+2 Transistoren<br />
� Sehr einfache Layouts<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Dynamische Logik<br />
� Ratio-Less: Die Größe der Transistoren ist (relativ) unkritisch<br />
� Kein statischer Stromverbrauch<br />
� Schnelle Evaluation, da nur NMOS Kapazitäten<br />
� Full swing Logik<br />
Nachteile:<br />
� Kleiner unterer Störabstand (~V TN )<br />
� Benötigt Taktsignal<br />
� Nicht kaskadierbar....<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 16
Ausblick: Das Problem der 'Charge redistribution'<br />
� Die Ausgangsspannung kann unerwünscht einbrechen, wenn ein entladener parasitärer Kondensator (hier<br />
zwischen MN2 und MN3) mit dem Ausgang verbunden wird.<br />
� Dies kann passieren, obwohl der Ausgang auf high bleiben sollte (Beispiel NAND, Eingang inlo ist 0)<br />
V<br />
V<br />
V<br />
MP<br />
phi<br />
MN3<br />
inhi<br />
inlo<br />
MN2<br />
MN1<br />
out<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
0<br />
V<br />
V0<br />
3V<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 17
φ<br />
1<br />
φ<br />
Problem: Kaskadieren von N-Typ Precharge Gates<br />
Q 1<br />
� Direktes Kaskadieren von N-Typ precharge Gattern funktioniert NICHT, weil die Einsen in den vorderen<br />
Gattern (nach dem Precharge) die hinteren Gatter umschalten. Diese können dann nicht mehr den<br />
korrekten Wert annehmen, da pro precharge Phase nur EIN 1-0 Übergang möglich ist.<br />
� Lösungen: Inverter einfügen, N- und P- Stufen abwechseln<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
φ<br />
Q 2<br />
1 1<br />
φ<br />
φ<br />
Q 1<br />
Q 2<br />
Eingang = 1!<br />
Q 1 = 1!<br />
Q 2 müßte jetzt wieder auf 1 springen<br />
(Eingang des Gatters = 0), das geht<br />
in der dynamischen Logik aber nicht!<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 18
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
CMOS<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 19
� Im CMOS Inverter 'wird die Last abgeschaltet'<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Der CMOS Inverter<br />
� Die Struktur ist symmetrisch (bis auf die unterschiedlichen K und V t von NMOS/PMOS)<br />
� Der NMOS ist für den Signalabfall verantwortlich, der PMOS für den Anstieg<br />
Vorteile von CMOS Logik: + Kein statischer Stromverbrauch<br />
+ '0' = Masse, '1' = VDD. Störabstand hoch<br />
+ robust<br />
� Schaltbild zur Simulation der nachfolgenden Seite:<br />
PARAMETERS:<br />
Voff = 1<br />
{Voff}<br />
in<br />
V1<br />
MP<br />
MN<br />
0<br />
I<br />
I<br />
Vout<br />
3V<br />
V2<br />
3V<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 20
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
CMOS Inverter Transferkennlinie<br />
� Entstehung der Transferkennlinie:<br />
- Für jede Eingangsspannung werden die Ausgangskennlinien des NMOS und des PMOS gezeichnet.<br />
- Der Ausgang nimmt die Spannung am Schnittpunkt an (I D,N = I D,P ).<br />
� Simulation mit VDD=3V, (W/L) N = (W/L) P = 0.8µm/0.25µm, V in = 0..3V in Schritten von 0.5V<br />
V in = 0.0V<br />
V in = 0.5V<br />
V in = 1.0V<br />
V in = 1.5V<br />
V in = 2.0V<br />
V in = 3.0V<br />
2.5V<br />
V in = 3.0V<br />
V in = 2.5V<br />
V in = 2.0V<br />
V in = 1.5V<br />
V in = 1.0V<br />
V in = 0.0V 0.5V<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 21
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
CMOS Inverter Transferkennlinie<br />
� Details in der Schaltregion: Eingang 1.0V...2.0V in Schritten von 0.2 V<br />
1.8V<br />
2.0V<br />
1.6V<br />
1.4V<br />
Schwelle<br />
~ 1.3V<br />
1.2V<br />
1.0V<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 22
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Test: Transfer Charakteristik (DC sweep)<br />
W P = 0.8µm,<br />
Schwelle<br />
~ 1.3V wie<br />
vorher W P = 1.6µm<br />
W N = 0.8µm<br />
W P = 2.4µm<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 23
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Bereiche in der Transferkennlinie<br />
NMOS off<br />
PMOS lin<br />
� Schwellen etwa da, wo Steigungen = -1 sind.<br />
V IL<br />
NMOS sat<br />
PMOS lin<br />
NMOS sat<br />
PMOS sat<br />
NMOS lin<br />
PMOS sat<br />
Vin=Vout<br />
NMOS lin<br />
PMOS off<br />
� Beachte: Dies gilt für einen 'statischen' DC-Sweep. Beim dynamischen Schalten sind die Transistoren<br />
schneller im linearen Bereich, weil die Gatespannung dann VDD bzw. 0 ist.<br />
V IH<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 24
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Transientenanalyse<br />
� Simulation eines Inverters (Modelle 'nmos_simple' und 'pmos_simple' mit V T je 1V) mit 100fF Last.<br />
� V dsat = V GS – V T = 3V – 1V = 2V<br />
NMOS kommt etwa hier in<br />
den linearen Bereich. Die<br />
Entladung ist daher nicht<br />
mehr linear, sondern eher<br />
exponentiell (RC)<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 25
� Unter Vernachlässigung des Ausgangswiderstands kann man die Schwellenspannung V M abschätzen:<br />
Es muß gelten: I PMOS = I NMOS<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
r(<br />
VDD −<br />
K N (W/L) N (V M -V TN ) 2 = K P (W/L) P (VDD-V M -|V TP |) 2<br />
� Für V TN = |V TP | wird die Forderung V M = VDD/2 durch r=1 erfüllt, d.h.<br />
K N (W/L) N = K P (W/L) P<br />
� Da normalerweise K N = 2...3 K P folgt für eine Schwelle auf halber Versorgung:<br />
(W/L) P = 2...3 x (W/L) N<br />
� In DSM hängt der Drainstrom nicht mehr quadratisch, sondern fast linear von der Gatespannung ab.<br />
Am Ergebnis ändert das nichts!<br />
Berechnung der Schwelle<br />
V<br />
1<br />
+ r<br />
)<br />
+<br />
V<br />
mit<br />
TP TN<br />
βP<br />
VM = = βN<br />
� Die Schwelle hängt recht unkritisch von k ab. Wichtigeres Kriterium für k sind Anstiegs- und Abfallzeiten.<br />
r<br />
mit<br />
β<br />
=<br />
K<br />
W<br />
L<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 26
� Hiermit ist meist Durchlaufzeit gemeint.<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Geschwindigkeit<br />
� Durchlaufzeit (t PLH , T PHL ) entsteht durch die endliche Anstiegszeit des Ausgangssignals.<br />
� Wird durch eine Last die Anstiegszeit langsamer, so wird effektiv die Durchlaufzeit länger.<br />
Geschwindigkeit wird bestimmt durch:<br />
� Die Kapazität, die umgeladen werden muß. Die wichtigsten sind<br />
- Drain-Gate Überlapp (Drain-Bulk und Drain-Gate sind klein, da MOS meist in Sättigung oder aus)<br />
- Drain-Dioden Sperrschichtkapazitäten<br />
- Leitungskapazitäten<br />
- Eingangskapazität der nächsten Stufe (Gate-Kapazitäten)<br />
� Die Transistorparameter von K, der Schwelle und dem W/L der Transistoren<br />
� Die Versorgungsspannung (Höhere Versorgung ⇒ mehr Strom, aber auch höherer Hub)<br />
� Die Anstiegszeit des Eingangssignals<br />
Faustregel:<br />
� Wenn die Lastkapazitäten dominieren (Leitungen und C in der nächsten Stufen, also z.B. bei hohem<br />
Fan-Out) braucht man große Transistoren ('Treiber', 'buffer')<br />
� Ist die Last klein, so genügen kleine Transistoren<br />
Merke: Minimale Gate Verzögerung für 0.25µm-0.35µm Technologien ist etwa 50-100 ps<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 27
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Geschwindigkeit<br />
� Näherungsweise Berechnung:<br />
- Lastkapazität wird konstant angenommen (Real: Diodenkapazitäten sind spannungsabhängig)<br />
- Als Entladestrom wird der Sättigungsstrom genommen (Real: Strom nimmt ab, wenn MOS aus Sättigung kommt)<br />
- Quadratisches Modell wird angenommen (nicht mehr gültig in DSM. Transistoren liefern dort weniger Strom)<br />
- Ausgangswiderstand wird vernachlässigt (das ist hier ein kleiner Fehler)<br />
� I = (K/2)(W/L) (VDD-V TN ) 2<br />
� Linearer Abfall: ΔU / Δt = I / C L .<br />
� ΔU = VDD /2<br />
� t pHL = C L x ΔU / I =<br />
� Für V TN
� PSPICE mit nmos25, pmos25.<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Transientensimulation<br />
� Externe Last von C L = 100fF ... 400 fF<br />
� Man erkennt den linearen Anstieg der Verzögerung mit der Lastkapazität<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 29
1. Dynamischer Anteil zum Auf- und Entladen von Last- und parasitären Kapazitäten<br />
Die Ladung auf der Lastkapazität C L ist Q = VDD x C L . Mittlerer Strom bei Frequenz f: I = f x Q.<br />
Die mittlere Leistung ist daher<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
P = I x VDD = f x VDD 2 x C l<br />
Während des Ladens wird ½ x C x VDD 2 im PMOS dissipiert, beim Entladen der Rest im NMOS.<br />
Dieser Anteil hängt nicht von den Transistoreigenschaften ab.<br />
⇒ Lastkapazität reduzieren<br />
⇒ Versorgungsspannung reduzieren<br />
⇒ Betriebsfrequenz reduzieren<br />
Leistungsverbrauch (1)<br />
� Ist bei Hochleistungs-ICs eines der dominierenden Probleme<br />
� Setzt sich aus mehreren Anteilen zusammen:<br />
Leistung<br />
[W]<br />
Angabe im Datenblatt<br />
z.B. in µW / MHz<br />
VDD = 3V<br />
VDD = 2V<br />
Frequenz<br />
[Hz]<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 30
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Leistungsverbrauch (2)<br />
2. Dynamischer Kurzschlußstrom zwischen VDD und Masse während des Schaltens<br />
Man findet (mit β = β N = β P und V T = V TN = V TP )<br />
P = (β/12)(VDD-2V T ) 3 (τ/T)<br />
mit τ = Anstiegszeit, T = Periode<br />
⇒ Anstiegszeiten der Signale müssen kurz sein. (Selbst für Signale mit niedriger Frequenz!)<br />
2. Leckströme der Drain- und Sourcedioden. Hängt von deren Größe ab. P = VDD x I leak<br />
3. Leckstrom durch den Kanal (Subthreshold-Leakage, besonders bei niedrigen V T in DSM Prozessen)<br />
� Der Leistungsverbrauch eines Chips kann auch durch das Schaltungsdesign reduziert werden:<br />
- Weniger, optimierte Logik<br />
- Anzahl der Flanken (Pegelwechsel) reduzieren (Gray Code Zähler statt Binärzähler etc.)<br />
- Unbenutzte Teile abschalten<br />
- Parallelisieren, ...<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 31
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Pass Gate Logik<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 32
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Pass-Transistor Logik<br />
� Ein- und Ausgänge werden durch Schalter verbunden. Diese implementieren die logische Funktion.<br />
� Funktion ist nicht-inverierend.<br />
� Beispiel: Multiplexer<br />
A 0<br />
A 1<br />
Sel<br />
!Sel<br />
Q<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 33
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Pass-Transistor Logik: Nur NMOS Schalter ?<br />
� Gleiches Problem wie bei CMOS:<br />
NMOS Transistoren machen 'gute' Nullen, aber 'schlechte' Einsen.<br />
� Genauer:<br />
Problem:<br />
VDD<br />
VDD<br />
Spannung hier steigt nur<br />
auf VDD – k x VTN<br />
(k durch Substrateffekt)<br />
� Statischer Stromverbrauch, Verlust an Störabstand<br />
� Daher: NMOS und PMOS parallel schalten<br />
VDD<br />
Der PMOS ist nicht<br />
ganz abgeschaltet<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 34
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Pass Gate Logik<br />
� Elementarer Block: Transmission Gate aus PMOS und NMOS. Symbol wie ein Absperrhahn.<br />
IO<br />
� Beispiel Multiplexer<br />
En<br />
!En<br />
A 1<br />
A 0<br />
IO IO<br />
!Sel<br />
Sel<br />
Sel<br />
Q<br />
En<br />
!En<br />
Nur 4 Transistoren!<br />
IO<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 35
A 3<br />
A 2<br />
A 1<br />
A 0<br />
Sel0<br />
!Sel0<br />
Sel0<br />
!Sel0<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Sel1<br />
!Sel1<br />
Sel1<br />
MUX4<br />
Sel0 12 Transistoren für 4 Bit !<br />
� Achtung: Zu viele (>4) in Serie geschaltete Transmission Gates führen zu hohen RC-Verzögerungen!<br />
Q<br />
Sel1<br />
0<br />
0<br />
1<br />
1<br />
Sel0<br />
0<br />
1<br />
0<br />
1<br />
A 0<br />
A 1<br />
A 2<br />
A 3<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 36<br />
Q
A<br />
0<br />
0<br />
1<br />
1<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
B<br />
0<br />
1<br />
0<br />
1<br />
A ⊕ B<br />
0<br />
1<br />
1<br />
0<br />
Beispiel XOR – Raffiniert!<br />
0 1 10<br />
0 1<br />
B A ⊕ B<br />
A<br />
Nur 6 Transistoren<br />
Wenn !A vorhanden ist: nur 4 Transistoren !<br />
1 0<br />
01<br />
01<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 37
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Tristate Ausgänge<br />
� Soll eine von mehreren vereilten Signalquellen ausgewählt werden, so ist es bei verteilten Quellen<br />
vorteilhaft den Ausgang abschalten zu können ('high impedance', 'tristate', 'Z')<br />
� Mehrere Quellen können dann abwechselnd auf ein Netz treiben.<br />
� Man muß sicherstellen, daß kein Treiberkonflikt entsteht!<br />
en0<br />
en1<br />
en3<br />
en2<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 38
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Gated Inverter<br />
� Man kann bei gleicher Funktion das Layout vereinfachen:<br />
!Sel0<br />
Sel0<br />
!Sel0<br />
Sel0<br />
!Sel0<br />
� Die Schalttransistoren ('Sel') kommen nach 'innen' (nahe Ausgang), damit im abgeschalteten Zustand die<br />
kapazitive Last minimal ist.<br />
Sel0<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 39
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Tri-State Ausgang<br />
� Die zwei in Serie geschalteten MOS des Gated Inverters kann man verhindern (Ausgangsstrom!), indem<br />
man Logik vorschaltet.<br />
� Nicht-Invertierender Tri-State Buffer:<br />
en<br />
in<br />
en ⋅in<br />
en ⋅in<br />
out<br />
� Sehr wichtiger Ausgangs-Typ in Bus-Systemen!<br />
en=0<br />
out out<br />
in<br />
en=1<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 40
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Differentielle<br />
CMOS Logik<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 41
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Differenzielle Logik<br />
� Einige <strong>Logikfamilien</strong> erzeugen einen Ausgang Q und das Inverse !Q.<br />
� Sie benötigen neben den Eingängen I 1 ,...,I N meist auch die Inversen !I 1 ,...,!I N<br />
Vorteile:<br />
� Es werden viel weniger Logikfunktionen benötigt, da durch Vertauschen von Signalen die Negation<br />
erreicht wird. Für Fan-In = 2 werden nur 2 Gatter benötigt. Frage: Wieviele für Fan-In = 3?<br />
A<br />
!A<br />
B<br />
!B<br />
A • B<br />
Q<br />
!Q<br />
� Auch Funktionen mit Zustandsspeicherung sind sehr kompakt<br />
� Anstiegs- und Abfallzeit sind gleich.<br />
� Man kann mit kleinerem Signalhub arbeiten<br />
Nachteile:<br />
� Es müssen doppelt so viele Signale verlegt werden<br />
A<br />
!A<br />
B<br />
!B<br />
A • B<br />
� Die Leistungsaufnahme bei 'full swing' Signalen wird verdoppelt<br />
� Es werden mindestens 2N+2 Transistoren für ein Gatter mit einem FanIn von N benötigt<br />
Q<br />
!Q<br />
A<br />
!A<br />
B<br />
!B<br />
A + !B = !A • B<br />
Q<br />
!Q<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 42
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
DCVS Logik<br />
� DCVSL = differential (dual) cascode voltage switch logic<br />
� Ein 'Latch' aus zwei PMOS Transistoren wird von zwei komplementären NMOS – pulldown Netzen<br />
umgeschaltet<br />
� Durch positives Feedback ist das Umschalten sehr schnell, auch wenn die Eingangssignale langsam sind<br />
out<br />
Eingänge<br />
Pulldown:<br />
F(i)<br />
Pulldown:<br />
!F(i) = F'(!i)<br />
(duales Netz)<br />
out<br />
Eingänge<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 43
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
DCVS AND<br />
out out<br />
a<br />
b a b<br />
Pulldown:<br />
F = !(ab)<br />
Pulldown:<br />
!F = !!ab = !(!a+!b)<br />
� Dieses Gatter kann für jede Funktion von zwei Variablen verwendet werden, in der genau einer der vier<br />
möglichen Ausgangszustände ausgewählt wird.<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 44
a ⊕ b<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
DCVS XOR<br />
b b b<br />
a a<br />
a ⊕ b<br />
� Dieses Gatter kann für jede Funktion von zwei Variablen verwendet werden, in der genau zwei der vier<br />
möglichen Ausgangszustände ausgewählt werden.<br />
A<br />
0<br />
0<br />
1<br />
1<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 45<br />
B<br />
0<br />
1<br />
0<br />
1<br />
A ⊕ B<br />
0<br />
1<br />
1<br />
0
a+(bc)<br />
a<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
DCVS Beispiel mit 3 Eingängen<br />
b<br />
a<br />
c b c<br />
a+(bc)<br />
F = a + (b ⋅c)<br />
F = a + (b ⋅c)<br />
= a⋅(b<br />
⋅c)<br />
= a⋅(<br />
b + c)<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 46
Vorteile:<br />
� Statische Logik<br />
� kein DC-Stromverbrauch<br />
� Kleine Eingangskapazitäten<br />
� Schnelles Umschalten durch positive Rückkopplung<br />
� Volle CMOS Levels<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
DCVS Logik<br />
� Weniger Gatter benötigt durch Verfügbarkeit der inversen Signale und durch komplexe Logikfunktionen<br />
Nachteile:<br />
� Mehr Transistoren<br />
� 'Ratioed Logik': PMOS darf nicht zu groß sein<br />
� Hoher Querstrom beim Umschalten. NMOS-Netz treibt 'gegen' den PMOS bis er umschaltet<br />
� Höherer Routing-Aufwand durch komplementäre Signale<br />
� Höherer dynamischer Leistungsverbrauch<br />
(Nicht so klar: Doppelt so viele Signale, aber kleinere Eingangskapazitäten)<br />
Ausblick:<br />
� Es gibt auch differentielle CMOS <strong>Logikfamilien</strong>, die einen kleinen Signalhub haben<br />
� Viele Vorteile, aber schwierigeres Design<br />
� Sehr ähnlich wie ECL, aber mit MOS Transistoren<br />
⇒ SPICE Simulation<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 47
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
ECL<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 48
Zentrales Element von ECL: das differentielle Paar<br />
� Strom im bipolaren Transistor I C ~ I S exp(U BE /U TH ). Rechung s. Tafel.<br />
� Ergebnis:<br />
� Mit α = 0.01 ergibt das nur 115 mV (unabhängig von I EE !)<br />
� Kleiner Signalhub & die bipolaren Transistoren kommen nie in Sättigung ⇒ schnell.<br />
� SPICE Simulation:<br />
0Vdc<br />
V1<br />
Q1<br />
I<br />
I<br />
Q2N2222<br />
1m<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
C<br />
x<br />
1 e<br />
ΔU<br />
α<br />
= = α mit x = ⇒ V = V ± U ⋅ln<br />
x<br />
IL,<br />
IH ref Th<br />
1 + e<br />
U<br />
1 − α<br />
EE<br />
I<br />
Q2N2222<br />
I1<br />
Q2<br />
I EE =1mA<br />
I<br />
V2<br />
0<br />
5V<br />
Th<br />
99% bei<br />
115mV<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 49
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
ECL<br />
� ECL = 'Emitter Coupled Logik' - sehr schnelle Logik mit bipolaren Transistoren<br />
� Ein differentielles Paar lenkt I EE in einen der beiden Lastwiderstände.<br />
� Meist sind Ausgang und Komplement verfügbar.<br />
� Signalhub: ΔU = I EE x R C « V CC : 'low swing' (bei ECL: ca. 800mV)<br />
V CC<br />
V out1<br />
Last<br />
des<br />
E-Folgers V TRM<br />
V in<br />
Lastwiderstände<br />
V CC<br />
R C<br />
Differenzielles<br />
Paar<br />
I EE<br />
V EE<br />
Stromquelle<br />
V Ref<br />
V CC<br />
V out<br />
Emitter-Folger zum<br />
Treiben der Leitungen<br />
und der nächsten Stufen<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 50
V CC2<br />
0 V<br />
A B<br />
V EE<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
OR/NOR Gate mit mehr Details<br />
~-1.3 V<br />
NOR OR<br />
Differentieller Verstärker Referenz Emitterfolger<br />
V CC2<br />
V TERM<br />
-5.2 V ~ -2 V<br />
0 V<br />
~-0.85 V<br />
~-1.75 V<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 51
V CC2<br />
A B<br />
V EE<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
ECL: Differenzverstärker und Emitterfolger<br />
(Großer) 'Pulldown'-<br />
Widerstand (~50kΩ) zieht<br />
offene Eingänge auf 'low'<br />
Spannungen V' hier:<br />
- V CC2<br />
- V CC2 -R C ×I EE<br />
Spannungen hier:<br />
- V' - V BE<br />
V ref muß zwischen<br />
V hi und V lo liegen<br />
'Schlechte' Stromquelle<br />
wird mit Widerstand<br />
(780Ω) implementiert<br />
Pulldown Widerstände z.B. 50Ω<br />
oder 100Ω zur Anpassung an die<br />
Leitungsimpedanz<br />
NOR OR<br />
V CC2<br />
V TERM<br />
V TERM meist > V EE zur<br />
Reduktion des<br />
Leistungsverbrauchs<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 52
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Erzeugung der Referenzspannung<br />
V REF ~ X - V BE<br />
V CC2<br />
V REF<br />
V EE<br />
GND<br />
907Ω<br />
4.98kΩ<br />
-5.2V<br />
Spannung X durch<br />
resistiven Teiler +<br />
Dioden festgelegt<br />
Dioden zur<br />
Temperaturkompensation<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 53
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Wired-OR in ECL<br />
� Mehrere Ausgänge können direkt verbunden werden. Sie bekommen nur einen Pulldown-Widerstand.<br />
� Diese 'Wired-OR' kostet keinerlei Resourcen und spart Leistung<br />
Gatter1 Gatter2<br />
A+B<br />
V CC2<br />
A+B+C+D<br />
V TERM<br />
V CC2<br />
C+D<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 54
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
ECL Gatter 1967<br />
� Bipolar-Transistoren (und damit ECL) gab es lange vor CMOS !<br />
B<br />
C<br />
E<br />
v 1<br />
A<br />
B<br />
v 2<br />
C<br />
n +<br />
n -<br />
v cc<br />
v 3<br />
R C1<br />
GROUND<br />
E<br />
n +<br />
p -<br />
R<br />
B<br />
p +<br />
R C2<br />
v bb<br />
v 02<br />
R E<br />
v 01<br />
R E<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 55<br />
C<br />
n +
Vorteile:<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Zusammenfassung ECL<br />
� Statische Logik<br />
� Sehr schnell (hohe Ströme, kleiner Hub, hohes g m der Bipolar-Transistoren), t p ~ 50ps<br />
� DC-Stromverbrauch (Konstantstrom!, keine 'Spikes' in der Versorgung)<br />
� Kurzschließen von Ausgängen ergibt eine ODER-Funktion ('Wired OR')<br />
Nachteile:<br />
� Hoher Stromverbrauch pro Gatter (100µA .. 1mA!)<br />
� V REF muß innerhalb des Signalhubs liegen. Absolutes Matching zwischen Chips nötig! Daher Signalhub in<br />
single ended ECL = 800mV » 115mV<br />
� NAND Gatter unvorteilhaft wegen gestapelter Transistoren, die in Sättigung geraten können<br />
� Benötigt separates VTT (kann durch äquivalenten Spannungsteiler zwischen V CC und V EE ersetzt werden)<br />
� Inzwischen von DSM CMOS 'eingeholt'<br />
Verbesserung Differentielles ECL:<br />
� Anstelle V REF wird ein zweiter Eingang benutzt.<br />
� Man hat dann alle Vor/Nachteile von komplementärer Logik<br />
� Differentieller Eingang hat relativ gute 'Common mode rejection'<br />
(Ausgang bleibt unverändert, wenn sich DC-Niveau beider Eingänge gleichzeitig ändert)<br />
PECL, LVPECL:<br />
� Zur besseren Integration in CMOS inzwischen auch ('Positive ECL') mit VEE=GND, VCC=5V/3V<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 56
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
CMOS CML<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 58
� CML = 'Current Mode Logik'<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
CML<br />
� Gleiches Konzept wie Differential ECL aber ohne Emitter-Folger<br />
� Kann auch in CMOS implementiert werden<br />
� Der Strom wird im Schalterbaum nach links oder rechts gelenkt<br />
� Durch das Fehlen des Buffers können große Lastkapazitäten schlecht getrieben werden.<br />
� Problem ist der Last-'Widerstand':<br />
- Ausgangslevels müssen zum Eingang passen<br />
- Levels sollten nicht stark vom Strom Abhängen<br />
� Schalterbaum ist wie bei DCVS<br />
� Umschaltspannungen sind (in starker Inversion)<br />
höher als bei ECL, in schwacher Inversion vergleichbar.<br />
� Einer der Vorteile:<br />
Konstantstromoperation - keine Spikes auf Versorgung<br />
VDD VDD<br />
Lasten<br />
Q !Q<br />
Schalterbaum<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 59
a ⊕ b<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
CML XOR<br />
b b b<br />
a a<br />
a ⊕ b<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 60
Q !Q<br />
!A A<br />
A<br />
!A !Q<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Inverter / Buffer<br />
Q<br />
CML LATCH<br />
Rückkopplung<br />
(wie bei CMOS)<br />
Q<br />
A<br />
1 0 1 0<br />
!A !Q<br />
0 1 0 1<br />
Latch (Speicherzelle)<br />
Q<br />
!Q<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 61
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
TTL<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 62
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Vorläufer: Diode-Transistor-Logik (DTL)<br />
� Verwendung in früher (diskret aufgebauter) Logik<br />
� Beispiel NAND2-Gate:<br />
V CC<br />
Knoten wird auf '0.7V'<br />
gezogen, sobald mindestens<br />
einer der Eingänge 0V ist.<br />
Sonst ist er auf V CC -Potential<br />
– Strom des High-Levels wird durch Pullup-Widerstand limitiert<br />
– Low-Level ist nicht ganz GND (wie bei P-Last Logik)<br />
+ Ausgänge können verbunden werden und bilden so ein 'Wired-AND'<br />
� NOR Gate wird durch wired-AND gebildet: !(A+B) = !A ⋅ !B<br />
A<br />
Knoten ist (idealisiert)<br />
0V oder '0.7V' (wegen B-E-Diode)<br />
B<br />
GND<br />
v cc<br />
Q<br />
Ausgang ist<br />
V CC oder (fast) Masse<br />
Transistor ist<br />
'OFF' oder 'ON'<br />
Q<br />
B A<br />
NOR2<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 63
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Frühe Transistor-Transistor-Logik (TTL)<br />
� Eingangsstufe von DTL wird durch Transistoren ersetzt<br />
� Beispiel NAND2-Gate:<br />
C<br />
n +<br />
n -<br />
A B<br />
E<br />
n +<br />
E<br />
p- n +<br />
Knoten ist (idealisiert)<br />
0V (A oder B = GND) oder<br />
'0.7V' (BE-Diode von M3)<br />
� Die Ansteuerung des Transistor-Gates ist verbessert<br />
B<br />
p +<br />
� Die Low-Level am Eingang müssen sehr niedrig sein (V IL = 0.8V bei V CC = 5V)!<br />
� Strom des High-Levels immer noch durch Pullup-Widerstand limitiert. I L » I H<br />
� Ausgänge können verbunden werden und bilden so ein 'Wired-AND'<br />
V CC<br />
A<br />
B<br />
GND<br />
M3<br />
Q<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 64
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
TTL mit Totem-Pole Ausgang<br />
� Ausgangsstufe wird durch zwei Transistoren ersetzt, die nach V CC oder Masse ziehen. Beispiel NAND2:<br />
A<br />
B<br />
V CC<br />
0V / 1.6V<br />
GND<br />
� High-Level wird mit Transistor erzeugt,<br />
der abgeschaltet werden kann. Daher niedrigerer Stromverbrauch<br />
� Kein 'Wired-AND' am Ausgang mehr möglich<br />
4kΩ 1.6kΩ 130Ω<br />
1kΩ<br />
V CC / 0.8V<br />
GND / 0.8V<br />
� NOR Gates etwas komplizierter<br />
� Verbesserungen: Schottky-Diode verhindern Sättigung der Transistoren ⇒ 74Sxx oder 74LSxx (low power)<br />
M3<br />
Q<br />
Diode verhindert<br />
Stromfluß in M3<br />
for Q=GND<br />
V CC -ε / 0V<br />
NOR2<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 65
0Vdc<br />
in<br />
VIN<br />
Q1<br />
4k<br />
a<br />
Q2<br />
1k<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
V<br />
1.6k<br />
⇒ SPICE Simulation<br />
c<br />
b<br />
V<br />
SPICE Simulation TTL Inverter<br />
V<br />
Q4<br />
Q3<br />
130<br />
out<br />
I<br />
V<br />
V2<br />
0<br />
5V<br />
V(b) = V(c)<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 66
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
TTL Familien<br />
� Es gibt mehrerer verschiedene TTL <strong>Logikfamilien</strong>, die sich in der Geschwindigkeit, Leistungsaufnahme<br />
und der Treiberfähigkeit (Fan-Out) unterscheiden.<br />
� Grundidee bei den 'S' Familien ist der Einsatz von schnellen Schottky-Dioden (Metall-Si-Diode mit<br />
'Schwelle' von wenigen 100 mV), um die Sättigung der Bipolartransistoren (Kollektor wird wesentlich<br />
negativer als Basis, so daß die Basis-Kollektor Diode leitet) zu vermeiden:<br />
� Familien:<br />
- 74Sxx Schottky<br />
- 74LSxx Low Power Schottky<br />
- 74ASxx Advanced Schottky<br />
- 74ALSxx Advanced Low Power Schottky<br />
- 74Fxx Fast<br />
- ....<br />
¼ 7400 ¼ 74S00 ¼ 74LS00<br />
Dioden kappen<br />
negative<br />
EIngangssignale<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 67
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
BiCMOS Logik<br />
� Durch die gleichzeitige Benutzung von Bipolar- und CMOS Transistoren auf einem Chip hat man mehr<br />
Möglichkeiten.<br />
� Meist werden die bipolaren Transistoren in Treiberstufen eingesetzt, um effizient hohe Kapazitäten<br />
umzuladen<br />
� In den meisten Technologien sind bipolare Transistoren jedoch nicht verfügbar...<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 68
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Vergleich einiger <strong>Logikfamilien</strong><br />
� CPL = 'Complementary Pass Transistor Logik': Differentielle Pass-Transistor Logik mit NMOS Transistoren<br />
mit (technologisch) reduzierter Schwelle.<br />
� Vorteile der Dynamischen Logik werden durch Zeitbedarf für Precharge relativiert<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 69
� Bipolare Logiken (TTL, ECL) auf dem Rückzug<br />
� Mit NMOS und PMOS mehrere Möglichkeiten:<br />
- CMOS<br />
- P-LAST-Logik<br />
- Pass-Gate-Logik<br />
- Dynamische Precharge Logik<br />
- Differentielle Logiken<br />
- andere...<br />
� Absoluter Mainstream (≥ 95%) ist CMOS<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Zusammenfassung<br />
� Andere Typen in Nischen (Decoder, Sensorik, 'handoptimierte' Blöcke wie Addierer oder Multiplizierer...)<br />
� Als diskrete ICs entstehen immer neue Familien mit feinen Unterschieden:<br />
- Versorgungsspannung<br />
- Treiberfähigkeit<br />
- Dynamischer Stromverbrauch vs. Geschwindigkeit<br />
- Signalpegel<br />
- Kompatibilität mit anderen Familien (z.B. mit TTL: Schwelle muß niedriger liegen)<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 70
� Sender hat NMOS Open-Drain Ausgang<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
GTL Ausgangspegel<br />
� Externe Terminierung zu einer (niedrigen) Spannung VTT definiert High-Pegel<br />
� Niedrige Signalpegel reduzieren Elektromagnetische Emissionen (EMI) und Verlustleistung<br />
� Sender begrenzen z.T. die Anstiegszeit der Signale (zu schnelle Signale stören die Umgebung, EMI)<br />
� Kann als Pegelwandler ('Level-Shifter') benutzt werden: i.A. VTT ≠ VDD<br />
� Empfänger vergleicht Signal mit einer Schwelle, die aus VTT erzeugt wird. Sie liegt >VTT/2, da low-Pegel<br />
nicht ganz Null sind.<br />
� Bus durch Wired-AND<br />
� Störabstand recht klein<br />
� VTT = 1.2V für GTL, VTT = 1.5V für GTLP (etwas höherer Störabstand)<br />
Sender<br />
VTT<br />
VTT<br />
R<br />
Vref<br />
2R<br />
Empfänger<br />
Differentieller<br />
Empfänger<br />
1.2V<br />
0.85V<br />
0.80V<br />
0.85V<br />
0.4V<br />
GND<br />
Pegel für<br />
VTT=1.2V<br />
VTT<br />
VIH Vref VIL V OL<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 71
Single ended:<br />
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Signalpegel<br />
� TTL Niedrige Low-Levels, Asymmetrische Treiberfähigkeit. Signale daher meist active low.<br />
Unbenutzte Eingänge mit Pullup auf VCC legen.<br />
� CMOS Rail-to-rail Ausgänge, Schwelle auf halber Versorgung. Symmetrische Ausgänge.<br />
Davon abweichend: Spezielle Familien mit Kompatibilität zu CMOS<br />
� ECL Negative Spannungen von ~-0.85V und ~-1.75V. Auch PECL<br />
� GTL Open Drain Ausgang mit niedriger Terminierungsspannung.<br />
Kleiner Swing, High-Speed.<br />
Niedriger Störabstand<br />
Differentiell:<br />
� ECL negative Pegel. Auch PECL (5V) oder LVPECL (3.3V)<br />
Bis 10 Gbps !<br />
� LVDS 1990 von National Semiconductor eingeführt.<br />
Treiber: +1.25V±175mV (d.h. 350mV Hub)<br />
Empfänger: Differenzverstärker mit Hysterese von 100mV.<br />
Hoher Common-Mode-Bereich<br />
Abschluß meist differentiell mit 100 oder 110Ω.<br />
Viele andere Varianten. 'Low Power'. Bis 2.5Gbps!<br />
� CML Nicht gut standardisiert. Meist Point-to-Point.<br />
Entsteht aus CML Logik, wenn Last in den Empfänger-IC verlagert wird.<br />
Low Swing. Sehr schnell.<br />
Externe Signalleitungen können auf konstanten Potential gehalten werden.<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 72
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Ausblick: LVDS Treiber<br />
� Zur Erzeugung eines LVDS Signals kann man einen Strom I 0 in unterschiedliche Richtungen durch einen<br />
Lastwiderstand R TRM schicken:<br />
in in<br />
in in<br />
in=1 in=0<br />
I 0<br />
R TRM<br />
R 0<br />
U high=U lo+I 0×R TRM<br />
U low=I 0×R 0<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 73
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Signalpegel<br />
Quelle: Texas Instruments<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 74
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Entwicklung <strong>Logikfamilien</strong><br />
Quelle: Texas Instruments<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 75
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Vergleich Geschwindigkeit / Treiberfähigkeit<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 76
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
Ein paar Logik-Familien<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 77
DST SS2003 - <strong>Logikfamilien</strong><br />
'Glue Logik'<br />
CSP:<br />
- 1.35 × 0.85mm 2<br />
- 0.5mm dick<br />
- bump ∅ = 170µm<br />
- auch bleifrei<br />
P. Fischer, TI, Uni Mannheim, Seite 78