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15 – 59: Warum nicht allein die Jungen für die Werbung interessant ...

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impact märkte<br />

<strong>15</strong><strong>–</strong><strong>59</strong> statt <strong>15</strong><strong>–</strong>49: Was medialeute von einer<br />

umstellung der preisbasis <strong>für</strong> tv-<strong>Werbung</strong> halten<br />

<strong>die</strong>tmar bemberg, bg media<br />

«das wird einen prozess einleiten und zu<br />

erfrischenden diskussionen führen.»<br />

volker Straube, mediaedge<br />

«das ist doch nur ein griff in <strong>die</strong> trickkiste<br />

um das price premium von Sf gegenüber<br />

den jüngeren privatsendern zu reduzieren .»<br />

andy lehmann, aegis media<br />

«<strong>15</strong><strong>–</strong>49 ist zwar zum Standard geworden,<br />

aber Standards haben <strong>nicht</strong> zwingend<br />

etwas mit der realität zu tun.»<br />

thomaS rüttimann, zip-media<br />

«eine umstellung würde uns entgegenkommen.<br />

<strong>die</strong> zielgruppen unserer kunden hören<br />

eh <strong>nicht</strong> bei 49 auf.»<br />

peter döbeli, konneX<br />

«es ist unser Job, mit solchen veränderungen<br />

umzugehen. Wir wissen, wie wir<br />

das zu gewichten haben.»<br />

der Fall. Die Babyboomer, geboren zwischen<br />

1946 und 1964, sind herangewachsen.<br />

1996 wurden <strong>die</strong> ersten von ihnen 50,<br />

heute ist bereits <strong>die</strong> Hälfte <strong>nicht</strong> mehr in der<br />

Gruppe «<strong>15</strong><strong>–</strong>49» vertreten. Die demografischen<br />

Trends laufen der bisherigen Basis<br />

zuwider. Die über 50-Jährigen haben sich<br />

<strong>nicht</strong> nur in Sachen Konsummentalität gewandelt,<br />

ihre Zahl nimmt auch laufend zu.<br />

Waren 1980 noch rund 700 000 Menschen<br />

in der Schweiz zwischen 50 und <strong>59</strong> Jahre<br />

alt, zählt man heute praktisch eine Million<br />

in <strong>die</strong>ser Altersgruppe.<br />

Die grösste Schweizer Vermarkterin von elektronischen<br />

Me<strong>die</strong>n, publisuisse, reagiert auf<br />

<strong>die</strong>se Veränderung der Gesellschaftsstruktur.<br />

Bereits seit zwei Jahren werden <strong>die</strong> Zuschauerleistungen<br />

in den Werbeblocks von SF, TSR<br />

und TS I auf der Basis von <strong>15</strong><strong>–</strong><strong>59</strong> ausgewiesen.<br />

Und auf Anfang 2007 folgt nun der<br />

nächste Schritt: Dann gilt <strong>die</strong> Zielgruppe<br />

<strong>15</strong><strong>–</strong><strong>59</strong> als Basis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Preisberechnungen<br />

von TV-Werbepräsenz in den Programmen<br />

der SRG SSR. Wichtig ist: Das Angebot wird<br />

dadurch <strong>nicht</strong> teurer.<br />

Mit <strong>die</strong>ser Ausweitung der Basiszielgruppe<br />

übernimmt publisuisse im heimischen<br />

petra kreuSSler, the<br />

generation media «eine ausweitung<br />

der basiszielgruppe macht schon lange<br />

Sinn <strong>–</strong> <strong>15</strong><strong>–</strong>49 funktioniert <strong>nicht</strong> mehr.»<br />

chriS fluckiger, mediatonic<br />

«<strong>die</strong> strategischen überlegungen widerspiegeln<br />

<strong>die</strong> realität im markt.»<br />

peter hofStetter, mediaXis<br />

«total daneben. <strong>die</strong> 50- bis <strong>59</strong>-Jährigen<br />

orientieren sich heute an den <strong>15</strong> Jahre jüngeren<br />

<strong>–</strong> also habe ich sie bei der buchung<br />

automatisch dabei.»<br />

coSima giannachi, mindshare<br />

«ich begrüsse eine öffnung <strong>–</strong> bei tieferen<br />

kosten.»<br />

Markt eine Vorreiterrolle. Sie fühlt sich<br />

gestärkt durch jene Unternehmen, welche<br />

ihre Marketingstrategien bereits auf <strong>die</strong><br />

älteren Segmente der Bevölkerung ausgerichtet<br />

haben.<br />

daS thema ist <strong>nicht</strong> nur in der Schweiz<br />

im Gespräch. Eine Anpassung der Basiszielgruppe<br />

nach oben haben Vermarkter in<br />

Frankreich und Schweden schon vollzogen.<br />

In Deutschland sorgten entsprechende Pläne<br />

von ARD und ZDF im vergangenen Jahr<br />

<strong>für</strong> rote Köpfe und heisse Diskussionen.<br />

In verschiedenen Schweizer Mediaagenturen<br />

sind <strong>die</strong> Meinungen gemacht, andere<br />

sind noch offen <strong>für</strong> Argumente <strong>–</strong> pro oder<br />

kontra. Das zeigt eine kleine Umfrage von<br />

IMPACT bei Exponenten der Branche.<br />

«Eine solche Umstellung ist ein gefährlicher<br />

Weg», kritisiert zum Beispiel Karin<br />

Steiner von Dreimedia. «Wir suchen gezielt<br />

<strong>die</strong> <strong>Jungen</strong>, unsere Planung hört bei<br />

49 auf.» Luise Diem von OMD moniert:<br />

«Dies wird der Diversität des Publikums<br />

<strong>nicht</strong> gerecht. Es stärkt und begünstigt jene<br />

Programme mit einem älteren Publikum.»<br />

Josi Bauer von Starcom meint: «<strong>15</strong><strong>–</strong>49 ist<br />

luiSe <strong>die</strong>m, omd<br />

«<strong>die</strong>s stärkt und begünstigt jene programme<br />

mit einem älteren publikum.»<br />

claudia mühlebach, mm&b<br />

«<strong>die</strong> zielgruppe <strong>15</strong><strong>–</strong><strong>59</strong> ist relevant <strong>–</strong> wir<br />

müssen dort werben, wo der konsument<br />

ist.»<br />

Stephan küng, initiative media<br />

Western «das führt zu einer verfälschung<br />

der leistungen, weil so <strong>die</strong> 50- bis<br />

<strong>59</strong>-Jährigen übergewichtet werden.»<br />

andreaS gedenk, optimedia<br />

«<strong>15</strong><strong>–</strong>49 ist ein alter zopf.»<br />

karin Steiner, dreimedia<br />

«das ist ein gefährlicher Weg. Jüngere<br />

zielgruppen werden zu teuer.»<br />

primetime 19.00<strong>–</strong>22.30 uhr VOX/<br />

2006<br />

rating in prozenten SAT1<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

<strong>15</strong><br />

10<br />

5<br />

0<br />

S RTL<br />

KAB1<br />

VOX<br />

SAT1<br />

PRO7<br />

RTL2<br />

RTL<br />

SF zwei<br />

SF 1<br />

andere<br />

S RTL<br />

KAB1<br />

PRO7<br />

RTL2<br />

RTL<br />

SF zwei<br />

SF 1<br />

andere<br />

<strong>15</strong><strong>–</strong>24 25<strong>–</strong>34 35<strong>–</strong>49 50<strong>–</strong><strong>59</strong> alter<br />

alter und tv:<br />

Wer Schaut WaS in<br />

der primetime?<br />

primetime, 19.00 bis 22.30 uhr:<br />

<strong>die</strong> zahlen von telecontrol <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

deutschschweiz geben aufschluss<br />

über <strong>die</strong> altersverteilung des<br />

tv-publikums und <strong>die</strong> präferenzen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> verschiedenen programme.<br />

in der grafik sind <strong>die</strong> werberelevanten<br />

stationen einzeln<br />

aufgeführt, unter «andere» sind<br />

<strong>die</strong> restlichen programme zusammengefasst.<br />

in <strong>die</strong>se kategorie<br />

fallen zum beispiel <strong>die</strong> gesamten<br />

angebote von ard, zdF und orF,<br />

dazu <strong>die</strong> regionalen schweizer<br />

tv-programme, spartensender<br />

wie eurosport usw.<br />

das rating in prozenten stellt den<br />

anteil an der gesamtbevölkerung<br />

dar. das heisst: von den 40- bis<br />

<strong>59</strong>-Jährigen in der deutschschweiz<br />

schauen während der<br />

primetime insgesamt 37 prozent<br />

fern. Je gut ein drittel davon hat<br />

sF 1 oder «andere» gewählt, rund<br />

3 prozent sF zwei.<br />

<strong>die</strong> grafik zeigt, dass <strong>die</strong> privaten<br />

programme bei den <strong>Jungen</strong> zwar<br />

ein gewisses rating erzielen, dass<br />

sF 1 und sF zwei aber auch in<br />

<strong>die</strong>sen alterssegmenten absolut<br />

gesehen deutlich vorne liegen.<br />

durchs Band etabliert <strong>–</strong> dort können<br />

wir auch noch mehr bewirken.»<br />

Stephan Küng von Initiative Media<br />

Western: «Das führt zu einer<br />

Verfälschung der Leistungen,<br />

weil so <strong>die</strong> 50- bis <strong>59</strong>-Jährigen<br />

übergewichtet werden.» «Es<br />

ist unser Job, mit solchen<br />

Veränderungen umzugehen.<br />

Wir wissen, wie wir das zu<br />

gewichten haben», sagt Peter<br />

Döbeli von Konnex.<br />

Eindeutig das Statement von<br />

Volker Straube, Mediaedge:<br />

«Das ist doch nur<br />

ein Griff in <strong>die</strong> Trickkiste<br />

um das Price Premium<br />

von SF gegenüber den<br />

jüngeren Privatsendern<br />

zu reduzieren.» Und Peter<br />

Hofstetter von Mediaxis:<br />

«Total daneben. Eine solche<br />

Erweiterung macht keinen<br />

Sinn, es braucht sie <strong>nicht</strong>.»<br />

Dietmar Bemberg von BG Media hingegen<br />

sagt: «Das ist eine halbe Revolution, es<br />

wird einen Prozess einleiten und zu erfrischenden<br />

Diskussionen führen.»<br />

«<strong>Warum</strong> Schneiden Wir oben ab?»<br />

fragt Andy Lehmann von Aegis Media. «<strong>15</strong><strong>–</strong><br />

49 ist zwar zum Standard geworden, aber<br />

Standards haben <strong>nicht</strong> zwingend etwas mit<br />

der Realität zu tun.» Andreas Gedenk von<br />

Optimedia meint: «<strong>15</strong><strong>–</strong>49 ist ein alter Zopf,<br />

er traf auf <strong>die</strong> Achtzigerjahre zu. Für uns wäre<br />

es kein Problem, nach oben zu öffnen.»<br />

Positives Echo gibt auch Petra Kreussler<br />

von The Generation Media: «Eine Ausweitung<br />

der Basiszielgruppe macht schon lange<br />

Sinn , <strong>15</strong><strong>–</strong>49 funktioniert bereits einige<br />

Zeit <strong>nicht</strong> mehr. Eine Erweiterung würde<br />

auch den Privaten gut tun.» Und Cosima<br />

Giannachi von Mindshare: «Ich begrüsse<br />

eine Öffnung <strong>–</strong> bei tieferen Kosten. Am<br />

S RTL<br />

KAB1<br />

VOX<br />

SAT1<br />

PRO7<br />

RTL2<br />

RTL<br />

SF zwei<br />

SF 1<br />

andere<br />

liebsten hätte ich 6<strong>–</strong>74 oder 3+.»<br />

Thomas Rüttimann von Zip-Media: «Eine<br />

Umstellung auf <strong>15</strong><strong>–</strong><strong>59</strong> kommt uns entgegen.<br />

Die Zielgruppe unserer Kunden wie<br />

Swiss Life oder Migros Bank hört eh <strong>nicht</strong><br />

bei 49 auf.» Und Claudia Mühlebach von<br />

mm&b: «<strong>15</strong><strong>–</strong><strong>59</strong> ist relevant <strong>–</strong> wir müssen<br />

dort werben, wo der Konsument ist.»<br />

«Diese strategischen Überlegungen widerspiegeln<br />

<strong>die</strong> Realität im Markt», sagt Chris<br />

Fluckiger von Mediatonic.<br />

neWSline<br />

richtig ausgerüstet in <strong>die</strong> neue Saison: philippe<br />

chevrier, koch und töfffahrer, in der tv-kampagne<br />

des fonds <strong>für</strong> verkehrssicherheit und motosuisse.<br />

fonds <strong>für</strong><br />

verkehrssicherheit:<br />

Spot macht lust<br />

auf sicheren Sport<br />

im frühling, rechtzeitig zum beginn<br />

der töffsaison, startete der fonds <strong>für</strong><br />

verkehrssicherheit seine tv-kampagne<br />

<strong>–</strong> gemeinsam mit dem importeurverband<br />

motosuisse. das thema: mit guter ausrüstung<br />

und Weiterbildung lassen sich<br />

unfälle vermeiden.<br />

philippe chevrier ist koch. da braucht er <strong>die</strong><br />

hände. deshalb schützt er sie bei seinen<br />

ausritten auf dem motorrad. und er besucht<br />

einen kurs <strong>für</strong> besseres fahren. damit das<br />

hobby ein traum bleibt und <strong>nicht</strong> zum trauma<br />

wird.<br />

«Wir wollten in kurzer zeit eine grösstmögliche<br />

breitenwirkung erzielen», sagt<br />

<strong>die</strong>ter lüthi, geschäftsführer des Fonds <strong>für</strong><br />

verkehrssicherheit. deshalb wählte er als<br />

Werbemedium das Fernsehen. und weil er<br />

vor allem männer zwischen 40 und 50 im<br />

auge hatte, beschränkte er sich auf auftritte<br />

in den blocks von sF, tsr und tsi <strong>–</strong> und dort<br />

vor allem in der primetime.<br />

eine erstaunliche beschleunigung <strong>–</strong> fast<br />

wie ein töff <strong>–</strong> erlebte auch <strong>die</strong> spezielle<br />

Website www.fahr-weise.ch. Während der<br />

internetauftritt vor der kampagne praktisch<br />

unbeachtet blieb, schnellten <strong>die</strong> besucherzahlen<br />

während der spotschaltungen auf<br />

über 70 pro tag.<br />

der grund: am ende der Werbefilme war <strong>die</strong><br />

url eingeblendet. von der Website liessen<br />

sich detaillierte informationen zu ausrüstung<br />

und Weiterbildung herunterladen. darunter<br />

etwa hinweise auf <strong>die</strong> kurse von Jacques<br />

cornu, dem früheren grand-prix-Fahrer.<br />

triSa: <strong>die</strong> bürSte<br />

iSt dank tv<br />

in aller munde<br />

<strong>die</strong> triengener bürstenfabrikanten<br />

sind alte profis in sachen<br />

tv. «trisa hat schon in den sechzigerjahren<br />

sehr gute erfahrungen<br />

mit Fernsehwerbung gemacht»,<br />

sagt <strong>die</strong> kommunikationsleiterin<br />

theres arnold. «vor allem <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

lancierung eines produkts des<br />

«tv <strong>für</strong> <strong>die</strong> lancierung eines<br />

neuen produkts»: trisa-Spot.<br />

täglichen bedarfs eignet sich<br />

tv gut», meint arnold. <strong>die</strong>sen<br />

Frühling gings um <strong>die</strong> einführung<br />

des neuen modells trisa Sonic<br />

power, mit dem das unternehmen<br />

am <strong>die</strong>sjährigen marketingtag<br />

gold holte. im auge hatte man mit<br />

der kampagne vor allem <strong>die</strong> rund<br />

1,5 millionen haushaltführenden<br />

Frauen und männer zwischen<br />

20 und 54 Jahren. da war tv<br />

als Werbemedium prädestiniert.<br />

<strong>die</strong> kampagne konzentrierte<br />

sich auf sF und tsr und dort auf<br />

<strong>die</strong> primetime, etwa blöcke vor<br />

«tagesschau» und «meteo». aber<br />

auch rund um «aeschbacher» und<br />

soaps war der spot mit den beiden<br />

turtelnden und zähneputzenden<br />

teenagern als key visual präsent.<br />

in der anvisierten zielgruppe<br />

wurde in der deutschschweiz eine<br />

nettoreichweite von 79,1 prozent<br />

erzielt.<br />

impact oktober 2006<br />

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