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vs.ratiopharm Ulm - Neckar RIESEN Ludwigsburg

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EnBW intern 11<br />

„Es ist immer schön,<br />

gegen <strong>Ulm</strong> zu spielen!“<br />

Nils Mittmann spielt mittlerweile seine<br />

zweite Saison in der Barockstadt. Bei<br />

den Fans ist der 27-jährige Mannschaftskapitän<br />

der EnBW <strong>Ludwigsburg</strong><br />

beliebt, weil er immer 100 % Einsatz<br />

bringt, wenn er auf dem Feld<br />

steht. Coach Poropat nennt das ein<br />

„großes Herz“. Seine Gegenspieler<br />

deckt er hautnah, bei Rebounds ist er<br />

immer zur Stelle und seine Dreier in<br />

kritischen Phasen sind enorm wichtig<br />

für das Team. Vor wenigen Tagen<br />

unterhielten wir uns mit ihm.<br />

Von Dieter Nägele<br />

HighEnergy (HE): Hand aufs Herz, Nils,<br />

hast du vor der Saison einen solch positiven<br />

Start der EnBW erwartet?<br />

Nils Mittmann (NM): Ich wusste, dass<br />

wir sehr gut vorbereitet in die Saison gehen.<br />

Dass wir bislang jedes Spiel gewonnen<br />

haben, war sicher nicht von vornherein<br />

so zu erwarten. Wir haben aber immer<br />

das Ziel, jedes Spiel zu gewinnen,<br />

deshalb bin ich auch nicht sonderlich<br />

überrascht.<br />

HE: Worin siehst du die Gründe für den<br />

derzeitigen Höhenflug des Teams?<br />

NM: Das Wort „Team“ sagt es schon.<br />

Wir sind eine sehr homogene Mannschaft,<br />

die menschlich sehr gut zusammenpasst.<br />

Das ist der Hauptgrund, weshalb<br />

wir so gut spielen. Dazu kommt die<br />

sehr gute Vorbereitung, die wir gemacht<br />

haben. Wir sind körperlich sehr fit. Diese<br />

beiden Faktoren sind meiner Meinung<br />

nach die entscheidenden.<br />

HE: Bislang habt ihr noch nicht gegen eines<br />

der ganz großen Teams der letzten<br />

Jahre, wie Bamberg, Berlin oder Köln<br />

gespielt. Glaubt ihr, dass ihr auch gegen<br />

solche Kaliber bestehen könnt?<br />

NM: Auf jeden Fall können wir auch gegen<br />

solche Mannschaften gewinnen. Wir<br />

hatten ja schon ein sehr schweres Spiel<br />

in Bremerhaven. Schon letztes Jahr haben<br />

dort nicht viele Teams gewonnen<br />

und in dieser Saison sind wir bisher die<br />

einzige Auswärtsmannschaft, die in Bremerhaven<br />

erfolgreich war. Deshalb haben<br />

wir auch keine Angst vor Bamberg<br />

oder Berlin.<br />

HE: Wie hat sich deine persönliche Rolle<br />

im Team verändert? Ist es durch die<br />

starke Starting Five für jeden Spieler, der<br />

von der Bank kommt, schwer geworden,<br />

sich seine Minuten zu erkämpfen?<br />

NM: Es ist für jeden Spieler schwer,<br />

Spielminuten zu bekommen, weil wir<br />

zehn gute Spieler haben. Meine Rolle hat<br />

sich eigentlich kaum verändert. Wir haben<br />

eine gute Mannschaft und es macht<br />

Spaß, hier zu spielen. Das Wichtigste ist<br />

eben, dass man die Minuten, die man<br />

bekommt, qualitativ hochwertig füllt.<br />

Wenn man auf dem Feld steht, muss<br />

man dafür sorgen, dass die Mannschaft<br />

dann gut spielt. Es nützt nichts, wenn ich<br />

viele Punkte mache, das Team aber mehr<br />

Treffer kassiert. Dann stimmt etwas nicht.<br />

HE: Nun spielt ihr gegen <strong>Ulm</strong>. Mit der<br />

Münsterstadt verbindet dich einiges. Du<br />

hast dort selbst gespielt, deine Freundin<br />

wohnt dort und du hast sicher noch gute<br />

Kontakte zum Team. Ist das Spiel deshalb<br />

für dich etwas Besonderes?<br />

NM: Ja, es ist immer schön, gegen <strong>Ulm</strong><br />

zu spielen. Ich habe wirklich noch sehr<br />

viele Kontakte dorthin und es werden garantiert<br />

sehr viele Zuschauer aus <strong>Ulm</strong> in<br />

die Rundsporthalle kommen. Hoffentlich<br />

feuern einige davon uns an.<br />

HE: Nominell hat die EnBW <strong>Ludwigsburg</strong><br />

vier deutsche Spieler im Kader. Du bist<br />

jedoch der einzige, der regelmäßig zum<br />

Einsatz kommt. Wird die BBL immer<br />

mehr von ausländischen Akteuren dominiert<br />

oder ist die Vorgabe der Liga, dass<br />

pro Jahr ein Deutscher mehr eingesetzt<br />

werden muss, der Schlüssel zur Lösung<br />

dieses Dilemmas?<br />

NM: Ob das die Lösung des Problems<br />

ist, wage ich zu bezweifeln. Das ist ein<br />

sehr vielschichtiges Problem, das bei der<br />

Jugendförderung anfängt, wo man in<br />

jungen Jahren schon sehr gute Trainer<br />

haben sollte. Die Profivereine müssen<br />

sich hierbei in der Verantwortung fühlen,<br />

die Jugendlichen auszubilden. Durch die<br />

komplette Öffnung des Transfermarktes<br />

ist es aber für die Klubs recht unattraktiv<br />

geworden, dies zu tun. Selbst wenn man<br />

einen sehr guten Nachwuchsspieler ausgebildet<br />

hat, kann es dem Verein passieren,<br />

dass er zu einem anderen Team<br />

wechselt, das ihm ein attraktiveres Angebot<br />

macht. Da sollte man vielleicht einmal<br />

nach Italien oder nach Spanien<br />

schauen, wo viele nationale Spieler in<br />

den Ligen zu finden sind. Trotzdem oder<br />

eher gerade deswegen sind sie international<br />

erfolgreich. Langfristig wird die<br />

deutsche Liga eher Schaden durch die<br />

hohe Ausländerquote erleiden. Diese<br />

Spieler sind ja auch nicht national oder<br />

regional verbunden und spielen dann<br />

eben ein Jahr später in einem anderen<br />

Land. Dadurch bekommt die Liga kein<br />

Gesicht. Die NBBL ist ein erster Schritt in<br />

die richtige Richtung.<br />

HE: Weshalb tun sich junge deutsche<br />

Talente so schwer, den Sprung in die<br />

erste Liga zu schaffen?<br />

NM: Junge deutsche Spieler sind in der<br />

Regel in einem bestimmten Alter noch<br />

nicht so komplett ausgebildet wie beispielsweise<br />

ihre gleichaltrigen Kollegen<br />

aus den USA oder Kroatien. Diese Spieler<br />

kann man fertig ausgebildet kaufen<br />

und einsetzen, dazu ist keinerlei Nachwuchsarbeit<br />

nötig. Das Team aus <strong>Ulm</strong><br />

hat recht viele deutsche Spieler und<br />

zeigt, dass man auch so in der Liga bestehen<br />

kann. Dass ein junger deutscher<br />

Spieler sich nicht gerne neben neun<br />

Amerikaner auf die Bank setzt, weil er<br />

weiß, dass er da kaum Spielzeit bekommen<br />

wird, ist nachvollziehbar.<br />

HE: Du hast durch ein Fernstudium im<br />

Bereich Sportmanagement für die Zeit<br />

nach deiner aktiven Karriere vorgesorgt.<br />

Was wäre dein Rat für einen Nachwuchsspieler,<br />

der sich Gedanken macht,<br />

ob er Profi werden soll oder den normalen<br />

Ausbildungsweg einer Lehre oder<br />

eines Studiums gehen soll?<br />

NM: Die Grundlagen für eine Profikarriere<br />

werden schon in der Jugend gelegt. Ein<br />

Schüler kann das notwendige Pensum<br />

problemlos aufbringen, es bleibt dann<br />

aber kaum noch Zeit für andere Dinge.<br />

Dieses Opfer muss man allerdings bringen,<br />

dann gibt es in der Schulzeit eben<br />

die Schule, den Basketball und nur noch<br />

wenig Zeit für Freunde. Je nachdem wie<br />

erfolgreich die Aussichten anschließend<br />

sind, kann man den Schritt wagen, oder<br />

sich eben mit der zweiten Liga zufrieden<br />

geben. Wenn man ein gewisses Talent<br />

hat, sollte man es versuchen. Nach ein<br />

oder zwei Jahren kann man dann sehen,<br />

wohin der Weg geht. Ein bisschen<br />

Selbstvertrauen und Mut gehört allerdings<br />

dazu.<br />

HE: Vielen Dank für dieses Gespräch<br />

und viel Glück für den Rest der Saison,<br />

Nils.<br />

Ihr Spezialist<br />

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<strong>Ludwigsburg</strong> • Schwieberdinger Str. 90 • Tel.: 0 71 41/9911 6-0

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