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Gesundheitsfonds – Die GEK bleibt Leistungskasse<br />

Wer in der Zeitung und Internet „Vorteile des neuen<br />

Gesundheitsfonds” sucht, findet nicht viel. Kaum überschaubar<br />

ist hingegen die Zahl der Seiten, in denen Politiker,<br />

Krankenkassenfachleute, Ärztevertreter und Wirtschaftsexperten<br />

den Gesundheitsfonds unisono ablehnen. Von<br />

„unterfinanziert” bis „unbrauchbar” reichen ihre Argumente.<br />

Auch die GEK hält den Fonds für überflüssig. Er löst keines<br />

der Probleme im deutschen Gesundheitswesen, führt zu<br />

mehr Bürokratie und schwächt die Position gut geführter<br />

Kassen im Wettbewerb. Die Einführung des Fonds ist aber<br />

beschlossene Sache, die Politik hat entschieden. Wir tun<br />

gut daran, uns auf das Kommende einzustellen.<br />

Die Versicherten werden die Einführung des Fonds zunächst<br />

nur in einem Punkt spüren: Die GEK, wie alle anderen<br />

Gesetzlichen Krankenkassen auch, bestimmt bald nicht<br />

mehr selber über ihren Beitragssatz. Stattdessen wird die<br />

Bundesregierung einen einheitlichen Beitragssatz für alle<br />

Kassen vorgeben. Mit Blick auf die Versprechen der Politik<br />

zur höheren Ärztevergütung und besseren Finanzausstattung<br />

der Kliniken und einschließlich des Sonderbeitrages<br />

der Mitglieder von 0,9 Prozent müsste dieser nach Expertenmeinung<br />

bei 15,8 Prozent liegen. Die Große Koalition<br />

hat sich inzwischen auf einen Einheitsbeitragssatz von 15,5<br />

Prozent für das Jahr 2009 geeinigt. Doch sagt die Zahl von<br />

15,5 Prozent nichts darüber aus, wie hoch die Fonds-<br />

Zuweisungen für die einzelne Kasse sein werden. Der Fonds<br />

hat seine eigenen Regeln und nach komplizierten<br />

Berechnungen setzen sich diese Zuweisungen dann zusammen<br />

aus<br />

• einer Grundpauschale je Versicherten gewichtet nach<br />

dem Alter und Geschlecht<br />

• Zuschlägen nach dem Krankheitsrisiko der einzelnen<br />

Kassen (Morbi-Zuschläge für 80 Krankheiten) und<br />

• Zuweisungen für sonstige Ausgaben wie Satzungs-<br />

Mehrleistungen und Verwaltungskosten.<br />

Am soliden Verhältnis der GEK zu ihren Versicherten wird<br />

der Gesundheitsfonds aber nichts ändern. Die GEK hält an<br />

ihrem Standard fest. Trotz Fonds können unsere Versicherten<br />

weiterhin auf beste Beratung und Kulanz zählen. Teledoktor-Beratung<br />

und Wartezeitenmanagement bleiben unverzichtbar.<br />

Und wir werden unseren vielfach ausgezeichneten<br />

Kundenservice noch weiter ausbauen. Die GEK verfolgt<br />

weiter einen Qualitätskurs. Wir werden auch nach Fonds-<br />

Einführung alle Spielräume nutzen, um unseren Versicherten<br />

ein Maximum an Leistung zu allen Lebensphasen zu bieten,<br />

wie den Kinder -und Jugendtarif, den Hausarzttarif sowie<br />

auch eine umfassendes Vorsorgeangebot. Seit Jahren<br />

bewegen wir uns erfolgreich im Wettbewerb und wachsen<br />

kontinuierlich. Auf die neuen Bedingungen des Gesundheitsfonds<br />

sind wir gut vorbereitet.<br />

Unsere GEK bleibt ein verlässlicher<br />

Partner mit hohem<br />

Leistungsanspruch. Damit unsere<br />

Versicherten auch in Zukunft<br />

die Gewissheit haben, bei der<br />

richtigen Kasse versichert zu<br />

sein.<br />

GEK <strong>Rosenheim</strong><br />

Horst Endlmaier<br />

Der Gesundheitsfonds 2009:<br />

Eine anspruchsvolle Aufgabe!<br />

Mit der Einführung des Gesundheitsfonds ab dem 1. Januar<br />

2009 soll die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV) neu organisiert werden. Es gilt dann ein<br />

einheitlicher Beitragssatz, den die Bundesregierung festlegt.<br />

Die bisherige Finanzhoheit der gesetzlichen Krankenkassen<br />

entfällt. Die Beiträge der Versicherten und ihrer Arbeitgeber<br />

sowie ein Bundeszuschuss für die Übernahme versicherungsfremder<br />

Leistungen fließen in den Fonds als zentralen<br />

Topf. Alle Krankenkassen erhalten hieraus eine pauschale<br />

Zuweisung sowie ergänzende Zu- und Abschläge je nach<br />

Alter, Geschlecht und Krankheit ihrer Versicherten.<br />

Das wichtigste Element in diesem Zusammenhang ist der<br />

morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA).<br />

Bei der Berechnung der hieraus resultierenden Zuschläge<br />

für die einzelnen Kassen muss jedoch aus Sicht der AOK<br />

Bayern noch nachjustiert werden. Denn das ureigene Ziel<br />

des Morbi-RSA, die Mittel so zu verteilen, dass sich der<br />

Wettbewerb zwischen den Kassen künftig an der wirtschaftlichen<br />

Versorgung der Kranken ausrichtet, wird damit nicht<br />

vollständig erreicht.<br />

Das liegt daran, dass dieses Klassifikationssystem nicht<br />

ausreichend berücksichtigt, ob ein Versicherter ausschließlich<br />

ambulant behandelt werden kann oder ob er bei einem<br />

schweren Verlauf der Krankheit stationär aufgenommen<br />

werden muss – was in der Regel mit höheren Kosten verbunden<br />

ist. Wichtig ist beim Gesundheitsfonds, dass der<br />

neue Risikostrukturausgleich einen Wettbewerb um die<br />

beste Versorgung unterstützt und nicht eine Risikoselektion<br />

befördert. In Zeiten knapper finanzieller Mittel ist es mehr<br />

denn je erforderlich, dass diese Mittel zielgenau über die<br />

behandelnden Ärzte beim jeweiligen Patienten ankommen.<br />

Den Leistungserbringern (Ärzte, Krankenhäuser) kommt insgesamt<br />

eine entscheidende Rolle zu, da sie auf der einen<br />

Seite das Versorgungsgeschehen durch ihre Verordnungen<br />

und ihre Behandlungen steuern, auf der anderen Seite,<br />

durch eine richtige und vollständige Verschlüsselung der<br />

Diagnosen letztendlich Zahlungsflüsse im Risikostrukturausgleich<br />

auslösen.<br />

Der einheitliche Beitragssatz muss nicht unbedingt heißen,<br />

dass die Beiträge bei allen Kassen gleich hoch sind: Eine<br />

Kasse muss laut Gesetz ab 2010 einen Zusatzbeitrag erheben,<br />

wenn ihre Kosten die pauschalen Zuweisungen übersteigen.<br />

Um die Versicherten vor finanzieller Überforderung<br />

zu schützen, gilt eine sogenannte Härtefallregelung. Diese<br />

sieht vor, dass die Zusatzprämie die Grenze von einem<br />

Prozent des beitragspflichtigen Einkommens nicht übersteigen<br />

darf.<br />

Mit der Einführung des Gesundheitsfonds erfolgt ein<br />

Paradigmenwechsel. Die Sinnhaftigkeit wird daran zu messen<br />

sein, ob es gelingt, die Beiträge in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung zu stabilisieren, ohne den umfassenden<br />

gesetzlichen Krankenversicherungsschutz noch weiter<br />

auszuhöhlen.<br />

AOK Direktion <strong>Rosenheim</strong><br />

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