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Übersichtskarten - LimeSim

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FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1<br />

Kerle scheinen ziemlichen Respekt vor ihren Vorgesetzten zu haben und scheinbar ist es ihnen auch<br />

verboten mit mir zu sprechen.<br />

Am Eingang zum Instituto wimmelt uns ein weiterer Offizier ab. Das Instituto sei heute geschlossen,<br />

ich soll morgen wiederkommen. Da wäre es angeblich den ganzen Tag lang geöffnet. Gut, ich will die<br />

über die Karten gebeugten Befehlshaber nicht bei ihrer "Kriegsplanung" stören...<br />

Tag 34:<br />

Tag 35:<br />

El Alto - La Paz -Tacho defekt-<br />

"Ruhe"tag in La Paz<br />

Lage im Spätwinter 2003 (von Ann Porges):<br />

Steine fliegen in die Fensterscheiben der Fahrzeuge, Erdwälle blockieren die Weiterfahrt. Es gibt<br />

Tote und Verletzte. Beinahe täglich ziehen Menschen durch die Straßen und knallen ihren Frust mit<br />

Feuerwerkskörpern in die Luft. Die Campesinos sind sauer. Sehr sauer sogar. Sie wollen nicht, dass<br />

die Regierung eine Gaspipeline bis an die chilenische Küste baut. Gerade nicht die Chilenen, denn<br />

an sie verlor Bolivien im Salpeterkrieg seinen einzigen Zugang zum Meer und das hat der stolze<br />

Bolivianer bis heute nicht vergessen. Immer gewalttätiger werden die Auseinandersetzungen<br />

zwischen der Polizei und den streikenden Campesinos, immer brutaler die Attacken auf jene, welche<br />

versuchen die blockierten Verkehrsadern zu nutzen. Täglich räumen Hundertschaften von Armee und<br />

Polizei die wichtigsten Zugangsstrassen von La Paz, täglich tragen die Campesinos ihre Wut in Form<br />

von neuen schweren Felsbrocken auf die Straße. Groß sind die Steine, so groß wie der Ärger und<br />

der Frust und schon lange geht es nicht mehr ums Gas allein. Zuviel gibt es zu sagen über die nach<br />

wie vor miserablen Lebensbedingungen auf dem Land, über die weit aufgesperrte Schere zwischen<br />

Arm und Reich, über die leeren Versprechungen der Politiker, die Korruption, den Ausverkauf des<br />

Landes an zahlungskräftige Unternehmen aus dem Ausland .... und die Ermordung eines wichtigen<br />

Führers der Indigenabewegung vergangene Woche. Viel Arbeit bleibt liegen in diesen Tagen: der<br />

vom Gemüseverkauf lebende alte Mann bekommt seine Tomaten nicht los, Lehrer stehen vor leeren<br />

Klassen, Busse warten auf grünes Licht, Touristen auf einen Ausweg aus der Sackgasse ......... nur<br />

die Polizei hat alle Hände voll zu tun. Schwerbewaffnet begleitet sie Touristenbusse durch die<br />

Krisenregionen, räumt die Straßen oder ermahnt mit vorgestreckter Waffe zum Dialog. Die Schuld für<br />

die Entfachung dieses "Krieges" schieben sich die Regierung und die Organisationen der<br />

Campesinos gegenseitig in die Schuhe. Das Abendprogramm im Fernsehen ist gefüllt.<br />

Die Lage hat sich bis in den Oktober weiter zugespitzt. Ann und Mario Porges, ebenfals zwei<br />

Radreisende, saßen während dieser Zeit in La Paz fest und haben sehr packende Berichte darüber<br />

geschrieben. Mit ihrer freundlichen Genehmigung veröffentliche ich hier ein paar Auszüge aus Ihren<br />

Runmails:<br />

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