Depesche 131 - Old-Tablers Deutschland
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Schultern bedecken<br />
Vier Wochen lang reisten wir zwölf<br />
YAPs aus Europa quer durch den Süden<br />
Indiens und jeder Tag brachte unzählige<br />
Überraschungen mit sich. Insgesamt elf<br />
Städte und vier Staaten – Maharashtra,<br />
Kerala, Karnataka und Tamil Nadu – haben<br />
wir bereist und wurden immer herzlich<br />
von einer Gastfamilie eines OT Clubs<br />
vor Ort aufgenommen.<br />
Bunte Farben, Seidensaris, prächtiger<br />
Goldschmuck von indischen Frauen, intensive<br />
Gerüche von Gewürzen, unterschiedliche<br />
Klänge der Tempelmusik<br />
verschiedenster Religionen und das ständige<br />
Lächeln in den Gesichtern der gastfreundlichen<br />
Inder, folgten uns überall<br />
hin.<br />
Mumbai war unser erstes Ziel und<br />
dort fand auch unser erstes Treffen als<br />
europäische YAP-Gruppe statt. Die ersten<br />
Eindrücke von Indien und Mumbai<br />
Ann-Christin-Nickel und Alexandra Hansen<br />
berichten über ihre YAP-Tour durch Südindien<br />
waren: Dauerregen, Gehupe, Verkehr,<br />
Menschenmassen, Lärm und Chaos. Trotz<br />
Monsunregen fand eine Stadtrundfahrt<br />
statt. Fürs Mittagsessen machten wir<br />
in einem traditionellen indischen<br />
Restaurant Halt, wo wir uns geschmacklich<br />
und kulinarisch schon auf die nächsten<br />
vier Wochen auf dem Subkontinent<br />
vorbereiten konnten.<br />
Aufgrund der Erdrutsche machten wir<br />
die abenteuerliche Erfahrung, mit einem<br />
Nachtbus nach Mangalore zu reisen. Nach<br />
reichlich Cashewnüssen und exotischen<br />
Früchten, dem Besuch einer Ziegelfabrik<br />
gefolgt von einem Presseinterview der<br />
Indian Times und einem unvergesslichen<br />
Dinnerevent, landeten wir in der alten<br />
portugiesischen Hafenstadt Fort Cochin.<br />
Der vergessene Kolonialstil machte sich<br />
in den christlichen Kirchen bemerkbar.<br />
Ein besonderes Highlight war hier<br />
sicherlich der traditionelle Kathakali-<br />
Tanz von Kerala. Mit reichlich Kingfisher<br />
im Gepäck ließen wir uns auf einem<br />
Hausboot mit persönlichem Koch über<br />
Nacht in den Backwaters flussabwärts<br />
nach Alleppey treiben.<br />
Eine besonders glitschige und lustige<br />
Angelegenheit war die Besichtigung einer<br />
Reisplantage. Kaum vorzustellen,<br />
dass in diesem Kaff tatsächlich Menschen<br />
gewohnt haben, die ihre Kinder mit<br />
einem Wassertaxi zur Schule brachten.<br />
Zahlreiche Serpentinen später wanderten<br />
wir auch schon durch den National<br />
Park Periyars, um dem indischen Tiger<br />
auf die Spur zu kommen. Doch unser<br />
Lärm der so tapferen Jungs, verursacht<br />
durch lästige Blutegel an unseren Beinen,<br />
hat ihn wohl eher vertrieben.<br />
In Madurai angekommen, hieß es<br />
dann zum hundertsten Mal: „take off<br />
56 OTD-Halbjahrestreffen im Rheingau, 5. bis 7. Oktober 2012 | <strong>Depesche</strong> <strong>131</strong>