02.01.2013 Aufrufe

Kein Problem: Techem liest per Funk ab. - Heimkehr-Hannover.de

Kein Problem: Techem liest per Funk ab. - Heimkehr-Hannover.de

Kein Problem: Techem liest per Funk ab. - Heimkehr-Hannover.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

20<br />

STADTTEIL IM FOKUS STADTTEIL IM FOKUS<br />

Einige <strong>de</strong>r Häuser h<strong>ab</strong>en schmucke Vorgärten, die<br />

allermeisten sind mit schönen Innenhöfen ausgestattet.<br />

Und seit <strong>de</strong>m vergangenen Jahr gibt es sogar<br />

einen „Servicepunkt“: In <strong>de</strong>r Ahornstraße 6 fin<strong>de</strong>n<br />

die Mieter <strong>de</strong>r <strong>Heimkehr</strong>-Wohnungen eine Anlaufstelle<br />

bei <strong>Problem</strong>en. Hier wer<strong>de</strong>n auch Wohnungen<br />

vermittelt und Hausmeister Horst Schulz hat im<br />

Servicepunkt sein Büro.<br />

In Mittelfeld gibt es einige Gebäu<strong>de</strong>, die weit über<br />

<strong>de</strong>n Stadtteil hinaus bekannt sind. Dazu gehört das<br />

Annastift mit seiner markanten Architektur an <strong>de</strong>r<br />

Wülfeler Straße – ein großer Komplex mit Wohnraum,<br />

Schule, ambulantem Dienst und Berufsbildungswerk.<br />

Zu Mittelfeld gehört auch die Pago<strong>de</strong> Vien-Giac.Das<br />

buddhistische Zentrum zählt zu <strong>de</strong>n größten Pago<strong>de</strong>n<br />

weltweit außerhalb Vietnams, vom Baustil ist<br />

sie eine <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rn sten ihrer Art. Von 1989 bis 1993<br />

wur<strong>de</strong> sie aus Spen<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn in Höhe von 9 Mil lionen<br />

Mark an <strong>de</strong>r Karlsruher Straße erbaut.<br />

Sieben Jahre später wur<strong>de</strong> die TUI-Arena fertiggestellt,<br />

laut Eigenwerbung eines <strong>de</strong>r „großzügigsten<br />

und komfort<strong>ab</strong>elsten Veranstaltungszentren <strong>de</strong>r<br />

Welt“. Rund 140 Millionen Mark hat <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r 128<br />

Meter langen, 115 Meter breiten und 34 Meter hohen<br />

Halle gekostet. Sie fasst bis zu 14.000 Besucher.<br />

Eröffnet wur<strong>de</strong> sie mit <strong>de</strong>m WM-Boxkampf Dariusz<br />

Michalczewski gegen Graciano Rocchigiani am<br />

15. April 2000. Später rockten hier Tina Turner o<strong>de</strong>r<br />

Pink, für dieses Jahr h<strong>ab</strong>en sich unter an<strong>de</strong>rem<br />

die Ärzte, Mario Barth, Silbermond<br />

und Marius Müller-Westernhagen angesagt.<br />

Ansonsten jagen hier die Eishockey-<br />

Profis <strong>de</strong>r <strong>Hannover</strong> Scorpions <strong>de</strong>m Puck<br />

nach.<br />

Mittelfeld ist einer <strong>de</strong>r jüngsten Stadtteile<br />

in <strong>Hannover</strong>, entstan<strong>de</strong>n erst nach <strong>de</strong>m<br />

Zweiten Weltkrieg, als <strong>Hannover</strong> in Trümmern<br />

lag. In <strong>de</strong>r Stadt herrschte eine heute<br />

unvorstellbare Wohnungsnot, die durch<br />

die Flüchtlingsströme aus <strong>de</strong>n ehemaligen<br />

<strong>de</strong>utschen Ostgebieten immer größer<br />

wur<strong>de</strong>. So kamen die Stadtplaner auf die<br />

I<strong>de</strong>e, drei kleinere bestehen<strong>de</strong> Siedlungen<br />

an <strong>de</strong>r südlichen Grenze <strong>Hannover</strong>s durch<br />

Neubauten zu einem eigenen Stadtteil zu<br />

machen. Sein Name war schnell gefun<strong>de</strong>n.<br />

Mitten durch das Feld führte ein Weg, <strong>de</strong>r<br />

Döhren und Wülfel mit Bemero<strong>de</strong> und<br />

Wülfero<strong>de</strong> verband. Noch ehe die ersten<br />

Häuser errichtet waren, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r neue<br />

Teil <strong>de</strong>r Stadt „Mittelfeld“ genannt.<br />

Der neue Stadtteil sollte 10.000 Menschen aufnehmen<br />

können, dafür wur<strong>de</strong>n 3.000 Wohnungen, La<strong>de</strong>nzeilen,<br />

zwei Kirchen und ein Kino geschaffen. Das<br />

Geld für das riesige Bauprojekt stammte aus <strong>de</strong>m<br />

Marshall-Plan, mit <strong>de</strong>m die amerikanische Regierung<br />

<strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>raufbau in Europa voranbrachte. Allein<br />

nach West<strong>de</strong>utschland flossen 1,4 Milliar<strong>de</strong>n US-<br />

Dollar, vergleichsweise mikrige 2,8 Millionen Mark<br />

davon gingen nach Mittelfeld. Aus heutiger Sicht ein<br />

Spottpreis für einen Stadtteil, doch damals kostete<br />

ein Eigenheim gera<strong>de</strong> mal rund 11.000 Mark. 1951<br />

konnten die ersten Bauten bezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

In Erinnerung an die Hilfe aus <strong>de</strong>m Marshall-Plan<br />

bekam ein Viertel <strong>de</strong>n Namen „Amerika-Viertel“.<br />

An<strong>de</strong>re Straßen in Mittelfeld bekamen schlesische<br />

Städtenamen wie Beuthener Straße, Gleiwitzer Straße<br />

o<strong>de</strong>r Glatzer Straße, weil <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong> Teil<br />

<strong>de</strong>r Bewohner <strong>de</strong>s neuen Stadtteils aus Schlesien<br />

kam. Und so wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r zentrale Begegnungsort,<br />

<strong>de</strong>r Marktplatz, nach <strong>de</strong>r schlesischen Symbolfigur,<br />

<strong>de</strong>m „Rübezahl“, benannt.<br />

Laut Zählung <strong>de</strong>r Stadt leben <strong>de</strong>rzeit gut 8.100 Menschen<br />

in Mittelfeld – Ten<strong>de</strong>nz leicht fallend. Ein Drittel<br />

von ihnen hat einen Migrationshintergrund – das<br />

ist <strong>de</strong>utlich mehr als im hannoverschen Durchschnitt.<br />

Auch die Arbeitslosigkeit liegt mit 12,9 Prozent höher<br />

als im städtischen Mittel (8,5 Prozent).<br />

Frau Ranke-Heck, wo ist Ihr Lieblingsplatz in<br />

Mittelfeld?<br />

Ich fin<strong>de</strong>, dass Mittelfeld insgesamt ein sehr schöner<br />

Stadtteil ist. Beson<strong>de</strong>rs gut gefällt mir <strong>de</strong>r Bereich zwischen<br />

<strong>de</strong>r Garkenburgstraße und Am Mittelfel<strong>de</strong>. Die<br />

Ahornstraße wur<strong>de</strong> Anfang <strong>de</strong>s letzten Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

angelegt, dort und in <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Straßen stehen<br />

richtig schöne Häuser. Es lohnt sich, dort einmal<br />

spazieren zu gehen.<br />

Was zeichnet <strong>de</strong>n Stadtteil aus, was unterschei<strong>de</strong>t<br />

ihn von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren im Stadtbezirk?<br />

In Mittelfeld leben Menschen aus mehr als 70 unterschiedlichen<br />

Nationen. Diese kulturelle Vielfalt macht<br />

<strong>de</strong>n Stadtteil sehr interessant. Beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>n<br />

Festen und Aktivitäten <strong>de</strong>r unterschiedlichen Vereine<br />

Mittelfelds kann man viel über die Beson<strong>de</strong>rheiten<br />

an<strong>de</strong>rer Nationalitäten kennenlernen.<br />

Der Stadtteil hat sehr stark davon profitiert, dass<br />

hier in <strong>de</strong>n letzten 10 Jahren das Programm „Soziale<br />

Stadt Mittelfeld“ umgesetzt wur<strong>de</strong>. Es wur<strong>de</strong> dadurch<br />

ermöglicht, dass nicht nur Gebäu<strong>de</strong> saniert wur<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn auch zahlreiche soziale Projekte umgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

„Die kulturelle Vielfalt<br />

macht <strong>de</strong>n Stadtteil<br />

sehr interessant.“<br />

Interview mit Christine Ranke-Heck, Bezirksbürgermeisterin von Döhren-Wülfel<br />

Wie beurteilen die Mittelfel<strong>de</strong>r die Lebensqualität in<br />

ihrem Stadtteil?<br />

Ich <strong>de</strong>nke, dass die Mittelfel<strong>de</strong>r Bürgerinnen und<br />

Bürger beschei<strong>de</strong>n sind und ihren Stadtteil nicht so<br />

hoch bewerten, wie er es eigentlich verdient hätte. Ich<br />

fin<strong>de</strong>, dass Mittelfeld sich zu einem Kleinod entwickelt<br />

hat.<br />

Inwieweit engagieren sich Bürger und Vereine?<br />

Es gibt eine Vielzahl von Vereinen in Mittelfeld. Eine<br />

„Keimzelle“ für bürgerliches Engagement ist <strong>de</strong>r<br />

„Treffpunkt <strong>de</strong>r Kulturen“, ein Projekt, das durch<br />

das Programm „Soziale Stadt Mittelfeld“ ermöglicht<br />

wur<strong>de</strong>. Durch die hier angebotenen Kurse h<strong>ab</strong>en die<br />

Menschen aus unterschiedlichen Nationalitäten hier<br />

ihre Gemeinsamkeiten ent<strong>de</strong>ckt und dieses neue „Wir-<br />

Gefühl“ strahlt auf <strong>de</strong>n ganzen Stadtteil aus.<br />

Auch <strong>de</strong>r Nachbarschaftstreff, <strong>de</strong>r von fünf Vereinen<br />

gemeinsam geführt wird, zeigt, dass es in Mittelfeld<br />

großes Potential für Engagement und Aktivitäten gibt.<br />

Sie h<strong>ab</strong>en als Bezirksbürgermeisterin einen Wunsch<br />

für Mittelfeld frei …<br />

Mein größter Wunsch wäre eine Belebung <strong>de</strong>s<br />

Rübezahlplatzes.<br />

Was darf man in Mittelfeld auf keinen Fall<br />

verpassen?<br />

Man sollte sich keines <strong>de</strong>r Feste in Mittelfeld entgehen<br />

lassen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!