Kein Problem: Techem liest per Funk ab. - Heimkehr-Hannover.de
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STADTTEIL IM FOKUS STADTTEIL IM FOKUS<br />
Einige <strong>de</strong>r Häuser h<strong>ab</strong>en schmucke Vorgärten, die<br />
allermeisten sind mit schönen Innenhöfen ausgestattet.<br />
Und seit <strong>de</strong>m vergangenen Jahr gibt es sogar<br />
einen „Servicepunkt“: In <strong>de</strong>r Ahornstraße 6 fin<strong>de</strong>n<br />
die Mieter <strong>de</strong>r <strong>Heimkehr</strong>-Wohnungen eine Anlaufstelle<br />
bei <strong>Problem</strong>en. Hier wer<strong>de</strong>n auch Wohnungen<br />
vermittelt und Hausmeister Horst Schulz hat im<br />
Servicepunkt sein Büro.<br />
In Mittelfeld gibt es einige Gebäu<strong>de</strong>, die weit über<br />
<strong>de</strong>n Stadtteil hinaus bekannt sind. Dazu gehört das<br />
Annastift mit seiner markanten Architektur an <strong>de</strong>r<br />
Wülfeler Straße – ein großer Komplex mit Wohnraum,<br />
Schule, ambulantem Dienst und Berufsbildungswerk.<br />
Zu Mittelfeld gehört auch die Pago<strong>de</strong> Vien-Giac.Das<br />
buddhistische Zentrum zählt zu <strong>de</strong>n größten Pago<strong>de</strong>n<br />
weltweit außerhalb Vietnams, vom Baustil ist<br />
sie eine <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rn sten ihrer Art. Von 1989 bis 1993<br />
wur<strong>de</strong> sie aus Spen<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn in Höhe von 9 Mil lionen<br />
Mark an <strong>de</strong>r Karlsruher Straße erbaut.<br />
Sieben Jahre später wur<strong>de</strong> die TUI-Arena fertiggestellt,<br />
laut Eigenwerbung eines <strong>de</strong>r „großzügigsten<br />
und komfort<strong>ab</strong>elsten Veranstaltungszentren <strong>de</strong>r<br />
Welt“. Rund 140 Millionen Mark hat <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r 128<br />
Meter langen, 115 Meter breiten und 34 Meter hohen<br />
Halle gekostet. Sie fasst bis zu 14.000 Besucher.<br />
Eröffnet wur<strong>de</strong> sie mit <strong>de</strong>m WM-Boxkampf Dariusz<br />
Michalczewski gegen Graciano Rocchigiani am<br />
15. April 2000. Später rockten hier Tina Turner o<strong>de</strong>r<br />
Pink, für dieses Jahr h<strong>ab</strong>en sich unter an<strong>de</strong>rem<br />
die Ärzte, Mario Barth, Silbermond<br />
und Marius Müller-Westernhagen angesagt.<br />
Ansonsten jagen hier die Eishockey-<br />
Profis <strong>de</strong>r <strong>Hannover</strong> Scorpions <strong>de</strong>m Puck<br />
nach.<br />
Mittelfeld ist einer <strong>de</strong>r jüngsten Stadtteile<br />
in <strong>Hannover</strong>, entstan<strong>de</strong>n erst nach <strong>de</strong>m<br />
Zweiten Weltkrieg, als <strong>Hannover</strong> in Trümmern<br />
lag. In <strong>de</strong>r Stadt herrschte eine heute<br />
unvorstellbare Wohnungsnot, die durch<br />
die Flüchtlingsströme aus <strong>de</strong>n ehemaligen<br />
<strong>de</strong>utschen Ostgebieten immer größer<br />
wur<strong>de</strong>. So kamen die Stadtplaner auf die<br />
I<strong>de</strong>e, drei kleinere bestehen<strong>de</strong> Siedlungen<br />
an <strong>de</strong>r südlichen Grenze <strong>Hannover</strong>s durch<br />
Neubauten zu einem eigenen Stadtteil zu<br />
machen. Sein Name war schnell gefun<strong>de</strong>n.<br />
Mitten durch das Feld führte ein Weg, <strong>de</strong>r<br />
Döhren und Wülfel mit Bemero<strong>de</strong> und<br />
Wülfero<strong>de</strong> verband. Noch ehe die ersten<br />
Häuser errichtet waren, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r neue<br />
Teil <strong>de</strong>r Stadt „Mittelfeld“ genannt.<br />
Der neue Stadtteil sollte 10.000 Menschen aufnehmen<br />
können, dafür wur<strong>de</strong>n 3.000 Wohnungen, La<strong>de</strong>nzeilen,<br />
zwei Kirchen und ein Kino geschaffen. Das<br />
Geld für das riesige Bauprojekt stammte aus <strong>de</strong>m<br />
Marshall-Plan, mit <strong>de</strong>m die amerikanische Regierung<br />
<strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>raufbau in Europa voranbrachte. Allein<br />
nach West<strong>de</strong>utschland flossen 1,4 Milliar<strong>de</strong>n US-<br />
Dollar, vergleichsweise mikrige 2,8 Millionen Mark<br />
davon gingen nach Mittelfeld. Aus heutiger Sicht ein<br />
Spottpreis für einen Stadtteil, doch damals kostete<br />
ein Eigenheim gera<strong>de</strong> mal rund 11.000 Mark. 1951<br />
konnten die ersten Bauten bezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
In Erinnerung an die Hilfe aus <strong>de</strong>m Marshall-Plan<br />
bekam ein Viertel <strong>de</strong>n Namen „Amerika-Viertel“.<br />
An<strong>de</strong>re Straßen in Mittelfeld bekamen schlesische<br />
Städtenamen wie Beuthener Straße, Gleiwitzer Straße<br />
o<strong>de</strong>r Glatzer Straße, weil <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong> Teil<br />
<strong>de</strong>r Bewohner <strong>de</strong>s neuen Stadtteils aus Schlesien<br />
kam. Und so wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r zentrale Begegnungsort,<br />
<strong>de</strong>r Marktplatz, nach <strong>de</strong>r schlesischen Symbolfigur,<br />
<strong>de</strong>m „Rübezahl“, benannt.<br />
Laut Zählung <strong>de</strong>r Stadt leben <strong>de</strong>rzeit gut 8.100 Menschen<br />
in Mittelfeld – Ten<strong>de</strong>nz leicht fallend. Ein Drittel<br />
von ihnen hat einen Migrationshintergrund – das<br />
ist <strong>de</strong>utlich mehr als im hannoverschen Durchschnitt.<br />
Auch die Arbeitslosigkeit liegt mit 12,9 Prozent höher<br />
als im städtischen Mittel (8,5 Prozent).<br />
Frau Ranke-Heck, wo ist Ihr Lieblingsplatz in<br />
Mittelfeld?<br />
Ich fin<strong>de</strong>, dass Mittelfeld insgesamt ein sehr schöner<br />
Stadtteil ist. Beson<strong>de</strong>rs gut gefällt mir <strong>de</strong>r Bereich zwischen<br />
<strong>de</strong>r Garkenburgstraße und Am Mittelfel<strong>de</strong>. Die<br />
Ahornstraße wur<strong>de</strong> Anfang <strong>de</strong>s letzten Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
angelegt, dort und in <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Straßen stehen<br />
richtig schöne Häuser. Es lohnt sich, dort einmal<br />
spazieren zu gehen.<br />
Was zeichnet <strong>de</strong>n Stadtteil aus, was unterschei<strong>de</strong>t<br />
ihn von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren im Stadtbezirk?<br />
In Mittelfeld leben Menschen aus mehr als 70 unterschiedlichen<br />
Nationen. Diese kulturelle Vielfalt macht<br />
<strong>de</strong>n Stadtteil sehr interessant. Beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>n<br />
Festen und Aktivitäten <strong>de</strong>r unterschiedlichen Vereine<br />
Mittelfelds kann man viel über die Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
an<strong>de</strong>rer Nationalitäten kennenlernen.<br />
Der Stadtteil hat sehr stark davon profitiert, dass<br />
hier in <strong>de</strong>n letzten 10 Jahren das Programm „Soziale<br />
Stadt Mittelfeld“ umgesetzt wur<strong>de</strong>. Es wur<strong>de</strong> dadurch<br />
ermöglicht, dass nicht nur Gebäu<strong>de</strong> saniert wur<strong>de</strong>n,<br />
son<strong>de</strong>rn auch zahlreiche soziale Projekte umgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n konnten.<br />
„Die kulturelle Vielfalt<br />
macht <strong>de</strong>n Stadtteil<br />
sehr interessant.“<br />
Interview mit Christine Ranke-Heck, Bezirksbürgermeisterin von Döhren-Wülfel<br />
Wie beurteilen die Mittelfel<strong>de</strong>r die Lebensqualität in<br />
ihrem Stadtteil?<br />
Ich <strong>de</strong>nke, dass die Mittelfel<strong>de</strong>r Bürgerinnen und<br />
Bürger beschei<strong>de</strong>n sind und ihren Stadtteil nicht so<br />
hoch bewerten, wie er es eigentlich verdient hätte. Ich<br />
fin<strong>de</strong>, dass Mittelfeld sich zu einem Kleinod entwickelt<br />
hat.<br />
Inwieweit engagieren sich Bürger und Vereine?<br />
Es gibt eine Vielzahl von Vereinen in Mittelfeld. Eine<br />
„Keimzelle“ für bürgerliches Engagement ist <strong>de</strong>r<br />
„Treffpunkt <strong>de</strong>r Kulturen“, ein Projekt, das durch<br />
das Programm „Soziale Stadt Mittelfeld“ ermöglicht<br />
wur<strong>de</strong>. Durch die hier angebotenen Kurse h<strong>ab</strong>en die<br />
Menschen aus unterschiedlichen Nationalitäten hier<br />
ihre Gemeinsamkeiten ent<strong>de</strong>ckt und dieses neue „Wir-<br />
Gefühl“ strahlt auf <strong>de</strong>n ganzen Stadtteil aus.<br />
Auch <strong>de</strong>r Nachbarschaftstreff, <strong>de</strong>r von fünf Vereinen<br />
gemeinsam geführt wird, zeigt, dass es in Mittelfeld<br />
großes Potential für Engagement und Aktivitäten gibt.<br />
Sie h<strong>ab</strong>en als Bezirksbürgermeisterin einen Wunsch<br />
für Mittelfeld frei …<br />
Mein größter Wunsch wäre eine Belebung <strong>de</strong>s<br />
Rübezahlplatzes.<br />
Was darf man in Mittelfeld auf keinen Fall<br />
verpassen?<br />
Man sollte sich keines <strong>de</strong>r Feste in Mittelfeld entgehen<br />
lassen.