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ausklingen sollen, bis zur intellektuellen Weiterbildung der Besucher.<br />

Für letztere werden neben Podiumsdikussionen mit Experten<br />

auch „Talks“ genannte Veranstaltungen zunehmend üblich. Dabei<br />

berichten Stars der kreativen Szene, aber auch unverbrauchte<br />

Newcomer über ihre Arbeit und reflektieren diese. Das bietet<br />

nämlich die elegante Möglichkeit zum strategischen Up- oder<br />

Downgrading eines Diskurses (Design), der für viele Außenstehende<br />

noch immer entweder mit Hedonismus, Oberflächlichkeit<br />

oder sogar mit Spießigkeit assoziiert wird („Versuch´s mal mit<br />

Gemütlichkeit“) oder aber als unbekömmlich theorielastig und<br />

arty abgelehnt wird.<br />

Location, location, location<br />

(Qubique-These 9)<br />

Während also die „neue Messe“ unübersehbar informations- und<br />

kommunikationslastig umgestaltet wird, verändert eine zweite<br />

Neuerung signifikant die materiellen Rahmenbedingungen: eine<br />

Neukonzeption des Ortes.<br />

Traditionelle Messegelände, Kongress- oder Kompetenzzentren<br />

sind, vor allem für kleinere Messen, neuerdings „megaout“ – obwohl<br />

diese bizarrerweise noch bis vor kurzem von Marketingex-<br />

perten selbst für die ödeste Kleinstadt gefordert und teilweise<br />

auch gebaut wurden. Inzwischen dösen diese oft in undurchsichtiger<br />

Public Private Partnership-Finanzierung hochgestemmten<br />

Betonpaläste häufig traurig vor sich hin. Atmosphäre null,<br />

Nachfrage bescheiden. Stattdessen sind für hippe Events nun<br />

authentische Orte mit pittoresker Kulisse gefragt – am besten<br />

solche, wo früher einmal „in echt“ körperlich gearbeitet, produziert<br />

oder auch „nur“ gefeiert wurde. Das kann eine alte Turnhalle oder<br />

Radrennbahn (wie die als „die Gut Stubb“ bezeichnete Festhalle<br />

Frankfurt) sein oder ein ausrangierter Regional- oder Rangierbahnhof<br />

oder, noch cooler, ein stillgelegter Flughafen, der – wie<br />

die legendäre „Mutter aller Flughäfen“ Tempelhof (Norman Foster)<br />

– Mobilität, Weltoffenheit und Geschichte aus jedem Backstein<br />

atmet. Aber auch Werkhallen von Industriebetrieben, wie beim<br />

Designer's Saturday im Schweizerischen Langenthal sind hochbegehrt<br />

und möglicherweise bald auch ein historischer Festsaal<br />

wie der von Architekt David Chipperfield stilsicher restaurierte<br />

Tanzsaal im Frankfurter Palmengarten. Geschichte und Geschichten<br />

boomen, geschichtliche Orte ziehen wie nie und die Messeveranstalter<br />

ziehen mit.<br />

Dass diese neuartigen Messezutaten, so plausibel sie auch erscheinen<br />

mögen, <strong>nicht</strong> automatisch auch ein Ergebnis garantie-<br />

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