gesundes leben - Ihr Einkauf
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NATUR & GARTEN<br />
Jetzt braucht <strong>Ihr</strong> Garten besonders viel Zuwendung:<br />
Gartenarbeit im Herbst<br />
Herbstzeit ist die Zeit des Drachensteigens. Herbstzeit ist<br />
Wildzeit. Herbstzeit war immer schon die „schönste Jahreszeit“.<br />
Vor allem ist Herbstzeit auch die Zeit der Gartenarbeit.<br />
Denn gerade jetzt herrschen die idealen Bedingungen zur<br />
Ernte später Früchte, zur Pflege der Beete und zur Vorbereitung<br />
auf den nächsten Frühling. Im folgenden möchten wir<br />
Ihnen Tips für die wichtigste Gartenarbeit des Jahres geben.<br />
Ende Oktober ist die Periode,<br />
die der Volksmund im allgemeinen<br />
als Vollherbst bezeichnet.<br />
Die Blätter auf den Bäumen<br />
verfärben sich langsam, viele<br />
lassen ihr Blattwerk schon fallen.<br />
Doch es gibt mehr zu tun, als nur<br />
Laub zu rechen.<br />
Obst<br />
Beim Gang durch den Garten<br />
wird man jetzt bemerken, daß die<br />
meisten Wildfrüchte nun heranreifen.<br />
Am auffälligsten sind wohl die<br />
Roßkastanien. Walnüsse kann<br />
man nun getrost pflücken, doch<br />
sollten Sie darauf achten, daß die<br />
Ernte bei trockenem Wetter erfolgt.<br />
Sollten die Nüsse nämlich<br />
feucht werden, kann es schon mal<br />
passieren, daß sie anschimmeln<br />
und dabei schädliche Gifte entwickeln.<br />
Früchte, denen frostige Temperaturen<br />
überhaupt nichts ausmachen,<br />
sind die späten Sorten von<br />
Äpfeln, Birnen und Zwetschken.<br />
Ja, der Frost kann sogar das seine<br />
tun, um die Reife erst so richtig<br />
abzurunden. Doch Vorsicht: Ernten<br />
Sie die Früchte niemals in gefrorenem<br />
Zustand, denn das auftauende<br />
Wasser beschleunigt die<br />
Verfallsprozesse. Ebenso wie angeschlagene<br />
Stellen an Früchten.<br />
Dieses Obst sollte aussortiert und<br />
nicht mit unbeschädigtem Obst<br />
gelagert werden.<br />
Gemüse und Kräuter<br />
Manche Gemüsesorten sind<br />
sehr frostresistent, bei anderen<br />
heißt es handeln, sobald die Tage<br />
frisch werden.<br />
Karotten, Sellerie, Endivien und<br />
Rote Rüben sind abzuernten, um<br />
sie zu einer vorbereiteten Lagerstätte<br />
zu bringen. Selbiges gilt für<br />
die meisten Arten von Wurzelkräutern,<br />
solange man den Boden<br />
noch aufgraben kann.<br />
Resistenter sind hingegen diverse<br />
Gemüsearten wie der<br />
Chinakohl oder das Fleischkraut.<br />
Sollten diese nicht schon zur Ernte<br />
gereift sein, oder vom Frost zu<br />
Stein gefroren sein, können diese<br />
noch einige Zeit daußen verbringen,<br />
wenn sie mit Folie geschützt<br />
werden. Bei Rosen- und Grünkohl<br />
verhält es sich sogar so, daß die<br />
wahre Zartheit erst durch etwas<br />
Frosteinwirkung entsteht. Vorsicht<br />
muß jedoch bei Mangold geboten<br />
sein: Entfernen Sie die äußeren<br />
Blätter und decken Sie die Pflanze<br />
mit etwas Laub oder einer ähnliche<br />
Schutzschicht ab. Für diese<br />
Zwecke ist natürlich auch eine geschützte<br />
Kultur nützlich, in der Sie<br />
auch getrost noch Schnittsalat, Endivien<br />
und Zuckerhut weitergedeihen<br />
lassen können.<br />
Die meisten Kräuter sind da<br />
genügsamer. Gerade die mehrjährigen<br />
Sorten begnügen sich<br />
damit, mit Reisig abgedeckt zu<br />
werden. Natürlich ist es ein Stück<br />
professioneller, dies mit Folie oder<br />
Vlies zu tun, aber nicht unbedingt<br />
nötig. Schnittlauch sollten Sie ausgraben<br />
um die Wurzelballen erst<br />
einmal an der Beetoberfläche<br />
durchfrieren zu lassen. Nach einiger<br />
Zeit können Sie den Schnittlauch<br />
dann in der Wohnung eintopfen<br />
und antreiben lassen.<br />
Ein kleiner Härtefall ist der Rosmarin.<br />
Graben Sie ihn aus, und<br />
überwintern Sie ihn geschützt. Am<br />
liebsten hat er es – wie eine Kübelpflanze<br />
– eingetopft zu werden<br />
und in einem hellen, kühlen<br />
Raum zu stehen. Alle übrigen Sorten<br />
sollten Sie schrittweise abernten<br />
und möglichst trocken lagern.<br />
Ein Tip: Wenn schon etwas Feuchtigkeit<br />
(durch Frost, Regen, etc.)<br />
an den Pflanzen ist, wickeln Sie<br />
diese doch in Zeitungspapier. Jedoch<br />
sollten Sie im allgemeinen,<br />
wie beim Obst darauf achten, nur<br />
bei trockener Witterung zu ernten.<br />
Ziergartenpflege<br />
Die Beete, die jetzt leer stehen<br />
(und das gilt auch für Kräuterbeete),<br />
sollten Sie mit Mist oder ersatzweise<br />
mit Reifkompost versorgen.<br />
Der Sinn dahinter ist, daß der<br />
Mist bis zum Frühjahr ablagern<br />
kann und seine Nährstoffe an den<br />
Boden abgibt. Davon profitieren<br />
dann die Starkzehrer im Frühling.<br />
Natürlich können Sie auch robuste<br />
Einjahrespflanzen aussähen.<br />
Dies bringt einen Vorsprung<br />
für das nächste Jahr, und<br />
vielleicht ist <strong>Ihr</strong> Garten dann der<br />
erste, der blüht. Rasch ausgepflanzt<br />
gehören hingegen vorkultivierte<br />
Zweijahresblumen und<br />
Frühlingsgewächse. Stauden sollten<br />
ebenfalls geschützt werden,<br />
am besten mit Reisig abdecken<br />
und sie werden es wohlig warm<br />
haben. Die weitaus empfindlicheren<br />
Kronen der Hochstammrose<br />
sollten aber mit einer Hülle abgedeckt<br />
werden. Sollten einige<br />
Hecken frosthart sein, muß noch<br />
einmal geschnitten werden. Wenn<br />
Sie möchten, heben Sie sich ein<br />
paar abgeschnittene Zweig und<br />
Äste als Stecklinge auf. Verwelkte<br />
Blütenstände von Beetstauden<br />
können natürlich entfernt werden,<br />
doch als Naturfreund sollte Ihnen<br />
bewußt sein, daß sich aus Blütenständen<br />
Samen entwickeln können,<br />
die überwinternde Tiere<br />
immer wieder gern als Futtervorrat<br />
ausnutzen.<br />
Haben Sie immergrüne Hölzer,<br />
gilt als wichtigste Regel: Bevor der<br />
Frost einsetzt, noch einmal kräftig<br />
gießen! <strong>Ihr</strong>en grünen Rasen können<br />
Sie auch noch mähen solange<br />
er wächst, doch sollten Sie den<br />
Schnitt einsammeln.<br />
Balkon und Terrasse<br />
Hier sollten Sie alle <strong>Ihr</strong>e Alarmsirenen<br />
aktivieren und retten, was<br />
geht. Sommerpflanzen gehören<br />
beim ersten Frost sofort abgeräumt.<br />
Dies gilt auch für robustere<br />
Kübelpflanzen wie den Oleander,<br />
die Strauchmargerite,<br />
Myrte, Agaven, Fächer- und Dattelpalmen.<br />
Wie Kakteen halten diese<br />
Pflanzen keinen Frost aus und<br />
müssen in Räumen mit 5 bis<br />
10° C überwintern. Achten Sie darauf,<br />
daß diese genug Licht einlassen.<br />
Eine Faustregel: Je niedriger<br />
die Temperaturen, desto weniger<br />
muß man gießen und desto weniger<br />
Licht benötigen die Blumen!<br />
Nr. 19/29-09-2003<br />
Seite 8<br />
Balkonblumen wie Pelargonien<br />
oder Fuchsien können in ihrer<br />
gesamten Pracht gleich dort mitgelagert<br />
werden, aber auch als<br />
Stecklinge überwintern.<br />
Pflanzzeit Vollherbst<br />
Foto: Ungarisches Tourismusamt<br />
Doch auch Neues kann in dieser<br />
Zeit idealerweise geschaffen<br />
werden. Nun ist nämlich der beste<br />
Zeitpunkt, Obstgehölze anzupflanzen.<br />
Dazu zählen Äpfel, Birnen,<br />
Zwetschken und diverse Strauchbeeren.<br />
Denken Sie daran auch<br />
mal, Fruchtwechsel zu betreiben,<br />
auch bei Obst macht dies Sinn.<br />
Dabei ist es genug, zwischen<br />
Stein- und Kernobst zu wechseln.<br />
Für das kleine Gewächshaus<br />
im Garten, um Kräuter und etwas<br />
Gemüse zu ziehen, eignen sich<br />
viele Arten: Feldsalat, Spinat, Winterrettich,<br />
Radieschen und Kohlrabi<br />
zumBeispiel. Wichtig ist vor<br />
allem, daß Sie nun die Sonnenabdeckung<br />
<strong>Ihr</strong>es Gewächshauses<br />
entfernen und stattdessen die<br />
Heizung anwerfen.<br />
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