Gute Karrierechancen im Spital - Hotel & Gastro Union
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Luzern, den 14. März 2012<br />
Lebensart<br />
H et GZ n o 7<br />
In der Klinik Hirslanden in Zürich wird grossen Wert auf gutes Essen, einen gepflegten Service und eine professionelle Gästebetreuung gelegt – ganz egal,<br />
ob der Patient mit seinen Besuchern <strong>im</strong> Restaurant oder alleine <strong>im</strong> Z<strong>im</strong>mer isst.<br />
<strong>Gute</strong> <strong>Karrierechancen</strong> <strong>im</strong> <strong>Spital</strong><br />
Für gut qualifizierte Berufsleute aus <strong>Hotel</strong>lerie und <strong>Gastro</strong>nomie öffnen sich <strong>im</strong>mer wieder neue Tätigkeitsfelder.<br />
Zum Beispiel in Privatkliniken, wie sie die Hirslanden-Gruppe in der Deutschschweiz und der Romandie betreibt.<br />
Viele Spitäler und Kliniken haben in den<br />
letzten Jahren eine <strong>Hotel</strong>lerieabteilung<br />
aufgebaut. Ihr Ziel ist es, den Patienten<br />
besseren Service zu bieten und sich so von der<br />
Konkurrenz abzuheben. Gleichzeitig sollen die<br />
Pflegepersonal entlastet werden, so dass sie sich<br />
auf ihre Kernkompetenz konzentrieren können.<br />
Durch diese Entwicklung hat sich für Gastgewerbler<br />
und <strong>Hotel</strong>leriepersonal ein neues, interessantes<br />
Berufsumfeld aufgetan und sie zu<br />
gefragten Mitarbeitern <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />
werden lassen.<br />
Einer, der diese Entwicklung nicht nur miterlebt<br />
hat, sondern sie noch <strong>im</strong>mer aktiv mitgestaltet,<br />
ist Rolf Wingeier. Der gelernte Koch ist<br />
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Der Wettbewerb fürdie <strong>Spital</strong>-,<br />
He<strong>im</strong>-und Gemeinschaftsgastronomie<br />
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seit elf Jahren Leiter <strong>Hotel</strong>lerie & Facility Management<br />
in der Klinik Hirslanden in Zürich. In<br />
dieser Funktion hat er in der renommierten Privatklinik<br />
den <strong>Hotel</strong>service eingeführt und aufgebaut.<br />
«Heute ist die <strong>Hotel</strong>lerie ein fester Bestandteil<br />
des Gesamtangebots unserer Klinik<br />
und bestens positioniert», sagt Rolf Wingeier.<br />
Das war aber nicht <strong>im</strong>mer so. Er erinnert sich:<br />
«Es brauchte rund zwei Jahre, bis wir den <strong>Hotel</strong>service<br />
inder Klinik Hirslanden etabliert hatten.<br />
Während dieser Zeit wurde sogar <strong>im</strong>mer<br />
wieder eifrig diskutiert, den <strong>Hotel</strong>service aufzugeben<br />
und zum alten System zurückzukehren.»<br />
Ein Grund für diesen Wunsch lag darin, dass<br />
die Umstellung auf den <strong>Hotel</strong>service teurer<br />
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wurde, als ursprünglich geplant. Da es sich um<br />
ein für die Klinik völlig neues Angebot handelte,<br />
fehlten Erfahrungswerte, was so ein Systemwechsel<br />
tatsächlich kosten könnte. Insgesamt<br />
hat die Hirslanden-Gruppe rund eine Million<br />
Schweizer Franken in die Einführung des <strong>Hotel</strong>services<br />
an der Klinik in Zürich investiert.<br />
«Wir wollten sanft und schrittweise Station für<br />
Station umorganisieren. Diese etappenweise<br />
Einführung des <strong>Hotel</strong>services war aber einfach<br />
zu wenig effizient. Heute weiss ich: So eine Veränderung<br />
sollte man auf allen Stationen gleichzeitig,<br />
schnell und konsequent durchführen.»<br />
Ein anderer Grund, warum die Einführung<br />
des <strong>Hotel</strong>services fast gescheitert wäre, lag <strong>im</strong><br />
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13<br />
KLiniK HirsLanden<br />
Zwischenmenschlichen. Pflegende bangten um<br />
ihre Verantwortlichkeiten, Kompetenzen und<br />
auch um ihre Jobs. Im Fall der Klinik Hirslanden<br />
war diese Angst unbegründet. Rolf Wingeier<br />
hatte nicht vor, Pflegende zu entlassen. Im<br />
Gegenteil. «Ich glaubte, man könne Pflegefachleute<br />
durch gezielte interne Schulung zu guten<br />
<strong>Hotel</strong>leriemitarbeitenden ausbilden. Doch das<br />
funktionierte so nicht.»<br />
Er habe gelernt, dass Pflegende von Berufs<br />
wegen eine ganz andere Grundhaltung und andere<br />
Ziele haben als Berufsleute aus <strong>Hotel</strong>lerie<br />
und Gastgewerbe. «Pflegende haben ihren ...<br />
Fortsetzung seite 14<br />
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14<br />
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Thurgauer Winzer in Zürich<br />
AmMontag, 19. März, präsentieren<br />
elfThurgauer Winzer <strong>im</strong> Restaurant<br />
Metropol an der Fraumünsterstrasse<br />
12 in Zürich über 50 Spitzenweine.<br />
Die Palette der Produkte aus dem<br />
Wein- und Genussland Thurgau<br />
reicht von filigranem Pinot Noir<br />
vom Ottenbergund knackigem<br />
Müller-Thurgau vomUntersee über<br />
aprikosenduftigem Viognier bis hin<br />
zu würzigem Malbec. Ergänzend<br />
zeigen sechs Manufakturen handwerklich<br />
hergestellte Spezialitäten.<br />
Eine Anmeldung für die freie<br />
Verkostung zwischen 15 und 20 Uhr<br />
ist erwünscht. Detaillierte Informationen<br />
zum Anlass und ein Anmeldeformular<br />
gibt es auf:<br />
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Gesucht: bester Sommelier<br />
der Schweiz<br />
Die Association Suisse des Sommelier<br />
professionnels ASSP sucht den<br />
besten Sommelier der Schweiz. Das<br />
Finale findet am Sonntag, 25. März,<br />
<strong>im</strong> Zürich Marriott <strong>Hotel</strong>statt.<br />
Kurzentschlossene <strong>Gastro</strong>profis, die<br />
mit Wein zu tun haben, können sich<br />
noch bis übermorgen, Freitag, für<br />
die Vorausscheidung vom Montag,<br />
19. März, anmelden. Gefragt sind<br />
theoretische Kenntnisse über den<br />
Weinbau und die Weinerzeugung.<br />
Im Halbfinal und Final gilt es dann<br />
einen Fragebogen auszufüllen, eine<br />
fehlerhafte Weinkarte zu korrigieren<br />
und den Gästen (Experten) Wein<br />
zu empfehlen. Dazu kommt das<br />
Dekantieren einer Flasche Wein und<br />
die Blindverkostung von drei Weinen.<br />
Informationen erteiltBruno-<br />
Thomas Eltschinger:<br />
bruno-thomas@bluewin.ch<br />
www.sommeliers.ch<br />
Zu den Aufgaben der <strong>Hotel</strong>lerie gehört<br />
auch das Getränkeausliefern.<br />
... Beruf gewählt, weil sie den Patienten medizinisch<br />
vollumfänglich betreuen wollen, Gastgewerbler,<br />
weil sie gerne Menschen verwöhnen.»<br />
Rolf Wingeier hatte bald eingesehen, dass es<br />
leichter ist, Gastgewerbler <strong>im</strong> Umgang mit Patienten<br />
zu schulen, als aus Pflegenden gute Gastgeber<br />
zu machen.<br />
Welten treffen aufeinander<br />
«Ich habe auch erkannt, dass Pflegende dies –<br />
selbst wenn sie wollten – aufgrund ihrer Aufgaben<br />
gar nicht könnten. Pflegende sind körperlich<br />
extrem nahe und int<strong>im</strong> am Patienten. Aus<br />
dieser Nähe heraus Dienstleistungen zu erbringen,<br />
wie wir aus der <strong>Hotel</strong>lerie es tun, würde die<br />
Pflegenden dem Patienten auch emotional näher<br />
bringen. Die Kombination zwischen körperlicher<br />
und emotionaler Nähe wäre für den Pflegenden<br />
auf Dauer einfach zu belastend.» So gesehen<br />
entlasten die <strong>Hotel</strong>leriemitarbeitenden<br />
einer Klinik ihre Kolleginnen und Kollegen aus<br />
der Pflege nicht nur, indem sie ihnen Dienstleistungsarbeiten<br />
abnehmen, sondern auch, indem<br />
sie ihnen eine gesunde emotionale Distanz zum<br />
Patienten ermöglichen. Auch was die Grundhaltung<br />
dem Patienten gegenüber betrifft, gibt es<br />
Unterschiede. Das Ziel der Pflegenden<br />
ist es, die Patienten möglichst<br />
schnell so fit zu machen,<br />
dass sie die Klinik verlassen können.<br />
Das Ziel der <strong>Hotel</strong>leriemitarbeitenden<br />
besteht darin, dem<br />
Patienten den Klinik-aufenthalt,<br />
den er ja nicht freiwillig absolviert,<br />
so schön und angenehm<br />
wie möglich zu gestalten. Im Klinikalltag<br />
prallen diesbezüglich<br />
also zwei Welten aufeinander.<br />
Denn manchmal ist es <strong>im</strong> Sinn<br />
einer raschen Genesung notwendig,<br />
dem Patienten gewisse Hilfestellungen<br />
und Dienstleistungen<br />
nicht zu erbringen, damit er<br />
selber in Aktion treten muss. Rolf<br />
Wingeier macht ein kleines Beispiel:<br />
«Der Patient, der am Knie operiert wurde,<br />
möchte ein Glas Wasser. Ein <strong>Hotel</strong>mitarbeitender<br />
würde ihm das Glas Wasser ans Bett bringen.<br />
Eine Pflegende hingegen würde es auf den<br />
Tisch stellen, der ein paar Meter vom Bett entfernt<br />
steht. Sie bezweckt damit, dass der Patient<br />
aus dem Bett aufstehen, zum Tisch gehen und so<br />
das Knie trainieren muss.»<br />
Als ihm diese grundlegenden Unterschiede<br />
zwischen Mitarbeitenden in Pflegeberufen und<br />
<strong>Hotel</strong>lerieangestellten bewusst wurden und er<br />
ihnen Rechnung trug, gelang die Etablierung<br />
des <strong>Hotel</strong>services problemlos und ohne Entlassungen.<br />
Pflegende, die von sich aus gekündigt<br />
hatten, wurden über die Jahre hinweg in sinnvollem<br />
Rahmen durch <strong>Hotel</strong>leriepersonal ersetzt.<br />
Heute umfasst die Abteilung <strong>Hotel</strong>service<br />
rund 30 Mitarbeitende.<br />
Rolf Wingeier freut sich: «Die <strong>Hotel</strong>lerie hat<br />
es geschafft, von der Pflege nicht nur akzeptiert,<br />
sondern wohlwollend aufgenommen worden zu<br />
sein. Die Mitarbeitenden <strong>Hotel</strong>lerie sind gut ins<br />
Stationsteam integriert und werden als Problemlöser<br />
geschätzt.» Aber was genau machen<br />
nun die <strong>Hotel</strong>leriemitarbeitenden in einem <strong>Spital</strong>?<br />
«Alles, was nicht Pflege ist, ist Aufgabe der<br />
<strong>Hotel</strong>lerie», beantwortet Rolf Wingeier diese<br />
HirsLanden PrivatKLiniKen<br />
Lebensart<br />
H et GZ n o 7<br />
Die grösste Weinmesse in Europa zieht<br />
tausende <strong>Gastro</strong>nomen und Fachbesucher an.<br />
Eine Weinshow<br />
der Superlative<br />
Für alle, die sich mit Wein befassen,<br />
ist die Prowein in Düsseldorf H<strong>im</strong>mel<br />
und Hölle zugleich. Das Angebot<br />
an Flaschen und Etiketten ist enorm.<br />
Dabei ergeht es Profis wie den Laien<br />
vor einem Weinregal <strong>im</strong> Supermarkt.<br />
Die Prowein in Düsseldorf erfordert eine<br />
gute Vorbereitung. Denn die Leitmesse der<br />
internationalen Wein- und Spirituosenbranche<br />
vereint 3.930 Aussteller aus 50 Ländern<br />
und mehr als 40.000 Fachbesucher aus aller<br />
Prowein<br />
Welt. Die Messe dauert «nur» drei<br />
Tage und die Agenden der Besucher<br />
füllen sich rasch. Dazu verschicken<br />
die Messeveranstalter regelmässig<br />
Newsletter, betreiben eine detaillierte<br />
Homepage und bieten zur Orientierung<br />
in den sechs Hallen eine<br />
sehr hilfreiche App an.<br />
Exotische Weinbaugebiete<br />
Die Messe bietet die Gelegenheit,<br />
Unbekanntes zu entdecken. Zum<br />
Beispiel China. Das Land der Mitte<br />
liegt auf Platz vier bezüglich der Rebfläche<br />
und gilt als neue Weinmacht.<br />
Erst kürzlich haben chinesische Gewächse<br />
in einer Vergleichsdegustation<br />
renommierte Weine aus dem<br />
Westen überflügelt. Chinesische<br />
Weine gibt es bei uns selten zu verkosten.<br />
Allein deshalb wäre die Prowein<br />
eine Reise wert. Vor Ort sieht<br />
die Situation anders aus. Der erste<br />
Stand – ohne Wein und ohne Gläser<br />
– gehört einer Agentur, die westliche<br />
Weine nach China vermittelt. Ein<br />
zweiter Stand sieht mit seinen kahlen<br />
weissen Wänden nicht einladender<br />
aus. Auf einer Fläche von fünf auf<br />
fünf Metern boten englischsprechende Chinesinnen<br />
hochprozentige und scharfe Schnäpse<br />
an. Von den acht ausstellenden Produzenten<br />
hat einer einen Wein nach Düsseldorf geschickt.<br />
Von Rebsorten haben die Degustantinnen noch<br />
nie etwas gehört und zur Verkostung bieten sie<br />
den Wein in einem Gläschen der Grösse eines<br />
kleinen Fingerhutes an.<br />
Ganz anders ist der Empfang am Gemeinschaftsstand<br />
von fünf Weinproduzenten aus Indien.<br />
Ihre Weine haben einen europäisch-internationalen<br />
Stil. In einer der nächsten Ausgaben<br />
werden wir ausführlich darüber berichten.<br />
Ein weiterer Weinexot ist die Türkei. Auch<br />
hier präsentieren sich mehrere Produzenten an<br />
einem Gemeinschaftsstand. Türkische Weine<br />
sind bei uns praktisch unbekannt. Dies obwohl<br />
das Land enorme Rebflächen besitzt. Der Grund<br />
dafür ist die Produktion von Tafeltrauben und<br />
Sultaninen. Nur ein kleiner Teil wird zur Wein-<br />
Frage mit einem Satz. Dieses «Alles» reicht vom<br />
Parkhaus-Service bis zum Erstellen und Umsetzen<br />
des Bekleidungskonzepts für das ganze Klinikpersonal,<br />
vom Bereitstellen von Telefon-, TVund<br />
W-Lan-Zugängen <strong>im</strong> Patientenz<strong>im</strong>mer bis<br />
zum Planen und Durchführen von Events für<br />
Patienten und deren Angehörige in der Klinik.<br />
Wie der Concierge in einem Luxushotel, so kümmern<br />
sich auch die <strong>Hotel</strong>leriemitarbeitenden<br />
der Klinik Hirslanden um die Erfüllung der individuellen<br />
Gäste- und Patientenwünsche.<br />
Spitzenköche und Jobs auf Warteliste<br />
Die Hauptaufgabe der <strong>Hotel</strong>lerie ist natürlich<br />
die Verpflegung der Patienten. «Wir sind eine<br />
Klinik mit hoch spezialisierter Medizin. Damit<br />
das Gesamtangebot st<strong>im</strong>mt, gehört zur Spitzenmedizineinfach<br />
auch eine Spitzengastronomie»,<br />
findet Rolf Wingeier. Deshalb hat er sich Köche<br />
ins Team geholt, die in Luxushotels wie dem<br />
«Park <strong>Hotel</strong> Weggis» und dem «Eden Roc» tätig<br />
waren und mit der gehobenen Küche vertraut<br />
sind. Zudem hat er in der Klinik Spezialitätenmonate<br />
mit Starköchen wie Reto Mathis, Jacky<br />
Donatz oder Roland Jöhri durchgeführt.<br />
«Die Bedeutung von qualitativ hoch stehendem<br />
Essen und gepflegtem Service für das Wohlbefinden<br />
des Patienten, aber auch für das Image<br />
einer Klinik darf man nicht unterschätzen», findet<br />
Rolf Wingeier. Daher liege jeder falsch, der<br />
mit der Einführung der <strong>Hotel</strong>lerie Geld sparen<br />
wolle. Vielmehr müsste man die <strong>Hotel</strong>lerie als<br />
Möglichkeit sehen, sich auf dem <strong>im</strong>mer härter<br />
umkämpften Gesundheitsmarkt einen Wettbewerbsvorteil<br />
zu verschaffen. Für Patienten sind<br />
die Mahlzeiten oft die einzigen Höhepunkte<br />
und Lichtblicke in ihrem Tagesablauf. Vielleicht<br />
ist das mit ein Grund, weshalb die <strong>Hotel</strong>lerieangestellten<br />
bei Patienten so beliebt sind.<br />
<strong>Hotel</strong>leriemitarbeitende decken <strong>im</strong> <strong>Spital</strong><br />
Dienstleistungen aus den Bereichen Restauration,<br />
Hauswirtschaft und Empfang ab.<br />
Das breite, bereichsübergreifende Aufgabengebiet<br />
macht das Arbeiten in der Klinik abwechslungsreich<br />
und interessant. Rolf Win-<br />
Luzern, den 14. März 2012<br />
herstellung angebaut. Die Weinbaugebiete befinden<br />
sich an der Mittelmeerküste. Dort wachsen<br />
einhe<strong>im</strong>ische Sorten und Europäische<br />
Reben zwischen 50 und 800 Metern über Meer.<br />
In einigen Regionen wird auch aus Tafeltraubensorten<br />
Wein produziert. Und der schmeckt<br />
überraschend anders als erwartet. Die Weine<br />
sind sehr frisch und finessenreich. Sie sind<br />
leichter und lebendiger als ihre Pendants aus<br />
Süditalien, Israel oder dem Libanon. Der Qualitätsweinbau<br />
in der Türkei ist noch sehr jung,<br />
und neu angelegte Rebanlagen werden meist<br />
nach biologischen Richtlinien bearbeitet.<br />
Grün ist die Trendfarbe<br />
Überhaupt setzt die internationale Weinwirtschaft<br />
zunehmend auf ökologischen Anbau und<br />
Nachhaltigkeit. Bio-Wein tritt aus seiner anfänglichen<br />
Nische heraus. Die Bio-Anbauflächen<br />
wachsen stetig. «Bio ist mittlerweile ein<br />
Zusatznutzen, den der Verbraucher miteinkauft»,<br />
erklärt Ernst Büscher vom Deutschen<br />
Weininstitut in Mainz. «Er verbindet mit dem<br />
Begriff eine höherwertige Qualität und will dadurch<br />
ein Stück weit zu einer umweltschonenden<br />
Produktion von Lebensmitteln beitragen.»<br />
Mit einem Bio-Anteil von fünf Prozent der Gesamtanbaufläche<br />
liegen die deutschen Winzer<br />
mit ihren griechischen und italienischen Kollegen<br />
an der Weltspitze. Den höchsten Bio-Anteil<br />
halten die Österreicher mit fast acht Prozent.<br />
Bio-Anbau ist nicht nur etwas für kleine<br />
Individualisten. In Spanien sind vor allem grosse<br />
Kooperativen für das starke Wachstum der<br />
Öko-Rebflächen verantwortlich. Aber auch Spitzenerzeuger<br />
von internationalem Renommee<br />
wie Torres stellen vermehrt Rebflächen auf Bio-<br />
Bewirtschaftung um. In Frankreich rechnet der<br />
Verband der ökologischen Weingüter für 2012<br />
mit einem Absatz von über 172 Millionen Flaschen.<br />
Das entspricht mehr als einer Verdoppelung<br />
in den vergangenen drei Jahren.<br />
In Bezug auf die Nachhaltigkeit gibt es in der<br />
Weinwelt grosse Widersprüche. Während die<br />
Alte Welt beweist, dass mit Bio-Anbau grossartige<br />
Weine gekeltert werden können, wollen sich<br />
die neuen Regionen erst einen Namen schaffen.<br />
Und dafür sind ihnen alle Mittel recht.<br />
GabrielTinguely<br />
geier ist auf Grund seiner eigenen Biographie<br />
überzeugt: «Für engagierte Gastgewerbler bietet<br />
die Arbeit in einer Klinik sehr gute Karrieremöglichkeiten.»<br />
Das fängt bereits mit der<br />
beruflichen Grundbildung an. In der Klinik<br />
Hirslanden werden zurzeit sechs Koch- und<br />
zwei Diätkochlernende sowie drei Lernende<br />
Restaurationsfachfrau/-mann und zwei Fachfrauen<br />
Hauswirtschaft ausgebildet. Damit die<br />
Lernenden einen Blick in die «echte» <strong>Hotel</strong>leriewelt<br />
werfen und dort Erfahrungen sammeln<br />
können, pflegt Rolf Wingeier den Kontakt zu renommierten<br />
Fünfsternehotels wie dem <strong>Hotel</strong><br />
Waldhaus in Sils-Maria. Die Lernenden der Klinik<br />
dürfen <strong>im</strong> Ferienhotel für ein paar Wochen<br />
mitarbeiten. Dieser Austausch ist dem Leiter<br />
<strong>Hotel</strong>lerie & Facility Management aus verschiedenen<br />
Gründen wichtig. Einerseits möchte er,<br />
dass seine Lernenden auch in der gehobenen<br />
<strong>Gastro</strong>nomie ausserhalb der Klinik als qualifizierte<br />
Berufsleute bestehen können und so<br />
den Bekanntheitsgrad und das Image der Klinik<br />
in der <strong>Hotel</strong>lerie- und <strong>Gastro</strong>nomiebranche<br />
stärken. Andererseits hofft Rolf Wingeier,<br />
dass seine Lernenden als Hirslanden-Botschafter<br />
anderen qualifizierten Berufsleuten die Tätigkeit<br />
in einer Klinik mit <strong>Hotel</strong>lerie schmackhaft<br />
machen. «Mangel an Fachleuten haben wir<br />
zwar nicht, aber es ist <strong>im</strong>mer schön, wenn man<br />
als Arbeitgeber begehrt ist», schmunzelt Rolf<br />
Wingeier. Zurzeit sind die Jobs und Lehrstellen<br />
in der Hirslanden-<strong>Hotel</strong>lerie so begehrt, dass<br />
dafür eine Warteliste besteht. Riccarda Frei<br />
www.hirslanden.ch<br />
Neben der Klinik Hirslanden in Zürich gehören<br />
noch folgende Häuser zur Privatklinikgruppe<br />
Hirslanden: Hirslanden Klinik Aarau; Klinik<br />
Beau-Site, Bern; Klinik Permanence, Bern;<br />
Salem-<strong>Spital</strong>, Bern; Andreas Klinik, Cham-<br />
Zug; Klinik Am Rosenberg, Heiden; Clinique<br />
Bois-Cerf, Lausanne; Clinique Cecil, Lausanne;<br />
Klinik St. Anna, Luzern; Klinik Birshof, Basel;<br />
Klinik Belair, Schaffhausen; Klinik Stephanshorn,<br />
St. Gallen, und Klinik Im Park, Zürich.