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BAUKAMMER BERLIN

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# 11<br />

<strong>BAUKAMMER</strong> <strong>BERLIN</strong><br />

Offizielle Kammer-Nachrichten und Informationen<br />

Ausgegeben zu Berlin am 16.11.2010<br />

■ Weiterbildungsveranstaltungen der Baukammer Berlin<br />

I-3 Die HOAI 2009 25. November 2010 um 17 Uhr<br />

Rechtsanwältin Sabine Frfr. von Berchem, im Haus der Baukammer<br />

VBI Berlin Gebühr: Mitglieder 15 €, Nichtmitglieder 35 €<br />

I-4 Schadensbewertung und Schadensbeseitigung von 02. Dezember 2010 um 17 Uhr<br />

Schimmelpilzschäden in Gebäuden im Haus der Baukammer<br />

Dr. Mario Blei, Privatinstitut für Innenraumtoxikologie Gebühr: Mitglieder 15 €, Nichtmitglieder 35 €<br />

Dr. Blei GmbH Jena<br />

I-5 Intensivkurs VOB/B 2009, Teil 1 08. Dezember 2010 um 17 Uhr<br />

Rechtsanwalt Bernd R. Neumeier, Berlin im Haus der Baukammer<br />

Gebühr: Mitglieder 15 €, Nichtmitglieder 35 €<br />

II-6 Immobilienbewertung 24. November 2010 um 17 Uhr<br />

Sonderfälle anhand von Praxisbeispielen im Haus der Baukammer<br />

Dipl.-Ing. (FH) Andreas Schories, Berlin Gebühr: Mitglieder 15 €, Nichtmitglieder 35 €<br />

II-14 Wärmepumpen (Sole/Wasser-, Wasser/Wasser- und 30. November 2010 um 17 Uhr<br />

Luft/Wasser-Wärmepumpen) im Haus der Baukammer<br />

Dipl.-Ing. Clemens Grytz, cgc Consulting Woltersdorf Gebühr: Mitglieder 15 €, Nichtmitglieder 35 €<br />

VERANSTALTUNGSHINWEISE<br />

■ Fachtagung „Fertigteile“<br />

Konstruieren mit Elementen aus Stahlund<br />

Spannbeton<br />

Termin: 30. November 2010<br />

Beschreibung:<br />

Fertigteile bieten entscheidende Vorteile, wenn es darum<br />

geht, Zeit zu sparen und gleichzeitig qualitativ hochwertige<br />

Baukomponenten zu erhalten. Sie sind in hohem Maße<br />

brand- und witterungsbeständig und darüber hinaus in jeder<br />

beliebigen Form herstellbar.<br />

Auf der Fachtagung „Fertigteile“ werden verschiedene<br />

Aspekte – von der Konzeption, neuen Regelungen nach EC<br />

2, bis hin zu Besonderheiten von Sichtbeton bei Fertigteilen –<br />

erläutert. Angesprochen sind Architekten, Planer und Bau-<br />

1<br />

11/10<br />

ausführende sowie Mitarbeiter aus Politik und Verwaltung,<br />

die ihre Kenntnisse zum Bauen mit vorgefertigten Elementen<br />

aus Beton vertiefen wollen.<br />

Veranstalter:<br />

BetonMarketing Ost GmbH, Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau<br />

e.V. Unternehmerverband Mineralische Baustoffe<br />

in Kooperation mit: Architektenkammer Thüringen<br />

und Sachsen, Ingenieurkammer Sachsen, Sachsen-Anhalt,<br />

Thüringen, Brandenburgische Ingenieurkammer, Baukammer<br />

Berlin.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Business Alliance Center<br />

Raum F 2.64/2.65, Bundesallee 171-173, 10715 Berlin<br />

Teilnahmegebühr:<br />

Die Teilnahme an der Veranstaltung kostet 85,00 € (inkl.<br />

MwSt.). Eine Abmeldung ist bis spätestens eine Woche vor


Beginn der Veranstaltung und ausschließlich schriftlich möglich.<br />

Für Mitarbeiter öffentlicher Institutionen ohne eigene Einnahmen<br />

halten wir ein Kontingent kostenfreier Plätze bereit<br />

(10 % der Gesamtteilnehmer). Darüber hinaus wird die volle<br />

Gebühr fällig. Ein Anspruch auf kostenfreie Teilnahme besteht<br />

nicht. Frühzeitige Anmeldungen werden bevorzugt behandelt.<br />

Ansprechpartner für weitere Informationen:<br />

BetonMarketing Ost GmbH<br />

Dipl.-Journ. Katrin Koburg<br />

Fon: 030/308 777 830, Fax: 030/ 308 777 831<br />

Mail: koburg@bmo-berlin.de<br />

www.beton.org<br />

■ Seminar: Planen und Bauen<br />

mit Spannbeton-Fertigdecken<br />

Termin: 9. Dezember 2010, 10 bis 16 Uhr<br />

Eine Fortbildungsveranstaltung des Bundesverbands Spannbeton-Fertigdecken<br />

e.V.<br />

Das Planen und Bauen mit Spannbeton-Fertigdecken – in<br />

Skandinavien und in den BeNeLux-Ländern ein selbstverständlicher<br />

Standard – ist in Deutschland wenig bekannt und<br />

von Planern und Bauherren selten eingesetzt.<br />

Das Seminar zeigt Architekten und Bauingenieuren den<br />

Stand der Entwicklungen und Einsatzmöglichkeiten sowie die<br />

technischen und formalen Eigenarten dieser Deckensysteme<br />

auf.<br />

Veranstaltungsort:<br />

HTW Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin,<br />

Fachbereich 2, Gebäude G,<br />

Wilhelminenhofstr. 75a, 12459 Berlin<br />

Teilnahmegebühr:<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt EUR 80,00 pro Person und beinhaltet<br />

die Tagungsunterlagen, einen Imbiss und Getränke.<br />

Eine Teilnahme am Seminar ist für Studenten der Fachrichtungen<br />

Architektur und Bauingenieurwesen kostenlos (bitte<br />

bei Anmeldung Nachweis beifügen). Geben Sie daher bitte<br />

bei der Anmeldung eventuelle Ermäßigungsansprüche an.<br />

Nach Eingang der Anmeldung erhalten Sie eine Anmelde -<br />

bestätigung und eine Rechnung.<br />

Veranstalter/Organisation:<br />

Bundesverband Spannbeton-Fertigdecken e.V.<br />

Sabine Jacob<br />

Schloßallee 10, 53179 Bonn<br />

Tel.: (0228) 9545666<br />

Fax: (0228) 9545690<br />

Sabine.jacob@spannebton-fertigdecken.de<br />

www.spannbeton-fertigdecken.de<br />

Weitere Veranstaltungshinweise finden Sie auf unserer<br />

Internetseite unter:<br />

http://www.baukammerberlin.de/oeffentlichkeit/<br />

veranstaltungen/extern.php<br />

2<br />

INFORMATIONEN<br />

■ A100: Berlin verpeilt die Zukunft<br />

Stopp der A100 ist umweltfeindlich und verschwendet Geld<br />

– eine sinnvolle und notwendige Stadtentwicklung wird<br />

ausgebremst<br />

Der Bund hat der Stadt 420 Mio. nur deshalb bewilligt, weil<br />

die geplante A100 höchsten ökologischen und technischen<br />

Standards entspricht. Klima- und Lärmschutzvorgaben werden<br />

in vorbildlicher Weise eingehalten. 60.000 Menschen<br />

werden vom Straßenverkehr entlastet. 96 Prozent der erforderlichen<br />

Grundstücke sind schon gekauft. Die Planung hat<br />

bereits begonnen. Millionen sind bereits in dieses Projekt geflossen.<br />

– Sinnlos, wenn nun nicht gebaut wird, wenn der<br />

Planfeststellungsbeschluss nicht herbeigeführt wird.<br />

Anstatt die wirtschafts-, verkehrs- und stadtentwicklungspolitischen<br />

Notwendigkeiten und Vereinbarungen des eigenen<br />

Koalitionsvertrages zum Weiterbau der A100 endlich konsequent<br />

und mutig umzusetzen, blockiert eine technikfeind -<br />

liche, eine wirtschafts- und wachstumsfeindliche Politik aus<br />

parteitaktischen Gründen das wichtigste innerstädtische Infrastrukturprojekt.<br />

–<br />

Damit schadet die Stadt sich selbst. Berlin koppelt sich ab<br />

vom Zug der Zeit.<br />

■ Sprach-Kritiker Wolf Schneider: „Dass der<br />

deutsche Titel ‚Dipl.-Ing.’ verschwinden soll,<br />

wurde in Bologna gar nicht verlangt!“<br />

++ „Wer dieses grandiose Markenzeichen abschaffen<br />

oder auch nur verändern wollte, würde eine ungewöhnliche<br />

Dummheit begehen“ ++ TU9 gibt Publikation zum<br />

111. Geburtstag des akademischen Grades „Diplom-Ingenieur“<br />

heraus ++<br />

Der deutsche akademische Abschlussgrad „Diplom-Ingenieur“<br />

feiert am 11.10.2010 seinen 111. Geburtstag – und<br />

droht nun als ein Opfer deutscher Polit-Bürokratie abgeschafft<br />

zu werden.<br />

Dagegen wenden sich die führenden Technischen Universitäten<br />

Deutschlands, die TU9, schon seit Jahren. Mit ihrer<br />

Publikation „Glückwunsch Dipl.-Ing.! Ein Gütesiegel made<br />

in Germany wird 111 Jahre alt“ gratulieren die großen Ingenieur-Schmieden<br />

des Landes dem „Diplom-Ingenieur“<br />

zum Geburtstag (als E-Book zum Download unter:<br />

http://www.tu9.de/media/docs/tu9/20100924_tu9_buch_<br />

Website.pdf)<br />

U.a. darin zu lesen:<br />

- eine Streitschrift des TU9-Präsidenten Prof. Dr.-Ing. Ernst<br />

Schmachtenberg für „Die Bedeutung des Dipl.-Ing.“<br />

- ein Essay des bekannten Journalisten und Sprachkritikers<br />

Wolf Schneider („Deutsch für Profis“), Träger des Medienpreises<br />

für Sprachkultur der Gesellschaft für Deutsche<br />

Sprache, über die Leistungen deutscher Ingenieurkunst<br />

und „Die Strahlkraft der Marke ‚Dipl.-Ing.’“<br />

- Porträts einfluss- und erfindungsreicher Ingenieure aus<br />

111 Jahren. Außergewöhnliche Persönlichkeiten, ihre bedeutenden<br />

Werke und ihre faszinierenden Lebensgeschichten:<br />

vom Computer-Pionier Dipl.-Ing. Konrad Zuse<br />

über „die erste Frau Dipl.-Ing.“ Ilse Knott-Ter Meer bis hin<br />

zum MP3-Erfinder Prof. Dr.-Ing. (und Dipl.-Ing.) Karlheinz<br />

Brandenburg.


Auszug aus dem Essay von Wolf Schneider über „Die<br />

Strahlkraft der Marke ‚Dipl.-Ing.’“<br />

„Ob wir noch das Land der Dichter und Denker sind, darüber<br />

kann man verschiedener Meinung sein; unbestreitbar<br />

sind wir das Land der Erfinder, der Tüftler, der Ingenieure,<br />

der Facharbeiter, die die besten Autos, die begehrtesten Maschinen<br />

der Welt bauen und das ‚Made in Germany’ zum<br />

Inbegriff aller irdischen Zuverlässigkeit erhoben haben. Wer<br />

dieses grandiose Markenzeichen ‚Dipl.-Ing.’ abschaffen<br />

oder auch nur verändern wollte, würde eine ungewöhnliche<br />

Dummheit begehen. Namen sind Signale, der Name Coca-<br />

Cola ist weit mehr wert als das Produkt, und nie könnten<br />

Gucci und Armani es überleben, wenn sie sich in Smith und<br />

Schulze umbenennen müssten.“<br />

So darf man staunen, dass die deutsche Kultusministerkonferenz<br />

dem wichtigsten Menschen hinter dem ‚Made in<br />

Germany’, dem Dipl.-Ing., seinen Namen aberkennen wollen.<br />

‚Master of Science’ soll er in Zukunft heißen, der Reform<br />

zuliebe, die die Wissenschaftsminister von 29 europäischen<br />

Staaten 1999 in Bologna beschlossen haben. Die Reform ist<br />

ja durchaus vernünftig, alle akademischen Abschlüsse soll<br />

sie international vergleichbar machen, und alle deutschen<br />

Universitäten ziehen mit. Nur: Dass zusammen mit der Einführung<br />

des Master of Science der deutsche Titel Dipl.-Ing.<br />

verschwinden soll, das wurde in Bologna gar nicht verlangt.“<br />

Und so fordert TU9 (der Zusammenschluss der neun größten<br />

Technischen Universitäten Deutschlands), dass der<br />

„Dipl.-Ing.“ – nach dem Muster Österreichs als akademischer<br />

Grad für ein erfolgreich abgeschlossenes Masterstudium<br />

der Ingenieurwissenschaften verliehen werden darf.<br />

Wolf Schneider: „Was soll da eigentlich wem schaden?“<br />

Prominente Diplom-Ingenieure gratulieren dem „Dipl.-<br />

Ing.“ zum 111. Geburtstag<br />

Dr.-Ing. Dieter Zetsche, Vorsitzender des Vorstands der<br />

Daimler AG/Leiter Mercedes-Benz Cars<br />

„Ein ‚Dipl.-Ing.’ vor dem Namen ist wie ein Stern auf der<br />

Haube: Ein Markenzeichen für höchste Qualität. Es waren<br />

Ingenieurleistungen, die zur Erfindung des Automobils geführt<br />

haben – und es werden Ingenieurleistungen sein, die<br />

auch über die Neuerfindung des Autos für die Ära nach dem<br />

Öl entscheiden. Man kann dem ‚Dipl.-Ing.’ also wirklich nur<br />

das Beste wünschen: Happy Birthday – und auf eine gute<br />

Zukunft!“<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Linde AG<br />

„Der Dipl.-Ing. war der erste akademische Grad, den ich erworben<br />

habe, und er ist für mich immer noch der wichtigste.<br />

Der Dipl.-Ing. ist eine deutsche Marke mit internationaler<br />

Strahlkraft. Er steht für höchste Qualität, Präzision und<br />

Verlässlichkeit – und damit für die Werte und Tugenden, für<br />

die unser Land in der ganzen Welt respektiert und anerkannt<br />

wird. Der Dipl.-Ing. leistet einen ganz wesentlichen Beitrag<br />

zur Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Standorts<br />

Deutschland.“<br />

Prof. Dr.-Ing. Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor<br />

„Der Titel des Diplom-Ingenieurs steht nicht nur für die<br />

große Tradition der Technik-Wissenschaften in Deutschland,<br />

sondern mehr noch für eine hervorragende und international<br />

anerkannte Ausbildung. Er ist damit gleichzeitig ein klares<br />

Bekenntnis, diese Spitzenstellung in die Zukunft fortzuschreiben.“<br />

3<br />

Über TU9<br />

TU9 ist die Allianz der führenden Technischen Universitäten<br />

in Deutschland: RWTH Aachen, TU Berlin, TU Braunschweig,<br />

TU Darmstadt, TU Dresden, Leibniz Universität Hannover,<br />

Karlsruhe Institute of Technology, TU München, Universität<br />

Stuttgart.<br />

An den TU9-Universitäten sind über 200.000 Studierende<br />

immatrikuliert, das sind rund 12 Prozent aller deutschen Studierenden.<br />

In Deutschland stammen rd. 50 Prozent der Universitäts-Absolventen<br />

in den Ingenieurwissenschaften von den TU9-Universitäten,<br />

rd. 57 Prozent der Promotionen in den Ingenieurwissenschaften<br />

werden an den TU9-Universitäten durchgeführt.<br />

www.tu9.de/diplom-ingenieur<br />

E-Book zum Download unter:<br />

http://www.tu9.de/media/docs/tu9/20100924_tu9_buch_<br />

Website.pdf<br />

■ Abschlussbezeichnung „Dipl.-Ing.“<br />

Die Kultusministerkonferenz berät u.a. über die Zukunft der<br />

Abschlussbezeichnung „Dipl.-Ing.“ in den deutschen Ingenieurstudiengängen.<br />

Wir hatten mehrfach darüber berichtet.<br />

Inzwischen haben sich folgende Institutionen öffentlich für<br />

eine Zukunft der Abschlussbezeichnung „Dipl.-Ing.“ ausgesprochen:<br />

� Berufsbildungsministerin Schavan<br />

� Bundesingenieurkammer<br />

� Bauingenieur-Fachschaften-Konferenz BauFaK<br />

� Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und Informatik<br />

(4ING)<br />

� Fakultätentag Bauingenieurwesen und Geodäsie<br />

� Vereinigung German Institutes of Technology TU9<br />

� Bund der öffentlich bestellten Vermessungsingenieure<br />

BDVI<br />

� Verband Deutscher Vermessungsingenieure VDV<br />

� Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement<br />

DVW<br />

� Verband Beratender Ingenieure VBI<br />

� Hauptverband der Deutschen Bauindustrie HDB<br />

� Deutscher Hochschullehrerverband<br />

� Bund Deutscher Baumeister BDB<br />

� Rektoren und Präsidenten der Universitäten Baden-Württembergs<br />

und Bayerns<br />

� CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

� Deutsche Physikalische Gesellschaft<br />

Gegen einen Erhalt bzw. eine Fortführung des „Dipl.-Ing.“<br />

haben sich ausgesprochen:<br />

� Fachbereichstag Bauingenieurwesen<br />

� BDA/BDI/HRK-Arbeitskreis Hochschule / Wirtschaft<br />

Der Ständige Ausschuss der Bauingenieur-Fachschaften-<br />

Konferenz (StAuB) bewertet in einer Stellungnahme die aktuelle<br />

öffentliche Diskussion über den Abschluss „Dipl.-Ing.“<br />

kritisch. Man befürchtet dadurch eine Verunsicherung der<br />

Abiturienten und Studierenden. Alle im Bauwesen tätigen<br />

Gremien werden aufgerufen, „sich gemeinsam für eine einheitliche<br />

Lösung zu entscheiden“. Hatten sich die Fachschaften<br />

2009 noch für eine Doppel(abschluss)urkunde ausgesprochen,<br />

so warnen sie jetzt vor einer partiellen Einführung<br />

von Doppelurkunden.<br />

Quelle: ASBau-Mitgliederrundschreiben 20/2010


■ Studierendenstatistik Bauingenieurwesen<br />

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hat die fortgeschriebene<br />

Studierendenstatistik Bauingenieurwesen für<br />

das Sommersemester sowie das Wintersemester 2009/2010<br />

veröffentlicht (Kurzfassung unter www.bauindustrie.de,<br />

Down loads).<br />

Quelle: ASBau-Mitgliederrundschreiben 20/2010<br />

■ Rundschreiben/Mitteilungen<br />

der Senatsverwaltungen<br />

� Änderung der Baugebührenordnung<br />

Aus der Sitzung des Senats am 12. Oktober 2010:<br />

Die Gebühren für die Genehmigung kleinerer nachträglicher<br />

Änderungen an einem noch nicht abgeschlossenen<br />

Bauvorhaben sollen künftig angemessen sein. Das heißt, sie<br />

sollen nicht höher liegen als bei einem abgeschlossenen<br />

Bauvorhaben.<br />

Der Senat hat dazu heute die von Stadtentwicklungssenatorin<br />

Ingeborg Junge-Reyer vorgelegte Zweite Verordnung zur<br />

Änderung der Baugebührenordnung zur Kenntnis genommen.<br />

Eine weitere Änderung betrifft die Erteilung von Zweitbescheiden<br />

nach dem Schornsteinfeger-Handwerksgesetz. Diese<br />

schreibt neue Verwaltungsverfahren vor. Danach müssen<br />

Betreiberinnen und Betreiber von Feuerungsanlagen, die<br />

ihren Verpflichtungen nach Maßgabe des Feuerstättenbescheids<br />

nicht nachkommen, zukünftig eine Gebühr für die<br />

Erteilung eines zweiten Bescheides zahlen. Durch die Änderung<br />

der Baugebührenordnung kann die Gebühr für die Erteilung<br />

des Zweitbescheides von der zuständigen Bauaufsichtsbehörde<br />

erhoben werden.<br />

Mit der Verordnung zur Durchführung der Energieeinsparverordnung<br />

in Berlin wurde die Bezeichnung „Prüfsachverständige<br />

oder Prüfsachverständiger für energetische Gebäudeplanung“<br />

in allen betroffenen Paragrafen der neuen Fassung<br />

gegen den bisherigen Begriff „Sachverständige oder<br />

Sachverständiger für energiesparendes Bauen“ ausgetauscht.<br />

Die entsprechende begriffliche Anpassung soll nun<br />

auch in der Baugebührenordnung vorgenommen werden.<br />

Auf Grund der geänderten Bauordnung für Berlin werden<br />

die nicht verfahrensfreien Werbeanlagen künftig dem vereinfachten<br />

Baugenehmigungsverfahren unterworfen. Die<br />

Änderungsverordnung regelt hierfür die Gebühren.<br />

Die Vorlage wird nun an den Rat der Bürgermeister zur Stellungnahme<br />

überwiesen.<br />

Rundschreiben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/rundschrei<br />

ben/index.shtml<br />

� Anerkennung von Prüfingenieurinnen und<br />

Prüfingenieuren für Standsicherheit<br />

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gibt bekannt,<br />

dass sie demnächst Prüfingenieurinnen und Prüfingenieure<br />

für Standsicherheit für die Fachrichtungen Massivbau, Metallbau<br />

und Holzbau anerkennen wird. Es kann die Anerkennung<br />

für eine oder mehrere Fachrichtungen beantragt werden.<br />

Interessentinnen und Interessenten, die die Voraussetzungen<br />

der Bautechnischen Prüfungsverordnung (BauPrüfV) vom<br />

12. Februar 2010 (GVBl. S. 62), zuletzt geändert durch Verordnung<br />

vom 23. August 2010 (GVBl. S. 422) erfüllen, kön-<br />

4<br />

nen Anträge auf Anerkennung bis zum 30. November 2010<br />

bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bautechnisches<br />

Prüfamt – VI D 2, Württembergische Straße 6, 10707<br />

Berlin (Telefon: 90139-4370 oder 90139-4372) stellen.<br />

Dem Antrag sind die Unterlagen nach § 6 BauPrüfV beizufügen.<br />

Zum Nachweis der einschlägigen Berufspraxis ist eine<br />

Liste derjenigen Bauvorhaben vorzulegen, für die die Bewerberin<br />

oder der Bewerber in den letzten zehn Jahren Stand -<br />

sicherheitsnachweise selbst aufgestellt hat. Aus dieser tabellarischen<br />

Auflistung sind für jede beantragte Fachrichtung<br />

sechs Baumaßnahmen aus dem Anwendungsbereich der<br />

Bauordnung auszuwählen, von denen der Bewerber annimmt,<br />

dass sie seine Qualifikation für die Tätigkeit als Prüf -<br />

ingenieur für Standsicherheit am besten widerspiegeln und<br />

auf jeweils höchstens drei Seiten eingehender zu beschreiben.<br />

Die Beschreibung soll folgende Angaben über das<br />

Bauwerk enthalten: Größe, Konstruktionsprinzip, statische<br />

und konstruktive Besonderheiten, Schwierigkeitsgrad sowie<br />

persönlich bearbeitete Teile und durch eine Skizze oder ein<br />

Foto des Bauwerks ergänzt werden. Für die Antragstellung<br />

und die Darstellung des beruflichen Werdeganges sind ein<br />

Antragsformular und ein Fragebogen auszufüllen. Die Vordrucke<br />

sind im Internet unter der Adresse<br />

http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/formulare/de/<br />

bauen.shtml#pruefing<br />

zu finden. Die Einzelheiten des Prüfungsverfahrens sind in<br />

der Anlage 5 zur BauPrüfV geregelt. Weitere Informationen<br />

zum Anerkennungsverfahren sind einem Merkblatt unter der<br />

Adresse<br />

http://www.stadtentwicklung.berlin.de/service/gesetzestexte/<br />

de/bauen.shtml<br />

zu entnehmen.<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass Anträge, die nach Ablauf<br />

der Frist eingehen, nicht mehr berücksichtigt werden können.<br />

Sowohl die Anerkennung als Prüfingenieurin oder Prüf -<br />

ingenieur für Standsicherheit als auch die Ablehnung des<br />

Antrages wegen nicht nachgewiesener Anerkennungsvoraussetzungen<br />

sind gebührenpflichtig.<br />

■ Angemessene Stundensätze für<br />

ingenieurtechnische Leistungen<br />

Einleitung<br />

In der derzeit gültigen Honorarordnung für Architekten und<br />

Ingenieure in der Fassung vom 11.08.2009 sind die in den<br />

alten Fassungen verordneten Regelungen für Zeithonorare<br />

und Stundensätze entfallen. Daher sind nun jeweils auftragsbezogen<br />

individuelle vertragliche Regelungen für Zeithonorare<br />

zwischen Ingenieuren bzw. Architekten und ihren<br />

Auftraggebern zu treffen. Nach der amtlichen Begründung<br />

soll die Vertragsgestaltung auf der Grundlage nachvollziehbarer<br />

Kalkulation erfolgen. Hierfür müssen Architekten und<br />

Ingenieure ihre Leistungen nach betriebseigenen, kostendeckenden<br />

Bürostundensätzen kalkulieren. Die Bürostundensätze<br />

variieren in Abhängigkeit der Gehaltsstruktur und<br />

der Gemeinkosten des jeweiligen Büros. Dieses Merkblatt<br />

soll als Anhaltspunkt für angemessene Stundensätze für Architekten-<br />

und Ingenieurleistungen dienen.<br />

Prinzipiell ist zu beachten, dass mit den Stundensätzen sämtliche<br />

Kosten eines Planerbüros aus projektbezogener Tätigkeit<br />

zu erwirtschaften sind.<br />

Gemeinkostenfaktor<br />

Der Gemeinkostenfaktor stellt das Verhältnis zwischen Gehalt<br />

des Mitarbeiters und den Gesamtkosten des jeweiligen<br />

Büros dar. Der AHO (Ausschuss der Verbände und Kam-


mern der Ingenieure und Architekten für die Honorarordnung<br />

e.V.) führt jährlich einen Bürokostenvergleich durch. Im<br />

Zuge dieses Bürokostenvergleichs wird auch der Gemein -<br />

kos tenfaktor ermittelt. Im Ergebnis ergibt sich je nach Bürogröße<br />

eine Spannweite von Gemeinkostenfaktoren, der gemittelte<br />

Wert liegt aktuell bei 2,77.<br />

Stundensätze<br />

Unter Berücksichtigung des o.a. mittleren Gemeinkostenfaktors<br />

von 2,77 und in Anlehnung der Gehälter aus dem Tarifvertrag<br />

für das Baugewerbe vom 01.04.2010 ergeben sich<br />

im Mittel folgende angemessene Stundensätze (ohne Umsatzsteuer):<br />

1. Auftragnehmer(-in) / Inhaber(-in) 125,00 €<br />

2. Projektleiter(-in) 95,00 €<br />

3. Ingenieur(-in) 80,00 €<br />

4. Technische(-r) Mitarbeiter(-in) 65,00 €<br />

5. Sonstiger Mitarbeiter (-in) 40,00 €<br />

Bei einer Schwankungsbreite der Bürokosten von ± 20 % ergeben<br />

sich folgende Stundensätze:<br />

min Mittel max<br />

1. 100,00 € 125,00 € 150,00 €<br />

2. ..76,00 € ..95,00 € 114,00 €<br />

3. ..64,00 € ..80,00 € ..96,00 €<br />

4. ..52,00 € ..65,00 € ..78,00 €<br />

5. ..32,00 € ..40,00 € ..48,00 €<br />

Unter http://www.aho.de/hoai/praxishilfe können auf Basis<br />

des Bürokostenvergleichs online mit dem AHO-Stundensatzrechner<br />

auskömmliche Stundensätze transparent und<br />

individuell ermittelt werden.<br />

Die Baukammer Berlin bietet regelmäßig Weiterbildungsveranstaltungen<br />

zur Kalkulation betriebseigener Bürostundensätze<br />

an, Informationen z.B. unter<br />

http://www.baukammerberlin.de/oeffentlichkeit/veranstaltu<br />

ngen .<br />

Nebenkosten<br />

Für die Abrechnung von Nebenkosten gilt § 14 HOAI.<br />

Bei der Kalkulation der Nebenkosten ist zu berücksichtigen,<br />

dass Anteile üblicherweise bereits Bestandteil der angesetzten<br />

Gemeinkosten sein können.<br />

Auftragsspezifische Nebenkosten wie z.B. mehr als eine Vervielfältigung,<br />

Kosten für ein Baustellenbüro oder Kosten für<br />

Reisen sind jedoch zusätzlich zu den Stundensätzen zu kalkulieren<br />

und zu vereinbaren.<br />

Qualität<br />

Nur auf Basis einer auskömmlichen Vergütung können Architekten<br />

und Ingenieure ihre Leistungen für den Auftraggeber<br />

qualitativ einwandfrei und hochwertig erbringen. Daher<br />

ist es erforderlich, angemessene Stundensätze und faire Nebenkosten<br />

zu vereinbaren. Anhaltsgrößen hierfür bietet dieses<br />

Merkblatt.<br />

Merkblatt 07, Stand 29.09.2010<br />

Vertragsausschuss der Baukammer Berlin<br />

5<br />

MITGLIEDER<br />

■ Die Baukammer Berlin begrüßt alle<br />

neu aufgenommenen Mitglieder:<br />

Mitgliedsart Name Fachgruppe<br />

SPM Dipl.-Ing. Carsten Bechtel 1<br />

SPM Dipl.-Bauing. Bernd Bonso 1<br />

FM Dipl.-Ing. (FH) Raphael de Rose 4, 6<br />

SPM Dipl.-Ing. Klaus Deda 4<br />

FM Dipl.-Ing. Beate Derfel 4<br />

SPM Dipl.-Ing. Olaf Elze<br />

SPM Dipl.-Ing. (FH) Stefan Guske 1<br />

SPM Dipl.-Ing. (FH) Klaus Peter Hähnel 1, 5, 6<br />

SPM Dipl.-Ing. Hermann Hasselmann 3, 6<br />

SPM Dipl.-Ing. (FH) Christian Kersten 2<br />

SPM Dipl.-Ing. Jürgen Köcher 1<br />

SPM Ing. Johannes Kurpiers 1<br />

BI Ing. Klaus Marbacher 1<br />

SPM Dipl.-Ing. Gion-Andris Menn 1, 5<br />

SPM Dipl.-Ing. Lutz Menzel 1<br />

SPM Dipl.-Ing. Bernd Mildner 1<br />

SPM Dipl.-Ing. Gabriele Müller 3, 6<br />

BI Dipl.-Ing. Jörg Pinger 6<br />

BI Dipl.-Ing. Petra Richter 6<br />

SPM Dipl.-Ing. Aynur Sarikaya 3, 6<br />

FM Dipl.-Ing. Xenia Schnaars 1, 5<br />

FM Dipl.-Ing. (FH) Simone Thiedig 4<br />

FM Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Thieme 4<br />

FM Dipl.-Ing. (FH) Arch.<br />

Christian von Maltzan 1<br />

SPM Dipl.-Ing. (FH) Sinan Vurgun 1, 4, 5, 6<br />

SPM Dipl.-Ing. Matthias Würzburg 1<br />

RECHT<br />

■ Neues Berliner Ausschreibungs- und<br />

Vergabegesetz in Kraft getreten<br />

Am 23.07.2010 ist das neue Berliner Ausschreibungs- und<br />

Vergabegesetz in Kraft getreten. Das Gesetz ist bereits in unsere<br />

Datenbank eingestellt.<br />

§ 1 des Gesetzes sieht unter anderem die Verpflichtung zur<br />

Tariftreue und zur Mindestentlohnung vor.<br />

Nach § 3 kann sich der Auftraggeber bei unangemessen<br />

niedrigen Angeboten von dem betreffenden Bieter die Kalkulationsunterlagen<br />

vorlegen lassen. Dies insbesondere,<br />

wenn der angebotene Preis mindestens 10% unter dem<br />

nächsthöheren Angebot oder dem Schätzpreis der Vergabestelle<br />

liegt. Kommt der Bieter der Vorlagepflicht nicht nach,<br />

ist er auszuschließen.<br />

Nach § 7 ist der öffentliche Auftraggeber zur umweltverträglichen<br />

Beschaffung verpflichtet.<br />

Quelle: id Verlag<br />

■ Fahrlässiger Planungsfehler:<br />

Kein arglistiges Verschweigen!<br />

Ein mit der Bauüberwachung beauftragter Architekt handelt<br />

arglistig, wenn er einen Mangel verschweigt, obwohl er ihn<br />

kennt, oder mit dessen Vorhandensein rechnet und ihn dem<br />

Bauherrn nicht mitteilt oder wenn er über die Mangelhaftigkeit<br />

unzutreffende Angaben macht.<br />

OLG Koblenz, Urteil vom 06.04.2009 - 12 U 1495/07; BGH,<br />

Beschluss vom 25.02.2010 - VII ZR 87/09; BGB § 199 Abs. 1


Nr. 2, § 199 Abs. 3, § 634a Abs. 3; EGBGB Art. 229 § 6<br />

Quelle: IBR September 2010<br />

■ Grob fahrlässiger Bauüberwachungsfehler:<br />

Kein arglistiges Verschweigen!<br />

1. In der vollständigen und vorbehaltlosen Bezahlung der<br />

Honorarschlussrechnung des Architekten liegt zugleich<br />

eine konkludente Abnahme des Architektenwerks.<br />

2. Eine nur grob fahrlässige Unkenntnis aufgetretener<br />

Ausführungsmängel reicht nicht aus, einen Vorwurf der<br />

Arglist zu begründen.<br />

3. Die Tatsache, dass ein Architekt pflichtwidrig überhaupt<br />

keine Überwachungsleistungen erbringt und dies dem<br />

Auftraggeber entgegen Treu und Glauben verschweigt,<br />

kann den Vorwurf der Arglist begründen.<br />

OLG Dresden, Urteil vom 25.06.2009 - 10 U 1559/07; BGH,<br />

Beschluss vom 18.05.2010 - VII ZR 134/09; BGB a.F. § 635;<br />

BGB n.F. § 204 Abs. 1 Nr. 1, § 634a Abs. 1Nr. 2, § 634a<br />

Abs.3, § 638<br />

Quelle: IBR September 2010<br />

■ Falsche Ratschläge der Behörde beim Bauantrag<br />

können Amtshaftung begründen!<br />

1. Berät eine Behörde den Bauherren im Hinblick auf geeignete<br />

Bauanträge, haftet sie für falsche Ratschläge im<br />

Wege der Amtshaftung.<br />

2. Unterbleibt in einem solchen Fall eine mögliche Bebauung<br />

auch dann, wenn klar wird, dass die Beratung<br />

falsch ist, weil sie der Bauherr wegen der Folgen der<br />

Falschberatung aus finanziellen Gründen nicht mehr<br />

realisieren kann, haftet die Behörde auch für den weiter<br />

entstehenden Erlösausfallschaden.<br />

3. Wird noch später eine Bebauung realisiert, die möglicherweise<br />

ertragsreicher ist als die bei richtiger Beratung<br />

ursprünglich zulässige Bebauung, ist ein eventueller<br />

Mehrertrag im Wege des Vorteilsausgleichs zu<br />

berücksichtigen.<br />

OLG München, Urteil vom 10.06.2010 - 1 U 3680/08;<br />

BGB §§ 249, 254, 839<br />

Quelle: IBR September 2010<br />

■ Haftung des gerichtlichen Bausachverständigen<br />

für fehlerhafte Anwendung einer DIN-Norm?<br />

1. Eine grobe Fahrlässigkeit nach § 839a BGB setzt einen<br />

objektiv schweren und subjektiv nicht entschuldbaren<br />

Verstoß gegen die Anforderung der im Verkehr erforderlichen<br />

Sorgfalt voraus.<br />

2. Ein solches Verschulden ist nicht gegeben, wenn es für<br />

einen technischen Sachverhalt keine allgemein anerkannten<br />

Regeln der Technik gibt und der Sachverständige<br />

insoweit auf seinen eigenen Erfahrungshorizont<br />

zurückgreifen muss und dabei eine vorhandene DIN-<br />

Norm überinterpretiert.<br />

OLG München, Urteil vom 21.05.2010 - 1 U 3611/09; BGB<br />

§§ 276, 839a<br />

Quelle: IBR September 2010<br />

6<br />

■ Selbständiges Beweisverfahren:<br />

Außergerichtlicher Vergleich als Rücknahme!<br />

Schließt die Antragstellerin mit einer Antragsgegnerin in einem<br />

laufenden selbständigen Beweisverfahren einen außergerichtlichen<br />

Vergleich hinsichtlich der bis dahin vom Sachverständigen<br />

festgestellten Mängel ohne Berücksichtigung<br />

der übrigen Antragsgegnerinnen und teilt sie daraufhin dem<br />

Gericht mit, das Verfahren sei damit beendet, ist dies als Antragsrücknahme<br />

auszulegen mit der Folge, dass ihr entsprechend<br />

§ 269 Abs. 3 Satz 2 ZPO die Kosten der übrigen Antragsgegnerinnen<br />

aufzuerlegen sind.<br />

OLG Stuttgart, Beschluss vom 20.04.2010 - 10 W 47/09;<br />

ZPO § 269 Abs. 3 Satz 2, § 494a<br />

Quelle: IBR September 2010<br />

■ Haftung des Gutachters wegen mangelhafter<br />

Baugrunduntersuchung: Wem gegenüber?<br />

Der Bauherr kann sich vom Bauunternehmer, der einen Dritten<br />

zur Erstellung eines Bodengutachtens beauftragt hat, die<br />

Rechte aus diesem Vertragsverhältnis abtreten lassen und<br />

den Gutachter auf Schadenersatz in Anspruch nehmen,<br />

wenn das Gutachten mangelhaft war.<br />

OLG Brandenburg, Urteil vom 04.08.2009 - 11 U<br />

133/03; BGB a.F. § 635; BGB n.F. §§ 254, 398<br />

Quelle: IBR September 2010<br />

■ Haftung des gerichtlichen Bausachverständigen<br />

für fehlerhafte Anwendung einer DIN-Norm?<br />

1. Eine grobe Fahrlässigkeit nach § 839a BGB setzt einen<br />

objektiv schweren und subjektiv nicht entschuldbaren<br />

Verstoß gegen die Anforderung der im Verkehr erforderlichen<br />

Sorgfalt voraus.<br />

2. Ein solches Verschulden ist nicht gegeben, wenn es für<br />

einen technischen Sachverhalt keine allgemein anerkannten<br />

Regeln der Technik gibt und der Sachverständige<br />

insoweit auf seinen eigenen Erfahrungshorizont<br />

zurückgreifen muss und dabei eine vorhandene DIN-<br />

Norm überinterpretiert.<br />

OLG München, Urteil vom 21.05.2010 - 1 U 3611/09;<br />

BGB §§ 276, 839a<br />

Quelle: IBR September 2010<br />

IMPRESSUM<br />

Deutsches Ingenieurblatt � Regionalausgabe Berlin<br />

Herausgeber: Baukammer Berlin - KdöR<br />

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Redaktion: Dr. Peter Traichel<br />

Redaktionsschluss: 19.10.2010<br />

Termine für die nächsten Ausgaben<br />

Redaktionsschluss | Erscheinungstermin<br />

12.11.2010 14.12.2010 12/2010

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