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Sonne - rheinkiesel

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Urlaub daheim<br />

Sommer – <strong>Sonne</strong> –<br />

Ferienzeit<br />

Auf rätselhaften Pfaden (15)<br />

Gesucht: Ein Nazarener<br />

Kieselchen<br />

Energie von oben - Solarenergie<br />

Brauchtum<br />

Treffsichere Schützen<br />

Natur<br />

Zierliche Gänseblümchen<br />

08<br />

August 2010<br />

14. Jahrgang<br />

13 Seiten Veranstaltungstips<br />

• Bonn • Königswinter • Oberpleis • Bad Honnef<br />

• Rheinbreitbach • Unkel • Erpel • Linz


Leihgebühr:<br />

Mo bis Do tägl. € 30,<br />

Fr, Sa oder So € 50<br />

incl. MWSt.,<br />

bei Selbstabholung<br />

und eigenem Betrieb.<br />

Gebühr für mehrere<br />

Tage oder Aufbau/<br />

Betrieb auf Anfrage.<br />

Ab<br />

30€<br />

pro Tag!<br />

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DIE Attraktion für Ihre Party<br />

Einfache Handhabung:<br />

Hüpfburg in 1 Minute aufgebaut und<br />

in 2 Minuten wieder verschwunden.<br />

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doppelte, überdeckte Nähte,<br />

für den Aufbau auf Rasen<br />

Lieferumfang:<br />

Hüpfburg, Hochleistungsgebläse, 4 Bodenheringe,<br />

20 m Stromkabel und Anleitung.<br />

Maße:<br />

Höhe 250 cm, Breite 250 cm, Tiefe 300 cm<br />

(davon 50 cm Sicherheitspolster im Eingangsbereich)<br />

Reservieren Sie rechtzeitig<br />

Ihren Wunschtermin!<br />

Information, Beratung und Verkauf: Ralf Joswig • Im Sand 62 • 53619 Rheinbreitbach<br />

Telefon: 0 22 24 / 96 18 37 • E-Mail: ralf.joswig@gmx.de • Mobil: 0177 / 456 66 35


Liebe Leserin<br />

und lieber Leser,<br />

gehören Sie auch zu Glücklichen,<br />

die – zumindest einen Teil ihres<br />

Urlaubs – daheim verbringen dürfen?<br />

Ich schreibe bewußt „Glücklichen“<br />

und „dürfen“, weil unsere<br />

Region ja eigentlich ein Urlaubsparadies<br />

ist. Geradezu zahllos sind<br />

die Möglichkeiten, hier die Freizeit<br />

zu gestalten. Ob Sie nun eine<br />

zünftige Wanderung im Siebengebirge<br />

unternehmen, mit dem nostalgischen<br />

Dieselschienenbus der<br />

Kasbachtalbahn die Höhen erklimmen,<br />

das frisch renovierte<br />

Schloß Drachenburg besichtigen<br />

oder eine Schiffstour auf dem<br />

Rhein machen: Freude und Erholung<br />

sind garantiert.<br />

Dabei können sie aber auch Neues<br />

oder Ungewöhnliches erleben:<br />

Unternehmen Sie doch einmal per<br />

Rad eine Audio-Landschaftstour<br />

längs des Rheins (siehe Seite 19)<br />

oder lassen Sie die Geschehnisse<br />

der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs<br />

bei einem Besuch des<br />

„Theater im Tunnel“ auferstehen<br />

(Seite 16).<br />

Damit sind die Möglichkeiten<br />

natürlich beileibe noch nicht<br />

erschöpft. Ein langer Blick in<br />

unseren Veranstaltungskalender<br />

(ab Seite 22) zeigt Ihnen weitere,<br />

interessante Möglichkeiten der<br />

Freizeitgestaltung auf – auch für<br />

Kinder.<br />

Beginnen Sie Ihren „Heimaturlaub“<br />

am Besten im Rheinischen<br />

Nizza. Monika Steinbach, unsere<br />

charmante Stadtführerin, begleitet<br />

Sie auf den Seiten 4 bis 7 durch<br />

das Kurviertel der Badestadt: Das<br />

schmucke Erbe der Kurstadt hat<br />

unsere Autorin Bettina Schmitt<br />

ihren Beitrag überschrieben.<br />

Oder begeben Sie sich auf virtuelle<br />

Wege und betätigen sich (wieder<br />

einmal?) als Kriminalist. In unserer<br />

Serie „Auf rätselhaften Pfaden“<br />

fahnden wir diesmal nach einem<br />

prominenten Maler: Religiös und<br />

schlicht im Ausdruck (Seite 8/9).<br />

Schön ist so ein Schützenfest! Im<br />

Rheinland wird dieses Brauchtum<br />

bekanntlich seit Jahrhunderten<br />

besonders gepflegt. Julia Bidder<br />

informiert über die St. Hubertus<br />

und St. Sebastianus-Schützen-Bruderschaften:<br />

Treffsicher durch die<br />

Jahrhunderte ist ihr Beitrag auf<br />

den Seiten 10/11 überschrieben.<br />

Zierlich, aber überaus beharrlich<br />

schlägt es sich durch sein Dasein:<br />

Sommertierchen, Osterblümchen,<br />

Margarethenblümelein oder auch<br />

ganz einfach Tausendschönchen<br />

nannte man es früher. Sie merken<br />

es schon: Die Rede ist vom Gänseblümchen.<br />

Ulrich Sander berich-<br />

Editorial<br />

tet in seinem Aufsatz Zierlicher<br />

Überlebenskünstler auf Seite 12<br />

bis 14.<br />

Unser Kieselchen beleuchtet heute<br />

Energie von ganz oben. Es geht<br />

um <strong>Sonne</strong>nenergie und darum,<br />

wie der Mensch sie sich heute ge<br />

winnbringend zunutze macht<br />

(Seite 20/21).<br />

Wo auch immer Sie Ihren Urlaub<br />

verbringen: Ich wünsche Ihnen<br />

gute Erholung.<br />

Impressum<br />

Titelbild:<br />

Tourismus Siebengebirge GmbH,<br />

Königswinter<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich, jeweils zum Monatsende<br />

Redaktions- und Anzeigenschlußtermin:<br />

15. des Vormonats<br />

Verteilte Auflage:<br />

15.000 Exemplare<br />

Druckunterlagen: nach Absprache<br />

(auch als pdf-,eps-, tif- oder jpg-Datei)<br />

Herausgeber: Verlag, Vertrieb und Anzeigenverwaltung<br />

Quartett-Verlag, Erwin Bidder, Im Sand 56,<br />

53619 Rheinbreitbach, Tel. 0 22 24 / 7 64 82,<br />

Fax 0 22 24 / 90 02 92, info@<strong>rheinkiesel</strong>.de<br />

Redaktion: RA Christof Ankele, Erwin Bidder (verantwortlich),<br />

Julia Bidder, Paulus Hinz, Ulrich G. Sander,<br />

Bettina Schmitt<br />

Gestaltung: DesignBüro Blümling, Köln,<br />

mail@bluemlingdesign.de<br />

Illustrationen: Erwin Bidder, Julia Bidder, BHAG, JungeBühne<br />

Bonn, Theater Marabu, Pixelio/Ernst Rose/Frank<br />

Rosskoss/Dirk Schröder/M.E., Ulrich Sander,<br />

Bettina Schmitt, St. Hubert Schützenbruderschaft<br />

Rhöndorf, Stiftung Film ist Kultur/Bonn, Touristik<br />

Siebengebirge GmbH, Wikipedia/Timo Beil<br />

Anzeigen: Erwin Bidder (Verlag), Tel.: (0 22 24) 7 64 82<br />

Abonnements: Einzelheft € 2,50, Jahresbezugspreis € 25,-<br />

(Zustellung per Post), Bestellungen sind an<br />

den Verlag zu richten<br />

Druck: Krahe Druck GmbH, Unkel, www.krahe-druck.de<br />

Internet: www.<strong>rheinkiesel</strong>.de, erstellt von<br />

Rhein@Net Ansgar Federhen<br />

Beilagenhinweis: Bad Honnef AG (Gesamtbeilage)<br />

Jetzt schon<br />

an den Schulanfang<br />

denken<br />

und alles in Ruhe<br />

besorgen!<br />

Fragen Sie nach<br />

unseren<br />

Aktionsartikeln!<br />

Bad Honnef<br />

Hauptstraße 59<br />

Tel. (0 22 24) 23 20<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo, Di, Do, Fr: 10.00-18.00<br />

Mi, Sa: 10.00-14.00<br />

August 2010 3


Ein Rundgang durch … Bad Honnef (2)<br />

Das schmucke Erbe<br />

der Kurstadt<br />

Herrliche alte Bäume, stilvolle Gründerzeitvillen und natürlich die eleganten<br />

Kur- und Hotelgebäude prägen auch heute noch Bad Honnefs altes Kurviertel<br />

– gewissermaßen das Schmuckstück des „Rheinischen Nizza“.<br />

Erinnern Sie sich noch? Im vergangenen<br />

Monat unterbrachen<br />

wir unseren Rundgang durch Bad<br />

Honnef am „Hotel Klein“, in dem<br />

unsere liebenswerte Stadtführerin<br />

Monika Steinbach so gern tanzen<br />

gegangen wäre. Nun führt sie uns<br />

4 August 2010<br />

weiter ins alte Kurviertel, dem das<br />

alte Honnef seinen Titel „Bad“<br />

verdankt.<br />

Bergauf geht’s in die Schülgenstraße,<br />

wo wir die Clemens-Adams-<br />

Straße passieren. Die Straße hat<br />

ihren Namen von Honnefs ersten<br />

Alte Pracht im neuen Glanz: Honnefer Kurhaus an der Hauptstraße<br />

Bürgermeister Clemens Joseph<br />

Adams. Er stand der Gemeinde<br />

von 1861 bis 1877 vor und damit<br />

in der Zeit, als der damals 3.707<br />

Einwohner zählende Ort im Jahre<br />

1862 die Stadtrechte erhielt. Nun<br />

biegen wir rechts ab in die Bern-<br />

hard-Klein-Straße. Auf dem Gelände<br />

eines Kindergartens (Hausnummer<br />

16) blicken wir ehrfürchtig<br />

auf ein gewaltiges Naturdenkmal,<br />

eine mächtige Libanonzeder.<br />

Das Honnefer Exemplar wartet mit<br />

neun Stämmen auf, der dickste<br />

mißt 2,45 Meter Umfang. Dabei<br />

ist der stattliche Exot mit gerade<br />

mal 150 Jahren geradezu ein Jungspund,<br />

denn Libanonzedern können<br />

bis zu 1.000 Jahre alt werden.<br />

Wir drehen um und gehen die<br />

Bernhard-Klein-Straße hinunter,<br />

vorbei an wunderschönen Doppelhäusern,<br />

die Johann Gelsdorf<br />

um 1900 herum – wie etwa 100<br />

andere Häuser in Bad Honnef –<br />

erbaut und entworfen hat.<br />

,, Du Rheinlands schönste<br />

Stätte, du Rheingolds<br />

Edelstein!<br />

Der Sieben Berge Kette<br />

schließt deinen Zauber ein!<br />

Hier liegt im Schutz der<br />

Höhen (Bad) Honnef,<br />

traut und mild, in linden<br />

Lüften wehen ein sonnig<br />

Friedensbild! Und alles<br />

atmet Freude und Frieden,<br />

hold und süß, sag, liegt<br />

nicht hier noch heute<br />

ein Stück vom Paradies?<br />

„<br />

Quelle: Gedicht von Karl Röhrig<br />

(1866-1927), von 1895-1905<br />

Pastor der Erlöserkirche


Ein Rundgang durch … Bad Honnef (2)<br />

Zauberberg und<br />

Hustenburg<br />

An der Ecke Bernhard-Klein- und<br />

Hauptstraße kann man, wenn<br />

man Richtung Wald schaut, das<br />

Haus Hohenhonnef sehen. 1892<br />

als Heilstätte für Lungenkranke<br />

gegründet, hatte das schloßartige<br />

Gebäude bald den Namen „Zauberberg<br />

Hohenhonnef“ – frei nach<br />

dem Roman „Zauberberg“ von<br />

Thomas Mann, der in einem Lungensanatorium<br />

in Davos spielt.<br />

Und auch ein anderer Name<br />

machte die Runde: „Hustenburg“<br />

– ein typisches Beispiel für den<br />

mitunter drastischen Humor der<br />

Rheinländer. Heute beherbergt<br />

die Anlage auf der Höhe die gemeinnützige<br />

„Haus Hohenhonnef<br />

GmbH“.<br />

Wir überqueren die Straße und<br />

gehen weiter nach rechts, wo wir<br />

nach wenigen Metern vor dem<br />

prachtvollen Jugendstilbau des<br />

1907 eröffneten Kurhauses stehenbleiben,<br />

dem Mittelpunkt des<br />

ehemaligen Kurbetriebs. Honnefs<br />

Entwicklung zum Heilbad begann<br />

im Jahre 1897 mit der Entdeckung<br />

der Drachenfelsquelle, erbohrt<br />

vom Weingroßhändler Carl<br />

Weckbecker in seinem Park an der<br />

Austraße. 1938 wurde auf der<br />

Rheininsel Grafenwerth die Mineralquelle<br />

erbohrt, 1968 die heute<br />

noch im Kurpark sprudelnde<br />

Edelhoff-Thermal-Quelle.<br />

Königliche Kurgäste<br />

Dies verhalf der Stadt zur Anerkennung<br />

als Kur- und Badestadt.<br />

Seit 1960 darf sie sich „Bad Honnef“<br />

nennen. Der Weg durch die<br />

ruhige Gediegenheit des Kurparks<br />

gleicht einer Zeitreise in die Blütezeit<br />

der Honnefer Badegeschichte:<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

hielt häufiger Königin Sophie von<br />

Schweden hier Hof. Sie wohnte<br />

dann jeweils mehrere Wochen<br />

Wie es früher war: Städt. Kurhaus Bad Honnef (undatiertes Foto aus<br />

einem Werbeprospekt der Stadt)<br />

lang in verschiedenen Villen, was<br />

für die Besitzer natürlich eine<br />

große Ehre darstellte!<br />

Auch die Honnefer Bürger nutzten<br />

einst öffentliche Badehäuser.<br />

Unsere Stadtführerin Monika<br />

Steinbach gehörte in ihrer Kindheit<br />

ebenfalls zu den regelmäßigen<br />

Gästen des alten Badehaus in der<br />

Luisenstraße 16. Heute beherbergt<br />

das Gebäude mehrere Arztpraxen.<br />

Leicht bergab geht es durch den<br />

Kurpark mit seinen herrlich exotischen<br />

Bäumen, wo sich bald der<br />

August 2010 5


Ein Rundgang durch … Bad Honnef (2)<br />

Bad Honnef schönstes Fotomotiv: Aalschokker „Aranka“ und Blick auf den Drachfels<br />

malerische Blick auf Turm und<br />

Kirchenfront der evangelischen<br />

Erlöserkirche auftut. Sie entstand<br />

1899 und 1900, denn der meist<br />

protestantische Industrieadel von<br />

Wupper und Ruhr hatte das<br />

romantische Honnef ebenfalls zu<br />

seiner „Flaniermeile“ erhoben.<br />

„Schließlich mußte das neue Kostüm<br />

oder der neue Hut sonntags<br />

im adäquaten gesellschaftlichen<br />

Rahmen ausgeführt werden“, erläutert<br />

Monika Steinbach mit<br />

einem Augenzwinkern, „und für<br />

den Nachwuchs im heiratsfähigen<br />

6 August 2010<br />

Alter stellte der sonntägliche<br />

Kirchgang eine ideale Gelegenheit<br />

dar, sich potenzielle Ehepartner<br />

auszugucken.“ Heute erhebt sich<br />

neben der Kirche ein Gemeindezentrum<br />

in moderner Stahlkonstruktion,<br />

in dem ein reges und engagiertes<br />

Miteinander gelebt wird.<br />

Tagungstreffpunkt<br />

Honnef<br />

Rechts am Gebäude vorbei schlängelt<br />

sich ein kleiner Weg hinunter<br />

in die Alexander-von-Humboldt-<br />

Straße und dem dort gelegenen<br />

Hotel Seminaris. Das Gebäude<br />

wurde 1958/59 erbaut und diente<br />

als erste Kurklinik der Stadt. Der<br />

damalige Kurbetrieb hat sich in<br />

neuer Zeit in einen Seminar- und<br />

Kongressbetrieb gewandelt mit<br />

350.000 Tagungsgästen und Touristen<br />

jährlich. Aus Kurhaus und -<br />

park und den angrenzenden Klinikbauten<br />

sowie dem Hotel Avendi<br />

entstand der „Kongresspark<br />

Siebengebirge“.<br />

Wir lassen das Seminaris rechterhand<br />

liegen und gehen die Alex-<br />

Öffnungszeiten von 9.30-13.00 Uhr<br />

und 14.30-18.30 Uhr<br />

,, Honnef lieg im Wente in<br />

de Stadt, im Somme op<br />

de Insel Grafenwäeth un<br />

bei Huhwasse am Rhing.<br />

Im Südoste grenz et an<br />

et Großherzogtum Sälef<br />

un´ im Norden an et<br />

Großfürstetum Rhündorf.<br />

De Honnefe stammen<br />

uß Ostpreußen; sie sinn<br />

füe zwölef Johe he ingewandet.<br />

Et woren all<br />

Gutsbesitzere, kunnten<br />

ävve ihre Blomepott nit<br />

mettbränge.<br />

Honnef läv von de Luff.<br />

De Kuegäß kommen un<br />

schnappen donoh un<br />

nämme se met. Nue am<br />

Winzefäß kotzen se se<br />

widde uß un lossen se he.<br />

„<br />

Aus „Ming Heimat Honnef“<br />

des Heimatdichters<br />

Franz Josef Schneider<br />

(„Et Freudeblömche“),<br />

„Enne Schulaufsatz zo<br />

Fastelovenszitt vom Pittiche,<br />

Februar 1957“<br />

Anfertigung im eigenen Atelier<br />

Damen- und Herrenhüte<br />

53604 Bad Honnef<br />

Hauptstraße 62<br />

Telefon (0 22 24) 7 43 62<br />

Email info@hut-mertesacker.de<br />

Internet www.hut-mertesacker.de


Ein Rundgang durch … Bad Honnef (2)<br />

ander-von-Humboldt-Straße bis<br />

zum Ende durch, an dessen Ende<br />

sich vis-à-vis die Parkresidenz –<br />

frühere Drachenfelsklinik – befindet.<br />

Nach einem kleinen Linksschwenk<br />

biegen wir in die Straße<br />

St. Göddert, wo sich nach wenigen<br />

Metern rechts ansteigend der<br />

herrliche Reitersdorfer Park vor<br />

uns ausbreitet. Dort finden wir die<br />

Grundmauern der Burg Reitersdorf,<br />

„quasi das Wochenendhäuschen<br />

der Ritter der Löwenburg“,<br />

wie Frau Steinbach erklärt. Die<br />

Grundrisse wurden bei Grabungen<br />

im Jahre 1981 freigelegt. Am<br />

oberen Ende des Parks überqueren<br />

wir die Hauptstraße und stehen<br />

vor dem beeindruckenden Gebäude<br />

des Elly-Hölterhoff-Böcking-<br />

Stifts (Hauptstraße 5). Der heutige<br />

Sitz des DPG-Physikzentrums<br />

(Deutsche Physikalische Gesellschaft<br />

e. V.) wurde in den Jahren<br />

1904 bis 1909 von der Elly-<br />

Hölterhoff-Böcking-Stiftung errichtet<br />

als „Heim für Damen höherer<br />

Stände“ und als „Haushaltsschule<br />

für Mädchen aus dem<br />

Volk“; im Andenken an die bereits<br />

mit 44 Jahren verstorbene Elly<br />

Hölterhoff.<br />

Wir wenden uns nach links und<br />

schlendern der Innenstadt entgegen,<br />

und damit dem Ende unseres<br />

Stadtrundganges. Unterwegs biegen<br />

wir nach links aufwärts in die<br />

Bismarckstraße, vorbei an einer<br />

herrlichen Gründerzeitvilla sowie<br />

einem beeindruckenden Mammutbaum<br />

im Garten. Danach<br />

geht es nach rechts in die Königin-<br />

Sophie-Straße, nochmals gehen<br />

wir schweigend im Schatten der<br />

rechterhand liegenden wunderschönen<br />

Häuserreihe und genießen<br />

die stille Eleganz, die so typisch für<br />

Bad Honnef ist. „Früher standen<br />

Eher schwach tröpfelnd als sprudelnd: Thermalquelle im Kurpark<br />

hier Obstbäume“, weiß Frau<br />

Steinbach zu erzählen. Links grüßt<br />

„Haus Magdalena“, eine Begegnungsstätte<br />

der Franziskanerinnen<br />

der Insel Nonnenwerth. Bauherr<br />

war im Jahre 1900 der Juwelier<br />

Dix aus Bonn, weshalb die Straße<br />

einst auch „Dix-Straße“ genannt<br />

wurde. Am Ende der Straße biegen<br />

wir nach rechts und finden<br />

uns auf der Hauptstraße wieder.<br />

Dort schließt sich der Kreis am<br />

Startpunkt unseres ersten Rundgangs<br />

im vergangenen Monat. •<br />

Bettina Schmitt<br />

August 2010 7


Auf rätselhaften Pfaden (15)<br />

Religiös und<br />

schlicht<br />

im Ausdruck<br />

Nach berühmten Literaten, mittlerweile vergessenen Revolutionären,<br />

erfolgreichen Unternehmern und Politikern<br />

wenden wir uns auf der Suche nach Prominenten unserer<br />

Region heute der Malerei zu.<br />

Es war in Königswinter, wo er als<br />

jüngstes von insgesamt elf Kindern<br />

das Licht der Welt erblickte. Die<br />

Eltern besaßen ein kleines Weingut<br />

und betrieben zusätzlich noch<br />

einen Kaufladen. Kein Wunder<br />

also, daß der Filius Kaufmann werden<br />

sollte; doch weit gefehlt: Der<br />

eher künstlerisch ambitionierte<br />

Sproß der Familie brach die kaufmännische<br />

Lehre bei seinem<br />

Bruder ab, um in Köln Zeichenunterricht<br />

zu nehmen. Folgerichtig<br />

schloß sich eine Studienzeit an der<br />

Düsseldorfer Malerakademie an.<br />

In den ersten Phasen seines künstlerischen<br />

Wirkens beschäftigte sich<br />

der junge Mann mit landschaftlichen<br />

Studien des Siebengebirges<br />

und betätigte sich als Kopist.<br />

Eine Studienreise führte ihn nach<br />

Rom; es waren – blickt man auf<br />

sein künstlerisches Schaffen –<br />

offensichtlich prägende Eindrücke<br />

die er mit nach Hause nahm.<br />

Er kehrte nach Düsseldorf zurück<br />

und unterrichtete die Meisterklasse<br />

der dortigen Malerakademie.<br />

Mit 34 Jahren heiratete er.<br />

8 August 2010<br />

Die Fresken<br />

der Nazarener<br />

Schwermütige Romantik und<br />

religiöse Kunst ließen ihn sein<br />

Leben lang nicht los. Seine wohl<br />

bekanntesten Arbeiten sind die<br />

Freskenmalereien in einer viel besuchten<br />

Wallfahrtskirche unserer<br />

Region.<br />

In diesen Jahren entstanden fast<br />

ausschließlich religiöse Bilder, wie<br />

Altarfresken in Neuss, Altartafeln<br />

in Kirchen von Breslau, Königsberg,<br />

Düsseldorf und Bonn.<br />

Er schloß sich einer Gruppe<br />

gleichgesinnter Künstler an. Ihr<br />

Malstil – eher schlicht im Ausdruck<br />

– fand mit Blick auf die<br />

meist religiösen Motive eine treffende<br />

Bezeichnung: Man nannte<br />

sie „Die Nazarener“.<br />

Zu seinen Lebzeiten fanden seine<br />

Werke hohe Anerkennung. Sie<br />

trugen ihm zudem den Ehrentitel<br />

„Der Madonnenmaler“ ein.<br />

Heute hängen seine Bilder auch<br />

in den großen Museen der Welt,<br />

etwa im Louvre. •<br />

Wer war’s?D azu unsere Fragen:<br />

• Wie heißt der gesuchte Maler?<br />

• Wie heißt die Wallfahrtskirche,<br />

in der seine Fresken auch heute noch<br />

teilweise zu bewundern sind?<br />

• Wie hieß der Künstlerverein, in dem<br />

der Gesuchte bis zu seinem Tode<br />

Mitglied war?<br />

Wenn Sie die Antworten auf unsere<br />

drei Fragen wissen, können Sie an<br />

unserem Preisrätsel teilnehmen.<br />

Bitte schicken Sie uns Ihre Lösung<br />

bis zum 15. August 2010.<br />

Es gilt das Datum des Poststempels.<br />

• per Post: (Anschrift s. Seite 3)<br />

• per E-Mail: info@<strong>rheinkiesel</strong>.de<br />

• per Fax: 02224 / 90 02 92<br />

• telefonisch unter 02224 / 76 48 2<br />

(Anrufe auf Anrufbeantworter können<br />

leider nicht gewertet werden)<br />

1. Preis:<br />

Ein Grillabend für 2 Personen im Biergarten<br />

des Bad Honnefer Restaurants L & D GmbH<br />

einschl. Getränken – beides, also Speisen und<br />

Getränke – bis zum Abwinken (siehe Kasten rechts).<br />

Als Trostpreise verlosen wir ferner<br />

10 Exemplare der Publikation<br />

Zwischen Rhein und Wingert.<br />

Das Los entscheidet über die Gewinner;<br />

der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


Des Rätsels<br />

Lösung (Juli 2010)<br />

War die Hitze schuld?<br />

Die Kurve der täglich eingehenden<br />

Lösungen zeigte steil nach<br />

oben – und dann kam die Hitze,<br />

die uns allen zu schaffen machte.<br />

Kaum war die Quecksilbersäule<br />

ein wenig gefallen, schwoll auch<br />

der Post- bzw. Emaileingang<br />

wieder an und erreichte das<br />

übliche Level.<br />

Hier sind die Lösungen:<br />

Gesuchter Prominter:<br />

Karl Simrock<br />

Gesuchte Übersetzung:<br />

Das Nibelungenlied<br />

Wie heißt sein Haus im<br />

Geckental: Haus Parzival<br />

Auf ein dreigängiges Menue<br />

mit Weinbegleitung für zwei<br />

Personen im Bonner Weinhaus<br />

„Kinkel-Stuben“ freut sich:<br />

Heike Wöst, Königswinter<br />

Je ein Exemplar der Publikation<br />

„Zwischen Rhein und<br />

Wingert“ haben gewonnen:<br />

Albrecht, Marianne, Königswinter;<br />

Buschhoff, Barbara, Windhagen;<br />

Fischer, Eckehart, Königswinter;<br />

Kabath, Martin, Bad<br />

Honnef; Krikkis, Luzia, Bad<br />

Honnef; Midderhoff, Franz, Bad<br />

Honnef; Oberhoff, Dr. Wolf-<br />

Dietmar, Bonn; Schirmer, Irma,<br />

Bonn; Schorn, Inge, Unkel;<br />

Wegner, Jürgen, Bad Honnef.<br />

Alle, die gewonnen haben, werden<br />

schriftlich benachrichtigt.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Auf rätselhaften Pfaden (15)<br />

Auf zur zünftigen Grillparty im Park<br />

Viele kennen es, das ehemals „Akademie der Telekom“<br />

genannte, später Telekom Tagungshotel getaufte Anwesen<br />

in idyllischer Lage am Stadtrand von Bad Honnef.<br />

Schloß Hagerhof ist nur einen Steinwurf entfernt. Heute<br />

firmiert es als Commundo Tagungshotel Bad Honnef. Der<br />

Restaurantbereich steht unter der gastronomischen<br />

Leitung der Unternehmensgruppe L & D.<br />

Das Haus verfügt über ein À-la-carte-Restaurant und einen offenen<br />

Barbereich mit Sitzmöglichkeiten. Auf dem täglichen Speisenplan<br />

stehen ausschließlich frische, leichte und innovative Gerichte, die in<br />

Buffetform angeboten werden.<br />

Zunehmender Beliebtheit erfreut sich der bei gutem Wetter im<br />

Sommer geöffnete, herrliche Biergarten in absolut ruhiger Lage mit<br />

Sitzplätzen für 100 Personen und Blick auf den großen Park.<br />

Das L & D-Restaurant bietet im Jahresverlauf mit saisonalen Highlights<br />

Außergewöhnliches. So gibt es zum Beispiel jeden Freitag eine<br />

Grillparty im Biergarten; Kaffee, Kuchenspezialitäten des Hauses<br />

und Eis werden bereits am Nachmittag serviert. Ein Picknick im<br />

Park, ein Spargelbuffet, nicht zu vergessen ein festliches Weihnachtsbuffett<br />

und eine Sylvestergala (mit Buffett, Tanzmusik und<br />

eigenem Feuerwerk) stellen weitere Attraktionen dar.<br />

L & D<br />

Persönliche Gastronomie<br />

im Commundo Tagungshotel<br />

Limbicher Weg 55<br />

53604 Bad Honnef<br />

Tel. 0 22 24 / 188-77492<br />

tagungshotelbh@l-und-d.de<br />

www.l-und-d.de<br />

Öffnungszeiten<br />

für den Biergarten:<br />

Mo-Fr 17-22 Uhr<br />

Sa 14-22 Uhr<br />

So 14-20 Uhr<br />

August 2010 9


Brauchtum<br />

Treffsicher durch<br />

die Jahrhunderte<br />

Wenn die Rhöndorfer Schützen in diesem Monat zum<br />

Königsschießen laden, wandeln sie auf historischen Pfaden:<br />

Schon seit dem 15. Jahrhundert laden Schützenvereine zu<br />

diesen Veranstaltungen ein. Einst erfreute sich der Schützenkönig<br />

sogar besonderer Privilegien wie Geld- und Sachspenden<br />

und wurde sogar von Steuern, Abgaben und unliebsamen<br />

Diensten befreit.<br />

Gemeinsam mit der Kirmes bildete<br />

das Schützenfest einst den<br />

Höhepunkt des dörflichen Lebens.<br />

Auch heute noch erfreuen sich die<br />

volksnahen Veranstaltungen meist<br />

regen Zuspruchs. Schützenbrüder-<br />

10 August 2010<br />

schaften gibt es bereits seit dem<br />

13. Jahrhundert. Im Rheinland<br />

sind diese Vereine seit dem 14.<br />

und 15. Jahrhundert belegt.<br />

Ihre Gründung geht auf die reine<br />

Not zur Selbstverteidigung zurück,<br />

denn im Mittelalter mußten sich<br />

Ortschaften und Städte häufig<br />

noch selbst vor Überfällen schützen.<br />

Die Schützenvereine ähnelten<br />

daher eher einer Bürgerwehr, galt es<br />

doch, die Städte vor Plündererbanden<br />

schützen – der Name „Schütze“<br />

kommt daher sinngemäß vom<br />

Wort „schützen“. Dennoch benutzten<br />

die Schützen vor allem<br />

Schußwaffen: Zunächst war die<br />

Armbrust die Waffe der Wahl. Erst<br />

ab dem 16. Jahrhundert setzten<br />

sich Gewehre durch. Doch der<br />

Umgang mit diesen Waffen wollte<br />

zunächst einmal erlernt – und<br />

dann auch regelmäßig geübt – werden.<br />

So erklärt sich auch die traditionelle<br />

Uniform der Schützen,<br />

die sie heute noch bei ihren Umzügen,<br />

Schießveranstaltungen und<br />

in der Kirche tragen.<br />

Tradition: Mit einem feierlichen Umzug eröffnen die Rhöndorfer St. Hubertus-Schützen alljährlich ihr Schützenfest<br />

Bekennende<br />

Schützen<br />

Doch gab es auch einen religiösen<br />

Hintergrund: Einst waren die<br />

Schützenbrüderschaften der Kirche<br />

eng verbunden. Auch heute noch<br />

nehmen die Vereine meist an den<br />

traditionellen Prozessionen teil<br />

und feiern zum Schützenfest die<br />

„Schützenmesse“. Ihr Schutzpatron<br />

ist häufig der Heilige Sebastian.<br />

Der Legende nach stammt er<br />

aus Mailand. Der römische Kaiser<br />

Diokletian ließ den bekennenden<br />

Christen an einen Baum binden<br />

und wollte ihn von Bogenschützen<br />

erschießen lassen. Doch die Pfeile<br />

töteten ihn nicht, weshalb der<br />

Martyrer im Zirkus von Rom zu<br />

Tode gepeitscht wurde.<br />

Ebenfalls beliebte Schutzpatrone<br />

sind der Heilige Hubertus, den<br />

auch die Rhöndorfer Schützenbrüder<br />

im Namen tragen, aber<br />

auch Antonius, Georg und<br />

Rochus. Meist ziert der Schutzpatron<br />

die Fahne, die die Schützen<br />

auf Umzügen mit sich tragen.<br />

Und auch heute noch verstehen<br />

sich die Schützenbrüder als bekennende<br />

Christen – getreu dem Leitsatz<br />

„Für Glaube, Sitte und<br />

Heimat“.<br />

Höhepunkt des Vereinslebens ist<br />

das Schützenfest. „Solche „Schießspiele“<br />

kennt man bereits seit dem<br />

15. Jahrhundert“, weiß Dr. Alois<br />

Döring, Volkskundler am Amt für<br />

Rheinische Landeskunde in Bonn.<br />

„Zweck der Gesellschaften war in<br />

erster Linie der Umgang mit<br />

Waffen: Die Schießübungen sollten<br />

die Bürger in die Lage verset-


zen, ihre Stadt zu verteidigen.“<br />

Der Veranstalter war für gewöhnlich<br />

die Stadt, die lokale und benachbarte<br />

Schützen zu einem<br />

mehrtägigen Turnier einlud.<br />

Vom Papagei<br />

zum Adler<br />

Traditionell war das Schützenfest<br />

eine mehrtägige Veranstaltung, die<br />

zwischen Frühsommer und Herbst<br />

stattfand. Es startete am Samstagnachmittag,<br />

wenn der Königsvogel<br />

an der Stange befestigt wurde.<br />

Bei den ersten Schießwettbewerben<br />

zielten die Schützen übrigens<br />

auf einen Papagei, sozusagen<br />

als Mitbringesel aus dem Morgenland.<br />

Erst später setzte sich das<br />

Wappentier Adler als Ziel durch.<br />

Am Sonntagvormittag gingen die<br />

Schützen in die Kirche zur Schützenmesse.<br />

Am Nachmittag folgte<br />

meist ein Umzug, den der Sieger<br />

des Wettschießens aus dem Vorjahr<br />

anführte. Abends luden die<br />

Schützen häufig zum Ball. Erst am<br />

Montag folgte das Königsschießen,<br />

bei dem der neue König gekürt<br />

wurde. Heutzutage hingegen wird<br />

der Schützenkönig meist schon<br />

am Samstag ermittelt.<br />

Steuererlaß für<br />

den Sieger<br />

Der Schützenkönig konnte sich<br />

einst freuen: Er kam in den Genuß<br />

so mancher Freigiebigkeit:<br />

„Die Stadt Münstereifel beispielsweise<br />

befreite 1658 denjenigen,<br />

der bei den jährlichen Vogelschießen<br />

die Königswürde erlangte,<br />

von Kriegslasten, Wachen und<br />

ähnlichen Diensten“, weiß Dr.<br />

Alois Döring zu berichten. Außer-<br />

dem konnte sich der Schützenkönig<br />

über Geld-, Tuch- oder<br />

Weinspenden freuen. Außerdem<br />

wurde dem neuen Schützenkönig<br />

die Ehre zuteil, den Schützenumzug<br />

anzuführen. Je nach Region<br />

waren dem Sieger auch andere<br />

Rechte vorbehalten, etwa die Möglichkeit,<br />

zu heiraten – zumindest<br />

griff der Komponist Carl Maria<br />

von Weber dieses Motiv in seiner<br />

Oper „Der Freischütz“ auf.<br />

Neben dem Königsschießen gehörte<br />

meist auch ein Freischießen<br />

zum Wettbewerb. Als Preise waren<br />

meist Geldprämien ausgesetzt,<br />

aber auch Wertgegenstände wie<br />

Kannen, Becher, Bestecke in Gold,<br />

Silber, Kupfer oder Zinn. Die<br />

Kosten suchten die Veranstalter –<br />

genau wie vielfach auch heute<br />

noch – durch Einnahmen aus<br />

Kimme, Korn, ran: Am 14./15. August 2010 geht es um den König<br />

bei der St. Hubertus Schützengesellschaft Rhöndorf<br />

einer Tombola zu decken. Andere<br />

Schützenfeste bedachten vor allem<br />

von auswärts angereiste Teilnehmer<br />

des Wettbewerbs mit reichlich<br />

Wein: Über 20 Liter pro Person!<br />

Fröhliche Gelage<br />

Apropos Wein: So mancher<br />

Rheinländer verbindet mit dem<br />

Schützenfest vor allem den Konsum<br />

von reichlich Alkohol – so<br />

jedenfalls behaupten es manche<br />

böse Zungen. Traditionell galt das<br />

Zuprosten nicht nur unter Schützen<br />

als Garant für Freundschaft<br />

und Wohlwollen. Tatsächlich ist es<br />

Tradition, daß ein fröhliches<br />

„Gelage“ das Fest beendet – entweder<br />

als Frühschoppen am Sonntag-<br />

oder Montagmorgen, oder als<br />

Tanzabend oder Ball.<br />

Zu all diesen Feierlichkeiten trägt<br />

der Schützenkönig die Königskette.<br />

Sie ist der kostbarste Besitz<br />

Brauchtum<br />

der Bruderschaften. Einst handelte<br />

es sich dabei um eine relativ<br />

schlichte silberne Kette mit einem<br />

einzigen Anhänger. Im 16. Jahrhundert<br />

kam es in Mode, daß<br />

jeder Schützenkönig ein zusätzliches<br />

Schild gravieren und anhängen<br />

ließ. War der Verein knapp bei<br />

Kasse, konnte er die gesamte Kette<br />

oder Teile davon verkaufen, um<br />

wichtige Anschaffungen zu finanzieren.<br />

„Wenn sich die Ketten von<br />

der Gründung bis heute komplett<br />

Das ausführliche Programm<br />

zum Rhöndorfer Schützenfest<br />

finden Sie auf Seite 26 im<br />

Veranstaltungskalender.<br />

erhalten haben, als Chronik der<br />

Schützengesellschaften und ihrer<br />

Könige gelesen werden“, weiß der<br />

Bonner Volkskunde-Experte Dr.<br />

Alois Döring. Die Ketten sind also<br />

der ganze Stolz der Bruderschaften<br />

– die Königswinterer Sebastianusbruderschaft<br />

hat sogar ein Buch<br />

mit Abbildungen von ihren Ketten<br />

herausgegeben (siehe <strong>rheinkiesel</strong> 12/<br />

2009).<br />

Es bleibt abzuwarten, welcher<br />

Schütze in diesem Jahr in Rhöndorf<br />

den Vogel abschießt und sich<br />

in die Linie der Könige und<br />

Kettenträger einreiht. An Bewerbern<br />

wird es sicherlich nicht mangeln,<br />

denn die Schützenbruderschaften<br />

sind alles andere als vom<br />

Aussterben bedroht, haben Wissenschaftler<br />

vom Amt für Rheinische<br />

Landeskunde in einem Forschungsprojekt<br />

herausgefunden.<br />

Wissenschaftler hatten vor einigen<br />

Jahren vorwiegend jüngere Schützen<br />

befragt, wie sie die Traditionen<br />

und die Zukunft ihres Vereines<br />

bewerten. Danach ist das rheinische<br />

Schützenwesen ausgesprochen stabil<br />

und auch jüngere Mitglieder<br />

sind äußerst zufrieden mit ihrem<br />

Verein. „Der zentrale Schlüsselbegriff<br />

in den Interviews ist das Wort<br />

‚mitmachen’“, heißt es in dem Abschlußbericht.<br />

„Hauptmotive für<br />

das Mitmachen sind Spaß, Freizeitgestaltung<br />

und gemeinsames<br />

Feiern.“ Und einmal als Schützenkönig<br />

ganz im Mittelpunkt einer<br />

solchen Feier zu stehen, das ist der<br />

Traum vieler Schützen. •<br />

Julia Bidder<br />

August 2010 11


Natur<br />

Zierlicher Überlebenskünstler<br />

Klein, lieblich und genügsam: Mit weißem Strahlenkranz<br />

und gelbem Mittelpunkt lockert eine Blume das augenfällige<br />

Grün der vielen Rasenflächen auf. Ihre leuchtenden<br />

Blüten sind so häufig und über alle Maßen bekannt daß<br />

man Gänseblümchen kaum mehr wahrnimmt. Dabei sind<br />

sie keine Selbstverständlichkeit.<br />

Zunächst einmal handelt es sich<br />

dabei hierzulande um das Ausdauernde<br />

Gänseblümchen, regional<br />

auch Maßliebchen oder Tausendschön<br />

genannt. Viele weitere<br />

Bezeichnungen, die heute in Vergessenheit<br />

geraten sind, kannte<br />

der Volksmund noch im vergangenen<br />

und 19. Jahrhundert: Osterblümchen,<br />

Sommertierchen, Marien-<br />

und Margarethenblümlein,<br />

Wundkraut, Tausendschönchen,<br />

Tagesauge, Herzblümchen. Der<br />

wissenschaftliche Name Bellis perennis<br />

läßt sich frei als „Ausdauernde<br />

Schönheit“ übersetzen<br />

und verbindet bezeichnenderweise<br />

Anmut und Beständigkeit der<br />

Pflanze. Oder sollte man sagen:<br />

Hartnäckigkeit? Aufdringlich ist<br />

die Blume mit maximal 15 Zentimetern<br />

Wuchshöhe keineswegs.<br />

Doch egal wie oft ein Rasen gemäht,<br />

eine Wiese gepflegt und<br />

eine Weide abgegrast wird: irgendwann<br />

kommt die Pflanze wieder<br />

durch. Vermutlich trägt das Blümelein<br />

seinen Namen wegen seines<br />

Auftretens in Gänseweiden frühe-<br />

12 August 2010<br />

rer Zeit. Und schon lange begleitet<br />

es den Menschen auf Schritt und<br />

Tritt, denn bereits die Römer benannten<br />

die heldenhafte kleine<br />

Blume, die sich mit allerlei Tricks<br />

durchzukämpfen weiß.<br />

Ausdauernder<br />

Begleiter<br />

Das kleine, süße Gänseblümchen<br />

trotzt nicht nur aller Gewalt durch<br />

Sense und Vieh, sondern auch<br />

dem Winter. Es ist nämlich eine<br />

robuste, wintergrüne Rosettenpflanze,<br />

deren Blätter nicht so<br />

schnell vergehen. Schnee und Eis<br />

können ihr kaum etwas anhaben,<br />

eher schon extreme Trockenheit.<br />

Kein Wunder, daß die Überlebenskünstler<br />

schon zeitig im Frühjahr<br />

austreiben und nicht viel später<br />

schon blühen – an günstigen<br />

Stellen schon im Januar! Und ob<br />

in unserem milden Rheintalklima<br />

die übliche Blühsaison im November<br />

wirklich beendet sein soll, wie<br />

es Literaturangaben weismachen<br />

Ausdauernde Schönheit im Kleinformat: Das Gänseblümchen<br />

wollen, sei einmal dahingestellt:<br />

Hin und wieder trifft man hier auf<br />

winterblühende Exemplare. Mit<br />

dem kleinen Pflänzchen ist also<br />

das ganze Jahr über zu rechnen,<br />

eine Leistung, die nur wenige<br />

Blütenpflanzen bei uns erbringen.<br />

Mit Fuß und Huf<br />

getreten<br />

Abgesehen von seiner Unempfindlichkeit<br />

gegenüber Temperaturen<br />

und Jahreszeiten zeigt es<br />

eine beachtliche Trittresistenz. Ob<br />

Mensch, ob Vieh, egal, von wem<br />

ein Gänseblümchen einen Tritt<br />

abbekommt, der blattlose Stengel<br />

und die Blüte mögen zwar hin<br />

sein, aber die dicht am Boden aufliegende<br />

Blattrosette übersteht das


klag- und nahezu spurlos. Und so<br />

dauert es nicht lange, bis ein neues<br />

Gänseblümchen wieder frech aus<br />

dem Grün hervorlugt. Man könnte<br />

den kleinen großen „Ausdauersportler“<br />

fast als Rasen-Unkraut<br />

bezeichnen, auf jeden Fall aber ist<br />

das Pflänzchen ein Kulturfolger:<br />

Es hat seine Heimat in der Nähe<br />

des Menschen gefunden, ein Phänomen,<br />

das selten genug ist. Und<br />

so finden wir es vom Norden bis<br />

in den Süden, vom Osten bis in<br />

den Westen, von Tieflagen bis ins<br />

Hochgebirge der Republik – so<br />

häufig und verbreitet wie sonst<br />

nur noch den erfolgreichen Löwenzahn,<br />

der übrigens aus der<br />

gleichen Familie stammt und früher<br />

ebenfalls schon mal hier und<br />

da Gänseblume, aber auch Kuhblume<br />

genannt wurde.<br />

Aberglaube<br />

Interessant wird es, wenn man sich<br />

weitere Verwandte unseres vertrauten<br />

Ausdauernden Gänseblümchens<br />

in den Mittelmeerländern<br />

anschaut. Dort gibt es nämlich<br />

unter den allernächsten Angehörigen<br />

noch das sehr ähnliche<br />

Einjährige und das Große Gänseblümchen.<br />

Letzteres trägt seinen<br />

Namen zu Recht, denn es wird<br />

mit bis zu 45 Zentimetern Höhe<br />

rund 30 Zentimeter größer als<br />

unsere mitteleuropäische Art.<br />

Tropische<br />

Gänse-Bäumchen<br />

Geradezu überraschende Verhältnisse<br />

stellt man in den Tropen bei<br />

den etwas entfernter verwandten<br />

Gänseblümchenartigen fest. Ahnt<br />

jemand schon, daß sie dort, wo es<br />

in aller Regel nur selten Rasen-<br />

und Weideflächen gibt, womöglich<br />

ganz anders aussehen als unsere?<br />

Die „Daisy Trees“, also Gänseblümchen-Bäume<br />

genannten Vertreter<br />

der Gattung Scalesia (Daisy<br />

ist der englische Name für Gänseblümchen)<br />

sind alles andere als<br />

klein und süß. Sie sind stattlich<br />

und beeindruckend, von oben bis<br />

unten mit Flechten behangen und<br />

werden bis zu 15 Meter hoch. In<br />

nebelreichen Bergregionen der<br />

Galapagos-Inseln schließen sich<br />

diese „Riesengänseblümchen“ zu<br />

Waldformationen zusammen. Auf<br />

jeder Insel wachsen andere Arten,<br />

die sich vor allem anhand der<br />

Blätter unterscheiden, so daß sie<br />

die „Darwin-Finken der Pflanzenwelt“<br />

genannt werden. Denn auf<br />

den verschiedenen Inseln des Archipels<br />

fand der bekannte Forscher<br />

Charles Darwin zahlreiche Finkenarten,<br />

die sich stets ähnelten, aber<br />

vor allem unterschiedliche große<br />

und geformte Schnäbel hatten –<br />

ein Phänomen, das ihm schließlich<br />

zur Aufstellung seiner berühmten<br />

Evolutionstheorie verhalf.<br />

Blumiges<br />

Liebes-Orakel<br />

Natur<br />

Wahrscheinlich keltischen Ursprungs ist der Glaube, daß der Genuß<br />

der kleinen Pflanze das Wachstum dämpfen kann. Eine irische Sage<br />

erzählt von der Fee Milka, die dem Kind des Königs heimlich „Gänseblümchenspeise“<br />

zu essen gibt, damit es nie erwachsen wird. Noch<br />

heute gibt es auf den britischen Inseln und bei spanischen Zigeunern<br />

den Brauch, jungen Welpen Gänseblümchen zu fressen zu geben,<br />

damit sie nicht groß werden.<br />

Das Gänseblümchen ist einer der ersten Frühlingsboten und es heißt,<br />

wer die ersten drei Gänseblümchen im Frühjahr ißt, wird das restliche<br />

Jahr von Zahnschmerzen, Augenbeschwerden und Fieber verschont.<br />

Quelle: Wikipedia<br />

Über die Verbreitung der Gänseblümchen<br />

in historischer Zeit, als<br />

sich kaum jemand den Luxus von<br />

Zierrasen leisten konnte, kann<br />

man nur spekulieren. Dennoch<br />

war das kleine Gänseblümchen<br />

sicherlich mindestens so häufig<br />

wie die Margerite, die wegen des<br />

gleichartigen Blütenaufbaus analog<br />

Große Gänseblume genannt<br />

wurde. Heute ist das anders, und<br />

Margeriten sind in der Feld-<br />

August 2010 13


Natur<br />

landschaft alles andere als selbstverständlich.<br />

Als Orakelblumen dienten dazumal<br />

beide Arten: „Er liebt mich, er<br />

liebt mich nicht“, erfuhren junge<br />

Mädchen beim Zupfen der randständigen,<br />

weißen Zungenblüten,<br />

wobei beim Gänseblümchen<br />

durchaus kleine Finger, junge<br />

Augen und altersbedingte Geduld<br />

für die filigranen Blütenblättchen<br />

erforderlich sind. Überliefert sind<br />

ferner eine religiöse Bedeutung<br />

und Heilwirkungen.<br />

Während erstere inzwischen abhanden<br />

gekommen ist, findet man<br />

auch heute noch Gänseblümchen-<br />

Bestandteile beispielsweise in mil-<br />

den Pflegemitteln gegen Hautirritationen;<br />

altbewährt ist Bellis für<br />

schleimlösende Mittel. Nicht von<br />

ungefähr gab es früher auch den<br />

Namen Klein-Wundkraut. Daß<br />

Heiserkeit, Blutspeien und Nasenbluten<br />

allein dadurch verschwanden,<br />

indem man die Blumen bloß<br />

eine Zeitlang in der Hand hält,<br />

Beliebtes Tausendschönchen als Orakel: Er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich …<br />

14 August 2010<br />

darf getrost als mittelalterlicher<br />

Aberglaube angesehen werden.<br />

Eine Art Wunderpflanze muß das<br />

Gänseblümchen aber gewesen<br />

sein, da eine Schrift aus dem 18.<br />

Jahrhundert besagt, „wie denn<br />

dieses Kraut ohnedem, auf allerhand<br />

Weise genossen, ein sonderbares<br />

und bewährt befundenes<br />

Mittel wider alle jählinge und gefährliche<br />

Zufälle ist“.<br />

Während die Verwendung als<br />

Orakelpflanze heute im Zeitalter<br />

von Lifestyle-Fernsehsendungen,<br />

Illustrierten-Horoskopen und iPods<br />

aus der Mode gekommen ist, lieben<br />

Kinder es auch heute noch,<br />

Blütenkränze aus den üppigen<br />

Gänseblümchen-Beständen in<br />

Freibädern, Parks und Gärten zu<br />

flechten. Ferner sind zahlreiche Insektenarten<br />

für die fast ganzjährige<br />

Nahrungsquelle dankbar. Aber<br />

auch Menschen können – man<br />

glaubt es kaum – etliche Teile der<br />

Pflanze verspeisen. Die Blätter eignen<br />

sich als Beimischung für Sa-<br />

late und Kräutersuppen, während<br />

die noch festen Blütenkörbchen,<br />

in Essig eingelegt, sich gut als Kapernersatz<br />

machen. Geschäfte mit<br />

den pflegeleichten Pflänzchen<br />

macht der Blumenhandel durch<br />

Verkauf von „Tausendschönchen“<br />

und Bellis-Varietäten, die teils gefüllte<br />

Köpfchen haben und farblich<br />

vielgestaltig sein können.<br />

Wie eine Mimose<br />

Aufmerksame Beobachter werden<br />

feststellen, daß Bellis-Arten zwar<br />

aufs grobe Abmähen robust reagieren,<br />

auf der anderen Seite aber<br />

äußerst sensibel zu feinfühligen<br />

Bewegungen fähig sind. Im Tagesverlauf<br />

folgen die Blütenköpfchen<br />

dem <strong>Sonne</strong>nstand, um Licht und<br />

Wärme einzufangen. Bei Regen<br />

und kühlem Wetter sowie nachts<br />

machen sie „den Kopf dicht“, dann<br />

sind die Blüten geschlossen. Zu<br />

diesem Zeitpunkt kommt die<br />

mehr oder weniger rosa-rot überlaufene<br />

Unterseite der Zungenblüten<br />

zum Vorschein. Und fast<br />

mimosenartig beleidigt verhält<br />

sich so ein Tausendschönchen,<br />

wird es mit dem Finger mehrmals<br />

angestoßen. Dann klappt es ebenfalls<br />

bald die Blüte zu, ruht ganz in<br />

sich selbst und will von der Welt<br />

nichts mehr wissen. Morgen, im<br />

Herbst, im nächsten Jahr – egal –<br />

wird es weitergehen. •<br />

Ulrich Sander


Klasse Wechsel<br />

Jedes Jahr kam sie zuverlässig mit der Post oder dem Gemeindeboten:<br />

die Lohnsteuerkarte. Damit ist es jetzt vorbei<br />

– das Modell von 2010 war das letzte seiner Art. Zum Ausgleich<br />

gilt sie gleich für zwei Jahre.<br />

Was sich jedoch (voraussichtlich)<br />

auch noch 2011 nicht ändern<br />

wird, ist die Möglichkeit für<br />

Arbeitnehmer, ihre monatliche<br />

Steuervorauszahlung an den Staat<br />

ein wenig zu optimieren.<br />

Den spürbarsten Effekt beim Arbeitslohn<br />

erzielt ein verheirateter<br />

Arbeitnehmer, wenn er die Lohnsteuerklasse<br />

wechselt. Bekanntlich<br />

gibt es speziell für diese Arbeitnehmer<br />

die Klassen III, IV und V.<br />

Dabei gilt generell, daß ein verheirateter<br />

Alleinverdiener am besten<br />

die Klasse III wählt, während der<br />

nicht erwerbstätige Gatte die<br />

Steuerklasse IV bekommt.<br />

Da jedoch immer häufiger beide<br />

Eheleute erwerbstätig sind und<br />

der Steuerabzug in der Klasse V<br />

frustrierend hoch ist, gibt es seit<br />

2010 ein neues Mittel, die monatlichen<br />

Steuerabzüge für Paare mit<br />

unterschiedlich hohem Lohn gerechter<br />

zwischen beiden Arbeitnehmer<br />

zu verteilen. Unter Vorlage<br />

beider Lohnsteuerkarten und<br />

Angabe der voraussichtlich erzielten<br />

Löhne können die Eheleute<br />

bei ihrem Wohnsitz-Finanzamt<br />

das sogenannte Faktorverfahren<br />

wählen. Dies ist letztlich eine<br />

Unterart der Steuerklassenkombination<br />

IV und IV – die empfehlenswerte<br />

Wahl für Ehegatten mit<br />

annähernd gleichem Einkommen.<br />

Ein Wechsel<br />

pro Jahr<br />

Wer seine Steuerklasse wechseln<br />

will, kann dies in der Regel nur<br />

einmal jährlich tun, und zwar spätestens<br />

bis zum 30. November.<br />

Auch die Wahl des neuen Faktorverfahrens<br />

gilt als derartiger<br />

Wechsel. Die Wahl der neuen<br />

Klasse ist dabei nie rückwirkend,<br />

sondern gilt erst ab dem Monat,<br />

der auf die Antragstellung folgt.<br />

Die Steuerklasse kann sich auf die<br />

Höhe von Lohnersatzleistungen<br />

auswirken, also beispielsweise auf<br />

die Höhe von Arbeitslosengeld I<br />

oder Elterngeld. Wer daher schon<br />

absehen kann, wie hoch solche<br />

Leistungen in Zukunft sein werden,<br />

sollte einen solchen Klassenwechsel<br />

sorgfältig überlegen.<br />

Scheiden tut weh …<br />

Wenn sich Ehepaare trennen, was<br />

sie in der Steuererklärung angeben<br />

müssen, werden beide Ehegatten<br />

in dem Jahr, das auf die Trennung<br />

folgt, in die Steuerklassen I beziehungsweise<br />

II eingruppiert. Die<br />

Steuerklasse II kommt für Alleinerziehende<br />

in Frage: Sie erhalten<br />

einen Entlastungsbetrag, können<br />

also jeden Monat einen bestimmten<br />

Betrag von ihrem zu versteuernden<br />

Einkommen abziehen. Sobald<br />

Alleinerziehende jedoch in<br />

einer eheähnlichen Gemeinsachft<br />

lebt, fällt dieser Entlastungsbetrag<br />

und somit die Steuerklasse II weg.<br />

Auch wer mit einer volljährigen<br />

Person in einer Hausgemeinschaft<br />

lebt, muß mit dem Verlust des<br />

Entlastungsbetrages rechnen. Der<br />

Arbeitnehmer muß daher gegenüber<br />

seiner Wohnortgemeinde<br />

schriftlich erklären, daß ihm die<br />

Voraussetzungen für den Erhalt<br />

des Entlastungsbetrages bekannt<br />

sind. Darüber hinaus muß er sich<br />

verpflichten, seine Steuerklasse ändern<br />

zu lassen, sobald diese Voraussetzungen<br />

wegfallen. Auch un-<br />

Steuertips<br />

verheiratete, geschiedene oder getrennt<br />

lebende Arbeitnehmer können<br />

sich auf ihrer Steuerkarte Freibeträge<br />

eintragen lassen. Hierzu ist<br />

beim ersten Mal ein Antrag auf<br />

Lohnsteuerermäßigung erforderlich.<br />

Interessant ist das beispielsweise<br />

für Arbeitnehmer, die einen<br />

weiten Anfahrtsweg zu ihrer Arbeitsstelle<br />

in Kaufnehmen müssen,<br />

Mehrkosten wegen doppelter<br />

Haushaltsführung oder erwerbsbedingte<br />

Kinderbetreuungskosten<br />

haben, eine Putzhilfe beschäftigen<br />

oder Unterhalt an seinen geschiedenen<br />

Ehepartner zahlen.<br />

Gleiches gilt aber auch für Menschen,<br />

denen aufgrund einer Behinderung<br />

zusätzliche Kosten entstehen.<br />

Betroffene können in diesen<br />

Fällen durch entsprechende<br />

Freibeträge monatlich mehr Netto<br />

vom Lohn erhalten.<br />

Solche Freibeträge werden jedoch<br />

bei Werbungskosten, die im Zusammenhang<br />

mit dem Arbeitslohn<br />

entstehen, nur berücksich-<br />

Wechsel der Steuerklasse: Endlich mehr Geld im Portemonnaie?<br />

tigt, wenn sie den Arbeitnehmer-<br />

Pauschbetrag von € 920 pro Jahr<br />

überschreiten. Zudem besteht für<br />

einige Ausgaben eine Mindestgrenze<br />

von € 600.<br />

An der Höhe der Jahressteuer<br />

ändern jedoch weder die Einträge<br />

von Freibeträgen noch der Steuerklassenwechsel<br />

etwas, denn die zu<br />

zahlende Steuer richtet sich stets<br />

nach dem insgesamt erzielten Einkommen.<br />

Die Freibeträge und die<br />

Wechselmöglichkeiten eröffnen<br />

lediglich die Möglichkeit, schon<br />

vor der (übrigens für die angesprochenen<br />

Fälle verpflichtenden)<br />

Steuererklärung die Steuerlast zu<br />

senken, die ansonsten als Steuer-<br />

Rückzahlung erfolgt. •<br />

Rechtsanwalt Christof Ankele<br />

sunda-rechtsanwaelte-bad-honnef.de<br />

August 2010 15


Kaleidoskop<br />

Theater im Tunnel<br />

Auf ihrem Vormarsch erreichten<br />

am 7. März 1945 amerikanische<br />

Truppen Rheinhöhen bei Remagen.<br />

Sie fanden die Ludendorffbrücke,<br />

eine zweigleisige Eisenbahnbrücke,<br />

die als eine der<br />

schönsten Stahlbrücken über den<br />

Rhein bezeichnet wurde und die<br />

Remagen mit dem rechtsrheinischen<br />

Ort Erpel verband, unzerstört<br />

vor. Ein Sprengversuch durch<br />

die deutsche Wehrmacht war gescheitert.<br />

Obwohl ursprünglich<br />

vorgesehen war, starke alliierte<br />

Truppenverbände auf der linken<br />

Rheinseite zu konzentrieren und<br />

dann in breiter Front den Rhein<br />

zu überschreiten, entschlossen sich<br />

die amerikanischen Soldaten, noch<br />

an diesem Nachmittag den Fluß<br />

zu überqueren. Sie beschossen den<br />

sich an die Rheinbrücke anschließenden<br />

Tunnel unter der Erpeler<br />

Ley, in dem sich noch zahlreiche<br />

deutsche Soldaten und etwa 150<br />

Zivilisten befanden, die hier Schutz<br />

vor den Bombenangriffen gesucht<br />

hatten. Dramatische Szenen spielten<br />

sich ab, bis einige mutige<br />

Frauen und der Eisenbahner Willi<br />

Feldens mit weißen Tüchern winkend<br />

aus dem Tunnel liefen. Doch<br />

diese Verzweiflungstat endete für<br />

einen den Beteiligten tödlich: Der<br />

Eisenbahner brach von einer Kugel<br />

getroffen zusammen, bedauerlicherweise<br />

starb er in der folgenden<br />

Nacht im Tunnel. Die Amerikaner<br />

entwaffneten die deutschen Soldaten<br />

und führten sie über die<br />

Brücke in die Kriegsgefangen-<br />

16 August 2010<br />

schaft während die Erpeler Bürgerinnen<br />

und Bürger den Tunnel<br />

verließen und in ihre schwer zerstörten<br />

Häuser zurückkehrten.<br />

Sündenböcke – gesucht<br />

und gefunden<br />

Die vier Offiziere des Brückenkommandos<br />

verurteilte ein Standgericht<br />

wegen Sabotage zum Tode,<br />

obwohl ihnen keine Schuld an der<br />

mißlungenen Sprengung zugeschrieben<br />

werden konnte. Drei<br />

von ihnen fanden in dem kleinen<br />

Westerwaldort Rimbach den Tod<br />

durch Erschiessen. Der vierte,<br />

Hauptmann Bratge, überlebte,<br />

weil er in amerikanische Kriegsgefangenschaft<br />

geraten war.<br />

Namhafte Historiker schreiben<br />

den Ereignissen an der Ludendorffbrücke<br />

eine große Bedeutung für<br />

ein schnelleres Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges zu. So wurden durch<br />

die Entscheidung der amerikanischen<br />

Soldaten, am 7. März 1945<br />

den Rhein von Remagen nach<br />

Erpel zu überqueren, sicher Tau-<br />

sende von Menschen vor dem Tod<br />

durch weitere Bombenangriffe auf<br />

deutsche Städte und Dörfer bewahrt.<br />

Die Ereignisse um die „Brücke von<br />

Remagen“, wie die Ludendorff-<br />

• Genießen Sie den Blick auf das Rheintal vom höchsten<br />

der sieben Berge.<br />

• Reichhaltige Speisekarte (Spezialität sind Wildgerichte)<br />

und wechselnde Wochenkarten mit saisonalen<br />

Gerichten und eine gepflegte Weinauswahl erwarten Sie.<br />

• In gemütlicher Atmosphäre Frühstück, Mittagessen, rustikale<br />

Vesper, Kaffee & hausgemachter Kuchen, Abendessen.<br />

• Gerne arrangieren wir Festlichkeiten aller Art.<br />

Montag Ruhetag<br />

Dienstag – Freitag: ab 10 Uhr<br />

Samstag-Sonntag-Feiertage: ab 9 Uhr geöffnet<br />

Abends je nach Wetter oder auf Vorbestellung geöffnet<br />

brücke von den Amerikanern genannt<br />

wurde, haben den Autor<br />

Rolf Palm zu einem historischen<br />

Roman inspiriert, der die Grund-<br />

Rheinkiesel verlost für die Vorstellung<br />

am Donnerstag, dem 16. August 2010, 19.30 Uhr<br />

insgesamt 5 x 2 Eintrittskarten (1. Kategorie)<br />

Rufen Sie bis zum 10. August 2010 an: Tel. 0 22 24 / 7 64 82,<br />

geben Sie ein Fax an 0 22 24 / 900 292 oder senden Sie eine eMail<br />

an info@<strong>rheinkiesel</strong>.de (bitte vollständige Anschrift nicht vergessen).<br />

Die Brücke – Termine und Kartenverkauf<br />

Ort: Im Erpeler Tunnel hinter den Erpeler Brückentürmen<br />

Aufführungstermine 2010: 14. August bis 4. September 2010<br />

Mi., Do., Fr. und Sa. 19:30 Uhr sowie an Samstagen und Sonntagen<br />

um 15:30 Uhr<br />

Wichtiger Hinweis: Der Tunnel ist nicht beheizt und hat eine konstante<br />

Temperatur von ca. 13 ° C. Die Aufführung ist ohne Pause und<br />

dauert etwa 1 1/4Stunde.<br />

Eintrittspreise: Preiskategorie I (Plätze 1 bis 105) € 18,50, Preiskategorie<br />

II (Plätze 106 bis 200) € 15,50, Ermäßigung € 3,-<br />

Kartenvorverkauf: Postagentur Sieberz, Kölner Str. 8, 53579 Erpel<br />

Mo - Sa 8:00 - 12:30 Uhr; Di - Mi - Do - Fr 15:00 - 18:00 Uhr<br />

Informationen: www.ad-erpelle.de<br />

lage des vom Intendanten der<br />

Landesbühne Rheinland-Pfalz,<br />

Walter Ullrich, inszenierten Theaterstücks<br />

„Die Brücke” ist. 2006<br />

wurde es erstmals im Tunnel unter<br />

der Erpeler Ley aufgeführt, und so<br />

die historischen Ereignisse am<br />

Originalschauplatz in der Kunstform<br />

des Theaters wieder in Erinnerung<br />

gebracht. Hiermit sollte<br />

ein Beitrag geleistet werden, deutsche<br />

Geschichte lebendig zu halten<br />

und die Schrecken von Krieg<br />

und Zerstörung nicht zu vergessen,<br />

um so Impulse für eine friedliche<br />

Zukunft zu setzen.<br />

Ermöglicht wurden die Aufführungen<br />

durch den 2005 gegründeten<br />

„ad Erpelle“ Kunst- und Kulturkreis<br />

Erpel e. V., der es sich<br />

unter anderem zur Aufgabe gemacht<br />

hat, den Tunnel und die<br />

Brückentürme der Ludendorffbrücke<br />

einer kulturellen Nutzung<br />

zugänglich zu machen. Hierfür<br />

wurde der Verein im Jahr 2006<br />

mit dem Ehrenamtspreis des<br />

Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.<br />

Die Eintrittskarte für das Theaterstück<br />

„Die Brücke“ berechtigt<br />

während des ganzen Jahres 2010<br />

zum ermäßigten Eintrittspreis von<br />

€ 1 in das Friedensmuseum, das<br />

auf der gegenüberliegenden Rheinseite<br />

in den Brückentürmen in<br />

Remagen eingerichtet ist und in<br />

beeindruckender Weise die Ereignisse<br />

der letzten Kriegstage dokumentiert.<br />


Rheinische Währung<br />

Sein bekanntes Konterfei ziert den<br />

neuen Taler: Der „Linzer Strünzer“,<br />

wahlweise auch die Kasbachtalbahn,<br />

tauchen in Linz und<br />

Umgebung als neue „Währung“<br />

auf. Für € 12,90 bekommt man<br />

die schön anzuschauenden Medaillen<br />

in der Bunten Stadt am<br />

Rhein. „Gerade jetzt in den Som-<br />

merferien ist das ein echter Ferienvorteil“,<br />

betont der Linzer Stadtbürgermeister<br />

Adi Buchwald.<br />

Insgesamt sind derzeit neun Annahme-<br />

und Verkaufsstellen in<br />

Linz am Rhein Partner des Rheintaler<br />

geworden. Neben handfesten<br />

preislichen Vorteilen oder kostenlosen<br />

Zugaben bietet die neue<br />

Währung noch ein Novum: Man<br />

muß das gute Stück keineswegs<br />

beim Einkauf abgeben, sondern<br />

darf es behalten. Vorzeigen reicht<br />

also völlig aus.<br />

In der Kurfürstlichen Burggastronomie<br />

zum Beispiel erhält der<br />

speisende Gast ein Probierglas<br />

Wein, das er auch gleich als Andenken<br />

mit nach Hause nehmen<br />

kann. „Diese Mehrwerte und Ra-<br />

Lob vom Fachmann<br />

Kaleidoskop<br />

batte gibt es nach Herzenslust und<br />

so oft man mag, denn der Taler<br />

verliert seine Gültigkeit nie. Da<br />

lohnt es sich, ihn immer dabei zu<br />

haben“, unterstreicht der Geschäftsführer<br />

der Stadtentwicklungs-<br />

und Touristikgesellschaft<br />

Linz am Rhein mbH, Thomas<br />

Herschbach.<br />

Die Taler aus Neusilber sind<br />

inzwischen beliebte Sammelobjekte<br />

und werden gerne als Geschenk<br />

mitgenommen. Sie verhelfen<br />

seinem Besitzer darüber<br />

hinaus zu kräftigen Preisnachlässen<br />

bei den über 150 Partnern<br />

des Rheintal e. V. – und damit<br />

nicht nur in Linz. •<br />

Informationen:<br />

Stadtentwicklungs- und<br />

Touristikgesellschaft Linz<br />

am Rhein mbH<br />

Rathaus am Marktplatz<br />

53545 Linz am Rhein<br />

Tel.: 0 26 44 / 25 26 oder<br />

98 11 25<br />

E-Mail: info@linz.de,<br />

Web: www.linz.de<br />

Was ich schon lange einmal vorhatte: Ihnen zu schreiben, wie brillant<br />

und anspruchsvoll gemacht in Gestaltung – Glanzpapier, Layout und<br />

Text – ich Ihr Magazin finde.<br />

Alles hat, einschließlich der interessanten Texte, eine besondere, nicht<br />

nachlassende Qualität.<br />

Als Erstes schlage ich „natürlich“ jeweils Julias Glosse auf, deren Treffsicherheit,<br />

Unverblümtheit und satirische Behandlung aktueller<br />

Themen mir immer wieder Vergnügen bereitet.<br />

Als in den Anfängen selbst Journalist und Redakteur und auch später<br />

berufsbegleitend Fachjournalist sowie Autor glaube ich das beurteilen zu<br />

können. Bitte weiter so.<br />

E.O. Lembeck, Königswinter<br />

August 2010 17


Kaleidoskop<br />

BHAG fängt den <strong>Sonne</strong>nschein ein<br />

„Was aufs Dach gekriegt“ hat mit<br />

einer der größten Photovoltaikanlagen<br />

der rheinischen Badestadt die<br />

Bad Honnef AG. Das Unternehmen<br />

nutzt dafür die Dachfläche<br />

der Wagenhalle an der Lohfelder<br />

Straße. In nur einer Woche wurde<br />

die neue Photovoltaikanlage auf<br />

dem Dach der Wagenhalle betriebsfertig<br />

montiert und angeschlossen.<br />

124 nach Süden ausgerichtete<br />

monokristalline Solarmodule<br />

wandeln auf einer Dachfläche<br />

von 560 m 2 , <strong>Sonne</strong>nlicht in umweltfreundlichen<br />

Strom um und<br />

der wird täglich in das Niederspannungsnetz<br />

der Bad Honnef AG<br />

eingespeist.<br />

Nach der städtischen Gemeinschaftsgrundschule,<br />

der Theodor-<br />

Weinz-Schule Aegidienberg und<br />

der Städtischen Gemeinschaftsgrundschule,Rhöndorf-Europaschule<br />

ist dies nun schon die<br />

dritte große Solaranlage, die unter<br />

der Regie der Bad Honnef AG in<br />

den Betrieb ging. Umgesetzt<br />

Königswinterer Str. 693<br />

53227 Bonn Oberkassel<br />

Tel. 0228 / 44 39 93<br />

www.KruegerRaum.de<br />

18 August 2010<br />

wurde das Projekt mit dem<br />

Rheinbreitbacher Photovoltaikanbieter<br />

Markus Ahrends, Lizenzpartner<br />

der Firma enerix für die<br />

Region Köln/ Bonn.<br />

Die neue Anlage auf dem BHAG-<br />

Gebäude Straße hat eine Gesamtleistung<br />

von knapp 30 kWp (Kilowatt<br />

Peak) und wird ab sofort ca.<br />

27.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen.<br />

Das entspricht dem durchschnittlichen<br />

Jahresverbrauch von<br />

immerhin ca. 10 Zweipersonenhaushalten.<br />

Für die nächsten 20 Jahre<br />

wird so für jede erzeugte kWh<br />

Strom eine Einspeisevergütung<br />

von 39,14 Cent erwirtschaftet.<br />

Nach Informationen der BHAG<br />

amortisiert sich die Investitionssumme<br />

von ca. € 100.000 für die<br />

Solaranlage schon innerhalb von<br />

zwölf Jahren. Damit wird sie<br />

während ihrer Laufzeit und darüber<br />

hinaus nicht nur einen<br />

Beitrag zum Klimaschutz leisten,<br />

sondern auch besonders ökonomisch<br />

arbeiten. •<br />

Rüstzeug für Verbraucher<br />

Seit zwölf Jahren haben Verbraucher<br />

die Qual der Wahl: Wollen<br />

sie ihren Strom weiterhin von<br />

„ihren“ Stadtwerken beziehen, zu<br />

einen günstigeren Anbieter wechseln<br />

oder gar durch den Umstieg<br />

auf Öko-Strom ihr grünes Gewissen<br />

erleichtern? Tatsächlich bleiben<br />

die meisten Verbraucher einfach<br />

bei ihrem bisherigen Versorger.<br />

Kein Wunder, denn auf dem<br />

unübersichtlichen Energiemarkt<br />

tummeln sich einige hundert<br />

Energieversorger mit über 17.200<br />

verschiedenen Tarifen.<br />

Dabei spart ein jährlicher Wechsel<br />

zum jeweils günstigsten Stromanbieter<br />

pro Jahr bis zu € 500. Auch<br />

Gaskunden können durch einen<br />

Wechsel ihre Haushaltskasse entlasten,<br />

wenn sie sich für einen anderen<br />

Anbieter entscheiden. Wie<br />

ein solcher Wechsel funktioniert<br />

und worauf man dabei achten<br />

sollte, das erklärt der Rheinbreitbacher<br />

Dr. Aribert Peters, seit<br />

zwei Jahrzehnten Vorsitzender des<br />

Bundes der Energieverbraucher und<br />

ein „enfant terrible“ in der Strombranche.<br />

Gemeinsam mit der Juristin<br />

Leonora Holling hat Peters<br />

einen umfassenden Leitfaden für<br />

Energieverbraucher geschrieben –<br />

von A wie Anschlußnahme bis Z<br />

wie Zahlungsunfähigkeit. Er gibt<br />

darin eine ganz praktische Anleitung,<br />

wie der kleine Energieverbraucher<br />

dem scheinbar übermächtigen<br />

Energieversorgern auf<br />

die Finger gucken kann: Jeder<br />

Stromkunde kann die Recht-<br />

Handwerk mit Ideen<br />

www.fliesenschroeter.de<br />

53604 Bad Honnef · Afelspfad 29<br />

Tel. 02224 - 7 90 30<br />

Mail: info@fliesenschroeter.de<br />

Mitglied der Handwerkerkooperation<br />

Rheinwerker www.rheinwerker.de<br />

Ihr persönlicher Ansprechpartner:<br />

Edgar Schröter, Fliesenlegermeister<br />

mäßigkeit der Strompreise ganz<br />

legal anzweifeln. Außerdem empfiehlt<br />

der Verbraucherschützer,<br />

jede Stromrechnung vor der Zahlung<br />

gründlich zu prüfen, denn<br />

immer wieder kommt es zu groben<br />

Abrechnungsfehlern zu Lasten der<br />

Verbraucher. Dazu gibt es zahlreiche<br />

Musterschreiben. Unterhaltsame<br />

Cartoons lockern das Thema<br />

auf. Das Werk ist erschienen im<br />

Eigenverlag des Bundes der Energieverbraucher,<br />

der seinen Sitz im<br />

ehemaligen Postgebäude der Rotweinstadt<br />

Unkel hat (Frankfurter<br />

Straße 1). Dort ist es für <strong>rheinkiesel</strong>-Leser<br />

werktags zu den normalen<br />

Geschäftszeiten (9 bis 17<br />

Uhr) erhältlich. •<br />

Dr. Aribert Peters,<br />

Leonora Holling<br />

Energie für Verbraucher<br />

Weniger zahlen für Strom<br />

und Gas<br />

Broschiert, 283 Seiten,<br />

ISBN 978-3-9813662-0-4,<br />

€ 18,50<br />

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Es hat ohne Zweifel seinen besonderen<br />

Reiz, die wunderschöne<br />

Rheinlandschaft unserer Region<br />

radelnd zu erleben. Tausende von<br />

Radfahrern auf beiden Seiten des<br />

Rheins beweisen das an jedem<br />

halbwegs sonnigen Sommerwochenende.<br />

Das muß beileibe keine<br />

große Tour sein und läßt sich –<br />

dank der Rheinfähren – durchaus<br />

als „Rundweg“ leicht bewerkstelligen.<br />

Noch schöner ist es allerdings,<br />

wenn man die erholsame<br />

Tour mit dem Drahtesel etappenweise<br />

zurücklegt. Klar, jeder Einheimische<br />

– und mancher „Zugereiste“<br />

kennt seine (neue) Heimat.<br />

Manchmal aber würde man nur<br />

zu gerne mehr über das wissen,<br />

was man da gerade sieht. Wanderführer,<br />

die es zuhauf gibt, helfen<br />

da im Regelfall nicht weiter, denn<br />

die beschränken sich gemeinhin<br />

auf die üblichen Streckenbeschreibungen.<br />

Findige Touristikfachleute hatten<br />

da eine pfiffige Idee, für die sie die<br />

moderne Technik geschickt einzusetzen<br />

wußten: Den Audio-Reiseführer<br />

für Radler. Die Umsetzung<br />

ist einfach: Was man als Nutzer<br />

benötigt ist lediglich ein modernes<br />

Handy, ein iPod oder ein Walkman<br />

(MP3Player). Was echte<br />

Kniesbüggel (rheinische Bezeichnung<br />

für Geizhälse) besonders<br />

freuen wird: Das Ganze kostet keinen<br />

Cent! Die Audio-Landschaftstour<br />

kann man aus dem Internet<br />

herunterladen oder aber als kostenlose<br />

CD in den Touristikzentren<br />

von Königswinter, Linz und Remagen<br />

erhalten. Dazu gibt es auch<br />

noch einen GPS-Track zur Tour.<br />

Die gesamte Radtour, aufgeteilt in<br />

11 Etappen, umfaßt 33 Kilometer<br />

Kaleidoskop<br />

Audio-Reiseführer für Radler<br />

und ist mit einer reinen Fahrzeit<br />

von maximal drei Stunden auch<br />

für ungeübte Radler leicht zu bewältigen.<br />

Eine gleichfalls kostenlos<br />

erhältliche Karte zeigt „wo es längs<br />

geht.“ Ohnehin empfiehlt es sich,<br />

das Unternehmen als Ganztagestour<br />

anzugehen – schließlich gibt<br />

es rechts und links des Rhein viel<br />

zu sehen.<br />

An 11 Audiostops berichten Experten<br />

über Wissenswertes aus Kultur<br />

und Geschichte, über Mythen<br />

und das Leben am Rhein. Die<br />

Stops dienen dabei nicht nur als<br />

Ruhepause, sondern als Etappenziel<br />

mit Wissensvermittlung. So<br />

informiert zum Beispiel Dr. Oliver<br />

Kornhoff, Direktor des Arp<br />

Museums Bahnhof Rolandseck<br />

am Fähranleger Rolandseck/Bad<br />

Honnef über sein Museum, während<br />

Sr. Michaele vom Kloster der<br />

Franziskanerinnen am Standort<br />

Rheinufer Fähranleger zur Insel<br />

Nonnenwerth vom Klosterleben,<br />

der berühmten Liszt-Platane und<br />

von der Rolandsage erzählt. •<br />

Informationen:<br />

Touristinformation Linz<br />

am Rhein<br />

Tel. 0 26 44 / 98 11 25<br />

Mail: info@linz.de,www.linz.de<br />

Touristinformation Siebengebirge<br />

GmbH, Königswinter<br />

Tel. 0 22 23 / 91 77 12<br />

Mail: info@siebengebirge.com,<br />

www.siebengebirge.comn<br />

Unter den angegebenen Internetadressen<br />

können Sie die Audio-<br />

Landschaftstour kostenlos downloaden.<br />

SOMMERSCHLUSSVERKAUF<br />

Einzelstücke bis 50% reduziert<br />

Gabbeh · Nepal · Kelime · antike Teppiche<br />

(über 40-jährig e Sammlung)<br />

Fachmännische Reinigung und Reparatur<br />

Mühlenstraße 56 · Siegburg<br />

Telefon 02241/50998<br />

www.orient-teppiche-milani.de<br />

August 2010 19


Kieselchen<br />

Energie von<br />

ganz oben<br />

<strong>Sonne</strong>, Sand und warmes Wasser – das klingt nach einem<br />

schönen Sommertag am Meer. Doch in diesem Fall handelt<br />

es sich um die Zutaten für Solaranlagen: Die <strong>Sonne</strong> liefert<br />

praktisch unbegrenzt Energie. Man kann sie nutzen, um entweder<br />

Wasser zu erwärmen oder Strom zu produzieren.<br />

Wie bitte, man kann mit Sand<br />

Strom produzieren? Nun, ganz so<br />

einfach ist es nicht. Aber Silizium,<br />

der Hauptbestandteil von Quarzsand,<br />

ist ein wichtiges Element für<br />

die Stromerzeugung mithilfe der<br />

<strong>Sonne</strong>.<br />

Zugegeben: Mit Sandkörnern vom<br />

Nordseestrand kommt man nicht<br />

weit. Für eine Solarstromanlage<br />

braucht man hochreines Silizium.<br />

Dieses Element hat keine Ähnlichkeit<br />

mehr mit dem Sand vom<br />

Spielplatz oder vom Strand. Zunächst<br />

muß man hochreines Silizium<br />

gewinnen. Die Siliziumteilchen<br />

sitzen dann wie im Spiel<br />

„Vier gewinnt“ dicht gepackt bei-<br />

20 August 2010<br />

einander – aber nicht nur zweidimensional,<br />

sondern in einem<br />

Mini-Würfel. Alle Teilchen haben<br />

dieselbe Farbe (sagen wir mal:<br />

gelb).<br />

Achtung, fremdes<br />

Teilchen!<br />

Dann passiert etwas, das auf den<br />

ersten Blick widersinnig erscheint:<br />

Die Hersteller verunreinigen gezielt<br />

das Silizium, bringen also<br />

Atome aus fremden Elementen<br />

mit ins Spiel. Das nennt man<br />

„Dotieren“. Für einen Silizium-<br />

Chip braucht man zwei hauchdünne<br />

Schichten Silizium: Eine<br />

Die großflächigen Module der Solaranlagen werden auf dem Dach Stück für Stück montiert<br />

Solar oder Photo?<br />

Eine Photovoltaikanlage wandelt <strong>Sonne</strong>nenergie in Strom.<br />

Der Name leitet sich ab von dem griechischen Wort Photós<br />

für das Licht und Volt, das ist die Einheit für elektrische<br />

Spannung, so wie „Gramm“ eine Einheit für die Masse und<br />

„Meter“ eine Einheit für die Länge ist. Photovoltaikanlagen<br />

produzieren Strom mit Hilfe der <strong>Sonne</strong>.<br />

Der Name „Solaranlage“ hingegen hat lateinische Wurzeln,<br />

denn „Sol“ heißt auf Latein „<strong>Sonne</strong>“. „Solaranlage“ heißt<br />

also so viel wie „<strong>Sonne</strong>nanlage“ und kann auch eine Anlage<br />

bezeichnen, die warmes Wasser mit Hilfe von <strong>Sonne</strong>nenergie<br />

bereitet.<br />

Solche Anlagen nennt man übrigens auch „Solarthermie“-<br />

Anlagen, denn „thermós“ ist das griechische Wort für „warm“.<br />

Das warme Wasser wird in einem Tank gespeichert und fließt<br />

aus der Leitung, wenn Ihr zum Beispiel unter der Dusche<br />

steht oder ein Bad nehmt.<br />

enthält zusätzliche Phosphor-<br />

Teilchen, die andere Bor oder<br />

Indium. Stellt Euch also vor, Ihr<br />

habt zwei verschiedene „Vier-Gewinnt“-Würfel<br />

– einer enthält zusätzlich<br />

blaue Teilchen, der andere<br />

grüne. Was passiert nun, wenn die<br />

<strong>Sonne</strong> darauf scheint?<br />

In beiden Würfeln ist die ursprüngliche<br />

Ordnung ein bißchen<br />

gestört: In der einen Hälfte gibt es<br />

zu viele Elektronen (das sind negativ<br />

geladene Teilchen), in der<br />

anderen zu wenig. Auf der einen<br />

Seite zu viele, auf der anderen<br />

Seite zu wenig Elektronen – da<br />

liegt es auf der Hand, daß die beiden<br />

Schichten sich austauschen:<br />

Die Elektronen wandern. Das tun<br />

sie aber nicht von alleine, sondern<br />

sie brauchen einen kleinen Anstoß<br />

von außen. Es kommen also wieder<br />

neue Teilchen ins Spiel: die<br />

sogenannten Photonen, also energiereiche<br />

Teilchen, die von der<br />

<strong>Sonne</strong> kommen. Sehen kann man<br />

die nicht, aber wenn Eure Haut in<br />

der <strong>Sonne</strong> ganz heiß wird, spürt<br />

Ihr die Energie der Photonen.<br />

Aus <strong>Sonne</strong> wird<br />

Strom<br />

Die Photonen aus der <strong>Sonne</strong>nstrahlung<br />

strahlen in den Siliziumwürfel<br />

und „schießen“ damit die<br />

Elektronen in Bewegung. Diese<br />

wandern dann in die andere<br />

Schicht – wenn man ein Kabel und<br />

einen Stromverbraucher anlegt,<br />

fließt ein winzig kleiner Strom.<br />

Damit genug Strom fließt, um ein<br />

Gerät zu betreiben, braucht man<br />

viele solcher Siliziumkristalle. Sie<br />

müssen ganz dünn sein, sonst<br />

kann das <strong>Sonne</strong>nlicht nicht durch<br />

die Schichten dringen. Deshalb<br />

konstruiert man sogenannte Solarzellen<br />

– die kennt Ihr vielleicht<br />

von einem Taschenrechner oder


von Solarlampen im Garten. Ganz<br />

viele Solarzellen sind in einem<br />

„Modul“ zusammengefasst, also<br />

einer Platte, die man auf dem<br />

Dach montieren kann.<br />

Mit dem Strom, der aus dem<br />

Solarmodul kommt, kann man<br />

leider noch keinen DVD-Player<br />

oder Ähnliches betreiben: Es handelt<br />

sich um sogenannten Gleichstrom,<br />

während der Strom, der er<br />

bei uns aus der Steckdose fließt,<br />

„Wechselstrom“ ist: Bei ihm<br />

wechseln sich positive und negative<br />

Ladungen ganz regelmäßig ab.<br />

Um aus Gleichstrom Wechselstrom<br />

zu machen, braucht man<br />

ein Gerät, den sogenannten<br />

Wechselrichter. Das ist ein kleiner<br />

Kasten, der in Häusern mit Solaranlage<br />

entweder im Keller oder<br />

unterm Dach hängt.<br />

Strom im Dunkeln<br />

Mit dem Wechselstrom könnt Ihr<br />

zum Beispiel Euren DVD-Player,<br />

Euren Computer oder Eure Playstation<br />

betreiben – oder alles, wofür<br />

Ihr sonst noch Strom braucht.<br />

Wenn Eure Eltern eine Photovoltaikanlage<br />

auf dem Dach haben,<br />

können sie den Strom selbst nutzen.<br />

Dann spart der Besitzer jeden<br />

Tag Geld, weil er weniger Strom<br />

vom Energieversorger bezieht, für<br />

den er sonst zahlen müsste. Doch<br />

in der Praxis ist das nicht immer so<br />

einfach, denn die Anlage produziert<br />

ja nur tagsüber Strom, wenn<br />

die <strong>Sonne</strong> scheint. Sobald es dunkel<br />

ist, würden auch im Haus<br />

Lichter und Fernseher aus bleiben<br />

– oder man müßte sehr große,<br />

sehr teure Akkus kaufen, um die<br />

Elektrizität dort zu speichern.<br />

Deshalb speisen die meisten Besitzer<br />

einer Solaranlage den Strom<br />

von ihrem Dach ins Netz ein.<br />

Dort steht der Strom dann allen<br />

Nutzern zur Verfügung, die gerade<br />

Strom benötigen und dafür bezahlen,<br />

zum Beispiel also ein Büro, in<br />

dem gerade alle Computer eingeschaltet<br />

sind, eine Fabrik, in der<br />

tagsüber Maschinen laufen, etc.<br />

Nachts oder wenn es regnet,<br />

stammt der Strom aus der Steckdose<br />

nicht mehr aus Photovoltaikanlagen,<br />

sondern aus Kraftwerken,<br />

die zum Beispiel Kohle verbrennen,<br />

Atomkraftwerken oder von<br />

Windrädern.<br />

Jeder muß für den Strom bezahlen,<br />

den er verbraucht. Anders herum<br />

bekommt der Besitzer einer Photovoltaikanlage<br />

Geld für den Strom,<br />

den er ins Netz einspeist. Auf der<br />

anderen Seite kostet eine Photovoltaikanlage<br />

richtig viel Geld. Aber<br />

mit jedem bißchen Strom strömt<br />

ein bißchen Geld zurück zu demjenigen,<br />

der sie gebaut hat – so, wie<br />

Ihr eine Handvoll Sand am Strand<br />

langsam zurückrieseln laßt. •<br />

Euer Kieselchen<br />

Mit Hilfe der <strong>Sonne</strong> kochen?<br />

Kieselchen<br />

Das geht ganz einfach mit einem neuen Experimentierkasten<br />

von KOSMOS. Mit einem selbst zusammengesteckten<br />

Parabolspiegel werden <strong>Sonne</strong>nstrahlen „eingefangen“ und<br />

konzentriert auf ein kleines Kochgefäß gelenkt, das im<br />

Zentrum des Spiegels positioniert wird. So kann mit Hilfe<br />

der <strong>Sonne</strong>nenergie Wasser erwärmt werden. Als ganz besonderes<br />

Highlight für Kinder, kann so umweltschonend<br />

Schokolade verflüssigt werden, zusammen mit Früchten wird<br />

daraus ein perfektes Schokoladenfondue.<br />

Uwe Wandrey<br />

Solar-Kocher<br />

Kochen mit der Energie<br />

der <strong>Sonne</strong><br />

KOSMOS-<br />

Experimentierkasten<br />

für Kinder ab xx Jahren,<br />

EAN 4002051659226,<br />

Art.-Nr. 65922<br />

€ 8,99<br />

Kieselchen verlost 3 Solarkocher<br />

Wenn Du gewinnen willst, ruf einfach bis<br />

zum 10. August an unter 0 22 24 / 7 64 82<br />

oder schick eine Mail an info@<strong>rheinkiesel</strong>.de.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

August 2010 21

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