ZHH 7-09.qxp - Vertaz
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Befreiungsvorschlag:<br />
Bilanzierungspflicht<br />
Die EU-Kommission hat einen<br />
Vorschlag erarbeitet, nach<br />
dem kleine Gesellschaften von<br />
der Bilanzierungspflicht befreit<br />
werden sollen. Voraussetzung<br />
soll sein, dass zwei der folgenden<br />
Schwellenwerte nicht überschritten<br />
werden:<br />
� Bilanzsumme 500.000 Euro<br />
� Nettoumsatzerlöse 1 Mio.<br />
Euro<br />
� durchschnittlich max. 10 Beschäftigte<br />
während des Geschäftsjahres<br />
Wenn an zwei aufeinanderfolgenden<br />
Bilanzstichtagen zwei<br />
dieser Werte überschritten werden,<br />
so soll das Unternehmen<br />
den Status als “Kleinstunternehmen”<br />
verlieren und wieder zur<br />
Bilanzierung verpflichtet sein.<br />
Betroffen von dieser Regelung<br />
wären AG, KGaA, GmbH und<br />
GmbH & Co KG.<br />
Neu auf www.zhh.de:<br />
Informationen<br />
zur Erbschaftssteuer<br />
Im Mitgliederbereich von<br />
www.zhh.de finden Sie unter<br />
“Ausgewähltes” ausführliche<br />
Informationen zur neuen Erbschaftssteuer.<br />
AGB-Klausel<br />
Gewährleistung<br />
Wenn gebrauchte Gegenstände<br />
verkauft werden,<br />
dann wird häufig die Floskel<br />
“Unter Ausschluss jeder Gewährleistung”<br />
verwendet. Dies<br />
sei so nicht haltbar, entschied<br />
der Bundesgerichtshof, da die<br />
Formulierung zu umfassend sei<br />
(nach § 307 BGB). Hierdurch<br />
würden auch Körper- und Gesundheitsschäden<br />
nach § 309<br />
Nr 7b BGB völlig ausgeschlossen,<br />
was gängiger Rechtsprechung<br />
widerspreche.<br />
Diese Rechtsprechung gilt nicht<br />
für frei ausgehandelte Klauseln,<br />
die nur durch die sog. Sittenwidrigkeit<br />
eingeschränkt werden,<br />
sondern nur für Klauseln,<br />
die als AGB im Sinne von<br />
§ 305 BGB anzusehen sind.<br />
<strong>ZHH</strong>-Info 7-8/2009<br />
www.honiBiene.de<br />
Privatwagen und Dienstfahrten:<br />
Haftung bei Unfällen<br />
Wie oft sagen Sie einem<br />
Mitarbeiter, dass er für<br />
Sie, bzw. das Unternehmen, etwas<br />
erledigen soll, wofür er<br />
dann den eigenen PKW benutzt?<br />
Solange auf diesen Fahrten<br />
nichts passiert, ist alles in<br />
Ordnung. Wenn aber der Mitarbeiter<br />
in einen Unfall verwickelt<br />
wird, dann stellt sich<br />
schnell die Frage nach Ihrer<br />
Haftung.<br />
Das Bundesarbeitsgericht hat<br />
entschieden, dass Sie haften<br />
müssen, wenn Ihr Arbeitnehmer<br />
in Ihrem Auftrag (mit Ihrer Billigung<br />
in Ihrem Betätigungsbe-<br />
Gesetzlich versichert:<br />
Ferienjobber<br />
Ferienjobber, egal ob es sich<br />
um Mini-Jobber oder um (unbezahlte)<br />
Praktikanten handelt,<br />
sind in Deutschland gesetzlich<br />
unfallversichert. Die Versicherung<br />
beginnt am ersten Tätigkeitstag<br />
und deckt auch Unfälle<br />
auf dem Weg von und zur Arbeit<br />
ab.<br />
Die Kosten für die gesetzliche<br />
Unfallversicherung werden al-<br />
Verzug:<br />
Wenn Sie auf Ihren Rechnungen<br />
den Satz “zahlbar<br />
bis ...” verwenden, dann<br />
machen Sie Ihren Kunden ein<br />
Stundungsangebot bis zum genannten<br />
Termin! Ihr Kunde muss<br />
dann bis zum genannten Termin<br />
zahlen, gerät aber erst in Verzug,<br />
wenn danach eine Mahnung<br />
erfolgt, so eine Entscheidung<br />
des Bundesgerichtshofes<br />
(Az. 3 ZR 91/07).<br />
Wenn Sie Ihre Kunden rechtmäßig<br />
in Verzug setzen wollen,<br />
dann müssen Sie auf Ihren Rechnungen<br />
einen Hinweis auf §<br />
reich) unterwegs war. Auch haften<br />
Sie, wenn Sie ein Fahrzeug<br />
hätten stellen müssen, wenn der<br />
Mitarbeiter keinen eigenen<br />
PKW gehabt hätte.<br />
Wenn Sie Ihrem Mitarbeiter freistellen,<br />
ob er den eigenen PKW<br />
oder öffentliche Verkehrsmittel<br />
benutzt, dann haften Sie nicht.<br />
Sollte der Unfall auf einem technischen<br />
Defekt des Fahrzeugs<br />
beruhen, dann müssen Sie nur<br />
bei grober Fahrlässigkeit des<br />
Arbeitnehmers nicht haften. Bei<br />
leichter Fahrlässigkeit haften Sie<br />
zu 100 %, bei mittlerer Fahrlässigkeit<br />
wird die Haftung geteilt.<br />
lein vom Arbeitgeber getragen.<br />
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung<br />
wies aber darauf<br />
hin, dass die gesetzliche Unfallversicherung<br />
nicht bei Unfällen<br />
im Ausland eintrete. Dies<br />
gelte auch, wenn eine deutsche<br />
Firma der Arbeitgeber sei. Hier<br />
sollte unbedingt vor der Abreise<br />
der Versicherungsschutz geklärt<br />
werden.<br />
Rechnungen sicher formulieren<br />
286 Abs. 3, S. 1 BGB anbringen.<br />
Eine mögliche Formulierung ist:<br />
“Nach den Regelungen des Bürgerlichen<br />
Gesetzbuches (§286<br />
Abs.3 S.1 BGB) kommt ein<br />
Schuldner einer Entgeltforderung<br />
spätestens in Verzug,<br />
wenn er nicht innerhalb von 30<br />
Tagen nach Fälligkeit und Zugang<br />
einer Rechnung oder<br />
gleichwertigen Zahlungsaufstellung<br />
die Zahlung leistet. Eine<br />
Mahnung vor Ablauf von 30 Tagen<br />
führt schon vor Ablauf dieser<br />
Frist zum Schuldnerverzug.”<br />
Im Namen des<br />
Volkes<br />
Kurzarbeit und<br />
Urlaub<br />
Das Bundesarbeitsgericht hat<br />
entschieden, dass Urlaub, der in<br />
eine Phase von “Kurzarbeit<br />
Null” fällt, als nicht gewährt gilt.<br />
Dieser Urlaubsanspruch bleibt<br />
allerdings bestehen und Sie<br />
müssen als Arbeitgeber dem Betroffenen<br />
nach Ende der Kurzarbeit<br />
“Ersatzurlaub” gewähren.<br />
Eine Ausnahme sind betriebliche<br />
Vereinbarungen, die den<br />
betroffenen Mitarbeiter ausdrücklich<br />
von der Kurzarbeit<br />
ausschließen (Az.: 9 AZR<br />
164/08).<br />
Stammeinlage<br />
Der Bundesgerichtshof hat entschieden,<br />
dass Gesellschafter einer<br />
GmbH grundsätzlich die<br />
Zahlung der geforderten Stammeinlage<br />
beweisen müssen. Hat<br />
der Gesellschafter keine Belege<br />
mehr, so reichen lt BGH auch Indizien<br />
für den Beweis aus (Az.<br />
2 ZR 222/06).<br />
Minderleistung<br />
Sie können einem Mitarbeiter<br />
nur dann wegen “Minderleistung”<br />
kündigen, wenn definitiv<br />
feststeht, dass keine Besserung<br />
der Arbeitsleistung zu erwarten<br />
ist, z. B. durch eine erfolglose<br />
Abmahnung. Auch müssen Sie<br />
alles unternehmen, um die Ursachen<br />
zu erforschen und Hilfsangebote<br />
unterbreiten, so das Landesarbeitsgericht<br />
Nürnberg<br />
(Az. 6 Sa 37/07).<br />
Flugtickets<br />
Das Oberlandesgericht Frankfurt<br />
hat entschieden, dass Klauseln<br />
bei Fluggesellschaften, die<br />
besagen, dass alle Tickets in der<br />
vorgegebenen Reihenfolge genutzt<br />
werden müssen, damit sie<br />
gültig bleiben, nicht rechtens<br />
seien. Der Anspruch auf Beförderung<br />
verfalle nicht, wenn nur<br />
Teile eines Tickets genutzt würden<br />
(Az. 16 U 76/08 - nicht<br />
rechtskräftig).<br />
Bildungskosten II<br />
Die Verpflichtung nach einer<br />
vom Unternehmen finanzierten<br />
Fortbildung im Unternehmen zu<br />
bleiben darf nicht zu lange bemessen<br />
sein. Bei einer dreimonatigen<br />
Fortbildung sind fünf<br />
Jahre zu lang. Das Bundesarbeitsgericht<br />
entschied, dass<br />
zwei Jahre in diesem Fall angemessen<br />
seien. Wer innerhalb<br />
dieser Frist das Unternehmen<br />
verlasse, müsse zahlen (Az. 3<br />
AZR 900/07).<br />
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