Download - Brandenburg an der Havel
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wellness<br />
Fresh up<br />
für den Körper<br />
Mehrere Tage o<strong>der</strong> gar Wochen ohne Schnitzel, Boulette & Co.? Keinen Kaffee – nicht mal zum Frühstück –, keinen Tropfen Alkohol,<br />
keinen Kuchen, kein noch so kleines Stück Schokolade? Für viele Menschen ist das so unvorstellbar wie ein Marathonlauf<br />
o<strong>der</strong> Wintercamping am Polarkreis. Und doch: „Beim Fasten schöpft unser Körper neue Kraft, wir nehmen die Natur und<br />
unsere Umgebung intensiver wahr“, weiß Yvonne Hain, Expertin am Fastenzentrum <strong>Br<strong>an</strong>denburg</strong>. Das Nein zu Schokoriegel<br />
und Rotwein steigert das Wohlbefinden, wirkt bei chronischen Leiden wie Herz-Kreislauferkr<strong>an</strong>kungen, Diabetes, Allergien,<br />
Asthma und Rheuma vorbeugend, lin<strong>der</strong>nd und mitunter auch heilend. Und g<strong>an</strong>z nebenbei macht die Grenzerfahrung stolz.<br />
Wer verzichten k<strong>an</strong>n, zeigt, dass er auch ohne den Überfluss <strong>der</strong> Konsumgesellschaft klarkommt.<br />
Nur Theoretiker streiten darüber, ob <strong>der</strong> jahreszeitlich<br />
bedingte Verzicht auf Nahrung<br />
schon als Fasten bezeichnet werden k<strong>an</strong>n. In<br />
allen Weltreligionen gibt es Fastenzeiten. Für<br />
die Christen fängt diese am Aschermittwoch <strong>an</strong> und endet<br />
nach 40 Tagen. Muslime üben sich während des Fastenmonats<br />
Ramad<strong>an</strong> von Sonnenaufg<strong>an</strong>g bis Sonnenunterg<strong>an</strong>g<br />
in Enthaltsamkeit. Im Judentum gibt es einen<br />
großen Versöhnungs- und Fastentag, den Jom Kippur.<br />
Buddhistische Mönche und Nonnen fasten täglich ab<br />
zwölf Uhr mittags, beson<strong>der</strong>s streng sind die Regeln in<br />
<strong>der</strong> orthodoxen Kirche, hier gibt es vier mehrwöchige<br />
Fastenzeiten im Kirchenjahr. Auch im Hinduismus<br />
spielt die kontrollierte und reduzierte Nahrungszufuhr<br />
eine große Rolle. So unterschiedlich die Zeiten auch<br />
sind, zu denen die Gläubigen fasten, sie alle suchen innere<br />
Einkehr und Stärke.<br />
Dabei fasten längst nicht alle aus religiösen Motiven.<br />
Etwa drei Millionen Menschen legen in Deutschl<strong>an</strong>d regelmäßige<br />
Fastenzeiten ein, schätzt die Ärztegemeinschaft<br />
Heilfasten.<br />
„Fasten ist keine Diät,“ warnt Yvonne Hain, „doch<br />
ein guter Einstieg für alle, die ihre Ernährung umstellen<br />
wollen. Das Grundprinzip sind Entsp<strong>an</strong>nung und Zeit<br />
für mich.“<br />
Foto: Michael Grabscheit / pixelio.de