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Die Richtung mitbestimmen (S - DSAG

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50 doppelzweier<br />

eXPerTen IM GeSPrÄCh<br />

ANBieTerN deN<br />

SPiegeL vOrhALTeN<br />

Analysten umweht der hauch der geheimnisvollen einflussnehmer. Sie selbst sehen ihre Aufgabe aber eher darin,<br />

Markttendenzen zu kommentieren und zu bewerten. <strong>Die</strong> aktivere rolle spielt die <strong>DSAG</strong> als Interessenvertretung<br />

der SAP-kunden. eine Gemeinsamkeit besteht in der Unabhängigkeit von den Anbietern – aber nicht nur darin.<br />

Frank niemann (links),<br />

Dr. Mario Günter<br />

Frank Niemann zählt seit Januar<br />

2010 zum Analysten-Team bei<br />

Pierre Audoin Consultants (PAC)<br />

in München. Von München aus<br />

analysiert das Marktforschungs- und<br />

Beratungsunternehmen den Software-<br />

und IT-Services-Markt der<br />

gesamten DACH-Region.<br />

Seit 2004 ist Dr. Mario Günter Ge-<br />

schäftsführer der Deutschsprachi gen<br />

SAP-Anwendergruppe (<strong>DSAG</strong>) e.V.<br />

Zu seinen Aufgaben zählt die operative<br />

Steuerung und Entwicklung<br />

des Verbands sowie die Festigung<br />

der Beziehung zu SAP.<br />

03-10 <strong>DSAG</strong> blaupause<br />

Welche Themen sind von Kunden- und<br />

SAP-Seite gerade aktuell? Kommen die<br />

Meinung eines Analysten und die Erkenntnisse<br />

einer Anwendervereinigung auf einen<br />

gemeinsamen Nenner oder gehen die Einschätzungen<br />

in völlig unterschiedliche <strong>Richtung</strong>en?<br />

Frank Niemann, Director Software<br />

bei Pierre Audoin Consultants (PAC), und Dr.<br />

Mario Günter sprechen über den SAP-Markt<br />

sowie die gegenseitige Wahrnehmung ihrer<br />

jeweiligen Aufgaben und Ziele.<br />

herr niemann, erklären Sie den Lesern,<br />

wie arbeitet ein Analyst?<br />

Frank niemann: Zum einen bieten wir<br />

Standardstudien aus unserer Marktforschung<br />

an, die wir ständig durch neue Informationen<br />

aktualisieren und durch Themen ergänzen,<br />

die wir durch eigene Recherchen ermitteln.<br />

Hierbei spielt unsere Erfahrung eine große<br />

Rolle, die uns veranlasst, ein Thema auf die<br />

Agenda zu setzen. Zum anderen sind wir im<br />

Kundenauftrag aktiv, d.h., ein IT-Anbieter<br />

hat z.B. zu einem bestimmten Thema einen<br />

Informationsbedarf, den wir dann herausarbeiten.<br />

So haben wir beispielsweise den Eindruck,<br />

dass viele Kunden sich aktuell dafür<br />

interessieren, wie Cloud Computing den Markt<br />

bzw. ihr Geschäftsmodell verändern könnte.<br />

Dementsprechend liefern wir dann Analysen<br />

zu diesem gewünschten Thema.<br />

Gehen Analystenhäuser sozusagen<br />

getrennte Wege oder bestellen alle das<br />

gleiche Themenfeld? Ihre einschätzung?<br />

niemann: Es ist schon so, dass Analystenhäuser<br />

unterschiedliche Schwerpunkte<br />

setzen. Wir bei PAC haben z.B. einen klaren<br />

Fokus auf den Bereich professionelle<br />

Unternehmenssoftware und IT-<strong>Die</strong>nstleistungen.<br />

In dem Umfeld widmen<br />

wir uns den Produktstrategien, Marktbewertungen<br />

oder Marktvolumina. Mit<br />

Softwaretechnologien beschäftigen wir<br />

uns nur in dem Sinne, wie sie strategisch<br />

im Markt positioniert sind, welche<br />

Bedeutung sie haben und wie sie<br />

zu den Trends passen, die wir am<br />

Markt sehen. Wir analysieren<br />

weniger, wie etwas programmiert<br />

ist, sondern eher wie es zum<br />

Einsatz kommt. Außerdem<br />

arbeiten wir nach dem<br />

Bottom-up-Prinzip, d.h., wir<br />

sondieren die lokalen Märkte<br />

in den einzelnen Ländern. Aus<br />

der lokalen Betrachtung erstellen<br />

wir dann eine globale Marktsicht.<br />

herr Dr. Günter, wie stellt sich<br />

für Sie die Arbeit der Analysten dar?<br />

Dr. Mario Günter: Ich glaube, dass es<br />

gelegentlich eine Diskrepanz gibt zwischen<br />

den Ergebnissen der Analysten und der Realität<br />

beim Kunden. Das gilt aus unserer<br />

Sicht auch für den einen oder anderen Software-Anbieter.<br />

Themen wie Cloud Computing<br />

und In-Memory-Technologie, die momentan<br />

ganz stark am Markt positioniert<br />

werden, sind nicht die Themen, die die Anwender<br />

aktuell umtreiben. Laut einer Umfrage<br />

bei den IT-Leitern unter unseren Mitgliedern<br />

rangieren diese Themen nur unter<br />

„ferner liefen“. Ich habe auch den Eindruck,<br />

dass die Analysten teilweise doch recht unkritisch<br />

auf derartige Themen aufspringen<br />

und diese eher herstellernah bearbeiten.

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