G+ - EPIZ Entwicklungspolitisches Bildungs
G+ - EPIZ Entwicklungspolitisches Bildungs
G+ - EPIZ Entwicklungspolitisches Bildungs
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Hildegard Hefel<br />
Birgit Henökl-Mbwisi<br />
B6 WeIzen, MaIs & Co – GetreIde WeltWeIt<br />
hintergrundinformationen zu den einzelnen Getreidesorten 1<br />
<strong>G+</strong><br />
Hirse<br />
Hirse ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Arten von kleinfrüchtigem Spelzgetreide.<br />
Hirsekörner sind klein, gelb und rundlich.<br />
Es gibt zwei Hauptgruppen: Sorghumhirse (Sorghum) mit größeren Körnern und<br />
damit auch höheren Hektarerträgen, und Millethirse, zu der auch die Rispenhirse gehört.<br />
Unterschiedliche Hirsearten sind nach wie vor in vielen Gebieten Afrikas und Asiens<br />
Hauptnahrungsmittel, sie werden aber wegen ihres geringen Ertrags zunehmend von<br />
Kartoffel und Mais verdrängt. 70% der heutigen Welternte an Hirse werden in Afrika und<br />
Asien angebaut. Betrachtet man nur die Millethirse, sind es sogar 97%.<br />
Da Hirse nur einen geringen Anteil an Klebereiweiß besitzt, ist sie zum Backen von<br />
Brotlaiben nicht geeignet. Allerdings sind Fladenbrote aus Hirsemehl in vielen Ländern<br />
der Welt sehr verbreitet. Auch Bier und Spirituosen werden aus Hirse hergestellt. Außerdem<br />
findet Hirse auch als Futtermittel und in der Produktion von Biogas Verwendung.<br />
Insgesamt wurden im Jahr 2009 82,8 Mio. Tonnen Hirse (Millet und Sorghum) weltweit<br />
produziert, am meisten davon in Indien mit 16,06 Mio. Tonnen, gefolgt von Nigeria,<br />
den USA, Mexiko und dem Sudan.<br />
In Österreich wurden im Jahr 2009 lediglich 8.500 Tonnen Hirse produziert.<br />
Für Deutschland ist kein Anbau bekannt.<br />
Mais (in Österreich auch Kukuruz)<br />
Mais gehört zur Gruppe der Kolbengetreide und stammt ursprünglich aus Mexiko.<br />
Er wird heute weltweit angebaut und ist in vielen Ländern, vor allem in Lateinamerika, ein<br />
wichtiges Grundnahrungsmittel. Da Mais keinen Kleber besitzt, eignet er sich allerdings<br />
nicht zum Backen von Brotlaiben. Die Maiskörner haben eine rundliche oder zahnähnliche<br />
Form und sind je nach Sorte dunkelgelb, rot oder bräunlich und zur Spitze hin weiß.<br />
Der größte Teil des produzierten Maises wird als Futtermittel in der Tierzucht verwendet.<br />
Allerdings spielt Mais auch in der menschlichen Ernährung (direkt oder über Produkte<br />
der Maisstärke) eine wichtige Rolle. Darüber hinaus hat die Pflanze eine große Bedeutung<br />
als Energiepflanze zur Herstellung von Biokraftstoffen. In der stofflichen Nutzung spielt<br />
Maisstärke ebenfalls als Ausgangsprodukt für Biokunststoffe eine Rolle.<br />
Der größte Maisproduzent weltweit sind mit Abstand die USA (333,011 Mio. Tonnen im<br />
Jahr 2009 – dies entspricht mehr als einem Drittel der gesamten Produktion), gefolgt von<br />
China, das nur noch ca. die Hälfte davon produziert (164,108 Mio. Tonnen). Bereits weit<br />
dahinter liegt Brasilien auf Platz 3 mit 51,232 Mio. Tonnen.<br />
Österreich produzierte im Vergleich dazu im selben Jahr 1,89 Mio. Tonnen und Deutschland<br />
4,53 Mio. Tonnen. Weltweit wurden im Jahr 2009 818,823 Mio. Tonnen Mais produziert, davon<br />
lediglich 7% in afrikanischen Ländern.<br />
1 faostat.fao.org, kernmuehle.com, lebensmittellexikon.de<br />
Mar, Alfred u. a. (2009): Lehrbuch der Bäckerei. Trauner, Linz<br />
23