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B10 WeltWeIt steIGender konsuM Von fleIsCh<br />
Fleisch bedeutet Wohlstand. Mit wachsendem Wohlstand nimmt der Konsum von Fleisch,<br />
Wurst und anderen Tierprodukten wie Käse oder Butter zu. Mehr Fleischkonsum bedeutet<br />
mehr Getreidebedarf, denn zur Produktion von einem Kilo Fleisch benötigt man ca. sieben<br />
bis zehn Kilo Getreide. Würden die Pflanzen direkt der menschlichen Ernährung dienen,<br />
könnten wesentlich mehr Menschen davon satt werden. 34,8% der weltweiten Getreideernte<br />
werden als Futtermittel für Hühner, Schweine oder Rinder verwendet.<br />
Beispiel: China hat durch die Erhöhung seines Wohlstands in den letzten zwei Jahrzehnten<br />
den Fleischkonsum pro Kopf von 16 kg (1983) auf 54 kg (2003) mehr als verdreifacht.<br />
In Österreich lag der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch im Jahr 2007 bei 103,2 kg,<br />
in Deutschland bei 87,9 kg.<br />
FAO<br />
Recherchetipps<br />
Wege aus der Hungerkrise weltagrarbericht.de Themen / Fleisch<br />
Fleischkonsum schadet Klima swr.de Suchmaschine: Hunger<br />
B11 lIBeralIsIerunG des Welthandels<br />
Der Welthandel hat großen Einfluss auf die Landwirtschaftspolitik v. a. vieler Entwicklungsländer.<br />
Anstatt die Versorgung der eigenen Bevölkerung und die heimischen Märkte<br />
und ländlichen Gebiete zu fördern, versuchen Regierungen und Eliten in Ländern des<br />
Südens häufig, durch den Anbau und Export von Kaffee, Blumen, Zucker Geld zu erzielen.<br />
Dabei werden sie von internationalen Organisationen wie etwa der Welthandelsorganisation 3<br />
oder dem Internationalen Währungsfonds 4 unterstützt oder durch Verträge dazu gezwungen.<br />
Mit dem so eingenommenen Geld werden die Schulden, die die Staaten haben, zurück -<br />
gezahlt. Viele Länder, deren Bevölkerung unter Hunger leidet, versorgen also gleichzeitig<br />
die Futter-, Treibstoff- und Genussmittelindustrie Europas und der USA mit billigen Rohstoffen.<br />
Diese Politik macht die Länder in weiterer Folge von Nahrungsmittelimporten abhängig.<br />
Dadurch treffen diese Länder Schwankungen der Getreidepreise besonders, da sie ihr<br />
Getreide im Ausland kaufen müssen und keine Einflussmöglichkeit auf die Preise haben.<br />
Recherchetipps<br />
weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichtes/Bereiche Ernährungssouveränität und<br />
Weltmarkt und Handel<br />
3 Die Welthandelsorganisation (WTO) ist eine internationale Organisation, die sich mit dem Handel zwischen<br />
den Mitgliedsländern beschäftigt. Vereinbarungen werden ausgehandelt und beschlossen, die dann von den einzelnen<br />
Ländern bestätigt werden. Ziel der WTO ist, die Tätigkeit von Unternehmen zu fördern (z. B von jenen, die Waren<br />
ausführen oder einführen). Kritisiert wird an der WTO, dass zu wenig getan werde, um den Menschen in Entwicklungsländern<br />
zu helfen. Auch der Umweltschutz werde vernachlässigt, und die Einhaltung der Menschenrechte sollte stärker<br />
beachtet werden. Daneben werde die Macht internationaler Konzerne stärker und jene der Politik eingeschränkt.<br />
politik-lexikon.at<br />
4 Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine UNO-Organisation. Ziele des IWF sind die Überwachung der<br />
internationalen Geldpolitik, die Vergabe von Krediten für verschuldete Staaten und die Ausweitung des Welthandels.<br />
Der IWF kümmert sich um Fragen der Geld-, Währungs- und Finanzpolitik. Gelder, die der IWF verteilt, kommen<br />
durch Mitgliedsbeiträge der einzelnen Mitgliedsländer zusammen. Es gibt strenge Auflagen für jene Länder, denen Kredite<br />
gewährt werden. Kritisiert wird am IWF, dass europäische Länder und die USA mehr Einfluss haben als andere und,<br />
dass die Wirtschaftspolitik im Vordergrund stehe und zu wenig auf gerechte Verteilung geachtet werde. politik-lexikon.at<br />
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