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intern - Lebenshilfe Wien

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MIT<br />

Mitgliederzeitschrift der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Barrierefreiheit<br />

„Weg mit den Hindernissen!“<br />

Dazu ist viel zu tun.<br />

Ab Seite 5 sagen wir, was.<br />

MACHEN<br />

12/11


vorwort<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Schönbrunner Straße 179<br />

1120 <strong>Wien</strong><br />

Tel.: 01/812 26 35<br />

Fax: 01/812 26 35 - 30<br />

E-Mail:<br />

office@lebenshilfe-wien.at<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

Liebe Leserinnen! Liebe Leser!<br />

Liebe Mitglieder!<br />

Standen Sie auch schon einmal im Urlaub vor Hinweistafeln<br />

in fremder Sprache, die Ihnen nie und nimmer verständlich<br />

gewesen wären, wenn nicht vertraute Bilder und Symbole<br />

Sie auf die richtige Spur geführt hätten? Ich bin noch heute<br />

jedem Einheimischen dankbar, der mich mit einfachen Worten<br />

und Gesten am Geschehen in einem für mich fremden<br />

Land teilhaben lässt …<br />

So ähnlich fühlen sich wohl auch Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung, denen der freie Zugang zu Informationen<br />

und Dienstleistungen aufgrund komplizierter Abläufe und<br />

schwer verständlicher Sprache versperrt bleibt. Doch das<br />

muss nicht so sein! Finden Sie im Themen-Teil dieser Ausgabe<br />

einige einfache, aber wichtige Grundregeln, wie man<br />

verständlich Informationen mit intellektuell beeinträchtigten<br />

Menschen mit und ohne Schreib-/Lese-Kenntnissen austauschen<br />

kann. Die umfangreichen Anwendungsmöglichkeiten<br />

von Bildern und Symbolen werden anhand des Bildzeichensystems<br />

POINT in einem Tierpark in Luxemburg dargestellt.<br />

Und dank des rasanten technischen Fortschritts bieten Anwendungen<br />

auf Sprachcomputern oder intelligenten Mobiltelefonen<br />

(„Smartphones“), die in diesem Heft vorgestellt werden,<br />

immer mehr Funktionalität bei einfacher Bedienung.<br />

Barrierefreiheit im Sinne eines freien Zugangs zu verständlichen<br />

Informationen ist eine ganz wesentliche Voraussetzung<br />

für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit<br />

intellektuellen Beeinträchtigungen in der Gemeinschaft,<br />

wie es die UN-Behindertenrechtskonvention vorschreibt.<br />

Wir alle können dabei unseren Teil beitragen!<br />

Ein besinnliches Weihnachtsfest und frohe Festtage<br />

wünscht Ihnen<br />

Mag. Bernhard Schmid<br />

kinderhilfe_anzeige_210x75 07.04.2004 13:06 Uhr Seite 1<br />

Österreichische<br />

Kinderhilfe<br />

P.S.K. 1.111.235<br />

Wir danken den österreichischen LottospielerInnen.<br />

2 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


Titelfoto:<br />

Sylvia Zagler stößt<br />

beim täglichen Einkauf<br />

an Barrieren<br />

50-Jahre-Feier<br />

im <strong>Wien</strong>er Rathaus<br />

nachrichten<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Quelle: Ernst Spiessberger<br />

Quelle: Dagmar Pratsch<br />

inhalt<br />

Selbstbestimmt ohne Sachwalter?<br />

Der Monitoringausschuss diskutiert 4<br />

Inklusive Schule. Bitte warten? 5<br />

Weg mit den Hindernissen! 5<br />

thema<br />

Leichter Leben – Barrierefreies Einkaufen 6<br />

Ohne Barrieren geht es überall besser 10<br />

capito – Verstehen macht Spaß! 14<br />

Das kann ich auch – nur eben anders 16<br />

Mit Bildern geht es leichter 18<br />

Mobilität für alle<br />

Der Wurlitzer – Barrierefreiheit in der Kultur<br />

21<br />

beginnt bei der Sprache! 22<br />

Mobiltelefone als Alltagshilfe 23<br />

service<br />

Ein Jahr Mindestsicherung, vormals Dauerleistung 24<br />

Neu: Das Pflegegeld zahlt jetzt der Bund 26<br />

Aviso: Kultursommer der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> 27<br />

<strong>intern</strong><br />

50 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> 28<br />

Generalversammlung 32<br />

25 Jahre Teilbetreutes Wohnen 36<br />

Unternehmen schenken <strong>Lebenshilfe</strong> 38<br />

Netzwerk Selbstvertretung Österreich 42<br />

Jubiläen 44<br />

Nachrufe 45<br />

Kochen nach Bildern 46<br />

3


nachrichten<br />

Selbstbestimmt ohne Sachwalter?<br />

Der Monitoringausschuss diskutiert<br />

Am 17. November diskutierten 140 Teilnehmer/innen<br />

im Justizpalast darüber, wie Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung mit Assistenz selbst Entscheidungen<br />

treffen können.<br />

Der unabhängige Monitoringausschuss<br />

zur Umsetzung<br />

der UN-Konvention<br />

über die Rechte von Menschen<br />

mit Behinderung in<br />

Österreich hat bei seiner<br />

öffentlichen Sitzung am<br />

17.11.2011 das Thema<br />

Sachwalterschaft und unterstützteEntscheidungsfindung<br />

behandelt.<br />

Menschen mit intellektuellen<br />

Beeinträchtigungen<br />

meldeten sich selbst zu<br />

Wort und berichteten über<br />

ihren Wunsch nach einem<br />

selbstbestimmten Leben.<br />

Viele Hindernisse müssen<br />

noch beseitigt werden.<br />

Sachwalter, vor allem große<br />

Rechtsanwaltskanzleien<br />

mit manchmal über 100<br />

Klienten und Klientinnen,<br />

nehmen sich zu wenig Zeit<br />

für die Wünsche und Bedürfnisse<br />

der ihnen anvertrauten<br />

Menschen. Auch<br />

sei es sehr schwer, einen<br />

anderen oder überhaupt<br />

keinen Sachwalter mehr zu<br />

bekommen.<br />

Der Kanadier Michael Bach<br />

stellte ein Alternativmodell<br />

zur Sachwalterschaft vor,<br />

welches in Schweden und<br />

Teilen Kanadas zum Einsatz<br />

kommt: eine oder mehrere<br />

Unterstützungspersonen,<br />

die einen Menschen mit intellektuellerBeeinträchtigung<br />

gut kennen, ihm auf<br />

seinem persönlichen Le-<br />

bensweg beistehen wollen<br />

und die das Vertrauen der<br />

Bezugsperson genießen,<br />

helfen ihm bei allen wichtigen<br />

Entscheidungen. Zum<br />

Beispiel bei der Wohnungssuche,<br />

unterschreiben dürfen<br />

sie den Mietvertrag<br />

aber nicht, dies kann nur<br />

der Mensch mit Beeinträchtigung<br />

selbst.<br />

Bei schwerer beeinträchtigten<br />

Menschen geht es<br />

grundsätzlich um das Vermitteln<br />

von Entscheidungsgrundlagen<br />

in verständlicher<br />

Form und das Erkennen<br />

und Umsetzen des<br />

Willens auch des schwer<br />

beeinträchtigten, nichtsprechenden<br />

Menschen,<br />

der Unterstützer tritt nur<br />

als Sprachrohr auf.<br />

4 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11<br />

Fotos: LH-<strong>Wien</strong><br />

Der Monitoringausschuss<br />

unter Vorsitz von Marianne<br />

Schulze (4. von rechts)


Inklusive<br />

Schule.<br />

Bitte warten?<br />

Das Unterrichtsministerium<br />

hat im Frühjahr<br />

2011 – in enger Abstimmung<br />

mit dem Sozialministerium<br />

– mit der Entwicklung<br />

einer Umsetzungsstrategie<br />

der UN-<br />

Konvention im Bereich<br />

Bildung begonnen.<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> spielt<br />

hierbei eine wichtige<br />

Rolle: erstens durch die<br />

Forderung eines Stufenplans<br />

zur inklusiven<br />

Schule bis zum Jahr<br />

2016 – dieser Stufenplan<br />

wurde bereits in<br />

Grundzügen in die Planungen<br />

des Unterrichtsministeriumseinbezogen<br />

–, und zweitens<br />

durch die aktive Teilnahme<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

am Diskussions- und<br />

Gestaltungsprozess der<br />

„Runden Tische“ im<br />

Juni und Oktober 2011.<br />

Hinter den Kulissen formieren<br />

sich aber schon<br />

die Gegner, die wollen,<br />

dass die Sonderschule<br />

auf jeden Fall erhalten<br />

bleibt. Die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

wird aufzeigen, wer<br />

die gemeinsame Schule<br />

für alle verhindern will.<br />

„Bitte warten!“ kann<br />

nicht die Lösung sein.<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Quelle: LH-<strong>Wien</strong><br />

Weg mit den<br />

Hindernissen!<br />

Über 90 Teilnehmer/innen<br />

fanden sich am 17.9.2011<br />

im Kardinal-König-Haus<br />

ein, darunter Mitarbeiter/<br />

innen von Organisationen,<br />

Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

und Angehörige.<br />

„Ich wollte schon lange aufzeigen,<br />

welche besonderen<br />

Hindernisse sich Menschen<br />

mit intellektuellen Beeinträchtigungen<br />

tagtäglich<br />

in den Weg stellen“, sagte<br />

Bernhard Schmid, Generalsekretär<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong>. „Oft sind es keine<br />

baulichen Barrieren, sondern<br />

Hindernisse im Verstehen<br />

von mündlicher und<br />

schriftlicher Information.“<br />

Ohne ständige Begleitung<br />

durch einen Angehörigen<br />

oder einer Betreuerin bzw.<br />

einen Betreuer ist es vielen<br />

oft nicht möglich, z.B. selbständig<br />

einzukaufen, mit<br />

Die Fachtagung fand großen Anklang<br />

bei Betroffenen und Expert/inn/en<br />

nachrichten<br />

der Straßenbahn zu fahren,<br />

ein Museum zu besuchen<br />

oder eine Urlaubsreise zu<br />

unternehmen.<br />

Mit Hilfe von leichter Sprache,<br />

Bildern und Symbolen,<br />

technischen Hilfsmitteln<br />

und geschultem Personal<br />

können betroffene Menschen<br />

jedoch ein selbstständigeres<br />

Leben führen.<br />

15 Vortragende boten<br />

auf der Fachtagung einen<br />

umfassenden Überblick<br />

über Theorie und Praxis<br />

leicht verständlicher Information<br />

und Dienstleistungen.<br />

Diese sind für Menschen<br />

mit intellektuellen<br />

Beeinträchtigungen zugänglich.<br />

(Siehe mehr dazu<br />

im Kapitel „thema“!)<br />

5


thema<br />

Leichter Leben – Barrierefreies Einkaufen<br />

Die Gruppe ExAKT der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> hat sich Gedanken über Hindernisse bei<br />

ihrem täglichen Einkauf gemacht. Ihre Schlussfolgerungen hat sie im Rahmen<br />

des Tages der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai 2011<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein halbes Jahr später sind diese Beobachtungen<br />

und Forderungen genau so aktuell wie damals.<br />

Was ist schwierig?<br />

Was sollte anders sein?<br />

Was ist uns aufgefallen?<br />

Was ist nützlich?<br />

Unsere Situation<br />

Ein Leben führen wie alle anderen Menschen<br />

– mit allen Pflichten, Rechten und<br />

Möglichkeiten! Das ist der Wunsch eines jeden<br />

Menschen mit Behinderung bzw. einer<br />

Einschränkung. Auch unserer!<br />

Zu den Pflichten zählt unter anderem das<br />

Einkaufen von Lebensmitteln. Jeder Mensch<br />

muss irgendwann in einen Supermarkt gehen<br />

und unterschiedliche Produkte für das<br />

alltägliche Leben kaufen.<br />

Aber wie sieht dies für Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />

aus? Wie orientieren sich<br />

Betroffene und finden die jeweiligen Produkte?<br />

Wie können klein gedruckte (Produkt-)Informationen<br />

und Preise erfasst<br />

werden? All diese Fragen kommen auf Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

zu.<br />

Der tägliche Einkauf sollte für alle Menschen<br />

so leicht wie möglich sein. Für Menschen<br />

mit Behinderung, ältere Menschen, Eltern<br />

mit Kinderwagen. Ein leichter Zugang in<br />

den Supermarkt, eine gute Ladengestaltung<br />

und geschultes Personal helfen allen<br />

Menschen und ihren Kunden.<br />

Produktgestaltung im Supermarkt<br />

� Viele Regale sind zu hoch.<br />

� Manche Produkte sind entweder<br />

zu hoch oben oder zu weit unten.<br />

� Sie sind schwer zu erreichen.<br />

Schriftgröße & Lesbarkeit<br />

im Supermarkt<br />

� Die Preise sind zu klein geschrieben.<br />

Auch die Etiketten auf Produkten sind<br />

zu klein. Auch die Rechnungen und<br />

Gutscheine.<br />

� Manche Ablaufdaten kann man nicht<br />

lesen, weil sie zu klein sind.<br />

� Das Vergleichen von Produkten ist<br />

daher schwierig.<br />

Erreichbarkeit & Barrierefreiheit<br />

� Es gibt wenig Platz in den Gängen<br />

für Rollstuhlfahrer/innen.<br />

� Oft ist das Geschäftslokal mit Rollstuhl<br />

nicht befahrbar (Stufen, ungeeignete<br />

Rampen).<br />

� Manchmal blockieren andere Leute mit<br />

den Einkaufswägen die Durchgänge.<br />

� Bei vielen Einkaufswägen sind die Räder<br />

kaputt.<br />

� Oft kann man die Münzen nicht in den<br />

Schlitz im Einkaufswagen stecken.<br />

Personal<br />

� Manche Kassiererinnen und Kassiere<br />

sind unfreundlich und ungeduldig.<br />

� Manche Verkäufer/innen hören nicht zu,<br />

wenn wir Fragen haben.<br />

6 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


�<br />

Checkliste für ein Einkaufen ohne Hindernisse<br />

Eingangsbereich, Gänge, Kasse<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

ja nein<br />

Ist das Geschäftslokal mit Rollstuhl befahrbar (Rampe, breite Gänge)? □ □<br />

Gibt es einen gut erreichbaren Serviceknopf beim Eingangsbereich oder<br />

an mehreren Stellen, wo KundInnen um Unterstützung rufen können?<br />

□ □<br />

Sind die Einkaufswägen rollstuhlgerecht? □ □<br />

Gibt es Bodenmarkierungen zur Orientierung? □ □<br />

Sind die Bankomatkassen für RollstuhlfahrerInnen erreichbar? □ □<br />

Produkte im Geschäft<br />

Sind die Produkte auch für RollstuhlfahrerInnen in den Regalen gut zu<br />

erreichen?<br />

Sind die Tiefkühlvitrinen für RollstuhlfahrerInnen leicht zu öffnen?<br />

Liegen alle Tiefkühlwaren in guter Reichweite?<br />

Schriftgröße - Leichter Lesen im Supermarkt<br />

Sind die Preise, Rechnungen, Gutscheine, Ablaufdaten, die Etiketten<br />

groß und leicht lesbar geschrieben?<br />

Gibt es gut sichtbare und übersichtliche Wegweiser in großer Schrift,<br />

um Produkte leicht zu finden?<br />

Gibt es eine Lupe an Regalen oder am Einkaufswagen, um kleine<br />

Etiketten leichter lesen zu können?<br />

□ □<br />

□ □<br />

□ □<br />

□ □<br />

□ □<br />

Gibt es Symbole bei Obst- und Gemüsewaagen statt Nummern? □ □<br />

Sind Preisaktionen gut sichtbar und in großer Schrift markiert? □ □<br />

Personal<br />

Ist das Personal im Umgang mit Menschen mit Behinderungen<br />

geschult?<br />

□ □<br />

Gibt es ein spezielles Service für Menschen mit Behinderungen? □ □<br />

Diese Checkliste wurde Vertreter/inne/n von<br />

REWE und SPAR am 5. Mai 2011 übergeben<br />

thema<br />

Lesen Sie weiter<br />

auf Seite 8 >><br />

7<br />

Quelle: LH-<strong>Wien</strong><br />

Barrierefreiheit


thema<br />

Was wäre nützlich:<br />

� Eine Rampe kann den Zugang in den<br />

Supermarkt erleichtern. Auch ein gut<br />

sichtbarer Wegweiser für den Hintereingang<br />

für Rollstuhlfahrer/innen.<br />

� Wir finden einen Serviceknopf super.<br />

Solche Knöpfe kann es in den Supermärkten<br />

an mehreren Stellen geben.<br />

Auch schon beim Eingangsbereich.<br />

Damit kann man eine Verkäuferin, einen<br />

Verkäufer einfach herbeirufen. Man<br />

muss sie nicht in den Gängen suchen.<br />

� Wir wünschen uns geduldiges Personal,<br />

das uns gerne weiterhilft – bei Fragen<br />

und beim Einpacken.<br />

MOBILITÄT FÜR ALLE<br />

BEHINDERTENGERECHTE<br />

FAHRZEUGUMBAUTEN<br />

� Helle, klare, übersichtliche Wegweiser<br />

in großer Schrift helfen, sich leichter<br />

zurechtzufinden. So findet man die<br />

Produkte selbst und muss nicht fragen.<br />

Die Lebensmittel sollen fix an einem<br />

Platz bleiben. So kann man sich merken,<br />

wo man was findet.<br />

� Leere Schachteln sollen weggeräumt<br />

werden. Leere Regale sollen gleich<br />

wieder nachgefüllt werden.<br />

� Kleine Packungen, kleine Portionen<br />

wären gut. Viele Menschen leben alleine.<br />

Bodenmarkierungen wären für Menschen<br />

mit Sehbehinderungen günstig. ä<br />

SICHER UNTERWEGS<br />

DLOUHY GMBH<br />

1160 WIEN<br />

SELBSTFAHRSYSTEME - EINSTIEGSHILFEN<br />

AUFFAHRRAMPEN - ROLLSTUHLVERLADUNG<br />

FAHRZEUGE MIT HECKABSENKUNG - BODENSYSTEME<br />

ROLLSTUHLFIXIERUNG - PERSONENSICHERUNG<br />

INFORMATION - BERATUNG - SERVICE - REPARATUR<br />

8 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


� Die Lupe im Supermarkt wäre toll.<br />

Damit man die Preisschilder und Etiketten<br />

leichter und besser lesen kann,<br />

hängen an Regalen Lupen. Es kann auch<br />

eine Lupe im Einkaufswagen eingebaut<br />

sein.<br />

� Größere Schrift auf Produkten, auf den<br />

Rechnungen, bei Gutscheinen und<br />

Aktionen ist gut.<br />

� Billige Produkte werden gekennzeichnet.<br />

So kann man sie besser unterscheiden<br />

(z.B mit einem Aufkleber).<br />

� Symbole sind leicht zu verstehen – für<br />

viele Menschen. Waagen sollten immer<br />

Symbole haben und keine Nummern.<br />

� Bodenmarkierungen wären für Menschen<br />

mit Sehbehinderungen günstig.<br />

� Niedrigere Einkaufswagen für Rollstuhl-<br />

fahrerInnen wären gut.<br />

� Bieten Sie guten Service für Menschen<br />

mit Behinderung an und informieren Sie<br />

darüber (z.B. Einkaufsassistenz).<br />

� Schulen Sie Ihr Personal nicht nur im<br />

Umgang mit Waren, sondern auch mit<br />

Menschen mit Behinderung.<br />

Gruppe ExAkt<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

ExAkt bedeutet<br />

Experten Aktiv<br />

thema<br />

Behinderte Menschen sind Experten in<br />

eigener Sache und wissen am besten,<br />

was für sie gut und wichtig ist. Sie wollen<br />

ihre Erfahrungen weitergeben. In<br />

der Gruppe ExAkt arbeiten Menschen<br />

mit unterschiedlichen Behinderungen.<br />

Und konzentrieren sich auf Öffentlichkeitsarbeit.<br />

ExAkt bieten<br />

� allgemeine Informationsveranstaltungen<br />

- in Schulen<br />

- in Krankenhäusern<br />

- bei Firmen.<br />

ExAkt verfassen und übersetzen<br />

� Texte in leicht verständliche Sprache<br />

(z.B. Informationsmaterialen,<br />

Zeitungen, Websites …).<br />

Kontakt:<br />

Nobilegasse 23-25, 1150 <strong>Wien</strong><br />

Tel: 982 09 12 Fax: 982 09 12 – 17<br />

E-Mail: exakt.ws15@chello.at<br />

leitung.werkstatt15@lebenshilfe-wien.at<br />

Der Film zum barrierefreien Einkaufen<br />

zum Anschauen unter http://<br />

www.lebenshilfe-wien.at/Einkaufen-ohne-Hindernisse-M.903.0.html<br />

9<br />

Quelle: Ernst Spiessberger<br />

Barrierefreiheit


thema<br />

Ohne Barrieren geht es überall besser:<br />

Entscheidungshilfe für Dienstleister aller Branchen<br />

Wie muss die Umwelt gestaltet sein, damit Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

selbstständig am öffentlichen Leben teilnehmen können?<br />

Antwort auf diese Frage gibt das Projekt<br />

„Kriterienkatalog zur Barrierefreiheit für<br />

Menschen mit kognitiven Einschränkungen“,<br />

welches im Auftrag des BKB Bundeskompetenzzentrum<br />

Barrierefreiheit unter Leitung<br />

von Ulrich Niehoff von der Bundesvereinigung<br />

der deutschen <strong>Lebenshilfe</strong> und Stephan<br />

Kurzenberger von der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Baden-Württemberg 2011 abgeschlossen<br />

wurde.<br />

Die praktischen Testsituationen, an denen<br />

über 400 Menschen mit Behinderung teilnahmen,<br />

bezogen sich zum einen auf die<br />

Bedeutung von Bildzeichen wie Piktogrammen<br />

und zum anderen auf die Bedienung<br />

von Automaten. Die Ergebnisse sind teilweise<br />

überraschend: Es zeigte sich zum<br />

Beispiel, dass das als weltweit nachvollziehbar<br />

eingeschätzte Piktogramm für Toilette<br />

für die betroffene Personengruppe kaum<br />

verständlich ist. Die schlichte Abkürzung<br />

„WC“ wird dagegen von vielen richtig gedeutet,<br />

obwohl Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung häufig keine oder nur eine<br />

gering ausgeprägte Lesefähigkeit haben.<br />

Kurztext in diesem Fall<br />

besser als Piktogramm!<br />

Bilder: meist besser als Wörter<br />

Als erster wichtiger Bereich wurden in der<br />

Studie öffentliche Beschilderungen auf ihre<br />

Verständlichkeit für Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung überprüft. Dabei<br />

kam man zusammenfassend auf folgende<br />

Erkenntnisse:<br />

� Ein Piktogramm ist für Menschen mit<br />

intellektueller Beeinträchtigung besonders<br />

dann gut verständlich, wenn die Darstellung<br />

aus einem einzelnen Zeichen besteht,<br />

das in einem direkten Zusammenhang<br />

mit der Bedeutung (Symbolgehalt) steht<br />

und wenige weitere Interpretationen notwendig<br />

macht. Der Symbolgehalt eines<br />

Piktogramms sollte eindeutig und begrenzt<br />

sein.<br />

Als Schilder sind Symbole oft<br />

besser geeignet als Fotos<br />

� Textinformationen können ergänzend<br />

wirkungsvoll sein. Ausschließliche Texttafeln<br />

schließen dagegen eine große Gruppe<br />

der Menschen mit Behinderung aus.<br />

� Fotorealistische Darstellungen werden<br />

von vielen Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung gut erkannt. Aufgrund<br />

fehlender Kontraste eignen sie sich jedoch<br />

weniger für die Gestaltung von Hinweistafeln.<br />

Für die Gestaltung von Print- und<br />

10 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11<br />

Quelle: Projekt Kriterienkatalog


Quelle: Projekt Kriterienkatalog<br />

Onlinemedien kann die Verwendung von<br />

informativen Fotos (statt Illustrationen und<br />

Zeichen) eine effektive Alternative sein.<br />

� Die zusätzliche Bereitstellung von Inhalten<br />

in gesprochener Form (Sprachausgabe)<br />

ermöglicht es einer größeren Gruppe<br />

von Menschen mit Behinderung, Information<br />

zu verstehen.<br />

Automaten: wie sie sein sollen<br />

Als zweiter wichtiger Bereich wurden Handlungsabläufe<br />

und Menüstrukturen an Automaten<br />

in Bezug auf Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung überprüft, mit<br />

folgendem Ergebnis:<br />

� Ein Automat (oder ein vergleichbares<br />

Shopangebot im Internet) ist für Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung besonders<br />

dann gut nutzbar, wenn die Startseite<br />

klare Hinweise zur korrekten Bedienweise<br />

kommuniziert (z. B. Touchscreen-Oberfläche).<br />

Die Hinweise sollten im Mehr-<br />

Sinne-Prinzip erstellt werden, d. h. neben<br />

Textinformationen sowohl bildhafte Darstellungen<br />

als auch eine Sprachausgabe<br />

bereithalten.<br />

� Der Automat sollte so lange warten,<br />

bis der Kunde bzw. die Kundin in Ruhe die<br />

Auswahl getroffen hat.<br />

� Weiterer Hinweis: Geräte mit einer sogenannten<br />

1-Klick-Bedienung, bei denen<br />

Funktion mit einer oder sehr wenigen Eingaben<br />

auslösbar sind, können für die Bedienbarkeit<br />

ein großer Vorteil sein.<br />

Testautomat<br />

im Internet<br />

zum Herunterladen unter<br />

www.lebenshilfe-bw.de/bkb<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Quelle: DB Mobility Networks Logistics<br />

Wegweiser: einfach, schlüssig,<br />

konsequent<br />

thema<br />

Als dritter Bereich wurden folgende Hinweise<br />

für ein Leitsystem erarbeitet, die Menschen<br />

mit intellektuellen Beeinträchtigungen<br />

leicht nachvollziehbar und möglichst<br />

selbstständig zum gewünschten Ziel führen:<br />

� Orientierungssysteme sind besonders<br />

dann für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

nutzbar und hilfreich, wenn<br />

bei der Umsetzung schlüssige Codierungen<br />

mit Farben und Elementen der Bildsprache<br />

(Piktogramme, …) sowie akustische Hilfsmittel<br />

zum Einsatz kommen.<br />

� Besondere Bedeutung haben dabei konsequente<br />

und eindeutige Richtungsangaben<br />

und die Durchgängigkeit. Alternativ<br />

zu unterbrechungsfreien Markierungen<br />

(z. B. durchgezogene Linien auf dem Boden<br />

oder der Wand) sollten Leithinweise<br />

an jeder Wegverzweigung und an längeren<br />

sich nicht verzweigenden Strecken vorhanden<br />

sein.<br />

Farben helfen bei der Orientierung;<br />

oft bringt ein Zuviel an Information<br />

jedoch wieder Verwirrung<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 12 >><br />

11<br />

Barrierefreiheit


thema<br />

Die Ergebnisse des Projekts in leichter Sprache<br />

Die wichtigsten Hinweise zur Barrierefreiheit für Menschen,<br />

die intellektuell beeinträchtigt genannt werden.<br />

Leichte Sprache:<br />

� Texte sollen so geschrieben<br />

sein, dass man sie gut<br />

verstehen kann.<br />

� Und sie sollen übersichtlich<br />

gestaltet sein.<br />

� Zum Beispiel:<br />

Formulare, Anträge,<br />

Gebrauchs-Anweisungen oder<br />

Briefe von Ämtern.<br />

� Dafür gibt es die Leichte<br />

Sprache.<br />

� Sie hat feste Regeln.<br />

Texte mit Bildern<br />

und sprechende Texte:<br />

� Wenn bei Texten Bilder dabei<br />

sind, kann man sie meistens<br />

besser verstehen.<br />

� Gut ist auch, wenn man die<br />

Texte hören kann.<br />

� Zum Beispiel: Wenn man bei<br />

einem Automaten die<br />

Funktionen auch vorgelesen<br />

bekommt.<br />

Leichte Bedienbarkeit<br />

� Automaten und Kauf-Angebote<br />

im Internet sind oft schwer zu<br />

verstehen.<br />

� Zum Beispiel Automaten für<br />

Fahrkarten am Bahnhof.<br />

� Hier helfen gute Erklärungen:<br />

Zum Beispiel eine Mischung<br />

aus Texten, Bildern und<br />

Vorlesen.<br />

� Es ist gut, wenn man nur<br />

wenige Tasten drücken muss.<br />

� Manchmal braucht jemand<br />

länger, um den Automaten zu<br />

bedienen.<br />

Dann soll der Automat nicht<br />

einfach mittendrin abbrechen.<br />

Es muss genug Zeit<br />

vorhanden sein, um zu<br />

wählen.<br />

12 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


Wie kann man sich gut<br />

zurechtfinden? –<br />

Leichte Orientierung<br />

� Für viele Menschen ist es<br />

schwer, sich in großen<br />

Gebäuden zurechtzufinden.<br />

Zum Beispiel: in Bahnhöfen,<br />

Flughäfen, Ämtern oder<br />

Krankenhäusern.<br />

� Man kann etwas tun, damit<br />

sich die Menschen besser<br />

zurechtfinden können:<br />

Man kann die Gebäude mit<br />

Farben und Bildern<br />

übersichtlicher gestalten.<br />

Und man kann<br />

Beschreibungen zum Anhören<br />

anbieten.<br />

Was für Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung<br />

gut ist, hilft auch vielen<br />

anderen Menschen.<br />

Zum Beispiel:<br />

� Menschen, die wenig Deutsch<br />

sprechen,<br />

� Menschen, die kaum lesen<br />

können,<br />

� alten Menschen und Kindern,<br />

� Menschen, die sich an einem<br />

Ort noch nicht auskennen.<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Fortsetzung<br />

Ohne Barrieren<br />

geht es überall besser<br />

thema<br />

Kriterienkatalog<br />

„Barrierefreiheit für Menschen<br />

mit kognitiven Einschränkungen“<br />

Der Kriterienkatalog „Barrierefreiheit<br />

für Menschen mit kognitiven Einschränkungen“<br />

ist als 50-seitige Broschüre<br />

u.a. über<br />

Herrn Stephan Kurzenberger<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> Baden-Württemberg<br />

Neckarstraße 155a<br />

70190 Stuttgart<br />

Deutschland<br />

Tel.: +49-711-25589/24<br />

E-Mail: stephan.kurzenberger@<br />

lebenshilfe-bw.de<br />

erhältlich.<br />

oder über Internet als barrierefreie<br />

PDF-Datei online abrufbar<br />

www.barrierefreiheit.de/<br />

kriterienkatalog.html<br />

Barrierefreiheit für Menschen<br />

mit kognitiven Einschränkungen<br />

KriTEriEnKaTaLoG<br />

13<br />

Barrierefreiheit


thema<br />

capito – Verstehen macht Spaß!<br />

Die Grazer Firma capito ist Expertin für die Erstellung und Übersetzung<br />

von Texten in leicht verständlicher Sprache.<br />

Auf der Fachtagung der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> (siehe Seite 5) stellte<br />

Karoline Krauland von capito die<br />

Grundlagen einfacher und leicht<br />

verständlicher Sprache vor. Neben<br />

der Verwendung einfacher<br />

(nicht kindlicher!) Worte und<br />

Sätze und der Beschränkung der<br />

Leicht lesbar<br />

Was ist das Leben? Es ist<br />

das Aufblitzen eines<br />

Glühwürmchens in der<br />

Nacht. Es ist der Atem<br />

eines Büffels im Winter.<br />

Es ist der kleine<br />

Schatten, der über das<br />

Gras huscht und im<br />

Sonnenuntergang<br />

verschwindet!<br />

Leicht lesbar<br />

Was ist das Leben? Es ist<br />

das Aufblizen eines<br />

Glühwürmchens in der<br />

Nacht. Es ist der Atem<br />

eines Büffels im Winter.<br />

Es ist der kleine<br />

Schatten, der über das<br />

Gras huscht und im<br />

Sonnenuntergang<br />

verschwindet!<br />

Schwer lesbar<br />

Was ist das Leben? Es ist das Aufblizen<br />

eines Glühwürmchens in der Nacht. Es<br />

ist der Atem eines Büffels im Winter. Es<br />

ist der kleine Schatten, der über das Gras<br />

huscht und im Sonnenuntergang<br />

verschwindet!<br />

Erzählung auf das Wesentliche<br />

spielt auch die Gestaltung und<br />

Anordnung von Sätzen und Absätzen<br />

eine wichtige Rolle. Einige<br />

wesentliche Merkmale von gut<br />

lesbaren und schwer lesbaren<br />

Texten hat Frau Krauland in ihrem<br />

Vortrag gegenübergestellt:<br />

Leicht . lesbar<br />

Und die<br />

Schriftgröße ist<br />

auch sehr wichtig,<br />

damit auch alte<br />

Menschen und die<br />

Menschen mit<br />

Sehbehinderung<br />

sie Lesen können<br />

Schwer lesbar Leicht lesbar<br />

Schrift soll kontrastreich<br />

sein<br />

Schlecht lesbar<br />

Und die Schriftgröße ist auch sehr wichtig, damit auch alte<br />

Menschen und die Menschen mit Sehbehinderung sie Lesen<br />

können<br />

Schwer lesbar<br />

Schrift soll kontrastreich<br />

sein<br />

14 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


Die Einhaltung dieser und einiger<br />

weiterer Grundregeln ermöglicht<br />

für Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung, die das Lesen<br />

gelernt haben, dass sie wesentlich<br />

mehr geschriebene Information<br />

besser und selbstständiger<br />

erfassen können. Aber auch bei<br />

allen übrigen Menschen sind<br />

Texte in leicht verständlicher<br />

Sprache wegen ihrer Übersichtlichkeit<br />

sehr beliebt!<br />

Leicht lesbar<br />

Schwarz auf weiß ist gut<br />

lesbar<br />

Nicht grün auf rot weil es<br />

leute gibt die die farben<br />

nicht unterscheiden<br />

können.<br />

Leicht lesbar<br />

Text- Teile und Bilder<br />

nicht drehen oder<br />

verzerren<br />

Schwer lesbar<br />

Schwarz auf weiß ist gut<br />

Schwer lesbar<br />

Text- Teile und Bilder<br />

nicht drehen oder<br />

verzerren<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Frau Mag. a (FH) Karoline<br />

Krauland ist als Betriebsleiterin<br />

in der atempo GmbH<br />

verantwortlich für capito<br />

und CEDOS.<br />

thema<br />

Kontakt:<br />

Telefon: 0316 81 47 16 DW 23<br />

E-Mail: karoline.krauland@capito.eu<br />

Internet: www.capito.eu<br />

capito Barrierefreie Information<br />

Heinrichstraße 145<br />

8010 Graz<br />

Leicht lesbar<br />

Keine Wörter trennen<br />

Schwer lesbar<br />

Ke<br />

ine Wör<br />

ter tren<br />

nen<br />

Leicht lesbar<br />

Schwer lesbar<br />

Max Mustermann<br />

Max Mustermann, Musterstraße 1, 1234<br />

Musterstraße 1<br />

Musterhausen<br />

1234 Musterhausen<br />

Leicht lesbar<br />

0676-324 789 901<br />

Leicht lesbar<br />

Montag, Dienstag,<br />

Mittwoch, Donnerstag,<br />

Freitag<br />

Schwer lesbar<br />

0676/324789901<br />

Schwer lesbar<br />

MO, DI, MI, DO, FR<br />

Produkte, die nach dem capito-Standard<br />

für Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung erstellt wurden,<br />

werden mit diesem Gütesiegel<br />

ausgezeichnet.<br />

15<br />

Abbildungen: capito<br />

Barrierefreiheit


Little Step:<br />

Einfach-Taste<br />

für Sprachausgabe<br />

thema<br />

Das kann ich auch – nur eben anders<br />

Unterstützte Kommunikation (UK)<br />

Sie hilft Menschen, die sich noch nicht, nicht mehr oder nur sehr schwer mit<br />

Lautsprache verständigen können.<br />

Der Begriff „Unterstützte Kommunikation“<br />

bezeichnet alle Maßnahmen, die Kommunikation,<br />

Verständigung und Mitbestimmung<br />

für Menschen mit Beeinträchtigungen verbessern.<br />

Die Unterstützte Kommunikation basiert dabei<br />

auf folgenden Grundprinzipien:<br />

� Jeder Mensch kommuniziert.<br />

� Jeder Mensch ist kompetent im<br />

Beurteilen seiner Erfahrungen.<br />

� Jede Handlung benötigt Motivation.<br />

� Motivation entsteht durch die Erfahrung<br />

von positiver Wirkung.<br />

Oft ist es aber so, dass Menschen mit schweren<br />

Beeinträchtigungen und fehlenden verbalen<br />

Ausdrucksmöglichkeiten ohne Hilfe<br />

nicht mitbestimmen, nicht auswählen, keine<br />

Entscheidungen für sich selbst treffen und<br />

nur wenig Kontrolle über das Geschehen<br />

rund um sich ausüben können.<br />

Woraus kann Hilfe bei der Kommunikation<br />

bestehen?<br />

Eine erste wichtige Hilfe wird bereits geboten,<br />

wenn Bezugspersonen genau auf die<br />

körpereigenen Kommunikationsformen der<br />

beeinträchtigten Person achten:<br />

Atmung, Muskelspannung und<br />

Körperhaltung, Mimik und Gestik,<br />

Blicke, Laute und Gebärden.<br />

Angehörige und ständige Betreuungspersonen<br />

sind üblicherweise<br />

schon mit den individuellen nonverbalen<br />

Kommunikationsmitteln<br />

vertraut, gelegentliche Kontaktpartnerinnen<br />

und -partner müs-<br />

sen erst vertraut gemacht werden, damit<br />

die Kommunikation auch direkt mit dem<br />

beeinträchtigten Menschen aufgenommen<br />

werden kann. In jedem Fall ist auch geduldiges<br />

Beobachten und ein Hineindenken in<br />

die Perspektive des anderen nötig, um eine<br />

wechselseitige Kommunikation in Gang zu<br />

bringen und zu verstehen, was der Mensch<br />

mit Beeinträchtigung ausdrücken möchte.<br />

Umgekehrt stehen auch der Kontaktpartnerin<br />

bzw. dem Kontaktpartner einige Möglichkeiten<br />

offen, eine Kommunikation anzuregen<br />

bzw. zu vertiefen: Sie/er kann sich<br />

derselben Ausdrucksmitteln wie der beeinträchtigte<br />

Mensch bedienen (Mimik, Gestik,<br />

Symbole, …), sie/er kann das Ausgedrückte<br />

wiederholen oder interpretieren („Habe ich<br />

das richtig verstanden, du willst mir sagen,<br />

dass …“), und sie/er kann Fragen stellen, die<br />

der beeinträchtigte Mensch auch beantworten<br />

kann (z.B. einfache Ja/Nein-Fragen).<br />

Hilfsmittelunterstützte Kommunikationsformen<br />

Durch die Verwendung von nicht-elektronischen<br />

oder elektronischen Hilfsmitteln<br />

können selbstständige Kommunikationsmöglichkeiten<br />

von Menschen mit Beeinträchtigungen<br />

deutlich erweitert werden.<br />

Ein Vorrat an Symbolen oder Fotos, die in<br />

Anzahl, Bedeutung und Einfachheit genau<br />

an die eigenen Bedürfnisse angepasst sind,<br />

stehen dem beeinträchtigten Menschen entweder<br />

in Form von Kärtchen, in Buchform<br />

oder über elektronische Kommunikationsgeräte<br />

mit Tasten oder einem berührungsempfindlichen<br />

Bildschirm zur Verfügung.<br />

16 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


Fotos: LifeTool<br />

Damit wird es für non-verbale<br />

Menschen möglich, eigene<br />

Erlebnisse zu erzählen,<br />

eine Auswahl aus mehreren<br />

Gegenständen zu treffen,<br />

gewünschte Handlungen zu<br />

signalisieren oder Gefühle<br />

auszudrücken.<br />

Elektronische Hilfsmittel<br />

arbeiten mit akustischer<br />

Unterstützung. In der einfachsten Form<br />

wird durch Drücken einer großen Taste<br />

eine abgespeicherte Nachricht abge-<br />

spielt, z.B. „Ich habe heute Geburtstag“.<br />

In der ausführlichen Form können mehrere<br />

verschiedene Sprachausgaben durch Drücken<br />

von Symboltasten aktiviert werden.<br />

Es gibt Geräte, bei denen die Wörter und<br />

Sätze selbst aufgenommen werden können,<br />

andere generieren die Sprachausgabe<br />

computergestützt automatisch je nach Anwahl<br />

eines Symbols.<br />

Eine interessante Variante stellt ein<br />

Strichcodeleser(gerät) dar: es können einfache<br />

Sprachnachrichten aufgesprochen<br />

werden, die als Strichcode-Etiketten ausgedruckt<br />

und auf Gegenstände aufgeklebt<br />

werden können. Der Mensch mit Beeinträchtigung<br />

kann dann selbstständig das<br />

Etikett auf dem jeweiligen Gegenstand abtasten<br />

und bekommt akustisch entweder<br />

eine Beschreibung zum Gegenstand oder<br />

eine Anweisung.<br />

Selbstständiges Ein-/Ausschalten<br />

mit zwischengeschaltenen<br />

großen Tasten<br />

Für Menschen,<br />

denen das Ein-<br />

und Ausschalten<br />

von Geräten alleine<br />

nicht möglich<br />

ist, gibt es<br />

eine Reihe von<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

thema<br />

Sprachcomputer in verschiedenen Ausführungen<br />

erweitern den verfügbaren Wortschatz<br />

Zusatzgeräten, die zwischen diesen Geräten<br />

und der Steckdose angeschlossen werden.<br />

Damit wird es z.B. möglich, mit einer<br />

großen violetten Taste den Ventilator ein-/<br />

auszuschalten und mit einer großen grünen<br />

Taste den Radio. Solche einfachen Bedienhilfen<br />

trainieren das Ursache-/Wirkungsverständnis<br />

der beeinträchtigten Personen und<br />

verhelfen Ihnen zu einer unabhängigeren<br />

Lebensführung.<br />

Bernhard Schmid<br />

Die in diesem Artikel angesprochenen<br />

elektronischen Hilfsmittel zur unterstützten<br />

Kommunikation wurden im<br />

Rahmen der Fachtagung der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> (siehe Seite 5) von Frau<br />

Mag. a Ingrid Gurung von der Beratungsstelle<br />

LifeTool <strong>Wien</strong>, einer Einrichtung<br />

des Evangelischen Diakoniewerks Gallneukirchen,<br />

vorgestellt.<br />

Kontakt für Beratung,<br />

Schulung und Produktanfragen:<br />

Telefon: 01-971 75 04 / 20<br />

E-Mail: ingrid.gurung@lifetool.at<br />

Internet: www.lifetool.at<br />

1090 <strong>Wien</strong>, Schwarzspanierstr. 13/1.Stock<br />

17<br />

Barrierefreiheit


thema<br />

Mit Bildern geht es leichter<br />

2.600 Bildzeichen in der Datenbank<br />

Ein gut durchdachtes System von Bildern und Symbolen ermöglicht Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung selbstständiges Arbeiten auch ohne Kenntnisse<br />

in Lesen und Schreiben.<br />

Tom S. arbeitet im Parc<br />

Merveilleux. Das ist ein<br />

luxemburgischer Tierpark<br />

mit Affen, Papageien<br />

und vielen anderen<br />

Tierarten. Es ist<br />

auch eine geschützte<br />

Werkstätte für Men-<br />

Wochenkalender<br />

schen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung der<br />

APEMH, einer Organisation<br />

ähnlich der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong>. Tom arbeitet<br />

in der Tierpflege. Seine<br />

Arbeit ist es, Tiere zu<br />

füttern und zu versorgen.<br />

Dazu muss er wissen,<br />

welches Futter je-<br />

mit wechselnden des Tier bekommt und<br />

Aufgaben pro<br />

wie das Futter zuberei-<br />

Mitarbeiter/in tet wird. Er muss auch<br />

und Tag<br />

wissen, welche Arbeit<br />

er an jedem Wochentag<br />

macht. Denn er arbeitet mit vierzehn<br />

Kolleg/inn/en zusammen, und die Arbeiten<br />

wechseln ständig.<br />

Tom kann nicht lesen und schreiben. Trotzdem<br />

kann er selbstständig arbeiten.<br />

Er sieht auf dem Arbeitsplan, welche Arbeiten<br />

er zu tun hat, er sieht nach, welche<br />

Tiere er heute füttern soll und wieviel Futter<br />

er vorbereiten soll.<br />

Alle diese Informationen findet er auf Bildern<br />

an seinem Arbeitsplatz. Die APEMH<br />

hat dafür ein eigenes Bildsystem entwickelt:<br />

das System POINT. Dieses System<br />

wird in allen Werkstätten der APEMH einheitlich<br />

und lückenlos angewendet. POINT<br />

enthält ein Verzeichnis von Bildzeichen und<br />

Softwareprogrammen sowie eine Methode<br />

für die Anwendung des Systems.<br />

Bildzeichen-Datenbank<br />

Bildzeichen sind gezeichnete Darstellungen,<br />

die sehr schematisch und recht abstrakt<br />

Hinweise geben zu Namen, Handlungen,<br />

Ort, Zeit, Verpflichtungen oder Verboten.<br />

Diese Bildzeichen können bei POINT in einer<br />

Datenbank nach selbst festgelegten<br />

Ordnungskriterien abgelegt werden. Neben<br />

den rund 2600 vorinstallierten Bildzeichen<br />

können eigene neue erstellt werden. Durch<br />

die Verwendung einer Datenbank werden<br />

zwei Dinge sichergestellt: Erstens die Verwendung<br />

einheitlicher Symbole durch zentrale<br />

Verwaltung, und zweitens die vielseitige<br />

Anwendung, weil die Bildzeichen flexibel<br />

in Untergruppen zusammengefasst, an<br />

die besonderen Bedürfnisse einer Organisation<br />

angepasst und mit persönlichen Druckvorlagen<br />

für den Eigenbedarf ausgedruckt<br />

werden können.<br />

Frei wählbare<br />

Auswahl an<br />

Symbolen<br />

18 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11<br />

Quelle: LH-<strong>Wien</strong>


Anwendungsbeispiele<br />

im Arbeitsbereich<br />

Anhand des Beispiels des luxemburgischen<br />

Tierparks zeigen sich die breiten Anwendungsmöglichkeiten<br />

des Systems: Jeder<br />

Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung hat seinen/<br />

ihren persönlichen Wochenplan. Jeder Tag<br />

hat seine eigene Farbe, und dem Personal<br />

sind die einzelnen Tätigkeiten mit beweglichen<br />

Kärtchen zugeordnet. Für die Abfolge<br />

einzelner Arbeitsschritte und für die Mengenangaben<br />

für die tägliche Futterzusammenstellung<br />

gibt es genaue Arbeitsanweisungen<br />

als Anleitung und Gedächtnisstütze.<br />

Und die einzelnen Futterarten, Werkzeuge,<br />

usw. und die jeweiligen Futtertröge für die<br />

einzelnen Tierarten sind ebenso durchgängig<br />

mit Symbolen gekennzeichnet (siehe<br />

Abbildungen auf dieser Seite).<br />

Im Tierpark in Luxemburg:<br />

Futterplan als Anleitung<br />

und Gedächtnisstütze<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

thema<br />

Bildzeichen auf den Futterschüsseln<br />

erleichtern die Futterausgabe<br />

Gekennzeichnete Behälter<br />

Die Bildzeichen werden aber nicht nur<br />

für die Erleichterung der selbstständigen<br />

Durchführung von Arbeitsabläufen verwendet.<br />

Die Bildzeichen dienen auch zur Orientierung<br />

am Gelände des Tierparks, einzelne<br />

Gehege oder Betriebsgebäude werden<br />

leicht gefunden. Durch die einheitliche Verwendung<br />

der Bildzeichen auf Gegenständen,<br />

Hinweistafeln, Buchseiten und auf flexiblen<br />

Kärtchen ist der Wiedererkennungswert<br />

auch für Menschen ohne Schreib- und<br />

Lesekenntnisse gegeben.<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 20 >><br />

19<br />

Fotos: APEMPH<br />

Barrierefreiheit


thema<br />

Handlungen werden entweder durch Pfeile<br />

oder durch eingebettete Symbole dargestellt:<br />

Pfeilrichtung beachten<br />

Mit dem Einzelsymbol<br />

„Messer“<br />

wird die Tätigkeit<br />

„schneiden“ beschrieben<br />

Durch einheitliche Verwendung<br />

prägen sich Symbole für<br />

Tätigkeiten ein<br />

Durch Kombination bekannter Zeichen<br />

entstehen neue Bedeutungen, z.B.<br />

Diese können durch Zusammensetzungen<br />

auch komplexere Begriffe verdeutlichen,<br />

z.B. setzt sich das Symbol „Puderzucker“<br />

folgendermaßen zusammen:<br />

Natürlich ist eine Einschulung sowohl der<br />

Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

als auch der Betreuerinnen und Betreuer<br />

erforderlich, um das Bildsystem<br />

POINT gut nutzen zu können. Zu diesem<br />

Zweck steht ein umfangreiches und auf Erfahrungswerten<br />

beruhendes Einschulungsprogramm<br />

zu den Regeln und Basiskenntnissen<br />

des POINT-Systems sowie Hilfestellungen<br />

für die praktische Umsetzung in der<br />

eigenen Organisation zur Verfügung.<br />

Das Bildsystem POINT wurde im Rahmen<br />

der Fachtagung der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> (siehe Seite 5) von Herrn Romain<br />

Schoos vorgestellt.<br />

Kontakt für Anfragen:<br />

Romain Schoos<br />

Tel.: +352-51104853<br />

E-Mail: point@parc-merveilleux.lu<br />

20 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11<br />

Quelle: APEMPH


Quelle: <strong>Wien</strong>er Linien<br />

Mobilität für alle<br />

Wer so wie ich täglicher Benutzer von Bus,<br />

Straßenbahn und U-Bahn ist, der weiß den<br />

Komfort zu schätzen: Aufzüge und Rolltreppen,<br />

farbige Leitsysteme, elektronische Anzeigen<br />

im Stationsbereich und in den Fahrzeugen,<br />

begleitende akustische Hinweise<br />

sowie verständliche Umgebungspläne und<br />

Informationen in Vitrinen erleichtern die<br />

Benutzung für alle Fahrgäste mit und ohne<br />

Beeinträchtigungen wesentlich. Speziell für<br />

blinde Fahrgäste wurde ein durchgängiges<br />

Bodenmarkierungssystem installiert, anhand<br />

dessen sich der Mensch mit Sehbeeinträchtigung<br />

selbstständig orientieren kann.<br />

Der Einsatz von Farben und Piktogrammen<br />

in der U-Bahn und von Lautsprecherdurchsagen<br />

sind eine wichtige Orientierungshilfe<br />

für Menschen, die nicht lesen können. Allerdings<br />

sind nicht alle Piktogramme wirklich<br />

verständlich. Es sollten viel mehr Bildsymbole<br />

oder Fotos zur Kennzeichnung von Sta-<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

thema<br />

Die <strong>Wien</strong>er Linien haben bereits verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um<br />

Fahrgästen mit Körper- und Sinnesbeeinträchtigungen eine barrierefreie<br />

Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu ermöglichen. Wie steht es um die<br />

Bedürfnisse von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung?<br />

tionen auf Fahrplänen und an Stationen verwendet<br />

werden. So können Menschen mit<br />

intellektuellen Beeinträchtigungen leichter<br />

erkennen können, wo sie ein- und aussteigen<br />

müssen. Die jeweils nächste Ausstiegsstelle<br />

sollte lange genug auf dem Infoschirm<br />

im Fahrzeug eingeblendet bleiben, damit sie<br />

auch von Menschen gelesen und verstanden<br />

werden können, die länger dafür brauchen.<br />

Ganz wichtig wird es auch sein, dass die Mitarbeiter/innen<br />

der <strong>Wien</strong>er Linien im direkten<br />

Kontakt mit Menschen mit intellektuellen<br />

Beeinträchtigungen lernen, wie man für sie<br />

und ihr manchmal ungewöhnliches Verhalten<br />

Verständnis entwickeln kann. Und wie<br />

man sie dabei unterstützen kann, den Weg<br />

zu finden, den Fahrschein korrekt zu entwerten<br />

und in den richtigen Wagen einzusteigen,<br />

auch wenn nicht ständig ein/e Betreuer/in<br />

mitfährt.<br />

Bernhard Schmid<br />

21<br />

Barrierefreiheit


thema<br />

Der Wurlitzer – Barrierefreiheit in der Kultur<br />

beginnt bei der Sprache!<br />

Die Aktion Hunger auf Kunst und Kultur<br />

hat ein Netzwerk geschaffen, das sozial<br />

benachteiligten Menschen die Möglichkeit<br />

gibt, unentgeltlich Kulturveranstaltungen<br />

zu besuchen. Die Erfahrung zeigt jedoch,<br />

dass es Kulturpass-Besitzer/innen gibt,<br />

die diese Möglichkeit aus unterschiedlichen<br />

Gründen kaum bzw. gar nicht in Anspruch<br />

nehmen. Die Gründe dafür sind vielfältig,<br />

„Sprachbarrieren“ einer davon. Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung benötigen<br />

oft andere Impulse und Hilfsmittel<br />

als die herkömmlichen, um an Kunst und<br />

Kultur herangeführt zu werden. Denn die<br />

Texte und Informationen zu kulturellen Veranstaltungen<br />

sind oftmals viel zu schwer<br />

verständlich<br />

und daher<br />

nicht für alle<br />

gleichermaßen<br />

leicht zu<br />

lesen.<br />

Anfang 2011<br />

hat die Aktion<br />

Hunger<br />

auf Kunst<br />

und Kultur<br />

gemeinsam mit Jugend am Werk die erste<br />

Ausgabe des Programmhefts „Wurlitzer“<br />

herausgegeben. Das Programmheft enthält<br />

Hinweise in leichter Sprache zu Aufführungen,<br />

Konzerten und Ausstellungen in<br />

<strong>Wien</strong>.<br />

Für 2012 wird es ein neues Heft mit Unterstützung<br />

von <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> und Jugend<br />

am Werk geben.<br />

Neuer Wurlitzer<br />

ab Februar 2012<br />

Es werden aktuelle Veranstaltungen von<br />

voraussichtlich zehn Kultureinrichtungen<br />

im Raum <strong>Wien</strong> in leichter Sprache beschrieben<br />

werden.<br />

Der Wurlitzer kann über das Büro von<br />

Hunger auf Kunst und Kultur bezogen<br />

werden:<br />

Tel.: 01-319 02 39, E-Mail: monika.<br />

wagner@hungeraufkunstundkultur.at<br />

Gumpendorfer Straße 9/10, 1060 <strong>Wien</strong><br />

<strong>Lebenshilfe</strong><br />

Bremen e.V.<br />

Eine der berühmtesten biblischen Geschichten gibt<br />

es jetzt in Leichter Sprache.<br />

Kurze Sätze, verständliche Worte und anschauliche<br />

Illustrationen laden dazu ein, die Weihnachtsgeschichte<br />

neu zu entdecken. Eine tolle Geschenkidee!<br />

Bestellen Sie die Weihnachtsgeschichte jetzt zum<br />

Preis von 9,80 Euro, zzgl. Verpackung und Porto.<br />

Bestellung und weitere Infos:<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Lebenshilfe</strong> Bremen e.V.<br />

Waller Heerstr. 55 � Waller Heerstr. 55 · 28217 Bremen<br />

Tel.: (0421) 38777-0 · � Tel.: +49 421 38777-0 Fax: (0421) +49 421 38777-99 38777-99<br />

info@lebenshilfe-bremen.de · www.lebenshilfe-bremen.<br />

� info@lebenshilfe-bremen.de www.lebenshilfe-bremen.de<br />

22 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


Mobiltelefone als Alltagshilfe<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

thema<br />

Heutige Mobiltelefone können wesentlich mehr als bloß telefonieren – das Gute<br />

dabei: mit berührungsempfindlichem Bildschirm, Sprachausgabe und entsprechenden<br />

Programmen erschließen sich einfach bedienbare Anwendungen auch<br />

für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen.<br />

Bereits die Standardanwendungen, die auf<br />

modernen sogenannten „Smart-Phones“<br />

wie Apple iPhone oder Android-Handys vorinstalliert<br />

sind, bieten vielfältige Möglichkeiten:<br />

z.B. wird man zu einem beliebigen<br />

Ziel über eine elektronische Kartenanzeige<br />

und von einer menschlichen Stimme gelotst.<br />

Oder man kann eine Bezugsperson<br />

zu Hause anrufen und ihr mit einer eingebauten<br />

Videokamera zeigen, wo man gerade<br />

ist.<br />

Darüber hinaus gibt es auch Spezial-Programme<br />

für Menschen mit intellektuellen<br />

Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel<br />

„TextScout“ und „PocketShopper“ von<br />

PocketShopper – Einkaufen leicht gemacht!<br />

So funktioniert‘s:<br />

1. Scannen<br />

Fahren Sie das Produkt mit dem schnurlosen Scanner ab. Das Handy<br />

können Sie dabei bequem in Ihrer Hosentasche oder Ihrem<br />

Einkaufskorb verstauen.<br />

2. Piep! Der Barcode wurde gefunden<br />

Sobald der Scanner den Strichcode gefunden hat, ertönt ein Piepton.<br />

3. Vorlesen<br />

Nun liest PocketShopper automatisch den Namen des Produkts und einige Zusatzinformationen<br />

(Marke, Größe oder Gewicht) über die Lautsprecher des Handys oder einen Kopfhörer vor.<br />

der Firma elumo GmbH. Mit „TextScout“<br />

können beliebige Texte abfotografiert werden,<br />

die dann vom Gerät laut vorgelesen<br />

werden. Mit „PocketShopper“ können die<br />

Strichcodes von beliebigen Produkten eingelesen<br />

und Produktinformationen laut vorgelesen<br />

werden.<br />

Ein anderes Beispiel ist eine Symbol-Bibliothek<br />

namens „GraceApp“ für das Apple<br />

iPhone, welche eine<br />

Mutter in Irland für<br />

ihre elfjährige Tochter<br />

Grace mit schwerem<br />

Autismus entwickeln<br />

ließ. Grace<br />

kann kaum sprechen<br />

und sich auch nicht<br />

über Mimik und Gestik<br />

verständlich machen.<br />

Durch Berührung<br />

des Bildschirms<br />

mit dem Finger kann<br />

sie aber aus 300<br />

Bildern Sätze for-<br />

mulieren. Sie reiht<br />

etwa ein Symbol<br />

einer Hand, einen<br />

Farbklecks und ein<br />

Leiberl aneinander,<br />

Einfache Bedienung<br />

zeichnet<br />

„GraceApp“ aus<br />

und jeder versteht: „Ich will das blaue T-<br />

Shirt anziehen.“ Das Telefon hat sie immer<br />

um den Hals gehängt bei sich, und sie kann<br />

die Bibliothek jederzeit um Fotos erweitern,<br />

die sie mit dem Telefon selbst machen kann.<br />

Bernhard Schmid<br />

23<br />

Quelle: www.graceapp.com<br />

Barrierefreiheit


service<br />

Ein Jahr Mindestsicherung, vormals Dauerleistung<br />

Im September 2010 wurde die einstige Fürsorgerente und spätere Dauerleistung<br />

in Mindestsicherung umbenannt. Wer volljährig ist und derzeit für den<br />

Arbeitsmarkt nicht in Frage kommt, beantragt die Mindestsicherung alle zwei<br />

Jahre (!!!) im Sozialzentrum für den Wohnbezirk.<br />

Die Mindestsicherung für arbeitsunfähige<br />

Personen ersetzte den Begriff der Dauerleistung.<br />

Es wird wie vorher bei der Dauerleistung<br />

weiterhin an arbeitsunfähige Personen<br />

ein Betrag von 752,94 Euro (Stand<br />

2011) 14 Mal im Jahr ausbezahlt.<br />

Die Antragstellung erfolgt bei der Magistratsabteilung<br />

40, bei dem zuständigen Sozialzentrum<br />

des jeweiligen Bezirkes.<br />

Die vormalige Dauerleistung wurde auf unbestimmte<br />

Zeit gewährt. Dies wurde mit<br />

dem neuen Gesetz geändert. Die Mindestsicherung<br />

für arbeitsunfähige Personen wird<br />

nun für zwei Jahre zuerkannt.<br />

Das heißt, arbeitsunfähige Personen mit<br />

Bezug der Mindestsicherung müssen jedes<br />

zweite Jahr einen neuerlichen Folgeantrag<br />

einbringen. Die Magistratsabteilung<br />

40 sendet jeder beziehenden Person 6 bis 8<br />

Wochen vor Ablauf der Frist eine Erinnerung<br />

und ein Antragsformular. Dieses Formular<br />

muss ausgefüllt werden und an das zuständige<br />

Sozialzentrum gesendet werden. Die<br />

Arbeitsunfähigkeit wird bei Folgeanträgen<br />

jedoch nicht wieder aufs Neue geprüft,<br />

wenn bereits eine unbefristete Arbeitsunfähigkeit<br />

festgestellt worden ist.<br />

Wenn nach zwei Jahren kein Folgeantrag<br />

gestellt wird, wird die Mindestsicherung für<br />

arbeitsunfähige Personen eingestellt. Besonders<br />

die neuerliche Antragstellung nach<br />

zwei Jahren hat bei den betroffenen Personen<br />

zur Verwirrung geführt, da früher die<br />

ehemalige Dauerleistung auf unbestimmte<br />

Zeit gewährt wurde.<br />

Fragen und Antworten:<br />

Folgende Fragen beziehen sich auf volljährige<br />

Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung,<br />

welche arbeitsunfähig sind<br />

und eine Mindestsicherung für arbeitsunfähige<br />

Personen erhalten.<br />

? Gibt es für die Mindestsicherung<br />

für arbeitsunfähige Personen ein<br />

eigenes Formular im Sozialzentrum?<br />

Nein, es gibt ein einziges einheitliches Formular<br />

für alle Bezieherinnen und Bezieher<br />

einer Mindestsicherung. Innerhalb der Mindestsicherung<br />

gibt es aber unterschiedliche<br />

Formen der Mindestsicherung. Zum Beispiel<br />

werden arbeitsunfähige von arbeitsfähigen<br />

Personen unterschieden. Das Formular ist<br />

aber für alle ansuchenden Personen gleich.<br />

Den Antrag gibt es in jedem Sozialzentrum.<br />

? Mein volljähriges arbeitsunfähiges<br />

Kind mit Behinderung wohnt zu<br />

Hause. Muss ich beim Antrag für die<br />

Mindestsicherung (ehemalige Dauerleistung)<br />

für mein Kind auch das Vermögen<br />

und Einkommen der anderen<br />

Haushaltsmitglieder angeben?<br />

Nein, müssen und brauchen Sie nicht. Ihr<br />

Kind – egal, ob es zu Hause bei den Eltern,<br />

Großeltern oder anderen Personen wohnt<br />

– ist eine sogenannte eigene Bedarfsgemeinschaft.<br />

Das heißt, dass das Vermögen<br />

und das Einkommen der Mitbewohnerinnen<br />

und Mitbewohner des Haushaltes nicht relevant<br />

sind. Hier ein Auszug aus dem Gesetz,<br />

dass Sie gerne im Sozialzentrum vorweisen<br />

24 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


können, sollte es zu Unsicherheiten kommen:<br />

Auszug aus dem <strong>Wien</strong>er Mindestsicherungsgesetz<br />

– WMG: § 7 Absatz 5<br />

„… volljährige auf die Dauer von mindestens<br />

einem Jahr arbeitsunfähige Personen bilden<br />

eine eigene Bedarfsgemeinschaft, auch<br />

wenn sie im gemeinsamen Haushalt mit<br />

einem Eltern- oder Großelternteil leben.“<br />

? Wie viel muss die/der Mindestsicherungsbezieher/in<br />

bei Erbschaft<br />

bzw. Erlangen eines Vermögens an die<br />

Magistratsabteilung 40 zurückzahlen?<br />

Generell gibt es eine Verpflichtung zum<br />

Kostenersatz an die Magistratsabteilung<br />

40. Es sind alle finanziellen Leistungen<br />

des gesamten laufenden Jahres<br />

plus der drei vergangenen Jahre<br />

zurückzuzahlen. 3 Jahre nach Bezugsende<br />

verjährt die Kostenersatzpflicht. Jede<br />

Änderung, insbesondere der Vermögens-,<br />

Einkommens-, Familien- oder Wohnverhältnisse<br />

sind der MA 40 zu melden.<br />

Anhand von Beispielen wird nun diese<br />

Kostenersatzpflicht der Mindestsicherung<br />

für arbeitsunfähige Personen<br />

bzw. der ehemaligen Dauerleistung erklärt.<br />

Beispiel1:<br />

Eine mindestsicherungsbeziehende<br />

Person mit Behinderung lebt zu Hause<br />

bei den Eltern und wird auch noch die<br />

nächsten Jahre zu Hause leben. Diese<br />

Person erbt 50.000 Euro.<br />

Diese Erbschaft fällt am 30. Jänner<br />

2011 an die Person mit geistiger Beeinträchtigung.<br />

Wie viel muss sie zurückzahlen?<br />

Die beziehende Person muss sämtliche<br />

Leistungen des laufenden Jahres von 2011<br />

(1/2011) + gesamtes Jahr 2010 + gesamtes<br />

Jahr 2009 + gesamtes Jahr 2008 zurückzahlen.<br />

Das heißt es sind 3 ganze Jahre und<br />

das laufende Jahr zurück zu zahlen. Wohnt<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

service<br />

die Person weiterhin zu Hause bei den Eltern,<br />

wird zusätzlich die Mindestsicherung<br />

bis auf das Fünffache des monatlichen Mindestsicherungsbetrags<br />

von der MA 40 einbehalten.<br />

Der Person verbleiben 3.764,70<br />

Euro.<br />

Beispiel 2:<br />

Eine Frau mit Behinderung bezog 10<br />

Jahre Dauerleistung, sie wechselte<br />

2009 in ein Wohnhaus und die Dauerleistung<br />

wurde eingestellt. Nach 2 Jahren<br />

im Wohnhaus erbt sie 2011 ein Barvermögen<br />

von 50.000 Euro.<br />

Wie viel muss sie zurück zahlen?<br />

Da die Frau Jahr 2009 in ein Wohnhaus gezogen<br />

ist, kann sich die Magistratsabteilung<br />

40 noch auf das Jahr 2008 berufen. Für das<br />

Jahr 2008 und im Jahr 2009 bis zur Einstellung<br />

der Dauerleistung ausbezahlten Leistungen<br />

wird Kostenersatz verlangt.<br />

Beispiel 3:<br />

Ein Mann mit Behinderung lebt 3 Jahre<br />

in einem Wohnhaus und erbt 50.000<br />

Euro. Vor 3 Jahren wurde die damalige<br />

Dauerleistung eingestellt.<br />

Muss er dann noch etwas zahlen und<br />

wie viel – wie lange ist diese Frist?<br />

Wenn er 3 Jahre nach der Einstellung der<br />

Dauerleistung bzw. Mindestsicherung für arbeitsunfähige<br />

Personen erbt, kann von Seiten<br />

der Magistratsabteilung 40 nichts zurückgefordert<br />

werden. 3 Jahre nach Bezugsende<br />

verjährt der Kostenersatzanspruch.<br />

Weitere Fragen und Antworten wird es<br />

auch wieder im nächsten „Mitmachen“<br />

geben. Gerne beantworte ich Ihre Fragen<br />

zur Mindestsicherung für arbeitsunfähige<br />

Personen persönlich.<br />

Mag. a Ingrid Wick<br />

Beratung und Mitgliederservice<br />

Tel.: (01) 812 26 35 - 22, Fax: - 30<br />

Mail: I.Wick@lebenshilfe-wien.at<br />

25


service<br />

Neu: Das Pflegegeld zahlt jetzt der Bund<br />

Der Nationalrat hat im Sommer 2011 beschlossen, dass alles, was mit dem Pflegegeld<br />

zu tun hat, ab 2012 vom Bund und nicht mehr von jedem Bundesland separat<br />

erledigt wird. Damit soll das Verfahren stark vereinfacht und beschleunigt<br />

werden. Auszahlen wird das Pflegegeld nun die Pensionsversicherungsanstalt.<br />

Personen, denen ein Pflegegeld nach den<br />

bisherigen landesgesetzlichen Bestimmungen<br />

rechtskräftig gewährt wurde, haben<br />

ab 1. Jänner 2012 einen Anspruch auf<br />

Pflegegeld nach dem Bundespflegegeldgesetz<br />

in Höhe der bereits gewährten Stufe.<br />

Das heißt, Personen, denen zum 31. Dezember<br />

2011 ein Pflegegeld nach den bisherigen<br />

landesgesetzlichen Bestimmungen<br />

zuerkannt war, wird das Pflegegeld ab Jänner<br />

2012 von der Pensionsversicherungsanstalt<br />

angewiesen werden. Dafür ist kein<br />

eigener Antrag erforderlich. Es ändert sich<br />

mit 1. Jänner 2012 nichts am Betrag des<br />

Pflegegeldes, sondern nur die auszahlende<br />

Stelle. Die Pensionsversicherungsanstalt<br />

zahlt ab 1. Jänner 2012 das Pflegegeld aus.<br />

Alle bestehenden Pflegegeldbezieherinnen<br />

und -bezieher der Magistratsabteilung 40<br />

des Landes <strong>Wien</strong> gehen mit 1. Jänner 2012<br />

auf die Pensionsversicherungsanstalt über.<br />

Die Überleitung erfolgt ohne Prüfungen der<br />

rechtskräftig zuerkannten Pflegegeldstufen.<br />

Eine Bescheiderteilung im Einzelfall wird es<br />

daher nicht geben. Jeder Neuantrag oder<br />

Erhöhungsantrag wird ab 1. Jänner 2012 an<br />

die Pensionsversicherungsanstalt gesendet<br />

und von der Pensionsversicherungsanstalt<br />

bearbeitet.<br />

ä<br />

Vorankündigung: Kultursommer der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Mitglieder und Freunde der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> sind auch 2012 wieder zum Kultursommer<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> eingeladen. Folgende Aufführungen können wir<br />

kostenlos bzw. vergünstigt anbieten:<br />

Mutter und Sohn<br />

Langenecker<br />

genießen eine<br />

wunderbare Vorstellung<br />

in Mörbisch<br />

Seefestspiele Mörbisch –<br />

„Die Fledermaus“ von Johann Strauss<br />

Dienstag, 10. Juli 2012, 20.30 Uhr<br />

„Die Fledermaus“ ist eine der berühmtesten<br />

Operetten von Johann Strauss. Mitglieder<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> können sich auch im<br />

Jahr 2012 wieder kostenlos in der Generalprobe<br />

mit wunderschönen Melodien auf der<br />

Seebühne Mörbisch verzaubern lassen.<br />

26 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


Sämtliche Verfahren, die am 1. Jänner 2012<br />

noch nicht rechtskräftig abgeschlossen sind,<br />

werden von den bisher zuständigen Entscheidungsträgern<br />

nach den Landespflegegeldgesetzen<br />

zu Ende geführt. Davon sind<br />

Verfahren auf Zuerkennung und Erhöhung<br />

des Pflegegeldes betroffen. In <strong>Wien</strong> wird<br />

die Magistratsabteilung 40 das Verfahren<br />

zu Ende führen. Erst nach Beendigung der<br />

Verfahren werden die Pflegegeldfälle der<br />

Pensionsversicherungsanstalt überlassen.<br />

Neuanträge und Erhöhungsanträge können<br />

bei der Pensionsversicherungsanstalt formlos<br />

gestellt werden, es werden Formulare<br />

der Magistratsabteilung 40 akzeptiert bzw.<br />

können aktuelle Formulare bei der Pensionsversicherungsanstalt<br />

angefordert werden.<br />

Die Überprüfungen der Pflegebedürftigkeit<br />

seitens der Pensionsversicherungsanstalt<br />

erfolgt durch Ärzte bei Hausbesuchen.<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

service<br />

Informationsbriefe der MA 40 und der Pensionsversicherungsanstalt<br />

wird es im Dezember<br />

2011 bzw. Jänner 2012 geben.<br />

Pensionsversicherungsanstalt<br />

Friedrich-Hillegeist-Straße 1<br />

1021 <strong>Wien</strong><br />

Telefon: 05 03 03<br />

Fax: 05 03 03-288 50<br />

E-Mail: pva-lsw@pensionsversicherung<br />

Beratungsstelle<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Mag. a Ingrid Wick<br />

Beratung und Mitgliederservice<br />

Schönbrunner Straße 179<br />

1120 <strong>Wien</strong><br />

Telefon: (01) 812 26 35 22<br />

E-Mail: I.Wick@lebenshilfe-wien.at<br />

Schlossfestspiele Langenlois – „Dreimäderlhaus“ von Heinrich Berté<br />

Dienstag, 24.Juli 2012, 20.30 Uhr<br />

„Das Dreimäderlhaus“ von Heinrich Berté greift eine herzzerreißende Romanze aus dem<br />

Leben Franz Schuberts auf und untermalt sie gekonnt mit dessen unsterblichen Melodien.<br />

Für die Generalprobe am 24. Juli 2012 vor der romantischen Kulisse des Schlosses<br />

Haindorf gibt es für Mitglieder der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> vergünstigte Karten in der Preisklasse<br />

zwischen € 18 und € 25.<br />

Weitere Generalproben sind in Anfrage: Festspiele Gutenstein und Sommerspiele<br />

Stift Altenburg<br />

Ab März 2012 gibt es die Möglichkeit, die Karten telefonisch oder per E-Mail über Frau<br />

Brand zu bestellen. Nähere Informationen über die Kartenbestellungen 2012 bekommen<br />

Sie in der nächsten Mitgliederaussendung.<br />

27


<strong>intern</strong><br />

50 Jahre <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Wir feierten mutig, selbstbewusst<br />

und zukunftsorientiert.<br />

Frauen und Männer aus Stadt- und Bildungspolitik, aus der Wirtschaft, die uns<br />

unterstützt, bei uns Wohnende und Arbeitende, ihre Angehörigen, Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter – mehr als 700 Gäste feierten auf Einladung von Bürgermeister<br />

Michael Häupl das 50-Jahre-Jubiläum der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> im Rathaus.<br />

„<strong>Lebenshilfe</strong> ist nicht nur unser Vereinsname, sondern auch ein Versprechen an<br />

die rund 400 Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen, die wir täglich<br />

begleiten“, betonte Univ.-Prof. Dr. Meinhard Regler, Präsident der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong>, in seiner Festrede. „Wir können das nur, weil es hervorragende Zusammenarbeit<br />

mit der Stadt <strong>Wien</strong> und dem Fonds Soziales <strong>Wien</strong> gibt.“<br />

Der Festsaal des <strong>Wien</strong>er Rathauses war ein<br />

traumhafter Ort für die Jubliläumsfeier<br />

Gesundheits- und Sozial-<br />

stadträtin Mag. a Sonja<br />

Wehsely gratulierte der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> und allen<br />

ihren Mitarbeitern und<br />

Mitarbeiterinnen zu ihrem<br />

50. Geburtstag: „Die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> zeigt, was<br />

aus viel Engagement, Beharrlichkeit<br />

und Tatkraft<br />

entstehen kann. Die MitarbeiterInnen<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

geben den Menschen mit<br />

Behinderung in ihren Wohngemeinschaften<br />

und Werkstätten<br />

und deren Familien<br />

die Sicherheit einer professionellen,<br />

individuellen<br />

und liebevollen Betreuung.<br />

Damit ist die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> ein unverzichtbarer<br />

Bestandteil der Behindertenhilfe<br />

in unserer Stadt.“<br />

28 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11<br />

Foto: Dagmar Pratsch


Mit 188 vollbetreuten und<br />

15 teilbetreuten Wohnplätzen<br />

sowie 389 Werkstattplätzen<br />

ist die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> zweitgrößter Anbieter<br />

im Bereich Vollbetreuten<br />

Wohnen und Arbeiten in<br />

<strong>Wien</strong>. Der Verein ist 1961<br />

aus einer Elterninitiative<br />

entstanden und setzt sich<br />

seither als Träger von Wohnhäusern<br />

und Werkstätten<br />

und Interessenvertretung<br />

für die Anliegen und Rechte<br />

von Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung<br />

und ihren Angehörigen ein.<br />

Selbstbewusst<br />

waren die Vereinspioniere<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> besonders<br />

in ihren Versuchen,<br />

das Thema Behinderung<br />

zu einem öffentlichen zu<br />

machen. Geprägt von den<br />

grausamen Naziverbrechen<br />

an Menschen mit Behinderung<br />

ging es darum, ein<br />

Umdenken herbei zu führen<br />

– weg vom Wegschauen<br />

und Wegsperren der Betroffenen<br />

hin zur Hilfe, Unterstützung<br />

und Inklusion, der<br />

Teilhabe von Menschen mit<br />

Behinderung an der Gesellschaft<br />

und all ihren Aktivitäten.<br />

Mutig<br />

war und ist die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> in ihren gesellschaftspolitischen<br />

Forderungen –<br />

Meilensteine in der Wohnpolitik<br />

für Menschen mit<br />

Behinderung und finanzielle<br />

Errungenschaften im Bereich<br />

Familienbeihilfe sind<br />

Beweis dafür. Auch die Idee<br />

der Selbstvertretung „Nicht<br />

über uns ohne uns“ wurde<br />

innerhalb der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> für KlientInnen, die<br />

für sich sprechen können,<br />

Realität.<br />

Zukunftsorientiert<br />

setzt sich die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> für die inklusive<br />

Schule ein, denn nur wer<br />

Solidarität und Gemeinsamkeit<br />

schon in jungen<br />

Jahren erfährt, wird sie als<br />

Erwachsener als Selbstverständlichkeit<br />

betrachten.<br />

Der Grundsatz „Recht statt<br />

Gnade“ wird die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> auch in den nächsten<br />

Jahren begleiten, wenn<br />

es darum geht, gesetzlich<br />

verankerte Rechte auf Assistenz<br />

und Unterstützung<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

zu erlangen.<br />

Die Entwicklung und Umsetzung<br />

innovativer, bedarfsorientierter<br />

Angebote<br />

im Bereich Arbeit und Wohnen<br />

sind wichtige Zukunftsanliegen.<br />

Die Eröffnung des<br />

ersten SeniorInnenhauses<br />

für Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung in<br />

der Nauschgasse in <strong>Wien</strong><br />

war im Mai 2011 ein starkes<br />

Signal dem Alter von Menschen<br />

mit Behinderung in<br />

Würde zu begegnen.<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

<strong>intern</strong><br />

Festschrift<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Wenn Sie unser 136-seitiges<br />

Jubiläumsheft noch nicht<br />

kennen, bestellen Sie es bitte<br />

unter<br />

interessenvertretung@<br />

lebenshilfe-wien.at<br />

oder telefonisch unter<br />

812 26 35. Wir senden es<br />

gern gratis zu.<br />

50 Jahre Vereinsgeschichte,<br />

Erfahrungsberichte von<br />

Menschen mit Behinderung<br />

und ihren Angehörigen,<br />

Informatives rund um das<br />

Angebot und die Zukunftsperspektiven<br />

der Organisation<br />

versprechen spannenden<br />

Lesestoff.<br />

Selbstbewusst.<br />

Mutig.<br />

Zukunftsorientiert.<br />

1961–2011<br />

1961-2011<br />

29<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

1961–2011<br />

und danach<br />

Impressionen der 50-Jahre-<br />

Feier finden Sie auf S. 30 >><br />

1


<strong>intern</strong><br />

t<br />

Kurt Wagner, Vorsitzender<br />

des Ausschusses für<br />

Gesundheit und Soziales<br />

im <strong>Wien</strong>er Gemeinderat,<br />

übernahm die Eröffnungsworte<br />

seitens der Stadt<br />

<strong>Wien</strong><br />

t<br />

Kellner oder Clown –<br />

das war hier die Frage<br />

Die ROTE NASEN Clowndoctors<br />

sorgten bei Festbeginn<br />

für gute Unterhaltung<br />

t<br />

Impressionen<br />

der 50-Jahre-Feier<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

im <strong>Wien</strong>er Rathaus<br />

t t<br />

Christine Teusel war in ausgelassener<br />

Feststimmung<br />

Andrea Kellner (links im Bild),<br />

Leiterin vom Teilbetreuten<br />

Wohnen, ist stolz auf Christine<br />

Pfandler (rechts im Bild), die<br />

von ihrem Leben in ihrer<br />

eigenen Wohnung berichtete<br />

Silvia Vasovec, auf dem<br />

Titelfoto unserer Festschrift,<br />

überreichte Gemeinderat<br />

Kurt Wagner ein<br />

druckfrisches Exemplar der<br />

Festschrift<br />

t<br />

Eva Maria Marold verzauberte<br />

die Festgäste mit Highlights<br />

aus ihrem Kabarettprogramm<br />

WORKING MUM<br />

Wolfgang Tempfer erzählte<br />

über sein Leben als<br />

rüstiger Senior bei<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

t<br />

Die poetische Darbietung der<br />

Tanzgruppe KREAROLL rührte<br />

die Festbesucher/innen<br />

Heinz Smula vom neuen<br />

SeniorInnenhaus in der<br />

Nauschgasse genoss<br />

die 50-Jahre-Feier<br />

30 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11<br />

t<br />

t<br />

t


t<br />

Regina Sanjath<br />

in Festlaune<br />

Moderator Philipp Pertl führte<br />

durch den Abend, hier im Bild<br />

mit Silvia Schatzer und<br />

Manfred Holub, die von ihrer<br />

Liebesgeschichte und<br />

gemeinsamen Wohnung<br />

berichteten<br />

Filmemacher Ernst Spiessberger<br />

(links im Bild) und<br />

Werner Lehner (rechts<br />

im Bild) aus der Multimediagruppe<br />

in der Werkstatt<br />

Schuhfabrikgasse im<br />

23. Bezirk beantworteten<br />

die Fragen des Moderators<br />

zum Medienprojekt LTV<br />

(<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> TV)<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

t<br />

t<br />

t<br />

t<br />

Die FestorganisatorInnen<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> freuten<br />

sich über einen gelungenen<br />

Abend (von links nach<br />

rechts: Nicole Reiter, Moderator<br />

Philipp Pertl, Ingrid<br />

Wick und Bernhard Schmid)<br />

Familie Ohrfandl gefiel die<br />

traumhafte Festkulisse im<br />

<strong>Wien</strong>er Rathaus<br />

„Vü schöner is des G`fühl“<br />

sang die Gruppe<br />

Austria2einhalb –<br />

das fand auch dieses<br />

Tanzpaar hier<br />

t<br />

<strong>intern</strong><br />

t<br />

Thomas Proske konnte sein<br />

Interview zum Thema<br />

Arbeiten in der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> kaum erwarten<br />

Die Gruppe Austria2einhalb<br />

sorgte für Austropop<br />

vom Feinsten<br />

t<br />

Fotos: Dagmar Pratsch / Angelika Löffler<br />

31


<strong>intern</strong><br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>:<br />

Zwischenbilanz und neuer Auftrag<br />

Am 16. November 2011 hielt die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> im Treff in der Schönbrunner<br />

Straße 179 ihre Generalversammlung ab. Gelegenheit für eine Zwischenbilanz<br />

über die laufende Arbeit – und für die Wahl des Vorstandes für die nächsten drei<br />

Jahre. Wir mussten Dr. Eveline Tempfer leider aus dem Vorstand verabschieden<br />

und konnten Dr. Walter Eigner mit der Ernennung zum Ehrenpräsidenten danken.<br />

Heide Tomacek und Robert<br />

Saugspier beim Selbstvertreterbericht<br />

links stehend,<br />

rechts daneben Rosa Prinz<br />

und Stefan Sedlitz<br />

Präsident Univ.-Prof. Dr.<br />

Meinhard Regler begrüßte<br />

die rund 50 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer.<br />

Zuerst wurde der beiden<br />

im Jahr 2009 verstorbenen<br />

Vorstandsmitglieder Prof.<br />

Mag. DDr. Hans Huberger<br />

und Erika Pitter gedacht.<br />

Präsident Regler betonte in<br />

seinem Einstiegs-Referat<br />

die zwei Säulen, auf denen<br />

die Arbeit der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> ruhe: „Das Wohl un-<br />

serer Klientinnen und Klienten,<br />

und die Interessenvertretung<br />

nach außen.“<br />

Tätigkeitsberichte<br />

Heide Tomacek und Robert<br />

Saugspier gaben den<br />

Bericht der Selbstvertreter<br />

ab, die im Jahre 2009<br />

ihr bereits zehnjähriges<br />

Bestandsjubiläum feiern<br />

konnten. Sie kündigten die<br />

neue Selbstvertretergruppe<br />

namens „Mit“ an, die ab<br />

Anfang 2012 als innerbetriebliche<br />

Anlauf- und Beschwerdestelle<br />

von und für<br />

Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung tätig<br />

werden wird.<br />

Die beiden Geschäftsführer<br />

Mag. Werner Trojer<br />

und Mag. Hannes Traxler<br />

setzten mit Informationen<br />

aus den Förderstätten fort:<br />

die Eröffnung des Seniorenhauses<br />

Nauschgasse im<br />

Februar 2011 brachte nicht<br />

nur eine altersadäquate<br />

24-Stunden-Betreuung<br />

Geschäftsführer<br />

Hannes Traxler<br />

für 19 Bewohnerinnen und<br />

Bewohner in großzügigen<br />

Räumlichkeiten mit angrenzendem<br />

Gartenbereich. Das<br />

Großprojekt erforderte die<br />

„Bewegung“ von 71 Bewohner/inne/n<br />

und 44 Klient/<br />

inn/en und brachte auch<br />

die Schließung des Wohnhauses<br />

in der Don-Bosco-<br />

Gasse mit sich.<br />

Für die Jahre 2011 – 2014<br />

sind geplant: die Errichtung<br />

eines Wohnverbundes<br />

(zentrale Kernwohneinheit,<br />

an die zwei bis drei kleinere<br />

Wohneinheiten angeschlossen<br />

sind), und die Führung<br />

32 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11<br />

Fotos: LH-<strong>Wien</strong>


Geschäftsführer<br />

Werner Trojer<br />

einer neuen Klientengruppe<br />

namens „Jobwärts“, die ein<br />

Angebot zur begleitenden<br />

Arbeitsintegration darstellen<br />

wird.<br />

Herr Traxler schloss schließlich<br />

mit dem Hinweis, dass<br />

er im Jahr 2012 noch den<br />

kommenden kaufmännischen<br />

Geschäftsführer<br />

Mag. Joachim Mair bei der<br />

Einarbeitung unterstützen<br />

und anschließend seinen<br />

Ruhestand antreten werde.<br />

Generalsekretär Mag.<br />

Bernhard Schmid stellte<br />

die Zusammenstellung und<br />

Arbeit seines Teams der<br />

Interessenvertretung vor<br />

(Öffentlichkeitsarbeiterin<br />

Nicole Reiter als Neuzugang<br />

im September 2010)<br />

und berichtete über ausgewählte<br />

Höhepunkte 2009<br />

– 2011, u.a. die Mitwirkung<br />

bei der Ausarbeitung<br />

des neuen <strong>Wien</strong>er Chan-<br />

cengleichheitsgesetzes,<br />

die Veröffentlichung eines<br />

Stufenplans zur Inklusiven<br />

Schule, Veranstaltungen<br />

zum Thema „Barrierefreiheit“<br />

sowie eine Arbeitsgruppe<br />

zur medizinischen<br />

Versorgung von Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung.<br />

Diese ist aktuell<br />

mit dem Krankenhaus<br />

der Barmherzigen Brüder<br />

sowie dem Planungsteam<br />

des Krankenhauses <strong>Wien</strong>-<br />

Nord (geplante Eröffnung<br />

2016) im Gespräch. Regler<br />

wies ergänzend noch auf<br />

die besondere Bedeutung<br />

der Beratungstätigkeit hin.<br />

Generalsekretär<br />

Bernhard Schmid<br />

Personalveränderungen<br />

Der Vorstand wurde neu<br />

gewählt: Meinhard Regler<br />

wurde für die neue Periode<br />

als Präsident bestätigt.<br />

Brigitta Weiss rückte<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

<strong>intern</strong><br />

Neu im Vorstand:<br />

Renate Neubauer und<br />

Christoph Brunotte<br />

in das Präsidium auf. Neue<br />

Vorstandsmitglieder wurden:<br />

Renate Neubauer<br />

(war rund 30 Jahre für die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> im Wohnbereich<br />

tätig, hat diesen<br />

maßgeblich mit aufgebaut<br />

und tatkräftig mitgewirkt)<br />

und Christoph Brunotte<br />

(Bruder einer Klientin der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>, fungierte<br />

vorher als Rechnungsprüfer<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>).“<br />

Mag. Siegbert Nagl<br />

wurde einstimmig zum<br />

neuen 1. Rechnungsprüfer<br />

bestellt<br />

Lesen Sie weiter<br />

auf S. 34 >><br />

33


<strong>intern</strong><br />

Neu gewählter<br />

Vorstand<br />

Präsident<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

Meinhard Regler<br />

1. Vize-Präsident<br />

Dipl.-Ing. Stefan Sedlitz<br />

2. Vize-Präsidentin<br />

Brigitta Weiss<br />

1. Kassier<br />

Wolfgang Kraus<br />

2. Kassierin<br />

Hedwig Pfahnl<br />

1. Schriftführerin<br />

Rosa Prinz<br />

2. Schriftführerin<br />

Silvia Janisch<br />

Mitglieder<br />

Isabelle Bosse<br />

Renate Neubauer<br />

Christoph Brunotte<br />

1. Rechnungsprüfer<br />

Mag. Siegbert Nagl<br />

2. Rechnungsprüferin<br />

Maria Schiestl<br />

Anpassung Mitgliedsbeitrag<br />

2012-2014<br />

Der Mitgliedsbeitrag<br />

wird jährlich um € 2,–<br />

erhöht, somit gelten in<br />

den folgenden Jahren<br />

folgende Beträge:<br />

2012: € 54,–<br />

2013: € 56,–<br />

2014: € 58,–<br />

Lob und Dank nach<br />

20 Jahren im Vorstand:<br />

Eveline Tempfer<br />

Mit einem lachenden und<br />

einem weinenden Auge<br />

wurde Dr. Eveline Tempfer<br />

aus dem Vorstand verabschiedet.<br />

Präsident Regler<br />

bedankte sich herzlich<br />

für ihre 20 Jahre Vorstandstätigkeit,<br />

in denen sie sich<br />

stets menschlich einfühlsam<br />

und kompetent in der<br />

Sache einbrachte, insbesondere<br />

zum Thema Ombudsperson,<br />

und wünschte<br />

ihr für ihren weiteren Lebensweg<br />

alles Gute.<br />

Neuer Vereins-Untertitel<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> hat<br />

sich bisherig als Verein für<br />

Menschen mit geistiger und<br />

mehrfacher Behinderung<br />

bezeichnet, – nicht mehr<br />

ganz zeitgemäß. Die Generalversammlung<br />

hat daher<br />

den neuen Untertitel<br />

„Verein für Menschen mit<br />

intellektueller Beeinträchtigung“<br />

beschlossen.<br />

Walter Eigner<br />

neuer Ehrenpräsident<br />

Für seine herausragenden<br />

Verdienste um den Verein<br />

wurde der langjährige Geschäftsführer<br />

und Lenker<br />

der Interessenvertretung<br />

Dr. Walter Eigner zum<br />

Ehrenpräsidenten der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> ernannt.<br />

In seinen Dankesworten<br />

wünschte er sich, dass der<br />

Verein lebendig bleibe und<br />

sich sowohl als Träger wie<br />

auch als Interessenvertretung<br />

weiterentwickeln<br />

möge.<br />

Präsident<br />

Meinhard<br />

Regler<br />

gratuliert<br />

Walter<br />

Eigner zum<br />

Ehrenpräsidenten<br />

34 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


Der Bericht des Kassiers<br />

Wolfgang J. Kraus<br />

Kassier Wolfgang J. Kraus<br />

berichtete über das Geld:<br />

Das Haus Nauschgasse<br />

für Senior/inn/en hat fast<br />

4 Millionen € gekostet;<br />

10 % kamen vom Rathaus,<br />

90 % hat die <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> selbst aufgebracht.<br />

Jemanden in einer Werkstätte<br />

zu betreuen, kostet<br />

pro Monat rund 1500 €, ein<br />

Wohnplatz 4100 €. Etwa<br />

7 % davon muss die / der<br />

Betreute selbst aus der<br />

erhöhten Familienbeihilfe<br />

usw. beisteuern; den Großteil<br />

zahlt der Fonds Soziales<br />

<strong>Wien</strong>. Bei einem Gesamtbudget<br />

von rund 16 Millionen<br />

€ pro Jahr kommen<br />

immerhin 5 % durch Sponsoren,<br />

Spenden, Mitgliedsbeiträge<br />

usw. herein, wofür<br />

wir besonders dankbar<br />

sind. Von den etwa gleich<br />

hohen Ausgaben entfallen<br />

63 % auf unsere Mitarbeiter/innen,<br />

weil menschliche<br />

Zuwendung das Wichtigste<br />

ist, das die <strong>Lebenshilfe</strong> leisten<br />

kann und muss.<br />

Angehörigenberatung<br />

und Projekt „Jobwärts“<br />

In weiteren Kurzvorträgen<br />

stellte Mag. a Ingrid Wick<br />

die Angebote der Angehörigenberatung<br />

und des Mitgliederservice<br />

vor. Isabelle<br />

Bosse erläuterte, warum<br />

die Idee für „Jobwärts“ von<br />

Individuelle Beratung<br />

und Information aus einer Hand<br />

Sie suchen Informationen über das Leben mit Behinderung,<br />

haben konkreten Beratungsbedarf<br />

oder wünschen ein persönliches Gespräch:<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> wurde 1961 von<br />

einer Elterninitiative gegründet und ist<br />

ein überparteilicher, überkonfessioneller,<br />

gemeinnütziger Verein. Wir betreuen<br />

über 400 Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung in 6 Werkstätten, 12<br />

Wohnhäusern, teilbetreutem Wohnen und<br />

mobiler Begleitung in eigenen Wohnungen.<br />

Wir fungieren als Interessenvertretung<br />

und als Beratungsstelle für Menschen mit<br />

intellektueller Beeinträchtigung und deren<br />

Angehörige.<br />

Wir stehen für Inklusion: das Leben<br />

ohne Aussonderung, mit voller, möglichst<br />

selbstbestimmter Teilhabe und Teilnahme<br />

am Alltag der Gesellschaft und an ihren<br />

Aktivitäten.<br />

Spenden bitte an:<br />

PSK 7.158.003<br />

BLZ 60.000<br />

Mag. a Ingrid Wick<br />

Tel. (01) 812 26 35-22<br />

Mail i.wick@lebenshilfe-wien.at<br />

Mag. Bernhard Schmid<br />

Tel. (01) 812 26 35-47<br />

Mail b.schmid@lebenshilfe-wien.at<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Beratung & Mitgliederservice<br />

Schönbrunner Straße 179<br />

1120 <strong>Wien</strong><br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

Verkehrsanbindung<br />

U4/U6 - Längenfeldgasse<br />

Bus 12 A - Korbergasse<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Impressum<br />

Eigentümer, Herausgeber, Verleger: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Verein für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

Schönbrunner Straße 179, 1120 <strong>Wien</strong><br />

Tel. (01) 812 26 35, Fax (01) 812 26 35-30<br />

Mail offi ce@lebenshilfe-wien.at, www.lebenshilfe-wien.at<br />

Inhalt: Ingrid Wick, Gestaltung: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>,<br />

Druck: digitaldruck.at Druck- und Handelsges.mbH,<br />

Stand: November 2011<br />

U4 U6<br />

Längenfeldgasse<br />

Aichhorngasse<br />

Schönbrunner Straße<br />

Korbergasse<br />

Foto: Michaela Leuthner<br />

Beratung<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

Ingrid Wick und<br />

Isabelle Bosse<br />

<strong>intern</strong><br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> entwickelt<br />

wurde.<br />

„Jobwärts“ ist ein Projekt<br />

der begleitenden Arbeitsintegration.<br />

Rund 20 Klientinnen<br />

und Klienten werden<br />

bei der Suche nach<br />

gewillten und geeigneten<br />

Arbeitgebern in der freien<br />

Wirtschaft unterstützt. Sie<br />

werden an ihrem individuell<br />

angepassten Arbeitsplatz,<br />

der nur wenige Wochenstunden<br />

umfassen kann,<br />

begleitet, ohne dabei ihren<br />

Platz in der Tagesstruktur<br />

aufgeben zu müssen.<br />

Interessenvertretung<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Schönbrunner Straße 179<br />

1120 <strong>Wien</strong><br />

Beratung & Mitgliederservice<br />

Mag. a Ingrid Wick<br />

Telefon: 01 / 812 26 35-22<br />

E-Mail: i.wick@lebenshilfe-wien.at<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

35


<strong>intern</strong><br />

25 Jahre Teilbetreutes Wohnen<br />

wurden rauschend gefeiert<br />

25 Jahre Teilbetreutes Wohnen<br />

wurde rauschend gefeiert<br />

Betreuer und Betreuerinnen,<br />

Klienten und Klientinnen<br />

und Angehörige feierten<br />

am 8. Juli anlässlich<br />

des 25-Jahre-Jubiläums ein<br />

rauschendes Fest im Louis<br />

Braille Haus im 14. Bezirk,<br />

benannt nach dem Erfinder<br />

der Blindenschrift. Ein<br />

buntes Programm sorgte<br />

für gute Unterhaltung bei<br />

den 55 Gästen. Die Gruppe<br />

KREAROLL eröffnete die<br />

Feier mit einer stimmungsvollen<br />

Performance und<br />

zeigte einen Trickfilm, Herr<br />

Jankowsky präsentierte<br />

sein Buch „Meine Tiere begleiten<br />

mich“ und eine Foto-<br />

schau ließ 25 Jahre Teilbetreutes<br />

Wohnen Revue passieren.<br />

Tanzwütige kamen<br />

bei dem Auftritt der Band<br />

Heartworkers von Jugend<br />

am Werk in Graz zum Zug.<br />

Für Stärkung der Festgäste<br />

sorgte die pikante und süße<br />

Auswahl an Schlemmereien<br />

aus der Kochgruppe der<br />

Werkstatt 20.<br />

Die berührende<br />

Performance der<br />

Gruppe Krearoll bewegte<br />

die Jubiläumsgäste<br />

Christine Pfandler wird<br />

von der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> seit einigen Jahren<br />

mobil begleitet<br />

36 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11<br />

Fotos: LH-<strong>Wien</strong>


Teilbetreute und mobile Wohnbegleitung<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Das Team vom Teilbetreuten Wohnen<br />

umfasst sieben Personen inklusive<br />

Leitung und ist an zwei Standorten in<br />

<strong>Wien</strong> aktiv:<br />

� in der Tanbruckgasse<br />

� und Pronaygasse<br />

in 1120 <strong>Wien</strong>.<br />

Derzeit werden 13 Klienten und Klientinnen<br />

in Übergangswohnungen, die von<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> angemietet, ausgestattet<br />

und in Stand gehalten werden,<br />

begleitet und 15 Menschen mit intellektueller<br />

Beeinträchtigung, die in einer Gemeinde-<br />

oder Genossenschaftswohnung<br />

wohnen, mobil betreut.<br />

Frau Stefanie W. wird<br />

von der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> in einer Übergangswohnung<br />

betreut<br />

Teilbetreutes Wohnen steht für:<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Foto: LHW-Archiv<br />

Assis T enz<br />

Kaff E e<br />

D I skussionen<br />

Mi L ch<br />

B egleitung<br />

Kr E aroll<br />

Wirtschaf T stage<br />

R eden<br />

flexib E l sondergleichen<br />

Urla U bsaktionen<br />

Tanzen<br />

G E ld<br />

S tärkung<br />

Aus W ahl<br />

O rganisieren<br />

Gesund H eit<br />

Anrufbea N tworter<br />

Ausflüg E<br />

U N terstützung<br />

<strong>intern</strong><br />

Individuelle Assistenzvereinbarungen, die<br />

die Bereiche des alltäglichen Lebens umfassen<br />

bieten den Klienten und Klientinnen<br />

Unterstützung in Form von Gesprächen<br />

und/oder Begleitung bei den Themen wie<br />

Gesundheit, Finanziellem, Haushaltsführung,<br />

Behörden und Ämter, Arbeit, Freizeit,<br />

Erwachsenenbildung und Krisen.<br />

Die Besonderheit dieser Wohnformen ist,<br />

dass es viel Freiraum gibt, der gestaltet<br />

werden kann. Dies bedingt, dass jede Klientin,<br />

jeder Klient für ihre bzw. seine Lebensführung<br />

selbstverantwortlich ist – die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> setzt Angebote und gibt,<br />

wenn und wo gewünscht, Unterstützung.<br />

Foto: Angelika Löffler<br />

Herr Gerd Payrl wird von<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> im<br />

Bereich Wohnen mobil<br />

begleitet, so kann er oft<br />

seine Freundin „Gini“<br />

besuchen, die bei der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> in<br />

einem Wohnhaus lebt<br />

37


<strong>intern</strong><br />

UNtErNEHMEN sCHENkEN LEbENsHiLfE!<br />

MUSA-Spendenübergabe<br />

an die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Maria Valenta übergibt<br />

dem Direktor des MUSA,<br />

Herrn Dr. Denscher,<br />

eine Keramikkatze als<br />

Geschenk. Das von Kurt<br />

Winkler getöpferte Tier<br />

wird in den Bestand des<br />

MUSA aufgenommen.<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> in der Rueppgasse 9.<br />

Im Oktober 2011 übergaben<br />

Dr. Sylvia Mattl-Wurm<br />

(Direktorin der <strong>Wien</strong>bibliothek)<br />

und Dr. Bernhard<br />

Denscher (Leiter der Kulturabteilung)<br />

im MUSA,<br />

der Sammlung zeitgenössischer<br />

Kunst der Kulturabteilung<br />

der Stadt, eine<br />

großzügige Spende an die<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>. Von 18.<br />

bis 21. August wurden im<br />

MUSA Bücher aus dem Fundus<br />

der Referate Bildende<br />

Kunst, Film, Kino, Literatur,<br />

Neue Medien und Wissenschaft<br />

sowie Publikationen<br />

der <strong>Wien</strong>bibliothek gegen<br />

eine Spende veräußert. Der<br />

gesamte Erlös ging dieses<br />

Jahr an die Werkstatt der<br />

„Wir möchten uns auf diesem Wege nochmals herzlich bei<br />

dem MUSA Team bedanken. Mit dem Spendenerlös von<br />

€ 3860,– können wir Förderprojekte für unsere Klienten<br />

und Klientinnen, wie z.B. QiGong umsetzen und einen<br />

Computer für unsere Kreativgruppe kaufen“, freut sich<br />

Frau Dr. Annette San Martin Castro, die Werkstattleiterin.<br />

Die Werkstatt Rueppgasse 9, nahe dem Prater, betreut ca.<br />

60 Klienten und Klientinnen in fünf unterschiedlichen Gruppen.<br />

Neben der Zeitschrift „Querdenker“ für Menschen mit<br />

intellektueller Beeinträchtigung, bietet die Werkstatt zwei<br />

Senioren- und Seniorinnengruppen und zwei Kreativgruppen.<br />

Die Angebote richten sich an Menschen mit geistiger<br />

Behinderung jeden Alters – ab Beendigung der Schulpflicht.<br />

Bilder sagen mehr<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

kooperiert mit der<br />

Fotoschule <strong>Wien</strong><br />

Im April 2011 startete die Fotoschule<br />

<strong>Wien</strong> ihre Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong>. Die Studenten und<br />

Studentinnen der Fotoschule<br />

<strong>Wien</strong> fotografierten Menschen<br />

mit Beeinträchtigung in ihrem<br />

aktuellen Lebensumfeld, den<br />

Werkstätten und Wohnhäusern<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>. Die im<br />

Rahmen der Kooperation entstandenen<br />

Fotos wurden im<br />

Herbst 2011 in der Ausstellung<br />

Berührende Fotos sind aus<br />

der Kooperation mit der<br />

Fotoschule entstanden<br />

38 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


als tausend Worte<br />

Fotos: Markus Hippmann<br />

„Menschenbild“ im FotoQuartier<br />

im Schlössl Kino präsentiert.<br />

Die Partnerschaft mit der Fotoschule<br />

<strong>Wien</strong> ist eine Chance<br />

für ein Miteinander: Sinne und<br />

Blicke für das Thema Behinderung<br />

zu schärfen, gemeinsam<br />

mit Menschen mit Behinderung<br />

künstlerisch zu arbeiten,<br />

Momente einzufangen und mit<br />

einfühlsamen Fotos auf Dauer<br />

sichtbar zu machen, mit welchem<br />

Selbstverständnis Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

heute durch das<br />

Leben gehen.<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

EinzigARTiger Basar<br />

in der Siemens City Vienna<br />

<strong>intern</strong><br />

Dipl.-Ing. Stefan Sedlitz, Vizepräsident der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong>, veranstaltete als Siemens-Mitarbeiter<br />

gemeinsam mit seinem Betriebsrat (ANG-BR VIE 21)<br />

einen Basar zu Gunsten der <strong>Lebenshilfe</strong>. Mit unserem<br />

einzigARTigen Kunsthandwerk.<br />

Einen Tag lang konnten sich Siemens Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

von den einzigARTigen Kunsthandwerksprodukten<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> überzeugen und Geschenke für<br />

ihre Lieben erwerben. Die Verkaufsgruppe der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> der Werkstatt in der Schottengasse freute sich über<br />

Einnahmen von € 439 und die tatkräftige Unterstützung seitens<br />

der Siemens-Betriebsrätin Gabriele Resch-Wieser.<br />

Stefan Sedlitz (links außen) und Siemens-Betriebsrätin<br />

Gabriele Resch-Wieser (rechts außen) unterstützten<br />

die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> beim Verkauf von<br />

einzigARTigem Kunsthandwerk<br />

39


<strong>intern</strong><br />

UNtErNEHMEN sCHENkEN LEbENsHiLfE!<br />

Privatschule in Mauer malte für uns –<br />

Kinderkunst für einen guten Zweck<br />

Junge Künstlerinnen und Künstler im Halb<strong>intern</strong>at der Privatschule Maurer<br />

Lange Gasse im 23. Bezirk zeichneten für die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>. Dem Motto der<br />

Schule, „Menschen leben Gemeinschaft“, folgend, machten sich die Schülerinnen<br />

und Schüler voller Tatendrang an einen Malwettbewerb. Die Kunstwerke<br />

wurden an die Eltern versteigert, der Erlös kam den Kunsttherapie-Gruppen der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> zugute.<br />

Die Klienten und Klientinnen<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

freuten sich über die Spende<br />

in Höhe von € 1040,-.<br />

Mit diesem Geld wurden<br />

Farben und neues Material<br />

für die Kunsttherapie gekauft.<br />

Künstlerische Arbeit<br />

stärkt das Selbstvertrauen<br />

von Menschen mit Behinderungen<br />

und bietet neue<br />

Ausdrucksmöglichkeiten.<br />

Frau Illic, Klientin der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong>, Herr Zel-<br />

Ulli Schicht und ihre Halb<strong>intern</strong>atsschüler<br />

organisierten einen Malwettbewerb<br />

mit anschließender Versteigerung<br />

ler, Leiter der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Werkstatt im 20. Bezirk<br />

und Herr Schmid, Generalsekretär<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong>, nahmen die Spende<br />

am 28. April 2011 im Halb-<br />

<strong>intern</strong>at entgegen. Als<br />

kleines Dankeschön übergaben<br />

sie dem Team der<br />

Nachmittagsbetreuung das<br />

Bild „Katzenauto“ der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> Künstlerin<br />

Magda Weiss – es bekam<br />

einen Ehrenplatz in der<br />

Schule!<br />

Die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> bedankte<br />

sich für das soziale<br />

Engagement bei dem Halb<strong>intern</strong>atsteam<br />

der Privatschule<br />

Maurer Lange Gasse,<br />

das von Frau Schicht<br />

geleitet wird, den großartigen<br />

kleinen Künstlern und<br />

Künstlerinnen, die so viele<br />

schöne Bilder gemalt hatten<br />

und bei den Eltern und<br />

Familienangehörigen, die<br />

diese Bilder zugunsten der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> ersteigert<br />

hatten!<br />

Hannes Zeller, Veronika Illic und<br />

Bernhard Schmid freuten sich über<br />

die Spende für die <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

40 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11<br />

Quelle: <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>


Quelle: LH-<strong>Wien</strong><br />

Lions-Club mit<br />

neuem Spenden-<br />

Rekord<br />

v.l.n.r.: Kurt Danzinger,<br />

Arnulf Smolle, Kurt Kiesenhofer<br />

(alle Lions-Club Gloriette),<br />

Bernhard Schmid<br />

(<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>)<br />

Wie schon die Jahre zuvor organisierte<br />

der Lions-Club Gloriette<br />

mit viel Einsatz und höchst<br />

erfolgreich eine Sachspenden-<br />

Aktion im Merkurmarkt Pragerstraße.<br />

So kamen am 7. Mai<br />

2011 dreizehn Einkaufswagen<br />

mit Lebensmitteln und Haushaltsartikeln<br />

mit dem neuen<br />

Rekordwert von rund 2.400,-<br />

Euro zusammen! Die Waren<br />

wurden an neun Wohnhäuser<br />

und drei Werkstätten der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

<strong>Wien</strong> bedarfsgerecht<br />

verteilt. Rund 350 KlientInnen<br />

und ihre Betreuerteams sagen<br />

herzlich Danke für diese sehr<br />

nützliche Spende! Nur für das<br />

gespendete Babyfläschchen mit<br />

einer Packung Schnuller konnte<br />

keine direkte Verwendung gefunden<br />

werden …<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

<strong>intern</strong><br />

Montage, Konfektionierung,<br />

Buffets und mehr<br />

� Kreative, handgefertigte Kunden- oder Mitarbeitergeschenke<br />

gefragt?<br />

� Köstliche Snacks für den nächsten Firmenempfang<br />

zu bestellen?<br />

� Ausdrucksvolle Bilder für Ihr Geschäftslokal<br />

oder Büro gebraucht?<br />

� Starke Hände für Ihren anstehenden Umzug benötigt?<br />

� Pflanzendoktor mit grünen Daumen gesucht?<br />

� Versand- und Verarbeitungsarbeiten, die Sie auslagern<br />

möchten?<br />

Die Teams der Werkstätten der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

unterstützen Sie gerne:<br />

Mit unserem Angebot und Dienstleistungen von<br />

einzigARTigem Kunsthandwerk über Catering, Vernissagen,<br />

Räumungen und Gartenarbeiten bis zu Auftragsarbeiten<br />

aller Art.<br />

Kontakt:<br />

Mag. a Maria Pfaffenbichler<br />

Bereichsleiterin Werkstätten<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Schönbrunner Straße 179<br />

1120 <strong>Wien</strong><br />

Telefon: 01/812 26 35-39<br />

Fax: 01/812 26 35-30<br />

E-Mail: m.pfaffenbichler@lebenshilfe-wien.at<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

41


<strong>intern</strong><br />

Netzwerk Selbstvertretung Österreich<br />

Oktober 2011<br />

Ein Bericht von Heidi Tomacek und Robert Saugspier,<br />

Mitglieder der Selbstvertretergruppe der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Österreichs SelbstvertreterInnen demonstrierten in Innsbruck für<br />

„Kein Mitleid – Gleiche Rechte!“<br />

Das Netzwerk Selbstvertretung<br />

Österreich hat sich dieses Jahr<br />

wieder in Matrei am Brenner<br />

getroffen.<br />

Das Netzwerk Selbstvertretung<br />

Österreich setzt sich für die<br />

Rechte von Menschen mit<br />

Behinderung in Österreich ein.<br />

Das Netzwerk ist von und für<br />

Menschen mit Lernschwierigkeiten.<br />

Jeder Selbstvertreter<br />

kann beim Netzwerk mitmachen.<br />

Es waren 90 Leute aus ganz<br />

Österreich und Südtirol beim<br />

Treffen dabei.<br />

42 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11<br />

Quelle: Wibs


Es war das 5. Netzwerktreffen<br />

seit 2007.<br />

Unsere Selbstvertretungsgruppe<br />

aus <strong>Wien</strong> ist schon seit<br />

2008 Mitglied im Netzwerk.<br />

2 Leute aus unserer Gruppe<br />

werden nun auch Aufgaben im<br />

Netzwerk übernehmen.<br />

Drei aus unserer Selbstvertretergruppe<br />

waren heuer das<br />

erste Mal dabei.<br />

Es hat uns sehr gut gefallen.<br />

Wir haben bei diesem Treffen<br />

sehr viel über das Thema<br />

Vernetzung erfahren.<br />

Beim Treffen es gab verschiedene<br />

Arbeitsgruppen.<br />

Zum Beispiel gab es eine<br />

Arbeitsgruppe zum Thema:<br />

„Was heißt Verantwortung im<br />

Netzwerk“.<br />

Dort ging es um die Aufgaben<br />

im Netzwerk.<br />

Es wurde besprochen was<br />

wichtig ist um gut zusammenzuarbeiten.<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Quelle: Sonja Bachmayer<br />

<strong>intern</strong><br />

Es hat auch eine<br />

Demonstration in Innsbruck<br />

gegeben.<br />

Das Motto war: „Kein Mitleid –<br />

Gleiche Rechte!“<br />

Wir sind vom Franziskanerplatz<br />

bis ins Landhaus marschiert.<br />

Dort haben wir mit dem<br />

Soziallandesrat Herrn Reheis<br />

aus Tirol gesprochen.<br />

Es hat eine Weile gedauert bis<br />

er zu uns gekommen ist.<br />

Aber wir haben nicht<br />

aufgegeben.<br />

Wir haben uns dafür eingesetzt,<br />

dass Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />

bei Gesetzen<br />

miteinbezogen werden.<br />

Heidi Tomacek Robert Saugspier<br />

43<br />

Quelle: Markus Hippmann


<strong>intern</strong><br />

Alles Gute zum<br />

70er, Frau<br />

Vogelsinger!<br />

Monika Vogelsinger erzählt:<br />

Meinen 70. Geburtstag<br />

habe ich noch im Wohnhaus<br />

Don Boscogasse gefeiert.<br />

Ich bin noch sehr<br />

rüstig und freue mich darüber.<br />

Meinen 71. Geburtstag<br />

am 26.03.2012 feiere<br />

ich im Wohnhaus Schlöglgasse.<br />

Mir gefällt es in der<br />

Schlöglgasse. Ich wohne in<br />

der Trainingswohnung.<br />

Herr Podsedensek –<br />

Eine gelungene Feier<br />

zum 70er<br />

Hermann Podsedensek, der<br />

im März in die Nauschgasse<br />

umsiedelte, konnte schon im<br />

darauf folgenden Monat seinen<br />

siebzigsten Geburtstag<br />

begehen.<br />

Herr Dudych –<br />

Zum 80er in den verdienten<br />

Ruhestand<br />

Anstatt ihm viele Geschenke<br />

zu machen, wollte ihn seine<br />

Familie lieber mit einer großen Feier überraschen. Zu<br />

dem Fest wurden ehemalige Mitbewohner, Freunde, Arbeitskollegen,<br />

Betreuer und sonstige Wegbegleiter geladen<br />

und auch der passende Ort, um diesen runden<br />

Geburtstag gebührend zu feiern, war schnell gefunden:<br />

nämlich das Dachgeschoß des neuen Wohnhauses.<br />

Am zweiten April war es dann soweit, Familie und Freunde<br />

ließen es sich nicht nehmen, diesen besonderen Tag mit<br />

Hermann zu verbringen. Bei Musik, Eis und gutem Essen<br />

konnten nicht nur bekannte Gesichter mit Hermann feiern,<br />

auch seine neuen Mitbewohner/innen und Betreuer/<br />

innen nutzten die Gelegenheit, um sich besser kennen<br />

zu lernen.<br />

Erich Dudych machte an seinem 80er etwas ganz Besonderes, er siedelte<br />

am selben Tag um ins Seniorenwohnhaus Nauschgasse um. So<br />

wurden nicht nur sein Einzug in die neue Wohngemeinschaft, sondern auch gleich noch sein<br />

achtzigster Geburtstag gefeiert. Erich wurde in seinem neuen Zuhause mit einer Geburtstagstorte<br />

empfangen. Die neuen Mitbewohner/innen und Betreuer/innen wollten gar nicht<br />

glauben, dass der rüstige ältere Herr, der da mit seinen Koffern vor ihnen stand, tatsächlich<br />

schon 80 Jahre sein sollte.<br />

Natürlich hatte Erich auch schon mit seinen ehemaligen Mitbewohnern vom Leberberg<br />

„vorgefeiert“.<br />

44 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11<br />

Fotos: A. Löffler


Freunde und Freundinnen<br />

verabschieden<br />

sich von Renate und<br />

zeichneten<br />

zum Abschied<br />

Bilder<br />

Schön, dass wir uns<br />

kennen gelernt haben –<br />

wir vermissen Dich!<br />

BewohnerInnen und<br />

MitarbeiterInnen<br />

Teilbetreutes Wohnen<br />

Gedanken an Renate Novacek<br />

Habe die traurige Miteilung erfahren.<br />

Die große Frage ist warum?<br />

Das ist alles Gottes unerforschlicher Ratschluss.<br />

Herr, nimm Deine Seele auf.<br />

Ich hoffe, dass es Dir in der anderen Welt besser geht.<br />

Amen.<br />

Ich werde Dich immer in meinem Herzen bewahren<br />

Franz Mohler<br />

mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

<strong>intern</strong><br />

Gerhard Tetauer<br />

Geboren: 1.5.1961<br />

Gestorben: 4.6.2011<br />

Gerhard war seit März<br />

1992 bei der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

in der Werkstatt Nobilegasse<br />

und danach<br />

in der Werkstatt Schottengasse<br />

tätig. Seit<br />

Oktober 2001 wohnte<br />

er bei uns im Wohnhaus<br />

Hubergasse.<br />

Er war bei allen MitbewohnerInnen sehr<br />

beliebt und hatte nur selten Streit.<br />

Er war meist sehr lustig, lachte und plauderte<br />

gerne, zog sich aber auch gerne in<br />

sein Zimmer zurück, um seiner Lieblingsbeschäftigung,<br />

dem Musik hören, nachzugehen.<br />

Dabei konnte er stundenlang mit<br />

seinem Walkman in seinem Zimmer verbringen.<br />

Seine großen Leidenschaften waren<br />

seine Auto- und seine Stofftiersammlung.<br />

Gerhard war immer hilfsbereit und beteiligte<br />

sich gerne am Kochen und an der<br />

Hausarbeit. Seine Lieblingshausarbeit war<br />

das Ausräumen des Geschirrspülers.<br />

Sehr gerne war er auch übers Wochenende<br />

bei seinen Eltern.<br />

Danach hat er aber auch wieder sein<br />

selbstbestimmtes Leben im Wohnhaus genossen.<br />

Lieber Gerhard, wir vermissen Dich.<br />

Danke für die schönen Jahre mit Dir.<br />

45


<strong>intern</strong><br />

Kochen nach Bildern<br />

Die Kochgruppe der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> macht mit ihren Rezepten<br />

Kochen leicht verständlich<br />

Sie kochen gerne? Kennen<br />

auch Sie das Problem<br />

mit schwer lesbaren Kochrezepten?<br />

Schwierige Beschreibungen<br />

von Arbeitsabläufen,<br />

komplizierte Mengenangaben<br />

lassen sehr oft<br />

jeden leidenschaftlichen<br />

Hobbykoch verzweifeln.<br />

Johannes Ruf, gelernter<br />

Koch, Behindertenbetreuer<br />

und Leiter der Kochgruppe<br />

in der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Werkstatt in der Dresdnerstraße<br />

und Robert Jüttner,<br />

der schon seit 1988 als Klient<br />

bei der <strong>Lebenshilfe</strong> arbeitet,<br />

haben sich diesem<br />

Problem angenommen.<br />

Anstelle eines Buchstaben-<br />

und Zahlendschungels haben<br />

sie ein Kochrezept mit<br />

Bildern entwickelt.<br />

Als Beispiel haben sie sich<br />

dafür ein leichtes Rezept<br />

ausgesucht – ein Bierhendl.<br />

Die Auswahl der Arbeitsmaterialien,<br />

die Zutaten,<br />

Mengenangaben und jeder<br />

Arbeitsschritt wurden von<br />

Robert Jüttner fotografiert.<br />

Etliche Male hat es in dieser<br />

Zeit nach Hendl in der<br />

Werkstatt 20 gerochen, bis<br />

jeder wichtiger Handgriff<br />

und das dazugehörige Foto<br />

gepasst haben.<br />

Bildrezepte, sind sich die<br />

beiden einig, bieten eine<br />

gute Unterstützung für jeden<br />

Menschen. Menschen<br />

mit Behinderung, Personen,<br />

die nicht so gut lesen können,<br />

nicht die gleiche Muttersprache<br />

sprechen sowie<br />

Kochanfänger.<br />

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Kochen kann Spaß machen,<br />

das beweisen die Köche und<br />

Köchinnen der Kochgruppe<br />

täglich, die auch für Sie<br />

und Ihre Party oder Ihren<br />

Firmenempfang gerne köstliche<br />

Snacks zubereiten.<br />

Wie einfach und leicht verständlich<br />

Kochen nach Bildern<br />

sein kann, zeigt dieser<br />

Rezeptauszug:<br />

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... ........<br />

Das gesamte Bildrezept finden Sie im Internet unter<br />

46 www.lebenshilfe-wien.at >>> mitmachen 12/11


Robert Jüttner<br />

Persönliches Ziel von Herrn<br />

Jüttner ist es, ein ganzes<br />

Menü in Bildern anzubieten,<br />

Rumkugeln als Nachspeise<br />

sind schon in Arbeit.<br />

Als Vorspeise überlegt er<br />

sich gerade ein Suppenrezept.<br />

Dieses Projekt wird<br />

im Rahmen der Individuellen<br />

Entwicklungsplanung,<br />

dem <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> <strong>intern</strong>enZielvereinbarungsprogramm,<br />

umgesetzt.<br />

Wir freuen uns schon auf die<br />

nächste Kochidee und wünschen<br />

Ihnen gutes Gelingen<br />

bei Ihrem Kochversuch und<br />

einen guten Appetit!<br />

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mitmachen 12/11 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />

Geburtstag im Anmarsch?<br />

Jubiläum zu Planen?<br />

Gesunde Snacks für das<br />

nächste Business Meeting<br />

gesucht?<br />

<strong>intern</strong><br />

Die Kochgruppe der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong> unterstützt<br />

gerne mit köstlichem Fingerfood:<br />

Anfragen an:<br />

Johannes Ruf<br />

Kochgruppe der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Dresdner Straße 49<br />

1200 <strong>Wien</strong><br />

Tel. (01) 334 51 49 – 15<br />

Fax: (01) 334 51 49 – 18<br />

Mail: werkstatt20@lebenshilfe-wien.at<br />

Der Apfelstrudel<br />

ist in Arbeit<br />

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1 l Wasser<br />

......... ... ...<br />

http://www.lebenshilfe-wien.at/Kochen-nach-Bildern.918.0.html<br />

Die Kochgruppe<br />

in Action<br />

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1 – 2mal Aufgießen<br />

47


Wir sind für Sie da!<br />

Impressum:<br />

Elisabeth Panzer, Assistentin der Geschäftsführung,<br />

vereinbart für Sie gerne persönliche Gesprächstermine:<br />

� mit unserem Präsidenten<br />

Prof. Meinhard Regler<br />

� mit unserem kaufmännischen Geschäftsführer<br />

Mag. Hannes Traxler<br />

� mit unserem pädagogischen Geschäftsführer<br />

Mag. Werner Trojer<br />

� mit unserem Sozialarbeiter<br />

Karl Neuhold<br />

� mit unserem Generalsekretär<br />

Mag. Bernhard Schmid<br />

Tel.: 01/812 26 35<br />

Mail: office@lebenshilfe-wien.at<br />

Besuchen Sie uns auch im Internet auf<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

„MITMACHEN“ 12/2011<br />

Mitgliederzeitschrift der <strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong><br />

Eigentümer, Herausgeber, Verleger:<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>, Verein für Menschen<br />

mit intellektueller Beeinträchtigung<br />

Redaktion: Mag. B. Schmid, Mag. a I. Wick, N. Reiter<br />

Grafisches Konzept: G&D � Susanne Fahringer<br />

Alle: 1120 <strong>Wien</strong>, Schönbrunner Straße 179<br />

Tel.: (01) 812 26 35, Fax: (01) 812 26 35/30<br />

E-Mail: office@lebenshilfe-wien.at<br />

www.lebenshilfe-wien.at<br />

Druck: Holzhausen Druck GmbH, 1140 <strong>Wien</strong><br />

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Wien</strong>, Schönbrunner Straße 179, 1120 <strong>Wien</strong><br />

Österreichische Post AG/Sponsoring Post<br />

ZLNR: GZ02Z030167 S; DVR: 0445851; ZVR: 870109504

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